Tag 340

Finde dein Gleichgewicht

Weisheit Sprüche 29,19–27
Neues Testament 2. Johannes 1,1–13
Altes Testament Haggai 1,1–2,23

Einführung

Ich bin schrecklich unbeweglich. Einmal sagte ein professioneller Fitnesscoach, dem mein Gang aufgefallen war, zu mir, ich sei der steifste Mensch, den er je gesehen habe. Seither versuche ich, mich mehr zu dehnen.

Eigentlich fühle ich mich ziemlich fit für mein Alter, was ich darauf zurückführe, dass ich immer noch Squash spiele und fast überall hin mit dem Rad fahre. In anderer Hinsicht bin ich jedoch nicht so gut. Körperliche Fitness ist ein Gleichgewicht zwischen Kraft, Flexibilität, aerober und anaerober Fitness. Manche Menschen sind unheimlich stark, können aber kaum ein paar Schritte rennen, um einen Bus noch zu kriegen. Andere dagegen sind aerob sehr fit (sie könnten einen Marathon laufen), dafür haben sie nicht besonders viel Kraft.

Geistliche Fitness ist aber noch wichtiger als physische Fitness. Auch dafür musst du verschiedene Lebensbereiche ins Gleichgewicht bringen.

Weisheit

Sprüche 29,19–27

19 Einen Sklaven kannst du nicht mit Worten allein ermahnen.
  Er versteht sie zwar, aber er wird sie nicht beachten.

20 Kennst du jemanden, der redet, ohne vorher überlegt zu haben?
  Ich sage dir: Für einen Dummkopf gibt es mehr Hoffnung als für ihn!

21 Wenn du einen Sklaven von Anfang an verwöhnst,
  wird er sich schließlich über dich erheben!

22 Wer schnell aufbraust, ruft Streit hervor;
  und ein Jähzorniger lädt viel Schuld auf sich!

23 Wer hochmütig ist, wird schließlich erniedrigt werden;
  der Bescheidene dagegen wird geehrt.

24 Wer mit einem Dieb die Beute teilt,
  der muss lebensmüde sein!
Er hört den Fluch des Gerichts,
  aber anzeigen kann er den Räuber nicht.

25 Wer das Urteil der Menschen fürchtet,
  gerät in ihre Abhängigkeit;
  wer dem HERRN vertraut, ist gelassen und sicher.

26 Viele suchen die Gunst eines Herrschers,
  doch der HERR allein verschafft jedem Recht!

27 Wer Gott liebt, verabscheut den Übeltäter.
  Wer Gott missachtet, verabscheut den Aufrichtigen.

Kommentar

Demut und Zuversicht

Mir fällt die Balance zwischen Demut und Selbstvertrauen zu halten schwer. Es gibt Zeiten, in denen ich sehr demütig bin (vielleicht nach einem Scheitern) und wenig Selbstvertrauen habe. Und dann wieder strotze ich vor Zuversicht und es mangelt mir vielleicht an Demut.

In den Sprüchen ist heute viel die Rede vom Reden ohne Nachzudenken (29,10), von Hitzköpfen, die Streit verursachen (22; GNB) und davon, dass Gerechtigkeit nur bei Gott zu finden ist (26).

Mir fällt besonders das richtige Maß zwischen Demut und Zuversicht ins Auge: „Hochmut endet in Erniedrigung, aber Demut bringt Ehre“ (23). Das ist ein wiederkehrendes Thema im Buch der Sprüche (11,2; 18,12; 21,4; 22,4).

Vertraue auf Gott. Lebe nicht mit der Furcht, was andere denken oder tun könnten. „Die Menschen zu fürchten ist eine gefährliche Falle, wer aber auf den Herrn vertraut, lebt unter seinem Schutz“ (25).

Der Schlüssel zu diesem Gleichgewicht liegt darin zu vermeiden, sich auf sich selbst zu verlassen und stattdessen demütig auf Gott zu vertrauen. Stelle sicher, dass deine Zuversicht nicht von deinen eigenen Fähigkeiten und Erfolgen, sondern von deinem Vertrauen auf Gott genährt wird.

Gebet

Herr, bitte lass meine Zuversicht aus dem Vertrauen auf Dich kommen. Bewahre mich vor Menschenfurcht und hilf mir, demütig vor Dir zu leben.
Neues Testament

2. Johannes 1,1–13

Anschrift und Gruß

1 Als verantwortlicher Leiter wende ich mich heute an eure von Gott erwählte Gemeinde und an jeden Einzelnen von euch. Ich liebe euch, weil ich durch die Wahrheit mit euch verbunden bin; aber nicht nur ich, sondern auch alle anderen, die in Christus die Wahrheit erkannt haben. 2 Diese Wahrheit bleibt in uns und wird für immer und ewig bei uns sein.

3 Gnade, Erbarmen und Frieden wird uns auch künftig geschenkt von Gott, unserem Vater, und seinem Sohn Jesus Christus; so bleiben wir in Gottes Wahrheit und in seiner Liebe verbunden.

Aufrichtiger Glaube und die Liebe zum Mitmenschen

4 Ich freue mich sehr, dass ich in eurer Gemeinde einige kennen gelernt habe, die ihr Leben ganz an Gottes Wahrheit ausrichten, so wie er es uns geboten hat. 5 Alle in der Gemeinde möchte ich jetzt an sein Gebot erinnern: Wir sollen einander lieben. Ihr wisst ja, dass ich damit nichts Neues schreibe, sondern nur wiederhole, was Gott uns von Anfang an aufgetragen hat. 6 Diese Liebe zeigt sich darin, dass wir nach Gottes Geboten leben. Und sein Gebot ist dasselbe, das euch von Anfang an gesagt worden ist: Liebt einander! Davon sollt ihr euer ganzes Leben bestimmen lassen.

Warnung vor falschen Lehrern

7 Überall begegnen wir Menschen, die in der ganzen Welt ihre Irrlehren verbreiten. Sie behaupten, dass Jesus Christus nicht als Mensch aus Fleisch und Blut zu uns gekommen ist. Solche Leute sind Werkzeuge des größten Verführers und schlimmsten Feindes von Christus, des Antichristen. 8 Seht euch vor, dass ihr nicht verliert, was wir gemeinsam erarbeitet haben, sondern dass ihr von Gott den vollen Lohn erhaltet. 9 Wer über das hinausgeht, was Christus uns gelehrt hat, der wendet sich von Gott ab. Nur wer sich an die Lehre von Christus hält, bleibt mit dem Vater und mit dem Sohn verbunden. 10 Sollte also jemand zu euch kommen, der euch etwas anderes erzählen will, den nehmt nicht bei euch auf und grüßt ihn nicht einmal. 11 Denn wer diesen Verführern auch nur Gutes wünscht, unterstützt sie und macht sich mitschuldig an all dem Bösen, was sie anrichten.

12 Ich habe noch so vieles auf dem Herzen, aber das möchte ich euch lieber persönlich sagen und nicht schreiben. Ich hoffe, bald bei euch zu sein. Dann können wir alles miteinander besprechen, und nichts wird unsere Freude trüben.

13 Alle, die hier zu der von Gott erwählten Gemeinde gehören, lassen euch herzlich grüßen.

Kommentar

Wahrheit und Liebe

Noch so ein schwieriges Gleichgewicht. Liebe wird weich, wenn sie nicht durch Wahrheit gestärkt wird. Wahrheit wird hart, wenn sie nicht durch Liebe gemildert wird. Manchmal brenne ich leidenschaftlich für „die Wahrheit“ und bin dabei nur wenig liebevoll. Und dann wieder versuche ich liebevoll zu sein, und „die Wahrheit“ kommt dabei zu kurz.

In diesem 2. Johannesbrief (wahrscheinlich adressiert an eine Gemeinde, die als „die ausgewählte Herrin“ bezeichnet wird; 1,1) warnt er vor den Gefahren falscher Lehre, die die Tatsache leugnet, dass Jesus im Leib auf die Erde gekommen ist und folglich sowohl ganz Gott als auch ganz Mensch war. Johannes fordert diese wunderbare Balance zwischen Wahrheit und Liebe (1,2) ein. Tatsächlich vermischt er beide schon bei seiner Begrüßung am Anfang des Briefes.

Er schreibt, „Ich [euer verantwortlicher Leiter] liebe euch, weil ich durch die Wahrheit mit euch verbunden bin; aber nicht nur ich, sondern auch alle anderen, die in Christus die Wahrheit erkannt haben“ (1,1; Hfa).

Weil er sie liebt, möchte er sie persönlich sehen, von Angesicht zu Angesicht mit ihnen sprechen (1,12). Briefe, E-Mails, SMS, Telefonate, WhatsApp und selbst Skype, Zoom oder FaceTime sind kein Ersatz für ein persönliches Gespräch von Angesicht zu Angesicht, von Herz zu Herz.

Er ermahnt sie, „einander zu lieben“ (1,5-6). Liebe soll das höchste Ziel unseres Lebens sein. Erforsche die Liebe, sprich über sie und praktiziere sie.

Der Prüfstein für die Liebe ist der Gehorsam gegenüber Jesus: „Diese Liebe zeigt sich darin, dass wir nach Gottes Geboten leben. Und sein Gebot ist…: Liebt einander! Davon sollt ihr euer ganzes Leben bestimmen lassen“ (1,6; Hfa).

Wahrheit und Liebe behindern sich nicht gegenseitig, vielmehr ergänzen sie sich. Johannes stellt erfreut fest, „dass sie in der Wahrheit leben“ (1,4). Wahrheit ist relevant. Wahrheit findet sich in einer Person: Jesus sagte, „Ich bin… die Wahrheit” (Johannes 14,6). Höre auf die Wahrheit. Lehre die Wahrheit. Liebe die Wahrheit.

Es gibt da draußen so viele Betrüger (1,7-8). Halte an der Wahrheit fest und lass dich nicht täuschen, damit du nicht das Nachsehen hast.

Nur wer die Wahrheit kennt und an ihr und der Lehre festhält, „bleibt mit dem Vater und mit dem Sohn verbunden“ (1,9; Hfa).

Der nächste Vers klingt wenig liebevoll – „Wenn also jemand zu euch kommt und euch etwas anderes lehrt, dann lasst ihn nicht in euer Haus. Ihr sollt ihn nicht einmal grüßen“ (1,10; GNB). Tatsächlich aber hat Johannes‘ Leidenschaft für die Wahrheit ihren Ursprung in seiner Liebe zur Gemeinde. Weil er sie liebt, ist er nicht bereit, Unwahrheit zu dulden. Falsche Lehrer könnten versuchen, dich vom guten Weg abzubringen. Also „Gebt auf euch Acht, damit ihr das, was wir miteinander erarbeitet haben, nicht wieder verliert“ (8a; NGÜ).

Gebet

Herr, hilf mir dieses Gleichgewicht zwischen Wahrheit und Liebe zu halten. Hilf mir, die Wahrheit immer in Liebe auszusprechen (Epheser 4,15).
Altes Testament

Haggai 1,1–2,23

Baut endlich den Tempel!

1 1 Im 2. Regierungsjahr des persischen Königs Darius, am 1. Tag des 6. Monats, empfing der Prophet Haggai vom HERRN eine Botschaft für Serubbabel und Jeschua. Serubbabel, der Sohn von Schealtiël, war der königliche Bevollmächtigte für die persische Provinz Juda, und Jeschua, der Sohn von Jozadak, war Hoherpriester.

2-3 Im Auftrag des HERRN sollte Haggai verkünden: »So spricht der HERR, der allmächtige Gott: Dieses Volk behauptet, die Zeit sei noch nicht gekommen, den Tempel des HERRN wieder aufzubauen. 4 Aber warum ist es für euch selbst an der Zeit, in Häusern mit getäfelten Wänden zu wohnen, während mein Haus noch in Trümmern liegt?

5 Ich, der HERR, der allmächtige Gott, fordere euch auf: Denkt doch einmal darüber nach, wie es euch geht! 6 Ihr habt viel Saat ausgesät, aber wenig geerntet. Ihr esst und werdet nicht satt, ihr trinkt und bleibt durstig. Was ihr anzieht, wärmt euch nicht, und das sauer verdiente Geld rinnt euch nur so durch die Finger.

7 Darum sage ich, der HERR, der allmächtige Gott: Begreift doch endlich, warum es euch so ergeht! 8 Steigt hinauf ins Gebirge, schafft Holz herbei und baut den Tempel wieder auf! Daran habe ich Freude, so ehrt ihr mich, den HERRN. 9 Ihr habt viel erhofft, aber nur wenig bekommen. Und selbst das Wenige, das ihr nach Hause brachtet, blies ich noch fort. Warum ist das wohl so? Ich, der HERR, der allmächtige Gott, kann es euch sagen: Weil mein Tempel verwüstet daliegt und ihr nichts dagegen tut! Jeder von euch kümmert sich nur um sein eigenes Haus. 10 Darum bleibt der Himmel verschlossen, kein Tau fällt mehr auf eure Äcker, und die Erde bringt nichts hervor. 11 Ja, darum habe ich diese Dürre über euer Land kommen lassen, über die Berge und Kornfelder, über die Weingärten und Olivenhaine, über alles, was ihr abernten wolltet. Die Hungersnot hat euch und euer Vieh getroffen. Ihr plagt euch ab mit der Arbeit, aber die Mühe lohnt sich nicht.«

Ein neuer Anfang

12 Serubbabel, der Sohn von Schealtiël, sowie der Hohepriester Jeschua, der Sohn von Jozadak, und das ganze Volk nahmen sich zu Herzen, was Haggai ihnen verkündete. Sie erkannten, dass Gott den Propheten zu ihnen geschickt hatte, und bekamen große Ehrfurcht vor dem HERRN, ihrem Gott.

13 Da ließ der HERR ihnen durch seinen Boten Haggai sagen: »Ich bin bei euch! Das verspreche ich, der HERR!« 14-15 So sorgte Gott dafür, dass Serubbabel, der königliche Bevollmächtigte für Juda, der Hohepriester Jeschua und alle anderen aus dem Volk bereitwillig an die Arbeit gingen. Im 2. Regierungsjahr von König Darius, am 24. Tag des 6. Monats, begannen sie, den Tempel des HERRN, ihres allmächtigen Gottes, wieder aufzubauen.

Der neue Tempel wird prachtvoll sein!

2 1 Im selben Regierungsjahr des Königs Darius, am 21. Tag des 7. Monats, empfing Haggai vom HERRN diese Botschaft: 2 »Sag dem königlichen Bevollmächtigten Serubbabel, dem Sohn von Schealtiël, sowie dem Hohenpriester Jeschua, dem Sohn von Jozadak, und dem ganzen Volk: 3 Wer von euch kann sich noch daran erinnern, wie prächtig der Tempel vor seiner Zerstörung war? Und was seht ihr jetzt an seiner Stelle entstehen? Ihr meint, es wäre im Vergleich dazu nichts! 4 Aber ich, der HERR, sage: Lasst den Mut nicht sinken, Serubbabel und Jeschua! Und ihr Menschen von Juda, seid stark und arbeitet weiter! Denn ich, der HERR, der allmächtige Gott, stehe euch bei. 5 Ich halte, was ich euren Vorfahren versprochen habe, als sie aus Ägypten zogen. Mein Geist bleibt mitten unter euch. Habt also keine Angst!

6 Ich, der HERR, der allmächtige Gott, sage euch: Schon bald werde ich noch einmal die ganze Welt erschüttern, Himmel und Erde, Land und Meer; 7 alle Völker werden davon betroffen sein. Sie bringen ihre Reichtümer hierher zum Tempel. Ja, ich sorge dafür, dass mein Haus wieder mit herrlichen Schätzen ausgestattet wird. 8 Denn mir, dem HERRN, dem allmächtigen Gott, gehört alles Silber und Gold. 9 Der neue Tempel wird den früheren weit in den Schatten stellen, so prachtvoll wird er sein! An dieser Stätte werde ich Frieden und Heil schenken. Das verspreche ich, der HERR, der allmächtige Gott!«

Ich will euch wieder segnen!

10 Im 2. Regierungsjahr des Königs Darius, am 24. Tag des 9. Monats, empfing der Prophet Haggai eine weitere Botschaft vom HERRN. Gott sagte zu ihm: 11 »So spricht der HERR, der allmächtige Gott: Bitte die Priester um eine Weisung. Frage sie: 12 ›Angenommen ein Mann trägt in seinem Gewand ein Stück Fleisch bei sich, das Gott geweiht ist. Wenn er nun mit diesem Gewand Brot oder etwas Gekochtes, Wein, Öl oder ein anderes Nahrungsmittel berührt – wird dieses dann ebenfalls heilig?‹«

Haggai fragte die Priester und bekam zur Antwort: »Nein, das wird es nicht.«

13 Dann fragte er weiter: »Wenn aber jemand durch die Berührung mit einer Leiche unrein wurde und dann eines dieser Nahrungsmittel berührt – wird in diesem Fall das Berührte genauso unrein?«

Die Priester antworteten: »Ja, das wird es.«

14 Da sagte Haggai: »So spricht der HERR: Genau dasselbe gilt für euer Volk! Alles, was ihr tut, ist unrein in meinen Augen, und darum sind es auch die Opfer, die ihr mir darbringt!

15 Doch von heute an sollt ihr den Blick nach vorne richten. Bevor ihr begonnen habt, die Mauern meines Tempels wieder aufzubauen, 16 wolltet ihr von einem Feld zwanzig Sack Getreide ernten, aber es wurden nur zehn. Ein Weinberg sollte fünfzig Krüge Wein bringen, aber schließlich waren es nur zwanzig. 17 Ich schickte euch Hagel, ließ euer Getreide verdorren und verschimmeln und machte so all eure Mühe zunichte. Trotzdem seid ihr nicht zu mir, dem HERRN, zurückgekehrt. 18 Doch heute, am 24. Tag des 9. Monats, wurde das Fundament für meinen Tempel fertig; ab jetzt dürft ihr hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. 19 Zwar sind eure Vorratsspeicher leer, und eure Weinberge, eure Feigen-, Granatapfel- und Olivenbäume haben noch keine Erträge gebracht.

Doch von heute an will ich euch und euer Land wieder segnen!«

Gottes Versprechen an Serubbabel

20 Am selben Tag empfing Haggai noch eine zweite Botschaft vom HERRN: 21 »Sag zu Serubbabel, dem königlichen Bevollmächtigten für die persische Provinz Juda: Ich werde den Himmel und die Erde erschüttern. 22 Die Throne der Könige stoße ich um und breche die Macht der Völker. Ich stürze die Streitwagen mitsamt ihren Wagenlenkern um, zu Boden sinken Pferde und Reiter, und ein Soldat sticht den anderen nieder.

23 An jenem Tag setze ich dich, Serubbabel, du Sohn von Schealtiël, zu meinem Bevollmächtigten ein. Ja, ich mache dich, meinen Diener, zu meinem Siegelring, denn ich habe dich erwählt. Darauf gebe ich, der HERR, der allmächtige Gott, mein Wort!«

Kommentar

Vision und Tat

Ein führender Unternehmensberater erzählte mir einst, dass noch kein Geschäftsführer wegen seines Mangels an Vision entlassen worden sei, aber viele, weil sie nicht in der Lage waren, ihre Vision in die Tat umzusetzen.

Ohne dein Zutun bleibt eine Vision eine Vision. In diesem kleinen Buch Haggai sehen wir die wunderbare Ausgewogenheit von Vision und Tat.

Fünfmal spricht der Allmächtige Herr durch den Propheten Haggai: „Seht doch“ (1,5.7; 2,15 und zweimal in 2,18). Vision beginnt mit einem Bild, einer Vorstellung, wie es sein könnte.

Ordne deine Prioritäten. Haggai forderte Gottes Volk heraus, seine Prioritäten zu hinterfragen. Ihre Häuser waren behaglich, während das Haus des Herrn in Trümmern lag (1,4). Trotzdem sagten sie, „Die Zeit, das Haus des Herrn aufzubauen, ist noch nicht gekommen“ (1,2).

Das Volk hatte beschlossen, den Tempel wiederaufzubauen. Die Absicht war da, aber sie hatten noch nichts unternommen, weil ihr Vorhaben keine hohe Priorität für sie hatte.

Der Prophet Haggai fordert sie nun auf, ihre Wege sorgfältig zu überdenken (1,5). Dass Gottes Name geehrt wird, sollte ihre größte Sorge sein (1,8). Und doch lag der Tempel „in Trümmern“ (1,4.9).

Eugene Peterson schreibt, „Es gibt Zeiten im Leben, in denen die Instandsetzung des Gebäudes, in dem wir anbeten, ein Akt des Gehorsams und ebenso wichtig ist, wie die Anbetung an diesem Ort selbst.“

Einige empörten sich, dass der neue Tempel nicht so prächtig wie der alte geworden war. Der Herr fragte durch den Propheten Haggai: „Gibt es jemanden unter euch, der sich noch an dieses Haus erinnert und daran, wie herrlich es früher einmal war? Welchen Eindruck macht es heute auf euch? Sieht es nicht jetzt nach nichts aus? Doch fasse Mut… Denn ich bin mit euch… Mein Geist bleibt bei euch, wie ich es mit euch vereinbart habe…Die künftige Herrlichkeit dieses Hauses wird größer sein als seine vergangene Herrlichkeit… An diesen Ort werde ich Frieden bringen“ (2,3-5.9).

Durch diese Verse redete Gott im Juli 1981 zu Sandy Millar und anderen, als die Kirche „Onslow Square“ unweit unserer Gemeinde geschlossen und an einen Bauunternehmer verkauft werden sollte. Sie stand im Zentrum des Dankgottesdienstes 2010, als wir das 150 jährige Bestehen und die Wiedereröffnung der Kirche nach einer dreijährigen Renovierung feierten.

Heute ist sie ein lebendiges Gemeindezentrum, in dem der Ehe-Kurs und andere Kurse rund um Familie angeboten werden. Und jeden Sonntag feiern hunderte junge Leute dort Gottesdienst. Unser Gebet und unsere Hoffnung für die Zukunft sind, dass „Die künftige Herrlichkeit dieses Hauses größer sein wird als seine vergangene Herrlichkeit“ (2,9).

Nachdem sie im Buch Haggai die Vision bekommen hatten, war es nun an der Zeit, mit der Arbeit anzufangen (2,4; 1,14).

Wenn du dir den Zustand der Kirche in deinem Land betrachtest, überleg dir, warum die Dinge so stehen, wie sie stehen (1,5.7). Es ist nicht in Ordnung, dass wir mit allem Komfort leben, während Gottes Haus in Trümmern liegt. Gott möchte dass Menschen in deinem Land Ihn kennenlernen und Teil Seiner Kirche werden. Stell dir vor, wie viel mehr Gott dann in Seiner Kirche verherrlicht werden würde, als zuvor (2,9).

Erstens, „Lasst euch nicht entmutigen“ (2,4; GNB) – nicht durch Angriffe und nicht durch Kritik. Zweitens, macht euch „Ans Werk” (1,14;2,4; GNB). Es ist ein hartes Stück Arbeit, aber das ist okay. Manchmal müssen wir uns richtig reinhängen. Drittens, „fürchtet euch nicht“ (2,5). Das legt nahe, dass Dinge passieren werden, die uns Angst machen könnten.

Vertraue Gott mit deinem Geld. Der Herr spricht, „Das Silber gehört mir und das Gold gehört mir“ (2,8).

Der Kernpunkt ist, dass der Herr sagt, „Ich bin mit euch… Mein Geist bleibt bei euch“ (1,13; 2,5a). In dem Wissen, dass Gott mit dir ist, kannst du alle deine Ängste überwinden.

Gebet

Herr, hilf mir das Gleichgewicht zwischen Demut und Zuversicht, Liebe und Wahrheit, Vision und Tat zu finden. Hilf mir zu vertrauen, dass Du mit uns bist, und lass mich eifrig dabei mitarbeiten, dass Dein Name geehrt wird.

Pippa fügt hinzu

Haggai 1,7,9

Seht doch mit dem Herzen auf euren Weg... mein Haus liegt in Trümmern, während ihr euch eifrig Häuser baut.“

An unserem Haus gäbe es so viel zu tun: kleine Reparaturen, Glühbirnen die gewechselt werden müssten, es müsste dringend aufgeräumt und geputzt werden... Ich bin sicher, Gott will, dass wir gute Haushalter unserer Wohnungen sind. Aber der Vers erinnert mich daran, dass wir uns ebenso um Sein Haus kümmern sollen. Wie viele Kirchen sind in einem katastrophalen Zustand und Jesus unwürdig.

Vers des Tages

Sprüche 29,25

Wer das Urteil der Menschen fürchtet, gerät in ihre Abhängigkeit;
  wer dem HERRN vertraut, ist gelassen und sicher.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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