Der Schlüssel zur Zufriedenheit
Einführung
Ich habe einen Freund, der selbst nicht Christ ist; ein ganz liebenswürdiger Mensch und ein erfolgreicher Geschäftsmann. Er hat eine wundervolle Frau, sie führen eine gute Ehe und haben eine tolle Familie. Trotzdem sprach er davon, dass sein Leben irgendwie leer sei, dass ihm Frieden und Zufriedenheit fehle.
Benjamin Franklin, einer der Gründerväter der USA, sagte, „Zufriedenheit macht den armen Mann reich, Unzufriedenheit macht den reichen Mann arm.“ Es scheint wenige wirklich zufriedene Menschen zu geben. Martin Luther sagte dazu, „Zufriedenheit ist ein seltener Vogel, aber er singt süß in der Brust.“
An keiner Stelle verspricht die Bibel uns ein sorgenfreies Leben. Aber sie verheißt uns Gottes Stärke und Barmherzigkeit in schweren Zeiten.
Der Apostel Paulus hatte den Schlüssel zu Frieden und Zufriedenheit in schweren Zeiten gefunden. Er verrät den Philippern, sein Geheimnis, in jeder Lage zufrieden zu sein (Philipper 4,11-12).
Sprüche 24,5–14
5 Ein weiser Mann verfügt über große Macht,
und ein verständiger gewinnt immer mehr an Stärke hinzu.
6 Denn nur mit Strategie gewinnt man einen Kampf,
und wo viele Ratgeber sind, da stellt sich der Sieg ein.
7 Für den Dummkopf ist Weisheit unerreichbar;
wenn man im Rat der Stadt wichtige Dinge bespricht,
dann muss er den Mund halten!
22.
23.
8 Wer nur darauf aus ist, Böses zu tun,
der ist bald als Lump verschrien.
9 Wer Gemeines plant und sich nicht ermahnen lässt,
macht sich schuldig; und wer für alles nur Spott übrig hat,
zieht sich den Hass der Menschen zu.
10 Wenn du schwach und mutlos bist,
sobald du unter Druck gerätst,
dann bist du es auch sonst!
25.
24.
11 Greif ein, wenn das Leben eines Menschen in Gefahr ist;
tu, was du kannst, um ihn vor dem Tod zu retten!
12 Vielleicht sagst du: »Wir wussten doch nichts davon!«
– aber du kannst sicher sein: Gott weiß Bescheid!
Er sieht dir ins Herz! Jedem gibt er das, was er verdient.
26.
13 Mein Sohn, iss Honig, denn das ist gut!
So süß wie Honig für deinen Gaumen,
14 so wertvoll ist Weisheit für dein Leben.
Suche sie, dann hast du eine sichere Zukunft,
und deine Hoffnung wird nicht enttäuscht!
Kommentar
Finde Zufriedenheit für die Seele in Gottes Weisheit
Wie reagierst du in einer Lebenskrise, auf schwierige Situationen?
Wir geraten immer wieder in Schwierigkeiten. „Ob du stark bist, zeigt sich erst in der Not“ (24,10). „Wenn du in der Not schwach und mutlos bist, dann bist du es auch sonst“ (Hfa).
„Ein weiser Mann setzt seine Stärke richtig ein, und ein verständiger gebraucht seine Kraft sinnvoll“ (24,5; Hfa). Er sucht nach Führung und hat „viele Ratgeber“ 6; EÜ).
Wenn schlimme Dinge passieren (24,11), verschließe nicht die Augen davor und „Versuch nicht, die Verantwortung abzuwälzen, indem du sagst, du wusstest nichts davon“ (12a).
Wie erlangst du solche Weisheit? Die Weisheit Gottes ist süß wie Honig: „Honig… schmeckt so süß wie deiner Seele die Weisheit. Wenn du sie gefunden hast, liegt vor dir eine glänzende Zukunft, und deine Hoffnungen werden sich erfüllen“ (13-14). Diese Weisheit findest du in erster Linie bei Christus, denn Er ist „Gottes Weisheit“ (1. Korinther 1,24).
Gebet
Philipper 4,2–23
2 Evodia und Syntyche bitte ich eindringlich, sich wieder zu vertragen. Sie glauben doch beide an den Herrn Jesus Christus. 3 Vielleicht kannst du, Syzygus, mein treuer Mitarbeiter, den Frauen dabei helfen! Schließlich haben die beiden mit mir – Seite an Seite mit Klemens und meinen anderen Mitarbeitern – für die Verbreitung der rettenden Botschaft gekämpft. Gott hat ihre Namen in das Buch des Lebens eingetragen.
4 Freut euch zu jeder Zeit, dass ihr zum Herrn gehört. Und noch einmal will ich es sagen: Freut euch! 5 Alle Menschen sollen eure Güte und Freundlichkeit erfahren. Der Herr kommt bald! 6 Macht euch keine Sorgen! Ihr dürft in jeder Lage zu Gott beten. Sagt ihm, was euch fehlt, und dankt ihm! 7 Dann wird Gottes Friede, der all unser Verstehen übersteigt, eure Herzen und Gedanken bewahren, weil ihr mit Jesus Christus verbunden seid.
8 Schließlich, meine lieben Brüder und Schwestern, orientiert euch an dem, was wahrhaftig, vorbildlich und gerecht, was redlich und liebenswert ist und einen guten Ruf hat. Beschäftigt euch mit den Dingen, die auch bei euren Mitmenschen als Tugend gelten und Lob verdienen. 9 Haltet an der Botschaft fest, die ihr von mir gehört und angenommen habt. Richtet euch nach dem, was ich euch gelehrt habe, und lebt nach meinem Vorbild. Dann wird Gott, von dem aller Friede kommt, bei euch sein.
Dank für die Hilfe der Philipper
10 Ich habe mich sehr gefreut und bin dem Herrn von Herzen dankbar, dass es euch wieder möglich war, mich finanziell zu unterstützen. Ihr wart zwar immer dazu bereit, aber wurdet in letzter Zeit durch die ungünstigen Umstände daran gehindert. 11 Ich sage das nicht, um euch auf meine Not aufmerksam zu machen. Schließlich habe ich gelernt, in jeder Lebenslage zurechtzukommen. 12 Ob ich nun wenig oder viel habe, beides ist mir durchaus vertraut, und ich kann mit beidem zufrieden sein: Ich kann satt sein und hungern; ich kann Mangel leiden und Überfluss haben. 13 Alles kann ich durch Christus, der mir Kraft und Stärke gibt.
14 Trotzdem war es sehr freundlich von euch, mir in meiner Notlage zu helfen. 15 Ihr wisst ja, dass ich mich von keiner anderen Gemeinde als von euch in Philippi habe unterstützen lassen. Gleich von Anfang an, als ich von Mazedonien weiterzog, um die rettende Botschaft zu verkünden, wart ihr die Einzigen, von denen ich als Gegenleistung für meinen Dienst Geld annahm. 16 Ihr habt schon an meinen Lebensunterhalt gedacht, als ich in Thessalonich war, und danach habt ihr mir noch mehrmals geholfen. 17 Ich schreibe das nicht, weil ich mir weitere finanzielle Unterstützung erhoffe. Es geht mir um die Frucht, die daraus erwächst: Gott wird euch für eure Liebe und Fürsorge belohnen. 18 Ich habe alles bekommen, was mir Epaphroditus von euch überbrachte. Nun habe ich alles, was ich brauche, ja, mehr als das! Eure Gabe ist wie ein wohlriechendes Opfer, das Gott gefällt. 19 Aus seinem großen Reichtum wird euch Gott, dem ich gehöre, durch Jesus Christus alles geben, was ihr zum Leben braucht.
20 Gott, unserem Vater, gebühren Lob und Ehre in alle Ewigkeit. Amen.
Herzliche Grüße
21 Grüßt alle Christen in Philippi von mir. Herzliche Grüße von den Brüdern, die bei mir sind. 22 Auch alle anderen Christen hier grüßen euch, besonders die im kaiserlichen Dienst.
23 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen!
Kommentar
Entdecke das Geheimnis in Jesus Christus
Niemand geht durchs Leben, ohne je irgendwelche schwierigen Situationen bewältigen zu müssen. Auch Paulus nicht (4,14). Er sitzt im Gefängnis und hat allen Grund zur Sorge.
Aber er schreibt, „Sorgt euch um nichts, sondern betet um alles. Sagt Gott, was ihr braucht, und dankt ihm. Ihr werdet Gottes Frieden erfahren, der größer ist, als unser menschlicher Verstand es je begreifen kann. Sein Friede wird eure Herzen und Gedanken im Glauben an Jesus Christus bewahren“ (6-7). Das ist eine erstaunliche Zusage und eine, die ich für mich schon oft in Anspruch genommen und erfahren habe.
Corrie ten Boom definierte Sorge als „Kreislauf sinnloser Gedanken, die um einen Angstkern wirbeln“. Sorgen können unser Leben kaputt machen. Manche unserer Sorgen sind real, wie die von Paulus, andere bilden wir uns jedoch ein. In beiden Fällen leben wir nicht wirklich, wenn uns Sorgen niederdrücken.
Paulus‘ Lösung ist Gebet; er ermutigt uns, alle unsere konkreten Sorgen vor Gott zu bringen: „Macht euch keine Sorgen! Ihr dürft Gott um alles bitten. Sagt ihm, was euch fehlt, und dankt ihm“ (4,6; Hfa).
Mir hilft es oft, konkrete Anliegen aufzuschreiben. So kann ich später sehen, wie Gott diese Gebete beantwortet hat. Dann kannst du Gott auch dafür danken (6b) und dein Vertrauen ins Gebet wächst.
Bringe deine aktuellen Gebete „mit Danksagung“ (4,6; LUT) vor Gott. Und die wunderbare Verheißung lautet, dass du „Gottes Frieden erfahren [wirst], der größer ist, als unser menschlicher Verstand es je begreifen kann. Sein Friede wird eure Herzen und Gedanken im Glauben an Jesus Christus bewahren“ (4,7). Jesus tauscht deine Sorgen gegen Seinen Frieden.
Frieden ist mehr als das Fehlen von Feindseligkeit. Es bedeutet: heil Sein, Gesundheit, Wohlbefinden, eins Sein mit Gott und jeden guten Segen. Es ist ein Friede, „der all unser Verstehen übersteigt“ (7a; Hfa). Er übersteigt sowohl deine Fähigkeit, mit der Situation fertig zu werden, als auch die Angst vor dem, was kommt.
Dann spricht Paulus über unsere Gedanken. In den Medien und unseren Gesprächen werden wir täglich mit Wörtern und Bildern, mit verkehrten Gedanken bombardiert, die uns leicht in Versuchung führen können. Aber du kannst dich ihnen widersetzen. Wie Martin Luther sagte, „Man kann nicht wehren, dass einem die Vögel über den Kopf herfliegen, aber wohl, dass sie auf dem Kopfe nisten.“
Wenn du ungute Gedanken aus dem Kopf bekommen willst, musst du ihn mit guten Gedanken füllen. Dein Verstand braucht Beschäftigung. Wenn du ihn nicht mit guten Gedanken beschäftigst, wird der Widersacher ihn mit schlechten füllen.
Halte dich an Paulus‘ Rat: „Konzentriert euch auf das, was wahr und anständig und gerecht ist. Denkt über das nach, was rein und liebenswert und bewunderungswürdig ist, über Dinge, die Auszeichnung und Lob verdienen“ (4,8). Ihm ist klar, dass deine Gedanken sich auf alle Lebensbereiche auswirken. Fülle dein Denken mit guten Dingen, mit allem, was „liebenswert und bewunderungswürdig“ ist.
Mach dir mal Gedanken, worüber du so nachdenkst. Die Wurzel deiner Probleme könnte bei deinen Gedanken zu finden sein. Wenn du veränderst, worüber du nachdenkst, „wird Gott bei [dir] sein und [dir] seinen Frieden schenken“ (9b; Hfa).
Der schwerste Teil besteht darin, es „zu tun“ (9a). Der einzige Weg, eine neue Fähigkeit, eine Sportart oder ein neues Handwerk zu erlernen, ist, es einzuüben. Übe dich darin, Streit zu vermeiden und eins mit anderen Christen zu sein (2-3). Übe durch ständiges Gebet, dich nicht zu sorgen. Wenn du das tust, verspricht Paulus, „wird der Gott des Friedens mit [dir] sein“ (9b).
Paulus machte sich keine Sorgen darum, dass ihm etwas fehlen könnte. Er hatte „gelernt, mit jeder Situation fertig zu werden: Ich kann einen vollen oder einen leeren Magen haben, Überfluss erleben oder Mangel leiden“ (4,12). In welcher Situation du dich auch befindest, Gott wird dir die Kraft geben zu ertragen, wozu Er dich berufen hat.
Paulus lobt die Philipper für ihre Großzügigkeit; „Sie [ist] wie der gute Geruch eines Opfers, das Gott freut“ (4,18). Großzügigkeit gehört zur Liebe dazu. Du kannst ohne Liebe geben, aber du kannst nicht lieben, ohne zu geben.
Gott verspricht, dass Er „euch aus seinem großen Reichtum, den wir in Christus Jesus haben, alles geben wird, was ihr braucht“ (4,19). Das schließt deine materiellen Bedürfnisse – aber nicht unbedingt deine Wünsche – ein. Also sei großzügig und sorge dich nicht ums Geld. „Und was eure eigenen Bedürfnisse angeht, so wird derselbe Gott, der für mich sorgt, auch euch durch Jesus Christus mit allem versorgen, was ihr braucht – er, der unerschöpflich reich ist und dem alle Macht und Herrlichkeit gehört“ (4,19; NGÜ).
Gebet
Jeremia 6,1–7,29
Lass dich warnen, Jerusalem!
1 »Flieht, ihr Leute von Benjamin,
lauft weg aus Jerusalem!
Blast das Signalhorn in Tekoa,
richtet oberhalb von Bet-Kerem Zeichen auf,
die den Menschen den Fluchtweg weisen.
Denn von Norden her droht euch Unheil,
euer Untergang naht!
2 Jerusalem ist schön und verwöhnt,
doch ich mache die Stadt auf dem Berg Zion
dem Erdboden gleich.
3 Herrscher ziehen heran wie Hirten mit ihren Herden.
Sie schlagen ringsumher die Zelte auf
und weiden Jerusalem ab,
ein jeder bekommt seinen Anteil.
4 ›Los‹, sagen sie, ›bereitet den Angriff vor!
Noch am Mittag stürmen wir die Stadt!‹
›Ach, es ist zu spät! Der Tag ist vergangen,
es wird schon dunkel.‹
5 ›Dann greifen wir eben bei Nacht an
und legen Jerusalems Paläste in Trümmer.‹
6 Ich, der HERR, der allmächtige Gott, habe ihnen befohlen:
›Fällt Bäume
und schüttet einen Belagerungswall auf!‹
Diese Stadt hat die Strafe verdient,
denn in ihr herrscht nichts als Unterdrückung!
7 Wie aus einem Brunnen Wasser fließt,
so sprudelt die Bosheit aus ihr hervor.
Sie ist voller Gewalt und Verbrechen,
ihre Krankheit und ihre Wunden
stehen mir ständig vor Augen.
8 Lass dich warnen, Jerusalem,
sonst reiße ich mich von dir los
und mache dich zur Wüste,
zu einem menschenleeren Land!
9 Ich, der HERR, der allmächtige Gott, sage:
Jeremia, wende dich noch einmal diesem Volk zu
wie ein Winzer, der Ranke für Ranke umdreht.
Halte Nachlese an denen,
die vom Volk Israel übrig bleiben.«
10 HERR, wen soll ich überhaupt noch warnen?
Keiner hört mir zu, sie haben ihre Ohren verschlossen
und können kein Wort verstehen.
Was du sagst, finden sie lächerlich,
es ist ihnen zuwider.
11 Dein Zorn über sie glüht auch in mir,
ich kann ihn nicht mehr zügeln!
Da sprach der Herr:
»Gieß meinen Zorn über sie aus,
damit alle ihn zu spüren bekommen:
die spielenden Kinder auf der Straße
und die jungen Leute, die beieinanderstehen.
Alle wird es treffen, Männer und Frauen,
sogar die älteren Menschen und die Greise.
12 Ja, ich, der HERR, kündige ihnen an:
Ihre Frauen, ihre Häuser und Felder
werden Fremde zum Besitz erhalten.
Denn ich strecke meine Hand aus zum Gericht
über die Bewohner dieses Landes!
13 Sie alle, vom einfachen Volk bis zu den Mächtigen,
wollen nur eins: Gewinn um jeden Preis!
Auch die Priester und Propheten betrügen das Volk,
14 weil sie seine tiefen Wunden nur schnell verbinden.
›Es ist halb so schlimm, alles wird wieder gut!‹,
sagen sie. Nein, nichts wird gut!
15 Schämen müssten sie sich
über ihre abscheulichen Taten,
aber sie kennen keine Scham mehr,
sie werden nicht einmal rot!
Doch wenn die Zeit gekommen ist,
werden sie stürzen; wenn ich sie strafe,
werden sie mit allen anderen in Israel untergehen.
Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort.«
Fragt nach dem richtigen Weg!
16 »So spricht der HERR zu seinem Volk:
Stellt euch an die Straßen
und schaut euch um!
Erkundigt euch, welchen Weg
eure Vorfahren gegangen sind!
Fragt nach dem richtigen Weg,
und dann beschreitet ihn.
So findet ihr Ruhe für euer Leben.
Aber ihr sagt: ›Nein, diesen Weg gehen wir nicht!‹
17 Immer wieder habe ich euch Wächter gegeben
und euch befohlen: ›Achtet auf ihre Warnsignale!‹,
aber ihr habt euch beharrlich geweigert.
18 Hört, ihr Völker, ihr seid meine Zeugen;
gebt acht, was nun mit ihnen geschieht.
19 Die ganze Erde soll es hören:
Ich will Unheil bringen über dieses Volk,
es ist der gerechte Lohn für ihre Machenschaften.
Denn sie haben meine Worte in den Wind geschlagen
und mein Gesetz missachtet.
20 Was soll ich mit ihrem Weihrauch aus Saba
und mit den kostbaren Gewürzen,
die sie aus fernen Ländern holen?
Ihre Brand- und Schlachtopfer sind mir zuwider,
ich nehme sie nicht an!
21 Seht, ich lege diesem Volk Hindernisse in den Weg,
über die es stürzen wird. Väter und Söhne,
Nachbarn und Freunde, sie alle kommen um!
Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort.«
Ein starker Feind aus dem Norden
22 »So spricht der HERR:
Seht, von Norden zieht ein Volk heran,
vom Ende der Erde macht sich
eine mächtige Nation auf den Weg.
23 Mit Schwertern und Bogen sind sie bewaffnet,
sie sind grausam und kennen kein Erbarmen.
Wenn sie auf ihren Pferden heranstürmen,
klingt es wie das Tosen des Meeres.
Sie haben sich zum Kampf gerüstet gegen dich,
du Stadt auf dem Berg Zion!
24 ›Wir haben die Nachricht bekommen‹,
sagt man in Jerusalem,
›und uns hat aller Mut verlassen.
Wir zittern vor Angst und winden
uns wie eine Frau in den Wehen.‹
25 Geht nicht aus der Stadt,
lasst euch auf den Straßen
nirgends blicken!
Denn dort trifft euch das Schwert des Feindes
– überall herrschen Angst und Schrecken!
26 Ihr Menschen aus meinem Volk,
zieht Trauerkleider an und wälzt euch in der Asche!
Weint, als ob euer einziges Kind gestorben wäre!
Stimmt ein bitteres Klagelied an,
denn plötzlich ist der Feind da.
Er wird alles verwüsten!«
Jeremia soll sein Volk prüfen
27 Gott sprach zu mir:
»Prüfe mein Volk, so wie man
die Reinheit von Metallen prüft!
Ich gebe dir den Auftrag herauszufinden,
wie es um sie steht.«
28 Da musste ich erkennen:
Sie sind widerspenstig,
schlimmer geht es nicht mehr.
Sie begehen Verbrechen
und verleumden andere.
Sie sind nichts als Bronze und Eisen
– nur unedles Metall!
29 Der Blasebalg schnaubte,
das Feuer war heiß genug,
doch das Silber ließ sich
von den Schlacken nicht trennen.
Alles Schmelzen war umsonst
– die Gottlosen wurden nicht ausgeschieden.
30 Das ganze Volk ist wertloses Silbererz,
der HERR hat es verworfen.
Ändert euer Leben!
7 1 Der HERR sprach zu Jeremia: 2 »Stell dich an den Eingang des Tempels und verkünde dort diese Botschaft:
Ihr Bewohner von Juda, hört, was der HERR euch sagt! Ihr kommt hierher zum Tempel, um den HERRN anzubeten. 3 Doch der HERR, der allmächtige Gott Israels, spricht: Ihr müsst euer Leben vollkommen ändern, nur dann werde ich euch weiter in diesem Land wohnen lassen. 4 Glaubt den Lügnern nicht, die euch ständig einreden: ›Hier sind wir sicher, denn dies ist der Tempel des HERRN. Ja, dies ist der Tempel, in dem unser Gott wohnt.‹ 5 Ich sage euch: Ändert euer Leben von Grund auf! Geht gut und gerecht miteinander um, 6 unterdrückt nicht die Ausländer, die Waisen und die Witwen, und hört auf, hier das Blut unschuldiger Menschen zu vergießen! Lauft nicht mehr anderen Göttern nach, denn damit schadet ihr euch bloß selbst. 7 Nur dann dürft ihr für immer in diesem Land bleiben, das ich euren Vorfahren geschenkt habe. 8 Doch ihr vertraut auf falsche Versprechungen, die euch nichts nützen.
9 Ihr stehlt und mordet, brecht die Ehe und schwört Meineide, ihr bringt dem Götzen Baal Opfer dar und verehrt fremde Götter, die ihr früher nicht kanntet. 10 Dann kommt ihr in meinen Tempel, tretet vor mich hin und sagt: ›Uns kann nichts geschehen!‹ – um es danach genauso schlimm zu treiben wie vorher. 11 Meint ihr etwa, dieses Haus, das meinen Namen trägt, sei eine Räuberhöhle? Ich, der HERR, sehe genau, was ihr tut. Darauf könnt ihr euch verlassen!
12 Geht doch einmal zur Stadt Silo, wo früher mein Heiligtum stand. Schaut euch an, wie ich es damals zerstören ließ wegen der Bosheit meines Volkes Israel. 13 Ich, der HERR, sage euch: Ihr handelt genauso vermessen wie eure Vorfahren, und obwohl ich immer wieder zu euch geredet habe, wolltet ihr nicht hören. Ich habe euch gerufen, aber ihr habt mir keine Antwort gegeben. 14 Darum werde ich diesen Tempel, der meinen Namen trägt und in dem ihr euch so sicher fühlt, restlos zerstören. Ja, dieser Ort, den ich euren Vorfahren gab, wird dasselbe Schicksal erleiden wie Silo. 15 Ich werde euch aus meiner Nähe
verstoßen, so wie ich eure Brüder, den Stamm Ephraim,
vertrieben habe.«
Ich will eure Opfer nicht mehr!
16 Der Herr sprach zu mir: »Jeremia, bete nicht mehr für dieses Volk! Fleh nicht für sie um Gnade, bestürme mich nicht mehr mit Bitten, denn ich werde dich nicht erhören! 17 Siehst du nicht, was sie in den Städten von Juda und auf den Plätzen von Jerusalem tun? 18 Die Kinder sammeln Brennholz, die Männer machen damit Feuer, und die Frauen kneten einen Teig, um Kuchen als Opfergabe für die Himmelskönigin zu backen. Sie gießen Wein aus als Trankopfer für andere Götter und tun alles, um mich zu kränken. 19 Doch können sie mich, den HERRN, damit wirklich treffen? Nein, sie schaden sich bloß selbst und bringen Schande über sich!
20 Ich, Gott, der HERR, sage: Mein glühender Zorn wird sich über diesen Ort ergießen, über Mensch und Tier, über Bäume und Felder. Mein Zorn wird brennen wie ein Feuer und nicht erlöschen.
21 So spricht der HERR, der allmächtige Gott Israels: Ich will eure Brandopfer nicht mehr! Esst das Fleisch der Tiere doch auf, wenn ihr eure Opfermahlzeit haltet! 22 Als ich eure Vorfahren aus Ägypten führte, habe ich ihnen nicht aufgetragen, mir Opfer darzubringen. 23 Ich habe ihnen nur dies eine befohlen: ›Hört auf mich, dann will ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein. Lebt ganz so, wie ich es euch befohlen habe, dann wird es euch gut gehen.‹ 24 Aber sie gehorchten mir nicht, ja, sie hörten mir nicht einmal zu, sondern lebten so, wie sie es wollten, und taten, wozu ihr Eigensinn sie trieb. Sie wandten sich von mir ab und kehrten mir den Rücken. 25 So ist es bis heute geblieben. Von Anfang an, seit eure Vorfahren aus Ägypten gezogen sind, habe ich immer wieder meine Boten, die Propheten, zu euch gesandt, 26 aber ihr wolltet nicht auf mich hören und mir nicht gehorchen. Starrköpfig seid ihr, schlimmer noch als eure Vorfahren!
27 Und selbst wenn du, Jeremia, ihnen dies alles verkündest, werden sie doch nicht auf dich hören. Dein Rufen wird ohne Antwort bleiben. 28 Sag ihnen: Ihr seid das Volk, das dem HERRN, seinem Gott, nicht gehorcht und sich nichts sagen lässt. Treue und Wahrheit habt ihr verloren, ihr sprecht nicht einmal mehr darüber!«
Hinnomtal – Tal der Toten
29 »Trauere, Israel! Schneide dein langes Haar ab und wirf es fort! Stimm die Totenklage an, draußen auf den kahlen Hügeln! Denn ich, der HERR, habe dich verstoßen, ich will nichts mehr von dir wissen, mein Zorn lastet schwer auf dir!
Kommentar
Finde Seelenfrieden auf Gottes Wegen
Gott liebt dich. Er will, dass du „innerlich ruhig“ wirst (6,16). Er will dich schützen und dich versorgen. Es ist tragisch, wenn die Menschen nicht auf Ihn hören.
Jeremia sagt weiter schlechte Zeiten voraus. Gott handelt nicht ohne Vorwarnung. Immer wieder warnte Er Sein Volk durch die Propheten: „Zu wem soll ich denn noch reden? Wen soll ich warnen? Wer hört mir denn noch zu, wenn ich rede“ (6,10). Die falschen Propheten sprachen von einem falschen Frieden, „,Heil, Heil!‘, wo doch kein Heil ist“ (14b).
Und andererseits „spricht der Herr auch: „Bleibt stehen! Schaut euch um! Erkundigt euch nach den Wegen, auf denen eure Vorfahren gegangen sind, und prüft, was der Weg ist, der mir gefällt! Auf dem sollt ihr gehen. Dann werdet ihr innerlich ruhig werden““ (6,16).
Ihr Problem war, dass sie nicht zuhörten: „Sie haben vor meinen Worten die Ohren verstopft und meine Weisungen in den Wind geschlagen“ (19b).
Mutig verkündete Jeremia die Botschaft (7,2) und rief das Volk zur Umkehr auf: „Bessert euer Leben und euer Tun… bessert euer Leben und euer Tun, dass ihr recht handelt einer gegen den andern“ (7,3.5; LUT). Unterdrückt Fremde, Witwen und Waise nicht und betet keine anderen Götter an.
Gott sagt, „Gehorcht mir, dann werde ich euer Gott sein und ihr werdet mein Volk sein. Tut, was ich euch sage, damit es euch gut geht“ (7,23). „Aber sie gehorchten mir nicht, ja, sie hörten mir nicht einmal zu, sondern lebten so, wie sie es wollten, und taten, wozu ihr Eigensinn sie trieb“ (7,24; Hfa).
Entschließ dich in deinem Herzen, auf Gott zu hören und auf Seinen Wegen zu gehen. Dann wird es dir gut gehen.
Gebet
Pippa fügt hinzu
Philipper 4,6–7
„Sorgt euch um nichts, sondern betet um alles. Sagt Gott, was ihr braucht, und dankt ihm. Ihr werdet Gottes Frieden erfahren, der größer ist, als unser menschlicher Verstand es je begreifen kann. Sein Friede wird eure Herzen und Gedanken im Glauben an Jesus Christus bewahren.“
Ich bemühe mich sehr, mich um nichts zu sorgen und stattdessen für alles zu beten. Wenn mir also ein Gedanke in den Kopf kommt, egal ob tagsüber oder nachts (z.B. ein Kranker, eine wichtige Entscheidung, die ich treffen muss oder ob jemand wohl nächste Woche wieder zu Alpha kommt), versuche ich, nicht viele Gedanken darauf zu verschwenden, sondern Gott im Gebet darauf zu vertrauen, dass Er hört und handelt.
Vers des Tages
Philipper 4,6-7
Macht euch keine Sorgen! Ihr dürft in jeder Lage zu Gott beten. Sagt ihm, was euch fehlt, und dankt ihm! Dann wird Gottes Friede, der all unser Verstehen übersteigt, eure Herzen und Gedanken bewahren, weil ihr mit Jesus Christus verbunden seid.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“