Wörter, Gottes Wort und (prophetische) Worte
Einführung
Der Schauspieler David Suchet, bekannt aus der englischen Fernsehserie und Agatha Christie Verfilmung Poirot lag gerade in einem Hotel in der Badewanne, als er urplötzlich das Verlangen verspürte, in der Bibel zu lesen. Er fand eine Gideon Bibel in seinem Hotelzimmer und begann im Neuen Testament. Beim Lesen begegneter ihm Jesus Christus. Er sagte:
„Wie aus dem Nichts bekam ich wieder das Verlangen, Bibel zu lesen. Das ist der wichtigste Teil meiner Bekehrung. Ich begann mit der Apostelgeschichte und las dann die Briefe des Paulus an die Römer und Korinther. Erst danach machte ich mich an die Evangelien. Im Neuen Testament erkannte ich auf einmal, wie man leben soll.“
Die stärksten Worte, die jemals geschrieben wurden, stehen in der Bibel. Einerseits besteht sie aus Worten, aber das Wort „Wort“ hat darüber hinausgehende Bedeutungen, wie wir in unseren Texten heute sehen.
•\tErstens in der Bedeutung unserer Worte. Was wir sagen, kann gut oder schlecht sein (Sprüche 25,11-20).
•\tZweitens im Sinne von Wort Gottes. Das ist in erster Linie Jesus Christus (Johannes 1,1; Hebräer 1,2). Es bezieht sich aber auch auf Gottes Wort in den alten Schriften, in Predigt und Lehre (1. Timotheus 4,1-16).
•\tDrittens finden wir in der Bibel auch den Begriff „Worte des HERRN“ im Sinne von prophetischem Reden (Jeremia 42,7; LUT). Gott redet immer noch zur Kirche durch prophetische Botschaften (1. Timotheus 4,14). Wir müssen jedoch unterscheiden zwischen den Propheten des Alten Testaments, deren „Worte” definitiv „Worte des Herrn” waren und damit Teil der Bibel sind, und prophetischen „Worten“ heute, die wir anhand der Bibel prüfen müssen.
Sprüche 25,11–20
11 Wie goldene Äpfel auf einer silbernen Schale,
so ist ein rechtes Wort zur rechten Zeit.
12 Auf die Ermahnung eines weisen Menschen zu hören
ist so wertvoll wie der schönste Schmuck aus Gold!
13 Ein zuverlässiger Bote ist für den, der ihn sendet,
wie eine kühle Erfrischung in der heißen Erntezeit.
14 Wer sich selbst anpreist mit dem, was er zu bieten hat,
und dann seine Versprechungen nicht hält,
der gleicht den Wolken, die den ersehnten Regen nicht bringen.
15 Durch Geduld wird ein Herrscher umgestimmt,
und Sanftmut kann den stärksten Widerstand brechen.
16 Wenn du Honig findest, dann iss nur so viel,
wie dir bekommt; sonst wirst du ihn satt,
und du musst ihn wieder ausspucken!
17 Besuche deinen Nachbarn nicht zu oft,
sonst wirst du ihm lästig, und er beginnt dich abzulehnen!
18 Wer gegen seinen Mitmenschen falsch aussagt,
der richtet so großen Schaden an wie ein Knüppel,
ein Schwert oder ein spitzer Pfeil.
19 In der Not auf einen Treulosen zu vertrauen – das ist so,
als wollte man mit einem kranken Zahn kauen
oder mit einem verkrüppelten Fuß gehen!
20 Für einen Traurigen Lieder zu singen ist so unsinnig,
als würde man im Winter den Mantel ausziehen
oder Salz in eine Wunde streuen.
Kommentar
Setze deine Worte für Gutes ein
1.\tGute Worte
Es kommt wirklich darauf an, was wir sagen. Manchmal haben unsere Worte eine gute Wirkung. Wenn man zu rechten Zeit die richtigen Worte findet, ist das etwas Wundervolles: „Ein gutes Wort zur rechten Zeit ist so lieblich wie goldene Äpfel in einem silbernen Korb“ (25,11).
Nicht ganz so angenehm „ist eine weise Ermahnung dem, der sie beachtet“ (12a). Kritik entgegenzunehmen fällt niemandem leicht, aber, wie der Verfasser der Sprüche sagt, „die Ermahnung eines weisen [Freundes] zu hören ist so wertvoll wie der schönste Schmuck aus Gold“ (25,12; Hfa). Freunde, die uns genug lieben, um uns herauszufordern, sind überaus wertvoll.
Ebenso „sind vertrauenswürdige [Freunde oder] Boten so erfrischend wie Schnee in der Sommerhitze. Sie beleben den Geist ihres Herrn“ (25,13).
Die Zunge ist ein mächtiges Instrument: „Eine sanfte Zunge zerbricht Knochen: Mit geduldigen Worten kannst du mächtige Leute umstimmen“ (25,15; GNB).
2.\tSchlechte Worte
Vor einigen „Worten” jedoch warnt der Verfasser der Sprüche. Leere Versprechungen führen zu Enttäuschungen: „Wer… seine Versprechungen nicht hält, der gleicht den Wolken, die den ersehnten Regen nicht bringen“ (25,14; Hfa).
Insgesamt gilt, sollte man nicht zu viel Zeit mit einer Person oder Gruppe redend verbringen, denn „Wenn du deine Bekannten zu oft besuchst, fällst du ihnen auf die Nerven und sie werden dich leid“ (25,17; GNB). Wir sollten eine gute Balance in unseren Beziehungen finden. Wir müssen uns gut überlegen, wem wir was erzählen.
Eine andere Form ist falsches Zeugnis: „Lügen über einen anderen zu verbreiten ist ebenso verletzend, wie ihn mit der Axt zu schlagen, mit einem Schwert zu verwunden oder mit einem scharfen Pfeil auf ihn zu schießen“ (25,18).
Gebet
1. Timotheus 4,1–16
Warnung vor falsch verstandener Frömmigkeit
4 1 Gottes Geist sagt uns ausdrücklich, dass sich in dieser letzten Zeit manche von Gott abwenden werden, weil sie falschen Propheten hinterherlaufen und teuflischen Lehren glauben. 2 Diese Verführer sind durch und durch verlogen, ihr Gewissen haben sie zum Schweigen gebracht. 3 Sie verbieten, zu heiraten oder bestimmte Speisen zu essen. Dabei hat Gott doch alles geschaffen, damit jeder, der an ihn glaubt und seine Wahrheit erkannt hat, auch diese Dinge dankbar von ihm annimmt. 4 Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut; und nichts ist schlecht, für das wir Gott danken. 5 Durch das Wort Gottes und das Gebet wird alles rein; nichts kann uns da von Gott trennen.
Ratschläge für den Dienst
6 Wenn du, lieber Timotheus, der Gemeinde das alles so weitergibst, bist du ein guter Diener von Jesus Christus. Dann lebst du von der Botschaft des Glaubens und richtest dich nach der wahren Lehre, zu der du dich schon immer bekannt hast. 7 Gib dich nicht mit den lächerlichen Legenden ab, mit denen sich diese leichtfertigen Leute beschäftigen, sondern übe dich darin, ein Leben nach Gottes Willen zu führen. 8 Sich körperlich anzustrengen und Verzicht zu üben ist ganz gut und schön, aber auf Gott zu hören ist besser. Denn damit werden wir dieses und das zukünftige Leben gewinnen. 9 Das steht unumstößlich fest, darauf dürfen wir vertrauen. 10 Für nichts anderes arbeiten und kämpfen wir. Auf den lebendigen Gott haben wir unsere Hoffnung gesetzt. Er ist der Retter und Helfer aller Menschen, besonders derjenigen, die an ihn glauben.
11 Das alles sollst du die Gemeinde lehren und es ihr ans Herz legen. 12 Niemand hat ein Recht, auf dich herabzusehen, weil du noch so jung bist. Allerdings musst du für die Gläubigen ein Vorbild sein: in allem, was du sagst und tust, in der Liebe, im Glauben und in deinem aufrichtigen Lebenswandel. 13 Solange ich nicht wieder bei euch bin, lies in der Gemeinde weiterhin aus der Heiligen Schrift vor, ermutige die Christen und unterweise sie im Glauben. 14 Setz die Gabe ein, die Gott dir schenkte. Er hat dich ja durch eine Prophetie für diese Aufgabe bestimmt, und die Leiter der Gemeinde haben dir die Hände aufgelegt und dich gesegnet.
15 Kümmere dich auch in Zukunft um die Dinge, die dir aufgetragen sind, und lass dich nicht ablenken, dann wird jeder erkennen, wie du Fortschritte machst. 16 Achte auf dich selbst; sieh zu, dass du die Lehre von Jesus Christus rein und unverfälscht weitergibst. Nichts soll dich davon abbringen. Dann wirst du selbst gerettet und alle, die auf dich hören.
Kommentar
Widme dich dem Wort Gottes
Es ist furchtbar traurig und enttäuschend, wenn bekennende Christen vom Glauben abfallen. Paulus schreibt, dass einige ihren Glauben aufgeben und „Lehren folgen, die von Dämonen stammen“ (4,1b).
Du kannst dich vor Täuschung schützen, indem du die Wahrheit studierst – die der Heilige Geist im Wort Gottes offenbart.
Paulus warnt vor falschen Lehrern, die „behaupten, es sei falsch, zu heiraten, und falsch, bestimmte Dinge zu essen“ (4,3). Er schreibt, „Nun sagt uns der Heilige Geist ausdrücklich…“ (1a), dass „alles, was Gott geschaffen hat, gut ist, wir sollen nichts davon ablehnen. Wir dürfen es dankbar annehmen, denn wir wissen, dass es durch das Wort Gottes und durch das Gebet gesegnet wird“ (4-5).
Paulus fordert Timotheus auf, die „wahre Lehre“, die er erhalten hat, weiterzugeben (4,6). Ein Beispiel für „ein wahres Wort“ (4,9; GNB) ist: „[Jesus] ist der Erlöser aller Menschen, insbesondere der Gläubigen.“ (4,10).
Zu Timotheus sagt er, „Lehre [alle] diese Dinge und bestehe darauf, dass jeder sie lernt“ (4,11). Er soll den Gläubigen sowohl ein Vorbild sein in dem, was er sagt (als auch wie er lebt, liebt, glaubt und sich heiligt). Paulus möchte, dass er sich „darauf konzentrier[t], der Gemeinde die Schrift vorzulesen und die Gläubigen zu ermutigen und zu lehren“ (4,13). Das muss immer eine hohe Priorität christlicher Leiter sein (s. 5,17).
All das gehört dazu, „um im Glauben immer stärker zu werden“ (4,7). Übung und sich fit halten ist gut: „Körperliches Training hat einen gewissen Wert, aber geistliches Training ist noch viel wichtiger, denn es verspricht Gewinn in diesem wie auch im zukünftigen Leben“ (4,8).
Die Reife eines Christen wird nicht an seinem Alter gemessen. Paulus schreibt, „Niemand soll dich gering schätzen, nur weil du jung bist“ (12a). Wie alt oder jung du auch bist, du kannst mit deinem Leben ein gutes Vorbild sein. Auch ist Alter kein Kriterium dafür, ob man Gottes Wort lehren darf oder nicht.
Paulus ermahnt Timotheus, „Achte sorgfältig auf dich selbst und auf die Lehre“ (16a). Achte auf dein Leben und deine Lippen.
Paulus spricht auch von einer Gabe, die Timotheus durch eine prophetische Botschaft gegeben wurde, als die Ältesten ihm die Hände aufgelegt hatten. Das nun ist ein Beispiel für ein „Wort“ des Herrn aus dem Neuen Testament, das durch die Gabe der Prophetie weitergegeben wurde.
Gebet
Jeremia 40,7–42,22
Mordpläne gegen Gedalja
40 7 Im Landesinneren hielten sich immer noch judäische Offiziere mit ihren Einheiten versteckt. Sie hörten, dass der König von Babylonien Gedalja, den Sohn von Ahikam, zum Statthalter von Juda ernannt hatte. Ihm war die Verantwortung übertragen worden für die Männer, Frauen und Kinder aus der armen Landbevölkerung, die nicht in die Verbannung nach Babylonien ziehen mussten. 8 Da gingen die Offiziere zu Gedalja nach Mizpa. Es waren Jismael, der Sohn von Netanja, Johanan und Jonatan, die Söhne von Kareach, Seraja, der Sohn von Tanhumet, die Söhne von Efai aus Netofa und Jaasanja aus Maacha. Ihre Soldaten begleiteten sie. 9 Gedalja versprach ihnen: »Ihr braucht vor den Babyloniern keine Angst zu haben! Bleibt in Juda und unterwerft euch dem babylonischen König! Dann geht es euch gut. Das schwöre ich euch! 10 Ich selbst bleibe in Mizpa und setze mich bei den Babyloniern für euch ein, wenn sie hierherkommen. Haltet die Weinlese, erntet die Sommerfrüchte und Oliven und legt euch Vorräte an! Bewohnt die Städte, die man euch überlassen hat!«
11 Viele Judäer waren nach Moab, Ammon, Edom und in die anderen Nachbarländer geflohen. Als sie hörten, dass der König von Babylonien einen Teil der Bevölkerung in Juda zurückgelassen und Gedalja als Statthalter eingesetzt hatte, 12 kehrten sie aus all den Orten zurück, wohin es sie verschlagen hatte, und meldeten sich bei Gedalja in Mizpa. In jenem Sommer brachten sie eine reiche Wein- und Obsternte ein.
13 Johanan, der Sohn von Kareach, und die anderen Offiziere, die sich im Landesinneren versteckt hatten, gingen noch einmal zu Gedalja 14 und warnten ihn: »Sei vorsichtig! Weißt du denn nicht, dass König Baalis von Ammon deinen Tod will? Er hat Jismael, den Sohn von Netanja, beauftragt, dich umzubringen.« Aber Gedalja glaubte ihnen nicht.
15 Da traf sich Johanan heimlich mit Gedalja und bot ihm an: »Ich werde Jismael töten, ohne dass jemand erfährt, wer es war. Denn wenn ich es nicht tue, bringt er dich um! Dann werden alle, die sich um dich gesammelt haben, wieder zerstreut, und der letzte Rest der Judäer wird umkommen!«
16 »Nein«, widersprach Gedalja, »du beschuldigst Jismael zu Unrecht! Tu ihm nichts!«
Jismael ermordet den Statthalter Gedalja
41 1 Jismael, der Sohn von Netanja und Enkel von Elischama, ein direkter Nachkomme der Königsfamilie, hatte zu den hohen Beamten des Königs von Juda gehört. Im 7. Monat kam er mit zehn Männern zu Gedalja nach Mizpa. Als sie zusammen beim Essen saßen, 2 zogen Jismael und seine Männer plötzlich das Schwert, fielen über Gedalja her und stachen ihn nieder. So brachte Jismael den Statthalter um, den der babylonische König über die Provinz Juda eingesetzt hatte. 3 Er tötete auch alle Judäer, die bei Gedalja in Mizpa waren, und die babylonischen Soldaten, die dort Wache hielten.
4 Am Tag nach der Ermordung Gedaljas, als noch niemand davon wusste, 5 waren achtzig Männer aus Sichem, Silo und Samaria unterwegs nach Jerusalem. Sie wollten Speiseopfer und Weihrauch zu dem zerstörten Tempel bringen. Als Zeichen ihrer Trauer trugen sie zerrissene Gewänder, sie hatten sich ihre Bärte abrasiert und die Haut eingeritzt. 6 Jismael ging ihnen von Mizpa aus weinend entgegen. Als er auf sie traf, lud er sie ein: »Kommt doch mit zu Gedalja!« 7 Doch kaum waren sie in der Stadt, da stachen Jismael und seine Verbündeten die Männer nieder und warfen ihre Leichen in eine Zisterne. 8 Nur zehn von ihnen ließ Jismael am Leben, denn sie baten ihn: »Töte uns nicht! Wir geben dir alle unsere Vorräte an Weizen, Gerste, Öl und Honig, die wir auf den Feldern draußen versteckt haben.« 9 Die Zisterne, in die Jismael die Leichen der Ermordeten werfen ließ, war sehr groß. König Asa von Juda hatte sie seinerzeit anlegen lassen, als er im Krieg gegen König Bascha von Israel die Stadt Mizpa ausbaute. Nachdem Jismael die Zisterne mit Leichen gefüllt hatte,
10 nahm er die restlichen Einwohner von Mizpa gefangen: die Töchter des Königs und alle anderen, über die Nebusaradan, der Oberbefehlshaber der babylonischen Leibwache, Gedalja als Statthalter eingesetzt hatte. Jismael wollte mit seinen Gefangenen zu den Ammonitern fliehen.
11 Doch Johanan, der Sohn von Kareach, und die anderen Offiziere erfuhren von Jismaels Verbrechen. 12 Sie riefen ihre Truppen zusammen und jagten ihm nach. Am großen Teich von Gibeon holten sie ihn ein. 13 Als Jismaels Gefangene Johanan und seine Offiziere sahen, waren sie erleichtert. 14 Sie alle, die aus Mizpa verschleppt worden waren, liefen weg und schlossen sich Johanan an. 15 Jismael aber konnte mit acht Männern entkommen und floh zu den Ammonitern.
16 Johanan und die Offiziere seiner Truppen übernahmen nun die Verantwortung für die Soldaten, Frauen, Kinder und Hofbeamten, die Jismael nach dem Mord an Gedalja entführt hatte und die von ihnen befreit worden waren. 17 Sie zogen mit ihnen fort und rasteten in der Nähe von Bethlehem bei Kimhams Herberge, um von dort weiter nach Ägypten zu fliehen. 18 Sie fürchteten die Rache der Babylonier, weil Jismael den Statthalter Gedalja umgebracht hatte, der vom babylonischen König über die Provinz Juda eingesetzt worden war.
Zieht nicht nach Ägypten!
42 1 Johanan, der Sohn von Kareach, und Jesanja, der Sohn von Hoschaja, kamen mit den anderen Offizieren und allen, die sie befreit hatten, 2 zum Propheten Jeremia und baten ihn: »Wir flehen dich an: Bete für uns zum HERRN, deinem Gott! Wir waren einmal ein großes Volk, aber jetzt ist nur noch ein kleiner Rest von uns übrig geblieben, du siehst es ja selbst! 3 Bitte den HERRN, deinen Gott, uns zu zeigen, wohin wir gehen und was wir tun sollen!«
4 »Gut«, erwiderte Jeremia, »ich will eure Bitte vor den HERRN, euren Gott, bringen. Und ich verspreche, dass ich euch alles sagen werde, was der HERR antwortet. Ich verheimliche euch nichts.«
5 Da entgegneten sie: »Der HERR soll als wahrhaftiger und unbestechlicher Zeuge gegen uns auftreten, wenn wir nicht jede seiner Weisungen befolgen, die er dir für uns gibt! 6 Ganz gleich ob uns seine Antwort gefällt oder nicht, wir wollen auf den HERRN, unseren Gott, hören, zu dem du in unserem Auftrag betest. Wir wollen tun, was er sagt, denn dann geht es uns gut!«
7 Zehn Tage später empfing Jeremia eine Botschaft vom HERRN. 8 Er rief Johanan, die anderen Offiziere und alle Leute, Jung und Alt, zu sich. 9 »Ihr habt mich beauftragt, eure Bitte vor Gott zu bringen«, sagte Jeremia. »So spricht der HERR, der Gott Israels: 10 Wenn ihr in diesem Land wohnen bleibt, will ich euch aufbauen und nicht niederreißen, euch einpflanzen und nicht mehr entwurzeln, denn mir tut das Unheil leid, das ich über euch hereinbrechen ließ. 11 Jetzt fürchtet ihr euch vor dem König von Babylonien. Aber ich, der HERR, sage: Habt keine Angst mehr vor ihm! Denn ich bin bei euch, ich werde euch schützen und aus seiner Hand retten. 12 Weil ich Erbarmen mit euch habe, sorge ich dafür, dass er sich gnädig zeigt und euch hier in eurem Land bleiben lässt.
13 Hört auf mich, den HERRN, euren Gott! Sagt nicht: ›Wir wollen das Land verlassen 14 und nach Ägypten fliehen, wo wir nichts mehr vom Krieg sehen, keine Alarmsignale hören und nicht mehr hungern müssen. Dort wollen wir wohnen!‹ 15 Denn ich, der HERR, der allmächtige Gott Israels, sage euch: Wenn ihr Judäer, die ihr nicht verschleppt worden seid, unbedingt nach Ägypten ziehen und euch dort niederlassen wollt, 16 dann werden Krieg und Hunger, vor denen ihr so große Angst habt, euch gerade dort treffen. Ihr werdet in diesem Land umkommen. 17 Jeder, der sich dazu entschließt, nach Ägypten zu gehen, wird im Krieg, an Hunger oder an einer Seuche sterben. Keiner entkommt dem Unheil, das ich dann über euch bringe. 18 Ja, ich, der HERR, der allmächtige Gott Israels, kündige euch an: Wie mein glühender Zorn die Einwohner von Jerusalem getroffen hat, so wird er auch euch treffen, wenn ihr nach Ägypten zieht. Man wird entsetzt sein über euer Schicksal, ihr werdet verhöhnt und verachtet. Wer einen anderen verfluchen will, wünscht ihm das gleiche Unglück, das ihr erlitten habt. Eure Heimat seht ihr dann nie wieder!«
19 »Ihr Judäer, die ihr noch übrig geblieben seid«, fuhr Jeremia fort, »hört, was der HERR euch sagt! Zieht nicht nach Ägypten! Denkt immer daran, dass ich euch davor gewarnt habe, 20 sonst setzt ihr euer Leben aufs Spiel! Ihr habt mich beauftragt, für euch zum HERRN, eurem Gott, zu beten. Ich sollte euch seine Antwort weitergeben, und ihr habt fest versprochen, ihm zu gehorchen. 21 Heute habe ich euch seine Botschaft verkündet. Doch ich weiß, ihr wollt nicht auf die Worte des HERRN, eures Gottes, hören. 22 Wenn ihr wirklich in Ägypten Zuflucht sucht, werdet ihr im Krieg, an Hunger oder an einer Seuche sterben. Darauf könnt ihr euch verlassen!«
Kommentar
Achte auf die „Worte” der Propheten
Warst Du schon einmal in einer Situation, in der du eine Entscheidung treffen musstest und dann auf ein Wort von Gott gewartet hast, das die Entscheidung, die du im Herzen bereits getroffen hattest, bestätigt?
Ich schon. Das ist kein angenehmer Ort. Und so eine Situation liegt hier vor. Sie hatten beschlossen, nach Ägypten zu ziehen, und Jeremia sollte ihnen nun eine Nachricht von Gott bringen, die ihnen genau das bestätigte. Es führte direkt in die Katastrophe.
Jeremia war ein Prophet des Alten Testaments, der in dem Ruf stand, Worte des Herrn zu empfangen (42,1-7).
Israel war an einem Tiefpunkt seiner Geschichte angelangt. Gedalja, der als Statthalter über den Rest des Volkes gesetzt worden war (40,7), war ermordet worden (40,7-41,15). Angesichts der Trockenheit in Palästina war die Verunreinigung des Trinkwassers ein besonders unverantwortlicher Akt von Vandalismus (41,9).
Johanan war Herr der Lage, wobei er militärisches Geschick bewies. Dennoch war sein einziger Gedanke die Flucht nach Ägypten, denn er fürchtete die Repressalien Babylons. Dass er und Jeremia aneinandergeraten würden, war abzusehen.
Johanan und alle militärischen Anführer baten Jeremia, „Bitte den Herrn, deinen Gott, dass er uns zeigt, was wir tun und welchen Weg wir einschlagen sollen“ (42,3).
Jeremia willigte ein, „Ich will auch jedes Wort, das der Herr mir zur Antwort geben wird, an euch weitergeben. Ich werde euch nichts verheimlichen“ (42,4).
Sie versprachen, „Egal, ob es uns gefällt oder nicht: Wir werden dem Herrn, unserem Gott… gehorchen“ (42,6).
Interessant ist, dass selbst Jeremia auf eine Antwort warten musste: „Zehn Tage später gab der Herr Jeremia seine Antwort“ (42,7).
Treu gab er sie weiter: „So hat er euch geantwortet“ (9b). Er verspricht Segen, wenn sie im Land bleiben (42,10-12) und Gericht, wenn sie nach Ägypten ziehen (42,13ff).
Es stellte sich heraus, dass die Entscheidung bereits gefallen war und sie nur auf eine Bestätigung durch den Herrn gewartet hatten. Sie machten den Fehler, das Wort des Herrn nicht zu beachten (42,21). Es ist so wichtig, den Herrn zu fragen, bevor wie eine Entscheidung treffen – und nicht, wenn wir sie schon gefallen ist!
Gebet
Pippa fügt hinzu
Sprüche 25,17
„Besuche deinen Nachbarn nicht zu oft, damit er nicht zu viel von dir bekommt und sich über dich ärgert.“
Hier hat die jüngste Pandemie meine Einstellung gründlich verändert. Früher dachte ich schon mal, bei uns gehen zu viele Leute ein und aus. Aber im Lockdown habe ich die Kontakte schmerzlich vermisst. Ich werde es nie mehr als selbstverständlich ansehen, mich mit Menschen einfach treffen zu können.
Vers des Tages
1. Tim 4,12
Allerdings musst du für die Gläubigen ein Vorbild sein: in allem, was du sagst und tust, in der Liebe, im Glauben und in deinem aufrichtigen Lebenswandel.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“