Ein Leben, das sich lohnt
Einführung
„Wissenschaftler werden möglicherweise in der Zukunft in der Lage sein, unser Leben zu verlängern, aber wird es auch lebenswert sein?” fragte Nigel Hawkes in der Times.
Offenbar behauptet ein Professor in Oxford, dass es bald möglich sein wird, das Leben vieler Menschen auf bis zu 115 Jahre zu verlängern. Hawkes fragt zurecht, „Wird dieses Leben lebenswert sein?“ Ein längeres Leben ist wenig wert, wenn es nicht lebenswert ist.
Für den Apostel Paulus war ein langes Leben nicht erstrebenswert: „Christus ist mein Leben, aber noch besser wäre es, zu sterben und bei ihm zu sein“ (Philipper 1,21). Der Tod hatte für ihn größeren Wert. Und doch hatte Jesus Christus sein Leben höchst lebenswert gemacht.
Sprüche 23,29–24,4
18.
29 Bei wem sieht man Kummer und Klage? Bei wem Streit und Gejammer?
Wer hat Wunden durch grundlose Schlägereien, wer hat trübe Augen?
30 Wer noch spät beim Wein sitzt
und jede neue Sorte ausprobiert.
31 Lass dich nicht vom Wein verlocken, wenn er so rötlich schimmert,
wenn er im Glas funkelt und so glatt die Kehle hinuntergleitet!
32 Denn zuletzt wirkt er
wie der Biss einer giftigen Schlange.
33 Deine Augen sehen seltsame Dinge,
deine Gedanken und Gefühle wirbeln durcheinander.
34 Es geht dir wie einem Seekranken auf hoher See –
du fühlst dich wie im Mastkorb eines schaukelnden Schiffes.
35 »Man muss mich geschlagen haben«, sagst du,
»aber es hat mir nicht wehgetan; ich bin verprügelt worden,
aber ich habe nichts davon gemerkt!
Wann wache ich endlich aus meinem Rausch auf?
Ich brauche wieder ein Glas Wein!«
19.
24 1 Sei nicht neidisch auf böse Menschen
und bemühe dich nicht um ihre Freundschaft!
2 Denn sie trachten nur nach Gewalt,
ihre Worte verletzen und richten Schaden an.
20.
3 Wer ein Haus baut,
braucht Weisheit und Verstand;
4 wer dazu noch Geschick besitzt,
kann es mit wertvollen und schönen Dingen füllen.
Kommentar
Lebe in einer Beziehung mit Gott
Ein anderer Kolumnist der Times, Bernard Levin, spricht von einem Loch, das in jedem von uns ist. Wie sehr wir es auch mit Essen, Trinken, Beziehungen und Besitz zu füllen versuchen, es „tut weh“. Du bist durch Jesus Christus für eine Beziehung mit Gott geschaffen. Ohne diese Beziehung, fehlt etwas.
Die Menschen versuchen diese Leere mit unterschiedlichen Dingen zu füllen, z.B. mit Alkohol. Und wenn Weintrinken auch nicht prinzipiell schlimm ist, stillt es doch nicht den Durst, den wir tief in uns drinnen verspüren.
Er sieht einladend aus, wenn „er so rot im Becher funkelt und so angenehm durch die Kehle gleitet“ (23,31; GNB). „Am Ende beißt er wie eine giftige Schlange“ (23,32), wenn wir es damit übertreiben. Der Autor beschreibt die Wirkung des Rausches in lebhaften Bildern: den Kater, die furchtbaren Kopfschmerzen, den flauen Magen, das Doppelsehen, das Gelalle (34-35). All das führt zu Sorgen, Streit, Vorwürfen, unnötigen Verletzungen und blutunterlaufenen Augen (23,29).
Weisheit und Erkenntnis, Verstand, strategisches Vorgehen und viel guter Rat sind dagegen ein Segen (24,3-4). Wo finden wir solche Weisheit und Erkenntnis? Paulus glaubt, indem wir Christus kennen, in dem „alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen liegen“ (Kolosser 2,3).
Gebet
Philipper 1,1–26
Anschrift und Gruß
1 1 Diesen Brief schreiben Paulus und Timotheus, die Jesus Christus dienen, an alle in Philippi, die mit Jesus Christus verbunden sind und ganz zu Gott gehören, an die Leiter der Gemeinde und die Diakone.
2 Wir wünschen euch Gnade und Frieden von Gott, unserem Vater, und von Jesus Christus, unserem Herrn.
Ich bete für euch
3 Ich danke meinem Gott immer wieder, wenn ich an euch denke, 4 und das tue ich in jedem meiner Gebete mit großer Freude. 5 Denn ihr habt euch vom ersten Tag an bis heute mit mir für die rettende Botschaft eingesetzt. 6 Ich bin ganz sicher, dass Gott sein gutes Werk, das er bei euch begonnen hat, zu Ende führen wird, bis zu dem Tag, an dem Jesus Christus kommt.
7 Es ist ja nicht erstaunlich, dass ich so von euch denke, denn ihr liegt mir ganz besonders am Herzen. Und auch wenn ich jetzt im Gefängnis bin und vor Gericht die Wahrheit der rettenden Botschaft verteidige und bezeuge – ihr alle habt Anteil an diesem Auftrag und an der Gnade, die Gott mir damit erweist. 8 Gott weiß, wie sehr ich mich nach euch allen sehne; liebe ich euch doch so, wie auch Jesus Christus euch liebt.
9 Ich bete darum, dass eure Liebe immer reicher und tiefer wird und dass ihr immer mehr Einsicht und Verständnis erlangt. 10 So lernt ihr entscheiden, wie ihr leben sollt, um an dem Tag, an dem Jesus Christus Gericht hält, untadelig und ohne Schuld vor euren Richter treten zu können. 11 Alles Gute, was Christus in einem von Schuld befreiten Leben schafft, wird dann bei euch zu finden sein. Und das alles zu Gottes Ehre und zu seinem Lob!
Jeder soll erfahren, wer Christus ist!
12 Meine lieben Brüder und Schwestern! Ihr sollt wissen, dass meine Gefangenschaft die Ausbreitung der rettenden Botschaft nicht gehindert hat. Im Gegenteil! 13 Allen meinen Bewachern und auch den übrigen Menschen, mit denen ich es hier zu tun habe, ist inzwischen klar geworden, dass ich nur deswegen eingesperrt bin, weil ich an Christus glaube. 14 Außerdem haben durch meine Gefangenschaft die meisten Christen neuen Mut gewonnen und die Zuversicht, dass der Herr ihnen hilft. Furchtlos und ohne Scheu sagen sie jetzt Gottes Botschaft weiter.
15 Zwar verkünden manche nur deswegen die Botschaft von Christus, weil sie neidisch sind und mir eine erfolgreiche Missionsarbeit nicht gönnen; andere aber lassen sich von den besten Absichten leiten. 16 Sie handeln aus Liebe zu mir, weil sie wissen, dass ich im Gefängnis bin, um für die rettende Botschaft einzutreten. 17 Die anderen aber reden von Jesus Christus nur aus Eigennutz. Sie meinen es nicht ehrlich und wollen mir noch zusätzlich Kummer bereiten. 18 Doch was macht das schon! Wichtig ist allein, dass die rettende Botschaft von Christus verbreitet wird; mag das nun mit Hintergedanken oder in ehrlicher Absicht geschehen. Wenn nur jeder erfährt, wer Jesus Christus ist!
Darüber freue ich mich, und ich werde mich auch in Zukunft darüber freuen! 19 Weil ihr für mich betet und Jesus Christus mir durch seinen Geist beisteht, bin ich sicher, dass hier alles zum Besten für mich ausgehen wird. 20 Ich hoffe inständig und bin zuversichtlich, dass ich während meiner Gefangenschaft nicht schwach werde und versage, sondern dass Christus wie bisher, so auch jetzt durch mich bekannt gemacht und geehrt wird, sei es durch mein Leben oder durch meinen Tod. 21 Denn Christus ist mein Leben und das Sterben für mich nur Gewinn. 22 Weil ich aber mehr für Christus erreichen kann, wenn ich am Leben bleibe, weiß ich nicht, was ich mir wünschen soll. 23 Ich bin hin- und hergerissen: Am liebsten würde ich schon jetzt sterben, um bei Christus zu sein. Das wäre das Allerbeste! 24 Andererseits habe ich bei euch noch eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. 25 Deshalb bin ich auch davon überzeugt, dass ich weiterleben werde und euch allen erhalten bleibe. Dann will ich euch helfen, damit euer Glaube wächst und eure Freude auf diese Weise noch größer wird. 26 Wenn ich erst wieder bei euch bin, werdet ihr noch mehr loben und danken können für alles, was Jesus Christus durch mich getan hat.
Das Vorrecht, für Christus zu leiden
27 Vor allem ist wichtig, dass ihr als ganze Gemeinde so lebt, wie es der rettenden Botschaft von Christus entspricht. Ob ich nun zu euch kommen kann und es mit eigenen Augen sehe oder ob ich nur davon höre – ich möchte, dass ihr alle durch Gottes Geist fest zusammensteht und einmütig für den Glauben kämpft, den diese Botschaft in euch geweckt hat. 28 Lasst euch auf keinen Fall von euren Gegnern einschüchtern! Euer Mut wird ihnen zeigen, dass sie verloren sind, ihr aber von Gott gerettet werdet. 29 Ihr habt nicht nur das Vorrecht, an Christus zu glauben, ihr dürft sogar für ihn leiden. 30 Damit kämpft ihr nun denselben Kampf wie ich. Und wie dieser Kampf aussieht, habt ihr ja früher selbst mit angesehen. Jetzt kann ich euch davon nur berichten.
Kommentar
Mache einen Unterschied für andere
Wünschst du dir, dass die Dinge anders stünden?
Wenn du gerade vor großen Herausforderungen stehst, lass dich von der Tatsache ermutigen, dass Gott dich auch inmitten deiner Kämpfe gebrauchen kann. Er kann in einer Weise durch dich wirken, wie du es dir gar nicht vorstellen kannst.
Als Paulus diesen Brief verfasste, stand er in Rom unter Hausarrest. Mit einer ein Meter langen Kette an einen Römischen Soldaten gekettet, wartete er auf seine Verhandlung, die mit seiner Hinrichtung enden könnte. Die Haftbedingungen waren schlecht. Trotzdem war er überzeugt, „wenn ich lebe, dann trägt meine Arbeit für Christus Früchte“ (1,22).
Als Paulus schreibt, „ihr liegt mir sehr am Herzen“ (1,7), drückt er damit aus, wie sehr er die Philipper liebt. Er hat bereits erwähnt, wie sie sich „gemeinsam mit [ihm] für die gute Botschaft eingesetzt“ haben (1,5). Jetzt spricht er davon, Gottes Gnade mit ihnen zu teilen (1,7). Menschen, die gemeinsam für Jesus Christus arbeiten, sind eng miteinander verbunden. Es heißt, dass Paulus sich „mit der herzlichen Liebe von Christus Jesus“ nach ihnen sehnte (1,8).
In einer Zeit nahezu grenzenloser Möglichkeiten haben viele Angst, etwas zu verpassen oder einen falschen Weg einzuschlagen. Aber du darfst gewiss sein, dass Gott, der das gute Werk in dir begonnen hat, es auch zu Ende führen wird (1,6). Gott bringt alles zu Ende, was Er begonnen hat.
Keiner von uns ist schon fertig. Wir alle sind noch in Arbeit. Paulus‘ Gebet für die Philipper war, dass sie noch mehr Frucht bringen würden:
1.\tWachsen in der Liebe
Bete für andere und für dich selbst, dass eure „Liebe immer reicher und tiefer wird“ (1,9; Hfa)
2.\tWachsen in der Erkenntnis
Bitte nicht nur, dass du in der Liebe wächst, sondern auch „dass eure Liebe immer reicher wird an Einsicht und Verständnis. Dann könnt ihr in jeder Lage entscheiden, was das Rechte ist“ (9-10; GNB). Liebe soll mehr als nur ein Gefühl sein.
3.\tWachsen in Heiligkeit
Paulus betet, dass sie „rein und vorbildlich“ (10b) seien. Die „Reinheit“, die Paulus hier beschreibt, meint die innere Reinheit unserer Motive. Das Wort für „vorbildlich“ oder „ohne Schuld“ (Hfa) bedeutet, niemanden vor den Kopf zu stoßen und bezieht sich damit auf eine sichtbare Lebensweise. Bete wie Paulus, dass du innerlich und äußerlich heilig bist – „Jesus Christus zum Ruhm“ (1,11; GNB). Oder wie Dietrich Bonhoeffer sagte, „Dein Leben als Christ sollte nichtgläubige Menschen ihren Unglauben hinterfragen lassen.“
Paulus ertrug die Ketten, denn sie gaben ihm die Möglichkeit, das Evangelium zu verkünden und andere zu ermutigen, „furchtlos und ohne Scheu“ das Evangelium zu predigen (1,14; Hfa).
Kümmere dich nicht darum, warum andere das Evangelium predigen: „Manche tun dies zwar nur aus Eifersucht und Rivalität…[oder] aus selbstsüchtigen Motiven“ (1,15.17), andere tun es aus Liebe (1,16). Paulus schien das ziemlich egal zu sein: Hauptsache sie predigten Christus (17-18). Halte dich mit Kritik gegen andere Christen zurück, die das Evangelium verkündigen, selbst wenn dir ihre Art zu predigen nicht gefällt oder du ihre Motive in Frage stellst. Freue dich, dass sie Jesus verkünden.
Paulus‘ ganzes Leben drehte sich um Christus. Sein Wunsch war, dass „Christus … groß gemacht [wird] durch das, was mit mir geschieht, ob ich nun am Leben bleibe oder sterbe“ (1,20; GNB). Er fühlte sich „zwischen [diesen] zwei Wünschen hin und her gerissen“ (23a). In vielerlei Hinsicht sehnte er sich „danach, zu sterben und bei Christus zu sein, denn das wäre bei weitem das Beste“ (23b).
Der ehrwürdige Pfründer John Collins war von 1980-1985 Pastor unserer Gemeinde, Holy Trinity Brompton. Als seine Frau Diana am 16. Juli 2013 verstarb, schrieb er mir, „Ich bin dankbar für 58 wunderbare gemeinsame Jahre. Und wenn Schlaganfälle auch etwas Furchtbares sind und der Tod ein Feind ist… sehnte sie sich doch schon viele Jahre wie Paulus danach, „bei Christus zu sein, denn das wäre bei weitem das Beste“. Deshalb bin ich dankbar, dass sie… keine Angst hatte, denn sie wusste, wohin sie ging und ihr Glaube an Christi Verheißungen war unerschütterlich.“
Während ein Teil von Paulus sich also danach sehnte, bei Christus zu sein, wollte ein anderer Teil leben. Er wusste, dass seine „Arbeit für Christus Früchte“ tragen würde (1,22). Er wollte sehen, wie der Glaube der Philipper weiter wuchs und sie sich Jesu Christi immer mehr rühmten (1,26).
Gebet
Zefanja 1,1–3,20
Der Tag kommt, an dem der Herr Gericht hält
1 1 In diesem Buch ist die Botschaft aufgeschrieben,
die Zefanja vom HERRN empfing.
Zefanjas Vater hieß Kuschi, seine weiteren Vorfahren
waren Gedalja, Amarja und Hiskia.
Seinerzeit regierte in Juda König Josia, der Sohn von Amon.
2 »So spricht der HERR: Mit Stumpf und Stiel
werde ich alles ausrotten, was auf der Erde lebt:
3 Menschen und Vieh, die Vögel am Himmel
und die Fische im Meer.
Die Menschen, die von mir nichts wissen wollen,
lasse ich vom Erdboden verschwinden und mit ihnen alles,
was sie zur Auflehnung gegen mich verleitet hat.
Darauf könnt ihr euch verlassen!
4 Auch gegen Juda und die Einwohner von Jerusalem
erhebe ich meine Hand, um sie zu strafen.
Ich lösche noch die letzte Spur von ihrem Götzendienst aus,
mit den Priestern Baals und aller anderen Götzen
ist es dann endgültig vorbei.
5 Ich vernichte alle, die auf den Dächern ihrer Häuser
die Sterne anbeten, und ich ziehe jene zur Rechenschaft,
die sich zwar vor mir niederwerfen
und einen Eid in meinem Namen ablegen,
gleichzeitig aber auf den Götzen Milkom schwören.
6 Alle sollen umkommen, die mir den Rücken kehren
und denen ich gleichgültig geworden bin, ja, alle,
die mit mir nichts zu tun haben wollen.«
7 Seid still vor Gott, dem HERRN!
Denn der Tag, an dem er Gericht hält, steht vor der Tür.
Schon bereitet er das Schlachtopfer vor
und lädt Judas Feinde als Gäste zum Opfermahl ein.
8 Er sagt: »An diesem Tag ziehe ich
die führenden Männer des Landes
und die Königsfamilie zur Rechenschaft.
Alle, die religiöse Bräuche fremder Völker übernehmen,
müssen sich dann vor mir verantworten.
9 Ich übe Vergeltung an denen,
die aus Ehrfurcht vor den Götzen
niemals auf die Türschwelle treten,
wenn sie in ein Haus gehen.
Ich bestrafe alle, die durch Gewalt und Betrug
für ihre Herren Schätze anhäufen.
10 An diesem Tag wird man vom Fischtor her Hilferufe hören,
Angstschreie aus der Neustadt
und lautes Schlachtgetümmel von den Hügeln.
Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort.
11 Ja, klagt nur, ihr Händler aus der Unterstadt,
denn ich vernichte alle Kaufleute, die dort ihr Silber abwiegen!
12 Dann durchsuche ich Jerusalem mit Lampen
und spüre alle auf, die selbstzufrieden in den Tag hineinleben.
Sie gleichen einem Wein, der nie umgegossen wurde
und dadurch verdorben ist. Sie denken:
›Mit dem HERRN brauchen wir nicht zu rechnen,
von ihm kommt weder Gutes noch Böses.‹
13 Doch sie werden erleben, dass man ihren Besitz plündert
und ihre Häuser zertrümmert.
Wer ein neues Haus gebaut hat,
wird nie darin wohnen; wer einen neuen Weinberg angelegt hat,
wird nicht einen Tropfen Wein daraus trinken.«
14 Der große Gerichtstag des HERRN steht vor der Tür.
Er kommt näher, immer näher. Hört!
Selbst die Tapfersten schreien verzweifelt auf!
Es ist ein schrecklicher Tag,
15 an dem sich Gottes ganzer Zorn entlädt,
ein Tag voll Angst und Grauen.
Überall herrschen Krieg und Verwüstung,
schwarze Wolken verdunkeln den Himmel,
und tiefe Finsternis breitet sich aus.
16 An diesem Tag erfüllen Kampfgeschrei
und der Schall von Hörnern die Luft:
Man bläst zum Sturm auf die Städte
mit ihren hohen Mauern und Türmen.
17 Gott sagt: »Ich versetze die Menschen in so große Angst,
dass sie hilflos wie Blinde umhertappen.
Ihr Blut wird vergossen, so wie man Dreck wegschüttet,
ihre Eingeweide werden fortgeworfen wie Kot.
Das alles geschieht, weil sie gegen mich,
den HERRN, gesündigt haben.
18 Wenn sich an diesem Tag mein Zorn entlädt,
hilft ihnen auch all ihr Silber und Gold nicht mehr:
Mein leidenschaftlicher Zorn bricht los wie ein Feuer
und verwüstet die ganze Welt.
Alle ihre Bewohner lasse ich ein schreckliches Ende finden.«
Kommt endlich zur Besinnung!
2 1 Geht in euch und kommt endlich zur Besinnung!
Ihr seid ein Volk, das keine Scham mehr kennt.
2 Kehrt um, bevor das eintrifft,
was der HERR sich vorgenommen hat!
Es wird höchste Zeit für euch!
Bald ist der Tag da,
an dem der glühende Zorn des HERRN euch trifft!
3 Ihr anderen aber, die ihr dem HERRN dient
und nach seinen Geboten lebt:
Bleibt bei ihm und strebt nach Gerechtigkeit und Demut!
Vielleicht werdet ihr verschont,
wenn sich der Zorn des HERRN über sein Volk entlädt.
Die Feinde Israels werden untergehen
4 Gaza wird zu einer menschenleeren Stadt,
Aschkelon wird verwüstet.
Die Einwohner von Aschdod
werden am helllichten Tag verschleppt,
und auch Ekron macht man dem Erdboden gleich.
5 Wehe euch, ihr Philister aus Kreta,
ihr Bewohner der Küste!
Der HERR lässt euch diese Botschaft ausrichten:
»Kanaan, du Land der Philister, ich werde dich verwüsten!
Keiner deiner Bewohner bleibt mehr übrig.
6 Der ganze Küstenstreifen wird nur noch als Weideland dienen.
Hirten treiben ihre Schaf- und Ziegenherden zu den Zisternen,
7 und abends schlagen sie in den Ruinen
von Aschkelon ihr Lager auf.
Das ganze Land der Philister gehört dann
den Überlebenden von Juda.«
Ja, der HERR, ihr Gott, wird sich über die Judäer erbarmen
und ihr Schicksal wieder zum Guten wenden!
8 Gott sagt: »Ich habe gehört,
wie die Moabiter mein Volk verspotten und verhöhnen.
Die Ammoniter prahlen damit,
dass sie Israels Gebiet erobern werden.
9 Darum schwöre ich, der HERR,
der allmächtige Gott Israels, so wahr ich lebe:
Moab und Ammon wird es wie Sodom und Gomorra ergehen:
Für alle Zeiten soll ihr Gebiet
zu einer Wüste voller Salzgruben werden,
von Unkraut überwuchert.
Die Überlebenden meines Volkes
werden die Moabiter und Ammoniter ausplündern
und ihr Land in Besitz nehmen.«
10 Denn diese Völker waren stolz und überheblich,
sie haben sich über das Volk des HERRN,
des allmächtigen Gottes, lustig gemacht.
11 Doch er wird sie das Fürchten lehren,
wenn er allen Göttern der Erde ein Ende bereitet.
Schließlich wird jedes Volk in seinem Land den HERRN anbeten,
selbst die Bewohner der fernsten Inseln.
12 »Auch euch, ihr Äthiopier,
wird mein Schwert umbringen«, sagt der Herr.
13 Dem Norden wird es nicht besser ergehen.
Drohend erhebt Gott seine Hand, um Assyrien zu vernichten.
Er wird die Hauptstadt Ninive in Trümmer legen,
sie so öde und menschenleer machen wie die Wüste.
14 Mitten in der Stadt lagern dann ganze Herden von Tieren,
Wüstenkauz und Eule hausen nachts
zwischen den zerborstenen Säulen.
Aus den Fenstern krächzen Vögel,
die Türschwellen sind mit Trümmern übersät,
und die Täfelung aus Zedernholz
liegt abgerissen auf dem Boden.
15 Das also wird aus der stolzen Stadt,
deren Einwohner sich in Sicherheit wähnten und dachten:
»Es gibt keine Stadt wie unsere!«
Zur Wüste wird sie, zum Lagerplatz für wilde Tiere!
Wer an ihr vorbeigeht, verhöhnt sie
und schüttelt entsetzt den Kopf.
Jerusalems Untergang ist beschlossen
3 1 Wehe der Stadt, die sich dem Herrn widersetzt,
der Stadt voller Bosheit und Gewalt!
2 Auf keine Warnung hört sie,
keine Zurechtweisung nimmt sie ernst.
Mit ihrem Gott will sie nichts zu tun haben;
sie denkt nicht daran, dem HERRN zu vertrauen.
3 Ihre führenden Männer sind wie Löwen,
die nach Beute brüllen;
ihre Richter gleichen hungrigen Wölfen,
die von ihrem Raub nichts bis
zum nächsten Morgen übrig lassen.
4 Die Propheten sind leichtfertige Betrüger,
die Priester entweihen das Heiligtum
und legen Gottes Gesetz gerade so aus,
wie es ihnen passt.
5 Dabei wohnt der HERR doch mitten unter ihnen!
Er tut niemals etwas Böses,
sondern Tag für Tag sorgt er für Recht;
ja, auf ihn ist immer Verlass.
Aber die Leute in Jerusalem kennen keine Scham;
sie tun genau das, was Gottes Willen widerspricht.
6 Der Herr sagt: »Ich habe ganze Völker vernichtet
und ihre Festungen niedergerissen.
Die Städte sind zerstört und menschenleer,
niemand geht mehr durch die Straßen.
7 Ich dachte: Diese Warnung werdet ihr
doch nicht in den Wind schlagen!
Jetzt werdet ihr endlich Ehrfurcht vor mir haben!
Ich hoffte, ich müsste eure Heimat nicht verwüsten
und die verdiente Strafe nicht an euch vollstrecken.
Doch ihr habt es nur noch schlimmer getrieben!
8 Darum macht euch auf den Tag gefasst,
an dem ich Gericht halte!
Ja, ich werde mich auf euch stürzen
wie ein Raubtier auf seine Beute.
Mein Entschluss steht fest!
Ich rufe alle Völker und Nationen zusammen,
um mein Urteil an ihnen zu vollstrecken.
Niemand wird meinem Zorn entrinnen, ja,
mein leidenschaftlicher Zorn bricht los wie ein Feuer
und verwüstet die ganze Welt.
Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort!«
Neue Hoffnung für das Volk Israel
9 »Dann aber werde ich dafür sorgen,
dass alle Völker zu mir umkehren.
Sie werden nie mehr die Namen
ihrer Götzen in den Mund nehmen,
sondern von nun an zu mir, dem HERRN,
beten und mir einmütig dienen.
10 Sogar noch aus dem fernen Äthiopien
werden sie mein zerstreutes Volk
wie eine Opfergabe herbeibringen.
11 An jenem Tag braucht ihr Israeliten
euch nicht mehr dafür zu schämen,
dass ihr mir die Treue gebrochen
und so viel Unheil angerichtet habt.
Denn ich werde die selbstgerechten Prahler
aus eurer Mitte beseitigen.
Auf meinem heiligen Berg
wird es niemanden mehr geben,
der überheblich ist.
12 Dann leben in Israel nur noch
bescheidene und demütige Menschen,
die ihr ganzes Vertrauen auf mich,
den HERRN, setzen.
13 Sie, die von meinem Volk übrig geblieben sind,
hüten sich vor neuem Unrecht.
Keine Lüge und kein betrügerisches Wort
werden aus ihrem Mund kommen.
Es geht ihnen so gut wie einer Schafherde auf saftiger Weide,
nie mehr versetzt ein Feind sie in Angst und Schrecken.«
14 Freut euch, ihr Israeliten, jubelt laut,
ihr Menschen auf dem Berg Zion!
Singt und jauchzt aus vollem Herzen,
ihr Einwohner von Jerusalem!
15 Der HERR hat das Urteil gegen euch aufgehoben;
eure Feinde hat er hinweggefegt.
Nun lebt er selbst als König Israels mitten unter euch.
Kein Unglück wird euch mehr treffen.
16 An jenem Tag wird man der Stadt auf dem Berg Zion zurufen:
»Habt keine Angst, ihr Einwohner von Jerusalem,
lasst die Hände nicht mutlos sinken!
17 Der HERR, euer Gott, ist in eurer Mitte;
und was für ein starker Retter ist er!
Von ganzem Herzen freut er sich über euch.
Weil er euch liebt, redet er nicht länger über eure Schuld.
Ja, er jubelt, wenn er an euch denkt!«
18 Gott sagt: »Ich bringe alle nach Hause, die traurig sind,
weil sie in der Fremde leben müssen
und die großen Feste in Jerusalem nicht mitfeiern können.
Was für eine Schande ist das für sie!
19 Doch wenn die Zeit reif ist,
werde ich mit euren Unterdrückern abrechnen!
Ich rette dich, mein vertriebenes Volk,
und bringe selbst die Schwächsten noch heim.
In den Ländern, in denen ihr jetzt noch gedemütigt werdet,
wird man euch dann achten und ehren.
20 Ja, in jener Zeit werde ich euch sammeln
und in euer Land zurückbringen.
Ich wende euer Schicksal zum Guten
und verschaffe euch hohes Ansehen bei allen Völkern der Erde.
Ihr werdet es selbst noch erleben.
Das verspreche ich, der HERR!«
Kommentar
Erlebe wie sehr Gott dich liebt
Ist dir bewusst, wie sehr und wie tief Gott dich liebt? Was auch in deinem Leben passiert, Gott liebt dich. Er liebt dich, und Er hat große Freude an dir. „Er jubelt laut, wenn er dich sieht“ (3,17; GNB).
Zefanjas Thema ist „Der große Tag des Herrn“ (1,14). Gottes Volk lebte in Erwartung dieses Tages. Damals dachten man, es sei der Tag, an dem Israel gesegnet würde. Zefanja verkündete, dass es nicht nur ein Tag des Segens sondern auch ein Tag des Gerichts sein werde.
Er mahnt zur Umkehr. Auf Sünde folgt Gericht. Doch Gott liebt uns, Er will uns gnädig sein und uns vergeben: „Ihr Demütigen im Land, die ihr bis jetzt nach dem Recht Gottes gelebt habt, sucht den Herrn! Streckt euch weiter nach Gerechtigkeit aus, seid weiterhin demütig! Vielleicht werdet ihr dann an diesem Tag vor Gottes Zorn bewahrt werden“ (2,3).
Er sah voraus, dass „ein demütiges und armes Volk übrig [bleiben würde], das sein Vertrauen allein auf den Namen des Herrn setzt“ (3,12). Er sah voraus, dass Gott Sein Volk wieder segnen würde, „Der Herr, dein starker Gott, der Retter, ist bei dir. Begeistert freut er sich an dir. Vor Liebe ist er sprachlos ergriffen und jauchzt doch mit lauten Jubelrufen über dich“ (3,17).
Als Jesus das Reich Gottes verkündete, proklamierte Er, dass der Tag des Herrn angebrochen sei. Wenn Jesus eines Tages wiederkommt, wird es einen Tag des Gerichts und der Abrechnung geben. Einige Aspekte dieses Tages des Herrn sind aber schon heute in Christus erfahrbar. Du kannst gewiss sein, dass Gott dich rettet, dass Er Freude an dir hat, vor Liebe zu dir sprachlos ist und über dich jauchzt. Dessen darfst du dir gewiss sein, trotz des kommenden Gerichts, „Denn [in Christus] hat der Herr die Gerichtsurteile, die über dich verhängt wurden, aufgehoben“ (3,15a).
Wer in Christus ist, in dem sind die Verheißungen Gottes aus Zefanja erfüllt. Pater Raniero Cantalamessa schreibt, „Alles, was Gott in der Bibel tut und sagt, ist Liebe; selbst Gottes Zorn ist nichts als Liebe. Gott ist Liebe!“ Und das macht das Leben lebenswert.
Gebet
Pippa fügt hinzu
Zefanja 3,17
„Der Herr, dein starker Gott, der Retter, ist bei dir. Begeistert freut er sich an dir. Vor Liebe ist er sprachlos ergriffen und jauchzt doch mit lauten Jubelrufen über dich.”
Früher, wenn ich oder meine Geschwister nachts weinend aufwachten, nahm unser Vater uns auf den Arm und sang leise, „Papa hält euch jetzt…“ Ich erinnere mich immer noch an das Lied und das Gefühl der Sicherheit, das mir die Arme meines Vaters gaben.
Vers des Tages
Zefanja 3,17
Der HERR, euer Gott, ist in eurer Mitte;
und was für ein starker Retter ist er!
Von ganzem Herzen freut er sich über euch.
Weil er euch liebt,
redet er nicht länger über eure Schuld.
Ja, er jubelt, wenn er an euch denkt!
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“