Tag 155

Himmelsklänge

Weisheit Psalm 69,30–37
Neues Testament Apostelgeschichte 1,23–2,21
Altes Testament 2. Samuel 5,6–6,23

Einführung

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass es in der Bibel ganz schön laut zugeht? Die Weisheit ruft (Sprüche 8); Lob erschallt (Psalm 66,8); Zimbeln klingen laut (Psalm 15); Gott ruft (Psalm 50); Wellen tosen (Hesekiel 1); Jesus betete laut schreiend und unter Tränen (Hebräer 5) und selbst die Schöpfung seufzt (Römer 8).

Am Pfingsttag „ertönte vom Himmel ein Brausen wie das Rauschen eines mächtigen Sturms“ (Apostelgeschichte 2,2). Wir lesen heute noch von anderen Geräuschen, die zwischen Himmel und Erde hin- und hergehen.

Weisheit

Psalm 69,30–37

30 Ich aber bin elend und von Schmerzen gequält.
  Beschütze mich, Gott, und hilf mir wieder auf!

31 Dann will ich dich loben mit meinem Lied;
  ich will deinen Namen rühmen und dir danken!
32 Daran hast du mehr Freude als an Rindern,
  die man dir opfert, oder an fetten Stieren.
33 Wenn die Unterdrückten das sehen,
  werden sie froh. Ihr, die ihr nach Gott fragt,
  fasst neuen Mut!
34 Denn der HERR hört das Rufen der Armen
  und Hilflosen.
  Die Menschen, die um seinetwillen
  ins Gefängnis geworfen werden,
  überlässt er nicht ihrem Schicksal.

35 Himmel und Erde sollen ihn loben,
  die Meere und alles, was darin lebt!
36 Denn Gott wird den Berg Zion befreien
  und die Städte in Juda wieder aufbauen.
  Sein Volk wird sich darin niederlassen
  und das Land erneut in Besitz nehmen.
37 Die Nachkommen derer, die dem HERRN dienen,
  werden es erben; alle, die ihn lieben,
  werden darin wohnen.

Kommentar

Klänge des Lobpreises

Die Bibel ist realistisch. Es gibt Zeiten, in denen wir Schmerzen leiden (69,30). David versucht nicht, seine Probleme zu verdrängen. Trotz der Umstände entscheidet er sich aber, Gott anzubeten. Auch in deinen tiefen Lebenstälern ist Gott immer derselbe; bete Ihn an.

Der Psalm endet mit Klängen des Lobpreises: „Dann will ich Gottes Namen mit einem Lied loben und ihm von ganzem Herzen danken… Lobt ihn, Himmel und Erde“ (69,31.35). Lobpreis und Anbetung findet nicht nur auf der Erde statt, sondern auch im Himmel. Wenn du Gott preist, stimmst du in die himmlischen Klänge ein. Wir sehen hier drei Aspekte des Lobpreises:

1. Lobpreis ist eine Entscheidung
David sagt, „ich will Gottes Namen mit einem Lied loben“ (69,31). Dir ist vielleicht nicht immer danach, Gott mit Liedern zu loben, aber du kannst dich dafür entscheiden, es trotzdem zu tun; es ist eine Willensentscheidung.

2. Lobpreis gefällt Gott
„Das wird dem Herrn besser gefallen als die Opferung eines Ochsen oder eines Stieres“ (69,32).

3. Lobpreis wirkt auf andere
„Die Unterdrückten werden es sehen und sie werden sich freuen. Ihr alle, die ihr nach Gott fragt: Neuer Mut soll eure Herzen erfüllen!“ (69,33; GNB). Ich sehe immer wieder bei Alpha, wie die Herzen derer vom Lobpreis berührt werden, die nach Gott fragen.

Gebet

Herr, bitte hilf mir, Deinen Namen mit Liedern zu preisen, ganz egal was in meinem Leben gerade los ist.
Neues Testament

Apostelgeschichte 1,23–2,21

23 Daraufhin schlugen sie zwei Männer vor: Josef Barsabbas, genannt Justus, und Matthias. 24 Dann beteten sie alle: »Herr, du kennst jeden Menschen ganz genau. Zeig uns, welcher von diesen beiden nach deinem Willen 25 den Dienst und das Apostelamt von Judas übernehmen soll. Denn Judas hat seinen Auftrag nicht erfüllt. Er ist jetzt an dem Platz, der ihm zukommt.« 26 Danach losten sie, und das Los fiel auf Matthias. Seit dieser Zeit gehörte er zum Kreis der zwölf Apostel.

Pfingsten: Der Heilige Geist kommt

2 1 Zum Beginn des jüdischen Pfingstfestes waren alle, die zu Jesus gehörten, wieder beieinander. 2 Plötzlich kam vom Himmel her ein Brausen wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie sich versammelt hatten. 3 Zugleich sahen sie etwas wie züngelndes Feuer, das sich auf jedem Einzelnen von ihnen niederließ.

4 So wurden sie alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in fremden Sprachen zu reden, jeder so, wie der Geist es ihm eingab. 5 In Jerusalem hatten sich viele fromme Juden aus aller Welt niedergelassen. 6 Als sie das Brausen hörten, liefen sie von allen Seiten herbei. Fassungslos hörte jeder die Jünger in seiner eigenen Sprache reden. 7 »Wie ist das möglich?«, riefen sie außer sich. »Alle diese Leute sind doch aus Galiläa, 8 und nun hören wir sie in unserer Muttersprache reden; 9 ganz gleich ob wir Parther, Meder oder Elamiter sind. Andere von uns kommen aus Mesopotamien, Judäa, Kappadozien, Pontus und der Provinz Asia, 10 aus Phrygien, Pamphylien und aus Ägypten, aus der Gegend von Kyrene in Libyen und selbst aus Rom. 11 Wir sind Juden oder Anhänger des jüdischen Glaubens, Kreter und Araber. Doch jeder von uns hört diese Menschen in seiner eigenen Sprache von Gottes großen Taten reden!« 12 Erstaunt und ratlos fragte einer den anderen: »Was soll das bedeuten?«

13 Einige aber spotteten: »Die haben doch nur zu viel getrunken!«

Petrus verkündet: Jesus ist der von Gott versprochene König

14 Da erhob sich Petrus mit den anderen elf Aposteln und rief der Menge zu: »Hört her, ihr Leute aus Judäa und ihr Einwohner von Jerusalem! Ich will euch erklären, was hier geschieht. 15 Diese Männer sind nicht betrunken, wie einige von euch meinen. Es ist ja erst neun Uhr morgens. 16 Nein, hier erfüllt sich, was Gott durch den Propheten Joel vorausgesagt hat. Bei ihm heißt es:

  17 ›In den letzten Tagen, spricht Gott,
  will ich die Menschen mit meinem Geist erfüllen.
  Eure Söhne und Töchter werden
  aus göttlicher Eingebung reden,
  eure jungen Männer werden Visionen haben
  und die alten Männer bedeutungsvolle Träume.
  18 Allen Männern und Frauen, die mir dienen,
  will ich in jenen Tagen meinen Geist geben,
  und sie werden in meinem Auftrag prophetisch reden.
  19 Am Himmel und auf der Erde
  werdet ihr Wunderzeichen sehen:
  Blut, Feuer und dichten Rauch.
  20 Die Sonne wird sich verfinstern
  und der Mond blutrot scheinen,
  bevor der große und schreckliche Tag kommt,
  an dem ich Gericht halte.
  21 Wer dann den Namen des Herrn anruft,
  wird gerettet werden.‹

Kommentar

Klänge des Heiligen Geistes

Die Erfahrung von Pfingsten ist nicht einfach ein historisches Ereignis; sie ist relevant für dich und mich. Du kannst sie „heute noch“ machen (2,29). Joel prophezeite, „Gott spricht: ich werde meinen Geist über alle Menschen ausgießen“ (2,17-21) – über Männer und Frauen, Jung und Alt, Arm und Reich. Das schließt dich und mich eindeutig ein.

1. Suche nach der Erfahrung
Zu der Erfahrung des Heiligen Geistes am Pfingsttag gehörten drei Dinge:

Als erstes brauchte es die Kraft Gottes. Sie hörten ein Stürmen, keinen echten Sturm, sondern „wie das Rauschen eines mächtigen Sturms“ (2,2). Es könnte sich angehört haben wie ein heftiger Tropensturm. Es war die große, unsichtbare Kraft Gottes; das äußere, sichtbare Zeichen einer inneren, geistlichen Wirklichkeit.

Das hebräische Wort „ruach“ bedeutet wörtlich „Atem“ oder „Wind“. Im Alten Testament wird es für den Heiligen Geist – den Geist Gottes gebraucht. An Pfingsten erfüllte sich, was damit begonnen hatte, dass Jesus sie angehaucht und gesagt hatte, „Empfangt den Heiligen Geist“ (Johannes 20,22).

Die Erfahrung des Heiligen Geistes bedeutet in erster Linie, Gottes Liebe zu dir zu erfahren (Römer 5,5). Du erlebst Gottes Liebe, damit du wie Paulus sagen kannst, der Sohn Gottes, hat „mich geliebt und sich selbst für mich geopfert“ (Galater 2,20). Rick Warren sagt, „Sich von Gott geliebt zu fühlen, ist der Ausgangspunkt jeden Dienstes, jeder Erweckung, jeden Neuanfangs.“

Der Heilige Geist ist derjenige, der die Kraft für jede Erweckung schenkt. Und das tut Er in erster Linie, indem Er Menschen die Erfahrung machen lässt, Gottes Liebe in ihren Herzen wahrzunehmen, zu erleben, sie als solche zu erkennen. Das ist die Art Wissen, die den Weg vom Kopf ins Herz findet.

Zweitens gehört Feuer von Gott dazu. Sie sahen Feuer. Es war kein echtes Feuer: „Dann erschien etwas, das aussah wie Flammen, die sich zerteilten, wie Feuerzungen, die sich auf jeden Einzelnen von ihnen niederließen“ (2,3). Wieder war es ein äußeres, sichtbares Zeichen für eine innere, geistliche Realität. Das Feuer von Gottes Liebe steht für Seine Kraft, Reinheit und Leidenschaft.

Wo immer man den Heiligen Geist erlebt, bringt Er ein neues Feuer, eine neue Leidenschaft ins Leben.

Drittens gehören Sprachen von Gott dazu. „Und alle Anwesenden wurden vom Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu sprechen, wie der Heilige Geist es ihnen eingab“ (2,4). Sprachen des Himmels, die sie nie gelernt hatten. Paulus spricht von den „Sprachen der Welt“ und von „Engelszungen“ (1. Korinther 13,1). Die Sprachen wurden erkannt, keine Sprache fehlte (2,5-11). Es war die Umkehrung der Sprachenverwirrung und Uneinigkeit beim Turmbau zu Babel (1. Mose 11,1-9).

Die Erfahrung von Gottes Liebe durch den Heiligen Geist bringt Einheit in die Kirche. Wenn wir erkennen, dass derselbe Heilige Geist bei Katholiken, Orthodoxen, Protestanten, Pfingstlern und jeder anderen christlichen Denomination am Werk ist, hat das heilende Wirkung und bringt eine sichtbare Erfahrung von Einheit.

Es gab drei unterschiedliche Reaktionen auf die Ereignisse an Pfingsten (alle sehen wir heute als Folge des Wirkens des Heiligen Geistes): Einige waren „außer sich vor Staunen“ (2,7). Die zweite Reaktion war Ratlosigkeit, „Ratlos fragte einer den anderen: „Was soll das bedeuten?"“ (2,12; Hfa). Die dritte Reaktion war Spott. „Manche spotteten auch: „Die sind nur betrunken, das ist alles“" (2,13).

2. Befasse dich mit der Erklärung
Petrus erklärte ihnen, was da gerade passierte (2,14).

Als erstes widersprach er einer falschen Erklärung (2,15). Einige hatten versucht, das Übernatürliche mit etwas Natürlichem zu erklären. Weil sie so überschwänglich und hemmungslos waren, mögen sie den Eindruck erweckt haben, betrunken zu sein. Sie waren jedoch nicht vom Wein sondern vom Geist berauscht – der einzige Rausch, von dem du keinen Kater bekommst!

Dann liefert er die wahre Erklärung (2,16ff). Petrus verweist zunächst auf die Schrift (zu seiner weiteren Erläuterung kommen wir morgen). Manche Menschen bringen Wort und Geist in einen falschen Zusammenhang. Der Heilige Geist ist der Autor von Gottes Wort. Das Alte Testament – das ist das Wort Gottes – deutet auf die Ausgießung des Heiligen Geistes hin (2,16-20). Petrus, mit dem Heiligen Geist erfüllt, bezieht sich auf die Schrift, das Alte Testament. Der Heilige Geist macht Appetit auf Gottes Wort.

Gebet

Herr, ich bete für eine neue Ausgießung des Heiligen Geistes. Möge das Feuer Gottes erneut mit Kraft, Leidenschaft und Reinheit auf mich und Deine Kirche kommen.
Altes Testament

2. Samuel 5,6–6,23

David erobert Jerusalem

6 Nachdem David König geworden war, unternahm er mit seinen Soldaten einen Feldzug gegen die Stadt Jerusalem. In dieser Gegend wohnte immer noch der kanaanitische Stamm der Jebusiter. Die Einwohner verhöhnten David: »In unsere Stadt wirst du nie hereinkommen! Selbst unsere Lahmen und Blinden könnten dich in die Flucht schlagen.« Sie waren sicher, dass es David nicht gelingen würde, die Stadt einzunehmen. 7 Doch David und seine Truppen eroberten die Festung Zion, die später »Stadt Davids« genannt wurde.

8 An dem Tag, als sie Jerusalem angriffen, sagte er zu seinen Soldaten: »Wer durch den Wasserschacht in die Stadt gelangt und die Jebusiter überwältigt, soll sie umbringen, diese Blinden und Lahmen, denn ich hasse sie!« So entstand die Redensart: »Blinde und Lahme kommen mir nicht ins Haus.«

9 Nach der Eroberung machte David die Festung zu seiner Residenz und nannte sie »Stadt Davids«. Ringsum baute er die Stadt weiter aus. Er begann damit bei den Verteidigungsanlagen und ging dann nach innen vor bis zur Festung. 10 So wurde Davids Macht immer größer, denn der HERR, der allmächtige Gott, stand ihm bei.

David baut seine Macht aus

11 Eines Tages schickte König Hiram von Tyrus eine Gesandtschaft zu David. Es waren Maurer und Zimmerleute dabei, sie brachten Zedernholz mit und bauten David einen Palast. 12 So erlebte er, wie der HERR ihn als König bestätigte und ihn aus Liebe zu seinem Volk zu großem Ruhm gelangen ließ.

13 Nachdem David von Hebron nach Jerusalem gezogen war, heiratete er noch weitere Frauen und Nebenfrauen und bekam noch mehr Söhne und Töchter. 14 Die Söhne, die in Jerusalem zur Welt kamen, hießen: Schammua, Schobab, Nathan, Salomo, 15 Jibhar, Elischua, Nefeg, Jafia, 16 Elischama, Eljada und Elifelet.

Siege über die Philister

17 Als die Philister hörten, dass David zum König von Israel gekrönt worden war, zogen sie mit ihrem Heer nach Israel, um ihn zu stellen. Doch David wurde rechtzeitig gewarnt und verschanzte sich in einer Bergfestung. 18 Die Philister besetzten unterdessen die Refaïm-Ebene. 19 David fragte den HERRN: »Soll ich die Philister angreifen? Wirst du mir den Sieg geben?«

Der HERR antwortete: »Greif an! Ich verspreche dir, dass ich die Philister in deine Gewalt gebe.«

20 David zog mit seinen Soldaten nach Baal-Perazim und besiegte die Philister. Nach der Schlacht bezeugte er: »Wie Wassermassen einen Damm durchbrechen, so hat der HERR heute die Schlachtreihen der Feinde vor meinen Augen durchbrochen!« Deshalb nannte David den Ort der Schlacht Baal-Perazim (»Herr des Durchbruchs«). 21 Auf der Flucht ließen die Philister ihre Götzenfiguren zurück. David und seine Soldaten nahmen sie als Beute mit.

22 Doch die Philister gaben nicht auf. Sie zogen noch einmal nach Israel und fielen auch diesmal in die Refaïm-Ebene ein. 23 Wieder bat David den HERRN um Weisung, und er antwortete ihm: »Greift sie diesmal nicht von vorne an, sondern umgeht sie und fallt ihnen bei den Balsamstauden in den Rücken! 24 Sobald du in den Wipfeln der Balsamsträucher ein Geräusch wie von Schritten hörst, greif sofort an! Denn dann weißt du, dass ich selbst dir vorausgegangen bin, um das Heer der Philister zu schlagen.« 25 David tat, was der HERR ihm befohlen hatte. Unter seiner Führung schlugen die Israeliten die Philister und verfolgten sie von Gibeon bis weit in die Ebene hinunter nach Geser.

David holt die Bundeslade nach Jerusalem

6 1 Noch einmal ließ David alle führenden Männer Israels zusammenkommen, es waren 30.000 Mann. 2 Gemeinsam mit ihnen zog er nach Baala im Stammesgebiet von Juda, um die Bundeslade von dort nach Jerusalem zu bringen. Sie war dem HERRN geweiht, dem allmächtigen Gott, der über den Keruben thront. 3-4 Man holte sie aus Abinadabs Haus auf dem Hügel und lud sie auf einen neuen Wagen, der von Rindern gezogen wurde. Abinadabs Söhne Usa und Achjo lenkten ihn. Achjo ging vor dem Gespann, 5 David und alle Israeliten liefen dem Wagen hinterher. Sie tanzten und lobten den HERRN mit allerlei Instrumenten: mit Harfen und Lauten, mit Tamburinen, Rasseln und Zimbeln.

6 Bei dem Dreschplatz, der einem Mann namens Nachon gehörte, brachen die Rinder plötzlich aus, und der Wagen drohte umzustürzen. Schnell streckte Usa seine Hand aus und hielt die Bundeslade fest. 7 Da wurde der HERR sehr zornig über ihn, weil er es gewagt hatte, die Bundeslade zu berühren, und er ließ Usa auf der Stelle tot zu Boden fallen.

8 David war entsetzt, dass der HERR ihn so aus dem Leben gerissen hatte. Seitdem heißt der Dreschplatz Perez-Usa (»Entreißen Usas«).

9 David bekam Angst vor dem HERRN. »Wie kann ich es jetzt noch wagen, die Bundeslade des HERRN zu mir zu nehmen?«, fragte er sich. 10 Er beschloss, sie nicht nach Jerusalem zu bringen, sondern sie im Haus von Obed-Edom, einem Leviten aus Gat, abzustellen. 11 Dort blieb sie drei Monate lang. In dieser Zeit ging es Obed-Edom und seiner ganzen Familie sehr gut, denn der HERR segnete sie.

12 Eines Tages berichtete jemand David: »Seit die Bundeslade bei Obed-Edom ist, hat der HERR ihn, seine Familie und all seinen Besitz reich gesegnet.« Da ging David voller Freude zu Obed-Edoms Haus, um die Bundeslade nach Jerusalem zu holen. 13 Als die Männer, die sie trugen, die ersten sechs Schritte auf dem Weg nach Jerusalem zurückgelegt hatten, ließ David sie anhalten und opferte dem HERRN einen Stier und ein Mastkalb. 14 Als der Zug sich wieder in Bewegung setzte, tanzte David voller Hingabe neben der Bundeslade her, um den HERRN zu loben. Er war nur mit einem leichten Leinenschurz bekleidet, wie ihn sonst die Priester trugen. 15 Jubelnd brachten David und alle Israeliten, die ihn begleiteten, die Bundeslade nach Jerusalem, und die Musiker bliesen ihre Hörner.

16 Als die Menge in der »Stadt Davids« ankam, schaute Davids Frau Michal, Sauls Tochter, aus dem Fenster. Sie sah, wie der König zu Ehren des HERRN hüpfte und tanzte, und verachtete ihn dafür.

17 Man trug die Bundeslade in das Zelt, das David für sie errichtet hatte, und stellte sie auf den vorgesehenen Platz in der Mitte. Dann ließ David dem HERRN Brand- und Friedensopfer darbringen. 18 Nach dem Opfer segnete er das Volk im Namen des HERRN, des allmächtigen Gottes. 19 Alle Israeliten, Männer und Frauen, erhielten einen Laib Brot, einen Rosinen- und einen Dattelkuchen. Dann machten sie sich auf den Heimweg.

20 Auch David ging nach Hause, um seine eigene Familie zu segnen. Er war noch nicht im Palast, als ihm Michal schon entgegenkam. »Ach, wie würdevoll ist heute der Herr König vor seinem Volk aufgetreten!«, spottete sie. »Bei deiner halb nackten Tanzerei hast du dich vor den Sklavinnen deiner Hofbeamten schamlos entblößt. So etwas tut sonst nur das Gesindel!«

21 David erwiderte: »Ich habe dem HERRN zu Ehren getanzt. Er hat deinem Vater und seinen Nachkommen die Herrschaft genommen und sie mir anvertraut. Mich hat er zum König über sein Volk Israel eingesetzt, und ihm zu Ehren will ich auch künftig tanzen. 22 Ja, ich wäre sogar bereit, mich noch tiefer zu erniedrigen als heute. Ich will mich selbst für gering halten, aber die Sklavinnen, über die du eben so herablassend gesprochen hast, sie werden mich schätzen und ehren.«

23 Michal aber bekam ihr Leben lang keine Kinder.

Kommentar

Klänge des Feierns

Bevor wir uns die Feierklänge näher betrachten, wollen wir uns eine weitere Erwähnung eines Geräusches in diesem Abschnitt ansehen. Als David den Herrn befragt, ob er mit dem Angriff beginnen solle, antwortet Gott zunächst, „Ja, geh hinaus“ (5,19). Als David noch einmal fragt, antwortet Gott, „Sobald du ein Geräusch hörst, wie wenn jemand durch die Baumwipfel schreitet, schlägst du los“ (5,23-24; GNB).

Es ist unklar, was das genau bedeutet, aber löst Bilder in unserem inneren Auge aus. Vielleicht meint es, dass wir, sobald wir hören, dass Gott Sich in Bewegung gesetzt hat, rasch handeln sollen.

Gott schenkte David den Sieg, und das wurde groß gefeiert. „David und das ganze Volk Israel tanzten begeistert vor dem Herrn; sie sangen und spielten auf Zithern, Harfen, Tamburinen, Rasseln und Zimbeln“ (6,5). Es muss unglaublich laut gewesen sein!

David tanzte und pries Gott auf sehr anschauliche Weise: Er „tanzte begeistert vor dem Herrn und trug dabei nur einen leinenen Priesterschurz“ (6,14). Seine Frau Michal schämte sich „und verachtete ihn dafür“ (6,16).

David erwidert, dass er den Herrn sogar noch mutiger und leidenschaftlicher anbeten werde als bisher: „Ja, vor ihm will ich auch künftig tanzen [feiern]. Und ich bin sogar bereit, mich noch tiefer zu erniedrigen als diesmal und demütig von mir zu denken“ (6,21-22). Es handelt sich um ein biblisches Beispiel für lautes, hemmungsloses Feiern. Gleichzeitig werden wir gewarnt, auf andere herabzusehen, weil sie Gott anders anbeten als wir (6,23). Selbstverständlich soll es gesittet bleiben. Aber Davids Überschwang kam von Herzen, er feierte aufrichtig.

Dennoch sollten wir auf unsere Umgebung Rücksicht nehmen – besonders z.B. in den ersten Wochen von Alpha, wenn viele der Teilnehmer noch keinen überschwänglichen Lobpreis kennen. Mit der Zeit darfst du dich aber frei fühlen, Gott so leidenschaftlich anzubeten, wie es dir entspricht, ohne dir Gedanken darüber machen zu müssen, was andere von dir denken.

Gebet

Herr, ich bete, dass unsere Gemeinden wieder mit Klängen des Lobpreises und Feierns erfüllt werden. Ich bete, dass jedes Alpha Wochenende erfüllt wird mit pfingstlichen Klängen der Ausgießung Deines Geistes.

Pippa fügt hinzu

2. Samuel 6,14–16

„Und David tanzte begeistert vor dem Herrn und trug dabei nur einen leinenen Priesterschurz…Michal, die Tochter Sauls, schaute aus dem Fenster. Sie sah, wie König David vor dem Herrn hüpfte und tanzte, und verachtete ihn dafür.“

Ein bisschen kann ich Michal schon verstehen. Manchmal lief ich in der Vergangenheit auch Gefahr, liturgische Tänze zu verachten. Vielleicht muss ich einfach einige meiner eigenen Hemmungen ablegen. Was aber den Priesterschurz betrifft...?

Vers des Tages

Apostelgeschichte 2,21

Wer dann den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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