Tag 100

Sieben Möglichkeiten, an Weisheit zuzunehmen

Weisheit Sprüche 9,1–12
Neues Testament Lukas 13,1–30
Altes Testament 5. Mose 13,2–14,29

Einführung

Lawrence von Arabien ist einer der erfolgreichste Filme aller Zeiten. Er basiert zu weiten Teilen auf den Aufzeichnungen T.E. Lawrences über seine Zeit in Arabien. Er war britischer Archäologe, Militärstratege (Oberst mit 30 Jahren), aber vor allem bekannt für seinen Einsatz im Nahen Osten im 1. Weltkrieg. In seinen Memoiren aus dem Jahr 1926, erschienen unter dem Titel, Die Sieben Säulen der Weisheit, setzt sich Lawrence mit dem Thema Weisheit auseinander.

Wahrscheinlich hatte Lawrence dabei unseren heutigen Abschnitt im Kopf, „Die Weisheit hat ihr Haus gebaut und ihre sieben Säulen errichtet“ (Sprüche 9,1). In der Bibel steht die Zahl sieben häufig für Vollendung oder Vollkommenheit. Im Buch der Sprüche, in Jesu Lehre und in der Bibel ganz allgemein finden wir viele Säulen der Weisheit. Sieben dieser Säulen finden wir in unseren Texten heute.

Weisheit

Sprüche 9,1–12

Die Weisheit und die Torheit

1 Frau Weisheit hat ein Haus gebaut
 und es mit sieben Säulen ausgestattet.
2 Sie hat ein Festessen vorbereitet,
 Wein mit feinen Gewürzen gemischt
 und den Tisch gedeckt.
3 Ihren Dienstmädchen befahl sie:
 »Geht auf den Marktplatz der Stadt und ruft:
4 ›Ihr Unerfahrenen – kommt zu mir!
 Wem es an Vernunft fehlt,
5 den lade ich ein. Kommt, esst euch satt
 und trinkt meinen guten Wein!
6 Bleibt nicht länger unverständig,
 sondern werdet reif und besonnen!
 Dann wird euer Leben gelingen.‹«

7 Wer einen Spötter ermahnt,
 erntet nichts als Verachtung,
 und wer einen gottlosen Menschen tadelt,
 kommt nicht heil davon.
8 Darum weise nie einen Spötter zurecht, sonst hasst er dich.
 Ermahne lieber einen verständigen Menschen,
 denn er wird dich dafür lieben.
9 Unterweise den Klugen, und er wird noch klüger.
 Belehre den, der Gott gehorcht,
 und er wird immer mehr dazulernen.

10 Alle Weisheit beginnt damit,
 dass man Ehrfurcht vor dem HERRN hat.
 Den heiligen Gott kennen, das ist Einsicht!
11 Ich, die Weisheit, schenke dir ein langes Leben.
12 Du tust dir selbst etwas Gutes, wenn du weise bist;
 aber wenn du über alles mit Spott hinweggehst,
 schadest du dir selbst.

Kommentar

Umgang mit Feedback

Es ist sinnlos, auf Kritik von Spöttern einzugehen (9,7). Sie würden uns nur noch mehr dafür hassen. Aber es lohnt sich, den „Weisen“ zu antworten.

Nie sollten wir mit einer „scharfen Antwort”, einer Beleidigung oder „Hass” (9,7-8) antworten, sondern bemüht sein, aus der Kritik zu lernen, damit wir „weiser“ werden und „noch dazu lernen“ (9,9). Tatsächlich sollten wir immer mit „Liebe“ (9,8b) auf „Zurechtweisung“ reagieren.

Das ist alles andere als leicht. Mein erster, natürlicher Impuls ist, um mich zu schlagen oder mich zu rechtfertigen. Der kluge Weg aber ist, von der „Zurechtweisung“ oder Korrektur zu lernen – egal wie schwer es fällt.

Mir ist in den vergangenen Jahren beispielsweise aufgefallen, dass die Prediger, die kein Feedback zu ihren Vorträgen wollen, sich selten verbessern. Jene hingegen, die zu konstruktiver Kritik einladen und sich davon nicht bedroht fühlen, verbessern Art und Effizienz ihres Vortrags häufig sehr schnell.

Gebet

Herr, schenke mir Weisheit, konstruktive Kritik zu üben und sie umgekehrt freundlich anzunehmen.
Neues Testament

Lukas 13,1–30

Die letzte Gelegenheit zur Umkehr

1 Zu dieser Zeit kamen Leute zu Jesus und berichteten ihm, dass Pilatus einige Männer aus Galiläa während des Opferdienstes im Tempel hatte umbringen lassen. So hatte sich ihr Blut mit dem ihrer Opfertiere vermischt. 2 Da sagte Jesus zu ihnen: »Ihr denkt jetzt vielleicht, diese Galiläer seien schlimmere Sünder gewesen als ihre Landsleute, weil sie so grausam ermordet wurden. 3 Ihr irrt euch! Wenn ihr euch nicht zu Gott hinwendet, dann werdet ihr alle genauso umkommen. 4 Erinnert euch an die achtzehn Leute, die starben, als der Turm am Teich Siloah einstürzte. Glaubt ihr wirklich, dass ihre Schuld größer war als die aller anderen Leute in Jerusalem? 5 Nein! Wenn ihr nicht zu Gott umkehrt, wird es euch ebenso ergehen.«

6 Und dann erzählte Jesus ihnen dieses Gleichnis: »Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum gepflanzt. Jahr für Jahr sah er nach, ob der Baum Früchte trug. Aber vergeblich! 7 Endlich rief er seinen Gärtner: ›Schon seit drei Jahren komme ich immer wieder und schaue nach Früchten, aber ich finde keine. Hau den Baum um. Warum soll er den Boden weiter aussaugen?‹

8 Aber der Gärtner bat: ›Herr, lass ihn noch ein Jahr stehen! Ich will den Boden um den Baum herum noch einmal umgraben und ihn gut düngen. 9 Wenn er dann Früchte trägt, ist es gut; sonst kannst du ihn umhauen.‹«

Was gilt mehr: der Mensch oder die Vorschrift?

10 Am Sabbat lehrte Jesus in einer Synagoge. 11 Eine Frau hörte ihm zu. Sie wurde von einem bösen Geist beherrscht, der sie krank machte: Seit achtzehn Jahren war sie verkrümmt und konnte sich nicht mehr aufrichten. 12 Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich: »Du bist von deinem Leiden erlöst!« 13 Er legte seine Hände auf sie. Sofort richtete sie sich auf und dankte Gott von ganzem Herzen.

14 Aber der Vorsteher der Synagoge war empört darüber, dass Jesus die Frau am Sabbat geheilt hatte. Er sagte zu den Versammelten: »Die Woche hat sechs Arbeitstage. An denen könnt ihr kommen und euch heilen lassen, aber nicht ausgerechnet am Sabbat!«

15 Doch Jesus, der Herr, erwiderte: »Ihr Heuchler! Ihr bindet doch euren Ochsen oder Esel auch am Sabbat vom Futtertrog los und führt ihn zur Tränke. 16 Und mir verbietet ihr, diese Frau am Sabbat aus der Gefangenschaft des Satans zu befreien! Achtzehn Jahre lang war sie krank. Dabei gehört sie doch wie ihr zu Gottes auserwähltem Volk!«

17 Daraufhin waren seine Gegner beschämt. Aber alle anderen freuten sich über die wunderbaren Taten von Jesus.

Die Gleichnisse vom Senfkorn und vom Sauerteig

18 Jesus fragte seine Zuhörer: »Womit kann ich Gottes Reich vergleichen? Wie soll ich es beschreiben? 19 Es ist wie ein Senfkorn, das ein Mann in seinem Garten aussät. Das Samenkorn geht auf, wächst und wird zu einem Baum, in dessen Zweigen die Vögel ihre Nester bauen.«

20 Jesus fragte noch einmal: »Womit soll ich Gottes Reich vergleichen? 21 Es ist wie ein Sauerteig, den eine Frau zum Brotbacken nimmt. Obwohl sie nur wenig davon unter eine große Menge Mehl mischt, ist am Ende alles durchsäuert.«

Warum nicht alle in Gottes Reich kommen

22 Jesus zog durch die Städte und Dörfer des Landes und sprach dort zu den Menschen. Auf dem Weg nach Jerusalem 23 fragte ihn ein Mann: »Herr, stimmt es wirklich, dass nur wenige Menschen gerettet werden?«

Jesus antwortete: 24 »Setzt alles daran, durch das enge Tor in Gottes Reich zu kommen! Denn viele versuchen es, aber nur wenigen wird es gelingen. 25 Hat der Hausherr erst einmal das Tor verschlossen, werdet ihr draußen stehen. Soviel ihr dann auch klopft und bettelt: ›Herr, mach uns doch auf!‹ – es ist umsonst!

Er wird euch antworten: ›Was wollt ihr von mir? Ich kenne euch nicht!‹

26 Ihr werdet rufen: ›Aber wir haben doch mit dir gegessen und getrunken! Du hast auf unseren Straßen gelehrt!‹

27 Doch der Herr wird euch erwidern: ›Ich habe doch schon einmal gesagt: Ich kenne euch nicht. Geht endlich weg von mir! Menschen, die Unrecht tun, haben hier nichts verloren.‹

28 Wenn ihr dann draußen seid und seht, dass Abraham, Isaak, Jakob und alle Propheten in Gottes Reich sind, dann werdet ihr heulen und ohnmächtig jammern. 29 Aus der ganzen Welt, aus Ost und West, aus Nord und Süd, werden die Menschen kommen und in Gottes Reich das Freudenfest feiern. 30 Ihr werdet sehen: Viele, die jetzt einen großen Namen haben, werden dann unbedeutend sein. Und andere, die heute die Letzten sind, werden dort zu den Ersten gehören.«

Kommentar

Reaktion auf Leid

In dieser Passage sehen wir, dass Jesus auf zwei unterschiedliche Arten auf Leid reagiert. Menschen, die litten, begegnete Jesus immer barmherzig, wie beispielsweise bei der Heilung der verkrüppelten Frau (13,10-16). Aber wir sehen auch Seine Antwort auf die Fragen, die das Leid, von dem wir umgeben sind, aufwirft.

„Pilatus hatte einige Leute aus Galiläa ermorden lassen, während sie in Jerusalem im Tempel Opfer darbrachten“ (13,1). Einige fragten Jesus sinngemäß, „Warum lässt Gott dieses Leid zu?“ „War ihr Leid die Folge ihrer Sünde?“

Erwartungsgemäß antwortet Jesus mit großer Weisheit. So viel Leid auf der Welt wird durch die Sünde von uns Menschen verursacht; und wir sind alle schuldig. Trotzdem stellt Jesus klar, dass es keine automatische Verknüpfung von Sünde und Leid gibt. Sie waren keine „größere Sünder gewesen als andere Menschen in Galiläa“ (13,1-2). Jesus weist auch darauf hin, dass Naturkatastrophen nicht zwingend eine Strafe Gottes sind (13,1-5).

Es mag angemessen sein, unser eigenes Herz zu prüfen, wenn wir Leid erfahren. Aber wir müssen sehr vorsichtig damit sein, über andere und warum sie leiden zu urteilen. Jesus hatte kein großes Interesse an philosophischen Erklärungen, warum es Leid gibt. Ihn interessierte vielmehr, wie wir darauf antworten – „Wenn ihr euch nicht ändert…“ (13,3; GNB).

Beschneiden und neu pflanzen

Die Gleichnisse von Feigenbaum (13,6-9), Senfkorn und Sauerteig (18-20) geben uns Weisheit über Wachstum im Reich Gottes. Wir sehen, wann etwas versorgt und gefördert, wann Aktivitäten eingestellt und wann Projekte begonnen werden sollen.

Gott ist geduldig und schenkt uns Menschen so viel Zeit wie möglich umzukehren. Zunächst will der Mann den Feigenbaum einfach fällen, gibt dem Baum dann aber noch eine Chance: „Wenn wir dann im nächsten Jahr Feigen ernten, gut. Wenn nicht, kannst du ihn fällen“ (13,9).

Der Schlüssel ist, „nachsehen, ob er schon Früchte trug“ (13,6). Wenn wir uns z.B. die verschiedenen Dienstbereiche unserer Gemeinde betrachten, dann bringen einige extrem viel Frucht. Andere weniger. Die Versuchung, die weniger Ertragreichen sofort zu beschneiden, ist groß. Doch Jesus mahnt uns zur Geduld: „Wenn wir dann im nächsten Jahr Feigen ernten, gut“ (13,9a). Aber auch diese Geduld währt nicht ewig – manchmal kommt der Augenblick, in dem ein „keine Frucht bringender“ Dienst eingestellt („gefällt“; 9b) werden muss.

Die Gleichnisse von Senfkorn (13,18-19) und Sauerteig (13,20) erinnern daran, dass das Reich Gottes klein anfängt, aber ein großes Wachstumspotential birgt. Das kleine Senfkorn, einmal gepflanzt, „wächst zu einem Baum heran, und die Vögel kommen und finden Schutz in seinen Zweigen“ (13,19). Reich Gottes auszusäen, ist unheimlich wertvoll (Gemeindepflanzungen inbegriffen). Außerdem legt es nahe, geduldig zu warten, bis es sein Potential erreicht hat.

Konflikte ansprechen

Mir persönlich fällt es sehr schwer, Konflikte anzusprechen. Jesus besaß die Weisheit zu wissen, wann Er auf Konfrontation gehen musste. Er stellte die Heuchelei und Doppelmoral derer bloß, die Ihn dafür kritisierten, dass er eine Frau, die seit achtzehn Jahren verkrüppelt war, heilte – weil Er es am Sabbat tat. Er erinnert sie, dass Barmherzigkeit wichtiger ist als Gesetzlichkeit. Wenn sie dieses Prinzip im Umgang mit Tieren pflegen, wie viel mehr sollte es dann Gültigkeit im Umgang Menschen haben (13,15-16)!

Jesu Antwort war klug und brillant; die Menschen „freuten sich“ darüber (13,17).

Sich Jesus zuwenden

Als einige Jesus fragten, „Herr, werden nur wenige errettet werden?“ (13,23), gibt Er eine ganz pragmatische Antwort: „Die Tür zum Himmel ist eng. Bemüht euch hineinzukommen, denn viele werden es versuchen“ (13,24). Mit anderen Worten sagt Er, „Guckt nicht in erster Linie, was die anderen machen, sondern seht zu, dass ihr selbst ins Reich Gottes kommt.“ Du kannst keine Gewissheit für andere haben, nur für dich selbst.

In dem Gleichnis ist es vielen nicht möglich, in das Haus, das das Reich Gottes repräsentiert, hineinzukommen. Der Grund dafür ist, dass sie keine persönliche Beziehung zu Jesus haben. Zweimal sagt der Hausherr (der für Jesus steht) zu ihnen, „Ich kenne euch nicht“ (13,25.27). Zum Reich Gottes zu gehören, bedeutet, sich Jesus zuzuwenden und Ihn zu kennen.

Es hat den Anschein, als würden einige ausgeschlossen, die damit gerechnet hatten, eingelassen zu werden. Aber es scheint auch, als fänden mehr Menschen Einlass, als erwartet. „Aus Ost und West, aus Nord und Süd werden die Menschen kommen und in Gottes neuer Welt zu Tisch sitzen“ (13,29; GNB). Sich Jesus zuwenden und Ihm nachfolgen, ist das Klügste, das wir tun können, auch wenn es sich anfühlt, als seien wir die Minderheit.

Gebet

Herr, ich bitte um Weisheit für all meine Gespräche und Entscheidungen heute. Erfülle mich mit Deinem Heiligen Geist und beschenke mich mit Jesu Weisheit.
Altes Testament

5. Mose 13,2–14,29

2 In eurem Volk werden sich Leute als Propheten ausgeben oder behaupten, durch Träume Offenbarungen zu empfangen. Sie werden besondere Ereignisse oder Wunder ankündigen, 3 die tatsächlich eintreffen. Zugleich werden sie euch auffordern: »Kommt, wir folgen anderen Göttern, die ihr noch nicht kennt! Wir wollen ihnen dienen.« 4 Hört nicht auf sie! Der HERR, euer Gott, stellt euch durch solche Menschen auf die Probe. Er will sehen, ob ihr ihn von ganzem Herzen und mit aller Hingabe liebt. 5 Ihm sollt ihr nachfolgen, vor ihm sollt ihr Ehrfurcht haben. Nur nach seinen Geboten sollt ihr leben und allein auf ihn hören. Ihr sollt ihm dienen und eng mit ihm verbunden bleiben! 6 Denn er hat euch aus der Sklaverei in Ägypten erlöst und von dort in die Freiheit geführt. Solche Propheten und Träumer aber versuchen, euch gegen ihn aufzuwiegeln. Sie wollen euch von dem Weg abbringen, den er euch vorgegeben hat. Deshalb müssen sie sterben. Ihr dürft das Böse in eurem Volk nicht dulden!

7 Das gilt selbst dann, wenn der Verführer dein eigener Bruder oder dein Sohn, deine Tochter, deine geliebte Frau oder dein bester Freund ist, an dem du wie an deinem eigenen Leben hängst. Vielleicht sagt einer von ihnen heimlich zu dir: »Komm, lass uns anderen Göttern dienen!« Es werden Götter sein, die du nicht kennst und von denen auch deine Vorfahren nichts wussten, 8 Götter von nahen oder fernen Völkern, ja selbst Götter, die man am anderen Ende der Welt verehrt. 9 Hör nicht auf ihn und geh nicht darauf ein! Du darfst den Vorfall nicht vertuschen und deinen Freund oder Verwandten nicht schonen. Hab kein Erbarmen mit ihm! 10 Wirf selbst den ersten Stein, um ihn zu töten, und nach dir sollen die anderen aus deinem Volk ihn steinigen. 11 Er muss unbedingt sterben! Denn er wollte, dass du dem HERRN die Treue brichst, deinem Gott, der euch doch aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat. 12 Ganz Israel soll davon erfahren, damit alle gewarnt sind und so etwas Abscheuliches nicht wieder vorkommt.

13-14 Es kann auch geschehen, dass gewissenlose Menschen aus eurem Volk eine ganze Stadt, die der HERR euch gibt, mit ihrem Gerede zum Götzendienst verleiten. Wenn ihr davon hört, 15 sollt ihr genau nachforschen, Zeugen befragen und der Sache auf den Grund gehen. Beruht das Gerücht auf Tatsachen, und stellt sich heraus, dass wirklich etwas so Abscheuliches in eurem Land geschehen ist, 16 dann tötet Mensch und Tier in dieser Stadt mit dem Schwert. Ihr sollt alles, was es dort gibt, dem Untergang weihen. 17 Tragt das Eigentum der Einwohner auf einem Platz mitten im Ort zusammen und brennt dann die ganze Stadt nieder! Alles in ihr soll als Opfer für den HERRN verbrannt werden. Sie soll für immer ein Schutthaufen bleiben und nie wieder aufgebaut werden. 18-19 Behaltet nichts vom Eigentum der Einwohner, das nach Gottes Urteil vernichtet werden muss! Dann wird er nicht länger zornig auf euch sein, sondern euch von neuem seine Liebe zeigen. Hört genau auf seine Worte! Gehorcht all seinen Weisungen, die ich euch heute gebe! Verhaltet euch so, wie es dem HERRN, eurem Gott, gefällt! Dann wird er euch gnädig sein und euer Volk weiter wachsen lassen, wie er es euren Vorfahren versprochen hat.

Israel soll sich von den anderen Völkern unterscheiden

14 1 Ihr seid Kinder des HERRN, eures Gottes! Deshalb sollt ihr euch nicht die Haut einritzen oder das Haar über der Stirn abrasieren, wenn ihr um einen Verstorbenen trauert. 2 Denn ihr seid ein heiliges Volk, ihr gehört ganz dem HERRN. Er hat euch aus allen Völkern der Welt zu seinem Eigentum erwählt.

3 Esst keine Tiere, die der Herr verabscheut und euch verboten hat! 4 Essen dürft ihr Rinder, Schafe, Ziegen, 5 Hirsche, Gazellen, Rehe, Steinböcke, Antilopen, Wildschafe und Gämsen. 6 Alle Tiere, die wiederkäuen und vollständig gespaltene Hufe oder Pfoten haben, sind für euch erlaubt. 7 Nicht essen sollt ihr Tiere, die zwar wiederkäuen, aber keine ganz gespaltenen Hufe oder Pfoten haben, wie Kamel, Hase und Klippdachs. Sie sind unrein für euch. 8 Dasselbe gilt für das Schwein, das zwar gespaltene Hufe hat, aber nicht wiederkäut. Esst kein Fleisch von solchen unreinen Tieren und berührt auch nicht ihre Kadaver!

9 Von den Tieren im Wasser dürft ihr jedes essen, das Flossen und Schuppen hat. 10 Alle anderen sind unrein für euch.

11 Auch von den Vögeln sollt ihr nur die reinen essen. 12 Nicht essen dürft ihr Gänsegeier, Lämmergeier, Mönchsgeier,13 Gabelweihe, Königsweihe und alle anderen Arten des Geiers, 14 alle Arten des Raben, 15 Strauß, Falke, Seemöwe, alle Habichtarten, 16 Steinkauz, Ibis, Schleiereule, 17 Wüstenkauz, Aasgeier, Fischeule, 18 Storch, alle Reiherarten, Wiedehopf und Fledermaus.

19 Ihr sollt auch keine geflügelten Insekten essen. All diese Tiere sind unrein für euch. 20 Esst nur Vögel, die rein sind!

21 Esst auch kein verendetes Tier! Ihr könnt es den Ausländern geben, die in euren Städten wohnen, oder an andere Fremde verkaufen. Sie dürfen es essen. Aber ihr selbst sollt nichts davon nehmen, weil ihr ein heiliges Volk seid und ganz dem HERRN, eurem Gott, gehört.

Kocht ein Ziegenböckchen nicht in der Milch seiner Mutter!

Vorschriften für den zehnten Teil der Ernte

22 Legt jedes Jahr den zehnten Teil vom Ertrag eurer Getreidefelder beiseite; 23 dasselbe gilt für den zehnten Teil eurer Weintrauben- und Olivenernte. Auch eure erstgeborenen männlichen Kälber, Lämmer und Ziegenböckchen sollt ihr von ihrer Herde absondern. Bringt alles zusammen an den Ort, den der HERR, euer Gott, erwählen wird, um dort zu wohnen. Dort sollt ihr die Opfermahlzeit halten. Auf diese Weise sollt ihr lernen, euer Leben lang Ehrfurcht vor dem HERRN zu haben. 24 Wenn ihr aber weit vom Heiligtum entfernt wohnt und der HERR euch sehr reich beschenkt hat, könnt ihr den zehnten Teil der Ernte vielleicht nicht dorthin bringen. 25 Dann verkauft ihn, steckt das Geld ein und kommt damit an den Ort, den der HERR, euer Gott, für sich auswählen wird. 26 Hier kauft euch alles, was ihr gern hättet: Rinder, Schafe, Ziegen, Wein oder ein anderes berauschendes Getränk und was ihr euch sonst noch wünscht. Feiert mit euren Familien in der Gegenwart des HERRN ein fröhliches Fest, esst und trinkt!
27 Vergesst dabei nicht die Leviten, die in euren Städten wohnen, denn sie besitzen keine eigenen Ländereien.

28 In jedem dritten Jahr sollt ihr den zehnten Teil eurer Ernte in euren Städten und Dörfern sammeln und lagern. 29 Er ist für die Leviten bestimmt, die kein eigenes Land haben, und für die Ausländer, die Waisen und die Witwen. Sie können sich davon nehmen, was sie brauchen. Wenn ihr sie gut versorgt, wird der HERR, euer Gott, euch segnen und all eure Arbeit gelingen lassen.

Kommentar

Prophetisches Reden prüfen

Wir benötigen Weisheit, die echten von den falschen Propheten zu unterscheiden. Zu den „Propheten“ zählen heute nicht nur die mit der „Gabe der Prophetie“, sondern auch alle, die „im Namen des Herrn“ reden – wie Pfarrer, Pastoren, Prediger, Lehrer und Evangelisten. In all diesen Fällen müssen wir zwischen echt und falsch unterscheiden.

Heute kommen wir zu einer Prüfung für echte Propheten im Alten Testament. Auch wenn ein Prophet Zeichen und Wunder vollbringt, dich dann aber auffordert, „„Kommt, lasst uns anderen Göttern nachfolgen, Göttern, die ihr noch nicht kennt, und sie verehren“, sollt ihr nicht auf die Worte dieses Propheten... hören“ (13,2-3). Das Volk sollte also den Propheten anhand seiner Lehre prüfen – ob er mit ihr Menschen zu Gott hin oder weg von Ihm führte. Jesus sagt, „Falsche Propheten… man erkennt sie an ihren Früchten“ (Matthäus 7,15-23).

Gott ehren

Du bist ein Kind „des Herrn, eures Gottes“ (14,1) und Kinder Gottes sind „für den Herrn, euren Gott, geheiligt“ (14,2a). Er hat dich „zu seinem Eigentum erwählt“ (2b). Im alten Bund umfasste das strenge Regeln, was man essen durfte und was nicht. Im neuen Bund erklärte Jesus alle Lebensmittel für rein (Markus 7,19).

Im alten wie im neuen Bund wird Gott durch unser Geben geehrt (14,22-23). Geben ist ein Segen. Gott segnet dich, wenn du andere segnest und damit du andere segnen kannst (14,29c). Gottes Vision für Sein Volk ist die einer Gemeinschaft, in der man sich gegenseitig unterstützt (gibt). Wie wir heute schon in den Sprüchen gelesen haben: „Die Ehrfurcht vor dem Herrn ist der Anfang der Weisheit“ (Sprüche 9,10). Und „wenn du weise bist, hast du selber den Nutzen davon“ (Sprüche 9,12).

Gebet

Herr, danke, dass ich Dir gehöre. Lass mich jeden Tag an Weisheit zunehmen.

Pippa fügt hinzu

Als Mensch ohne große akademische Qualifikationen, trösten mich diese Verse:

„Ihr Unerfahrenen - kommt zu mir! … Bleibt nicht länger unvernünftig, fangt ein neues Leben an, werdet reif und besonnen! ... Alle Weisheit beginnt damit, dass man Ehrfurcht vor Gott hat“ (Sprüche 9,4.6.10; Hfa).

Vers des Tages

5. Mose 14,2

Er hat euch unter allen Völkern der Erde zu seinem Eigentum erwählt.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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