Tag 321

Fünf Aspekte christlichen Lebens

Weisheit Psalm 127,1–2
Neues Testament Jakobus 1,2-6+12+19-22+26-27
Altes Testament Hesekiel 33,11

Einführung

Christliches Leben hat viele Facetten. Zu jeder Zeit spielen sich mehrere Dinge gleichzeitig ab. In unseren heutigen Abschnitten sehen wir fünf Aspekte.

Weisheit

Psalm 127,1–2

1 Ein Lied von Salomo für Festbesucher,
 die nach Jerusalem hinaufziehen.
Wenn der HERR nicht das Haus baut,
 dann ist alle Mühe der Bauleute umsonst.
Wenn der HERR nicht die Stadt bewacht,
 dann wachen die Wächter vergeblich.
2 Ihr steht frühmorgens auf und gönnt euch
 erst spät am Abend Ruhe,
um das sauer verdiente Brot zu essen.
 Doch ohne Gottes Segen ist alles umsonst!
Denen, die er liebt,
 gibt Gott alles Nötige im Schlaf!

Kommentar

Vertrauen

Als Christ sollst du dich nicht alleine abmühen; christliches Leben soll in abhängigem Vertrauen geschehen. Mit dem Vertrauen kommen Frieden und Schlaf.

Wenn der Herr nicht das Haus baut, ist die Arbeit der Bauleute vergeblich. Wenn der Herr die Stadt nicht beschützt, ist es vergeblich, sie mit Wachen zu umgeben. Es ist vergeblich, vom frühen Morgen bis in die späte Nacht hart zu arbeiten, immer in Sorge, ob ihr genug zu essen habt, denn denen, die Gott lieben, gibt er es im Schlaf“ (1-2). Oder wie Victor Hugo sagte, „Wenn du dein Tagewerk getan hast, leg dich in Ruhe schlafen; Gott ist wach.“

Wie leicht verrennen wir uns in unseren eigenen Plänen für unser Leben, unsere Familie und unsere Dienste. Der Psalm erinnert uns daran, dass wir letztlich in allem ganz von Gott abhängig sind.

Das ist einerseits ein großer Trost und andererseits eine große Herausforderung. Beziehst du Gott in alles ein, was du tust? Oder gibt es Lebensbereiche, in denen du auf eigene Faust unterwegs bist und dich folglich „vergeblich“ abmühst?

Gott möchte in alle Lebensbereiche hineingenommen werden. Wenn dein Arbeiten Bestand haben soll, stell sicher, dass du mit dem Herrn zusammenarbeitest. Vertraue Gott auch im Blick auf deine Kinder. Kinder sind ein Segen (3-5); du solltest sie und ihre Zukunft Gott anvertrauen.

Gebet

Herr, ich lege mein Leben, meine Familie, die Gemeinde und alles, worin ich involviert bin, in Deine Hände. Ich vertraue auf Dich.
Neues Testament

Jakobus 1,2-6+12+19-22+26-27

2 Liebe Brüder und Schwestern! Betrachtet es als besonderen Grund zur Freude, wenn euer Glaube immer wieder hart auf die Probe gestellt wird. 3 Ihr wisst doch, dass er durch solche Bewährungsproben fest und unerschütterlich wird. 4 Diese Standhaftigkeit soll in eurem ganzen Leben ihre Wirkung entfalten, damit ihr in jeder Beziehung zu reifen und tadellosen Christen werdet, denen es an nichts mehr fehlt. 5 Wenn es jemandem von euch an Weisheit mangelt zu entscheiden, was in einer bestimmten Angelegenheit zu tun ist, soll er Gott darum bitten, und Gott wird sie ihm geben. Ihr wisst doch, dass er niemandem sein Unvermögen vorwirft und dass er jeden reich beschenkt. 6 Betet aber im festen Vertrauen und zweifelt nicht; denn wer zweifelt, gleicht den Wellen im Meer, die vom Sturm hin- und hergetrieben werden.

12 Glücklich ist, wer die Bewährungsproben besteht und im Glauben festbleibt. Gott wird ihn mit dem Siegeskranz, dem ewigen Leben, krönen. Das hat er allen versprochen, die ihn lieben.

19 Denkt daran, liebe Brüder und Schwestern: Seid sofort bereit, jemandem zuzuhören; aber überlegt genau, bevor ihr selbst redet. Und hütet euch vor unbeherrschtem Zorn! 20 Denn im Zorn tun wir niemals, was Gott gefällt. 21 Deshalb trennt euch von aller Schuld und allem Bösen. Nehmt vielmehr bereitwillig Gottes Botschaft an, die er wie ein Samenkorn in euch gelegt hat. Sie hat die Kraft, euch zu retten.

22 Allerdings genügt es nicht, seine Botschaft nur anzuhören; ihr müsst auch danach handeln. Alles andere ist Selbstbetrug!

26 Wer sich für fromm hält, aber seine Zunge nicht zügeln kann, der macht sich selbst etwas vor. Seine Frömmigkeit ist nichts wert. 27 Witwen und Waisen in ihrer Not zu helfen und sich vom gottlosen Treiben dieser Welt nicht verführen zu lassen – das ist wirkliche Frömmigkeit, mit der man Gott, dem Vater, dient.

Kommentar

Prüfungen

Du hast mit allen Glaubensgeschwistern gemein, dass „in schwierigen Situationen [dein] Glaube geprüft wird“ (1,2). Jakobus‘ richtet seinen Brief an „die zwölf Stämme in der Zerstreuung“ (1b; LUT) (also an alle Christen weltweit).

In einem der seltsamsten Verse des Neuen Testaments sagt Jakobus, „wenn in schwierigen Situationen euer Glaube geprüft wird, dann freut euch darüber“ (1,2). Sich in schwierigen Situationen freuen? Das stellt die Dinge auf den Kopf. „Schwierigkeiten“ stellen unseren Glauben auf die Probe, sie bewirken Geduld und Standhaftigkeit (1,3-4).

Es heißt, „Jeder Sturm ist eine Lehre. Jedes Problem ist eine Prüfung. Jede Erfahrung ist ein Training. Jede Schwierigkeit dient deiner Weiterentwicklung.“

Joyce Meyer schreibt, „Irgendwann habe ich endlich begriffen, dass Gott die Dinge nicht so macht, wie ich es mir vorstelle. Er stellte Menschen in mein Leben und mich in Situationen, die mich das Handtuch schmeißen lassen wollten. Aber Er duldete kein Widerwort von mir. Was Er von mir hören wollte, war, „Ja, Herr. Dein Wille geschehe.“

Du brauchst Weisheit in deinen Prüfungen. In seiner Einleitung zum Jakobusbrief schreibt Eugene Peterson, „Weisheit bedeutet nicht in erster Linie, die Wahrheit zu kennen, wobei das gewiss dazugehört; Weisheit ist die Kunst zu leben.“ Jakobus sagt, „Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern und ohne Vorwurf gibt; so wird sie ihm gegeben werden“ (1,5; LUT).

Es gibt zwei Ansätze, mit Problemen umzugehen. Man geht sie entweder alleine an – so machen wir das gewöhnlich. Oder wir bitten Gott um Weisheit, was wir tun sollen.

Jakobus spricht davon, dass der „Glaube geprüft wird“ (1,2). Weiter schreibt er, „Freuen darf sich, wer auf die Probe gestellt wird und sie besteht; denn Gott wird ihm den Siegeskranz geben, das ewige Leben, das er allen versprochen hat, die ihn lieben“ (1,12; GNB). Das klingt fast, als sagte Jakobus, das ganze Leben ist eine große Prüfung. Wenn du die Prüfung bestanden hast, erhältst du den Siegeskranz.

Herr, schenke mir Weisheit für all meine Entscheidungen und in allen schwierigen Situationen.

Versuchung

Shakespeare schrieb „Versuchung – der Teufel an meinem Ellenbogen.“ Jemand anderes sagte einmal, „Die Gelegenheit klopft vielleicht nur einmal an, die Versuchung aber klingelt Sturm.“ Versuchung ist, wenn wir lieber das Falsche täten. Versuchung an und für sich ist keine Sünde, sondern eine Kampfansage.

Wo kommt Versuchung her? Ganz sicher nicht von Gott. Jakobus sagt, „Wer der Versuchung erliegt, sollte niemals sagen: »Diese Versuchung kommt von Gott.« Gott lässt sich nicht zum Bösen verführen, und er verleitet auch niemanden zur Sünde“ (1,13).

In der Bibel geht Versuchung oft vom Teufel aus. Jesus wurde vom Teufel versucht. Adam und Eva wurden von der Schlange versucht. Hiob wurde von Satan angegriffen.

Der Teufel bedient sich dabei unserer eigenen Begierden: „Es ist die eigene Begehrlichkeit, die den Menschen ködert und einfängt. Wenn jemand ihr nachgibt, wird die Begehrlichkeit gleichsam schwanger und gebiert die Sünde. Und wenn die Sünde ausgewachsen ist, bringt sie den Tod hervor“ (14-15; GNB).

Sünde ist immer trügerisch. Jakobus schreibt, „Lasst euch also nichts vormachen, liebe Brüder und Schwestern“ (1,16; Hfa). Gute Dinge kommen von Gott: „Alles, was gut und vollkommen ist, wird uns von oben geschenkt, von Gott, der alle Lichter des Himmels erschuf. Anders als sie ändert er sich nicht, noch wechselt er zwischen Licht und Finsternis“ (1,17).

Du wirst getäuscht, wenn du glaubst, Dinge zu brauchen, die nicht gut für dich sind. Die Täuschung im Garten Eden bestand darin, dass Adam und Eva glaubten, sie müssten das Böse ebenso erleben wie das Gute. Gott aber möchte, dass du nur Gutes erlebst. Jedes Mal, wenn du dich gegen das Böse und für das Richtige entscheidest, nimmst du an Reife, Stärke und Weisheit zu.

Herr, danke, dass jedes vollkommene Geschenk von Dir kommt. Ich bete, dass ich mich von Dingen, die mir nicht gut tun, nicht täuschen lasse.

Zunge

Deine Zunge sagt viel über deinen Charakter aus. Jakobus hat viel zu diesem Thema zu sagen. Halte deine Zunge im Zaum. Hab deine Worte unter Kontrolle (1,26).

Er schreibt, „seid schnell bereit, zuzuhören, aber lasst euch Zeit, ehe ihr redet oder zornig werdet. Zorn kann niemals etwas bewirken, das in Gottes Augen gerecht ist. Trennt euch deshalb von allem Schlechten und Bösen in eurem Leben und nehmt die Botschaft Gottes, die er euch gegeben hat, demütig an, denn sie hat die Kraft, eure Seelen zu retten“ (19-21).

Gottes Wort hat die Kraft, dich zu verändern. Es braucht Zeit, bis Gottes Wort fest in dir verwurzelt ist, bis du es hörst und schließlich tust, was es dir sagt. Statt zu viel zu reden, höre lieber auf Gottes Wort und entferne alles Ungute aus deinem Leben.

„Aber es reicht nicht, nur auf die Botschaft zu hören - ihr müsst auch danach handeln! Sonst betrügt ihr euch nur selbst“ (1,22). Wer tut, was in Seinem Wort steht, „den wird Gott segnen“ (25c). Das bedeutet, dass wir uns um Witwen und Waise kümmern und dass wir uns „nicht von der Welt verderben lassen“ (27b).

Gebet

Herr, bitte hilf mir heute, meine Zunge im Zaum zu halten. Hilf mir zuzuhören – besonders wenn Gott durch Sein Wort zu mir redet.
Altes Testament

Hesekiel 33,11

11 Doch ich, Gott, der HERR, schwöre, so wahr ich lebe: Mir macht es keine Freude, wenn ein Gottloser sterben muss. Nein, ich freue mich, wenn er von seinen falschen Wegen umkehrt und am Leben bleibt. Kehrt um, verlasst die alten Wege! Warum wollt ihr sterben, ihr Israeliten?

Kommentar

Veränderung

Gottes Wille für alle Menschen ist, „dass jeder gerettet wird und die Wahrheit erkennt“ (1. Timotheus 2,4).

Viermal kommt das Wort „ändern“ in Kapitel 33 (NL) vor. Gott hatte Hesekiel als Aufseher bestellt; dafür sollte er zur Verantwortung gezogen werden. Gott sagte zu ihm, „[Warne ihn], dass er sein Leben ändern soll“ (33,9).

Wenn du aussprichst, was Gott dir aufträgt, bist du nicht für das Resultat verantwortlich. Hesekiel würde nur zur Verantwortung gezogen, falls er die Warnung nicht ausspräche (33,8-9).

Es ist wichtig, dass du dich bezüglich deiner Familie, Freunde und anderer Menschen, die Jesus noch nicht nachfolgen (z.B. Gäste bei Alpha), daran erinnerst. Deine Verantwortung ist es, sie zu lieben, zu ermutigen und ihnen die Möglichkeit zu geben, das Evangelium zu hören. Natürlich ist es unheimlich enttäuschend, wenn sie nicht positiv darauf reagieren, aber bürde dir nicht die Last ihrer Entscheidung auf.

Hesekiel sollte folgende Botschaft weitergeben: „Wenn der Gerechte anfängt zu sündigen, wird ihn seine bisherige Gerechtigkeit nicht retten, und wenn der Gottlose sein Verhalten ändert, wird ihn seine bisherige Gottlosigkeit nicht zu Fall bringen“ (33,12).

Gott sagt, „ich freue mich nicht über den Tod eines gottlosen Menschen, sondern ich freue mich viel mehr, wenn er sein Verhalten ändert und am Leben bleibt. Kehrt um! Kehrt um und ändert euer Verhalten“ (33,11).

Gott wünscht Sich, dass alle Menschen ihre Sünde bereuen und umkehren, „am Leben bleiben… denn er hat getan, was recht und gerecht ist, und soll am Leben bleiben… Und wenn der Gottlose sein Verhalten ändert und tut, was recht und gerecht ist, wird er leben“ (15-19).

Gebet

Bitte hilf mir, Herr, mich vom Bösen abzuwenden und Leben zu finden. Ich möchte sehen, wie sich das Leben anderer verändert – bei Alpha, in unserer Gemeinde und auf der ganzen Welt. Ich bete, dass viele, viele Menschen zu Dir umkehren und Leben finden.

Pippa fügt hinzu

Jakobus 1,27

„… und uns nicht von der Welt verderben lassen.“

Irgendwo habe ich mal gehört, es dauere zwei Wochen unsere Lungen von Umweltbelastungen zu reinigen.

Viel wichtiger ist es aber, dass wir unsere geistlichen Lungen rein halten. Das heißt nicht, dass du nicht in einem „verschmutzten“ Umfeld arbeiten dürftest, aber du musst mehr darauf achten, dich nicht anzustecken. Wir alle brauchen viel geistliche Frischluft.

Vers des Tages

Jakobus 1,5

Wenn es jemandem von euch an Weisheit mangelt zu entscheiden, was in einer bestimmten Angelegenheit zu tun ist, soll er Gott darum bitten, und Gott wird sie ihm geben.

Thought for the Day

„Jeder Sturm ist eine Lehre. Jedes Problem ist eine Prüfung. Jede Erfahrung ist ein Training. Jede Schwierigkeit dient deiner Weiterentwicklung.“

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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