Tag 199

Wie du Gottes Liebe spüren kannst

Weisheit Psalm 86,11–17
Neues Testament Römer 4,16–5,11
Altes Testament Amos 6,1–7,17

Einführung

Robbie Williams‘ bewegende Liedzeile in seinem Song „Feel“ spiegelt die tiefe Sehnsucht der Menschen wieder, „I just wanna feel real love” – „Ich möchte wahre Liebe spüren”. Gott möchte, dass du Seine Liebe zu dir spürst. Er möchte, dass du Seine Liebe im Herzen annimmst. Du kannst Seine Liebe heute auf neue Art und Weise empfangen.

Ich erinnere mich, wie unser Enkel, damals 2 Jahre, die Liebe seines Vaters spüren wollte. Er streckte beide Arme in die Luft und sagte, „Papa Arm“. Mein Sohn hob ihn hoch, nahm ihn in seine Arme und drückte, knuddelte und küsste ihn. Es ist eine prima Sache, die Hand des Vaters zu halten, aber es ist unvergleichlich viel besser, in seinen Armen geborgen zu sein. Es ist ein Bild für Gottes Liebe.

Du weißt, dass Gott dich liebt – wegen des Kreuzes: „Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren“ (Römer 5,8; LUT). Erlebbar wird Seine Liebe für dich durch den Heiligen Geist: „wir wissen, wie sehr Gott uns liebt, weil er uns den Heiligen Geist geschenkt hat, der unsere Herzen mit seiner Liebe erfüllt“ (Römer 5,5).

„Die gesamte Bibel“, bemerkt Augustinus, „erzählt von nichts anderem als der Liebe Gottes“. Pater Raniero Cantalamessa schreibt: „Das ist die Botschaft, die alle anderen Botschaften erhärtet und erklärt. Die Liebe Gottes ist die Antwort auf alle „Warums“ in der Bibel: das Warum der Schöpfung, das Warum der Menschwerdung, das Warum der Erlösung. Wenn sich das geschriebene Wort der Bibel in ein gesprochenes Wort, in eine einzige Stimme verwandeln ließe, würde diese Stimme kraftvoller als das Toben des Meeres ausrufen: „der Vater liebt dich!“ (Johannes 16,27). Alles, was der Vater in der Bibel sagt und tut, ist Liebe; selbst Gottes Zorn ist nichts als Liebe. Gott „ist“ Liebe!“

Weisheit

Psalm 86,11–17

11 HERR, zeige mir deinen Weg,
  ich will dir treu sein und tun, was du sagst.
  Gib mir nur dies eine Verlangen:
  dir mit Ehrfurcht zu begegnen!
12 Von ganzem Herzen will ich dir danken, HERR, mein Gott;
  für alle Zeiten will ich deinen Namen preisen.
13 Denn deine Liebe zu mir ist unfassbar groß!
  Du hast mich dem sicheren Tod entrissen.

14 Hochmütige Menschen fallen über mich her.
  Sie tun sich zusammen und schrecken vor keiner Gewalttat zurück,
  ja, sie trachten mir nach dem Leben.
  Du, HERR, bist ihnen völlig gleichgültig!
15 Aber du bist ein gnädiger und barmherziger Gott.
  Deine Geduld ist groß, deine Liebe und Treue kennen kein Ende.
16 Darum wende dich mir zu und hab Erbarmen!
  Gib mir deine Kraft und rette mich! Dir bin ich treu ergeben.
17 HERR, gib mir ein sichtbares Zeichen deiner Güte!
  Dann werden alle, die mich hassen, sich schämen,
  weil du mir geholfen und mich getröstet hast!

Kommentar

Gottes Liebe ist groß und persönlich

Wenn du das Ausmaß von Gottes Liebe zu dir erkannt hast, dann antwortest du darauf mit Anbetung: „Von ganzem Herzen will ich dich preisen, Herr, mein Gott. Ich will deinen Namen stets verherrlichen“ (86,12).

David wusste, dass es die Liebe eines persönlichen Gottes war, dem jeder Einzelne am Herzen liegt. Er schreibt, „Denn deine Liebe zu mir ist groß“ (13a). Wie David bist auch du ein geliebtes Kind Gottes.

Zu lieben gehört zum Wesen Gottes. „Aber du bist ein gnädiger und barmherziger Gott. Deine Geduld ist groß, deine Liebe und Treue kennen kein Ende“ (86,15; Hfa). Er betet, „Herr, gib mir ein Zeichen deiner Güte [Liebe]“ (86,17) und angesichts der Liebe Gottes zu ihm bat er, „erhalte mein Herz bei dem einen [Gott]“ (11b; LUT). Er wollte auf Gottes Liebe mit totaler Hingabe an Gott antworten.

Gebet

Herr, Du bist barmherzig und gnädig, geduldig und von großer Güte und Treue (86,15). Danke, dass Du mich so sehr und ganz persönlich liebst. Ich bitte Dich, erhalte mein Herz bei dir.
Neues Testament

Römer 4,16–5,11

16 Deshalb gilt Gottes Zusage allein dem, der glaubt. Denn was Gott versprochen hatte, sollte ja ein Geschenk sein. Nur so bleibt die Zusage überhaupt gültig, und zwar für alle Nachkommen von Abraham. Das sind nicht nur die Juden, die das Gesetz haben, sondern auch alle anderen Menschen, die Gott so vertrauen wie Abraham. Deshalb ist Abraham der Vater von uns allen. 17 So sagt Gott schon in der Heiligen Schrift zu Abraham: »Ich habe dich zum Stammvater vieler Völker bestimmt!« Ja, in Gottes Augen ist er das, denn Abraham vertraute dem Gott, der die Toten lebendig macht und der aus dem Nichts ins Leben ruft.

18 Gott hatte Abraham versprochen: »Deine Nachkommen werden wie die Sterne am Himmel sein – unzählbar.« Und obwohl alles hoffnungslos schien, gab Abraham die Hoffnung nicht auf, sondern glaubte diesen Worten. So wurde er zum Stammvater vieler Völker. 19 Abraham war damals fast 100 Jahre alt und konnte keine Kinder mehr zeugen. Auch seine Frau Sara war nach menschlichem Ermessen viel zu alt, um noch Kinder zu bekommen. Doch obwohl Abraham sich dessen bewusst war, wurde er in seinem Glauben nicht erschüttert. 20 Er zweifelte nicht, sondern vertraute Gottes Zusage. Ja, sein Glaube wurde nur noch stärker. Er gab Gott die Ehre, 21 fest davon überzeugt, dass Gott sein Versprechen erfüllen würde. 22 Deshalb fand er Gottes Anerkennung. 23 Dass er durch seinen Glauben vor Gott bestehen konnte, ist nicht nur seinetwegen aufgeschrieben worden, 24 sondern auch für uns. Auch wir sollen Gottes Anerkennung finden, denn wir vertrauen ihm, der unseren Herrn Jesus Christus von den Toten auferweckt hat. 25 Jesus wurde in den Tod gegeben, um unsere Sünden zu tilgen; er wurde auferweckt, damit wir vor Gott bestehen können.

Mit Gott versöhnt

5 1 Nachdem wir durch den Glauben von unserer Schuld freigesprochen sind, haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus. 2 Er hat uns die Tür zu diesem neuen Leben geöffnet. Im Vertrauen haben wir dieses Geschenk angenommen, auf das wir uns jetzt gründen. Und mehr noch: Wir werden einmal an Gottes Herrlichkeit teilhaben. Diese Hoffnung erfüllt uns mit Freude und Stolz. 3 Doch nicht nur dafür sind wir dankbar. Wir danken Gott auch für die Leiden, die wir wegen unseres Glaubens auf uns nehmen müssen. Denn Leid macht geduldig, 4 Geduld aber vertieft und festigt unseren Glauben, und das wiederum stärkt unsere Hoffnung. 5 Diese Hoffnung aber geht nicht ins Leere. Denn uns ist der Heilige Geist geschenkt, und durch ihn hat Gott unsere Herzen mit seiner Liebe erfüllt.

6 Diese Liebe zeigt sich darin, dass Christus zur rechten Zeit für uns gottlose Menschen gestorben ist. Als wir noch hilflos der Sünde ausgeliefert waren, hat er sein Leben für uns gegeben. 7 Kaum jemand würde für einen anderen Menschen sterben, selbst wenn dieser schuldlos wäre. Es mag ja vorkommen, dass einer sein Leben für einen ganz besonders gütigen Menschen opfert. 8 Gott aber beweist uns seine große Liebe gerade dadurch, dass Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren.

9 Schon jetzt sind wir von Gott angenommen, weil Jesus Christus sein Blut für uns vergossen hat. Und erst recht werden wir am kommenden Gerichtstag durch ihn vor Gottes Zorn gerettet. 10 Als wir Gott noch feindlich gegenüberstanden, hat er uns durch den Tod seines Sohnes mit sich selbst versöhnt. Wie viel mehr werden wir, da wir jetzt Frieden mit Gott haben, am Tag des Gerichts bewahrt bleiben, nachdem ja Christus auferstanden ist und lebt. 11 Doch das ist nicht der einzige Grund unserer Freude: Wir loben Gott und danken ihm durch unseren Herrn Jesus Christus, der uns schon jetzt mit Gott versöhnt hat.

Kommentar

Gottes Liebe wird sichtbar und ausgegossen

Glaubst du, dass Gott dich wirklich liebt? Gottes Liebe wird dich nie enttäuschen; Er wird niemals aufhören, dich zu lieben. Seine Liebe zu dir ist größer als alle deine Fehler, und Er will, dass du Seine Liebe im Glauben annimmst.

Entgegen landläufiger Meinung liebt dich Gott, und Er will dir Leben schenken. Er ist der Gott, „der die Toten zum Leben erweckt“ (4,17). Gott erweckte Jesus zum Leben. Eines Tages werden alle, die in Christus gestorben sind, zum Leben erweckt werden. Bis dahin gilt, Jesus kam, um dir Leben zu schenken, Leben in Fülle (Johannes 10,10).

Im Folgenden beschreibt Paulus Abrahams Glauben. Abraham glaubte Gott, der versprochen hatte, dass Sarah ein Kind bekommen würde, auch wenn das aus menschlicher Sicht nicht mehr möglich war.

Wir lesen, „Abraham zweifelte nicht und vertraute auf die Zusage Gottes. Ja, sein Glaube wuchs sogar noch, und damit ehrte er Gott. Er war vollkommen überzeugt davon, dass Gott das, was er versprochen hat, auch tun kann“ (40,20-21). Paulus bekräftigt noch einmal, dass Gott Abraham wegen seines Glaubens für gerecht erklärte.

Aber Rechtfertigung durch Glauben galt nicht nur für Abraham. „Gott wird auch uns für gerecht erklären, wenn wir an ihn glauben, der Jesus, unseren Herrn, von den Toten auferweckt hat“ (4,24). Auch du bist durch Glauben für gerecht erklärt. „Jesus musste sterben, um unsere Sünden zu tilgen; er wurde auferweckt, damit wir vor Gott bestehen können“ (4,25; Hfa).

Dann spricht Paulus über die erstaunlichen Folgen, die diese Tatsache mit sich bringt. Weil „wir nun durch den Glauben von Gott für gerecht erklärt worden sind, haben wir Frieden mit Gott“ und Zutritt zu Seiner Herrlichkeit (5,1-2). Jeden Tag kannst du mit Gott sprechen und weißt, dass Nichts zwischen euch steht.

„Wir freuen uns auch dann, wenn uns Sorgen und Probleme bedrängen“ (5,3). Wir sind auch im Leid mit Freude erfüllt, „Denn Leid macht geduldig, Geduld aber vertieft und festigt unseren Glauben, und das wiederum gibt uns Hoffnung. Und diese Hoffnung geht nicht ins Leere. Denn uns ist der Heilige Geist geschenkt, und durch ihn hat Gott unsere Herzen mit seiner Liebe erfüllt“ (5,3-5; Hfa).

Gottes Liebe überflutet das Innerste deines Herzens. Diese Erfahrung Seiner Liebe ist überwältigend. Der Heilige Geist hilft dir beständig, Gottes Liebe zu dir zu spüren. Wenn du diese Erfahrung, die Erfüllung deines Herzens durch den Heiligen Geist, noch nie erlebt hast, möchte ich dich ermutigen, Gott jetzt einfach zu bitten, Er möge dich mit Seinem Geist erfüllen.

Und Paulus hat noch mehr über Gottes Liebe zu sagen, nämlich dass Er Jesus gesandt hat, um für dich zu sterben, selbst wenn du Ihn früher abgelehnt hast. „Gott dagegen beweist uns seine große Liebe dadurch, dass er Christus sandte, damit dieser für uns sterben sollte, als wir noch Sünder waren“ (5,8).

Im Kern der Liebe ist die Bereitschaft zu schenken. Je wertvoller das Geschenk, desto weniger verdient es der Empfänger; desto größer ist die Liebe des Schenkenden.

Und so liebt dich Gott, denn der Vater gab Seinen einzigen Sohn aus den Armen und schickte Ihn ans Kreuz. Und dass, obwohl wir es nicht verdient hatten – wir waren gottlose Sünder – Jesus starb für uns. Gott schonte Seinen eigenen Sohn nicht. So sehr liebt Er dich.

Wenn Gott dich also so sehr liebt, kannst du dir deiner Zukunft gewiss sein. „Wir sind ja durch den Tod seines Sohnes mit Gott versöhnt worden, als wir noch seine Feinde waren. Dann werden wir erst recht jetzt, wo wir seine Freunde geworden sind, durch das Leben von Christus gerettet werden“ (5,10).

Gebet

Herr, ich danke Dir so sehr, dass Du für mich gestorben bist. Ich bitte Dich, gieße Deine Liebe durch den Heiligen Geist wieder neu in mein Herz, und hilf mir zu spüren, wie sehr Du mich liebst.
Altes Testament

Amos 6,1–7,17

Samarias Untergang

6 1 Wehe euch, die ihr so sorglos und stolz auf dem Berg Zion
  und auf dem Berg von Samaria lebt!
  Ihr bildet euch etwas darauf ein, zum bedeutendsten Volk zu gehören
  und angesehene Männer zu sein, auf deren Rat ganz Israel hört.
2 Ihr sagt zu den Leuten: »Geht doch einmal hinüber zur Stadt Kalne,
  dann weiter nach Hamat und von dort zur Philisterstadt Gat!
  Sind Israel und Juda nicht angesehener als sie?
  Ist unser Gebiet nicht größer als ihres?«
3 Ihr denkt, euch könnte nichts Böses geschehen,
  mit Unrecht und Gewalt wollt ihr eure Macht festigen.
4 Ihr räkelt euch auf weich gepolsterten,
  elfenbeinverzierten Betten
  und esst das beste Fleisch
  von Lämmern und Kälbern.
5 Zu den Klängen der Harfe schmettert ihr eure Lieder und meint,
  ihr könntet wie David musizieren.
6 Den Wein trinkt ihr aus schweren Pokalen
  und salbt euch nur mit den feinsten Ölen –
  aber dass euer Volk dem Untergang entgegengeht,
  kümmert euch überhaupt nicht!
7 Darum werdet ihr die Ersten sein, die in die Verbannung gehen.
  Dann ist es aus mit euren Trinkgelagen auf weichen Betten!

8 So spricht der HERR, der allmächtige Gott:

  »Ich hasse den Hochmut der Nachkommen von Jakob,
  ich verabscheue ihre prachtvollen Häuser!
  Darum liefere ich Samaria mit allen seinen Einwohnern den Feinden aus.
  Das schwöre ich, der HERR über alles, so wahr ich lebe!

9 Und wenn in einem Haus zehn Menschen überlebt haben, müssen sie doch noch sterben! 10 Kommt dann ein Verwandter von ihnen, um die Leichen aus dem Haus zu holen und zu verbrennen, findet er vielleicht noch einen Überlebenden, der sich ins hinterste Zimmer verkrochen hat. Er fragt ihn: ›Ist noch jemand bei dir?‹, und bekommt zur Antwort: ›Nein, niemand mehr!‹ Dann flüstert der Verwandte: ›Sei still, nenne bloß nicht den Namen des HERRN, sonst bringt er dich auch noch um!‹

11 Denn ich, der HERR, befehle,
  dass von den großen Prunkbauten
  bis hin zu den kleinen Wohnhäusern alles in Trümmer gelegt wird.

12 Kann man etwa mit Pferden über Felsblöcke galoppieren
  oder mit Rindern die Felsen umpflügen?
  Ihr aber verwandelt das Recht in Unrecht –
  eure Urteile sind ein tödliches Gift!
  13 Ihr freut euch, weil ihr Lo-Dabar eingenommen habt, und prahlt:
  ›Aus eigener Kraft haben wir Karnajim zurückerobert!‹

14 Jetzt aber sage ich, der HERR, der allmächtige Gott:
  Ich lasse ein Volk über euch herfallen,
  das euch besiegen und die Bevölkerung
  im ganzen Land unterdrücken wird – von Lebo-Hamat bis ans Tote Meer!«

Die Vision von den Heuschrecken

7 1 Gott, der HERR, gab mir eine Vision: Ich sah, wie er Heuschreckenschwärme erschuf. Gerade hatte man das erste Heu eingebracht, das für die königlichen Stallungen bestimmt war, und das Gras wuchs allmählich wieder nach. 2 Da fielen die Heuschrecken über die Pflanzen im ganzen Land her. Als sie alles abgefressen hatten, rief ich: »Ach, HERR, Gott, vergib doch! Wie sollen die Nachkommen von Jakob sonst überleben? Sie sind ja ein so kleines Volk!«

3 Da hatte der HERR Erbarmen mit ihnen und sagte:

»Was du eben gesehen hast, wird nicht geschehen!«

Die Vision vom Feuer

4 Dann gab Gott, der HERR, mir eine weitere Vision: Ich sah, wie er Feuer herbeirief, um sein Volk zu bestrafen. Zuerst verzehrte es das Wasser in den Tiefen der Erde, dann bedeckten die Flammen das ganze Land. 5 Da rief ich: »Ach, HERR, Gott, bitte hör auf! Wie sollen die Nachkommen von Jakob sonst überleben? Sie sind ja ein so kleines Volk!«

6 Da hatte der HERR wieder Erbarmen mit ihnen und sagte:

»Auch was du gerade gesehen hast, wird nicht geschehen.«

Die Vision vom Bleilot

7 Zum dritten Mal gab der Herr mir eine Vision: Nun sah ich, wie er auf einer Mauer stand, die mit Hilfe eines Lots gebaut worden war. Er hielt ein Bleilot in der Hand 8 und fragte mich: »Amos, was siehst du?«

»Ein Bleilot«, antwortete ich.

Da sagte er: »Ich lege jetzt dieses Lot an mein Volk Israel, um es zu prüfen. In Zukunft gehe ich nicht mehr über ihre Sünden hinweg.

  9 Ich verwüste die Opferstätten,
   wo die Nachkommen von Isaak ihre Götter verehren;
   ja, alle Heiligtümer Israels verwandle ich in Trümmerhaufen.
   Mein Schwert trifft das Königshaus von Jerobeam!«

Amos soll das Nordreich verlassen

10 Amazja, der oberste Priester in Bethel, sandte einen Boten zu Jerobeam, dem König von Israel, und ließ ihm ausrichten: »Amos zettelt mitten in Israel einen Aufstand gegen dich an! Seine Reden sind unerträglich! 11 Er hat behauptet:

  ›Jerobeam wird durchs Schwert umkommen,
  und das Volk Israel wird aus dem Land vertrieben
  und in die Verbannung geführt.‹«

12 Zu Amos sagte Amazja: »Du Prophet, verschwinde von hier und geh heim nach Juda! Dort kannst du weiter weissagen und dir so dein Brot verdienen. 13 Aber hier in Bethel ist Schluss damit! Denn hier steht der Tempel des Königs, das wichtigste Heiligtum Israels.«

14 Amos erwiderte: »Ich bin kein Prophet, der sich bezahlen lässt, und ich komme auch aus keiner Prophetenschule. Ich bin Viehzüchter und pflanze Maulbeerfeigenbäume an. 15 Aber der HERR hat mich von meiner Herde weggeholt und mir befohlen: ›Geh zu meinem Volk Israel und richte ihm meine Botschaft aus!‹ 16 Und nun willst du mir verbieten, den Auftrag Gottes zu erfüllen und zu den Israeliten, den Nachkommen von Isaak, zu sprechen?

Hör, was der HERR dir ankündigt:

 17 Deine Frau soll in dieser Stadt zur Hure werden,
   deine Söhne und Töchter werden im Krieg getötet,
   dein Grundbesitz wird an andere verteilt,
   und du selbst wirst in einem heidnischen Land sterben!
   Denn die Israeliten werden von hier verschleppt werden.
   Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort!«

Kommentar

Gottes Liebe und Seine Trauer

Wusstest du, dass Gottes Zorn nichts als Liebe ist? Hier kommen wir an ein Beispiel dafür. Gottes Zorn richtet sich gegen die, die meinen, „das Haupt der Völker zu sein“ (6,1):

„Die ihr auf kostbaren Elfenbeinbetten schlaft und das Fleisch zarter Lämmer und gemästeter Kälber verspeist: Ihr grölt Lieder zum Klang der Harfe und haltet euch für große Dichter, wie König David es war.
Ihr trinkt Wein aus großen Schalen und parfümiert euch mit exotischen Düften, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass euer Volk vor dem Untergang steht“ (6,4-6).

Es geht nicht so sehr darum, dass sie es sich gut gehen lassen, denn Nichts davon ist an und für sich schlecht. Schlimm ist, dass sie sich nicht darum scheren, wie es Gottes Volk geht. Gott hasst Hochmut und Stolz (6,6.8), die uns vergessen lassen, dass wir Ihn brauchen und daran hindern, Seine Liebe zu spüren und andere so zu lieben, wie Er uns liebt.

Hätten die Anführer (Haupt der Völker) Gottes Volk ebenso geliebt, wie Gott sie liebte, hätte es sie betrübt zu sehen, wie es mit ihrem Land bergab ging.

Amos war einer von denen, denen das etwas ausmachte. Und er unternahm etwas dagegen. Er betete für das Volk (7,1-6).

Amos war ein einfacher Mann: „Ich bin kein Prophet und ich wurde auch nie zum Propheten ausgebildet. Ich bin nur ein Viehzüchter und baue nebenher noch Feigen an. Doch der Herr hat mich von meiner Herde weggerufen und mir aufgetragen: `Geh und weissage meinem Volk Israel´“ (7,14-15). Gott wollte dem Unrecht nicht einfach zusehen. Dazu liebt Er Sein Volk viel zu sehr. Er richtete Amos auf, damit er das Volk vor den Konsequenzen ihres Handelns warnte und es aufforderte, zu Ihm zurückzukehren.

Lasst uns wie Amos für unser Land beten:

Gebet

„Oh Herr, Gott, vergib doch!“ (7,2). Habe in Deiner großen Liebe Erbarmen mit uns. Danke, dass Du Deine Kirche so sehr liebst und dass Du die Macht hast, Tote zum Leben zu erwecken (Römer 4,24). Herr, wir beten, dass Du Menschen aufrichtest, die auf Deine Worte hören und die sie mutig, mit Autorität und Liebe aussprechen.

Pippa fügt hinzu

Amos 6,4a

„Die ihr auf kostbaren Elfenbeinbetten schlaft…“

Nobel, nobel …

Vers des Tages

Psalm 86,13a

Denn deine Liebe zu mir ist unfassbar groß!

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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