Nicht zu sehen aber durch Nichts zu ersetzen
Einführung
Jeden Montagmorgen ruft er im Pfarramt an und erkundigt sich nach den Veranstaltungen, die in der neuen Woche anstehen und wer daran mitwirkt. Seit Jahrzehnten unterstützt Charles mit seiner Gebetsgruppe unsere Gemeinde treu im Gebet. Er ist nur einer von vielen in unserer Gemeinde, die für uns beten. Man mag die Gebete nicht sehen, aber sie sind durch Nichts zu ersetzten.
„Fürbitte“ bedeutet, für andere zu beten (obwohl es auch verwendet werden kann, wenn man für eigene Anliegen bittet). Wir sind alle aufgefordert, für einander zu beten. Paulus schreibt an Timotheus, „Vor allem anderen fordere ich euch auf, für alle Menschen zu beten. Bittet bei Gott für sie und dankt ihm. So sollt ihr für die Herrschenden und andere Menschen in führender Stellung beten“ (1. Timotheus 2,1-2a).
Jesus ist der große Fürsprecher. Er „ist für die Sünder eingetreten“ (Jesaja 53,12). Er „sitzt zur Rechten Gottes und tritt für uns ein“ (Römer 8,34; Hebräer 7,25). Auch der Heilige Geist tritt für und durch uns ein: „Der Heilige Geist betet für uns mit einem Seufzen, das sich nicht in Worte fassen lässt… der Geist bittet für die, die zu Gott gehören, wie es dem Willen Gottes entspricht“ (Römer 8,26-27).
In unserem Text aus dem Alten Testament heute sehen wir, welche Rolle Jesaja als Fürsprecher hatte. Für andere zu bitten, gehört zu den Aufgaben eines Propheten. Auch Könige hielten damals Fürbitte: z.B. David, Salomo und Hiskia. Auch du bist aufgefordert, diesen unsichtbaren Dienst zu tun, der doch durch Nichts zu ersetzen ist.
Psalm 83,1–19
Aufstand der Völker
1 Ein Lied von Asaf.
2 Gott, schweige nicht!
Sieh nicht so still
und untätig zu!
3 Höre doch, wie deine Feinde rebellieren;
alle, die dich hassen, sind stolz und siegessicher.
4 Sie planen einen heimtückischen Anschlag auf dein Volk;
sie halten Kriegsrat gegen die Menschen, die unter deinem Schutz stehen.
5 »Kommt!«, sagen sie, »wir wollen dieses Volk ausrotten!
Den Namen Israel soll niemand mehr kennen!«
6 Darin sind sie sich völlig einig,
alle haben sich gegen dich verschworen:
7 die Leute von Edom und die Ismaeliter,
die Moabiter und die Hagariter,
8 die von Gebal, Ammon und Amalek,
die Philister und die Bewohner von Tyrus;
9 sogar die Assyrer haben sich ihnen angeschlossen –
sie verbünden sich mit den Moabitern und den Ammonitern.
10 HERR, schlage sie in die Flucht wie damals die Midianiter!
Besiege sie wie den Kanaaniterkönig Jabin
mit seinem Heerführer Sisera am Fluss Kischon!
11 Bei En-Dor wurden sie vernichtet,
und ihre Leichen verrotteten auf dem Acker.
12 Töte ihre Fürsten wie Oreb und Seeb,
bestrafe ihre Machthaber wie Sebach und Zalmunna!
13 Sie alle hatten einst gesagt:
»Wir erobern das Land, das Gott gehört!«
14 Mein Gott! Wirble sie davon wie ausgedörrte Disteln,
wie Spreu, die der Wind verweht!
15 Wie ein Flächenbrand,
dessen Flammen Berge und Wälder fressen,
16 so verfolge sie durch ein Unwetter,
erschrecke sie mit einem Sturm!
17 Lass sie vor Scham erröten,
damit sie endlich nach dir, HERR, fragen!
18 Sie sollen scheitern und für immer verstummen,
ja, lass sie in ihrer Schande umkommen!
19 Denn sie müssen erkennen, dass du allein der HERR bist,
der Herrscher über die ganze Welt!
Kommentar
Bitte für Menschen, die nach Gott fragen
Dieser Psalm ist eine Fürbitte; die Bitte, dass Menschen Gottes rettende Kraft erkennen und sich Ihm rechtzeitig vor dem letzten Tag zuwenden.
Die umliegenden Völker wollen das Volk Gottes vernichten (83,5). Der Psalmist aber sieht darin einen Angriff auf Gott selbst. Er spricht von ihnen als „deine Feinde“ (83,3), die „ein Bündnis gegen dich geschlossen“ haben (83,6). Wir werden daran erinnert, dass ein Angriff auf Gottes Volk immer auch ein Angriff auf Gott ist.
Der Psalmist betet, dass Gottes Feinde in die Flucht geschlagen werden (83,10.16). Aber er bittet auch, dass sie sich bekehren: „Lass sie zum Spott werden, dass sie anfangen, Herr, nach deinem Namen zu fragen“ (83,17). Da ist der tiefe Wunsch, dass andere nach Gott zu fragen beginnen und „erkennen, dass du allein Herr genannt wirst, der Herrscher über die ganze Erde“ (83,19).
Gebet
Apostelgeschichte 28,1–16
Auf der Insel Malta
28 1 Als wir in Sicherheit waren, erfuhren wir, dass die Insel Malta hieß. 2 Ihre Bewohner waren sehr freundlich. Sie zündeten ein Feuer an und holten uns alle dazu; denn es hatte zu regnen begonnen, und es war sehr kalt. 3 Paulus sammelte trockenes Reisig und wollte es auf das Feuer legen. Von der Hitze aufgescheucht, fuhr plötzlich eine Giftschlange heraus und biss sich an seiner Hand fest. 4 Die Inselbewohner sahen die Schlange an seiner Hand und riefen entsetzt: »Das muss ein Mörder sein. Er ist zwar dem Meer entkommen, doch nun sorgt die Göttin der Rache dafür, dass er nicht am Leben bleibt!« 5 Aber Paulus schleuderte das Tier ins Feuer, ohne dass ihm etwas geschehen wäre. 6 Gespannt warteten die Leute darauf, dass sein Arm anschwellen oder Paulus plötzlich tot umfallen würde. Doch als sie auch nach langer Zeit nichts Ungewöhnliches beobachten konnten, änderten sie ihre Meinung. Jetzt sagten sie: »Er muss ein Gott sein!«
7 Ganz in der Nähe der Küste lag das Landgut, das dem Statthalter der Insel gehörte. Er hieß Publius. Von ihm wurden wir freundlich aufgenommen, und wir blieben drei Tage dort. 8 Der Vater von Publius war an der Ruhr erkrankt und lag mit Fieber im Bett. Paulus ging zu ihm, betete, legte ihm die Hände auf und machte ihn wieder gesund. 9 Als das bekannt wurde, kamen auch alle anderen Kranken der Insel und ließen sich heilen. 10 Sie erwiesen uns viel Ehre, und bei unserer Abfahrt versorgten sie uns mit allem, was wir brauchten.
Ankunft in Rom
11 Drei Monate später segelten wir mit einem Schiff aus Alexandria weiter, das in einem Hafen von Malta überwintert hatte. Es war an seinen Galionsfiguren, den »Zwillingen«, zu erkennen. 12 Wir liefen Syrakus an und blieben drei Tage dort. 13 Wir lichteten die Anker und fuhren weiter nach Rhegion. Weil schon nach einem Tag ein günstiger Südwind aufkam, erreichten wir in nur zwei Tagen Puteoli. 14 Dort begegneten wir Christen. Sie luden uns ein, eine Woche bei ihnen zu bleiben. Und dann brachen wir auf nach Rom. 15 Die Christen in Rom hatten schon von unserer Ankunft gehört und kamen uns bis Tres-Tabernae entgegen, einige sogar bis Forum Appii. Als Paulus sie sah, dankte er Gott und blickte mit neuem Mut in die Zukunft.
Paulus in Rom
16 In Rom erlaubte man Paulus, eine eigene Wohnung zu nehmen, in der er von einem Soldaten bewacht wurde.
Kommentar
Bitte um Heilung
Gelegentlich höre ich, dass Christen nicht mehr für körperliche Heilung beten sollten. Heilungswunder seien beschränkt gewesen auf Jesu Wirken und die Zeit unmittelbar nach Seinem Tod und Seiner Auferstehung. Einige behaupten sogar, dass schon während der Apostelgeschichte die Wunder abgenommen hätten. Das ist eindeutig nicht der Fall.
Als sich eine Schlange in Paulus‘ Hand verbiss, schüttelte er sie ins Feuer und erlitt keinen Schaden von dem Biss (28,3-5). Wir sind im letzten Kapitel der Apostelgeschichte angekommen und lesen von Paulus als einem Beispiel für Jesu Prophezeiung aus Markus 16,18: „Sie werden Schlangen anfassen … und es wird ihnen nicht schaden“.
Auf Malta begegnen Paulus und seine Mitreisenden Publius, dem höchsten Beamten der Insel: „Er hieß uns herzlich willkommen und versorgte uns drei Tage lang. Da erkrankte der Vater des Publius auf einmal an Fieber und Ruhr. Paulus ging zu ihm hinein, und als er für ihn betete und ihm die Hände auflegte, wurde er gesund“ (28,7-8).
Das ist ein so einfaches Modell zum Nachmachen. Das erste, was Paulus tat, als er hörte, dass Publius‘ Vater krank war - er handelte im Glauben. Er glaubte, dass Gott ihn zu heilen vermochte. Also „ging [er] zu ihm“ (28,8).
Zweitens handelte er mutig. Publius‘ Vater war wahrscheinlich kein Christ. Trotzdem hatte Paulus den Mut, ihm Gebet anzubieten, in aller Öffentlichkeit und mit Handauflegen. Er hätte versucht sein können zu denken, „Was wenn er nicht geheilt wird? Wie stehe ich dann da? Bringt das das Evangelium in Verruf?“ Paulus ging das Risiko ein. Er handelte im Glauben, betete und legte die Hände auf – und Gott heilte ihn. „Daraufhin kamen alle anderen Kranken der Insel herbei und wurden ebenfalls geheilt“ (28,9).
Die Heilungswunder nehmen zum Ende der Apostelgeschichte nicht ab, vielmehr steigt ihre Zahl explosionsartig an. Lukas sieht darin etwas, das eindeutig zum Leben der Kirche dazugehört. Die Frage muss also nicht heißen, „Heilt Gott heute noch?“, sondern, „Beantwortet Gott heute noch Gebet?“ Wenn Er das tut, stellt sich die Frage, warum Er ausgerechnet Bitten um Heilung nicht beantworten sollte? Die Bitte um Heilung ist ein wichtiger Bereich der Fürbitte.
Meine Frau Pippa und ich haben über die Jahre schon für viele Menschen gebetet. Es stimmt wohl, dass bei Weitem nicht alle geheilt wurden. Wir beten nicht für Kranke, weil alle geheilt werden. Wir beten für sie, weil Jesus es uns aufgetragen hat. In den vergangenen Jahren wurden wir auch Zeugen großartiger Heilungen. Lass dich also nicht entmutigen. Bete weiter voller Glauben, mutig, in Liebe und mit Einfühlungsvermögen.
Gebet
2. Könige 19,14–20,21
14 Die Boten überbrachten Hiskia das Schreiben. Er las es und ging damit in den Tempel. Dort breitete er den Brief vor dem HERRN aus 15 und begann zu beten: »O HERR, du Gott Israels, der du über den Keruben thronst, du allein bist Gott über alle Königreiche der Welt. Himmel und Erde hast du geschaffen. 16 HERR, erhöre mich! Sieh doch, wie schlimm es um uns steht! Höre, wie Sanherib dich, den lebendigen Gott, verhöhnt.
17 Es ist wahr, HERR: Die assyrischen Könige haben die Länder aller ihrer Feinde verwüstet. 18 Sie haben deren Götter ins Feuer geworfen, denn es waren ja keine lebendigen Götter, sondern nur Figuren aus Holz oder Stein, von Menschen gemacht. Darum konnten die Assyrer sie verbrennen. 19 Nun bitte ich dich, HERR, unser Gott: Rette uns aus der Gewalt des assyrischen Königs! Alle Länder der Erde sollen erkennen, dass du allein der HERR und Gott bist!«
Gottes Antwort auf den Spott des assyrischen Königs
20 Da schickte Jesaja, der Sohn von Amoz, einen Boten zu König Hiskia, der ihm sagen sollte: »So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe gehört, was du wegen Sanherib gebetet hast. 21 Höre nun, was ich zum König von Assyrien sage:
Die Stadt Zion
hat bloß Verachtung und Spott für dich übrig!
Ganz Jerusalem
schüttelt den Kopf über dich.
22 Weißt du überhaupt,
wen du verhöhnt und gelästert hast?
Weißt du, mit wem du dich angelegt hast?
Mit dem heiligen Gott Israels!
23 Durch deine Boten hast du mich,
den Herrn, verspottet.
Du prahlst:
›Mit meinen vielen Streitwagen
habe ich die Berge bezwungen,
bis zum höchsten Gipfel des Libanon bin ich vorgestoßen.
Seine mächtigen Zedern habe ich gefällt
und die schönsten Zypressen abgeholzt.
Ich erreichte das entlegenste Versteck
und drang in jedes Dickicht
seiner Wälder vor.
24 In fremden Ländern habe ich mir Brunnen gegraben,
um daraus zu trinken.
Und auch die Nilarme in Ägypten waren kein Hindernis für mich:
Unter meinen Schritten trockneten sie aus.‹
25 Du König von Assyrien, weißt du es denn nicht?
Womit du jetzt prahlst, das habe ich schon in grauer Vorzeit geplant,
seit langem ist es vorbereitet!
Nur darum habe ich zugelassen,
dass du befestigte Städte einreißt
und sie in Trümmerhaufen verwandelst.
26 Ihre Einwohner waren machtlos gegen dich,
du hast Schrecken und Schande über sie gebracht.
Sie waren wie junges Grün auf dem Feld,
wie zartes Gras auf Lehmdächern,
das im heißen Ostwind verdorrt.
27 Ich kenne dich ganz genau.
Ich weiß, ob du sitzt oder stehst.
Ich sehe, wann du kommst und wann du gehst.
Ich weiß auch, wie du gegen mich wütest.
28 Dein Prahlen habe ich gehört.
Weil du so gegen mich tobst,
will ich dir einen Ring durch die Nase ziehen
und meinen Zaum ins Maul legen.
Dann treibe ich dich den Weg wieder zurück,
den du gekommen bist.
29 Dir, Hiskia, gebe ich ein Zeichen, an dem du erkennen kannst,
dass ich mein Versprechen halte:
In diesem und im nächsten Jahr müsst ihr von dem leben,
was auf euren Feldern von allein nachwächst.
Doch im übernächsten Jahr könnt ihr wieder säen und ernten,
Weinberge anlegen
und ihre Früchte essen wie früher.
30 Die Bewohner von Juda, die diese schwere Zeit überstehen,
werden in Frieden in ihrer Heimat leben können
wie Pflanzen, die Wurzeln schlagen
und Frucht bringen.
31 Denn in Jerusalem wird ein Rest meines Volkes übrig bleiben
und vom Berg Zion aus das Land wieder bevölkern.
Ich, der HERR, der allmächtige Gott, sorge dafür
und verfolge leidenschaftlich mein Ziel.
32 Ich sage dir auch, was mit dem assyrischen König geschehen wird:
Seine Truppen werden Jerusalem mit keinem Fuß betreten.
Sie werden keinen einzigen Pfeil abschießen
und nicht im Schutz ihrer Schilde gegen die Stadtmauer anstürmen.
Nicht einmal einen Belagerungswall werden sie aufschütten.
33 Die Assyrer werden Jerusalem nicht stürmen,
sondern auf demselben Weg abziehen, den sie gekommen sind.
Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort.
34 Um meiner Ehre willen beschütze ich diese Stadt.
Ich rette sie, weil ich es meinem Diener David versprochen habe.«
35 Noch in dieser Nacht ging der Engel des HERRN in das Lager der Assyrer und tötete 185.000 Soldaten. Am nächsten Morgen war alles mit Leichen übersät. 36 Da ließ Sanherib zum Aufbruch blasen, zog seine Truppen ab und kehrte nach Assyrien zurück. Er blieb in der Hauptstadt Ninive.
37 Eines Tages, als er im Tempel seines Gottes Nisroch betete, stachen ihn seine Söhne Adrammelech und Sarezer mit dem Schwert nieder. Die beiden flohen in das Land Ararat, und Asarhaddon, ein anderer Sohn von Sanherib, wurde sein Nachfolger.
Gott heilt den todkranken König
20 1 In dieser Zeit wurde Hiskia todkrank. Der Prophet Jesaja, der Sohn von Amoz, besuchte ihn und sagte: »So spricht der HERR: Regle noch die letzten Dinge, denn du bist unheilbar krank und wirst bald sterben.«
2 Als Hiskia das hörte, drehte er sich zur Wand und betete: 3 »Ach, HERR, denk doch daran, dass ich dir mein Leben lang treu geblieben bin und mit ganzer Hingabe getan habe, was dir gefällt.« Er fing laut an zu weinen.
4-5 Jesaja war inzwischen wieder gegangen. Doch er war noch nicht einmal bis zum Tor des inneren Vorhofs gekommen, als der HERR ihn noch einmal mit einer Botschaft zu Hiskia zurücksandte. Jesaja ging erneut zum König und sagte: »Du König meines Volkes, hör, was der HERR, der Gott deines Vorfahren David, dir sagen lässt: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Ich will dich gesund machen. Übermorgen kannst du wieder in den Tempel des HERRN gehen. 6 Ich verlängere dein Leben um fünfzehn Jahre. Auch will ich dich und diese Stadt vor dem assyrischen König bewahren. Um meiner eigenen Ehre willen und weil ich es meinem Diener David versprochen habe, beschütze ich Jerusalem.«
7 Dann befahl Jesaja: »Man soll einen Umschlag aus gepressten Feigen machen und ihn auf das Geschwür des Königs legen!« Da wurde Hiskia gesund.
8 Vorher hatte Hiskia Jesaja gefragt: »Woran kann ich erkennen, dass der HERR mich wieder gesund macht und dass ich übermorgen zum Tempel gehen kann?«
9 Jesaja hatte geantwortet: »Der HERR gibt dir ein Zeichen, an dem du erkennen wirst, dass er sein Versprechen hält: Soll der Schatten an der Treppe zehn Stufen vorwärtsgehen, oder soll er zehn zurückwandern?«
10 Hiskia antwortete: »Es ist nichts Besonderes, wenn der Schatten zehn Stufen vorangeht. Nein, er soll zehn Stufen zurückwandern!«
11 Da betete der Prophet Jesaja zum HERRN. Und Gott ließ den Schatten an der Treppe, die seinerzeit König Ahas gebaut hatte, zehn Stufen zurückgehen.
Hiskia begeht einen großen Fehler
12 Kurze Zeit später kam eine Gesandtschaft des babylonischen Königs Merodach-Baladan zu Hiskia. Merodach-Baladan war ein Sohn von Baladan. Er hatte gehört, dass Hiskia schwer krank gewesen war, und ließ ihm deshalb einen Brief und Geschenke überbringen. 13 Hiskia freute sich darüber und zeigte den Gesandten sein ganzes Schatzhaus. In alle Kammern ließ er sie schauen. Sie sahen das Silber und das Gold, die kostbaren Öle und Gewürze. Sogar das Waffenlager und die Vorratshäuser zeigte er ihnen. Im ganzen Palast und im ganzen Reich gab es nichts Bedeutendes, was diese Männer nicht zu sehen bekamen.
14 Da ging der Prophet Jesaja zu König Hiskia. »Woher kamen diese Männer, und was wollten sie von dir?«, fragte er, und Hiskia antwortete:
»Aus einem fernen Land sind sie gekommen, aus Babylonien.«
15 »Was haben sie im Palast gesehen?«, wollte Jesaja wissen. Hiskia erwiderte: »Sie haben alles gesehen, was ich besitze. In jede einzelne Schatzkammer ließ ich sie schauen.«
16 Da sagte Jesaja: »Hör, was der HERR dazu sagt: 17 Eines Tages wird der ganze Reichtum in deinem Palast – alle Schätze, die du und deine Vorfahren angehäuft haben – nach Babylon fortgebracht werden. Nichts wird übrig bleiben. 18 Auch einige von deinen eigenen Söhnen, die dir noch geboren werden, wird man verschleppen. Sie müssen als Eunuchen im Palast des babylonischen Königs dienen.«
19 Hiskia sagte nur: »Der HERR weiß, was er tut; ich beuge mich seinem Urteil. Wenn nur zu meinen Lebzeiten noch Frieden und Ruhe herrschen!«
Hiskias Tod
20 Hiskias weiteres Leben und seine militärischen Erfolge sind in der Chronik der Könige von Juda beschrieben. Man kann dort nachlesen, wie er den Teich anlegen und die Wasserleitung bauen ließ, um die Stadt mit Wasser zu versorgen. 21 Als Hiskia starb, wurde sein Sohn Manasse zum Nachfolger erklärt.
Kommentar
Bitte um Erlösung
Wir stehen manchmal im Leben vor schier unlösbaren Problemen. Hier sehen wir ein wunderbares Modell, wie wir damit umgehen können. Hiskia verzweifelte nicht. Er geriet nicht in Panik. Er gab nicht auf. Er wandte sich im Gebet an Gott.
Wir finden dieses Gebet Hiskias an drei unterschiedlichen Stellen im Alten Testament und auch, wie Gott darauf geantwortet hat (s. auch Jesaja 36-39 und 2. Chronik 32). Außerdem sind die Ereignisse durch babylonische Quellen belegt.
Als Hiskia den Drohbrief erhielt, der ihn vor ein schier unlösbares Problem stellte, „ging er hinauf zum Haus des Herrn und breitete das Schreiben vor dem Herrn aus“ (19,14). Er betete zu Gott, „Herr, Gott Israels… Du allein bist Gott über alle Königreiche der Erde. Du allein hast Himmel und Erde geschaffen. Höre meine Worte, Herr, und erhöre mich! Öffne deine Augen, Herr, und sieh! …Herr, unser Gott, rette uns vor seiner Macht; dann werden alle Königreiche der Erde wissen, dass du allein, Herr, Gott bist“ (19,15-19).
Hiskia beginnt damit anzuerkennen, wer Gott ist. Wenn wir Fürbitte halten, reden wir mit dem Gott über alle Königreiche der Erde (19,15). Gott hat die Macht, scheinbar unüberwindbare Probleme zu lösen.
Hiskias‘ Gebet galt Gottes Ehre und Herrlichkeit, damit „alle Königreiche der Erde wissen, dass du allein, Herr, Gott bist“ (19,19). Jesus lehrte uns, unsere Gebete mit, „dein Name werde geehrt. Dein Reich komme bald“ zu beginnen (Matthäus 6,9-10).
Mir gefällt die Formulierung, „Er breitete das Schreiben vor dem Herrn aus“ (19,14). Hiskia sprach mit Gott über das Problem. Und der Prophet Jesaja schickte Hiskia eine Nachricht, dass Gott sein Gebet erhört habe. Als Antwort auf Hiskias‘ Fürbitte für sein Volk rettete Er sie aus der Bedrohung durch die Assyrer.
Hiskia bat auch um Heilung. Er war todkrank (20,1). Er trat für sich selbst ein: „Da drehte er sein Gesicht zur Wand und betete zum Herrn“ (20,2). Wieder beantwortet Gott seine Fürbitte: „Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Ich will dich gesund machen. In drei Tagen wirst du in das Haus des Herrn gehen. Ich will deinem Leben noch 15 Jahre hinzufügen“ (20,5-6).
Hiskia erfuhr Gottes reichen Segen als Antwort auf seine Fürbitte. Der Abschnitt endet jedoch mit einer Warnung. Als Gesandte Babylons eintrafen, stellte er seine Schätze zur Schau (20,12-15). Es scheint, als wolle er die Lorbeeren für das ernten, was der Herr ihm gegeben hatte. Jesaja sagte deshalb zu ihm, „Es wird nichts hier bleiben“ (20,17). Wenn wir den Ruhm für das beanspruchen, was wir in Wirklichkeit Gott zu verdanken haben, tun wir das auf eigene Gefahr.
Gebet
Pippa fügt hinzu
Apostelgeschichte 28,15
Paulus hatte eine lange, traumatische Reise nach Rom hinter sich. Kein Wunder, dass er sich freute, als er von einer Christengemeinde begrüßt wurde. Obwohl das Reisen heute viel einfacher ist, sind Nicky und ich immer dankbar, wenn uns freundliche Menschen am Flughafen abholen und an unser Ziel bringen. Wo auch immer wir bisher hingekommen sind, hat sich die Gemeinschaft der Christen vor Ort immer bestens um uns gekümmert.
Vers des Tages
2. König 20,5
Hör, was der HERR… dir sagen lässt: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Ich will dich gesund machen.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“