Tag 192

Die Macht deiner Worte

Weisheit Sprüche 16,28–17,4
Neues Testament Apostelgeschichte 28,17–31
Altes Testament 2. Könige 21,1–22,20

Einführung

„Die Schlacht um England wird bald beginnen. Von diesem Kampf wird das Überleben der christlichen Zivilisation abhängen.“ Worte aus einer Rede Winston Churchills vor dem englischen Unterhaus 1940. England stand vor einer Niederlage. Churchill feuerte die Nation an, sich für den Kampf zu wappnen, ihre Pflicht zu tun, damit die Menschen noch in tausend Jahren sagen werden, „Das war ihre größte Stunde.“ Eine kraftvolle Rede, die Wirkung bei der Bevölkerung zeigte und die am Ende zu dauerhaftem Frieden führte.

Es ist eine der Reden, die die moderne Welt prägten. Auf eindrucksvolle Weise demonstriert sie die Macht der Worte. Reden haben nicht nur den Ausgang von Kriegen, sondern auch Entscheidungen über das Frauenwahlrecht, Menschenrechts- und andere Fragen beeinflusst.

Der Apostel Jakobus schreibt, „So kann auch die Zunge, so klein sie auch ist, enormen Schaden anrichten“ (Jakobus 3,5). Dieses kleine Organ besitzt unheimlich viel Macht. Es kann großen Schaden anrichten, aber es kann auch außergewöhnlichen Segen bringen. Deine Zunge ist ein mächtiges Werkzeug.

Weisheit

Sprüche 16,28–17,4

28 Ein hinterlistiger Mensch sät Zank und Streit,
  und ein Lästermaul bringt Freunde auseinander.

29 Ein verbrecherischer Mensch beschwatzt seinen Freund
  und bringt ihn auf krumme Wege.

30 Wer listig mit den Augen zwinkert, führt Böses im Schilde;
  wer entschlossen die Lippen zusammenpresst, hat es schon getan.

31 Graues Haar ist ein würdevoller Schmuck –
  angemessen für alle, die Gottes Gebote befolgen.

32 Geduld zu haben ist besser, als ein Held zu sein;
  und sich selbst beherrschen ist besser, als Städte zu erobern!

33 Der Mensch wirft das Los, um Gott zu befragen;
  und der HERR allein bestimmt die Antwort.

Weisheit lässt sich nicht erkaufen

17 1 Lieber in Ruhe und Frieden ein trockenes Stück Brot essen
  als ein Festmahl mit Zank und Streit!

2 Ein fähiger Diener tritt an die Stelle eines nichtsnutzigen Sohnes,
  ja, er darf sich zusammen mit den anderen Söhnen das Erbe teilen.

3 Gold und Silber prüft man durch Schmelzen,
  aber was im Herzen des Menschen vorgeht, das prüft der HERR.

4 Ein Übeltäter hört gern zu, wenn Böses geredet wird,
  und einem Lügner gefallen betrügerische Worte,
  die andere ins Unglück stürzen.

Kommentar

Macht, Frieden zu bringen

Deine Worte können entweder Leben spenden oder zerstören.

Worte können auch eine Menge Ärger auslösen. „Ein Unruhestifter sät Streit, und Klatsch kann die besten Freunde entzweien“ (16,28). Tratsch hat die Macht, Freunde zu entzweien.

Daher ist es unumgänglich, dass wir unsere Zunge in den Griff bekommen: „Es ist besser, geduldig zu sein als mächtig“ (16,32).

Du bist nicht nur für deine Worte verantwortlich, sondern auch dafür, wessen Worte und welche Art von Worten du dir anhörst. „Ein boshafter Mensch“ (17,4) „hört auf böswillige Reden; und das Ohr des Lügners hängt am Mund des Verleumders“ (17,4; GNB). Wer dir Tratsch weitererzählt, wird wahrscheinlich auch über dich Tratsch verbreiten. So wie vor dem Gesetz Hehlerei ein ebenso großes Verbrechen ist wie der Diebstahl selbst, so ist das Anhören von Klatsch ebenso schädlich wie das Tratschen selbst.

Dein Reden und Zuhören wirkt sich auf die ganze Atmosphäre in deinem Haus aus: „Ein trockenes Brot, in Frieden verzehrt, ist besser als ein Festessen im Streit“ (17,1).

Deine Worte haben Macht. Nimm dir heute vor, positive, ermutigende, lebensspendende Worte zu reden, die ein Segen sind, wo du auch hingehst.

Gebet

Herr, hilf mir der Versuchung von Klatsch und bösem Geschwätz zu entsagen. „Sei im Herzen eines jeden, mit dem ich spreche; im Mund eines jeden, der zu mir spricht.“ (aus dem Morgengebet der Northumbria Community)
Neues Testament

Apostelgeschichte 28,17–31

17 Drei Tage nach seiner Ankunft lud er die führenden Männer der jüdischen Gemeinde zu sich ein. Als sich alle versammelt hatten, sagte er: »Liebe Brüder! Ich habe nichts gegen unser Volk und nichts gegen die Überlieferungen unserer Vorfahren getan. Trotzdem hat man mich in Jerusalem gefangen genommen und an die Römer ausgeliefert. 18 Sie haben mich verhört, und weil sie nichts fanden, was die Todesstrafe gerechtfertigt hätte, wollten sie mich freilassen. 19 Aber die Juden waren dagegen. Nur deshalb musste ich mich auf den Kaiser berufen, nicht etwa, weil ich die Absicht habe, mein Volk in irgendeiner Weise anzuklagen. 20 Um euch das zu sagen, habe ich euch hergebeten, denn ich trage diese Ketten, weil ich an den Retter glaube, auf den ganz Israel hofft.«

21 Darauf sagten die Juden zu Paulus: »Wir haben bisher aus Judäa keine Briefe mit Nachrichten über dich erhalten. Und es ist auch niemand von dort hierhergekommen, der uns offiziell oder im privaten Gespräch etwas Nachteiliges über dich berichtet hätte. 22 Wir würden aber gern erfahren, welche Ansichten du vertrittst, denn wir wissen von dieser Glaubensrichtung, dass sie sehr umstritten ist.«

23 An einem festgesetzten Tag kamen viele Juden in die Wohnung von Paulus. Er sprach zu ihnen über Gottes Reich und erklärte ihnen alles. Vom Morgen bis zum Abend erzählte er ihnen von Jesus und zeigte ihnen, wie bereits das Gesetz von Mose und die Bücher der Propheten auf Jesus hingewiesen hatten. 24 Einige ließen sich auch überzeugen, andere aber wollten nichts davon wissen. 25 Zerstritten und uneinig verließen sie Paulus. »Der Heilige Geist hatte recht«, sagte er noch zu ihnen, »als er euren Vorfahren durch den Propheten Jesaja verkünden ließ:

26 ›Geh zu diesem Volk und sprich:
  Ihr werdet hören und doch nicht verstehen,
  sehen und doch nichts erkennen.
27 Denn das Herz dieses Volkes ist hart und gleichgültig.
  Sie sind schwerhörig und verschließen die Augen.
  Deshalb sehen und hören sie nicht.
  Sie sind nicht einsichtig und wollen nicht zu mir umkehren,
  darum kann ich ihnen nicht helfen und sie heilen.‹ «

28-29 »Ihr sollt also wissen«, fügte Paulus hinzu: »Diese Rettung, die Gott schenkt, wird jetzt anderen Völkern gebracht, und sie werden sie annehmen!«

30 Paulus blieb zwei Jahre in seiner Mietwohnung. Jeder durfte zu ihm kommen, 31 und niemand hinderte ihn daran, in aller Offenheit über Gottes Reich und über den Herrn Jesus Christus zu predigen und zu lehren.

Kommentar

Macht zu überzeugen und zu bekehren

Der größte Segen, den du einem anderen bringen kannst, ist, ihn mit Jesus bekannt zu machen. Gott hat dir die mächtigsten Worte überhaupt anvertraut. Die Botschaft von Jesus hat die Kraft, das Leben der Menschen zu verändern.

Es steckt enorme Kraft im Hören von Gottes Worten. Paulus bezieht sich auf eine der meistzitierten Stellen aus dem Alten Testament, Jesaja 6,9-10: „Geh zu diesem Volk und sprich: Ihr werdet hören und nicht verstehen… Sie sind schwerhörig …und wollen nicht zu mir umkehren“ (28,26-27; Hfa).

Das Evangelium sorgt oft für Spaltungen unter den Zuhörern. Wie Paulus predigte, „ließen sich [einige] auch überzeugen, andere aber wollten nichts davon wissen“ (28,24; Hfa). Und wie Jesaja vorhergesagt hatte, wurden die Herzen einiger Menschen hart, während manche Augen sehen, manche Ohren hören und manche Herzen umkehren (28,27), sodass Gott Heilung bringt.

Paulus‘ Gefangenschaft ähnelt nun einem Hausarrest, obwohl er nach wie vor in Ketten liegt (28,20). Aber er kann „die örtlichen Leiter der jüdischen Gemeinden zusammen[rufen]“ (28,17); viele Menschen haben offenbar an dem Ort Platz, wo er sich befindet (28,23). Er hat ein offenes Haus, damit so viele Menschen wie möglich das Evangelium hören können (28,30-31).

Auf der ganzen Welt treffen Christen und der christliche Glaube heutzutage auf große Widerstände. Paulus stand wegen seines Glaubens unter Hausarrest. „Das Einzige, was wir über die Anhänger dieser neuen Glaubenslehre wissen, ist, dass ihnen überall widersprochen wird“ (28,22).

Die Anschuldigungen gegen Paulus waren ebenso konstruiert und haltlos wie die, denen sich viele Christen heute gegenübersehen. Trotzdem war er lange eingesperrt.

Vor diesem Hintergrund können wir erst erfassen, wie kraftvoll Paulus‘ Worte tatsächlich waren. „Er sprach zu ihnen über Gottes neue Welt und erklärte ihnen alles. Vom Morgen bis zum Abend erzählte er ihnen von Jesus und zeigte ihnen, wie bereits das Gesetz des Mose und die Bücher der Propheten auf Jesus hingewiesen hatten“ (28,23; Hfa). „In den beiden folgenden Jahren … verkündete [Paulus] in aller Offenheit das Reich Gottes und predigte von Jesus Christus, dem Herrn“ (28,30-31).

Weil Paulus‘ Worte sich auf Jesus konzentrierten, waren sie so wirksam. Beim Lesen der Evangelien erkennen wir, dass Jesu zentrale Botschaft das Reich Gottes ist. Wenn wir dann weiterlesen, sehen wir, dass die zentrale Botschaft in der Lehre der Apostel Jesus Christus, der Herr, ist. Wenn sie Jesus Christus predigten, verkündeten sie das Reich Gottes. So war beides nahezu identisch, wie wir hier sehen.

Gebet

Herr, danke, dass uns mit Jesu Botschaft die wirksamsten Worte überhaupt zur Verfügung stehen. Hilf uns bitte, die richtigen Worte zu finden, diese Botschaft zu erklären und andere davon zu überzeugen, damit ihre Ohren hören, ihre Augen sehen ihr Herz versteht und sie umkehren, damit Du sie heil machen kannst (28,27).
Altes Testament

2. Könige 21,1–22,20

König Manasse von Juda

1 Manasse wurde mit 12 Jahren König und regierte 55 Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Hefzi-Bah. 2 Manasse tat, was dem HERRN missfiel, und übernahm die abscheulichen Bräuche der Völker, die der HERR aus dem Land vertrieben hatte, um es seinem Volk Israel zu geben. 3 Er baute die Opferstätten wieder auf, die sein Vater Hiskia zerstört hatte. Er errichtete Altäre für den Gott Baal und stellte einen heiligen Pfahl für die Göttin Aschera auf, genau wie König Ahab von Israel. Er betete die Sterne an und verehrte sie. 4 Sogar im Tempel des HERRN stellte er seine Altäre auf, obwohl der HERR über diesen Ort gesagt hatte: »Hier in Jerusalem will ich für immer wohnen.« 5 Manasse aber errichtete in beiden Vorhöfen des Tempels Altäre, um darauf den Sternen zu opfern. 6 Er verbrannte seinen Sohn als Opfer, trieb Zauberei und Wahrsagerei und ließ sich von Totenbeschwörern und Hellsehern die Zukunft voraussagen. So tat er vieles, was dem HERRN missfiel, und forderte seinen Zorn heraus.

7 Den heiligen Pfahl der Aschera, den er hatte anfertigen lassen, stellte er im Tempel auf. Dabei hatte der HERR zu David und seinem Sohn Salomo gesagt: »In diesem Tempel und in Jerusalem, der Stadt, die ich aus allen Stämmen Israels erwählt habe, will ich selbst für immer wohnen. 8 Ich will die Israeliten nicht mehr aus dem Land vertreiben, das ich ihren Vorfahren gegeben habe, wenn sie nur auf mich hören und die Gebote befolgen, die mein Diener Mose ihnen gegeben hat.« 9 Doch sie gehorchten dem Herrn nicht, und so konnte Manasse sie leicht zum Bösen verführen. Schließlich trieben sie es schlimmer als die Völker, die der HERR ausgerottet hatte, um das Land den Israeliten zu geben.

10 Da ließ der HERR ihnen durch seine Diener, die Propheten, verkünden: 11 »König Manasse von Juda hat noch schrecklichere Dinge getan als die Amoriter, die früher im Land wohnten: Alle Bewohner Judas verführte er zum Götzendienst, weil er überall seine abscheulichen Götzenstatuen aufstellen ließ. 12 Darum werde ich, der HERR, der Gott Israels, so großes Unheil über Jerusalem und Juda kommen lassen, dass niemand es ertragen kann, auch nur davon zu hören. 13 Ich messe Jerusalem mit dem gleichen Maß wie Samaria und lege es auf die gleiche Waage wie Ahab und seine Nachkommen. Die Einwohner Jerusalems werde ich so gründlich ausrotten, wie man eine Schüssel auswäscht und umdreht, bis auch der letzte Tropfen Wasser verschwunden ist. 14 Alle, die dann noch übrig geblieben sind, werde ich verstoßen. Ich werde sie in die Gewalt ihrer Feinde geben, die sie ausrauben und das Land plündern sollen. 15 Denn sie haben getan, was ich verabscheue, und immer wieder meinen Zorn herausgefordert. So war es schon, als ihre Vorfahren aus Ägypten auszogen, und so ist es bis heute geblieben.«

16 Manasse beging aber nicht nur die Sünde, dass er die Bewohner von Juda zu Taten verleitete, die dem HERRN missfielen. An seinen Händen klebte das Blut vieler unschuldiger Menschen aus Jerusalem.

17 Alles Weitere über Manasses Leben und seinen Götzendienst steht in der Chronik der Könige von Juda. 18 Als er starb, wurde er im Garten seines Palasts, dem »Garten Usas«, begraben. Sein Sohn Amon wurde sein Nachfolger.

König Amon von Juda

19 Amon wurde mit 22 Jahren König und regierte zwei Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Meschullemet und war eine Tochter von Haruz aus Jotba. 20 Wie sein Vater Manasse tat auch Amon, was dem HERRN missfiel. 21 In allem folgte er dem schlechten Beispiel seines Vaters: Er diente denselben Götzen, die schon sein Vater verehrt hatte, und betete sie an. 22 Vom HERRN, dem Gott seiner Vorfahren, aber wollte er nichts wissen, und seine Gebote befolgte er nicht.

23 Einige seiner Hofbeamten verschworen sich gegen ihn und ermordeten ihn in seinem Palast. 24 Doch das Volk brachte alle Verschwörer um und setzte Amons Sohn Josia als Nachfolger ein.

25 Alles Weitere über Amons Leben findet sich in der Chronik der Könige von Juda. 26 Man begrub ihn in seinem Familiengrab im »Garten Usas«. Sein Sohn Josia wurde sein Nachfolger.

König Josia von Juda

22 1 Josia wurde mit 8 Jahren König und regierte 31 Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Jedida und war eine Tochter von Adaja aus Bozkat. 2 Josia tat, was dem HERRN gefiel. Er folgte dem guten Beispiel seines Vorfahren David und ließ sich durch nichts davon abbringen.

3 In seinem 18. Regierungsjahr sandte König Josia den Hofsekretär Schafan, einen Sohn von Azalja und Enkel von Meschullam, mit folgendem Auftrag in den Tempel des HERRN: 4 »Geh zum Hohenpriester Hilkija und bitte ihn nachzuzählen, wie viel Geld das Volk bisher den Priestern abgeliefert hat, die den Tempeleingang bewachen. 5-6 Dann soll er das abgezählte Geld den Bauführern geben, die für die Ausbesserungen am Tempel des HERRN verantwortlich sind. Diese sollen damit die Handwerker, Bauleute und Maurer bezahlen. Außerdem sollen sie von dem Geld das Holz und die Steine für die Ausbesserungen kaufen. 7 Die Bauführer brauchen über die Ausgaben keine Rechenschaft abzulegen. Man soll auf ihre Ehrlichkeit vertrauen!«

Der Hohepriester Hilkija findet im Tempel ein Gesetzbuch

8 Als der Hofsekretär Schafan zu Hilkija kam, zeigte der Hohepriester ihm eine Schriftrolle und sagte: »Dieses Gesetzbuch habe ich im Tempel des HERRN gefunden.« Er gab es Schafan, und der las darin. 9 Danach ging Schafan zum König zurück und meldete ihm: »Wir haben den Opferkasten beim Altar geleert und das Geld den Bauführern ausgehändigt, die für die Arbeiten am Tempel verantwortlich sind.« 10 Dann berichtete er von dem Buch, das der Hohepriester Hilkija ihm gegeben hatte, und las es dem König vor.

11 Als der König hörte, was in dem Gesetzbuch stand, zerriss er betroffen sein Gewand. 12 Er beauftragte den Priester Hilkija, den Hofsekretär Schafan und dessen Sohn Ahikam sowie Achbor, den Sohn von Michaja, und Asaja, einen seiner Hofbeamten: 13 »Geht und fragt den HERRN um Rat für mich und für das ganze Volk von Juda. Was sollen wir jetzt tun, nachdem das Buch im Tempel gefunden wurde? Der HERR muss sehr zornig auf uns sein, weil schon unsere Väter nicht darauf gehört haben und nicht alles getan haben, was in diesem Buch steht.«

14 Da gingen der Priester Hilkija, Ahikam, Achbor, Schafan und Asaja zu der Prophetin Hulda, um mit ihr zu sprechen. Ihr Mann Schallum, ein Sohn von Tikwa und Enkel von Harha, verwaltete die Kleiderkammer. Sie wohnte im neuen Stadtteil von Jerusalem.

15-16 Hulda gab der Gesandtschaft eine Botschaft des HERRN für König Josia weiter. Sie sagte: »So spricht der HERR, der Gott Israels: Alles, was in dem Buch steht, das der König von Juda gelesen hat, wird eintreffen! Das dort angedrohte Unheil will ich über die Stadt und ihre Einwohner hereinbrechen lassen. 17 Denn sie haben mich verlassen und anderen Göttern ihre Opfer dargebracht. Mit ihren selbst gemachten Götzen haben sie mich herausgefordert. Mein Zorn über diese Stadt ist wie ein Feuer, das nicht mehr erlöscht. 18 Über den König von Juda sage ich, der HERR und Gott Israels: Du hast nun meine Antwort gehört. 19 Doch du hast dir meine Worte zu Herzen genommen und dich meiner Macht gebeugt. Als du gehört hast, welches Urteil ich über diese Stadt und ihre Einwohner verhängt habe – dass ein Fluch sie treffen soll und jeden, der es sieht, das Entsetzen packt –, da hast du betroffen dein Gewand zerrissen und bist in Tränen ausgebrochen. Darum will ich dein Gebet erhören. Das verspreche ich, der HERR. 20 Wenn du stirbst, sollst du in Frieden im Grab der Königsfamilie beigesetzt werden. Das Unheil, das ich über die Stadt kommen lasse, wirst du nicht mehr erleben müssen.«

Die Gesandten überbrachten diese Antwort dem König.

Kommentar

Kraft eine ganze Nation zu verwandeln

Die Geschichte zeigt uns, dass Worte die Macht haben, eine ganze Nation zu verändern. König Manasse (696-641 v.Chr.) war ein böser König. „Er ahmte all die abscheulichen Praktiken der Völker nach, die der Herr vor den Israeliten vertrieben hatte. Die Höhenheiligtümer, die sein Vater Hiskia zerstört hatte, ließ er wieder aufrichten…Manasse verleitete sie zu noch weit Schlimmerem als alles, was jene Völker getan hatten…Manasse vergoss so viel unschuldiges Blut, dass ganz Jerusalem voll davon war“ (21,1-16). Sein Sohn Amon (641-639 v.Chr.) „folgte ganz dem Beispiel seines Vaters“ (21,20-22).

Das 2. Buch der Chronik deutet an, dass gegen Manasses Lebensende selbst für ihn Hoffnung bestand. Es ist nie zu spät, und keine Schuld ist zu groß, dass Gott sie nicht vergeben könnte (siehe 2. Chronik 33).

Nach diesen bösen Königen kam Josia (639-609 v.Chr.), ein junger Mann, der sein Volk in eine große geistliche Erneuerung führte, den ordentlichen Gottesdienst wieder einführte und das Volk zurück in eine heile Gottesbeziehung brachte. Er war erst acht Jahre alt, als er König wurde (22,1) und „tat, was dem Herrn gefiel. Er folgte in allem dem Beispiel seines Stammvaters David und ließ sich in keiner Weise vom rechten Weg abbringen“ (22,2).

Worte hatten eine mächtige Wirkung auf Josia und die Nation:

1. Die Macht des geschriebenen Wortes
Bei den Ausbesserungsarbeiten am Tempel, fand der Hohe Priester Hilkija das „Gesetzbuch“ (22,8). Wahrscheinlich handelte es sich dabei um das 5. Buch Mose.

Hilkia gab es dem Hofschreiber Schafan. Der las es zunächst selbst und dann in der Gegenwart des Königs. „Als der König hörte, was in dem Gesetzbuch geschrieben stand, zerriss er seine Kleider“ (aus Reue)(22,11). Er erkannte, dass sie den Worten dieses Buches nicht gefolgt waren (22,11-13). Er machte einen Sinneswandel durch, was wiederum zu einem Gesinnungswandel einer ganzen Nation führte.

Das ist eine wunderbare Erinnerung, wie wichtig das geschriebene Wort Gottes ist. Wer sich von euch der Herausforderung gestellt hat, in einem Jahr die ganze Bibel zu lesen, tut nicht nur etwas Interessantes und Informatives, sondern etwas, das dein Leben zu ändern vermag.

2. Die Macht des gesprochenen Wortes
Aber Gott sprach nicht nur durch Sein geschriebenes Wort zu Josia und seinem Volk, sondern auch durch Prophetien; und zwar durch eine Prophetin – „Hulda war die Frau von Schallum“ (22,14). Das zeigt wieder einmal, dass Frauen bereits im Alten Testament und in der Geschichte Gottes mit Seinem Volk wichtige Rollen inne hatten.

Hulda hatte eine wichtige Aufgabe, die die eher praktische Rolle ihres Mannes als „Aufseher über die Kleiderkammer“ wohl überstieg (22,14).

Ihr gesprochenes Wort widerspricht nicht dem geschriebenen Wort der Bibel; vielmehr ergänzen und bekräftigen sie einander: „So spricht der Herr, der Gott Israels: Du hast die Worte gehört… ich habe auch dein Gebet [deine Worte] erhört“ (22,18-19; GNB).

Sie richtete dem König aus, dass Gott aufgrund seiner Reaktion auf das geschriebene Wort Gottes – „Dein Herz war berührt und du hast vor dem Herrn Buße getan“ (22,19; GNB) – auch seine gesprochenen Worte erhört. Josias Reaktion auf Gottes Wort änderte den Lauf der Geschichte.

Gebet

Herr, ich bete für unser Land – dass wir wieder die Macht Deines Wortes erkennen und auf Deine Propheten hören, deren Worte im Einklang mit Deinem Wort stehen. Ich bete für bußfertige Herzen und für einen Gesinnungswandel aller Menschen in Führungspositionen unseres Landes.

Pippa fügt hinzu

Sprüche 16,31a
„Graues Haar ist eine Krone der Ehre.“

In unserer Gesellschaft scheint kein Platz für graues Haar zu sein. Aber ich finde, Nicky stehen seine grauen Haare ausgezeichnet! Meine werde ich allerdings trotzdem versuchen zu verbergen.

Vers des Tages

Sprüche 17,1

Lieber in Ruhe und Frieden ein trockenes Stück Brot essen
als ein Festmahl mit Zank und Streit!

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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