Beziehungen wiederherstellen
Einführung
Hans hatte sich hochgearbeitet – vom Bergmann zum Eigentümer mehrerer Minen. Sein ältester Sohn Martin war ein cleverer Junge und begann im Alter von siebzehn Jahren zu studieren. Eine respektable Karriere als Jurist lag vor ihm. Zum Unmut seines Vaters schmiss er jedoch das Jurastudium, trat in ein Kloster ein und wurde Priester.
Martin wollte ein gerechtes Leben führen. Er fastete tagelang und verbrachte Nächte im Gebet, doch die eigene Ungerechtigkeit im Angesicht des heiligen und gerechten Gottes quälte ihn. Er war so um die dreißig, als ihm beim Studium des Neuen Testamentes der Groschen fiel. Später schrieb er:
Beim Lesen dieses Verses begann ich zu verstehen, dass Gottes Gerechtigkeit das ist, durch das der gerechte Mann lebt, durch die Gabe Gottes, mit anderen Worten: allein durch Glauben; und dass sich der Satz „Gottes Gerechtigkeit wird offenbar“ auf eine passive Gerechtigkeit bezieht, nämlich die, durch die der barmherzige Gott uns durch den Glauben gerecht spricht, so wie geschrieben steht, „Der Gerechte wird aus Glauben leben.“ Das gab mir augenblicklich das Gefühl, als sei ich neu geboren und durch die offenen Pforten des Paradieses geschritten.“
Das ist nun 500 Jahre her. Es veränderte nicht nur sein eigenes Leben, es änderte den Lauf der Menschheitsgeschichte. Er wurde zu einer der entscheidenden Figuren abendländischer Kultur, der Begründer der Reformation – Nährboden eines neuen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Gedankenguts. Die Rede ist natürlich von Martin Luther.
Im Kern bedeutet Gerechtigkeit eine heile Beziehung mit Gott, die wiederum zu intakten Beziehungen mit anderen führt. Sie ist ein Geschenk, das durch Jesu Leben, Tod und Auferstehung möglich wurde.
Psalm 84,1–8
Herr, ich liebe deinen Tempel!
1 Ein Lied von den Nachkommen Korachs, zum Spiel auf der Gittit.
2 HERR, du allmächtiger Gott,
wie sehr liebe ich den Ort, wo du wohnst!
3 Ich kann es kaum noch erwarten,
ja, ich sehne mich danach,
in die Vorhöfe deines Tempels zu kommen!
Mit Leib und Seele juble ich dir zu, du lebendiger Gott!
4 Sogar die Vögel haben hier ein Nest gebaut,
die Schwalben sind hier zu Hause –
in der Nähe deiner Altäre ziehen sie ihre Jungen groß.
HERR, du allmächtiger Gott, du bist mein König und mein Gott!
5 Glücklich sind alle, die in deinem Haus wohnen dürfen!
Jederzeit können sie dich loben!
6 Glücklich sind alle, die ihre Stärke in dir suchen,
die gerne und voll Freude zu deinem Heiligtum ziehen.
7 Wenn sie durch ein dürres Tal gehen,
brechen dort Quellen hervor,
und der Herbstregen bewässert das trockene Land.
8 So wandern sie mit stets neuer Kraft,
bis sie vor Gott auf dem Berg Zion stehen.
Kommentar
Genieße den Segen
In der Gegenwart Gottes ist der größte Segen zu finden. Psalm 84 ist einer von Pippas und meiner Lieblingspsalmen. Bei unserer Hochzeit wurde er gelesen. Uns gefällt er so gut, weil er den Segen beschreibt, der einer heilen Beziehung mit Gott entspringt.
1. Sich nach Gottes Gegenwart sehnen
In jedem Herzen ist ein geistlicher Hunger, der nur durch eine heile Gottesbeziehung gestillt wird. In Gottes Gegenwart wird die Sehnsucht der Seele gestillt und der Schrei des Herzens beantwortet. Der Psalmist schreibt, „Wie herrlich sind deine Wohnungen, allmächtiger Herr. Ich sehne mich, ja ich vergehe vor Sehnsucht, die Vorhöfe des Herrn zu betreten, wo ich den lebendigen Gott mit frohem Herzen anbeten will“ (2-3).
2. Der Segen von Gottes Gegenwart
Je mehr Zeit du im Gebet, beim Lesen des Wortes Gottes, der Bibel, und in der Anbetung verbringst, desto klarer wird dir, dass du nirgendwo lieber sein möchtest als in Seiner Gegenwart. „Glücklich sind die, die in deinem Hause wohnen dürfen, sie werden dich jederzeit loben“ (84,5).
Gottes Gegenwart ist wie ein „Ort erfrischender Quellen und der Frühregen bedeckt [ihn] mit Segen“ (84,7).
3. Kraft schöpfen in Gottes Gegenwart
Wenn du deine Stärke in Gott findest (84,6), können schwierige Situationen und Lebenstäler zu „erfrischenden Quellen“ (84,7) werden. Wenn du dir bei Gott Kraft holst, bekommst du „immer wieder neue Kraft“ (84,8).
Im Alten Testament waren Stiftshütte und Tempel die Orte, an denen Gottes Gegenwart wohnte. Jetzt, durch Jesus Christus, wohnt Gott durch den Heiligen Geist in Seiner Kirche (Epheser 2,22) und in unseren Leibern (1. Korinther 6,19).
Gebet
Römer 1,1–17
Anschrift und Gruß
1 Diesen Brief schreibt Paulus, der Jesus Christus dient und von ihm zum Apostel berufen worden ist. In Gottes Auftrag verkündet er die rettende Botschaft. 2 Gott hat sie in der Heiligen Schrift schon lange durch seine Propheten angekündigt. 3-4 Es ist die Botschaft von seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn. Als Mensch aus Fleisch und Blut ist er ein Nachkomme von König David. Durch die Kraft des Heiligen Geistes wurde er von den Toten auferweckt; so bestätigte Gott ihn als seinen Sohn und verlieh ihm die Macht, die ihm gebührt. 5 Gott hat mir das Vorrecht geschenkt, sein Apostel zu sein und bei allen Völkern Menschen für Gott zu gewinnen. Sie sollen an ihn glauben und auf ihn hören, damit sein Name geehrt wird. 6 Auch euch hat Jesus Christus zum Glauben gerufen, ihr gehört jetzt zu ihm.
7 Diesen Brief schreibe ich an alle in Rom, die von Gott geliebt und dazu berufen sind, ganz zu ihm zu gehören.
Ich wünsche euch Gnade und Frieden von Gott, unserem Vater, und von Jesus Christus, unserem Herrn.
Paulus will die Christen in Rom besuchen
8 Zunächst danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle, denn auf der ganzen Welt hört man von eurem Glauben. 9 Und wie oft ich im Gebet an euch denke, dafür ist Gott mein Zeuge. Ihm diene ich von ganzem Herzen, indem ich die rettende Botschaft von seinem Sohn verkünde. 10 Gott weiß auch, dass ich ihn immer und immer wieder darum bitte, euch endlich einmal besuchen zu können, wenn es sein Wille ist.
11 Denn ich möchte euch sehr gern persönlich kennen lernen und euren Glauben stärken, indem ich etwas von dem weitergebe, was mir Gottes Geist geschenkt hat. 12 Aber auch ihr würdet mir neuen Mut geben; so würden wir uns alle in unserem gemeinsamen Glauben gegenseitig ermuntern. 13 Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, liebe Brüder und Schwestern, wie oft ich mir schon vorgenommen habe, zu euch zu kommen. Aber bis jetzt stand dem immer etwas im Weg. Nur allzu gern würde ich auch bei euch wie bei anderen Völkern Menschen für Christus gewinnen.
14 Denn ich fühle mich allen verpflichtet, ob sie nun unserem Kulturkreis angehören oder nicht, ob sie gebildet oder ungebildet sind. 15 Soweit es an mir liegt, möchte ich auch bei euch in Rom die rettende Botschaft verkünden.
Gottes Botschaft hat große Kraft
16 Ich schäme mich nicht für die rettende Botschaft. Denn sie ist eine Kraft Gottes, die alle befreit, die darauf vertrauen; zuerst die Juden, aber auch alle anderen Menschen. 17 Durch sie zeigt Gott, wie er ist: Er sorgt dafür, dass unsere Schuld gesühnt wird und wir mit ihm Gemeinschaft haben können. Dies geschieht, wenn wir uns allein auf das verlassen, was Gott für uns getan hat. So heißt es schon in der Heiligen Schrift: »Nur der wird Gottes Anerkennung finden und leben, der ihm vertraut.«
Kommentar
Nimm das Geschenk an
Gottes Liebe kannst du dir durch Nichts verdienen. Du bekommst sie geschenkt. Jesus hat dich gerecht gemacht. Durch Sein Leben, Seinen Tod und Seine Auferstehung kannst du in einer heilen Beziehung mit Gott leben.
Wie kann es sein, dass durch Jesu Leben, Tod und Auferstehung die Menschheitsgeschichte in eine neue Richtung gelenkt wurde? Wie dass sich diese Ereignisse auf das Leben eines jeden Mannes, jeder Frau und jeden Kindes dieser Erde bis in alle Ewigkeit auswirken?
In diesem bahnbrechenden Dokument christlicher Theologie (entstanden um 59 n.Chr.) betrachtet Paulus, der dem auferstandenen Jesus begegnet war, die gut bezeugten Fakten über Jesu Leben, Tod und Auferstehung und macht sich Gedanken über deren Tragweite.
Es hat den Anschein, als sei die christliche Gemeinde in Rom nicht durch eine groß angelegte Evangelisation entstanden, sondern durch Christen, die bei der Arbeit ihren weltlichen Pflichten nachgegangen sind. An einer weltlichen Arbeitsstelle kannst du ebenso viel Wirkung haben wie als Vollzeit-Evangelist.
Paulus sehnt sich danach, seine Freunde in Rom zu besuchen (1,11). Sie sind noch blutige Anfänger im Glauben. Dennoch hat Paulus die Demut zu erkennen, dass er trotzdem von ihnen lernen kann, so wie sie von ihm (11-12). „Ich möchte euch ermutigen, aber auch selbst durch euren Glauben ermutigt werden“ (12a). Meine Erfahrung ist, dass ich in jeder Alpha-Kleingruppe ebenso viel von den Gästen lerne, wie sie von uns.
Nicht nur kirchenferne Menschen müssen das Evangelium hören. Paulus hat den Wunsch, das Evangelium der christlichen Gemeinde in Rom zu verkünden (1,15).
Er weiß um die Versuchung, sich zu schämen. Unsere Ängste und Sorgen, was andere wohl denken könnten, halten uns allzu oft davon ab, von Jesus zu erzählen. Aber Paulus schreibt, „ich schäme mich nicht für die gute Botschaft von Christus. Diese Botschaft ist die Kraft Gottes, die jeden rettet, der glaubt“ (16a). Er weiß, dass die Kraft des Evangeliums „jeden rettet, der glaubt - die Juden zuerst, aber auch alle anderen Menschen“ (1,16b).
Es gibt kein größeres Vorrecht, als das Evangelium zu predigen, „Sie (die gute Nachricht) zeigt uns, wie Gott uns in seinen Augen gerecht spricht. Dies geschieht einzig und allein durch Glauben“ (17a). Paulus stellt diese Aussage nicht dem Alten Testament gegenüber, sondern stützt sie vielmehr darauf: „es heißt schon in der Schrift: „Durch den Glauben hat ein Gerechter Leben““ (17b, s. Habakuk 2,4).
Paulus wird später noch mehr über diese „Gerechtigkeit Gottes“ sagen. Die gute Nachricht (Evangelium) ist, dass Gott es uns ermöglicht hat, in einer heilen Beziehung mit Ihm zu leben. Diese Gerechtigkeit kommt von Gott. Sie ist ein Geschenk an dich. Du kannst es dir nicht verdienen, sondern erhältst es „durch Glauben“. Keine Schuld und keine Verdammnis mehr. Nichts vermag dich von der Liebe Gottes zu trennen (Römer 8,1-39).
Gebet
2. Könige 23,1–24,7
Josia schließt einen Bund mit dem Herrn
23 1 Danach ließ der König alle führenden Männer von Jerusalem und aus dem ganzen Land Juda zusammenrufen. 2 Er ging zum Tempel des HERRN, wo sich eine große Menschenmenge versammelt hatte: Alle Männer von Juda waren gekommen, die ganze Bevölkerung Jerusalems, die Priester und Propheten sowie das übrige Volk, vom Einfachsten bis zum Vornehmsten. Vor dieser Versammlung wurde nun das ganze Buch mit den Bundesgesetzen vorgelesen, das im Tempel des HERRN gefunden worden war. 3 Der König stand an seinem Platz bei der Säule. Nachdem die Lesung beendet war, schloss er mit dem HERRN einen Bund und schwor: »Wir wollen wieder dem HERRN gehorchen! Von ganzem Herzen und mit aller Hingabe wollen wir nach seinem Gesetz leben und seine Gebote und Weisungen befolgen. Wir wollen alle Bundesbestimmungen einhalten, die in diesem Buch aufgeschrieben sind.« Das ganze Volk schloss sich diesem Versprechen an.
Josia schafft den Götzendienst ab
4 Nun befahl König Josia dem Hohenpriester Hilkija, dessen Stellvertretern und den Priestern, die den Eingang zum Tempel bewachten: »Holt alle Gegenstände aus dem Tempel, die für die Verehrung des Gottes Baal, der Göttin Aschera und der Sterne gebraucht wurden. Verbrennt alles außerhalb der Stadt auf den Feldern im Kidrontal.« Die Asche ließ Josia später nach Bethel bringen. 5 Er setzte auch die Götzenpriester ab, die von seinen Vorgängern ernannt worden waren. An den Opferstätten um Jerusalem und in allen Städten Judas hatten sie Opfer dargebracht, nicht nur dem Gott Baal, sondern auch der Sonne, dem Mond, den Sternen und den Tierkreiszeichen. 6 Den Pfahl der Göttin Aschera ließ Josia aus dem Tempel holen und aus der Stadt schaffen. Er verbrannte ihn im Kidrontal, zerrieb die Asche zu feinem Staub und streute diesen auf die Gräber des Armenfriedhofs. 7 Auch die Häuser direkt beim Tempel, wo die Männer wohnten, die der Tempelprostitution nachgingen, ließ er niederreißen. Dort hatten die Frauen Gewänder für die Göttin Aschera gewebt.
8 Josia holte alle levitischen Priester aus ganz Juda nach Jerusalem zurück und entweihte alle Götzenopferstätten, in denen sie bisher geopfert hatten – von Geba im Norden Judas bis Beerscheba im Süden. Auch die beiden Altäre bei dem Stadttor, das nach dem Stadtobersten Joschua benannt war, riss er nieder. Sie standen auf der linken Seite, wenn man zum Tor hereinkam. 9 Die Priester, die den Dienst an den Götzenopferstätten verrichtet hatten, durften auf dem Altar des HERRN in Jerusalem keine Opfer darbringen. Doch sie durften wie die anderen Priester von dem ungesäuerten Brot essen, das dem Herrn geweiht war.
10 Auch die Opferstätte Tofet im Hinnomtal verwüstete Josia, damit niemand mehr dort seinen Sohn oder seine Tochter für den Götzen Moloch als Opfer verbrennen konnte. 11 Die Pferdestatuen, die seine Vorgänger zu Ehren der Sonnengottheit aufgestellt hatten, riss er nieder, und ihre Wagen verbrannte er. Sie hatten im Vorhof beim Tempeleingang gestanden, auf der Seite, wo die Diensträume des Hofbeamten Netan-Melech lagen.
12 Auch auf dem Dach des Obergeschosses, das Ahas im Königspalast gebaut hatte, standen Altäre, die verschiedene Könige von Juda errichtet hatten. Josia zertrümmerte sie, wie auch die zwei Altäre, die Manasse in den beiden Tempelvorhöfen aufgestellt hatte. Die Trümmer ließ er ins Kidrontal bringen. 13 Schließlich entweihte er die Opferstätten im Osten Jerusalems, rechts vom Berg des Verderbens. König Salomo hatte sie seinerzeit errichtet. Er hatte sie Astarte, der widerlichen Göttin der Sidonier, geweiht sowie dem moabitischen Götzen Kemosch und Milkom, dem abscheulichen Götzen der Ammoniter. 14 Josia zertrümmerte die heiligen Steine und schlug die Pfähle der Göttin Aschera um. Den Ort, wo sie gestanden hatten, bedeckte er mit Menschengebeinen.
Josia zerstört die Opferstätten in Bethel und in Samarien
15-16 In Bethel gab es immer noch die Götzenopferstätten und den Altar, den Jerobeam, der Sohn von Nebat, gebaut hatte. Jerobeam war es gewesen, der die Israeliten zum Götzendienst verführt hatte. Als Josia sah, dass an den Hängen des Hügels, auf dem der Altar stand, viele Gräber lagen, ließ er alle Gebeine aus den Gräbern holen und auf dem Altar verbrennen. So wurde der Altar auf genau die Weise entweiht, wie der HERR es damals durch den Propheten aus Juda vorausgesagt hatte. Dann zerstörte Josia die ganze Opferstätte; den Altar ließ er niederreißen und den heiligen Pfahl der Aschera in Stücke hauen, bevor er alles in Flammen aufgehen ließ.
17 Als Josia sich umsah, entdeckte er noch ein Grabmal. »Wer ist hier bestattet?«, fragte er die Bürger der Stadt.
Sie antworteten: »Das ist das Grab des Propheten aus Juda, der über den Altar von Bethel genau das vorhergesagt hat, was du heute getan hast.«
18 Da befahl der König: »Lasst ihn in Frieden! Keiner soll seine Gebeine anrühren!« Und so wurden die Gebeine des Propheten verschont, ebenso wie die Gebeine des Propheten aus Samaria, der im selben Grab bestattet war.
19 Auf die gleiche Weise wie in Bethel zerstörte Josia alle Götzenopferstätten und Heiligtümer in den Städten Samariens. Die Könige von Israel hatten sie errichtet und damit den Zorn des Herrn herausgefordert. 20 Die Götzenpriester, die dort ihren Dienst versehen hatten, schlachtete Josia auf den Altären und verbrannte ihre Knochen darauf. Danach kehrte er nach Jerusalem zurück.
Das Passahfest wird wieder gefeiert
21 In Jerusalem befahl der König: »Das ganze Volk soll zu Ehren des HERRN das Passahfest feiern, so wie es in unserem Buch mit den Bundesgesetzen beschrieben ist!« 22 Seit der Zeit, als die Richter das Volk führten, war das Passahfest in Israel nicht mehr so gefeiert worden, auch nicht in den Jahren, in denen Könige über Israel und Juda herrschten. 23 Erst jetzt wieder, im 18. Regierungsjahr von König Josia, wurde in Jerusalem dieses Fest zu Ehren des HERRN begangen.
Josia – ein König, der ganz dem Herrn dient
24 (Verse 28‒30: Josia hielt sich an alles, was in dem Gesetzbuch stand, das der Priester Hilkija im Tempel des HERRN gefunden hatte. Er vertrieb die Totenbeschwörer und Wahrsager und ließ alle Götterfiguren und Götzenstatuen in Jerusalem und in ganz Juda vernichten. 25 Weder vor noch nach Josia hatte sich ein König dem HERRN so zugewandt wie er. Keiner war so wie er darauf bedacht, von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit all seiner Kraft nach dem Gesetz von Mose zu leben.
26 Trotzdem war der HERR weiterhin voller Zorn über Juda, denn Manasse hatte ihn über die Maßen herausgefordert. 27 Darum sollte die Drohung des HERRN wahr werden: »Was ich mit Israel getan habe, will ich auch mit Juda tun: Seine Bewohner werde ich verstoßen. Von meiner erwählten Stadt Jerusalem wende ich mich ab. Auch vom Tempel will ich nichts mehr wissen, von dem ich früher gesagt habe: ›Dort will ich für immer wohnen.‹«
28 Alles Weitere über Josias Leben und seine Taten ist in der Chronik der Könige von Juda beschrieben.
29 Während seiner Regierungszeit unternahm Pharao Necho, der König von Ägypten, einen Feldzug gegen die Assyrer und drang bis zum Euphrat vor. Josia versuchte, die Ägypter mit seinen Truppen aufzuhalten. Doch als es bei Megiddo zur Schlacht kam, tötete Necho ihn. 30 Josias Diener brachten den Toten auf einem Wagen von Megiddo nach Jerusalem und begruben ihn dort in seinem Familiengrab. Das Volk salbte Joahas, Josias Sohn, zum König und setzte ihn als Nachfolger seines Vaters ein.
König Joahas von Juda
31 Joahas wurde mit 23 Jahren König und regierte drei Monate in Jerusalem. Seine Mutter hieß Hamutal und war eine Tochter von Jirmeja aus Libna. 32 Joahas tat, was dem HERRN missfiel, genau wie seine Vorfahren. 33 Pharao Necho nahm ihn in Ribla in der Provinz Hamat gefangen und machte so seiner Regierung ein Ende. Das Land Juda musste 70 Zentner Silber und 35 Kilogramm Gold als Tribut zahlen. 34 Anstelle von Joahas setzte der Pharao Eljakim, einen anderen Sohn von Josia, auf den Thron und änderte seinen Namen in Jojakim. Joahas aber nahm er als Gefangenen mit nach Ägypten, wo dieser später auch starb. 35 Um die geforderte Menge an Gold und Silber aufbringen zu können, musste Jojakim dem Volk eine Sondersteuer auferlegen. Jeder in Juda hatte seinem Besitz entsprechend eine bestimmte Summe für den Pharao abzuliefern. So konnte Jojakim den Tribut an Necho bezahlen.
König Jojakim von Juda
36 Jojakim wurde mit 25 Jahren König und regierte elf Jahre in Jerusalem. Seine Mutter hieß Sebuda und war eine Tochter von Pedaja aus Ruma. 37 Auch er tat, was dem HERRN missfiel, genau wie seine Vorgänger.
24 1 Während Jojakims Regierungszeit schickte König Nebukadnezar von Babylonien seine Truppen gegen Juda und zwang Jojakim, sich ihm zu unterwerfen. Doch nach drei Jahren lehnte Jojakim sich auf und sagte sich von Nebukadnezar los. 2 Da ließ der HERR Räuberbanden aus Babylonien, Syrien, Moab und Ammon in Juda einfallen, um Juda zugrunde zu richten. Es sollte sich erfüllen, was der HERR durch seine Diener, die Propheten, angekündigt hatte. 3 Der HERR selbst ließ dieses Unheil über die Bewohner von Juda kommen, weil er sie verstoßen wollte. Denn Manasses Sünden hatten das Maß vollgemacht: Seine abscheulichen Taten 4 und seine Morde an vielen unschuldigen Menschen – dies alles wollte der HERR nicht mehr vergeben.
5 Alles Weitere über Jojakims Leben steht in der Chronik der Könige von Juda. 6 Als er starb, trat sein Sohn Jojachin die Nachfolge an.
7 Zu dieser Zeit konnte der König von Ägypten sein Land nicht mehr verlassen, denn der König von Babylonien hatte ihm alle zuvor eroberten Gebiete abgenommen: von dem Bach, der die Grenze zu Ägypten bildet, bis zum Euphrat.
Kommentar
Folge Gottes Geboten
Gott wollte von Anfang an, dass Sein Volk in einer heilen Beziehung mit Ihm lebt. Diese Beziehung wird durch einen Bund beschrieben. Gott hatte Sein Volk aus Ägypten gerettet und Sich ganz auf Israel festgelegt. Dann beschrieb Er ihnen, wie sie in dieser heilen Beziehung mit Ihm bleiben könnten. Die Zehn Gebote waren zum Schutz dieser Beziehung gedacht. Sie sollten dem Volk helfen zu gedeihen (5. Mose 4).
Immer wieder lesen wir im Alten Testament, dass sie Seine Gebote nicht hielten. Das Ergebnis war Unheil. Es gab den einen oder anderen Hoffnungsschimmer, wenn sie den Bund mit Gott wieder erneuerten.
Ein solcher Hoffnungsschimmer leuchtete während Josias Regierung auf. „Er nahm seinen Platz ein und erneuerte den Bund in der Gegenwart des Herrn. Er gelobte, dem Herrn zu gehorchen und seine Gebote, Vorschriften und Gesetze von ganzem Herzen und von ganzer Seele zu befolgen. Damit bestätigte er alle Bedingungen des Bundes, die in dem Buch niedergelegt waren, und auch das Volk gelobte, den Bund zu halten „ (23,3).
Josia führte einige Reformen durch (23,1-25). Sie hinterließen leider keinen bleibenden Eindruck beim Volk, denn nach Josias Tod wurde schnell alles wieder, wie es vorher gewesen war. Josias Leben war alles andere als einfach, und es endete tragisch – trotzdem fragte er in allem Gott um Rat und folgte „von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und aus ganzer Kraft dem Herrn“ (23,25). Auch er wird im Hebräerbrief als Glaubensheld erwähnt.
Zum Glück wurden die Gesetze unter dem neuen Bund nicht auf Steintafeln, sondern in dein Herz geschrieben. In dem Moment, in dem du dein ganzes Vertrauen auf Jesus gelegt hast, erfüllten sich alle Verheißungen aus dem Alten Testament in dir. Du erhältst Gottes Gerechtigkeit, Er schenkt dir Seinen Heiligen Geist, damit du in einer heilen Beziehung mit Ihm und anderen Menschen leben kannst.
Gebet
Pippa fügt hinzu
Psalm 84,8
„So bekommen sie immer wieder neue Kraft und erscheinen in Jerusalem vor Gott.“
Eine wundervolle Ermutigung, weiterzumachen, durchzuhalten – zu glauben, dass die kommenden Jahre mehr Frucht bringen als die vergangenen.
Vers des Tages
Römer 1,16
Ich schäme mich nicht für die rettende Botschaft. Denn sie ist eine Kraft Gottes, die alle befreit, die darauf vertrauen…
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“