Gottes wegweisende Antwort
Einführung
„Wir tappen manchmal in die Falle und halten uns für den schlimmsten Menschen, der jemals gelebt hat, dass niemand so viele Fehler macht wie wir. Aber in Römer 3,23 heißt es, dass wir alle Sünder sind und das Leben in der Herrlichkeit Gottes verloren haben. Jeder – ob Mann, Frau oder Kind – der je geboren wurde oder noch geboren wird, hat ein Problem mit Sünde. Aber die gute Nachricht ist, dass Gott Selbst uns die Antwort auf unser Dilemma anbietet,“ schreibt Joyce Meyer.
Als der heilige Augustinus im Jahr 386 die Antwort fand, „durchflutete ein klares Licht sein Herz“. Luther fand die Antwort, und nur wenige Jahre später, 1517, begann die Reformation. Als John Wesley die Antwort begriff, wurde es ihm „merkwürdig warm“ ums Herz, und die ersten Samen der Erweckung begannen zu keimen.
Für alle drei veränderte die Erkenntnis über „die Gerechtigkeit Gottes“ ihr Leben radikal. In dem Moment, wo ein Mensch diesen Begriff begreift, verändert das sein Leben. So war es auch bei mir.
Psalm 85,9–11
9 Ich will hören, was Gott, der HERR, zu sagen hat:
Er verkündet Frieden seinem Volk – denen, die ihm die Treue halten;
doch sollen sie nicht in ihre alte Unvernunft zurückfallen.
10 Ganz sicher wird er allen helfen, die ihm mit Ehrfurcht begegnen,
seine Herrlichkeit wird wieder in unserem Land wohnen.
11 Dann verbünden sich Güte und Treue,
dann küssen einander Gerechtigkeit und Frieden.
Kommentar
Gottes Antwort gibt dir Seinen Frieden
„Die Atmosphäre in meiner Herkunftsfamilie war konfliktgeladen,” schreibt Joyce Meyer. „Ich kannte es nicht anders. Ich musste einen vollkommen neuen Lebensstil erlernen. Jetzt bin ich süchtig nach Frieden. Sobald mir mein Frieden verloren geht, frage ich mich, wie das passieren konnte, und ich bemühe mich, ihn wiederzuerlangen.“
Gott verheißt Seinem Volk „Frieden“ (85,9). Das bedeutet nicht zwingend äußeren Frieden. Druck, Probleme, Prüfungen und Geschäftigkeit verschwinden womöglich nicht. Aber in alledem verspricht uns Gott Seinen Frieden. Dieser Frieden kommt, wenn du „aufmerksam auf das [hörst], was Gott, der Herr, spricht“ (85,9).
Frieden und Gerechtigkeit sind eng miteinander verknüpft. Der Psalmist sagt, „Gerechtigkeit und Frieden küssen sich“ (11b). Ebenso wie Liebe und Wahrheit (11a) zusammengehören, gehören auch Gerechtigkeit und Frieden zusammen. Frieden kommt von einem Leben in einer heilen Gottesbeziehung (Römer 5,1).
Gebet
Römer 3,9+21-25
9 Haben wir Juden nun irgendeinen Vorzug vor den anderen Menschen? Ich sage: Nein, ganz und gar nicht! Denn eben habe ich bewiesen, dass alle Menschen – ob Juden oder Nichtjuden – unter der Herrschaft der Sünde leben.
21 Jetzt aber hat Gott uns gezeigt, wie wir vor ihm bestehen können, nämlich unabhängig vom Gesetz. Das ist schon im Gesetz und bei den Propheten bezeugt. 22 Gott spricht jeden von seiner Schuld frei und nimmt jeden an, der an Jesus Christus glaubt. 23 Alle sind schuldig geworden und spiegeln nicht mehr die Herrlichkeit wider, die Gott dem Menschen ursprünglich verliehen hatte. 24 Aber was sich keiner verdienen kann, schenkt Gott in seiner Güte: Er nimmt uns an, weil Jesus Christus uns erlöst hat. 25 Um unsere Schuld zu sühnen, hat Gott seinen Sohn am Kreuz vor aller Welt sterben lassen.
Kommentar
Gottes Antwort ist ein Geschenk an dich
Wir sehnen uns nach Frieden. Wir sehnen uns nach heilen Beziehungen zu Gott und zu anderen Menschen. Wie aber können wir diese „Gerechtigkeit Gottes“ empfangen?
Paulus sagt weiter, dass keiner aus sich selbst heraus gerecht ist. „Keiner ist gerecht - nicht ein Einziger“ (3,10). „Alle haben den rechten Weg verlassen; verdorben sind sie alle, ausnahmslos“ (3,12; GNB). Gerechtigkeit ist der Weg zum Frieden. Die Realität aber sieht so aus: „Den Weg des Friedens kennen sie nicht“ (3,17).
Paulus schließt seine Argumentation mit den Worten: „Denn niemand wird in Gottes Augen gerecht gesprochen, indem er versucht, das Gesetz zu halten. Im Gegenteil, je besser wir Gottes Gesetz kennen, desto deutlicher erkennen wir, dass wir schuldig sind“ (3,20). Die beiden nächsten Worte aber sind wegweisend für uns: „Doch nun…“ (3,21).
Nachdem Paulus unser Problem ausgeführt hat, fährt er fort, Gottes Antwort zu beschreiben – nämlich „die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt“ (21; LUT). Diese Gerechtigkeit vor Gott lässt sich nicht durch das Gesetz erwirken, weil niemand (außer Jesus) es je vollkommen gehalten hat. Das Alte Testament (Gesetz und Propheten) gibt Zeugnis davon, und deutet damit Gottes Antwort an (3,21).
„Wir werden von Gott gerecht gesprochen, indem wir an Jesus Christus glauben“ (3,22). Gerechtigkeit vor Gott kann man nicht erarbeiten, sie ist ein Geschenk, das wir „durch den Glauben an Jesus Christus“ (22; LUT) empfangen. Ein Geschenk „für alle, die glauben“ (3,22; ELB).
Mit drei Bildern beschreibt Paulus, was Jesus mit Seinem Tod am Kreuz für uns errungen hat. Jedes ist wie eine Facette eines Diamanten; jedes Bild ist verwoben mit den anderen:
1. Die Strafe für unsere Schuld ist bezahlt
Rechtfertigung ist ein Begriff aus dem Gerichtssaal. „Gott erklärt uns aus Gnade für gerecht“ (3,24). Gott ist ein gerechter Richter. Er konnte unsere Schuld nicht ignorieren.
Er kam in der Person Jesu Christi, um für dich und mich zu sterben: „Gott bewies seine Gerechtigkeit, als er die Menschen nicht bestrafte, die in früheren Zeiten gesündigt haben. Er handelte so, weil er Geduld mit ihnen hatte. Und er ist auch jetzt, in dieser Zeit, vollkommen gerecht, indem er die für gerecht erklärt, die an Jesus glauben“ (25-26). Er hat die Schuld selbst beglichen.
Du bist „umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade“ (3,24; ELB). Gnade bedeutet ungerechtfertigte Liebe. Sie ist umsonst, kostenlos. Kein Verdienst unsererseits. Du kannst sie nicht verdienen. Sie ist ein Geschenk. Deshalb haben wir auch keinen Anlass, uns ihrer zu rühmen (27-31).
Mit Seinem Tod am Kreuz bezahlte Jesus die Schuld für jede falsche Handlung, jedes falsche Wort und jeden falschen Gedanken. In dem Augenblick, in dem du dein Vertrauen auf Jesus setzt, bist du gerechtfertigt. Du hast nichts mehr zu befürchten. Die Schuld ist beglichen. Du hast das Geschenk der Gerechtigkeit Gottes bereits erhalten.
2. Die Macht der Sünde ist gebrochen
Das zweite Bild kommt aus der Finanzwirtschaft: „aufgrund der Erlösung, die durch Jesus Christus geschehen ist“ (3,24; GNB). (Anm. d. Übersetzers: Das englische Wort für „Erlösung“ heißt außerdem: Tilgung, Auslösung, Rückkauf.)
Schulden sind seit jeher ein Problem. Wenn damals jemand hoch verschuldet war, konnte das bedeuten, dass er sich selbst in die Sklaverei verkaufen musste, um sich auszulösen.
Stell dir vor, jemand pries sich auf dem Marktplatz selbst als Sklave an. Vielleicht hatte jemand Mitleid und bezahlte die Schulden für ihn, damit er wieder ein freier Mann war. So ein Handeln beschreibt die „Tilgung einer Schuld“ und Zahlung eines „Lösegeldes“.
In ähnlicher Weise hat uns Jesus Christus ausgelöst (3,24). Deine Sünden sind wie die Schuld, die zu Buche steht. Durch Seinen Tod am Kreuz hat Jesus das Lösegeld für dich bezahlt (Markus 10,45). So hat uns „Jesus Christus.. von unserer Schuld befreit“ (3,24) für eine Beziehung mit Gott. Deine Gottesbeziehung ist wiederhergestellt. Du empfängst „die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt“ (21; LUT).
3. Der Makel der Sünde ist weg
Paulus‘ drittes Bild stammt aus dem Tempel. „Um unsere Schuld zu sühnen, hat Gott seinen Sohn am Kreuz für uns verbluten lassen“ (3,25; Hfa).
Im Alten Testament wird sehr detailliert beschrieben, wie mit Sünde umzugehen ist. Es gab einen Sündenkatalog, der zum einen belegte, wie ernst Sünde ist. Zum anderen zeigte er, wie wichtig es ist, sich von der Sünde zu reinigen. Die Sünde ging vom Sünder auf das Tier über, welches dann getötet wurde.
Aber „das Blut von Stieren und Böcken kann keine Sünden fortnehmen“ (Hebräer 10,4). Das alte Opfersystem war nur ein „Schatten des Zukünftigen“ (Hebräer 10,1). Mit Jesus wurde es Wirklichkeit: Nur Jesu Blut, nur „durch das Opfer des Leibes von Jesus Christus“ ist deine Schuld, der Makel „ein für alle Mal“ von dir genommen (Hebräer 10,10), weil Jesus selbst das vollkommene Opfer war. Er allein lebte ein makelloses Leben. Durch Jesu Blut empfängst du Gottes Antwort - „die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt“.
Gebet
Amos 3,1–2+7+11 und 4,6
1 Ihr Israeliten, hört, was ich, der HERR, euch zu sagen habe! Es gilt eurem ganzen Volk, das ich damals aus Ägypten befreit habe.
2 Unter allen Völkern der Erde seid ihr das einzige,
das ich als mein Eigentum erwählt habe.
Deshalb ziehe ich euch nun
für eure Sünden zur Rechenschaft.«
7 Gott, der HERR, tut nichts,
ohne es vorher seinen Dienern, den Propheten, anzuvertrauen.
11 Darum sage ich, Gott, der HERR, zu den Einwohnern von Samaria:
Die Feinde werden das Land überfallen
und euch von allen Seiten belagern.
6 Ich, der HERR, ließ bei euch eine Hungersnot ausbrechen,
in euren Städten und Dörfern gab es nichts mehr zu essen.
Und doch seid ihr nicht zu mir zurückgekommen!
Kommentar
Gottes Antwort fordert zu einem rechtschaffenen Leben auf
Paulus sagt, dass Gottes Antwort - „die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt“, etwas ist, was durch „das Gesetz und die Propheten“ bezeugt wird (Römer 3,21). Amos ist einer dieser Propheten.
Als Amos Gottes Worte gegen Israel ausspricht, erkennen wir Gottes Gerechtigkeitssinn, dass alle ihre Sünden bestraft werden müssen. Gott sprach, „Unter allen Völkern der Erde habe ich allein euch erwählt. Deshalb muss ich euch für alle eure Sünden bestrafen“ (3,2).
Das Volk wird verurteilt, und es hört sich fast an, als säße man im Gerichtssaal, „Hört es und bezeugt es dem Haus Jakobs“ (3,13).
Es ist, als rufe Gott Zeugen gegen Sein eigenes Volk in den Zeugenstand: „Ihr Frauen, die ihr … die Armen unterdrückt, die Bedürftigen ausbeutet und zu euren Männern sagt: „Schafft noch mehr herbei, damit wir feiern können!““ (4,1). Sie werden verurteilt für ihre Oberflächlichkeit, Selbstsüchtigkeit und ihre Art, wie sie Arme und Notleidende behandeln.
Immer und immer wieder redet Gott zu Seinem Volk und versucht, es zu Sich zurückzuführen: „Gott der Herr tut nichts, ohne sein Geheimnis vorher seinen Dienern, den Propheten, anvertraut zu haben“ (3,7). „Doch ihr wolltet euch nicht zu mir wenden“ (4,6.8-11).
Vor diesem Hintergrund aus dem Alten Testament wird Paulus‘ Aussage umso erstaunlicher, „Wir werden von Gott gerecht gesprochen, indem wir an Jesus Christus glauben. Dadurch können alle ohne Unterschied gerettet werden“ (Römer 3,22). Gott hat die Regeln geändert, dass Er deine Schuld beglichen hat. Du bist gerecht in Gottes Augen und kannst dich Ihm voller Zuversicht nahen. Sprich zu Ihm wie zu deinem liebenden Vater und erfahre Seinen tiefen Frieden in deinem Herzen.
Gebet
Pippa fügt hinzu
Amos 4,9
„„Ich habe euch mit Kornbrand und Mehltau geschlagen. Heuschrecken haben die meisten eurer Gemüsegärten, Weinberge, Feigen- und Olivenbäume kahl gefressen. Doch ihr wolltet euch nicht zu mir wenden“, spricht der Herr.“
Der Rosenstock in unserem Pfarrgarten hat Mehltau, die Eichhörnchen haben die Blumenzwiebeln ausgegraben und Unkraut überwuchert den Garten. Entweder muss ich mehr Buße tun, oder mehr Zeit und Energie in den Garten stecken!
Vers des Tages
Psalm 85,9
Der HERR … verkündet Frieden seinem Volk…
Thought for the Day
Druck, Probleme, Prüfungen und Geschäftigkeit verschwinden vielleicht nicht. Aber in alledem verspricht uns Gott Seinen Frieden.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“