Tag 197

Gottes wegweisende Antwort

Weisheit Psalm 85,9–14
Neues Testament Römer 3,9–31
Altes Testament Amos 3,1–4,13

Einführung

„Wir tappen manchmal in die Falle und halten uns für den schlimmsten Menschen, der jemals gelebt hat, dass niemand so viele Fehler macht wie wir. Aber in Römer 3,23 heißt es, dass wir alle Sünder sind und das Leben in der Herrlichkeit Gottes verloren haben. Jeder – ob Mann, Frau oder Kind – der je geboren wurde oder noch geboren wird, hat ein Problem mit Sünde. Aber die gute Nachricht ist, dass Gott Selbst uns die Antwort auf unser Dilemma anbietet,“ schreibt Joyce Meyer.

Als der heilige Augustinus im Jahr 386 die Antwort fand, „durchflutete ein klares Licht sein Herz“. Luther fand die Antwort, und nur wenige Jahre später, 1517, begann die Reformation. Als John Wesley die Antwort begriff, wurde es ihm „merkwürdig warm“ ums Herz, und die ersten Samen der Erweckung begannen zu keimen.

Für alle drei veränderte die Erkenntnis über „die Gerechtigkeit Gottes“ ihr Leben radikal. In dem Moment, wo ein Mensch diesen Begriff begreift, verändert das sein Leben. So war es auch bei mir.

Weisheit

Psalm 85,9–14

9 Ich will hören, was Gott, der HERR, zu sagen hat:
  Er verkündet Frieden seinem Volk – denen, die ihm die Treue halten;
  doch sollen sie nicht in ihre alte Unvernunft zurückfallen.
10 Ganz sicher wird er allen helfen, die ihm mit Ehrfurcht begegnen,
  seine Herrlichkeit wird wieder in unserem Land wohnen.

11 Dann verbünden sich Güte und Treue,
  dann küssen einander Gerechtigkeit und Frieden.
12 Treue wird aus der Erde sprießen
  und Gerechtigkeit vom Himmel herabblicken.
13 Der HERR selbst wird uns mit Gutem beschenken,
  und unsere Felder werden reiche Ernten bringen.
14 Gerechtigkeit wird dem HERRN vorausgehen, ja,
  sie wird ihm den Weg bahnen.

Kommentar

Gottes Antwort gibt dir Seinen Frieden

„Die Atmosphäre in meiner Herkunftsfamilie war konfliktgeladen,” schreibt Joyce Meyer. „Ich kannte es nicht anders. Ich musste einen vollkommen neuen Lebensstil erlernen. Jetzt bin ich süchtig nach Frieden. Sobald mir mein Frieden verloren geht, frage ich mich, wie das passieren konnte, und ich bemühe mich, ihn wiederzuerlangen.“

Gott verheißt Seinem Volk „Frieden“ (85,9). Das bedeutet nicht zwingend äußeren Frieden. Druck, Probleme, Prüfungen und Geschäftigkeit verschwinden womöglich nicht. Aber in alledem verspricht uns Gott Seinen Frieden. Dieser Frieden kommt, wenn du „aufmerksam auf das [hörst], was Gott, der Herr, spricht“ (85,9).

Frieden und Gerechtigkeit sind eng miteinander verknüpft. Der Psalmist sagt, „Gerechtigkeit und Frieden küssen sich“ (11b). Ebenso wie Liebe und Wahrheit (11a) zusammengehören, gehören auch Gerechtigkeit und Frieden zusammen. Frieden kommt von einem Leben in einer heilen Gottesbeziehung (Römer 5,1).

Gebet

Danke, Gott, dass Du es mir möglich machst, in einer heilen Beziehung mit Dir zu leben und den Frieden, den das mit sich bringt, zu genießen.
Neues Testament

Römer 3,9–31

Vor Gott sind alle Menschen schuldig

9 Haben wir Juden nun irgendeinen Vorzug vor den anderen Menschen? Ich sage: Nein, ganz und gar nicht! Denn eben habe ich bewiesen, dass alle Menschen – ob Juden oder Nichtjuden – unter der Herrschaft der Sünde leben. 10 Dasselbe sagt schon die Heilige Schrift:

»Es gibt keinen, auch nicht einen Einzigen, der ohne Sünde ist.
  11 Es gibt keinen, der einsichtig ist und nach Gott fragt.
12 Alle haben sich von ihm abgewandt
  und sind dadurch für Gott unbrauchbar geworden.
  Da ist wirklich keiner, der Gutes tut, kein Einziger.
13 Ihre Worte bringen Tod und Verderben.
  Durch und durch verlogen ist all ihr Reden,
  und was über ihre Lippen kommt,
  ist bösartig und todbringend wie Schlangengift.
14 Ihr Mund ist voller Flüche und Gehässigkeiten.
15 Sie sind schnell bereit, Blut zu vergießen.
16 Sie hinterlassen eine Spur der Verwüstung und des Elends.
17 Den Weg zum Frieden kennen sie nicht,
  18 denn sie haben keine Ehrfurcht vor Gott.«

19 So steht es in Gottes Gesetz, und wir wissen:
  Das Gesetz gilt gerade für die, denen es gegeben wurde.
Deshalb kann sich keiner herausreden.
  Alle Menschen auf der Welt sind vor Gott schuldig.
20 Denn kein Mensch wird jemals vor Gott bestehen,
  indem er die Gebote erfüllt.
Das Gesetz zeigt uns vielmehr unsere Sünde auf.

Wen spricht Gott von seiner Schuld frei?

21 Jetzt aber hat Gott uns gezeigt, wie wir vor ihm bestehen können, nämlich unabhängig vom Gesetz. Das ist schon im Gesetz und bei den Propheten bezeugt. 22 Gott spricht jeden von seiner Schuld frei und nimmt jeden an, der an Jesus Christus glaubt. Nur diese Gerechtigkeit lässt Gott gelten. Denn darin sind die Menschen gleich: 23 Alle sind schuldig geworden und spiegeln nicht mehr die Herrlichkeit wider, die Gott dem Menschen ursprünglich verliehen hatte. 24 Aber was sich keiner verdienen kann, schenkt Gott in seiner Güte: Er nimmt uns an, weil Jesus Christus uns erlöst hat. 25 Um unsere Schuld zu sühnen, hat Gott seinen Sohn am Kreuz vor aller Welt sterben lassen. Jesus hat sein Blut für uns vergossen und mit diesem Opfer die Vergebung für alle erwirkt, die daran glauben. Daran zeigt sich, dass es gerecht von Gott war, als er die Sünden der Menschen bisher ertrug; 26 er hatte Geduld mit ihnen. Jetzt aber vergibt er ihnen ihre Schuld und erweist damit seine Gerechtigkeit. Gott allein ist gerecht und spricht den von seiner Schuld frei, der an Jesus Christus glaubt.

27 Bleibt uns denn nichts, womit wir uns vor Gott rühmen können? – Nein, gar nichts! Woher kommt das? Weil wir nicht aufgrund irgendeines Gesetzes, das unsere eigene Leistung verlangt, von Gott angenommen werden, sondern allein auf der Grundlage unseres Glaubens. 28 Also steht fest: Nicht wegen meiner guten Taten werde ich von meiner Schuld freigesprochen, sondern allein deshalb, weil ich mein Vertrauen auf Jesus Christus setze. 29 Gilt dies vielleicht nur für die Juden, weil Gott ein Gott der Juden ist? Oder gilt das auch für die anderen Völker? Natürlich gilt das auch für sie, denn Gott ist für alle Menschen da. 30 Es ist ein und derselbe Gott, der Juden wie Nichtjuden durch den Glauben an Jesus von ihrer Schuld befreit. 31 Schaffen wir etwa das Gesetz Gottes ab, wenn wir behaupten, dass der Glaube entscheidend ist? Nein, im Gegenteil! Wir bringen es überhaupt erst zur Geltung.

Kommentar

Gottes Antwort ist ein Geschenk an dich

Wir sehnen uns nach Frieden. Wir sehnen uns nach heilen Beziehungen zu Gott und zu anderen Menschen. Wie aber können wir diese „Gerechtigkeit Gottes“ empfangen?

Paulus sagt weiter, dass keiner aus sich selbst heraus gerecht ist. „Keiner ist gerecht - nicht ein Einziger“ (3,10). „Alle haben den rechten Weg verlassen; verdorben sind sie alle, ausnahmslos“ (3,12; GNB). Gerechtigkeit ist der Weg zum Frieden. Die Realität aber sieht so aus: „Den Weg des Friedens kennen sie nicht“ (3,17).

Paulus schließt seine Argumentation mit den Worten: „Denn niemand wird in Gottes Augen gerecht gesprochen, indem er versucht, das Gesetz zu halten. Im Gegenteil, je besser wir Gottes Gesetz kennen, desto deutlicher erkennen wir, dass wir schuldig sind“ (3,20). Die beiden nächsten Worte aber sind wegweisend für uns: „Doch nun…“ (3,21).

Nachdem Paulus unser Problem ausgeführt hat, fährt er fort, Gottes Antwort zu beschreiben – nämlich „die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt“ (21; LUT). Diese Gerechtigkeit vor Gott lässt sich nicht durch das Gesetz erwirken, weil niemand (außer Jesus) es je vollkommen gehalten hat. Das Alte Testament (Gesetz und Propheten) gibt Zeugnis davon, und deutet damit Gottes Antwort an (3,21).

„Wir werden von Gott gerecht gesprochen, indem wir an Jesus Christus glauben“ (3,22). Gerechtigkeit vor Gott kann man nicht erarbeiten, sie ist ein Geschenk, das wir „durch den Glauben an Jesus Christus“ (22; LUT) empfangen. Ein Geschenk „für alle, die glauben“ (3,22; ELB).

Mit drei Bildern beschreibt Paulus, was Jesus mit Seinem Tod am Kreuz für uns errungen hat. Jedes ist wie eine Facette eines Diamanten; jedes Bild ist verwoben mit den anderen:

1. Die Strafe für unsere Schuld ist bezahlt
Rechtfertigung ist ein Begriff aus dem Gerichtssaal. „Gott erklärt uns aus Gnade für gerecht“ (3,24). Gott ist ein gerechter Richter. Er konnte unsere Schuld nicht ignorieren.

Er kam in der Person Jesu Christi, um für dich und mich zu sterben: „Gott bewies seine Gerechtigkeit, als er die Menschen nicht bestrafte, die in früheren Zeiten gesündigt haben. Er handelte so, weil er Geduld mit ihnen hatte. Und er ist auch jetzt, in dieser Zeit, vollkommen gerecht, indem er die für gerecht erklärt, die an Jesus glauben“ (25-26). Er hat die Schuld selbst beglichen.

Du bist „umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade“ (3,24; ELB). Gnade bedeutet ungerechtfertigte Liebe. Sie ist umsonst, kostenlos. Kein Verdienst unsererseits. Du kannst sie nicht verdienen. Sie ist ein Geschenk. Deshalb haben wir auch keinen Anlass, uns ihrer zu rühmen (27-31).

Mit Seinem Tod am Kreuz bezahlte Jesus die Schuld für jede falsche Handlung, jedes falsche Wort und jeden falschen Gedanken. In dem Augenblick, in dem du dein Vertrauen auf Jesus setzt, bist du gerechtfertigt. Du hast nichts mehr zu befürchten. Die Schuld ist beglichen. Du hast das Geschenk der Gerechtigkeit Gottes bereits erhalten.

2. Die Macht der Sünde ist gebrochen
Das zweite Bild kommt aus der Finanzwirtschaft: „aufgrund der Erlösung, die durch Jesus Christus geschehen ist“ (3,24; GNB). (Anm. d. Übersetzers: Das englische Wort für „Erlösung“ heißt außerdem: Tilgung, Auslösung, Rückkauf.)

Schulden sind seit jeher ein Problem. Wenn damals jemand hoch verschuldet war, konnte das bedeuten, dass er sich selbst in die Sklaverei verkaufen musste, um sich auszulösen.

Stell dir vor, jemand pries sich auf dem Marktplatz selbst als Sklave an. Vielleicht hatte jemand Mitleid und bezahlte die Schulden für ihn, damit er wieder ein freier Mann war. So ein Handeln beschreibt die „Tilgung einer Schuld“ und Zahlung eines „Lösegeldes“.

In ähnlicher Weise hat uns Jesus Christus ausgelöst (3,24). Deine Sünden sind wie die Schuld, die zu Buche steht. Durch Seinen Tod am Kreuz hat Jesus das Lösegeld für dich bezahlt (Markus 10,45). So hat uns „Jesus Christus.. von unserer Schuld befreit“ (3,24) für eine Beziehung mit Gott. Deine Gottesbeziehung ist wiederhergestellt. Du empfängst „die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt“ (21; LUT).

3. Der Makel der Sünde ist weg
Paulus‘ drittes Bild stammt aus dem Tempel. „Um unsere Schuld zu sühnen, hat Gott seinen Sohn am Kreuz für uns verbluten lassen“ (3,25; Hfa).

Im Alten Testament wird sehr detailliert beschrieben, wie mit Sünde umzugehen ist. Es gab einen Sündenkatalog, der zum einen belegte, wie ernst Sünde ist. Zum anderen zeigte er, wie wichtig es ist, sich von der Sünde zu reinigen. Die Sünde ging vom Sünder auf das Tier über, welches dann getötet wurde.

Aber „das Blut von Stieren und Böcken kann keine Sünden fortnehmen“ (Hebräer 10,4). Das alte Opfersystem war nur ein „Schatten des Zukünftigen“ (Hebräer 10,1). Mit Jesus wurde es Wirklichkeit: Nur Jesu Blut, nur „durch das Opfer des Leibes von Jesus Christus“ ist deine Schuld, der Makel „ein für alle Mal“ von dir genommen (Hebräer 10,10), weil Jesus selbst das vollkommene Opfer war. Er allein lebte ein makelloses Leben. Durch Jesu Blut empfängst du Gottes Antwort - „die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt“.

Gebet

Herr, wie kann ich Dir jemals genug für das Geschenk Deiner Gerechtigkeit durch den Glauben an Jesus danken? Danke, dass ich infolge Deiner Gerechtigkeit Frieden, Vergebung, Freiheit und Reinigung durch Christi Blut empfange.
Altes Testament

Amos 3,1–4,13

3 1 Ihr Israeliten, hört, was ich, der HERR, euch zu sagen habe! Es gilt eurem ganzen Volk, das ich damals aus Ägypten befreit habe.

2 Unter allen Völkern der Erde seid ihr das einzige,
  das ich als mein Eigentum erwählt habe.
Deshalb ziehe ich euch nun
  für eure Sünden zur Rechenschaft.«

Wer kann dem Auftrag Gottes ausweichen?

3 Gehen etwa zwei Menschen miteinander denselben Weg,
  ohne sich vorher verabredet zu haben?
4 Brüllt der Löwe im Dickicht, wenn er kein Tier reißen will?
Knurrt ein junger Löwe in seinem Versteck,
  ohne dass er etwas erbeutet hat?
5 Wird ein Vogel gefangen,
  wenn das Netz nicht gespannt wurde?
Schnappt eine Falle zu,
  obwohl kein Tier hineingelaufen ist?
6 Wenn in einer Stadt Alarm geblasen wird,
  erschrecken dann nicht ihre Einwohner?
Und geschieht etwa ein Unglück in der Stadt,
  das der HERR nicht geschickt hat?

7 Gott, der HERR, tut nichts,
  ohne es vorher seinen Dienern, den Propheten, anzuvertrauen.

8 Wenn der Löwe brüllt – wer bekommt da keine Angst?
  Wenn Gott, der HERR, für die Menschen eine Botschaft hat –
  welcher Prophet kann da schweigen?

Keine Rettung für Samaria

9 »Sagt den Mächtigen in den Palästen von Aschdod und Ägypten:
  Versammelt euch auf den Bergen rings um Samaria und schaut euch an,
wie es in dieser Stadt zugeht!
  Dort herrschen Unterdrückung und Gewalt.

10 Die Menschen haben verlernt, das Rechte zu tun.
  Auch die führenden Männer schrecken
vor keinem Verbrechen zurück
  und füllen ihre Paläste mit geraubten Gütern.

11 Darum sage ich, Gott, der HERR, zu den Einwohnern von Samaria:

Die Feinde werden das Land überfallen
  und euch von allen Seiten belagern.
  Sie reißen eure Bollwerke nieder
  und plündern eure schönen Häuser aus.

12 Ja, ich versichere euch:

Auf Rettung könnt ihr nicht hoffen.
  Hat ein Hirte etwa sein Schaf gerettet,
wenn er gerade noch zwei Schenkelknochen
  oder einen Zipfel von seinem Ohr
aus dem Rachen des Löwen zieht?
  Genauso wenig wird von euch Israeliten übrig bleiben,
die ihr in Samaria auf euren Polstern sitzt
  und euch auf Betten mit feinen Damastbezügen räkelt!

13 Ich, der HERR über alles, der allmächtige Gott, sage zu den anderen Völkern: Hört her und tretet als Zeugen gegen die Nachkommen von Jakob auf!

14 An dem Tag, an dem ich die Israeliten für ihre Vergehen
  zur Rechenschaft ziehe, zerstöre ich
auch die Altäre im Heiligtum von Bethel.
  Ihre Hörner werden abgeschlagen und fallen zu Boden.
15 Die herrlichen Sommer- und Winterhäuser
  verwandle ich in Trümmerhaufen;
die elfenbeinverzierten Paläste reiße ich nieder,
  ja, alle Häuser lasse ich vom Erdboden verschwinden!
  Mein Wort gilt!«

Die skrupellosen Frauen von Samaria

4 1 Hört zu, ihr Frauen von Samaria,
  die ihr wohlgenährt seid
wie die Kühe auf den saftigen Weiden von Baschan:
  Ihr unterdrückt die Hilflosen und knechtet die Armen.
  Ihr verlangt von euren Männern: »Besorgt uns etwas zu trinken!«
2 Gott, der HERR, schwört euch bei seinem heiligen Namen:
  »Es kommt der Tag, da wird man euch alle
  wie Fische an Angelhaken davonschleppen!
3 Eine nach der anderen schleift man durch die nächstbeste Bresche
  in der Stadtmauer hinaus und treibt euch in Richtung des Berges Hermon.
  Darauf könnt ihr euch verlassen!«

Israel bleibt unbelehrbar

4 Gott sagt: »Ihr Israeliten, geht ruhig weiterhin zum Heiligtum
  nach Bethel und sündigt gegen mich!
Lauft nur nach Gilgal und ladet noch mehr Schuld auf euch!
  Bringt doch jeden Morgen eure Opfer dar!
  Liefert alle drei Tage den zehnten Teil eurer Erträge ab!
5 Nehmt Brot aus Sauerteig für eure Dankopfer
  und lasst den Rauch zu mir aufsteigen!
Erzählt es überall, wenn ihr mir freiwillige Gaben darbringt!
  So habt ihr es doch gern!

6 Ich, der HERR, ließ bei euch eine Hungersnot ausbrechen,
  in euren Städten und Dörfern gab es nichts mehr zu essen.
  Und doch seid ihr nicht zu mir zurückgekommen!

7 Drei Monate vor der Ernte schickte ich euch keinen Regen mehr,
  den ihr doch so dringend brauchtet.
Auf die eine Stadt ließ ich es regnen,
  auf die andere fiel kein einziger Tropfen.
Das eine Feld bekam genug Feuchtigkeit, das andere blieb trocken,
  und alles verdorrte.
8 Wenn es irgendwo noch etwas zu trinken gab,
  schleppten sich die Einwohner der umliegenden Orte dorthin,
dem Verdursten nahe; aber es reichte nicht für so viele.
  Und doch seid ihr nicht zu mir zurückgekommen!
9 Ich, der HERR, habe euer Getreide durch Dürre und Pilzbefall vernichtet;
  ich ließ eure Gärten und Weinberge vertrocknen,
und die Heuschrecken fraßen eure Feigen- und Olivenbäume kahl.
  Und doch seid ihr nicht zu mir zurückgekommen!

10 Ich schickte euch die Pest, wie sie in Ägypten gewütet hat.
  In den Kriegen trieb ich eure jungen Männer in den Tod,
und eure Pferde gab ich dem Feind zur Beute.
  In euren Feldlagern stank es nach verwesenden Leichen.
Und doch seid ihr nicht zu mir zurückgekommen!

11 Ich, der HERR, ließ Unheil über euch hereinbrechen
  wie über Sodom und Gomorra.
Nur wenige kamen davon, so wie ein Holzscheit,
  das gerade noch aus dem Feuer gerissen wird.
  Und doch seid ihr nicht zu mir zurückgekommen!

12 Darum müsst ihr Israeliten jetzt die Folgen tragen –
  ihr habt keine Wahl. Macht euch bereit, eurem Gott zu begegnen!«

13 Ja, Gott ist der Herr, der die Berge formte und den Wind schuf,
  er lässt die Menschen wissen, was er tun will.
Morgengrauen und tiefste Nacht sind sein Werk,
er schreitet über die höchsten Gipfel der Berge.
  »HERR, allmächtiger Gott« – so lautet sein Name!

Kommentar

Gottes Antwort fordert zu einem rechtschaffenen Leben auf

Paulus sagt, dass Gottes Antwort - „die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt“, etwas ist, was durch „das Gesetz und die Propheten“ bezeugt wird (Römer 3,21). Amos ist einer dieser Propheten.

Als Amos Gottes Worte gegen Israel ausspricht, erkennen wir Gottes Gerechtigkeitssinn, dass alle ihre Sünden bestraft werden müssen. Gott sprach, „Unter allen Völkern der Erde habe ich allein euch erwählt. Deshalb muss ich euch für alle eure Sünden bestrafen“ (3,2).

Das Volk wird verurteilt, und es hört sich fast an, als säße man im Gerichtssaal, „Hört es und bezeugt es dem Haus Jakobs“ (3,13).

Es ist, als rufe Gott Zeugen gegen Sein eigenes Volk in den Zeugenstand: „Ihr Frauen, die ihr … die Armen unterdrückt, die Bedürftigen ausbeutet und zu euren Männern sagt: „Schafft noch mehr herbei, damit wir feiern können!““ (4,1). Sie werden verurteilt für ihre Oberflächlichkeit, Selbstsüchtigkeit und ihre Art, wie sie Arme und Notleidende behandeln.

Immer und immer wieder redet Gott zu Seinem Volk und versucht, es zu Sich zurückzuführen: „Gott der Herr tut nichts, ohne sein Geheimnis vorher seinen Dienern, den Propheten, anvertraut zu haben“ (3,7). „Doch ihr wolltet euch nicht zu mir wenden“ (4,6.8-11).

Vor diesem Hintergrund aus dem Alten Testament wird Paulus‘ Aussage umso erstaunlicher, „Wir werden von Gott gerecht gesprochen, indem wir an Jesus Christus glauben. Dadurch können alle ohne Unterschied gerettet werden“ (Römer 3,22). Gott hat die Regeln geändert, dass Er deine Schuld beglichen hat. Du bist gerecht in Gottes Augen und kannst dich Ihm voller Zuversicht nahen. Sprich zu Ihm wie zu deinem liebenden Vater und erfahre Seinen tiefen Frieden in deinem Herzen.

Gebet

Herr, danke, dass Du Dir immer wünschst, dass wir zu Dir zurückkehren, in eine heile Beziehung mit Dir. Danke, dass Du das durch Jesus möglich gemacht hast.

Pippa fügt hinzu

Amos 4,9
„„Ich habe euch mit Kornbrand und Mehltau geschlagen. Heuschrecken haben die meisten eurer Gemüsegärten, Weinberge, Feigen- und Olivenbäume kahl gefressen. Doch ihr wolltet euch nicht zu mir wenden“, spricht der Herr.“

Der Rosenstock in unserem Pfarrgarten hat Mehltau, die Eichhörnchen haben die Blumenzwiebeln ausgegraben und Unkraut überwuchert den Garten. Entweder muss ich mehr Buße tun, oder mehr Zeit und Energie in den Garten stecken!

Vers des Tages

Psalm 85,9

Der HERR … verkündet Frieden seinem Volk…

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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