Tag 283

Überrascht von Freude

Weisheit Psalm 119,911+14–16
Neues Testament 1. Thessalonicher 2,19–20 und 3,2-3
Altes Testament Jeremia 23,5+6

Einführung

„Überrascht von Freude”, mit diesen Worten beschrieb C.S. Lewis seine Bekehrung vom Atheismus zum Glauben an Jesus Christus. Er hatte nicht damit gerechnet, dass es eine Verbindung zwischen Gott und Freude gibt. Eher mit dem Gegenteil: „Mich hätte nicht gewundert, wenn der totale Verzicht auf Freude zu den Forderungen gehört hätte.“

Davon überzeugt, das es wahr ist, „gestand Lewis ein, dass Gott Gott ist“. In diesem Moment war er der „bedrückteste und zögerlichste Bekehrte in ganz England“. Zu seiner großen Überraschung stellte er aber fest, dass Jesus nachzufolgen das komplette Gegenteil von dem war, was er sich vorgestellt hatte. Sein neu gefundener Glaube erfüllte ihn mit großer Freude. Er entdeckte, dass „das Herz der Wirklichkeit“ in einer Person zu finden ist. Er wurde überrascht von Freude.

Viele Menschen bringen Genuss, Zufriedenheit und Freude durcheinander. Ein schöner Urlaub, eine Gehaltserhöhung oder eine Schachtel Pralinen können ein „Genuss“ sein. Man kann genusssüchtig werden – immer auf der Suche nach dem nächsten Kick. Aber Genuss kommt und geht wieder.

„Zufriedenheit“ währt länger – man ist zufrieden mit seinem Leben, seinem Haus, Job und den Kontakten, die man hat.

Doch es gibt noch eine andere Form des Glücks, die wir „Freude“ nennen. Sie ist kein flüchtiges Gefühl, sondern ein Zustand – eine Geisteshaltung, die jeder haben kann. Freude finden wir nicht in Dingen, sondern in einer Person.

Weisheit

Psalm 119,911+14–16

9 HERR, wie kann ein junger Mensch leben,
 ohne sich dabei schuldig zu machen?
 Indem er sich nach deinem Wort richtet.
10 Auch ich frage von ganzem Herzen nach dir;
 lass mich doch nicht von dem Weg abkommen,
 den deine Gebote mir weisen!
11 Tief präge ich mir dein Wort ein,
 damit ich nicht vor dir schuldig werde.

14 Ein Leben nach deinen Geboten zu führen
 erfreut mich mehr als jeder Reichtum.
15 Ich denke über deine Vorschriften nach
 und halte mir deinen Willen vor Augen.
16 Deine Gesetze machen mich glücklich;
 nie werde ich dein Wort vergessen.

Kommentar

Freude am Bibellesen

Weder Pippa noch ich haben einen guten Orientierungssinn. Trotz Navi im Auto verfahren wir uns regelmäßig. Wir freuen uns sehr, wenn wir dann jemanden finden, der uns den Weg erklärt.

Die Bibel ist der beste Wegweiser fürs Leben. Sie hilft uns, dass wir nicht „abirren“ (119,10) und verloren gehen. Den Weg zu erfülltem Leben zu finden, macht große Freude.

Dass Bibellesen Freude macht, damit rechnen die wenigsten. Doch der Psalmist betont, dass er sich an Gottes Weisungen und Ordnungen „mehr als über großen Reichtum gefreut [hat]“ (14.16).

Die Bibel weist dir den Weg zu einem „reinen“ Leben: „Wie kann ein junger Mensch in seinem Leben rein von Schuld bleiben? Indem er sich an dein Wort hält und es befolgt“ (9). Er schreibt, „Ich habe dein Wort in meinem Herzen bewahrt, damit ich nicht gegen dich sündige“ (11). Lerne Verse auswendig, denke über sie nach (15) und sage sie auf (13). Das sind nur einige Tipps, wie du verhindern kannst abzuirren (10).

Wenn du spürst, dass der Heilige Geist durch einen bestimmten Vers oder Absatz zu dir redet, kannst du mit dem Kirchenvater Origenes (2. Jh. n.Chr.) sagen, „Das ist mein Vers.“ Dann erlebst du die Freude, Gottes Stimme zu hören und freust dich an Seinen Weisungen (14).

Gebet

Ich danke Dir, Herr, dass mir Dein Wort so viel Freude macht. Hilf mir, Deine Worte im Herzen zu bewahren und mit den Lippen zu bekennen.
Neues Testament

1. Thessalonicher 2,19–20 und 3,2-3

19 Doch wir werden nicht aufgeben. Denn seid nicht ihr unsere Hoffnung und Freude, der Siegespreis, auf den wir stolz sein können, wenn Jesus, unser Herr, kommt? 20 Ja, ihr seid unser Stolz und unsere Freude!

2 und unseren Bruder Timotheus zu euch zu schicken. Er dient ja Gott zusammen mit uns, indem er die rettende Botschaft von Christus verkündet. Timotheus nun sollte euch in eurem Glauben stärken und ermutigen, 3 damit ihr in all den Anfeindungen, die ihr erfahrt, standhaft bleibt. Ihr wisst ja selbst, dass solche Leiden zu unserem Leben als Christen dazugehören.

Kommentar

Freude andere zum Glauben an Jesus zu führen

Paulus hatte die Thessalonicher zu Jesus geführt. Es ist eine große Freude zu sehen, wie Menschen zum Glauben an Jesus Christus kommen. Ich denke, dass ist ein Grund, warum Menschen bei Alpha mitarbeiten – um zu sehen, wie Menschen zum Glauben kommen, mit dem Heiligen Geist erfüllt werden und sich für Jesus begeistern.

Die Thessalonicher waren Paulus‘ „Ehre und Freude“ (2,20). Ihre Verbindung war sehr eng, und er sehnte sich danach, sie wiederzusehen (2,17). Er schreibt, „Ihr seid doch unsere Hoffnung und unsere Freude und unser Siegeskranz, auf den wir stolz sein können, wenn Jesus, unser Herr, kommt. Ja, gerade auch ihr! Ihr seid doch unsere Ehre und unsere Freude!“ (19-20; GNB).

Für etwas belohnt zu werden, ist nichts Verwerfliches. Zu sehen, wie andere Menschen zum Glauben kommen, ist eine große Belohnung (Siegeskranz). Wie anders sieht doch unsere Ehre verglichen mit der Ehre in der Welt aus. Die Welt verehrt Geld, Erfolg und Macht. Unsere Ehre liegt in Jesus und in denen, die wir die Ehre hatten durch unsere Worte und Gebete zu Ihm zu führen.

Paulus‘ Freude war unabhängig von seinen Umständen. Er steckte tief in „Kämpfen und Schwierigkeiten“ (3,7). Aber Paulus sorgte sich erstaunlicherweise nicht um seine Situation sondern darum, welche Auswirkungen die Prüfungen und Verfolgung auf die Thessalonicher haben könnten (3,3).

Paulus‘ Freude kam von ihrer Freude. Es stimmt, dass das Geheimnis des Glücks darin liegt, jemand anderen glücklich zu machen.

Paulus schreibt, „Jetzt leben wir wieder auf, weil wir wissen, dass ihr fest steht in der Verbundenheit mit dem Herrn“ (3,8; GNB). Seine Lebensqualität ist stark beeinflusst von ihrer Beziehung zum Herrn. Er ist erfüllt mit Freude: „Wie können wir Gott nur für euch danken! Ihr schenkt uns so viel Grund, voll Freude vor Gott zu kommen“ (3,9).

Diese Freude hatte ihren Ursprung in der Tiefe der Beziehung, die Paulus zu den Thessalonichern hatte. Seine Liebe und Sorge für sie ist offenkundig. Diese Liebe und Sorge hielt an, als er sie verlassen hatte. Er sehnte sich danach, zu ihnen zurückzukehren (2,18; 3,10-11), sandte ihnen Timotheus zur Hilfe (auch wenn es bedeutete, dass er allein zurückblieb; 3,1-2) und betete „Tag und Nacht inständig“ für sie (3,10; LUT).

Sich konsequent für andere einzusetzen, kann einem Angst machen und harte Arbeit sein. Wie Paulus‘ Beispiel aber zeigt, kann es auch eine Quelle großer Freude sein, „Freude vor Gott“ (3,9). Wenn Paulus für sie betete, an sie dachte, war sein Herz mit Dankbarkeit und Freude erfüllt. Wenn wir in Gottes Gegenwart kommen, nimmt Er uns die Last von unserem Herzen und lässt uns die Dinge sehen, wie Er sie sieht: „Du wirst mir … die Freude deiner Gegenwart schenken“ (Psalm 16,11).

Gebet

Herr, ich danke Dir für die Freude, die es macht zu sehen, wie Menschen zu Christus kommen. Erfülle mich bis zum Überfließen mit Liebe und mit der Zuversicht der Gegenwart Gottes, unseres Vaters; durchdringe mich mit Deiner Kraft und Reinheit.
Altes Testament

Jeremia 23,5+6

5 Es kommt die Zeit, da werde ich einen König
 aus der Nachkommenschaft von David hervorgehen lassen,
 den man wirklich als gerecht bezeichnen kann.
 Er wird weise regieren und in seinem Land
 für Recht und Gerechtigkeit sorgen.
6 Unter seiner Regierung wird Juda
 Hilfe finden und Israel in Sicherheit leben.
 ›Der HERR ist unsere Gerechtigkeit‹,
 so wird man diesen König nennen.

Kommentar

Freude an Jesu Freundschaft

Wenn du nahe bei Jesus bleibst, fließt Seine Freude auf dich über, und deine Freude ist vollkommen. Gordon Fee schreibt, „Absolute, ungehinderte Freude ist das Erkennungsmerkmal eines gläubigen Christen – oder sollte es zumindest sein.“ Der „gerechte Spross“ (23,5; LUT), von dem Jeremia in diesem Abschnitt spricht, wird die Quelle dieser absoluten Freude sein.

Der Herr lässt dem Volk durch Jeremia sagen, „ich lege euch vor den Weg zum Leben und den Weg zum Tode“ (21,8).

Er fordert sie auf, „gerechte Gerichtsurteile zu fällen“ (21,12a) und sagt, „Sorgt für Recht und Gerechtigkeit! Rettet den, der beraubt wurde, aus der Hand des Mächtigen. Achtet darauf, dass den Waisen, Witwen und Fremden, die sich in eurer Stadt aufhalten, keine Gewalt angetan wird. Tötet keine unschuldigen Menschen“ (22,3).

Die Könige hätten wie Josia handeln sollen: „Er sorgte dafür, dass die Armen und Notleidenden zu ihrem Recht kamen - deshalb hatte er Erfolg mit dem, was er tat. Wer so lebt, zeigt, dass er mich richtig kennt, spricht der Herr“ (22,16).

Wir sehen hier, was Gott wichtig ist – damals wie heute, nämlich Recht und Gerechtigkeit, die Armen und Notleidenden, Witwen und Waisen, Opfer von Unrecht. Gott ist wichtig, wie wir unterpriviligierte Menschen behandeln.

Gottes Volk kam unter Sein Gericht, weil es in dieser Hinsicht versagt hatte. Bald sollte es ins Exil geführt werden. Doch mitten in den Ankündigungen von Untergang und Exil gab es einen Hoffnungsschimmer.

„Denn es kommt der Tag“, spricht der Herr, „da will ich einen Nachkommen Davids zum König ernennen. Er wird mit großer Weisheit regieren und für Recht und Gerechtigkeit im Land sorgen. In den Tagen seiner Herrschaft wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen. Diesem König wird man den Namen geben: `Der Herr ist unsere Gerechtigkeit´“ (23,5-6).

Durch die Linse des Neuen Testaments betrachtet, erkennen wir, wie sich in Jesus diese Ankündigung des „gerechten Sprosses“ erfüllte (23,5; s.a. Jesaja 11; Hesekiel 17, Jeremia 33,15ff). Er war ein Nachfahre Davids, König der Juden, Erlöser und der Herr unserer Gerechtigkeit.

Jesus ist der eine, in dem wir vollkommene Freude finden. Er ist der „gerechte Spross“, aus dem alle anderen Zweige hervorgehen werden. Der „gerechte Spross“ ist verbunden mit dem Weinstock (Hesekiel 17). Jesus sagte, „Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Weingärtner“ (Johannes 15,1). „Ich sage euch das, damit meine Freude euch erfüllt. Ja, eure Freude soll vollkommen sein“ (Johannes 1,11).

Gebet

Herr, ich danke Dir für die Freude, die durch Nähe zu Jesus erwächst. Bitte hilf mir, jeden Tag nahe am „gerechten Spross“ zu bleiben, damit Jesu Freude in mir und meine Freude vollkommen ist.

Pippa fügt hinzu

Psalm 119,11

„Ich habe dein Wort in meinem Herzen bewahrt, damit ich nicht gegen dich sündige.“

Es ist wunderbar, wenn einem in einer bestimmten Situation ein passende Vers einfällt. Ich wünschte, ich hätte früher mehr Verse auswendig gelernt, als ich sie mir noch besser merken konnte. Heute lerne ich neue Verse nur noch, wenn sie in einem Lied vorkommen, das wir regelmäßig singen. Kinderlieder eignen sich dafür super!

Vers des Tages

1. Thess. 3,12

Euch aber schenke der Herr immer größere Liebe zueinander und zu allen anderen Menschen

Thought for the Day

Das Geheimnis der Freude ist, jemand anderen glücklich zu machen.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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