Tag 292

Wörter, Gottes Wort und (prophetische) Worte

Weisheit Sprüche 25,11–15+18
Neues Testament 1. Timotheus 4,1+3–13+16
Altes Testament Jeremia 42,4

Einführung

Der Schauspieler David Suchet, bekannt aus der englischen Fernsehserie und Agatha Christie Verfilmung Poirot lag gerade in einem Hotel in der Badewanne, als er urplötzlich das Verlangen verspürte, in der Bibel zu lesen. Er fand eine Gideon Bibel in seinem Hotelzimmer und begann im Neuen Testament. Beim Lesen begegneter ihm Jesus Christus. Er sagte:

„Wie aus dem Nichts bekam ich wieder das Verlangen, Bibel zu lesen. Das ist der wichtigste Teil meiner Bekehrung. Ich begann mit der Apostelgeschichte und las dann die Briefe des Paulus an die Römer und Korinther. Erst danach machte ich mich an die Evangelien. Im Neuen Testament erkannte ich auf einmal, wie man leben soll.“

Die stärksten Worte, die jemals geschrieben wurden, stehen in der Bibel. Einerseits besteht sie aus Worten, aber das Wort „Wort“ hat darüber hinausgehende Bedeutungen, wie wir in unseren Texten heute sehen.

•\tErstens in der Bedeutung unserer Worte. Was wir sagen, kann gut oder schlecht sein (Sprüche 25,11-20).

•\tZweitens im Sinne von Wort Gottes. Das ist in erster Linie Jesus Christus (Johannes 1,1; Hebräer 1,2). Es bezieht sich aber auch auf Gottes Wort in den alten Schriften, in Predigt und Lehre (1. Timotheus 4,1-16).

•\tDrittens finden wir in der Bibel auch den Begriff „Worte des HERRN“ im Sinne von prophetischem Reden (Jeremia 42,7; LUT). Gott redet immer noch zur Kirche durch prophetische Botschaften (1. Timotheus 4,14). Wir müssen jedoch unterscheiden zwischen den Propheten des Alten Testaments, deren „Worte” definitiv „Worte des Herrn” waren und damit Teil der Bibel sind, und prophetischen „Worten“ heute, die wir anhand der Bibel prüfen müssen.

Weisheit

Sprüche 25,11–15+18

11 Wie goldene Äpfel auf einer silbernen Schale,
 so ist ein rechtes Wort zur rechten Zeit.
12 Auf die Ermahnung eines weisen Menschen zu hören
 ist so wertvoll wie der schönste Schmuck aus Gold!

13 Ein zuverlässiger Bote ist für den, der ihn sendet,
 wie eine kühle Erfrischung in der heißen Erntezeit.
14 Wer sich selbst anpreist mit dem, was er zu bieten hat,
 und dann seine Versprechungen nicht hält,
 der gleicht den Wolken, die den ersehnten Regen nicht bringen.

15 Durch Geduld wird ein Herrscher umgestimmt,
 und Sanftmut kann den stärksten Widerstand brechen.

18 Wer gegen seinen Mitmenschen falsch aussagt,
 der richtet so großen Schaden an wie ein Knüppel,
 ein Schwert oder ein spitzer Pfeil.

Kommentar

Setze deine Worte für Gutes ein

1.\tGute Worte
Es kommt wirklich darauf an, was wir sagen. Manchmal haben unsere Worte eine gute Wirkung. Wenn man zu rechten Zeit die richtigen Worte findet, ist das etwas Wundervolles: „Ein gutes Wort zur rechten Zeit ist so lieblich wie goldene Äpfel in einem silbernen Korb“ (25,11).

Nicht ganz so angenehm „ist eine weise Ermahnung dem, der sie beachtet“ (12a). Kritik entgegenzunehmen fällt niemandem leicht, aber, wie der Verfasser der Sprüche sagt, „die Ermahnung eines weisen [Freundes] zu hören ist so wertvoll wie der schönste Schmuck aus Gold“ (25,12; Hfa). Freunde, die uns genug lieben, um uns herauszufordern, sind überaus wertvoll.

Ebenso „sind vertrauenswürdige [Freunde oder] Boten so erfrischend wie Schnee in der Sommerhitze. Sie beleben den Geist ihres Herrn“ (25,13).

Die Zunge ist ein mächtiges Instrument: „Eine sanfte Zunge zerbricht Knochen: Mit geduldigen Worten kannst du mächtige Leute umstimmen“ (25,15; GNB).

2.\tSchlechte Worte
Vor einigen „Worten” jedoch warnt der Verfasser der Sprüche. Leere Versprechungen führen zu Enttäuschungen: „Wer… seine Versprechungen nicht hält, der gleicht den Wolken, die den ersehnten Regen nicht bringen“ (25,14; Hfa).

Insgesamt gilt, sollte man nicht zu viel Zeit mit einer Person oder Gruppe redend verbringen, denn „Wenn du deine Bekannten zu oft besuchst, fällst du ihnen auf die Nerven und sie werden dich leid“ (25,17; GNB). Wir sollten eine gute Balance in unseren Beziehungen finden. Wir müssen uns gut überlegen, wem wir was erzählen.

Eine andere Form ist falsches Zeugnis: „Lügen über einen anderen zu verbreiten ist ebenso verletzend, wie ihn mit der Axt zu schlagen, mit einem Schwert zu verwunden oder mit einem scharfen Pfeil auf ihn zu schießen“ (25,18).

Gebet

Herr, ich danke Dir für die Macht des Wortes, das Segen bringt. Stelle heute einen Wächter über meine Lippen und behüte meine Zunge, dass mir nur gute Worte über die Lippen kommen.
Neues Testament

1. Timotheus 4,1+3–13+16

1 Gottes Geist sagt uns ausdrücklich, dass sich in dieser letzten Zeit manche von Gott abwenden werden, weil sie falschen Propheten hinterherlaufen und teuflischen Lehren glauben. 3 Sie verbieten, zu heiraten oder bestimmte Speisen zu essen. Dabei hat Gott doch alles geschaffen, damit jeder, der an ihn glaubt und seine Wahrheit erkannt hat, auch diese Dinge dankbar von ihm annimmt. 4 Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut; und nichts ist schlecht, für das wir Gott danken. 5 Durch das Wort Gottes und das Gebet wird alles rein; nichts kann uns da von Gott trennen.

6 Wenn du, lieber Timotheus, der Gemeinde das alles so weitergibst, bist du ein guter Diener von Jesus Christus. Dann lebst du von der Botschaft des Glaubens und richtest dich nach der wahren Lehre, zu der du dich schon immer bekannt hast. 7 Gib dich nicht mit den lächerlichen Legenden ab, mit denen sich diese leichtfertigen Leute beschäftigen, sondern übe dich darin, ein Leben nach Gottes Willen zu führen. 8 Sich körperlich anzustrengen und Verzicht zu üben ist ganz gut und schön, aber auf Gott zu hören ist besser. Denn damit werden wir dieses und das zukünftige Leben gewinnen. 9 Das steht unumstößlich fest, darauf dürfen wir vertrauen. 10 Für nichts anderes arbeiten und kämpfen wir. Auf den lebendigen Gott haben wir unsere Hoffnung gesetzt. Er ist der Retter und Helfer aller Menschen, besonders derjenigen, die an ihn glauben.

11 Das alles sollst du die Gemeinde lehren und es ihr ans Herz legen. 12 Niemand hat ein Recht, auf dich herabzusehen, weil du noch so jung bist. Allerdings musst du für die Gläubigen ein Vorbild sein: in allem, was du sagst und tust, in der Liebe, im Glauben und in deinem aufrichtigen Lebenswandel. 13 Solange ich nicht wieder bei euch bin, lies in der Gemeinde weiterhin aus der Heiligen Schrift vor, ermutige die Christen und unterweise sie im Glauben.

16 Achte auf dich selbst; sieh zu, dass du die Lehre von Jesus Christus rein und unverfälscht weitergibst. Nichts soll dich davon abbringen. Dann wirst du selbst gerettet und alle, die auf dich hören.

Kommentar

Widme dich dem Wort Gottes

Es ist furchtbar traurig und enttäuschend, wenn bekennende Christen vom Glauben abfallen. Paulus schreibt, dass einige ihren Glauben aufgeben und „Lehren folgen, die von Dämonen stammen“ (4,1b).

Du kannst dich vor Täuschung schützen, indem du die Wahrheit studierst – die der Heilige Geist im Wort Gottes offenbart.

Paulus warnt vor falschen Lehrern, die „behaupten, es sei falsch, zu heiraten, und falsch, bestimmte Dinge zu essen“ (4,3). Er schreibt, „Nun sagt uns der Heilige Geist ausdrücklich…“ (1a), dass „alles, was Gott geschaffen hat, gut ist, wir sollen nichts davon ablehnen. Wir dürfen es dankbar annehmen, denn wir wissen, dass es durch das Wort Gottes und durch das Gebet gesegnet wird“ (4-5).

Paulus fordert Timotheus auf, die „wahre Lehre“, die er erhalten hat, weiterzugeben (4,6). Ein Beispiel für „ein wahres Wort“ (4,9; GNB) ist: „[Jesus] ist der Erlöser aller Menschen, insbesondere der Gläubigen.“ (4,10).

Zu Timotheus sagt er, „Lehre [alle] diese Dinge und bestehe darauf, dass jeder sie lernt“ (4,11). Er soll den Gläubigen sowohl ein Vorbild sein in dem, was er sagt (als auch wie er lebt, liebt, glaubt und sich heiligt). Paulus möchte, dass er sich „darauf konzentrier[t], der Gemeinde die Schrift vorzulesen und die Gläubigen zu ermutigen und zu lehren“ (4,13). Das muss immer eine hohe Priorität christlicher Leiter sein (s. 5,17).

All das gehört dazu, „um im Glauben immer stärker zu werden“ (4,7). Übung und sich fit halten ist gut: „Körperliches Training hat einen gewissen Wert, aber geistliches Training ist noch viel wichtiger, denn es verspricht Gewinn in diesem wie auch im zukünftigen Leben“ (4,8).

Die Reife eines Christen wird nicht an seinem Alter gemessen. Paulus schreibt, „Niemand soll dich gering schätzen, nur weil du jung bist“ (12a). Wie alt oder jung du auch bist, du kannst mit deinem Leben ein gutes Vorbild sein. Auch ist Alter kein Kriterium dafür, ob man Gottes Wort lehren darf oder nicht.

Paulus ermahnt Timotheus, „Achte sorgfältig auf dich selbst und auf die Lehre“ (16a). Achte auf dein Leben und deine Lippen.

Paulus spricht auch von einer Gabe, die Timotheus durch eine prophetische Botschaft gegeben wurde, als die Ältesten ihm die Hände aufgelegt hatten. Das nun ist ein Beispiel für ein „Wort“ des Herrn aus dem Neuen Testament, das durch die Gabe der Prophetie weitergegeben wurde.

Gebet

Herr, bitte hilf mir, im Glauben immer stärker zu werden (7b), mich der Bibel zu widmen und in allen Lebensbereichen ein Vorbild für andere zu sein (4,12-13).
Altes Testament

Jeremia 42,4

4 »Gut«, erwiderte Jeremia, »ich will eure Bitte vor den HERRN, euren Gott, bringen. Und ich verspreche, dass ich euch alles sagen werde, was der HERR antwortet. Ich verheimliche euch nichts.«

Kommentar

Achte auf die „Worte” der Propheten

Warst Du schon einmal in einer Situation, in der du eine Entscheidung treffen musstest und dann auf ein Wort von Gott gewartet hast, das die Entscheidung, die du im Herzen bereits getroffen hattest, bestätigt?

Ich schon. Das ist kein angenehmer Ort. Und so eine Situation liegt hier vor. Sie hatten beschlossen, nach Ägypten zu ziehen, und Jeremia sollte ihnen nun eine Nachricht von Gott bringen, die ihnen genau das bestätigte. Es führte direkt in die Katastrophe.

Jeremia war ein Prophet des Alten Testaments, der in dem Ruf stand, Worte des Herrn zu empfangen (42,1-7).

Israel war an einem Tiefpunkt seiner Geschichte angelangt. Gedalja, der als Statthalter über den Rest des Volkes gesetzt worden war (40,7), war ermordet worden (40,7-41,15). Angesichts der Trockenheit in Palästina war die Verunreinigung des Trinkwassers ein besonders unverantwortlicher Akt von Vandalismus (41,9).

Johanan war Herr der Lage, wobei er militärisches Geschick bewies. Dennoch war sein einziger Gedanke die Flucht nach Ägypten, denn er fürchtete die Repressalien Babylons. Dass er und Jeremia aneinandergeraten würden, war abzusehen.

Johanan und alle militärischen Anführer baten Jeremia, „Bitte den Herrn, deinen Gott, dass er uns zeigt, was wir tun und welchen Weg wir einschlagen sollen“ (42,3).

Jeremia willigte ein, „Ich will auch jedes Wort, das der Herr mir zur Antwort geben wird, an euch weitergeben. Ich werde euch nichts verheimlichen“ (42,4).

Sie versprachen, „Egal, ob es uns gefällt oder nicht: Wir werden dem Herrn, unserem Gott… gehorchen“ (42,6).

Interessant ist, dass selbst Jeremia auf eine Antwort warten musste: „Zehn Tage später gab der Herr Jeremia seine Antwort“ (42,7).

Treu gab er sie weiter: „So hat er euch geantwortet“ (9b). Er verspricht Segen, wenn sie im Land bleiben (42,10-12) und Gericht, wenn sie nach Ägypten ziehen (42,13ff).

Es stellte sich heraus, dass die Entscheidung bereits gefallen war und sie nur auf eine Bestätigung durch den Herrn gewartet hatten. Sie machten den Fehler, das Wort des Herrn nicht zu beachten (42,21). Es ist so wichtig, den Herrn zu fragen, bevor wie eine Entscheidung treffen – und nicht, wenn wir sie schon gefallen ist!

Gebet

Herr, ich danke Dir, dass Du durch die Bibel und die Propheten zu uns redest. Hilf mir, aufmerksam auf Deine Worte zu hören und nach ihnen zu handeln.

Pippa fügt hinzu

Sprüche 25,17

„Besuche deinen Nachbarn nicht zu oft, damit er nicht zu viel von dir bekommt und sich über dich ärgert.“

Hier hat die jüngste Pandemie meine Einstellung gründlich verändert. Früher dachte ich schon mal, bei uns gehen zu viele Leute ein und aus. Aber im Lockdown habe ich die Kontakte schmerzlich vermisst. Ich werde es nie mehr als selbstverständlich ansehen, mich mit Menschen einfach treffen zu können.

Vers des Tages

1. Tim 4,7-8

Vergeude keine Zeit mit Streitereien über gottlose Ideen und Ammenmärchen, sondern nutze deine Zeit und Kraft, um im Glauben immer stärker zu werden. Körperliches Training hat einen gewissen Wert, aber geistliches Training ist noch viel wichtiger, denn es verspricht Gewinn in diesem wie auch im zukünftigen Leben. (Gib dich nicht mit den lächerlichen Legenden ab, mit denen sich diese leichtfertigen Leute beschäftigen, sondern übe dich darin, ein Leben nach Gottes Willen zu führen. Sich körperlich anzustrengen und Verzicht zu üben ist ganz gut und schön, aber auf Gott zu hören ist besser. Denn damit werden wir dieses und das zukünftige Leben gewinnen.

Thought for the Day

Die stärksten Worte, die jemals geschrieben wurden, stehen in der Bibel.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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