Tag 282

Worte, die Leben verändern

Weisheit Psalm 119,1–2
Neues Testament 1. Thessalonicher 1,2–8 und 2,9-13
Altes Testament Jeremia 18,1–6 und 20,8-9+11

Einführung

Earl hatte mehr als genug Geld und brauchte nicht arbeiten. Er nahm alle möglichen Drogen, u.a. Heroin. Mit 30 Jahren wurde er schließlich ins Krankenhaus eingeliefert.

Einer seiner Besucher schenkte ihm ein Neues Testament. Er war begeistert, denn das dünne Papier eignete sich hervorragend zum Rollen seiner Joints. Er rollte sich durch Matthäus, Markus und Lukas. Als er zum Johannesevangelium kam, begann er zu lesen. Dabei begegnete ihm Jesus. Earl wurde mit Freude erfüllt.

Die Psychologin, die ihn betreute war eine wunderschöne, junge Frau, die früher als Model gearbeitet hatte. Eines Tages sagte sie zu Earl, „Ich bin erfolgreich, hübsch und hochqualifiziert – und trotzdem fühle ich mich leer. Dein Leben dagegen ist total vermurkst, aber du scheinst etwas zu haben – einen inneren Frieden, eine Freude. Was ist das?“

Er führte sie zum Glauben an Jesus Christus. Später heirateten sie. Während unseres Theologiestudiums in Oxford waren wir eng mit Earl und seiner Frau befreundet. Sein Leben wurde durch Gottes Wort in der Bibel radikal verändert.

Weisheit

Psalm 119,1–2

1 Glücklich sind die Menschen,
 denen man nichts Böses nachsagen kann,
 die sich stets nach dem Gesetz des HERRN richten.
2 Glücklich sind alle, die sich an seine Weisungen halten
 und von ganzem Herzen nach ihm fragen.

Kommentar

Segnende Worte

Wenn du dir ein „glückliches“ Leben wünschst, in dem du nichts bereust, brauchst du Gottes Wort. Dieser, der längste aller Psalmen, handelt von dem Segen, dein Leben und Reden in Einklang mit Gottes Wort zu bringen.

„Glücklich sind die Menschen, die ihr Leben aufrichtig leben, die das Gesetz des Herrn befolgen. Glücklich sind die, die sich an seine Weisungen halten und ihn von ganzem Herzen suchen“ (119,1-2).

Gott liebt dich und Er möchte dich segnen. Im Wort Gottes, der Bibel, entdeckst du den Segen eines Lebens in enger Gemeinschaft mit Gott. Such Ihn von ganzem Herzen (2b), geh auf Seinen Wegen (3b), präg dir Seine Worte ein (7a) und du wirst nie beschämt werden.

Gebet

Herr, ich danke Dir, dass Deine Worte so reich segnen. Bitte hilf mir, sie zu lesen, mir einzuprägen und zu verinnerlichen.
Neues Testament

1. Thessalonicher 1,2–8 und 2,9-13

2 Wir danken Gott immer wieder für euch alle. Jedes Mal wenn wir beten, denken wir auch an euch. 3 Vor Gott, unserem Vater, erinnern wir uns, mit welcher Selbstverständlichkeit ihr euren Glauben in die Tat umsetzt, zu welchem unermüdlichen Einsatz ihr aus Liebe bereit seid und wie standhaft euch die Hoffnung auf das Kommen unseres Herrn Jesus Christus macht.

4 Gott liebt euch, liebe Brüder und Schwestern, und wir wissen, dass er euch erwählt hat. 5 Denn als wir euch die rettende Botschaft verkündeten, da wirkte Gott nicht allein durch unsere Worte, sondern mit seiner ganzen Kraft. Sein Heiliger Geist stand uns bei und gab uns von Anfang an die Gewissheit, dass unsere Predigt bei euch nicht ins Leere gehen würde. Ihr wisst ja selbst, wie wir uns verhielten, während wir bei euch waren: Bei allem, was wir taten, ging es uns nur um euch.

6 Nun seid ihr unserem Beispiel und dem unseres Herrn gefolgt. Und obwohl ihr deswegen viel leiden musstet, habt ihr Gottes Botschaft mit einer solchen Freude aufgenommen, wie sie nur der Heilige Geist schenken kann. 7 So seid ihr für die Christen in ganz Mazedonien und in der Provinz Achaja zum Vorbild geworden. 8 Aber nicht nur dort hat sich die Botschaft des Herrn durch euch verbreitet, auch an allen anderen Orten spricht man von eurem Glauben, so dass wir darüber nichts mehr berichten müssen.

2 9 Ihr erinnert euch doch sicher daran, liebe Brüder und Schwestern, wie sehr wir uns geplagt und abgemüht haben. Als wir euch Gottes rettende Botschaft verkündeten, haben wir Tag und Nacht für unseren Lebensunterhalt gearbeitet, um niemandem von euch zur Last zu fallen. 10 Gott weiß es, und ihr wisst es auch, dass wir euch, die ihr zum Glauben gekommen seid, so behandelt haben, wie es Gott gefällt. Wir verhielten uns vorbildlich und ließen uns nichts zuschulden kommen. 11 Ihr wisst, wie ich mich um euch gekümmert habe. Wie ein Vater seine Kinder habe ich jeden Einzelnen von euch 12 ermahnt und ermutigt, ja, beschworen, ein Leben zu führen, das Gott ehrt. Denn er beruft euch dazu, in seinem Reich zu leben und seine Herrlichkeit mit ihm zu teilen.

13 Immer wieder danken wir Gott dafür, dass ihr seine Botschaft, die ihr von uns gehört habt, nicht als Menschenwort betrachtet habt; ihr habt sie als das aufgenommen, was sie ja tatsächlich ist, als Gottes Wort. Und nun entfaltet dieses Wort seine Kraft in eurem Leben, weil ihr ihm Glauben geschenkt habt.

Kommentar

Kraftvolle Worte

Keine Gemeinde ist perfekt. Wenn du die perfekte Gemeinde findest, geh nicht hin. In dem Moment, in dem du dich ihr anschließt, wird sie nicht mehr perfekt sein! Aber es gibt so etwas wie Vorbild-Gemeinden –inspirierende Beispiele für andere. Menschen aus aller Welt besuchen sie, um von ihnen zu lernen.

Die Gemeinde in Thessalonich war eine vorbildliche Gemeinde (1,7). Sie war „für alle Christen in Griechenland zum Vorbild… und weit darüber hinaus“ (1,7-8). Die Gemeinde war voller Glauben, Liebe und besonders voller Hoffnung: „Wo wir auch hinkommen, sprechen sie davon, … wie ihr nun vom Himmel her seinen Sohn erwartet, …der uns vor dem bevorstehenden Gericht rettet.“ (9-10). Gott liebte diese Gemeinde (1,4). Obwohl sie „schwere Anfeindungen” ertragen musste (1,6; GNB), verkündeten sie mutig Gottes Wort. „Von [ihrer] Gemeinde aus hat sich die Botschaft des Herrn in ganz Mazedonien und Achaia verbreitet, und nicht nur dort: Es gibt inzwischen kaum noch einen Ort, wo man nicht von eurem Glauben an Gott gehört hätte“ (1,8; NGÜ).

Das sollte unser Ziel und Gebet sein – eine Gemeinde, die es nachzubauen lohnt; die das Evangelium nicht nur vor Ort sondern darüber hinaus verkündet. Paulus lobt nicht die Größe der Gemeinde in Thessalonich (wir wissen nicht, wie groß sie war), sondern dass das Wort des Herrn von ihr ausging (8a).

Die Botschaft kam „nicht nur mit Worten, sondern auch mit Kraft, denn der Heilige Geist gab euch die Gewissheit“ (1,5):

1.\tWorte
Manchmal reicht es nicht, nur als Christ zu leben; manchmal muss man das Wort ergreifen. Erzähl den Menschen von Jesus und was Er getan hat.

2.\tKraft
Aber Worte allein sind nicht genug. Wir brauchen Kraft. Gottes Kraft wirkt durch dich; der Heilige Geist schenkt den Hörern Gewissheit im Herzen.

3.\tLeben
Paulus fährt fort, „ihr wisst auch noch, dass wir euch zuliebe so unter euch gelebt haben“ (1,5). Und selbst kraftvolle Worte haben keine bleibende Wirkung, wenn unser Leben und Reden nicht zusammenpassen. Also nicht Leben oder Lippen, sondern Leben und Lippen.

Wie Paulus wurde auch dir „die Verkündigung der Botschaft anvertraut“ (2,4). Das ist ein großes Vorrecht. Verkünde Gottes Wort treu; versuch nicht den „Menschen zu gefallen, sondern Gott“ (2,4b). „Ihr wisst auch, dass wir euch niemals mit Schmeicheleien einfangen wollten und dass es uns nicht um unseren eigenen Vorteil ging“ (2,5; Hfa).

Das Evangelium zu verbreiten ist sowohl ein großes Privileg als auch eine große Verantwortung. Gott hat uns diese Aufgabe anvertraut. Letztendlich bist du Ihm allein Rechenschaft dafür schuldig. Deshalb mach dir keine Gedanken, ob den Leuten gefällt, was du predigst, oder nicht - wahrscheinlich tut es das nicht – sondern ob es Gott gefällt (2,6).

Paulus machte gegenüber den Thessalonichern keinen Gebrauch von seiner „Autorität als Apostel Christi“, sondern war stets „behutsam“ und „liebevoll“ (2,7; NGÜ). Er liebte sie wie eine Mutter, sorgte sich um sie und teilte sein Leben mit ihnen (2,7-8). „Ich habe euch ermutigt und angespornt und euch beschworen, ein Leben zu führen, das Gott Ehre macht“ (2,12; GNB).

Gottes Worte auszusprechen, ist nicht immer einfach. Paulus schreibt, „Ihr erinnert euch doch, liebe Brüder, wie hart wir bei euch gearbeitet haben. Tag und Nacht mühten wir uns ab, um unseren Lebensunterhalt zu verdienen und niemandem zur Last zu fallen, während wir bei euch Gottes Wort predigten“ (2,9).

1.\t„Harte Arbeit“
Das Evangelium zu verkünden, ist harte Arbeit. Manches davon mag uns lästig erscheinen. Ich denke dabei an unser tolles Küchenteam bei Alpha: Von 18 bis 23 Uhr sind sie am Kochen, Auftragen, Putzen und Töpfe Schrubben.

2.\tMühe
Die „Erweckung“ hatte ihren Preis. Sie wurden „misshandelt“ (2,2), „verfolgt und vertrieben“, die Menschen verhielten sich ihnen gegenüber „feindselig“ (2,15). Sie haben die „Botschaft vom Heiligen Geist mit Freude angenommen, obwohl [sie] deswegen viel Schweres erlebt“ hatten (1,6). Freud und Leid gehen im Neuen Testament Hand in Hand. Wir müssen mit beidem rechnen. Viele ertragen weltweit Schlimmes, weil sie das Evangelium verkünden.

3.\tTag und Nacht
Die Arbeit ist nicht nur anstrengend, sondern auch umfangreich. Paulus war, wie die meisten Christen heute auch, kein Vollzeit-Evangelist. Er hatte zwei Jobs. Tagsüber predigte er und nachts verdiente er sich seinen Lebensunterhalt.

Die Thessalonicher erkannten Paulus‘ Worte des Evangeliums „als Gottes Wort“ und nicht als menschliche Worte (2,13). Sie änderten ihr Leben – so sehr, dass die Thessalonicher bereitwillig die Botschaft weitersagten, trotz allen Leids und der Feindseligkeiten, die ihnen entgegenschlugen.

Gebet

Herr, ich danke Dir für die lebensverändernde Kraft des Evangeliums. Schenke mir Kraft, Energie und Begeisterung, die frohe Botschaft von Jesus weiterzusagen.
Altes Testament

Jeremia 18,1–6 und 20,8-9+11

1 Der HERR sprach zu mir: 2 »Geh hinab zum Haus des Töpfers, dort werde ich dir eine Botschaft geben!« 3 Ich ging dorthin und sah, wie der Töpfer gerade ein Gefäß auf der Scheibe drehte. 4 Doch es misslang ihm. Er nahm den Ton und formte ein neues Gefäß daraus, das ihm besser gefiel.

5 Da sprach der HERR zu mir: 6 »Volk Israel, kann ich mit euch nicht genauso umgehen wie dieser Töpfer mit dem Ton? Denn ihr seid ja in meiner Hand wie Ton in der Hand des Töpfers!

8 Denn sooft ich das Wort ergreife, muss ich schreien:
 »Gewalt und Zerstörung erwarten euch!«
 Deine Botschaft bringt mir nichts als Hohn und Spott.
9 Wenn ich mir aber vornehme:
 »Ich will nicht mehr an Gott denken
 und nicht länger in seinem Namen reden«,
 dann brennt dein Wort in meinem Herzen
 wie ein Feuer, ja, es glüht tief in mir.
 Ich habe versucht, es zurückzuhalten,
 aber ich kann es nicht!

11 Aber du, HERR, stehst mir bei wie ein mächtiger Held!
 Darum werden meine Feinde stürzen
 und nicht den Sieg davontragen.
 Nein, es wird ihnen niemals gelingen!
 Unvergesslich und groß wird ihre Schande sein!

Kommentar

Worte wie Feuer

Die Beleidigungen, Widerstände, Feindseligkeiten und der Spott, die Christen in der westlichen Welt in den Medien, online und manchmal auch im persönlichen Umfeld entgegenschlagen, sind nichts im Vergleich mit dem, was Paulus, die Thessalonicher und Jeremia erlebten.

Jeremia war ein echter Prophet. Er hörte auf Gottes Wort: „Dies ist das Wort, das geschah vom HERRN zu Jeremia“ (18,1; LUT), „Da sagte mir der Herr Folgendes“ (18,5). Gott redete zu Jeremia im Gleichnis vom Töpfer und vom Tom. Paulus griff dieses aussagekräftige Bild später auf (Römer 9,21). Du bist geistlicher Ton in Gottes Hand, der dich nach Seinen Zielen für dein Leben formt.

Nachdem Jeremia Gottes Worte gehört hatte, gab er sie weiter: „Der Herr befahl mir“ (19,1). Er verkündete getreu, was Gott ihm gesagt hatte, „Hört die Botschaft des Herrn… So spricht der Herr, der Allmächtige, der Gott Israels“ (19,3a.15a).

Aber sie hörten nicht auf ihn (15b). Jeremia wurde ausgepeitscht und in Händen und Füßen in den Block geschlossen (20,2). Er wurde „zur Zielscheibe des Spotts“ (20,7). Er hatte es nicht leicht. Manchmal war er nahe dran aufzugeben, weil die Verkündigung von Gottes Wort ihm so viel abverlangte. Doch Jeremia kommt zu dem Schluss:

„Dann aber brennt es in mir wie ein rasendes Feuer. Und so sehr ich mich mühe, es zu ertragen: Ich kann es einfach nicht!“ (20,9b).

Gottes Wort brannte so mächtig in ihm, dass er nicht aufhören konnte. Wenn du Jeremias mutigem Beispiel nachfolgst, kannst du wie er sagen, „Aber der Herr steht mir zur Seite. Er ist ein starker Held“ (20,11a).

Gebet

Herr, bitte hilf mir, Dir aufmerksam zuzuhören und mich nicht von Widerständen, Beleidigungen, Feindseligkeiten und Spott aufhalten zu lassen. Danke, dass Dein Wort wie ein Feuer in mir brennt, dass ich gar nicht anders kann, als von Dir zu erzählen. Lass mich Deine Botschaft mit Deiner Liebe und Kraft weitersagen.

Pippa fügt hinzu

1. Thessalonicher 2,12

Wenn wir Kinder haben, müssen wir ihnen als Eltern „Mut machen”, wir müssen sie „trösten” und „ermahnen“. Dasselbe gilt für die Gemeinde.

Wen kann ich heute ermutigen, „so zu leben, dass Gott mit [ihm/ihr] zufrieden sein kann“?

Vers des Tages

Jeremia 20,11

Aber du, HERR, stehst mir bei wie ein mächtiger Held!

Thought for the Day

Hör auf, nach der perfekten Gemeinde zu suchen. Es gibt sie nicht. Schließ dich einer unvollkommenen Gemeinde an und diene ihr so gut du kannst; dann wird sie vollkommener werden.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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