Schwere Zeiten
Einführung
Im Juni 1859 wurde Smith Wigglesworth in eine verarmte Familie in Yorkshire, Nordengland hineingeboren. Als kleines Kind zog er mit seiner Mutter auf dem Feld Steckrüben aus der Erde. Erst nach seiner Heirat im Alter von 23 Jahren brachte ihm seine Frau Polly Lesen und Schreiben bei. Er sagte oft, die Bibel sei das einzige Buch, das er je gelesen habe.
Er war gelernter Installateur, musste diese Arbeit jedoch aufgeben, als sein erstaunlicher Predigt- und Heilungsdienst immer mehr von seiner Zeit beanspruchte. Es existieren Berichte, dass durch seinen Dienst sogar Menschen vom Tod erweckt wurden. Dennoch heißt es, er habe einmal gesagt, es sei ihm lieber, dass ein Mensch durch sein Predigen gerettet würde, als 10.000 geheilt.
Smith Wigglesworths Leben war nicht immer einfach. Er machte richtig schwere Zeiten durch. So schrieb er, „Großer Glaube ist das Ergebnis harten Ringens. Große Zeugnisse sind das Ergebnis schwerer Prüfungen. Große Triumphe kann es nur nach harten Kämpfen geben.“
Die Bibel ist sehr realistisch. Wir leben in einer gefallenen Welt. Jeder erlebt schwere Zeiten und manche kommen die Umständen nie überwinden, die ihr Leben schwer machen.
Psalm 119,66–68+71-72
66 Schenke mir Urteilskraft und Verständnis,
denn auf deine Gebote verlasse ich mich.
67 Ich bin viele Irrwege gegangen,
bis ich in Bedrängnis geriet
und schließlich umkehren musste.
Daher will ich mich jetzt nach deinem Willen richten.
68 Gott, du bist gut – dir verdanke ich so viel!
Lass mich deine Ordnungen verstehen!
71 Für mich war es gut, dass ich in Bedrängnis geriet
und schließlich umkehren musste.
Denn da erst lernte ich, wie hilfreich deine Gebote sind.
72 Ja, dein Gesetz ist wertvoller für mich
als Berge von Silber und Gold!
Kommentar
Betrachte schwere Zeiten als göttliche Trainingsstätte
Leid an und für sich ist nie etwas Gutes, aber Gott kann es zum Guten benutzen (Römer 8,28). Manchmal benutzt Gott unser Leid, um uns weiterzubringen. So wie ein Gärtner Pflanzen beschneidet (Johannes 15,2), Eltern ihre Kinder erziehen (Hebräer 12,10) und ein Silberschmied Silber und Gold läutert (1. Petrus 1,6-7).
Der Psalmist schreibt, „[Lehre mich] Urteilskraft und Verständnis, … Ich bin viele Irrwege gegangen, bis ich in Bedrängnis geriet und schließlich umkehren musste. Daher will ich mich jetzt nach deinem Willen richten…Lass mich deine Ordnungen verstehen“ (119,66-68; Hfa). Er hatte keinen Zweifel an Gottes Güte, nur weil er schwere Zeiten durchmachte. Er erkannte darin vielmehr eine Trainingseinheit Gottes.
Ungerechtfertigte Kritik kann man nur schwer annehmen. Der Psalmist schreibt, „Unverfrorene Lügner ziehen meinen Namen in den Schmutz, aber ich befolge unbeirrbar deine Weisungen“ (69; Hfa). Die Angriffe kommen möglicherweise von Menschen, deren „Herzen hart geworden sind“; trotzdem kannst du dich an „[Gottes] Gesetz freuen“ (119,70).
Er erkennt, dass Gott seine Probleme und sein Leid tatsächlich benutzt hatte: „Es war gut für mich, dass ich leiden musste, damit ich lernte, deine Ordnungen zu beachten. Dein Gesetz ist mir wertvoller als Tausende Gold- und Silberstücke“ (71-72).
Gebet
1. Timotheus 5,1–4+8+17-20 und 6,1-2
1 Einen älteren Mann fahre nicht hart an, wenn du ihn ermahnen musst, sondern rede mit ihm wie mit einem Vater. Die jungen Männer behandle als deine Brüder. 2 Sei zu den älteren Frauen wie zu deiner Mutter und zu den jüngeren wie zu Schwestern, aufrichtig und zurückhaltend.
3 Sorge für die Witwen, wenn sie keine Angehörigen haben, die sie unterstützen. 4 Sind aber Kinder oder Enkel da, dann sollen diese lernen, zuerst in der eigenen Familie Gottes Willen zu tun und ihre Angehörigen zu versorgen. Es gefällt Gott, wenn sie auf diese Weise ihre Dankbarkeit zeigen für das, was sie von ihnen empfangen haben.
8 Wer sich aber weigert, seine Angehörigen zu versorgen – vor allem die eigenen Familienmitglieder –, der verleugnet damit den Glauben; er ist schlimmer als einer, der von Gott nichts wissen will.
17 Alle, die der Gemeinde als Leiter verantwortungsvoll dienen, sollen nicht nur hoch geachtet werden, sondern auch angemessenen Lohn dafür bekommen; vor allem, wenn sie Gottes Botschaft verkünden und die Gemeinde im Glauben unterweisen. 18 Denn in der Heiligen Schrift heißt es: »Wenn ihr mit einem Ochsen Getreide drescht, dann bindet ihm nicht das Maul zu!«, und an anderer Stelle: »Wer arbeitet, hat ein Recht darauf, versorgt zu werden.« 19 Nimm eine Klage gegen einen Gemeindeleiter nur an, wenn mindestens zwei oder drei Zeugen sie bestätigen. 20 Sollte sich einer tatsächlich etwas zuschulden kommen lassen, dann weise ihn vor allen anderen zurecht, damit auch sie gewarnt sind.
1 Wer sich als Sklave seinem Herrn unterordnen muss, der soll ihn achten und ehren, damit der Name Gottes und die Lehre unseres Glaubens nicht durch sein schlechtes Verhalten in Verruf geraten. 2 Das gilt auch, wenn der Herr selbst ein Christ ist. Der Sklave soll sich nicht mit ihm auf eine Stufe stellen, nur weil sie durch den Glauben Brüder sind. Im Gegenteil, er soll ihm umso bereitwilliger dienen. Denn was er tut, das tut er ja für jemanden, der wie er an Christus glaubt und von Gott geliebt wird. Das sollst du lehren, und daran sollst du alle erinnern.
Kommentar
Kümmere dich um Menschen, die schwere Zeiten durchmachen
Die Bibel ist ein ganz praktisches Buch. Paulus gibt Timotheus viele vernünftige und praktische Anweisungen, wie er sich um die Menschen in seiner Gemeinde kümmern soll, die schwere Zeiten durchmachen.
1.\tKümmere dich um Alt und Jung
Paulus sagt, wir sollen Menschen, die älter als wir sind, mit demselben Respekt begegnen, den wir unseren Eltern entgegenbringen. Jüngere sollen wir behandeln, als seien sie Geschwister (5,1-2). Jemand schlug einmal vor, dass viele Männer den Vers, „Behandle …die jüngeren Frauen mit Zurückhaltung als wären sie deine eigenen Schwestern“ (5,2b) sich als Bildschirmschoner auf den PC hochladen sollten.
2. Kümmere dich um Bedürftige
So soll die Gemeinde beispielsweise für Witwen sorgen, die keine Familie haben, die sie unterstützt: „Kümmere dich um die Witwen, die sonst niemanden haben, der für sie sorgt“ (5,3). Die aber eine Familie haben, sollen von dieser möglichst unterstützt werden (5,4).
3.\tKümmere dich um deine erweiterte Familie
Paulus spricht hier etwas an, das auch heute noch relevant ist. Wir haben nicht nur die Pflicht, uns um unseren Ehepartner und unsere Kinder zu kümmern, sondern auch um die „erweiterte Familie“, nämlich unsere Eltern und Großeltern (5,7-8).
4.\tAchte auf die Leiter
Die Gemeinde soll auch für „Älteste, die leitend in der Gemeinde tätig sind“, sorgen (17a; GNB). „Wer arbeitet, hat auch Lohn verdient“ (18b). Ihre verantwortungsvolle Aufgabe bedeutet, dass wir nur selten eine Klage gegen sie vorbringen: „Hört nicht auf Beschwerden gegen einen Ältesten, es sei denn, zwei oder drei Zeugen haben ihm etwas vorzuwerfen“ (5,19). Gleichzeitig sind die Konsequenzen jedoch für einen Leiter größer, wenn er schuldig wird (5,20). Paulus beschwört Timotheus geradezu, „völlig unparteiisch .. nicht voreingenommen gegen irgendjemand [zu sein und] keinen [zu] begünstige[n]“ (21b; GNB).
5.\tAchte auf dich selbst
Timotheus hatte offensichtlich Magenprobleme und war „oft krank“ (5,23). Paulus macht ihm seine Krankheit nicht zum Vorwurf, sondern gibt ihm vielmehr einen praktischen Rat (der heutzutage seltsam anmutet): „Trinke nicht nur Wasser. Du solltest wegen deines Magens auch ein wenig Wein trinken, weil du so oft krank bist“ (5,23).
6.\tSei am Arbeitsplatz achtsam
Der Brief wurde in einer Zeit verfasst, in der Christen nicht in der Position waren, etwas gegen die Sklaverei auszurichten. Sie stellten eine kleine Minderheit in einem großen Reich, in dem ein Großteil der Bevölkerung selbst Sklaven waren. Paulus spricht sich nicht für die Sklaverei aus, sondern gibt praktische Ratschläge, wie wir uns in Umständen verhalten sollen, die alles andere als ideal sind. In welchen Umständen du auch steckst, wie schwer dein Leben auch ist, deine Sorge soll stets „der Name Gottes“ sein (6,1).
Gebet
Jeremia 43,1–2 und 44,1+4-5
1 Jeremia hatte den Judäern alles verkündet, was er ihnen im Auftrag des HERRN, ihres Gottes, sagen sollte. 2 Da erwiderten Asarja, der Sohn von Hoschaja, Johanan, der Sohn von Kareach, und die anderen Männer verächtlich: »Du lügst! Der HERR, unser Gott, hat dich nicht zu uns gesandt. Er hat uns nicht davor gewarnt, nach Ägypten zu fliehen und uns dort niederzulassen.
1 Jeremia empfing eine Botschaft für alle Judäer in Unterägypten – in Migdol, Tachpanhes und Memfis – und in Oberägypten: 4 Immer wieder habe ich meine Boten, die Propheten, zu ihnen gesandt und sie gewarnt: ›Hört auf mit diesem abscheulichen Götzendienst, denn ich hasse ihn!‹ 5 Aber sie haben mich nicht ernst genommen und nicht auf mich gehört. Sie sind nicht von ihren falschen Wegen umgekehrt, sondern haben weiterhin anderen Göttern geopfert.
Kommentar
Bleib Gott auch in schweren Zeiten treu
Mutter Teresa sagte, „Ich bete nicht für Erfolg. Ich bitte darum, treu zu bleiben.“
Inzwischen dürfte Jeremia um die Mitte sechzig gewesen sein. 47 Jahre war er nun schon Prophet. In dieser Zeit hatte er erlebt, wie Jerusalem in Schutt und Asche gelegt worden war. Treu hatte er Gottes Reden weitergegeben, aber seine Botschaften waren alle ignoriert und abgelehnt worden. Er hatte viel unter seinen Widersachern und deren Ungehorsam gelitten. Wie enttäuschend und entmutigend muss das alles für Jeremia gewesen sein.
Trotz alledem und obwohl sich seine früheren Prophetien erfüllt hatten, weigerte sich das Volk immer noch, auf ihn zu hören. „Jeremia hatte den Judäern gewissenhaft alles verkündet, was er ihnen im Auftrag des HERRN, ihres Gottes, sagen sollte“ (43,1; Hfa). Er sprach die Wahrheit, aber er musste es ertragen, dass sie ihn der Lüge bezichtigten (43,2).
Trotz Jeremias Warnung „weigerte sich das ganze Volk, dem Befehl des Herrn nachzukommen“ (43,4). „Den Befehl des Herrn missachtend, zogen [sie] nach Ägypten“ (43,7). Obwohl der Herr sie „Immer wieder, von früh bis spät, ohne Unterlass“ gewarnt hatte (44,4a), „wollte mein Volk mir nicht gehorchen, nicht einmal zuhören wollten sie“ (44,5). Zu Jeremia sagten sie, „Wir wollen auf deine Botschaft, die du im Namen des Herrn zu uns geredet hast, nicht hören“ (44,16). Sie widersprachen ihr geradeheraus.
Jeremias Dienst muss wie eine gescheiterte Mission ausgesehen haben; enttäuschend und entmutigend. Dennoch hielt er an dem Auftrag fest, den Gott ihm gegeben hatte und gab weiter gewissenhaft Gottes Reden an Sein Volk weiter.
Kapitel 45 erzählt von der Entmutigung und Enttäuschung einer anderen Person – von Jeremias Gehilfen Baruch. Baruch spielte, obwohl er aus gutem Haus kam, nur die zweite Geige neben Jeremia. Seine Rolle war die eines Schreibers. Er verzweifelte über der Fruchtlosigkeit seiner Arbeit: „Ich leide schon so viele Schmerzen; dennoch lädt der Herr mir immer noch mehr Kummer auf. Ich kann nicht mehr! Ich bin von meinem eigenen Seufzen so erschöpft und komme nicht mehr zur Ruhe“ (45,3).
Aber der Herr antwortet ihm, „Und da willst du für dich ein Leben in Wohlstand und Sicherheit? Verlange es nicht“ (45,5).
Die Versuchung ist groß, das Beste für uns selbst zu wollen – ob es nun Geld, Erfolg, Status, Ruhm, Ruf oder Ehrbarkeit ist. Aber wir sollten diese Dinge nie um unseretwillen suchen. Am Ende unseres Lebens spielt es keine Rolle, ob es aussieht, als wären wir gescheitert. Was wirklich zählt, ist, dass wir dem Herrn treu gewesen sind. Gott wird jeden Einzelnen nach seiner Treue und nicht nach seinem scheinbaren Erfolg belohnen (Matthäus 25,14-30).
Wenn du Gott treu bleibst, kann Er Seine Pläne durch dich und dein Leben erreichen. Die niedergeschriebenen Prophetien sind ein wichtiger Bestandteil von Gottes Offenbarung an die Welt. So enthält das Alte Testament einige wichtige Prophetien über Jesus – und wie viele Autoren können schon von sich behaupten, 2.500 Jahren nach ihrem Tod über eine Leserschaft von Milliarden Lesern zu verfügen?
Gebet
Pippa fügt hinzu
1. Timotheus 5,1–2
„Sprich nie unhöflich mit einem älteren Mann, sondern ermahne ihn mit allem Respekt, als wäre es dein eigener Vater…Behandle die älteren Frauen wie deine eigene Mutter.“
Ich wünschte mir, dass unsere Gesellschaft älteren Menschen mit mehr Respekt begegnen würde. Das Leben mit seinem schnellen Technologiewandel muss ihnen verwirrend erscheinen, besonders wenn man sich nur noch langsam und unter Schmerzen bewegen kann und selbst einfache Dinge ein Kampf sind. Die christliche Gemeinschaft hat da eine wichtige Aufgabe; und wir müssen noch viel mehr tun.
Vers des Tages
1. Timotheus 5,21
…handle ohne jedes Vorurteil und unparteiisch.
Thought for the Day
„Ich bete nicht für Erfolg. Ich bitte darum, treu zu bleiben.“
– Mutter Teresa
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“