Gottes Hand ist auf dir
Einführung
Hände sind ein wichtiger Teil des Körpers. An der Hochzeit unserer Tochter, nahm ich ihre Hand und reichte sie dem Pastor (der zufälligerweise unser Sohn war). In dieser Funktion repräsentierte seine Hand die Hand Gottes. Er wiederum legte die Hand unserer Tochter in die ihres Ehemannes. Symbolisch gesehen gab ich sie in Gottes Hand, und Er gab sie an ihren Ehemann. Das Hände-Ineinander-Legen ist ein zentraler Teil eines Traugottesdienstes.
Anatomisch betrachtet besteht deine Hand einfach aus Handfläche, Fingern und Daumen. Aber wenn wir das Wort „Hand“ benutzen, meinen wir oft mehr als nur das Körperteil. Die „Hand“ ist gleichermaßen ein Bild für Handlung, Fürsorge und Besitz.
Gott wirkt durch Hände. Wir lesen, dass Jesus durch Handauflegen Kranke heilte oder schon eine Berührung durch Seine Hände dazu ausreichte (s. Markus 6,5; 8,23). Dann wieder legte Jesus Menschen die Hände auf, um sie zu segnen (Markus 10,16). Er erklärte Seinen Jüngern, dass sie mit ihren Händen Kranke heilen würden (Markus 16,18). Und tatsächlich wurden Menschen durch ihr Handauflegen gesund (s. z.B. Apostelgeschichte 8,17-18). Andere wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt (Apg. 9,17; 19,6) oder empfingen durch Handauflegen Geistesgaben (2. Timotheus 1,6).
Wie hat es mit „der Hand Gottes“ auf sich? Was ist damit gemeint? Esra sagte, „Ich fasste Mut, weil der Herr, mein Gott, seine Hand über mich hielt…“ (7,28). In der Bibel hat „die Hand Gottes“ eine tiefgreifende Bedeutung. Gottes unsichtbare, ungreifbare Hand liegt auf dir. Sie führt, leitet, unterstützt, schützt, stärkt und ermutigt dich.
Psalm 145,14+16
14 Wer keinen Halt mehr hat, den hält der HERR;
und wer am Boden liegt, den richtet er wieder auf.
16 Du öffnest deine Hand und sättigst deine Geschöpfe;
allen gibst du, was sie brauchen.
Kommentar
Gottes Hand ist offen und großzügig
„Du öffnest deine Hand und sättigst deine Geschöpfe; allen gibst du, was sie brauchen“ (145,16; Hfa). Dieses Bild zeigt, wie außerordentlich großzügig Gott ist, der dir mit offenen Händen begegnet, um dir deine Wünsche zu erfüllen. Der Vers steht in dem Teil des Psalms, der Gottes große Liebe und Treue beschreibt.
Der Dichter, Robert Browning, schrieb, „Mein Leben lang habe ich Gottes Hand in meinem Leben gesehen, und immer war es zu meinem Besten.“ „Wer keinen Halt mehr hat, den hält der HERR; und wer am Boden liegt, den richtet er wieder auf“ (14; Hfa). „Der Herr ist … ein Gott, auf den man sich verlassen kann“ (145,17).
„Der Herr ist verlässlich in allem, was er sagt“ (13b; GNB). Dieser Psalm ist voller wunderbarer Zusagen: Der Herr wird dich halten (14a), Er ist dir „nahe“ (18a), Er erfüllt deine „Bitten“ (19a; GNB), Er „beschützt“ dich (20a). Das lädt ein zu loben: „Ich will den Herrn loben, und alle Menschen werden seinen heiligen Namen preisen, jetzt und für alle Zeit“ (145,21).
Gebet
Offenbarung 13,1-3+7-8+11+14+16-18
13 1 Ich sah ein Tier aus dem Meer emporsteigen. Es hatte sieben Köpfe und zehn Hörner; auf jedem Horn trug es eine Krone. Auf den Köpfen standen Namen, die Gott verlästerten. 2 Das Tier sah aus wie ein Leopard, aber es hatte die Tatzen eines Bären und den Rachen eines Löwen. Der Drache gab ihm seine ganze Macht, setzte es auf den Herrscherthron und übertrug ihm alle Befehlsgewalt. 3 An einem Kopf des Tieres sah ich eine tödliche Wunde; aber diese Wunde wurde geheilt. Alle Welt lief dem Tier voller Bewunderung nach.
7 Dem Tier wurde erlaubt, gegen die Menschen zu kämpfen, die zu Gott gehören, und sie sogar zu besiegen. Es herrschte uneingeschränkt über alle Völker und Stämme, über die Menschen aller Sprachen und Nationen. 8 Und alle Menschen auf der Erde werden das Tier verehren und anbeten: alle, deren Namen nicht schon seit Beginn der Welt im Lebensbuch des geopferten Lammes stehen.
11 Aus der Erde sah ich dann ein anderes Tier aufsteigen. Es hatte zwei Hörner wie ein Lamm, und es redete wie ein Drache.
14 Im Auftrag des ersten Tieres verführte das zweite Tier die Menschen durch solche Wunder. Es forderte sie auf, eine Statue zu Ehren des ersten Tieres zu errichten, das durchs Schwert tödlich verwundet und dann wieder lebendig geworden war.
16 Das zweite Tier brachte alle dazu – ob groß oder klein, reich oder arm, ob Herr oder Sklave –, auf der rechten Hand oder der Stirn ein Zeichen zu tragen. 17 Ohne dieses Zeichen konnte niemand etwas kaufen oder verkaufen. Und dieses Zeichen war nichts anderes als der Name des Tieres, in Buchstaben geschrieben oder in Zahlen ausgedrückt.
18 Doch um das zu ergründen, ist Weisheit nötig. Wer Einsicht und Verstand hat, kann herausfinden, was die Zahl des Tieres bedeutet. Hinter ihr verbirgt sich ein Mensch. Es ist die Zahl 666.
Kommentar
Gottes Hand schreibt deinen Namen in das Buch des Lebens
Was für ein wunderbares Privileg:* Gottes Hand* schreibt deinen Namen in das „Buch des Lebens”, das Jesus gehört (13,8b). In Verfolgung „ist die ganze Standhaftigkeit und Treue derer gefordert, die zu Gottes heiligem Volk gehören“ (10b; NGÜ).
Das erste „Tier“ scheint für eine angreifende Macht zu stehen. Dieses Kapitel beschreibt menschliche Regierung der allerschlimmsten Sorte – unter dämonischem Einfluss. Man muss es zusammen mit Römer 13 lesen, wo die bestmögliche menschliche Form der Regierung – unter der Autorität Gottes – beschrieben wird. Jede menschliche Regierung ist eine Mischung aus Offenbarung 13 und Römer 13. Manche kommen Römer 13 näher, andere mehr der Beschreibung in diesem Kapitel. Sei also nicht erstaunt über Regierungen, die anti-christliche Gesetze erlassen oder sogar Jesu Gemeinde verfolgen.
Möglicherweise stehen die „sieben Köpfe“ (13,1b) für die sieben Hügel Roms, auf denen die Stadt erbaut wurde (s. 17,9). Der Prophet Daniel sah Tiere, die wie ein Löwe, ein Bär und ein Panther aussahen und die für drei sich ablösende Weltmächte standen (Daniel 7,3-7). Hier sind sie alle in einem Geschöpf vereint (13,2).
„Die tödliche Wunde“, die „geheilt wurde“ (13,3) könnte sich auf Nero beziehen (berüchtigt für seine Christenverfolgung), der 68 n.Chr. einen Selbstmordversuch nur knapp überlebte bzw. wieder lebendig wurde (so die Legende). Man könnte es als Parodie auf Jesu Tod und Auferstehung verstehen.
Zweiundvierzig Monate bzw. dreieinhalb Jahre lang greift das Tier Gottes Volk an (diese Zeitspanne steht üblicherweise für die Zeit zwischen dem ersten und zweiten Kommen Jesu – d.h. das Zeitalter der Kirche). Das Tier verfolgt die Kirche. Das Tier „[führt] Krieg gegen die Heiligen Gottes“ (13,7); es hat eine große Anhängerschaft.
Die einzigen, die ihm nicht nachfolgen, sind die, deren Namen „im Buch des Lebens aufgeschrieben sind - in dem Buch des Lammes, das geschlachtet wurde“ (8b).
Das zweite Tier ist ein Pseudo-Christus. Es „wirkte erstaunliche Wunder“ (13,13). Es ist ein Betrüger und zwingt jedem sein Zeichen auf die rechte Hand oder Stirn auf (16). Seine Zahl ist die 666 (13,18).
In gewisser Weise könnte sich auch diese Zahl wieder auf Nero beziehen, denn die hebräischen Buchstaben für „Kaiser Nero“ summierten sich nach ihrer Umwandlung in Zahlen auf 666. Auf anderer Ebene haben alle Zahlen in der Offenbarung des Johannes symbolischen Charakter. Die sechs steht für Unvollkommenheit (da sieben die Zahl für Vollkommenheit ist). Die 666 ist daher dreifach unvollkommen bzw. die vollkommene Sündhaftigkeit.
„Hier braucht es Weisheit!“ (18a; GNB). Satan gibt sich als Engel des Lichts aus und seine Diener als Diener der Gerechtigkeit (s. 2. Korinther 11,13-14). Das erste Tier hatte „einen Rachen wie ein Löwe“ (13,2; GNB), das zweite Tier „zwei Hörner wie ein Lamm“ (11). Es kommt so vor, als versuchten sie auszusehen wie Jesus (der sowohl Löwe als auch Lamm ist; s. 5,5-6).
Wir werden noch von einem dritten Tier lesen – Babylon (s. 14,8 und Kapitel 17-18). Alle drei Tiere zusammengenommen scheinen sich als teuflische Parodie der Dreieinigkeit auszugeben. Sie erscheinen groß und täuschen viele. Wir brauchen Weisheit, das Gute vom Bösen zu unterscheiden.
Sei Gott dankbar, dass Er deinen Namen mit Seiner Hand in das Buch des Lebens geschrieben hat, das dem Lamm gehört.
Gebet
Esra 7,27-28
27 Gepriesen sei der HERR, der Gott unserer Vorfahren! Er hat den König zu diesem Erlass bewogen, weil er seinem Tempel in Jerusalem Ruhm und Ansehen geben wollte. 28 Er hat mir die Gunst des Königs, seiner Berater und einflussreichen Beamten geschenkt. Weil Gott seine schützende Hand über mich hält, habe ich Mut gefasst, die Sippenoberhäupter aus Israel zur Rückkehr zu bewegen.
Kommentar
Gottes Hand ist auf denen, die auf Ihn schauen
Gottes Hand war auf Esra. Das Buch Esra handelt in erster Linie von einer Gemeinschaft, die einen Neuanfang macht und nicht von einer einzelnen Person. Trotzdem gebrauchte Gott Esra in besonderer Weise.
Das wusste Esra, denn er sagte: „Ich fasste Mut, weil der Herr, mein Gott, seine Hand über mich hielt und ich rief die Oberhäupter Israels zusammen, um mit mir hinaufzuziehen“ (7,28).
Im morgigen Abschnitt lesen wir, dass „Gott seine gnädige Hand über uns hielt“ (8,18a); „Die Hand unseres Gottes beschützt alle, die ihn suchen“ (8,22); „Die Hand unseres Gottes beschützte uns und rettete uns vor Feinden und Räubern“ (8,31). Wenn du auf Gott schaust, kannst du sicher sein, dass Seine Hand über dir ist.
Esra war Priester und Lehrer „der Gebote und Ordnungen, die der Herr dem Volk Israel gegeben hatte“ (7,11; GNB).
Gott gebrauchte einen weltlichen König (Artaxerxes), um Seinen Plan zu vollenden. Wir erinnern uns: „Des Königs Herz ist in der Hand des HERRN wie Wasserbäche; er lenkt es, wohin er will“ (Sprüche 21,1; LUT). Der König stattet Esra mit Vollmachten aus (7,12ff).
Wir sehen hier ein Beispiel für eine weltliche Regierung, die größere Ähnlichkeit mit Römer 13 als mit Offenbarung 13 hat. Artaxerxes schreibt, „Der König und sein Rat der Sieben senden dich, festzustellen, wie es in Juda und Jerusalem um das Gesetz deines Gottes steht, das sich in deiner Hand befindet“ (7,14). Weiter schreibt er, „Du aber, Esra, setze Richter und Rechtslehrer ein mit der Weisheit, die das Gesetz in deiner Hand dir vermittelt. Sie sollen eurem ganzen Volk in der Westprovinz Recht sprechen, allen, die die Gesetze deines Gottes kennen. Wenn jemand sie nicht kennt, sollt ihr ihn darin unterweisen“ (7,25; GNB).
Esra antwortet darauf mit, „Gelobt sei der Herr, der Gott unserer Väter, der dem König den Wunsch ins Herz gab, das Haus des Herrn in Jerusalem zu verschönern! Er schenkte mir die Gunst des Königs, seiner Ratgeber und seiner mächtigen Fürsten! Ich fasste Mut, weil der Herr, mein Gott, seine Hand über mich hielt“ (7,27-28).
Wenn Gott Seine Hand über dich hält, bist du wie ein Licht auf einem Hügel (Matthäus 5,15). Sein Licht scheint durch dich und wird Menschen für Ihn interessieren. Er wird dich als Leiter gebrauchen und dir allen Mut und alle Vollmacht geben, die du brauchst.
Gebet
Pippa fügt hinzu
Die Offenbarung des Johannes macht mir schon etwas Mühe. Ich habe heute in der Bibel nach Trost gesucht. Deshalb halte ich mich an den Psalm. (Für Verfolgung fehlt mir heute, glaube ich, die Kraft!)
„Der Herr… ist gnädig in allem, was er tut. Der Herr hält die fest, die hinfallen, und hilft denen auf, die zusammengebrochen sind… du gibst ihnen Nahrung… Der Herr ist allen nahe, die ihn anrufen… Der Herr beschützt alle, die ihn lieben“ (Psalm 145,13b-20a).
Jetzt geht es mir besser.
Vers des Tages
Esra 7,28
„Weil Gott seine schützende Hand über mich hält, habe ich Mut gefasst…“
Thought for the Day
Gottes unsichtbare, ungreifbare Hand liegt auf dir. Sie führt, leitet, unterstützt, schützt, stärkt und ermutigt dich.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“