Tag 97

Aus tiefstem Herzen

Weisheit Psalm 42,1–7
Neues Testament Lukas 11,33–54
Altes Testament 5. Mose 6,1–8,20

Einführung

Celine nahm an Alpha teil, weil sie „spirituell auf der Suche“ war. Nach dem Kurs schrieb sie, „Ich bin mir nicht ganz sicher, was passiert ist! Im Verlauf des Kurses wurde mein Durst nach Gottes Gegenwart bei mir immer größer. Wie wenn man an einem heißen Sommertag einen Schluck kühles, frisches Wasser bekommt, die Temperatur perfekt, und man bekommt einfach nicht genug davon.

„Ich bin ganz hippelig, lache und will jedem erzählen, wie wundervoll Gott ist… außerdem kommt es mir vor, als liebte ich alle Welt! Ich hatte versucht, jemandem zu vergeben, aber stattdessen wurde ich immer ablehnender und verbittert – bis ich zu Alpha kam… Jetzt ist alles weg. Ich habe der Person vollkommen vergeben und empfinde Liebe für sie!“

Celine sagt, dass sie „Christus leidenschaftlich liebt!“ Ihr innerer Durst wird gestillt. Sie hat ein neues inneres Licht und eine neue innere Liebe.

Weisheit

Psalm 42,1–7

Sehnsucht nach Gott

1 Von den Nachkommen Korachs,
 zum Nachdenken.
2 Wie ein Hirsch nach frischem Wasser lechzt,
 so sehne ich mich nach dir, o Gott!
3 Ja, ich dürste nach Gott,
 nach dem lebendigen Gott.
 Wann darf ich in seinen Tempel kommen?
 Wann darf ich wieder vor ihn treten?
4 Tag und Nacht weine ich,
 Tränen sind meine einzige Speise,
 denn ständig verspottet man mich und fragt:
 »Wo bleibt er denn, dein Gott?«

5 Es bricht mir das Herz,
 wenn ich an früher denke:
 Da ging ich dem großen Festzug voran
 und führte ihn zum Haus Gottes.
 Da konnte ich Gott zujubeln
 und ihm danken inmitten der Menge!

6 Warum nur bin ich so traurig?
 Warum ist mein Herz so schwer?
 Auf Gott will ich hoffen, denn ich weiß:
 Ich werde ihm wieder danken.
 Er ist mein Gott, er wird mir beistehen!
7 Mein Gott, ich bin völlig verzweifelt!
 Aus der Ferne des Jordanlandes
 denke ich voll Trauer an dich.
 Während ich auf dem Berg Misar
 im Hermongebirge stehe,
 gehen meine Gedanken zu dir.

Kommentar

Innerlich durstig

Kennst du das Gefühl, „mutlos“ und „traurig“ (42,6a) zu sein, ohne genau zu wissen, warum? Damit bist du nicht allein. Auch der Psalmist kannte dieses Gefühl: „Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir?“ (42,6a; LUT). Gott will nicht, dass du an diesem Ort bleibst – Er liebt dich und will dir Mut machen.

Der Psalmist spricht von einem innerlichen Durst: „Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir“; und er fährt fort, „Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott“ (42,1-2a; LUT).

Nur Gott selbst kann diesen Durst stillen. Wissen über Gott stillt ihn nicht. Wie der Psalmist musst du dich nach Gottes Gegenwart ausstrecken. Komm zu Ihm (42,3) und schütte dein Herz bei ihm aus (42,5; LUT).

Anbetung ist der Schlüssel. „Da ging ich der großen Menge voran und führte sie zum Hause Gottes, da konnte ich jubeln und danken in der feiernden Menge“ (42,5). Erinnere dich an frühere Erfahrungen von Gottes Güte und Segen. Das wird dir helfen, weiter auf Ihn zu vertrauen und gibt dir die Kraft, Ihn wieder anzubeten: „eines Tages werde ich ihn wieder loben, meinen Retter und meinen Gott“ (42,6b).

Gebet

Herr, meine Seele dürstet nach Dir. Nur Deine Gegenwart, Herr, kann den Durst in mir stillen. Ich hoffe auf Dich und preise Dich, meinen Retter und meinen Gott.
Neues Testament

Lukas 11,33–54

Licht und Finsternis

33 »Niemand zündet eine Öllampe an und versteckt sie dann oder stellt sie unter einen Eimer. Im Gegenteil: Man stellt sie auf den Lampenständer, so dass jeder, der hereinkommt, das Licht sieht. 34 Durch die Augen fällt das Licht in deinen Körper. Wenn sie klar sehen, bist du ganz und gar vom Licht erfüllt. Wenn sie aber getrübt sind, ist es dunkel in dir. 35 Deshalb achte darauf, dass das Licht in deinem Innern nicht erlischt! 36 Wenn du es einlässt und keine Finsternis in dir ist, dann lebst du im Licht – so als würdest du von einer hellen Lampe angestrahlt.«

Die Heuchelei der Pharisäer

37 Jesus sprach noch mit seinen Zuhörern, als er von einem Pharisäer zum Essen eingeladen wurde. Er ging mit und nahm am Tisch Platz. 38 Entrüstet bemerkte der Gastgeber, dass sich Jesus vor dem Essen nicht die Hände gewaschen hatte, wie es bei den Juden vorgeschrieben war.

39 Da sagte Jesus, der Herr, zu ihm: »Das passt zu euch, ihr Pharisäer! Ihr wascht eure Becher und Schüsseln von außen ab, aber ihr selber seid in eurem Innern voller Gier und Bosheit. 40 Wie dumm ihr doch seid! Ihr wisst ganz genau, dass Gott beides geschaffen hat – Äußeres und Inneres. 41 Gebt das, was in euren Bechern und Schüsseln ist, den Armen, dann seid ihr auch vor Gott rein!

42 Wehe euch, ihr Pharisäer! Sogar von Küchenkräutern wie Minze und Raute und auch von allen anderen Gewürzen gebt ihr Gott den zehnten Teil. Aber das, was viel wichtiger wäre – Gerechtigkeit und die Liebe zu Gott –, ist euch gleichgültig. Doch gerade darum geht es hier: das Wesentliche tun und das andere nicht unterlassen.

43 Wehe euch, ihr Pharisäer! In der Synagoge sitzt ihr am liebsten in der ersten Reihe, und es gefällt euch, wenn man euch auf der Straße ehrfurchtsvoll grüßt.

44 Wehe euch! Wer mit euch zu tun hat, der weiß nicht, dass er sich verunreinigt. Denn ihr seid wie Gräber, die vom Gras überwuchert sind und über die man geht, ohne es zu wissen.«

Frommer Schein

45 »Lehrer«, rief einer der Gesetzeslehrer dazwischen, »damit beleidigst du auch uns!«

46 Jesus erwiderte: »Ja, wehe auch euch Gesetzeslehrern! Ihr bürdet den Menschen fast unerträgliche Lasten auf, doch ihr selbst rührt keinen Finger, um diese Lasten zu tragen.

47 Wehe euch! Ihr baut Denkmäler für die Propheten, die von euren Vorfahren umgebracht wurden. 48 Damit gebt ihr also selbst zu, dass ihr nicht anders seid als eure Vorfahren. Sie haben die Propheten getötet, und ihr vollendet ihr Werk durch eure Denkmäler. 49 Deshalb hat Gott in seiner Weisheit gesagt: Ich werde ihnen Propheten und Apostel schicken; doch sie werden einige von ihnen töten und andere verfolgen! 50 Darum werdet ihr auch zur Rechenschaft gezogen für den Mord an allen Propheten, seit die Welt besteht: 51 angefangen bei Abel bis hin zu Secharja, der zwischen Brandopferaltar und Tempel ermordet worden ist. Ja, ich sage euch: Noch diese Generation wird dafür die Verantwortung tragen müssen.

52 Wehe euch, ihr Gesetzeslehrer! Denn durch eure Lehren verhindert ihr, dass die Menschen den Schlüssel finden, der die Tür zur Wahrheit öffnet. Ihr selbst seid nicht durch diese Tür gegangen, und ihr versperrt auch noch allen den Weg, die hineinwollen.«

53 Als Jesus das Haus wieder verließ, bedrängten ihn die Gesetzeslehrer und Pharisäer hartnäckig mit immer neuen Fragen. 54 Sie warteten nur darauf, ihn mit seinen eigenen Worten in eine Falle locken zu können.

Kommentar

Inneres Licht

Mit der weltweiten Ausbreitung des Corona Virus wurde Händewaschen extrem wichtig. Aber Jesus sagt, ein reines Herz und Gewissen sind noch wichtiger als saubere Hände. Was in deinem Herzen und in deinen Gedanken vorgeht, ist, was wirklich zählt. Deine Augen sind wie ein Tor zu deinem Inneren. Deshalb ist auch so wichtig, was du dir ansiehst. Du lässt Dinge durch deine Augen in dein Inneres hinein. Deine Augen spiegeln auch, was in deinem Herzen vorgeht.

Jesus möchte, dass dein Inneres mit Licht erfüllt ist. „Dein Auge ist das Fenster deines Körpers. Ein klares Auge lässt das Licht bis in deine Seele dringen, doch ein schlechtes Auge sperrt das Licht aus und stürzt dich in Dunkelheit. Achte darauf, dass das Licht, das du hast, nicht Dunkelheit ist. Wenn du vom Licht erfüllt bist und keine Bereiche mehr dunkel in dir sind, dann wird dein ganzes Leben leuchten, als würde ein strahlendes Licht auf dich scheinen“ (11,34-36).

Er ruft dich in eine innige, liebvolle Beziehung mit Gott – an dem verborgenen Ort, deinem Herzen, wo der echte Austausch mit Gott stattfindet. Er fordert dich auf, darauf zu achten, dass dein Inneres rein ist, nicht nur dein Äußeres (11,39). Es nützt nichts, dich „äußerlich zu säubern, doch innerlich seid ihr alles andere als rein, sondern voller Habgier und Bosheit“ (11,39).

Das Augenmerk des inneren Lebens liegt, laut Jesus, auf den Armen: „Deshalb gebt den Bedürftigen… und ihr werdet in allem rein sein“ (11,41). Es ist ein weiteres Beispiel für Jesu Lehre, die Mutter Teresa mit den Worten, „Geben reinigt das Herz“ beschrieb.

Sichtbares Geben allein reicht nicht, fährt Jesus fort, wenn du „die Gerechtigkeit und die Liebe Gottes“ vergisst (11,42).

Pater Raniero Cantalamessa schreibt, „Es wäre ein Fehler anzunehmen, dass Beharren auf dem inneren Leben könnte unseren energischen Einsatz für das Reich Gottes und die Gerechtigkeit beeinträchtigen. Ganz im Gegenteil. Es mindert nicht die Wichtigkeit, sich für Sein Reich einzusetzen; vielmehr bildet das innere Leben die Grundlage dafür und erhält es aufrecht.“

Jesus warnt die Religionsführer vor einer falschen Herzenshaltung, in die wir allzu leicht verfallen. Seine Worte sind eine Herausforderung für jeden von uns, der in einer leitenden Funktion ist. Jesus warnt vor:

1.\tSelbstherrlichkeit
„Ihr liebt die Ehrenplätze“ (11,43).

2.\tVerlangen, im Rampenlicht zu stehen
„Die Ehrerbietung der Menschen, wenn ihr über den Markt spaziert“ (11,43).

3.\tHeuchelei
Es besteht die Gefahr, Maßstäbe zu lehren, denen wir selbst nicht gerecht werden: „Ihr ladet den Menschen unerfüllbare religiöse Forderungen auf, tut aber nicht das Geringste, um ihnen diese Last zu erleichtern“ (11,46).

Jesus hatte keine Angst, die Menschen auf ihr inneres Leben anzusprechen. Er hatte weder Angst vor Konfrontation, noch davor, Sich Feinde zu machen. Es ist nicht verwunderlich, dass die Adressaten Seiner Vorwürfe, die Religionsführer, begannen, mit aller Macht gegen Ihn vorzugehen (11,54).

Gebet

Herr, ich bete, dass meine Augen nur auf Dinge sehen, die mein Inneres hell machen. Erfülle mich heute mit Deinem Heiligen Geist. Möge mein Herz großzügig zu den Armen, gerecht und voll Deiner Liebe sein.
Altes Testament

5. Mose 6,1–8,20

Ihr sollt Gott von Herzen lieben!

1 Dies sind die Gebote, Ordnungen und Weisungen, die ich euch im Auftrag des HERRN, eures Gottes, lehren soll. Ihr sollt euch daran halten, wenn ihr das Land besitzt, in das ihr nun hinüberzieht. 2 Euer ganzes Leben lang sollt ihr und eure Nachkommen Ehrfurcht vor dem HERRN, eurem Gott, haben. Befolgt seine Ordnungen und Gebote, die ihr von mir bekommt! Dann werdet ihr lange leben. 3 Hört also gut zu, ihr Israeliten, und richtet euch danach! Dann wird es euch gut gehen: Ihr werdet in einem Land wohnen, in dem es selbst Milch und Honig im Überfluss gibt, und dort zu einem großen Volk heranwachsen. Das hat euch der HERR, der Gott eurer Vorfahren, versprochen.

4 Hört, ihr Israeliten! Der HERR ist unser Gott, der HERR allein. 5 Ihr sollt ihn von ganzem Herzen lieben, mit ganzer Hingabe und mit all eurer Kraft. 6 Bewahrt die Worte im Herzen, die ich euch heute sage! 7 Prägt sie euren Kindern ein! Redet immer und überall davon, ob ihr zu Hause oder unterwegs seid, ob ihr euch schlafen legt oder aufsteht. 8 Schreibt euch diese Worte zur Erinnerung auf ein Band und bindet es um die Hand und die Stirn! 9 Ritzt sie ein in die Pfosten eurer Haustüren und Stadttore!

10 Der HERR, euer Gott, wird euch nun in das Land bringen, das er euren Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob mit einem Eid versprochen hat. Er wird euch dort große und schöne Städte geben, die ihr nicht erbaut habt, 11 Häuser voller Güter, für die ihr nicht arbeiten musstet, Zisternen, die ihr nicht ausgehoben habt, und Weinberge und Olivenhaine, die ihr nicht angelegt habt. Ihr werdet essen können, so viel ihr wollt. 12 Aber achtet darauf, dass ihr den HERRN nicht vergesst, euren Gott, der euch aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat.

13 Nur vor ihm sollt ihr Ehrfurcht haben, nur ihm dienen und nur bei seinem Namen schwören! 14 Verehrt nicht die Götter eurer Nachbarvölker! 15 Sonst wird der HERR, euer Gott, zornig und vernichtet euch. Denn er wohnt mitten unter euch, und er duldet keinen anderen Gott neben sich. 16 Fordert den HERRN, euren Gott, nicht heraus, wie ihr es in Massa getan habt! 17 Beachtet genau seine Gebote, Weisungen und Ordnungen! 18 Tut, was in seinen Augen gut und gerecht ist! Dann wird es euch gut gehen, und ihr werdet das gute Land in Besitz nehmen, das der HERR euren Vorfahren versprochen hat. 19 Alle eure Feinde werdet ihr vertreiben, so wie er es euch zugesagt hat.

20 Später werden euch eure Kinder fragen: »Warum hat der HERR, unser Gott, euch all diese Gesetze, Weisungen und Ordnungen gegeben?« 21 Dann sollt ihr ihnen antworten: »Früher mussten wir als Sklaven für den Pharao in Ägypten arbeiten. Aber der HERR hat uns mit starker Hand befreit.
22 Vor unseren Augen hat er große Wunder getan und schreckliches Unglück über Ägypten, den Pharao und seine Familie gebracht. 23 Er hat uns dort herausgeholt, um uns in das Land zu bringen, das er unseren Vorfahren mit einem Eid versprochen hatte. 24 Dann gab er uns alle diese Ordnungen, damit wir uns daran halten und Ehrfurcht vor ihm haben. So wird er dafür sorgen, dass es uns gut geht und wir lange leben. 25 Wenn wir alle diese Gebote befolgen, die uns der HERR, unser Gott, gegeben hat, können wir vor ihm bestehen.«

Lasst euch nicht mit den Völkern Kanaans ein!

7 1 Der HERR, euer Gott, wird euch in das Land bringen, das ihr in Besitz nehmen sollt. Dort wird er mächtige Völker vertreiben und euch ihr Land geben: die Hetiter, Girgaschiter, Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter – sieben Völker, die größer und stärker sind als ihr. 2 Der HERR, euer Gott, wird sie euch ausliefern. Ihr sollt sein Urteil an ihnen vollstrecken und sie töten. Verbündet euch nicht mit ihnen und schont sie nicht! 3 Geht keine Ehen mit ihnen ein! Verheiratet eure Töchter nicht mit ihren Söhnen, und nehmt ihre Töchter nicht als Frauen für eure Söhne! 4 Sonst werden sie eure Kinder dazu verführen, dem Herrn den Rücken zu kehren und anderen Göttern zu dienen. Darüber würde der HERR in Zorn geraten und euch bald vernichten. 5 Darum reißt ihre Altäre nieder, zertrümmert ihre heiligen Steinsäulen, haut die Pfähle der Göttin Aschera um, und verbrennt alle anderen Götzenfiguren! 6 Denn ihr seid ein heiliges Volk – ihr gehört ganz dem HERRN, eurem Gott. Er hat euch aus allen Völkern der Welt zu seinem Eigentum erwählt.

7 Das hat er nicht etwa getan, weil ihr zahlreicher wärt als die anderen Völker. Denn ihr seid ja das kleinste von allen Völkern. 8 Nein, aus Liebe hat er sich euch zugewandt und weil er das Versprechen halten wollte, das er euren Vorfahren gegeben hat. Darum hat er euch mit starker Hand aus der Sklaverei in Ägypten herausgeholt, er hat euch aus der Gewalt des Pharaos, des Königs von Ägypten, erlöst. 9 So erkennt doch: Der HERR, euer Gott, ist der wahre und treue Gott! Über Tausende von Generationen steht er zu seinem Bund und erweist allen seine Güte, die ihn lieben und sich an seine Gebote halten.

10 Die ihn aber verachten, bestraft er mit dem Tod. Er zögert nicht, sondern gibt ihnen gleich, was sie verdienen.

11 Darum lebt nach den Weisungen, Ordnungen und Geboten, die ich euch heute gebe!

12 Wenn ihr sie befolgt, wird auch der HERR sich an seinen Bund mit euch halten. Ihr werdet weiter seine Güte erfahren, wie er es euren Vorfahren zugesagt hat. 13 Er wird euch lieben und segnen, euch viele Kinder schenken und euer Volk wachsen lassen. In dem Land, das er euren Vorfahren für euch versprochen hat, werdet ihr Getreide, Weintrauben und Oliven in Hülle und Fülle ernten. Eure Rinder, Schafe und Ziegen werden sich stark vermehren. 14 Ihr werdet reicher gesegnet sein als alle anderen Völker. Niemand von euch wird unfruchtbar sein, kein Mann, keine Frau und auch keines eurer Tiere. 15 Der HERR wird euch vor jeder Krankheit bewahren. Die schrecklichen Seuchen, die ihr in Ägypten kennen gelernt habt, wird er von euch fernhalten und sie denen schicken, die euch hassen. 16 Alle Völker, die der HERR in eure Gewalt gibt, sollt ihr ausrotten! Habt kein Mitleid mit ihnen! Dient niemals ihren Göttern, sonst wird euch das zum Verhängnis!
17 Vielleicht denkt ihr: »Diese Völker sind mächtiger als wir. Wie können wir sie vertreiben?« 18 Fürchtet euch nicht vor ihnen! Erinnert euch nur daran, was der HERR, euer Gott, mit dem Pharao und den Ägyptern gemacht hat! 19 Ihr habt doch mit eigenen Augen das Unglück gesehen, das über Ägypten hereingebrochen ist. Durch große Wunder und gewaltige Taten hat der HERR, euer Gott, seine Macht gezeigt und euch mit starker Hand in die Freiheit geführt. Genauso wird er seine Macht den Völkern zeigen, vor denen ihr euch jetzt fürchtet. 20 Der HERR wird Hornissenschwärme auf sie loslassen und auch die letzten Feinde in ihren Verstecken aufspüren, bis niemand mehr von ihnen übrig ist. 21 Lasst euch also nicht von ihnen einschüchtern! Der HERR, euer Gott, ist mitten unter euch, ein großer und ehrfurchtgebietender Gott. 22 Nach und nach wird er diese Völker vertreiben. Ihr werdet sie zwar nicht alle auf einmal bezwingen, denn sonst würden sich die wilden Tiere zu stark vermehren und euch schaden. 23 Aber ihr werdet sehen: Der HERR, euer Gott, liefert diese Völker an euch aus. Er versetzt sie in Angst und Schrecken, damit ihr sie besiegen könnt. 24 Ihre Könige gibt er in eure Gewalt, und ihr löscht jede Spur von ihnen aus. Keiner wird euch standhalten, bis ihr sie völlig vernichtet habt. 25 Ihre Götzenstatuen sollt ihr verbrennen! Behaltet nichts von dem Silber und Gold, mit dem sie überzogen sind. Lasst euch davon nicht verführen! Sonst werdet ihr in den Götzendienst mit hineingezogen, und das ist dem HERRN, eurem Gott, zuwider. 26 Bringt die abscheulichen Götzen nicht in eure Häuser, sonst seid ihr dem Untergang geweiht. Wendet euch mit Ekel und Grauen von ihnen ab, denn Gott hat sein Urteil über sie gesprochen!

Gott prüft und erzieht sein Volk

8 1 Haltet euch genau an alle Gebote, die ich euch heute weitergebe! Dann werdet ihr am Leben bleiben, euer Volk wird immer größer werden und das Land einnehmen, das der HERR euren Vorfahren versprochen hat. 2 Erinnert euch an den langen Weg, den der HERR, euer Gott, euch bis hierher geführt hat, an die vierzig Jahre in der Wüste. Er ließ euch in Schwierigkeiten geraten, um euch auf die Probe zu stellen. So wollte er sehen, wie ihr euch entscheiden würdet: ob ihr nach seinen Geboten leben würdet oder nicht. 3 Er legte euch Entbehrungen auf und ließ euch hungern. Dann gab er euch das Manna zu essen, das weder ihr noch eure Vorfahren kanntet. Er wollte euch damit zeigen, dass der Mensch nicht allein von Brot lebt, sondern vor allem von den Worten des HERRN. 4 In diesen vierzig Jahren ist eure Kleidung nicht verschlissen, und eure Füße sind nicht geschwollen. 5 Daran könnt ihr erkennen, dass der HERR, euer Gott, es gut mit euch meint. Er erzieht euch wie ein Vater seine Kinder.

6 Beachtet deshalb seine Weisungen! Lebt so, wie es ihm gefällt, und habt Ehrfurcht vor ihm! 7 Der HERR, euer Gott, bringt euch in ein gutes Land. Es ist reich an Grundwasser, an Quellen und Bächen, die in den Bergen und Tälern entspringen. 8 Es gibt dort Weizen und Gerste, Weintrauben und Feigen, Granatäpfel, Oliven und Honig. 9 Ihr werdet nicht von karger Kost leben müssen, es wird euch an nichts fehlen. Das Gestein des Landes enthält Eisen, und in den Bergen könnt ihr Kupfer gewinnen.

10 Wenn ihr dann reichlich zu essen habt, preist den HERRN, euren Gott, für das gute Land, das er euch geschenkt hat! 11 Hütet euch davor, ihn zu vergessen und seine Gebote, Weisungen und Ordnungen zu missachten, die ich euch heute weitergebe. 12 Denn das könnte geschehen, wenn ihr genug zu essen habt, schöne Häuser baut und bewohnt, 13 wenn eure Herden wachsen und ihr reich werdet an Gold, Silber und anderen Gütern. 14 Dann könntet ihr überheblich werden und den HERRN, euren Gott, vergessen. Dabei hat er euch aus der Sklaverei in Ägypten befreit. 15 Er war es, der euch durch die große, schreckliche Wüste geführt hat, wo Giftschlangen und Skorpione lauerten. In diesem ausgedörrten Land ließ er für euch Wasser aus dem harten Felsen hervorquellen 16 und gab euch Manna zu essen, das eure Vorfahren nicht kannten. Durch diese schwere Zeit wollte er euch auf die Probe stellen, um euch danach umso mehr mit Gutem zu beschenken. 17 Wenn dieses Gute nun kommt, sagt nicht: »Das haben wir aus eigener Kraft geschafft, es ist unsere Leistung!« 18 Denkt vielmehr an den HERRN, euren Gott, von dem ihr die Kraft bekommen habt, all diesen Reichtum zu erwerben! Denn er hält sich an den Bund, den er mit euren Vorfahren geschlossen hat und der heute noch für euch gilt.

19 Wenn ihr aber jemals den HERRN, euren Gott, vergessen solltet und anderen Göttern nachlauft, ihnen dient und sie anbetet, werdet ihr zugrunde gehen, das versichere ich euch! 20 Wenn ihr nicht auf den HERRN, euren Gott, hört, werdet ihr genauso umkommen wie die Völker, die der HERR für euch vernichtet.

Kommentar

Innere Liebe

Im Herzen des Alten wie des Neuen Testaments steht die Liebe. „Ihr sollt den Herrn, euren Gott, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit eurer ganzen Kraft lieben“ (6,5). Die hebräischen Worte an dieser Stelle greifen wesentlich weiter als jede Übersetzung, was möglicherweise der Grund für die Wiedergabe mit vier Worten im Neuen Testament ist (Herz, Seele, Gemüt und Kraft; Markus 12,30). Der Satz will das ganze Leben zusammenfassen, einschließlich Gedanken und Willen.

Es war von Anfang an Gottes Absicht, dass Liebe etwas Innerliches sein soll – im Herzen: „Bewahrt die Gebote, die ich euch heute gebe, in eurem Herzen. Schärft sie euren Kindern ein. Sprecht über sie, wenn ihr zu Hause oder unterwegs seid, wenn ihr euch hinlegt oder wenn ihr aufsteht“ (6,6-7).

Deine Liebe zu Gott kommt von Seiner Liebe zu dir. Seine Liebe hängt nicht von irgendeiner inneren Moralität ab, die du besitzt. Es ist Gnade, dass Er uns trotz all unserer Schuld, Schwäche und unseres Scheiterns liebt. „Der Herr hat euch nicht erwählt und hält an euch fest, weil ihr größer oder bedeutender wärt als die anderen Völker - ihr seid sogar das unbedeutendste aller Völker -, sondern weil er euch liebt“ (7,7-8a). er liebt dich, weil Er dich liebt!

Gott überschüttet dich mit Seiner Liebe, weil Er liebevoll und treu ist: „der Herr, euer Gott, wird zu seinem Bund mit euch stehen und euch mit seiner beständigen Liebe begegnen… Er wird euch lieben und segnen und zu einem großen Volk machen“ (7,12-13).

Du wirst in diese innige, liebevolle Beziehung zu Gott gerufen. Trotzdem stehen in Kapitel 6 drei Warnungen:

1.\tDie Gefahr, dich wegen der Abgötterei in deinem Umfeld von Gott abzuwenden – „Lauft nicht den Göttern eurer Nachbarvölker hinterher“ (6,14). Die Versuchung besteht, uns der Kultur anzupassen und ihre Götter zu übernehmen. Aber Gott möchte, dass du Ihm treu bleibst, und dich nicht anpasst.

2.\tDie Gefahr, in Nöten an Gott zu zweifeln – „Fordert den Herrn, euren Gott, nicht heraus“ (6,16) Das Leben wird nicht immer so idyllisch sein, wie in 6,10-12 ausgemalt. Wenn dann eine Not über dich kommt, kommt mit ihr die Versuchung anzunehmen, dass du Gott nicht mehr wichtig bist. Aber du musst an Gottes Treue und an Seinem Wort festhalten.

Gott lässt Prüfungen in deinem Leben zu, damit du aus der Erfahrung lernen kannst, dass es zum Besten für dich ist, die Dinge auf Seine Art zu tun. Wenn du in harten Zeiten (den Tälern) nicht bereit bist, Ihm zu dienen und ihn anzubeten, dann tust du es womöglich auch nicht in guten Zeiten (auf den Gipfeln). Denk daran: Gipfel ermutigen uns, aber Täler lassen uns wachsen.

3.\tDie Gefahr, Gott im Überfluss zu vergessen – „vergesst den Herrn nicht“ (6,12) Bei der Freude über das Geschenk vergisst man leicht mal den, der es dir geschenkt hat. „Erinnert euch vielmehr daran, dass es der Herr, euer Gott, ist, der euch die Kraft gibt, Reichtum zu erwerben“ (8,6-20).

Diesen drei Warnungen liegt die Erkenntnis zugrunde, dass materielle Dinge allein – egal ob persönlicher Besitz oder „Götzen“ – keine Genugtuung bringen: „der Mensch [braucht] mehr als nur Brot zum Leben. Er lebt auch von jedem Wort, das aus dem Mund des Herrn kommt“ (8,3).

Jesus zitierte diesen Vers, als Er in der Wüste vom Teufel versucht wurde, Seinen körperlichen Hunger auf falsche Weise zu stillen. Mit Seiner Antwort sagte Er zum Teufel, dass das innere Leben – der innere Hunger – viel wichtiger ist als materielle Dinge. Dieser innere Hunger kann allein durch jedes einzelne Wort, das aus dem Munde Gottes kommt, gestillt werden.

Ob du in materieller Hinsicht gut dastehst oder nicht, der Fokus deines Lebens sollte niemals auf den materiellen Dingen sondern auf dem inneren Leben liegen, das allein die tiefe innere Sehnsucht zu stillen vermag, die Gott in jedes menschliche Herz hineingelegt hat.

Gebet

Herr, ich danke Dir für Deine unglaubliche Liebe, mit der Du mich liebst. Danke, dass Du versprichst, mich zu lieben und zu segnen. Bitte hilf mir, Dich von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all meiner Kraft zu lieben.

Pippa fügt hinzu

5. Mose 6,12; 8,1.11

„Passt auf … vergesst nicht”

Wie viele tausend Male habe ich das wohl über die Jahre zu meinen Kindern gesagt? Und ich tue es immer noch! Meistens meine ich damit körperliche Gefahren, dabei ist die geistliche Sicherheit viel wichtiger.

Vers des Tages

5. Mose 7,13

Er wird euch lieben und segnen und zu einem großen Volk machen.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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