Tag 145

Es mit Riesen aufnehmen

Weisheit Psalm 67,1–8
Neues Testament Johannes 15,1–16,4
Altes Testament 1. Samuel 16,1–17,37

Einführung

Goliat war ein Riese. Er maß 2,75 m; ein Siegertyp in schwerer Rüstung. Schreiend forderte er das Volk Gottes heraus (1. Samuel 17,1-11). Neben körperlichen Riesen gibt es auch bildliche. Ein solcher „Riese” ist ein großes, scheinbar unüberwindbares Problem. Das Corona Virus ist so eine Herausforderung

•\t„Persönliche Riesen“ können große persönliche Herausforderungen mit der Gesundheit, in der Ehe, Familie oder in anderen Beziehungen sein, am Arbeitsplatz oder Arbeitslosigkeit, eine Schuld, Versuchung, Sucht, Angst, Einsamkeit, Mutlosigkeit oder Überschuldung.

•\tZu den „nationalen Riesen“ Englands gehören Terrorismus, Bandenkriminalität, Obdachlosigkeit, Ehescheidungen, der Zerfall von Familie und Gesellschaft. Deshalb stehen wir vor der gigantischen Aufgabe, unser Land zu evangelisieren, die Kirche mit neuem Leben zu erfüllen und unsere Gesellschaft zu verwandeln.

•\tZu den „globalen Riesen“ gehören extreme Armut (infolge derer weltweit täglich zehntausende Kinder sterben), vermeidbare Krankheiten (Millionen von Menschen sterben an Krankheiten, die sich leicht heilen ließen), Grundschulbildung für alle (es gibt fast 1 Mrd. Analphabeten auf der Erde), sauberes Wasser für alle (was sich mit dem Betrag, der in Europa jährlich für Eiscreme ausgegeben wird, bezahlen ließe).

Es gibt zwei mögliche Reaktionen, wenn man einem Riesen gegenübersteht. Entweder man sagt, „Der ist viel zu groß. Gegen den kann ich nichts ausrichten,“ oder, „Der ist so groß, ich kann ihn nicht verfehlen!“

Weisheit

Psalm 67,1–8

Erntedank

1 Ein Lied. Mit Instrumenten zu begleiten.
2 Gott, sei uns gnädig und segne uns!
 Blicke uns freundlich an!

3 Dann wird man auf der ganzen Welt erkennen,
 wie gut du bist und handelst.
 Alle Völker werden sehen und verstehen:
 Du bist ihre Rettung.
4 Die Völker sollen dir danken, Gott!
 Ja, alle Völker sollen dich preisen!
5 Alle Menschen sollen sich freuen und jubeln,
 denn du bist ein gerechter Richter,
 du regierst die ganze Welt.

6 Die Völker sollen dir danken, Gott!
 Ja, alle Völker sollen dich preisen!
7 Das Land brachte eine gute Ernte hervor,
 unser Gott hat uns reich beschenkt.
8 Er segne uns auch weiterhin!
 Alle Völker der Erde sollen ihn achten und ehren!

Kommentar

Denke global

Gott liebt die ganze Welt. Er möchte, dass alle Welt Ihn kennt, anbetet und liebt.

Der Psalmist bittet um Gottes Segen für Sein Volk. „Dann sehen die Menschen der ganzen Erde, wie du uns führst, und alle Nationen erkennen, wie du hilfst und befreist“ (67,3; GNB).

In diesem Psalm sehen wir das globale Ausmaß der Vision Gottes für Sein Volk über die Grenzen des Alten Testaments hinaus.

Der Psalmist betet für den ganzen Erdkreis (67,4-6). Wenn wir die globalen Riesen besiegen wollen, brauchen wir eine globale Vision. Der Psalm dreht sich nur um Gott. Wie groß deine Vision ausfällt, hängt davon ab, wie groß deine Vision von Gott ist. „Welche Gedanken uns beim Gedanken an Gott kommen, ist entscheidend“, so A.W. Tozer.

Gebet

Herr, sei uns gnädig und segne uns. Lass Dein Angesicht über uns leuchten. Offenbare allen Völkern Deine Wege und Deine Rettung. Damit alle Menschen Dich preisen.
Neues Testament

Johannes 15,1–16,4

Der Weinstock und die Reben

1 »Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. 2 Alle Reben am Weinstock, die keine Trauben tragen, schneidet er ab. Aber die Frucht tragenden Reben beschneidet er sorgfältig, damit sie noch mehr Frucht bringen. 3 Ihr seid schon gute Reben, weil ihr meine Botschaft gehört habt. 4 Bleibt fest mit mir verbunden, und ich werde ebenso mit euch verbunden bleiben! Denn eine Rebe kann nicht aus sich selbst heraus Früchte tragen, sondern nur, wenn sie am Weinstock hängt. Ebenso werdet auch ihr nur Frucht bringen, wenn ihr mit mir verbunden bleibt.

5 Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben. Wer mit mir verbunden bleibt, so wie ich mit ihm, der trägt viel Frucht. Denn ohne mich könnt ihr nichts ausrichten. 6 Wer ohne mich lebt, wird wie eine unfruchtbare Rebe abgeschnitten und weggeworfen. Die verdorrten Reben werden gesammelt, ins Feuer geworfen und verbrannt. 7 Wenn ihr aber fest mit mir verbunden bleibt und euch meine Worte zu Herzen nehmt, dürft ihr von Gott erbitten, was ihr wollt; ihr werdet es erhalten. 8 Wenn ihr viel Frucht bringt und euch so als meine Jünger erweist, wird die Herrlichkeit meines Vaters sichtbar.

9 Wie mich der Vater liebt, so liebe ich euch. Bleibt in meiner Liebe! 10 Wenn ihr nach meinen Geboten lebt, wird meine Liebe euch umschließen. Auch ich richte mich nach den Geboten meines Vaters und lebe in seiner Liebe. 11 Das alles sage ich euch, damit meine Freude euch erfüllt und eure Freude dadurch vollkommen wird. 12 Und so lautet mein Gebot: Liebt einander, wie ich euch geliebt habe. 13 Niemand liebt mehr als einer, der sein Leben für die Freunde hingibt. 14 Und ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch aufgetragen habe. 15 Ich nenne euch nicht mehr Diener; denn einem Diener sagt der Herr nicht, was er vorhat. Ihr aber seid meine Freunde; denn ich habe euch alles anvertraut, was ich vom Vater gehört habe. 16 Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt. Ich habe euch dazu bestimmt, dass ihr euch auf den Weg macht und Frucht bringt – Frucht, die bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, worum ihr ihn in meinem Namen bittet. 17 Das ist mein Auftrag an euch: Liebt einander!«

Womit Jünger von Jesus rechnen müssen

18 »Wenn die Menschen euch hassen, dann vergesst nicht, dass man mich schon vor euch gehasst hat. 19 Diese Welt würde euch lieben, wenn ihr zu ihr gehören würdet. Doch ihr gehört nicht mehr dazu. Ich selbst habe euch erwählt und aus der Welt herausgerufen. Darum hasst sie euch. 20 Erinnert euch daran, dass ich gesagt habe: ›Ein Diener steht niemals höher als sein Herr!‹ Deshalb werden sie euch verfolgen, wie sie mich verfolgt haben. Und wenn sie auf meine Worte gehört haben, werden sie auch auf eure hören. 21 Das alles wird mit euch geschehen, weil ihr euch zu mir bekennt; denn die Welt kennt Gott nicht, der mich gesandt hat. 22 Wäre ich nicht in diese Welt gekommen und hätte die Menschen gelehrt, wären sie nicht schuldig. Aber jetzt gibt es keine Entschuldigung mehr dafür, dass sie Gott den Rücken kehren. 23 Denn wer mich hasst, der hasst auch meinen Vater. 24 Wenn ich nicht vor ihren Augen Wunder vollbracht hätte, die kein anderer je getan hat, wären sie ohne Schuld. Aber nun haben sie alles miterlebt, und trotzdem hassen sie mich und auch meinen Vater. 25 Dies geschieht, damit in Erfüllung geht, was in ihrem Gesetz steht: ›Sie hassen mich ohne jeden Grund!‹

26 Wenn ich beim Vater bin, will ich euch den Helfer senden, von dem ich gesprochen habe, den Geist der Wahrheit. Er wird vom Vater kommen und bezeugen, wer ich bin. 27 Und auch ihr werdet meine Zeugen sein, denn ihr seid von Anfang an bei mir gewesen.«

16 1 »Ich sage euch das alles, damit ihr nicht an mir zu zweifeln beginnt und aufgebt. 2 Denn man wird euch aus der Gemeinschaft des jüdischen Volkes ausschließen. Ja, es wird so weit kommen, dass man meint, Gott einen Dienst zu erweisen, wenn man euch tötet. 3 Zu all dem werden Menschen fähig sein, weil sie meinen Vater und mich nicht kennen.«

Jesus lässt seine Jünger nicht allein zurück

4 »Ich sage euch das, damit ihr euch später daran erinnert und nicht überrascht seid, wenn dies alles eintrifft. Bisher war es nicht nötig, davon zu reden, weil ich ja bei euch war.

Kommentar

Bezeuge Jesus

Es gibt nichts Wichtigeres oder Wertvolleres im Leben, als Jesus zum Freund zu haben. Jesus sagt, „Ihr seid meine Freunde… Ich nenne euch nicht mehr Diener… Ihr seid jetzt meine Freunde” (15,14-15).

Mit Jesus zum Freund kannst du es mit den Riesen in deinem Leben, deiner Gemeinde und in der Gesellschaft aufnehmen.

1.\tPersönliche Riesen
Jesus spricht von zwei Geheimnissen fruchtbaren, christlichen Lebens.

Zum einen durch Zurückschneiden (15,1-2). Die Pflanze wird zurückgeschnitten, damit sie danach noch mehr Frucht bringt. Schmerz, Traurigkeit, Krankheit und Leid, Verlust, Scheitern, Enttäuschungen und durchkreuzte Pläne sind einige der Schnittmethoden im Leben.

Zurückschneiden mag grausam erscheinen. Manchmal bleibt vor dem Winter nur ein kurzer Stumpf stehen. Aber wir werden beschnitten für etwas Neues, und wenn es dann wieder Sommer wird, gibt es Frucht in Hülle und Fülle. Die scharfe Klinge führt letztlich zu Fruchtbarkeit und Segen.

Das zweite Geheimnis eines fruchtbaren Lebens ist die Nähe zu Jesus (15,4). Du kannst es nicht allein mit den Riesen aufnehmen. Jesus sagt, „Wer in mir bleibt und ich in ihm, wird viel Frucht bringen. Denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun“ (15,5). Du wirst nur Erfolg gegen die Riesen haben, wenn du in Jesu Nähe bleibst.

Pflege eine immer tiefer wachsende Freundschaft mit Ihm (15,14-15), indem du Zeit mit Ihm verbringst, mit Ihm gehst, betest und hörst, was Er dir durch Sein Wort sagen möchte und Seinen Willen tust.

Jesus sagt, wenn wir nahe bei Ihm bleiben („in“ Ihm bleiben), dann passieren drei Dinge hinsichtlich der Frucht, die wir hervorbringen. Erstens werden unsere Gebete erhört (15,7), zweitens wird Gott dadurch verherrlicht (15,8), und drittens wird deine Freude vollkommen sein (15,11).

Jesus möchte, dass du mit Freude und Leben erfüllt bist. Keine größere Freude, als zu wissen, dass du Gott wertvoll und von Ihm geliebt bist; und andere so zu lieben, wie du von Ihm geliebt wirst. Keine größere Freude, als anderen in Christus und durch Ihn ewiges Leben zu schenken.

2.\tRiesen in der Kirche
Die Kirche heutzutage sieht sich gigantischen Riesen gegenüber. Der größte von ihnen ist Uneinigkeit untereinander. Uneinigkeit lässt sich nur mit Liebe überwinden. Jesus sagte, „Ich gebiete euch, einander genauso zu lieben, wie ich euch liebe. Die größte Liebe beweist der, der sein Leben für die Freunde hingibt. …Ich gebe euch das Gebot, einander zu lieben“ (15,12-13.17).

3.\tRiesen in der Gesellschaft
Jesus warnt uns vor dem Riesen „Welt“, der uns hasst (15,18-19). Er sagt, „Da sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen“ (15,20). Und, „die euch töten, glauben, Gott damit einen Dienst zu erweisen“ (16,2). In manchen Teilen der Erde ist dieser Satz heute wörtlich zu verstehen.

Aber es gibt auch subtilere Formen versteckter Verfolgung. Niemand wird gerne ausgeschlossen, Opfer von Hohn und Spott. Jesus warnt, dass wir, wo immer wir sind, mit Widerstand, Hass und auch mit Verfolgung rechnen müssen.

Auf uns allein gestellt, hätten wir keine Antworten, aber Jesus sagt, „Doch ich werde euch den Ratgeber schicken - den Geist der Wahrheit. Er wird vom Vater zu euch kommen und wird mein Zeuge sein. Und ihr werdet meine Zeugen sein“ (15,26-27). Durch den Heiligen Geist kannst du Jesus bezeugen und es mit den Riesen aufnehmen, damit unsere Gesellschaft verändert wird.

Gebet

Herr, danke, dass Du mich Freund nennst. Bitte hilf mir, andere zu lieben, wie Du mich liebst.
Altes Testament

1. Samuel 16,1–17,37

Gott zeigt Samuel den neuen König

1 Schließlich sprach der HERR zu Samuel: »Wie lange willst du noch um Saul trauern? Ich habe ihn verstoßen! In meinen Augen ist er nicht mehr König von Israel. Nimm dein Horn, füll es mit Öl und mach dich auf den Weg nach Bethlehem. Dort such Isai auf, denn ich habe einen seiner Söhne zum neuen König auserwählt.«

2 Doch Samuel wandte ein: »Wie kann ich dorthin gehen und so etwas tun? Saul bringt mich um, wenn er davon erfährt!« Da antwortete der HERR: »Nimm eine junge Kuh mit und sag, du seist zum Opfern gekommen. 3 Lade Isai zu dem Opferfest ein. Was du weiter tun sollst, lasse ich dich rechtzeitig wissen. Ich werde dir genau zeigen, welchen Sohn du zum König salben sollst.«

4 Samuel gehorchte dem Befehl des HERRN. Seine Ankunft in Bethlehem erregte Aufsehen. Erschrocken kamen die führenden Männer ihm entgegen und fragten: »Dein Besuch bedeutet doch hoffentlich nichts Schlimmes?«

5 »Nein, nein«, beruhigte er sie, »es ist alles in Ordnung. Ich bin gekommen, um dem HERRN ein Opfer darzubringen. Reinigt euch, so wie es vorgeschrieben ist, und kommt dann mit mir zum Opferfest.« Isai und seine Söhne lud Samuel persönlich ein und weihte sie für das bevorstehende Opfer.

6 Als Isai und seine Söhne eintrafen, fiel Samuels Blick sofort auf Eliab, und er dachte: »Das ist bestimmt der, den der HERR als König auserwählt hat.«

7 Doch der HERR sagte zu ihm: »Lass dich von seinem Aussehen und von seiner Größe nicht beeindrucken. Er ist es nicht. Denn ich urteile nach anderen Maßstäben als die Menschen. Für die Menschen ist wichtig, was sie mit den Augen wahrnehmen können; ich dagegen schaue jedem Menschen ins Herz.«

8 Danach rief Isai seinen Sohn Abinadab und stellte ihn Samuel vor. Doch der Prophet musste sagen: »Auch diesen hat der HERR nicht ausgewählt.« 9 Als Nächstes ließ Isai Schamma vortreten, und wieder sagte Samuel: »Auch ihn hat der HERR nicht erwählt.« 10 Und so ließ Isai seine sieben Söhne an Samuel vorbeigehen. Zuletzt sagte Samuel zu Isai: »Der HERR hat keinen von ihnen auserwählt. 11 Aber sind das wirklich alle deine Söhne?« »Nein, der jüngste fehlt noch«, antwortete Isai. »Er ist auf den Feldern und hütet unsere Schafe und Ziegen.« Da forderte Samuel ihn auf: »Lass ihn sofort herholen! Wir werden uns nicht ohne ihn an die Festtafel setzen.«

12 So ließ Isai David holen. Er war ein gut aussehender junger Mann, mit rötlichen Haaren und schönen Augen. »Das ist er«, sagte der HERR zu Samuel, »salbe ihn!«

13 Da nahm Samuel das Horn mit dem Öl und goss es vor den Augen seiner Brüder über Davids Kopf aus. Sogleich kam der Geist des HERRN über David und verließ ihn von da an nicht mehr. Samuel kehrte wieder nach Rama zurück.

David kommt zu Saul an den Königshof

14 Der Geist des HERRN hatte Saul verlassen. Stattdessen schickte Gott einen bösen Geist, der den König immer wieder überfiel und ihm Furcht und Schrecken einjagte.

15 Eines Tages kamen einige Diener Sauls mit einem Vorschlag zu ihm: »Du weißt selbst, dass ein böser Geist, den Gott geschickt hat, dich quält«, sagten sie. 16 »Lass uns jemanden suchen, der gut auf der Laute spielen kann! Jedes Mal wenn dieser böse Geist dich überfällt, wird der Mann seine Laute zur Hand nehmen und dir etwas vorspielen. Das wird dich beruhigen und aufmuntern. Du brauchst nur zu befehlen, dann handeln wir.«

17 »Ja«, antwortete Saul. »Sucht mir einen guten Lautenspieler und holt ihn an den Hof.«

18 Einer der Männer sagte: »Ich denke da an einen jungen Mann, den ich einmal gesehen habe, einen Sohn von Isai aus Bethlehem. Er ist nicht nur ein ausgezeichneter Musiker, sondern auch mutig und kampferprobt. Er findet in jeder Situation das treffende Wort und sieht gut aus. Der HERR steht ihm bei.«

19 Sofort sandte Saul Boten zu Isai und ließ ihm ausrichten: »Schick deinen Sohn David, den Schafhirten, zu mir an den Königshof!« 20 Da schickte Isai seinen Sohn zu Saul und gab ihm Geschenke für den König mit: einen Esel, beladen mit Broten, einen Schlauch Wein und einen jungen Ziegenbock.

21 So kam David an Sauls Hof. Der König mochte ihn bald sehr gern und machte ihn zu seinem Waffenträger. 22 Darum bat er Isai: »Lass doch David endgültig in meinen Dienst treten, denn ich hätte ihn sehr gerne bei mir am Königshof!«

23 Immer wenn der böse Geist über Saul herfiel, griff David zur Laute und begann zu spielen. Und immer wieder brachte die Musik Saul Erleichterung. Er fühlte sich besser, und der böse Geist ließ ihn in Ruhe.

Ein einziger Philister schüchtert Israels Heer ein

17 1 Die Philister sammelten ihre Truppen bei Socho im Gebiet des Stammes Juda zum Krieg. Sie schlugen ihr Lager bei Efes-Dammim auf, zwischen Socho und Aseka. 2 Auch Saul rief seine Soldaten zusammen. Sie lagerten im Eichental und stellten sich in Schlachtordnung auf. 3 An einem Bergkamm standen die Philister, am Hang gegenüber die Israeliten. Zwischen ihnen lag das Tal.

4 Da trat aus dem Heer der Philister ein einzelner Soldat heraus: Goliat aus der Stadt Gat. Er war über drei Meter groß. 5-6 Gerüstet war er mit einem Helm, einem schweren Schuppenpanzer und mit Beinschienen, alles aus Bronze. Dazu hatte er sich noch eine bronzene Lanze auf den Rücken geschnallt. Sein Brustpanzer wog 60 Kilogramm, 7 sein Speer war so dick wie ein kleiner Baum, und allein die Eisenspitze des Speeres war über 7 Kilogramm schwer. Vor ihm her marschierte sein Schildträger mit einem riesigen Schild.

8 Goliat stellte sich den israelitischen Schlachtreihen gegenüber auf und brüllte: »Was wollt ihr hier eigentlich mit eurem ganzen Heer? Ich bin ein Philister, und ihr seid nur Knechte Sauls. Los, wählt euren besten Mann aus und schickt ihn herunter zu mir! 9 Wenn er mich töten kann, dann werden wir eure Sklaven sein. Aber wenn ich ihn erschlage, dann sollt ihr uns als Sklaven dienen. 10 Ja, ich fordere heute alle Israeliten heraus. Wo ist der Mann, der es mit mir aufnehmen kann?« 11 Als Saul und seine Soldaten das hörten, erschraken sie und bekamen große Angst.

David besucht seine Brüder im Heer

12 David, der Sohn Isais, aus Bethlehem in der Gegend von Efrata in Juda hatte sieben Brüder. Isai war zu jener Zeit, als Saul König war, schon zu alt für den Kriegsdienst. 13-14 Seine drei ältesten Söhne jedoch waren Sauls Aufruf gefolgt und mit in den Kampf gezogen. Der älteste hieß Eliab, der zweite Abinadab und der dritte Schamma; David war der jüngste. 15 Hin und wieder kehrte er von Sauls Königshof nach Hause zurück, um in Bethlehem die Schafe und Ziegen seines Vaters zu hüten.

16 Der Riese Goliat stellte sich schon seit vierzig Tagen jeden Morgen und jeden Abend zwischen den beiden Heeren auf und forderte die Israeliten heraus.

17 Eines Tages sagte Isai zu David: »Schau doch einmal nach deinen Brüdern, die in den Krieg gezogen sind. Bring ihnen diesen Sack gerösteten Weizen und zehn Brote mit. 18 Ihrem Hauptmann kannst du diese zehn Stücke Käse geben. Erkundige dich, wie es ihnen geht, und bring mir ein Lebenszeichen von ihnen. 19 Sie sind mit Saul und den Israeliten immer noch im Eichental und kämpfen gegen die Philister.«

20 David überließ die Herde einem Hirtenjungen und machte sich mit allem, was Isai ihm mitgegeben hatte, frühmorgens auf den Weg. Als er das Heer erreichte, zogen die Soldaten gerade unter lautem Kriegsgeschrei zum Kampfplatz 21 und gingen in Stellung. Ihnen gegenüber standen die Philister, auch sie bereit zum Kampf. 22 David ließ sein Gepäck bei der Wache des Lagers zurück und eilte den Soldaten nach, um seine Brüder zu sehen. Als er sie gefunden hatte, fragte er sie, wie es ihnen gehe. 23 Noch während sie sich unterhielten, kam Goliat von Gat wieder aus den Schlachtreihen der Philister hervor, und David hörte, wie er die Israeliten zum Zweikampf herausforderte. 24 Kaum hatten die Israeliten Goliat erblickt, packte sie die Angst, und sie ergriffen die Flucht.

25 »Hast du gesehen? Dort kommt er wieder!«, riefen sie einander zu. »Hör nur, wie er uns wieder verspottet. Der König hat eine hohe Belohnung ausgesetzt für den, der diesen Kerl umbringt, ja, er will ihm sogar seine Tochter zur Frau geben. Dazu soll seine ganze Familie sofort von den Steuern befreit werden.« 26 David fragte einige Soldaten in seiner Nähe: »Welche Belohnung soll der Mann erhalten, der diesen Philister da erschlägt und die Schande von unserem Volk abwendet? Wir können doch nicht dulden, dass dieser unbeschnittene Philister sich über das Heer des lebendigen Gottes lustig macht!«

27 Sie erzählten David noch einmal, welche Belohnung der König ausgesetzt hatte.

28 Als Eliab, Davids ältester Bruder, ihn so mit den Soldaten reden hörte, wurde er zornig. »Was hast du überhaupt hier zu suchen?«, fuhr er ihn an. »Und wer hütet jetzt die paar Schafe und Ziegen in der Steppe? Ich weiß doch genau, wie eingebildet und hinterhältig du bist! Du bist nur zu uns gekommen, um dir eine Schlacht anzusehen.«

29 »Was habe ich denn getan?«, entgegnete David. »Ich habe doch nur eine Frage gestellt!« 30 Er drehte sich zu einem anderen um und fragte noch einmal nach der Belohnung. Und wieder erhielt er dieselbe Antwort.

Die Wahl der Waffen

31 Als die Soldaten merkten, worauf David hinauswollte, meldete es jemand dem König. Der ließ ihn sofort zu sich rufen.

32 »Mein König«, sagte David zu Saul, »von diesem Kerl müssen wir uns doch nicht einschüchtern lassen! Ich will den Kampf mit ihm aufnehmen.«

33 »Das ist unmöglich!«, antwortete Saul. »Wie soll ein junger Mann wie du den Zweikampf mit diesem Philister gewinnen? Du bist ja fast noch ein Kind, er aber ist ein erfahrener Soldat, der von Jugend auf gelernt hat, mit Waffen umzugehen.«

34 Doch David ließ nicht locker: »Als ich die Schafe und Ziegen meines Vaters hütete, kam es immer wieder vor, dass ein Löwe oder ein Bär die Herde überfiel, ein Schaf packte und es wegschleppen wollte. 35 Dann lief ich ihm nach, schlug auf ihn ein und riss ihm seine Beute aus dem Maul. Stürzte er sich dann wütend auf mich, packte ich ihn an der Mähne oder am Fell und schlug ihn tot. 36 So habe ich mehrere Löwen und Bären erschlagen. Und diesem Philister soll es nicht anders ergehen, denn er hat sich über das Heer des lebendigen Gottes lustig gemacht. 37 Der HERR, der mich aus den Klauen von Löwen und Bären gerettet hat, der wird mich auch vor diesem Philister beschützen.« Schließlich gab Saul nach: »Gut, du sollst mit ihm kämpfen. Möge der HERR dir beistehen.«

Kommentar

Vertraue auf Gott

David war außerordentlich begabt – auf natürliche und übernatürliche Art und Weise. Er sah gut aus und erfreute sich bester Gesundheit (16,2), er war musikalisch begabt, ein begnadeter Redner (15,18) und athletisch (17,1-37; 18,11). Er war eine Führungspersönlichkeit (18,13), erfolgreich (18,14.30) und berühmt (18,30).

Und doch war nichts davon der Grund, warum Gott ihn erwählte. Der Herr sagte zu Samuel, „Der Herr entscheidet nicht nach den Maßstäben der Menschen! Der Mensch urteilt nach dem, was er sieht, doch der Herr sieht ins Herz“ (16,7).

David war empört, wie Goliat den lebendigen Gott verhöhnte (17,26). Er war ein mutiger Anführer und sagte, „von diesem Kerl müssen wir uns doch nicht einschüchtern lassen!“ (17,32; Hfa). Was können wir daraus lernen, wie David es mit diesem Riesen aufnahm?

1.\tLehne Ablehnung ab
Eliab fragte David, „Was tust du hier überhaupt…Was ist mit den paar Schafen, die du in der Steppe hüten solltest? Ich kenne deinen Stolz und deine Verschlagenheit. Du bist nur gekommen, um den Kampf zu sehen“ (17,28).

Und was macht David? „Er wandte sich von ihm ab“ (17,30; ELB).

Wir lernen hier, dass wir uns durch Ablehnung oder schlechte Behandlung nicht aus der Fassung bringen lassen sollen. Joyce Meyer schreibt dazu, „Gott sucht nicht fähige sondern verfügbare Menschen… bewahre dir ein reines Herz und lass dich nicht von Hass, Beleidigungen, Bitterkeit, Ablehnung oder Unversöhnlichkeit aufhalten.

2.\tWerde aktiv
Zu Saul sagte David, „von diesem Kerl müssen wir uns doch nicht einschüchtern lassen! Ich will den Kampf mit ihm aufnehmen“ (17,32; Hfa). Er bot seine Dienste freiwillig an. Es beeindruckt und berührt mich immer wieder, wie die Mitglieder unserer Gemeinde ihre Unterstützung anbieten – betend, dienend und gebend.

3.\tVertraue auf Gott
Saul antwortet David, „Es ist völlig ausgeschlossen, dass du gegen diesen Philister kämpfst. Du bist doch noch ein Junge“ (17,33). Aber David erwidert, „Der Herr, der mich aus den Klauen des Löwen und des Bären gerettet hat, wird mich auch vor diesem Philister retten!“ (17,37a). Er vertraut auf Gott, weil er weiß, dass Gott mit ihm ist (siehe 16,18; 17,37b; 18,14).

Der eigentliche Grund, warum David es erfolgreich mit Goliat aufnehmen konnte, war, dass er von Gott gesalbt war: „Und während David inmitten seiner Brüder stand, nahm Samuel das Öl, das er mitgebracht hatte, und goss es über Davids Kopf aus. Von diesem Tag an kam der Geist des Herrn über ihn und verließ ihn nicht mehr“ (16,13). Du kannst die Riesen in deinem Leben, in der Gesellschaft und in der Welt nur mit dem Heiligen Geist besiegen.

Gebet

Herr, im Kampf gegen die Riesen brauche ich Deinen Heiligen Geist und Deine Gegenwart. Bitte schenke mir den Mut, nicht wegzulaufen, zu verzagen und aufzugeben.

Pippa fügt hinzu

1. Samuel 16,7b

„Der Herr entscheidet nicht nach den Maßstäben der Menschen! Der Mensch urteilt nach dem, was er sieht, doch der Herr sieht ins Herz.“

Menschen nach ihrem Äußeren zu beurteilen, dessen habe ich mich auch schon schuldig gemacht. Wie oft bin ich schon Menschen begegnet, die nach außen hin unscheinbar und still waren, sodass ich sie fast übersehen hätte. Und doch verändern sie ihre Umgebung auf ganz wunderbare Art und Weise.

David dagegen war offensichtlich ein echter Hingucker. Ich bin beeindruckt.

Vers des Tages

1. Samuel 16,7

Der Herr sagte, „Denn ich urteile nach anderen Maßstäben als die Menschen. Für die Menschen ist wichtig, was sie mit den Augen wahrnehmen können; ich dagegen schaue jedem Menschen ins Herz.“

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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