Fünf Aspekte christlichen Lebens
Einführung
Christliches Leben hat viele Facetten. Zu jeder Zeit spielen sich mehrere Dinge gleichzeitig ab. In unseren heutigen Abschnitten sehen wir fünf Aspekte.
Psalm 127,1–5
An Gottes Segen ist alles gelegen!
1 Ein Lied von Salomo für Festbesucher,
die nach Jerusalem hinaufziehen.
Wenn der HERR nicht das Haus baut,
dann ist alle Mühe der Bauleute umsonst.
Wenn der HERR nicht die Stadt bewacht,
dann wachen die Wächter vergeblich.
2 Ihr steht frühmorgens auf und gönnt euch
erst spät am Abend Ruhe,
um das sauer verdiente Brot zu essen.
Doch ohne Gottes Segen ist alles umsonst!
Denen, die er liebt,
gibt Gott alles Nötige im Schlaf!
3 Auch Kinder sind ein Geschenk des HERRN;
wer sie empfängt, wird damit reich belohnt.
4 Die Söhne, die man im jungen Alter bekommt,
sind wie Pfeile in der Hand eines Kriegers.
5 Wer viele solcher Pfeile in seinem Köcher hat,
der ist wirklich glücklich zu nennen!
Seine Söhne werden ihm Recht verschaffen,
wenn seine Feinde ihn vor Gericht anklagen.
Kommentar
Vertrauen
Als Christ sollst du dich nicht alleine abmühen; christliches Leben soll in abhängigem Vertrauen geschehen. Mit dem Vertrauen kommen Frieden und Schlaf.
„Wenn der Herr nicht das Haus baut, ist die Arbeit der Bauleute vergeblich. Wenn der Herr die Stadt nicht beschützt, ist es vergeblich, sie mit Wachen zu umgeben. Es ist vergeblich, vom frühen Morgen bis in die späte Nacht hart zu arbeiten, immer in Sorge, ob ihr genug zu essen habt, denn denen, die Gott lieben, gibt er es im Schlaf“ (1-2). Oder wie Victor Hugo sagte, „Wenn du dein Tagewerk getan hast, leg dich in Ruhe schlafen; Gott ist wach.“
Wie leicht verrennen wir uns in unseren eigenen Plänen für unser Leben, unsere Familie und unsere Dienste. Der Psalm erinnert uns daran, dass wir letztlich in allem ganz von Gott abhängig sind.
Das ist einerseits ein großer Trost und andererseits eine große Herausforderung. Beziehst du Gott in alles ein, was du tust? Oder gibt es Lebensbereiche, in denen du auf eigene Faust unterwegs bist und dich folglich „vergeblich“ abmühst?
Gott möchte in alle Lebensbereiche hineingenommen werden. Wenn dein Arbeiten Bestand haben soll, stell sicher, dass du mit dem Herrn zusammenarbeitest. Vertraue Gott auch im Blick auf deine Kinder. Kinder sind ein Segen (3-5); du solltest sie und ihre Zukunft Gott anvertrauen.
Gebet
Jakobus 1,1–27
1 1 Jakobus, der Gott und unserem Herrn Jesus Christus dient, grüßt mit diesem Brief das Volk Gottes, das über die ganze Welt zerstreut in der Fremde lebt.
Anschrift und Gruß Durch Bewährungsproben wird der Glaube stark
2 Liebe Brüder und Schwestern! Betrachtet es als besonderen Grund zur Freude, wenn euer Glaube immer wieder hart auf die Probe gestellt wird. 3 Ihr wisst doch, dass er durch solche Bewährungsproben fest und unerschütterlich wird. 4 Diese Standhaftigkeit soll in eurem ganzen Leben ihre Wirkung entfalten, damit ihr in jeder Beziehung zu reifen und tadellosen Christen werdet, denen es an nichts mehr fehlt. 5 Wenn es jemandem von euch an Weisheit mangelt zu entscheiden, was in einer bestimmten Angelegenheit zu tun ist, soll er Gott darum bitten, und Gott wird sie ihm geben. Ihr wisst doch, dass er niemandem sein Unvermögen vorwirft und dass er jeden reich beschenkt. 6 Betet aber im festen Vertrauen und zweifelt nicht; denn wer zweifelt, gleicht den Wellen im Meer, die vom Sturm hin- und hergetrieben werden. 7 Ein solcher Mensch kann nicht erwarten, dass der Herr ihm etwas gibt. 8 In allem, was er tut, ist er unbeständig und hin- und hergerissen.
Der Reichtum der Armen
9 Wer unter euch arm ist und wenig beachtet wird, soll sich darüber freuen, dass er vor Gott hoch angesehen ist. 10 Ein Reicher dagegen soll niemals vergessen, wie wenig sein irdischer Besitz vor Gott zählt. Wie eine Blume auf dem Feld wird er samt seinem Reichtum vergehen. 11 In der glühenden Mittagshitze verdorrt das Gras, die Blüten fallen ab, und alle Schönheit ist dahin. Ebenso wird es den Reichen ergehen. All ihre Geschäftigkeit bewahrt sie nicht vor Vergänglichkeit und Tod.
Was unseren Glauben gefährdet
12 Glücklich ist, wer die Bewährungsproben besteht und im Glauben festbleibt. Gott wird ihn mit dem Siegeskranz, dem ewigen Leben, krönen. Das hat er allen versprochen, die ihn lieben.
13 Niemand, der in Versuchung gerät, kann behaupten: »Diese Versuchung kommt von Gott.« Denn Gott kann nicht vom Bösen verführt werden, und er verführt auch niemanden zum Bösen. 14 Es sind vielmehr unsere eigenen selbstsüchtigen Wünsche, die uns immer wieder zum Bösen verlocken. 15 Geben wir ihnen nach, dann haben wir das Böse empfangen und bringen die Sünde zur Welt. Sie aber führt unweigerlich zum Tod.
16 Lasst euch also nichts vormachen, liebe Brüder und Schwestern! 17 Alles, was Gott uns gibt, ist gut und vollkommen. Er, der Vater des Lichts, ändert sich nicht; niemals wechseln bei ihm Licht und Finsternis. 18 Es war sein Wille, dass er uns durch das Wort der Wahrheit, durch die rettende Botschaft, neues Leben geschenkt hat. So sind wir der Anfang seiner neuen Schöpfung geworden.
Echte und falsche Frömmigkeit
19 Denkt daran, liebe Brüder und Schwestern: Seid sofort bereit, jemandem zuzuhören; aber überlegt genau, bevor ihr selbst redet. Und hütet euch vor unbeherrschtem Zorn! 20 Denn im Zorn tun wir niemals, was Gott gefällt. 21 Deshalb trennt euch von aller Schuld und allem Bösen. Nehmt vielmehr bereitwillig Gottes Botschaft an, die er wie ein Samenkorn in euch gelegt hat. Sie hat die Kraft, euch zu retten.
22 Allerdings genügt es nicht, seine Botschaft nur anzuhören; ihr müsst auch danach handeln. Alles andere ist Selbstbetrug! 23 Wer Gottes Botschaft nur hört, sie aber nicht in die Tat umsetzt, dem geht es wie einem Mann, der in den Spiegel schaut. 24 Er betrachtet sich, geht wieder weg und hat auch schon vergessen, wie er aussieht. 25 Ganz anders ist es dagegen mit dem, der nicht nur hört und es dann wieder vergisst, sondern auch danach handelt. Er beschäftigt sich gründlich mit Gottes vollkommenem Gesetz, das uns durch Christus gegeben ist und uns frei macht. Er kann sich glücklich schätzen, denn Gott wird alles segnen, was er tut.
26 Wer sich für fromm hält, aber seine Zunge nicht zügeln kann, der macht sich selbst etwas vor. Seine Frömmigkeit ist nichts wert. 27 Witwen und Waisen in ihrer Not zu helfen und sich vom gottlosen Treiben dieser Welt nicht verführen zu lassen – das ist wirkliche Frömmigkeit, mit der man Gott, dem Vater, dient.
Kommentar
Prüfungen
Du hast mit allen Glaubensgeschwistern gemein, dass „in schwierigen Situationen [dein] Glaube geprüft wird“ (1,2). Jakobus‘ richtet seinen Brief an „die zwölf Stämme in der Zerstreuung“ (1b; LUT) (also an alle Christen weltweit).
In einem der seltsamsten Verse des Neuen Testaments sagt Jakobus, „wenn in schwierigen Situationen euer Glaube geprüft wird, dann freut euch darüber“ (1,2). Sich in schwierigen Situationen freuen? Das stellt die Dinge auf den Kopf. „Schwierigkeiten“ stellen unseren Glauben auf die Probe, sie bewirken Geduld und Standhaftigkeit (1,3-4).
Es heißt, „Jeder Sturm ist eine Lehre. Jedes Problem ist eine Prüfung. Jede Erfahrung ist ein Training. Jede Schwierigkeit dient deiner Weiterentwicklung.“
Joyce Meyer schreibt, „Irgendwann habe ich endlich begriffen, dass Gott die Dinge nicht so macht, wie ich es mir vorstelle. Er stellte Menschen in mein Leben und mich in Situationen, die mich das Handtuch schmeißen lassen wollten. Aber Er duldete kein Widerwort von mir. Was Er von mir hören wollte, war, „Ja, Herr. Dein Wille geschehe.“
Du brauchst Weisheit in deinen Prüfungen. In seiner Einleitung zum Jakobusbrief schreibt Eugene Peterson, „Weisheit bedeutet nicht in erster Linie, die Wahrheit zu kennen, wobei das gewiss dazugehört; Weisheit ist die Kunst zu leben.“ Jakobus sagt, „Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern und ohne Vorwurf gibt; so wird sie ihm gegeben werden“ (1,5; LUT).
Es gibt zwei Ansätze, mit Problemen umzugehen. Man geht sie entweder alleine an – so machen wir das gewöhnlich. Oder wir bitten Gott um Weisheit, was wir tun sollen.
Jakobus spricht davon, dass der „Glaube geprüft wird“ (1,2). Weiter schreibt er, „Freuen darf sich, wer auf die Probe gestellt wird und sie besteht; denn Gott wird ihm den Siegeskranz geben, das ewige Leben, das er allen versprochen hat, die ihn lieben“ (1,12; GNB). Das klingt fast, als sagte Jakobus, das ganze Leben ist eine große Prüfung. Wenn du die Prüfung bestanden hast, erhältst du den Siegeskranz.
Herr, schenke mir Weisheit für all meine Entscheidungen und in allen schwierigen Situationen.
Versuchung
Shakespeare schrieb „Versuchung – der Teufel an meinem Ellenbogen.“ Jemand anderes sagte einmal, „Die Gelegenheit klopft vielleicht nur einmal an, die Versuchung aber klingelt Sturm.“ Versuchung ist, wenn wir lieber das Falsche täten. Versuchung an und für sich ist keine Sünde, sondern eine Kampfansage.
Wo kommt Versuchung her? Ganz sicher nicht von Gott. Jakobus sagt, „Wer der Versuchung erliegt, sollte niemals sagen: »Diese Versuchung kommt von Gott.« Gott lässt sich nicht zum Bösen verführen, und er verleitet auch niemanden zur Sünde“ (1,13).
In der Bibel geht Versuchung oft vom Teufel aus. Jesus wurde vom Teufel versucht. Adam und Eva wurden von der Schlange versucht. Hiob wurde von Satan angegriffen.
Der Teufel bedient sich dabei unserer eigenen Begierden: „Es ist die eigene Begehrlichkeit, die den Menschen ködert und einfängt. Wenn jemand ihr nachgibt, wird die Begehrlichkeit gleichsam schwanger und gebiert die Sünde. Und wenn die Sünde ausgewachsen ist, bringt sie den Tod hervor“ (14-15; GNB).
Sünde ist immer trügerisch. Jakobus schreibt, „Lasst euch also nichts vormachen, liebe Brüder und Schwestern“ (1,16; Hfa). Gute Dinge kommen von Gott: „Alles, was gut und vollkommen ist, wird uns von oben geschenkt, von Gott, der alle Lichter des Himmels erschuf. Anders als sie ändert er sich nicht, noch wechselt er zwischen Licht und Finsternis“ (1,17).
Du wirst getäuscht, wenn du glaubst, Dinge zu brauchen, die nicht gut für dich sind. Die Täuschung im Garten Eden bestand darin, dass Adam und Eva glaubten, sie müssten das Böse ebenso erleben wie das Gute. Gott aber möchte, dass du nur Gutes erlebst. Jedes Mal, wenn du dich gegen das Böse und für das Richtige entscheidest, nimmst du an Reife, Stärke und Weisheit zu.
Herr, danke, dass jedes vollkommene Geschenk von Dir kommt. Ich bete, dass ich mich von Dingen, die mir nicht gut tun, nicht täuschen lasse.
Zunge
Deine Zunge sagt viel über deinen Charakter aus. Jakobus hat viel zu diesem Thema zu sagen. Halte deine Zunge im Zaum. Hab deine Worte unter Kontrolle (1,26).
Er schreibt, „seid schnell bereit, zuzuhören, aber lasst euch Zeit, ehe ihr redet oder zornig werdet. Zorn kann niemals etwas bewirken, das in Gottes Augen gerecht ist. Trennt euch deshalb von allem Schlechten und Bösen in eurem Leben und nehmt die Botschaft Gottes, die er euch gegeben hat, demütig an, denn sie hat die Kraft, eure Seelen zu retten“ (19-21).
Gottes Wort hat die Kraft, dich zu verändern. Es braucht Zeit, bis Gottes Wort fest in dir verwurzelt ist, bis du es hörst und schließlich tust, was es dir sagt. Statt zu viel zu reden, höre lieber auf Gottes Wort und entferne alles Ungute aus deinem Leben.
„Aber es reicht nicht, nur auf die Botschaft zu hören - ihr müsst auch danach handeln! Sonst betrügt ihr euch nur selbst“ (1,22). Wer tut, was in Seinem Wort steht, „den wird Gott segnen“ (25c). Das bedeutet, dass wir uns um Witwen und Waise kümmern und dass wir uns „nicht von der Welt verderben lassen“ (27b).
Gebet
Hesekiel 32,1–33,20
Der Pharao, das erlegte Krokodil
32 1 Im 12. Jahr unserer Verbannung, am 1. Tag des 12. Monats, empfing ich eine Botschaft vom HERRN. Er sprach zu mir: 2 »Du Mensch, stimm ein Klagelied an über den Pharao, den König von Ägypten. Richte ihm aus:
Du denkst, du wärst so stark wie ein junger Löwe,
mächtiger als alle Völker.
Doch du gleichst eher
einem Krokodil im großen Fluss!
Du bläst ins Wasser, dass es sprudelt,
und mit deinen Füßen wühlst du es auf,
ja, jeden Fluss lässt du trüb werden.
3 Aber ich, Gott, der HERR, schicke viele Völker zu dir.
Sie werden dich mit meinem Netz fangen
und aus dem Wasser ziehen.
4 Dann schleudere ich dich aufs freie Feld
und lasse dich dort liegen;
die Vögel sollen sich auf dir niederlassen
und die wilden Tiere dich zerreißen.
5 Deine Überreste werden
die Berge bedecken und die Täler ausfüllen,
6 dein Blut wird von den Bergen herunterfließen,
das Land tränken und
die Flüsse anschwellen lassen.
7 Wenn ich dich vernichte,
werde ich den Himmel verfinstern
und die Sterne auslöschen.
Schwarze Wolken verdunkeln
dann die Sonne,
und der Mond scheint nicht mehr.
8 Ja, alle Lichter am Himmel lösche ich aus,
deinetwegen bringe ich
Finsternis über das ganze Land.
Darauf gebe ich, Gott, der HERR, mein Wort.
9 Die Nachricht über deinen Untergang lasse
ich in Ländern bekannt werden,
von denen du noch nie etwas gehört hast.
Viele Völker packt das Entsetzen.
10 Mein Gericht über dich jagt ihnen Angst
und Schrecken ein.
Wenn ich vor aller Augen mein Schwert schwinge,
stehen den Königen die Haare zu Berge.
Dein Schicksal erschreckt sie so sehr,
dass sie jeden Augenblick
um ihr eigenes Leben fürchten.
11 Denn ich, Gott, der HERR, sage dir:
Das Schwert des babylonischen Königs
wird dich treffen.
12 Unter seinem Befehl
lasse ich ein grausames Heer
aus vielen Völkern über dich herfallen,
sie werden die Bewohner deines Landes töten
und deinen ganzen Reichtum zerstören.
Dann hat dein Hochmut endlich ein Ende.
13 An den vielen Flüssen und Kanälen
richte ich all dein Vieh zugrunde.
So können in Zukunft weder Mensch noch Tier
das Wasser verschmutzen.
14 Ich sorge dafür,
dass deine Gewässer sauber sind
und der Nil ruhig dahinfließt.
Darauf kannst du dich verlassen!
15 Wenn ich dein Land leer fege
und zur Einöde mache,
wenn ich alle seine Bewohner strafe,
dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin.
16 Dies ist ein Trauerlied, und in allen Völkern werden die Frauen es singen, um das Schicksal des reichen und mächtigen Ägyptens zu beklagen. Darauf gebe ich, Gott, der HERR, mein Wort.«
Die Völker in der Totenwelt
17 Im 12. Jahr unserer Verbannung, am 15. Tag des Monats, empfing ich wieder eine Botschaft vom HERRN. Er forderte mich auf: 18 »Du Mensch, halte die Totenklage über Ägypten und seine ganze Pracht! Schick das Land hinunter ins Totenreich, wo schon andere mächtige Völker ihr Ende fanden! 19 Sag zu Ägypten: Deine ganze Pracht – wo ist sie geblieben? Was hast du anderen Völkern jetzt noch voraus? Du musst hinunter ins Totenreich, mitten unter die unbeschnittenen Heiden! 20 Ja, die Ägypter werden vernichtet wie all die anderen, die im Krieg gefallen sind. Das Schwert ist schon gezückt! Bringt das ganze ägyptische Volk herbei! 21 Im Reich der Toten warten schon große Herrscher auf sie, um sie und ihre Helfer zu verspotten: ›Nun seid auch ihr hier angekommen, nun müsst ihr euch zu den unbeschnittenen Heiden gesellen – wie alle, die im Kampf getötet wurden!‹
22 Auch der König von Assyrien ruht dort unten mit seinen ganzen Soldaten; sie alle sind im Krieg umgekommen. 23 Ihre Gräber liegen an der tiefsten Stelle der Totenwelt, rund um das Grab ihres Königs. Einst haben sie den Lebenden Angst und Schrecken eingejagt, doch nun hat das Schwert sie durchbohrt.
24-25 Auch der König von Elam liegt im Reich der Toten, und sein stolzes Heer ruht rings um sein Grab. Im Krieg sind sie getötet worden und dann in die Totenwelt gekommen. Da liegen sie nun, diese unbeschnittenen Heiden! Früher haben sie andere Völker eingeschüchtert, doch nun ruhen sie dort unten, ihr König in der Mitte und sie rund um sein Grab. Nun tragen auch sie die Schande, im Krieg gefallen zu sein.
26 Auch der Herrscher von Meschech und Tubal wartet dort unten, zusammen mit seinen Kriegern. Sie sind mit dem Schwert erstochen worden, und nun liegen diese unbeschnittenen Heiden im Reich der Toten. Einst haben sie die Lebenden in Angst und Schrecken versetzt, doch jetzt ruhen sie rund um das Grab ihres Königs. 27 Sie wurden nicht ehrenvoll bestattet wie die Helden aus vergangenen Zeiten, die mit all ihren Waffen in die Totenwelt kamen, die mit ihrem Schwert unter dem Kopf und von ihrem Schild bedeckt begraben wurden. Einst waren diese Helden von allen gefürchtet.
28 Auch du, Ägypten, wirst nun zerschmettert und musst hinunter zu den Heiden, die im Krieg gefallen sind.
29 Der König und die Fürsten von Edom erwarten dich. Zu Lebzeiten waren sie mutige und kampferprobte Männer. Doch nun ruhen sie in der Welt der Toten bei den unbeschnittenen Heiden, die im Krieg gefallen sind.
30 Auch auf die versammelten Könige aus dem Norden und auf die Phönizier wirst du dort treffen. Einst haben sie anderen Völkern große Angst eingejagt, weil sie unerschrockene Kämpfer waren. Nun ruhen diese unbeschnittenen Heiden unter den Gefallenen und tragen die Schande, besiegt und getötet worden zu sein.
31 All diesen Königen und Völkern wird der Pharao in der Totenwelt begegnen, und das wird ihn trösten über den Untergang seines eigenen Volkes. Denn bald fällt er im Krieg und seine Soldaten mit ihm. Darauf gebe ich, Gott, der HERR, mein Wort. 32 Ich ließ es zu, dass er anderen Völkern Angst und Schrecken einjagte, doch jetzt muss er ins Totenreich zu den unbeschnittenen Heiden, die im Krieg ihr Leben ließen. Das ist das Ende des Pharaos und seiner ganzen Pracht. Das sage ich, Gott, der HERR.«
Gott ernennt Hesekiel zum Wächter für Israel
33 1 Wieder empfing ich eine Botschaft vom HERRN. Er sprach zu mir: 2 »Du Mensch, rede zu den Leuten aus deinem Volk und richte ihnen Folgendes aus: Wenn ich in einem Land Krieg ausbrechen lasse, ernennt das Volk gewöhnlich einen Wächter. 3 Er bläst das Horn und warnt die Menschen, sobald er den Feind kommen sieht. 4 Wenn nun jemand das Horn hört, sich aber nicht darum kümmert, wird der Feind ihn überraschen und töten. Er ist dann selbst schuld an seinem Tod, 5 denn er hat das Alarmsignal nicht beachtet und muss die Folgen davon tragen. Lässt er sich jedoch warnen, dann rettet er sein Leben. 6 Nun stell dir vor, dass der Wächter den Feind kommen sieht, aber trotzdem nicht das Horn bläst und das Volk nicht warnt. Wenn dann jemand umgebracht wird, so ist dies zwar eine Strafe für seine eigene Schuld, aber den Wächter werde ich für seinen Tod zur Verantwortung ziehen.
7 Dich, Mensch, habe ich zum Wächter für das Volk Israel bestimmt. Du sollst mir gut zuhören, wenn ich dir eine Botschaft gebe, und die Israeliten in meinem Auftrag warnen. 8 Wenn ich einem gottlosen Menschen den Tod androhe, dann sollst du ihn ermahnen und zur Umkehr bewegen. Tust du dies nicht, so wird er sterben, wie er es für seine Sünde verdient hat. Dich aber werde ich für seinen Tod zur Rechenschaft ziehen. 9 Wenn er sich jedoch trotz deiner Warnung nicht von seinen falschen Wegen abbringen lässt, dann ist er selbst schuld an seinem Tod. Du aber hast dein Leben gerettet.«
Kehrt um!
10 »Du Mensch, sprich zu den Israeliten: Ihr klagt: ›Unsere Schuld lastet schwer auf uns, wegen unserer Sünden siechen wir dahin. Wie sollen wir jetzt noch weiterleben?‹ 11 Doch ich, Gott, der HERR, schwöre, so wahr ich lebe: Mir macht es keine Freude, wenn ein Gottloser sterben muss. Nein, ich freue mich, wenn er von seinen falschen Wegen umkehrt und am Leben bleibt. Kehrt um, verlasst die alten Wege! Warum wollt ihr sterben, ihr Israeliten?
12 Weiter sollst du, Mensch, den Leuten aus deinem Volk sagen: Wenn jemand stets getan hat, was in meinen Augen gut und richtig ist, sich aber dann von mir abwendet, so nützt ihm seine frühere Rechtschaffenheit nichts – sie wird ihm nicht das Leben retten. Und wenn ein Mensch, der von mir nie etwas wissen wollte, von seinen falschen Wegen umkehrt, so wird er nicht durch sie zu Fall kommen. 13 Wenn jemand mir gehorcht und ich ihm Leben verheiße, dann soll er sich also nicht in falscher Sicherheit wiegen und meinen, dass er nun ungestraft Böses tun kann. Wenn er sich dem Unrecht zuwendet, dann soll alles Gute, was er bisher getan hat, vor mir nichts mehr gelten. Weil er Schuld auf sich geladen hat, wird er sterben. 14 Anders ist es jedoch, wenn ich einem Menschen, der mich verachtet, den Tod androhe, und er sich von seinen Sünden abwendet. Wenn er von da an das Rechte tut, 15 seinem Schuldner das Pfand zurückgibt, erstattet, was er gestohlen hat, und kein Unrecht mehr begeht, sondern die Gebote befolgt, die zum Leben führen – dann muss er nicht sterben. 16 Die Schuld, die er früher auf sich geladen hat, rechne ich ihm nicht mehr an. Weil er nun für Recht und Gerechtigkeit eintritt, wird er am Leben bleiben.
17 Ihr Israeliten aber sagt: ›Was der Herr tut, ist nicht gerecht!‹ Dabei seid ihr es, die Unrecht begehen! 18 Wenn ein rechtschaffener Mensch nichts mehr von mir wissen will und Unrecht tut, dann muss er wegen seiner Schuld sterben. 19 Wenn aber ein Mensch, der mich verachtet hat, sich von seinem gottlosen Leben abwendet und von nun an für Recht und Gerechtigkeit eintritt, dann rettet er sein Leben. 20 Und da behauptet ihr Israeliten: ›Der Herr handelt nicht gerecht!‹ Verlasst euch darauf: Wenn ich mit euch ins Gericht gehe, ihr vom Volk Israel, dann spreche ich jedem Einzelnen das Urteil, das er verdient hat.«
Kommentar
Veränderung
Gottes Wille für alle Menschen ist, „dass jeder gerettet wird und die Wahrheit erkennt“ (1. Timotheus 2,4).
Viermal kommt das Wort „ändern“ in Kapitel 33 (NL) vor. Gott hatte Hesekiel als Aufseher bestellt; dafür sollte er zur Verantwortung gezogen werden. Gott sagte zu ihm, „[Warne ihn], dass er sein Leben ändern soll“ (33,9).
Wenn du aussprichst, was Gott dir aufträgt, bist du nicht für das Resultat verantwortlich. Hesekiel würde nur zur Verantwortung gezogen, falls er die Warnung nicht ausspräche (33,8-9).
Es ist wichtig, dass du dich bezüglich deiner Familie, Freunde und anderer Menschen, die Jesus noch nicht nachfolgen (z.B. Gäste bei Alpha), daran erinnerst. Deine Verantwortung ist es, sie zu lieben, zu ermutigen und ihnen die Möglichkeit zu geben, das Evangelium zu hören. Natürlich ist es unheimlich enttäuschend, wenn sie nicht positiv darauf reagieren, aber bürde dir nicht die Last ihrer Entscheidung auf.
Hesekiel sollte folgende Botschaft weitergeben: „Wenn der Gerechte anfängt zu sündigen, wird ihn seine bisherige Gerechtigkeit nicht retten, und wenn der Gottlose sein Verhalten ändert, wird ihn seine bisherige Gottlosigkeit nicht zu Fall bringen“ (33,12).
Gott sagt, „ich freue mich nicht über den Tod eines gottlosen Menschen, sondern ich freue mich viel mehr, wenn er sein Verhalten ändert und am Leben bleibt. Kehrt um! Kehrt um und ändert euer Verhalten“ (33,11).
Gott wünscht Sich, dass alle Menschen ihre Sünde bereuen und umkehren, „am Leben bleiben… denn er hat getan, was recht und gerecht ist, und soll am Leben bleiben… Und wenn der Gottlose sein Verhalten ändert und tut, was recht und gerecht ist, wird er leben“ (15-19).
Gebet
Pippa fügt hinzu
Jakobus 1,27
„… und uns nicht von der Welt verderben lassen.“
Irgendwo habe ich mal gehört, es dauere zwei Wochen unsere Lungen von Umweltbelastungen zu reinigen.
Viel wichtiger ist es aber, dass wir unsere geistlichen Lungen rein halten. Das heißt nicht, dass du nicht in einem „verschmutzten“ Umfeld arbeiten dürftest, aber du musst mehr darauf achten, dich nicht anzustecken. Wir alle brauchen viel geistliche Frischluft.
Vers des Tages
Jakobus 1,5
Wenn es jemandem von euch an Weisheit mangelt zu entscheiden, was in einer bestimmten Angelegenheit zu tun ist, soll er Gott darum bitten, und Gott wird sie ihm geben.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“