Tag 284

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Weisheit Sprüche 24,32–34
Neues Testament 1. Thessalonicher 4,1–4+6-14+16-18
Altes Testament Jeremia 23,18+29 und 25,3-4

Einführung

Mehr bitte” lautet der Titel der Autobiographie des englischen Comedians und Schauspielers, Barry Humphries, in England besser bekannt als Dame Edna Everage. Er schreibt, das sei sein erster zwei-Wort-Satz gewesen.

Weiter schreibt er, „Ich wollte immer mehr. Ich hatte nie genug Milch oder Geld oder Socken oder Sex oder Urlaub oder Erstausgaben oder Einsamkeit oder LPs oder kostenlose Essen oder echte Freunde oder Vergnügen ohne Gewissensbisse oder Krawatten oder Applaus oder bedingungslose Liebe oder Dattelpflaumen. Natürlich hatte ich immer mehr als genug von den meisten dieser Dinge, trotzdem war da immer ein nicht greifbares Gefühl des Mangels: wo war der Rest?“

Dem eigenen Vergnügen nachzujagen, wird uns immer mit einem „nicht greifbaren Gefühl des Mangels“ zurücklassen. In den heutigen Texten sehen wir, was unseren geistlichen Hunger und Durst wirklich stillt, Dinge, nach denen wir uns mehr und mehr ausstrecken sollten. Paulus unterstreicht dabei zwei Sachen im Besonderen: „so zu leben, wie Gott es will… es immer mehr zu tun“ (1. Thessalonicher 4,1) und „einander…noch mehr zu lieben“ (1. Thessalonicher 4,9-10).

Weisheit

Sprüche 24,32–34

32 Als ich das sah, dachte ich nach
 und zog eine Lehre daraus:
33 »Lass mich noch ein bisschen schlafen«,
 sagst du, »ich will nur noch ein Weilchen
 die Augen zumachen und kurz verschnaufen!«
34 und während du dich ausruhst,
 ist die Armut plötzlich da,
 und die Not überfällt dich wie ein Räuber.

Kommentar

Mehr Weisheit von Gott

„Weisheit“ kommt von Gott und ist ganz praktisch. Die „Sprüche der Weisen“ (24,23a) sprechen viele Lebensbereiche an. Hier einige Beispiele:

1.\tBleib neutral
„Es ist unrecht, im Gericht jemanden zu begünstigen“ (23b). Wer gerecht urteilt, „wird mit Segnungen überschüttet“ (25b).

2.\tSprich ehrliche Worte
„Eine aufrichtige Antwort ist…wie ein Kuss auf die Lippen“ (24,26; Hfa). Manchmal ist es sehr schwer, die Wahrheit in Liebe auszusprechen, aber wir müssen ehrlich miteinander sein. Die beste Antwort ist immer eine ehrliche.

3.\tBleib loyal
„Verbreite keine Lügen“ (28b), oder wie es in der The Message Bible heißt, „Sprich nicht hinter dem Rücken über deinen Nächsten - keine Verleumdung, kein Tratsch bitte“. Loyalität, wenn du im Raum bist, ist nichts Besonderes, aber wer auch loyal ist, wenn du nicht anwesend bist, steht wirklich hinter dir. Und das zählt.

4.\tÜbe dich in Zurückhaltung
Die Versuchung, es denen heimzuzahlen, die uns verletzt haben, ist groß. Das Buch der Sprüche warnt jedoch davor: „Sage nie: „Wie er zu mir war, so bin ich nun zu ihm; jetzt kann ich ihm alles heimzahlen!““ (24,29).

5.\tSei fleißig
Das Buch der Sprüche warnt an vielen Stellen vor Faulheit. „Wenn du noch ein wenig länger schläfst - da ein kleines Nickerchen, dort eine kurze Ruhepause -, dann wird dich die Armut überfallen wie ein Wegelagerer und Not über dich hereinbrechen wie ein bewaffneter Räuber“ (33-34).

Gebet

Herr, lass mich bitte an Weisheit zuzunehmen – an Objektivität, Aufrichtigkeit, Treue, Zurückhaltung und Fleiß – damit ich *immer mehr* so lebe, wie Du es willst.
Neues Testament

1. Thessalonicher 4,1–4+6-14+16-18

4 1 Um eins möchten wir euch noch bitten, liebe Brüder und Schwestern. Wir haben euch bereits gelehrt, wie ihr leben sollt, damit Gott Freude an euch hat. Wir wissen auch, dass ihr euch danach richtet. Doch nun bitten wir euch eindringlich im Namen unseres Herrn Jesus: Gebt euch mit dem Erreichten nicht zufrieden, sondern macht noch mehr Fortschritte! 2 Ihr kennt ja die Anweisungen, die wir euch in seinem Auftrag gegeben haben.
3 Gott will, dass ihr ganz und gar ihm gehört. Hütet euch deshalb vor einem sexuell unmoralischen Leben. 4 Jeder von euch soll lernen, seinen Körper unter Kontrolle zu haben, so wie es Gott gefällt und in den Augen der Menschen anständig ist.

6 Keiner von euch darf seine Grenzen überschreiten und seinen Mitmenschen mit dessen Ehepartner betrügen. Denn wir haben es euch bereits mit allem Nachdruck gesagt: Wer so etwas tut, wird in Gott einen unbestechlichen Richter finden. 7 Gott hat uns nicht zu einem ausschweifenden Leben berufen, sondern wir sollen ihn mit unserem Leben ehren. 8 Wer sich über diese Anweisungen hinwegsetzt, der verachtet nicht Menschen; er verachtet Gott, dessen Heiliger Geist in euch wohnt.

9 Dass ihr als Christen einander in Liebe begegnen sollt, brauchen wir euch nicht mehr zu sagen. Gott selbst hat euch gezeigt, wie ihr einander lieben sollt.

10 Ihr beweist diese Liebe ja auch an euren Brüdern und Schwestern in ganz Mazedonien. Trotzdem, gebt euch damit nicht zufrieden; denn eure Liebe kann nie groß genug sein. 11 Achtet darauf, ein geregeltes Leben zu führen. Kümmert euch um eure eigenen Angelegenheiten und sorgt selbst für euren Lebensunterhalt, so wie wir es euch schon immer aufgetragen haben. 12 Auf diese Weise lebt ihr nicht auf Kosten anderer, und die Menschen außerhalb der Gemeinde werden euch achten.

13 Und nun, liebe Brüder und Schwestern, möchten wir euch nicht im Unklaren darüber lassen, was mit den Christen ist, die schon gestorben sind. Ihr sollt nicht so trauern müssen wie die Menschen, denen die Hoffnung auf das ewige Leben fehlt. 14 Wir glauben doch, dass Jesus gestorben und auferstanden ist. Darum haben wir auch die Gewissheit, dass Gott alle, die im Glauben an Jesus Christus gestorben sind, auferwecken wird. Dann werden sie genauso dabei sein, wenn er kommt.

16 Auf den Befehl Gottes werden die Stimme des höchsten Engels und der Schall der Posaune ertönen, und Christus, der Herr, wird vom Himmel herabkommen. Als Erste werden die auferstehen, die im Glauben an Christus gestorben sind. 17 Dann werden wir, die wir zu diesem Zeitpunkt noch leben, mit ihnen zusammen unserem Herrn auf Wolken entgegengeführt, um ihm zu begegnen. So werden wir für immer bei ihm sein. 18 Tröstet euch also gegenseitig mit dieser Hoffnung.

Kommentar

Gott besser gefallen

Anstatt nur nach uns zu schauen, sollen wir versuchen, „so zu leben, wie Gott es will und … es immer mehr zu tun“ (4,1). Anstatt „Mehr bitte“ soll unser Leben Gott immer mehr gefallen. Du sollst Gott und andere „noch mehr.. lieben“ (4,10). Wie geht das?

1.\tEhre deinen Körper
Gott ist dein körperliches wie dein seelisches Wohl wichtig. Paulus schreibt, „Gott möchte, dass ihr heilig seid; deshalb sollt ihr nicht unzüchtig leben. Dann wird jeder von euch so leben, dass er Gott Ehre macht, nicht in zügelloser Begierde wie jene Menschen, die Gott nicht kennen“ (4,3-5).

2.\tFühre ein würdiges Leben
„Gott hat uns dazu berufen, heilig zu leben, und nicht, ein unreines Leben zu führen“ (4,7). Wahre Schönheit hat nichts mit dem Aussehen zu tun, sondern damit, wie es innendrin aussieht. Heilig werden wir durch das Wirken des „Heiligen“ Geistes in uns. Deshalb schenkt Gott uns „Seinen Heiligen Geist“ (4,8).

3.\tLiebt einander
Paulus schreibt, „Was aber die Liebe unter den Gläubigen betrifft, so brauche ich euch nichts darüber zu schreiben, denn Gott selbst hat euch gelehrt, einander zu lieben“ (4,9). Trotzdem bittet er, dass sie „darin noch vollkommener“ werden (10b; GNB).

4.\tKümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten
Paulus schreibt, wir sollen uns nicht nur hohe Ziele setzen – sondern wir sollen es uns zum Ziel setzen, ruhig und fleißig zu leben. Das überrascht, wenn man die großartigen Dinge betrachtet, die Paulus für Gott getan hat. Offenbar wird den kleinen Dingen aber ein hoher Wert beigemessen. Paulus ermahnt uns insbesondere, uns um unsere „eigenen Angelegenheiten“ zu kümmern (11b). Klatsch ist, Informationen weiterzugeben, von denen du weder Teil des Problems, noch Teil der Lösung bist. Selbstverständlich müssen wir uns manchmal einmischen, um anderen zu helfen, aber wir sollen uns nicht grundlos in die Angelegenheiten anderer Leute einmischen.

5.\tBemüh dich um Arbeit
Paulus schreibt, „arbeitet für euren Lebensunterhalt, wie wir euch das gesagt haben. Lebt so, dass ihr denen, die nicht zur Gemeinde gehören, keinen Anstoß gebt und niemand zur Last fallt“ (11b-12). Eltern, die sich zu Hause um die Erziehung der Kinder kümmern, deren Arbeitsplatz ist zu Hause. Andere arbeiten außer Haus und bekommen dafür Geld, um die Familie zu ernähren. Allgemein gilt, dass wir nach Möglichkeit arbeiten sollen, um unabhängig von der Unterstützung anderer zu sein. Manche sind vielleicht auf die Unterstützung der Gemeinde angewiesen – wer sich z.B. vollzeitlich für die Gemeinde engagiert. Aber das ist eher die Ausnahme als die Regel.

6.\tFreue dich über endlose Hoffnung
Niemand vermag gut zu leben, bis er nicht auch gut sterben kann. Und so sollen wir auch zum Tod eine andere Einstellung haben. Natürlich trauern auch wir, wenn jemand stirbt. Aber Paulus sagt, wir sollen „nicht traurig [sein] wie jene Menschen, die keine Hoffnung haben“ (4,13). „Denn weil wir glauben, dass Jesus starb und wieder auferstanden ist, glauben wir auch, dass Gott durch Jesus alle verstorbenen Gläubigen wiederbringen wird, wenn Jesus kommt“ (4,14).

Der Tod bedeutet für uns nicht das Ende. Paulus sagt damit, dass, so wie Jesus gestorben und auferstanden ist, Gott auch uns auferwecken wird. Paulus benützt hier zwei unterschiedliche Wörter: während Jesus für uns gestorben ist, werden wir nie sterben, sondern nur „[ent]schlafen“ (4,14; LUT).

Du wirst „auf den Wolken hinaufgehoben werden in die Luft, um dem Herrn zu begegnen (17a). Und du wirst nicht nur mit Jesus begegnen, sondern auch mit all jenen zusammen sein, die nur „entschlafen“ sind. Viele Menschen sehen im Tod ein Ende ohne Hoffnung, aber du hast endlose Hoffnung. „Tröstet euch also gegenseitig mit diesen Worten“ (4,18).

Gebet

Herr, ich danke Dir, dass Dein Heiliger Geist in mir wirkt und mir hilft, immer mehr so zu leben, wie Du es willst. In meiner Schwachheit hilf mir, in Liebe, moralisch einwandfrei, mit gesundem Ehrgeiz, voller Hoffnung und ermutigend zu leben.
Altes Testament

Jeremia 23,18+29 und 25,3-4

18 Doch keiner dieser Propheten
 kennt meine geheimen Gedanken,
 keiner hat mein Wort gehört
 oder meine Pläne durchschaut.
 Keiner weiß, was ich gesagt habe.«

29 Ich, der HERR, sage euch: Mein Wort ist wie ein Feuer und wie ein Hammer, der Felsen in Stücke schlägt!

3 »Dreiundzwanzig Jahre lang – vom 13. Regierungsjahr unseres Königs Josia, des Sohnes von Amon, bis zum heutigen Tag – hat der HERR immer wieder zu mir gesprochen. Ich habe euch seine Worte unermüdlich verkündet, aber ihr wolltet sie nie annehmen.

4 Der HERR hat ständig seine Boten, die Propheten, zu euch gesandt, aber ihr habt euch beharrlich geweigert, auf sie zu hören. Ihr habt sie gar nicht ernst genommen,

Kommentar

Mehr auf Gott hören

Gott redet. Du und ich, wir können Gottes Worte hören. Das macht die Bibel zu so einem kraftvollen Buch. „„Brennt mein Wort nicht wie Feuer?“, fragt der Herr. „Ist es nicht wie ein großer Schmiedehammer, der Felsen zertrümmert?““ (23,29).

Jeremia redete „heilige Worte“ (23,9) zu Gottes Volk, wies seine Anführer für ihr Versagen zurecht: „Das Land ist voll von Ehebrechern“ und „Alle haben nur Böses im Sinn, im Unrechttun sind sie groß“ (23,10; GNB). „Sie begehen Ehebruch, sie lügen und betrügen“ (14; Hfa). Jeremia ruft sie zur Umkehr auf (25,5-6).

Kern ihres Versagens ist, dass sie nicht auf Gott hören: „ihr habt alle meine Worte in den Wind geschlagen“ (25,7a; Hfa).

Der Herr spricht durch Jeremia, „Kein einziger dieser Propheten kennt doch mich, den Herrn, gut genug, um zu wissen, was ich sage. Es hört auch keiner zu, wenn ich rede“ (23,18). „Ich habe diese Propheten nicht geschickt, trotzdem sind sie losgelaufen. Ich habe ihnen keine Botschaft gegeben, dennoch weissagen sie. Wenn sie mich wirklich kennen würden, hätten sie dem Volk die Botschaft weitergegeben, die von mir kommt, und würden mein Volk von seinem falschen Weg und seinen bösen Taten abbringen“ (21-22).

Wenn Du Gottes Worte hörst und sie aussprichst, werden sie große Wirkung haben: „Ein Prophet, der … mein Wort gehört hat, verkündige es zuverlässig und wahrhaftig… Brennt mein Wort nicht wie Feuer?...Ist es nicht wie ein großer Schmiedehammer, der Felsen zertrümmert“ (28-29). Die Worte der Bibel sind so stark – wie Feuer oder ein Hammer, der Felsen in Stücke haut. Je mehr ich es studiere, desto weiter reißt es die Mauer meines Herzens ein. Das Wirken des Heiligen Geistes ist der Prozess der Heiligung.

Gebet

Herr, lass mich immer mehr Zeit in Deinem Wort verbringe. Bitte hilf mir, so zu leben, wie Du es willst – immer liebevoller und immer heiliger.

Pippa fügt hinzu

1. Thessalonicher 4,11

„Bemüht euch, ein ruhiges Leben zu führen, kümmert euch um eure eigenen Angelegenheiten und - wie schon gesagt - seht zu, dass ihr euch von der Arbeit eurer eigenen Hände ernähren könnt.”

Für ein „ruhiges Leben“ ist heute ganz schön viel los. Aber ich will es versuchen!

Vers des Tages

Sprüche 24,26

Eine aufrichtige Antwort ist ein Zeichen echter Freundschaft!

Thought for the Day

Wahre Schönheit hat nichts mit dem Aussehen zu tun, sondern damit, wie es innendrin aussieht.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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