Gib niemals auf
Einführung
Sir Winston Churchill gilt als der bedeutendste britische Staatsmann der Geschichte. Er hatte ein langes, aufregendes Leben und mit seiner inspirierenden Rhetorik versammelte er die ganze Nation hinter sich. Einer der bemerkenswertesten Fakten seiner Biographie ist, dass er im 1. Weltkrieg nach der gescheiterten Dardanellen Kampagne von seinem Posten als Erster Lord der Admiralität zurücktreten musste. Er war grandios gescheitert, aber er zog daraus die Lehre, niemals aufzugeben.
Es heißt, dass er einmal gebeten wurde, vor den Schülern seiner ehemaligen Schule, Harrow, eine Rede zu halten. Die Jungen lauschten erwartungsvoll seinen Worten. Der große Mann erhob sich zum Sprechen: „Ihr jungen Männer,“ sagte er, „gebt niemals auf, gebt niemals auf, gebt niemals auf.“ Dann setzte er sich wieder hin. Seine Rede dauerte nur ein paar Sekunden, die Worte indes vergaß keiner der Anwesenden jemals.
So wird diese Begebenheit jedenfalls erzählt. Tatsächlich hatte Churchill Worte ähnlichen Inhalts gesagt, aber sie waren Teil einer längeren Rede. Gegen Ende sagte er, „Gib niemals klein bei. Gib niemals klein bei. Nie, nie, nie, nie – sei es eine große oder kleine Sache, eine wichtige oder unwichtige – gib niemals nach, es sei denn aus ehrlicher, vernünftiger Überzeugung. Beuge dich niemals Gewalt. Beuge dich niemals der scheinbar übermächtigen Gewalt des Gegners.“
Heutzutage ist das Leben spontan. Alles, was Geduld und Durchhaltevermögen erfordert, erscheint unattraktiv. Wir wollen immer gleich Ergebnisse sehen. Aber manchmal lässt der Lohn für unsere Mühe lange auf sich warten.
Sprüche 23,17–18
17 Beneide nicht die Menschen, die Schuld auf sich laden;
sondern setze stets alles daran,
dem HERRN mit Ehrfurcht zu begegnen!
18 Dann hast du eine sichere Zukunft,
und deine Hoffnung wird nicht enttäuscht.
Kommentar
Bewahre dir deine Begeisterung
„Beneide die Sünder nicht, sondern bewahre dir täglich die Ehrfurcht vor dem Herrn. Denn du hast eine Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht enttäuscht werden“ (23,17-18).
Paulus schrieb etwas Ähnliches: „Werdet nicht nachlässig, sondern lasst euch ganz vom Geist erfüllen und setzt euch für den Herrn ein“ (Römer 12,11). Wir sollten immer so überschwänglich sein wie an dem Tag, an dem wir Jesus das erste Mal begegneten. Wie Bear Grylls sagt, „Sei die mitreißendste Person, die du kennst. Begeisterung hält uns in harten Zeiten aufrecht, sie ermutigt deine Mitmenschen und sie ist ansteckend.“
Vor vielen Jahre schrieb ich neben diese Verse: „Ich beneide diese Leute [meine damaligen Arbeitskollegen] und ihre Arbeit. Gott will mir damit sagen – dass ich nicht neidisch sein, sondern mich für Ihn einsetzen soll – und Er verheißt mir „eine gute Zukunft“ (18a; Hfa). Gelobt sei der Herr für diese Zusage, an der ich mich festhalte, während ich meine Arbeit tue.“
Gebet
Galater 6,1–10
1 Brüder und Schwestern, wenn sich einer von euch zu einer Verfehlung hinreißen lässt, sollt ihr, die ihr von Gottes Geist geleitet werdet, ihn liebevoll wieder zurechtbringen. Seht aber zu, dass ihr dabei nicht selbst zu Fall kommt. 2 Jeder soll dem anderen helfen, seine Last zu tragen. Auf diese Weise erfüllt ihr das Gesetz, das Christus uns gegeben hat. 3 Wer sich jedoch einbildet, besser zu sein als die anderen, der betrügt sich selbst. 4 Darum soll jeder sein Leben genau prüfen. Dann wird er sich über seine guten Taten freuen können, aber keinen Grund zur Überheblichkeit haben. 5 Denn jeder ist für sein eigenes Tun vor Gott verantwortlich. Das ist schon schwer genug! 6 Wer im Glauben unterwiesen wird, soll auch zum Lebensunterhalt seines Lehrers beitragen, so gut er kann.
7 Meint nur nicht, ihr könntet euch über Gott lustig machen! Denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten: 8 Wer sich nur auf sich selbst verlässt, den erwartet der ewige Tod. Wer sich aber durch den Geist Gottes führen lässt, der wird durch ihn ewiges Leben empfangen. 9 Lasst uns also nicht müde werden, Gutes zu tun. Es wird eine Zeit kommen, in der wir eine reiche Ernte einbringen. Wir dürfen nur nicht vorher aufgeben! 10 Solange uns noch Zeit bleibt, wollen wir allen Menschen Gutes tun, vor allem aber denen, die mit uns an Jesus Christus glauben.
Kommentar
Höre niemals auf, Gutes zu tun
„Deshalb werdet nicht müde zu tun, was gut ist. Lasst euch nicht entmutigen und gebt nie auf, denn zur gegebenen Zeit werden wir auch den entsprechenden Segen ernten“ (6,9).
Gegen Ende seines Briefes ermutigt Paulus die Galater, als Team zusammenzuarbeiten. Wenn jemand vom Weg abkommt, bring ihn behutsam wieder zurück (1a). Aber achte auch auf dich selbst, dass du nicht in Versuchung kommst (1b). Du bist für dich verantwortlich: „Jeder achte genau auf sein eigenes Leben und Handeln…Schließlich ist jeder für sein eigenes Verhalten verantwortlich“ (6,4-5).
Wir tragen aber auch eine Verantwortung für die anderen Mitglieder unseres Teams: „Helft euch gegenseitig bei euren Schwierigkeiten und Problemen, so erfüllt ihr das Gesetz, das wir von Christus haben“ (6,2).
Paulus geht davon aus, dass wir alle Probleme haben. Das hier verwendete Wort bedeutet „schwere Lasten“. Das kann vieles sein: Leid, Krankheit, körperliche Einschränkungen, Kummer, Trauer, Sorgen, Verantwortlichkeiten (finanzielle und andere), Versuchungen, Fehler, Zweifel, Schwächen, Versagen (moralisches und anderes). Oder anders ausgedrückt, einfach alles, was schwer zu ertragen ist.
Eine Weise, auf die Jesus dir hilft, diese Lasten zu tragen, ist durch Freunde. So half Titus Paulus, seine Lasten zu tragen.
Ich bin gerne unabhängig, und selbständig, nicht gern auf andere angewiesen, aber es passiert, dass ich Menschen zur Last werde und sie mir: „Helft einander, eure Lasten zu tragen. So erfüllt ihr das Gesetz, das Christus uns gibt“ (6,2; GNB).
Ich kann nur für mich sprechen. Aber ich bin unheimlich dankbar für die engen Freunde, mit denen wir uns regelmäßig treffen und beten; die uns beistehen, wenn die Lasten zu groß scheinen, um sie alleine tragen zu können. Wir haben schon viel gemeinsam erlebt – Freud und Leid.
Aufgabe eines Teams ist es, weiter guten Samen zu streuen. „Jeder Mensch wird ernten, was er gesät hat. Wer auf den Boden der menschlichen Selbstsucht sät, wird von ihr den Tod ernten. Wer auf den Boden von Gottes Geist sät, wird von ihm unvergängliches Leben ernten“ (6,7-8; GNB).
Also schrieb Paulus den Galatern, „Deshalb werdet nicht müde zu tun, was gut ist“ (9a). Die Gefahr besteht, dass wir müde werden, Gutes zu tun. Aber uns ist eine reiche Ernte verheißen, wenn wir nicht nachlassen. Lass keine Gelegenheit ungenutzt, „allen Menschen Gutes zu tun, besonders aber unseren Brüdern und Schwestern im Glauben“ (6,10).
Wir sind von so viel Entmutigendem umgeben. Die Versuchung aufzugeben, ist groß. Wenn du Samen aussäst, siehst du nicht gleich Ergebnisse; das braucht Zeit. Manchmal sehen wir erst Jahre später, dass ein Same endlich Frucht bringt. Und es gibt viel Samen, von dem wir erst im Himmel sehen werden, was daraus Gutes erwachsen ist. Diese Ewigkeitsperspektive hilft uns, eine positive Einstellung zu bewahren.
Paulus wurde nie müde, die einfache Botschaft von Jesu Tod am Kreuz zu predigen (6,12). Unermüdlich säte er weiter aus. Er weigerte sich, der Botschaft etwas hinzuzufügen oder etwas davon wegzunehmen. Und er weigerte sich, eine genehmere Botschaft zu predigen, um so möglicher Verfolgung aus dem Weg zu gehen (6,12). Deshalb wurde er verfolgt. Er schrieb, „ich trage die Malzeichen Jesu an meinem Leibe“ (17; LUT, ELB).
Gebet
Jesaja 49,8b+10b–11+15-16+23b+25b
8 Es wird eine Zeit der Gnade für dich geben,
einen Tag, an dem du meine Hilfe erfährst...
10...Denn ich habe Erbarmen mit ihnen
und führe sie zu sprudelnden Quellen.
11 Auch die Berge dürfen für sie kein Hindernis sein:
Ich ebne sie ein und bahne den Weg
für mein heimkehrendes Volk.«
15 Doch Gott antwortet:
»Kann eine Mutter ihren Säugling vergessen?
Bringt sie es übers Herz,
das Neugeborene seinem Schicksal zu überlassen?
Und selbst wenn sie es vergessen würde –
ich vergesse dich niemals!
16 Unauslöschlich habe ich deinen Namen
auf meine Handflächen geschrieben,
deine Mauern habe ich ständig vor Augen!
23...Ich bin der HERR! Ich enttäusche keinen,
der mir sein Vertrauen schenkt.
25 Wer dich angreift, den greife ich an!
Ich selbst werde deine Kinder befreien.
Kommentar
Höre niemals auf, auf Gottes Liebe zu vertrauen
Jesaja wartete jeden Morgen darauf, dass Gott zu ihm redete und ihm sagen würde, wie er „die Müden ermutigen kann“ (50,4).
In diesem Abschnitt erzählt Jesaja ihnen von Gottes Liebe. Er spricht von Gottes Mitgefühl (49,10-13) und benutzt dabei fünf Bilder für Gottes Liebe:
1.\tHirte
Gott liebt dich, wie ein Hirte seine Schafe liebt. Als Hirte Israels wird Gott Sein Volk aus dem Exil zurückführen. In Seiner Liebe werden selbst Hindernisse Seinem Ziel nützlich sein (49,11). Jesus greift das Bild des guten Hirten auf und wendet es auch auf Sich an (Johannes 10,3-15).
2.\tMutter
Gottes Liebe ist stärker als die jeder Mutter für ihr Kind. „Kann eine Mutter ihren Säugling vergessen? Bringt sie es übers Herz, das Neugeborene seinem Schicksal zu überlassen? Und selbst wenn sie es vergessen würde - ich vergesse dich niemals“ (49,15; Hfa).
3.\tZeichner
Der Herr spricht, „ich habe dich in meine Handflächen gezeichnet“ (49,16a). In Babylon ließ man sich Tattoos stechen, die an geliebte Menschen erinnern sollten. Gottes Liebe und Sein Bekenntnis zu dir zeigt sich, indem du in Seine Handfläche gezeichnet bist.
4.\tEroberer
Gottes Liebe ist wie ein Eroberer (49,25-26). Er ist stark und mächtig genug, Seine Ziele für dich zu erreichen und wird „die bekämpfen, die gegen dich streiten“ (25).
5.\tEhemann
Das Volk Israel behauptete, Gott habe sie wegen ihrer Sünden verstoßen; das Volk spricht von einer „Scheidungsurkunde“ (50,1a; GNB). Darauf entgegnet Gott, dass Er sie trotz ihrer Schwachheit und Sünde, die sie ins Exil geführt haben, wiederherstellen könne. Gott hat Sich weder von ihnen getrennt, noch hat Er sie in die Sklaverei verkauft (50,1). Es gibt keinen, den Gott nicht erreichen kann. Er ist mit Seinem Volk verheiratet. Seine Liebe ist größer als die stärkste Liebe zwischen Mann und Frau.
Jesaja fordert das Volk auf, weiter auf den Herrn zu vertrauen: „Ich bin der Herr, auf den man hoffen darf ohne enttäuscht zu werden“ (49,23). Gott wird sie mit Hilfe Seines Knechtes („Mann der Schmerzen“; 53,3) retten: „Ich habe mein Gesicht nicht vor Hohn und Speichel verborgen. Doch Gott, der Herr, wird mir helfen. Darum werde ich nicht beschämt dastehen. Deshalb habe ich mein Gesicht gehärtet wie einen Kieselstein“ (50,6-7).
In dem Wissen, dass er verhöhnt und bespuckt werden würde, härtete Jesus Sein Gesicht wie einen Kieselstein. Als Er nach Jerusalem ging, wusste Er, dass er dort gekreuzigt werden würde. Er war fest entschlossen. Er gab nicht auf. Gott rechtfertigte Ihn (50,8). Das Ergebnis war ein großartiger Sieg und eine reiche Ernte.
Gebet
Pippa fügt hinzu
Galater 6,9
„Deshalb werdet nicht müde zu tun, was gut ist. Lasst euch nicht entmutigen und gebt nie auf, denn zur gegebenen Zeit werden wir auch den entsprechenden Segen ernten.“
Wir lassen uns leicht entmutigen, wenn wir keine Veränderung sehen oder die Lage einer Person, der wir zu helfen versuchen, sich eher noch verschlimmert. Dieser Vers sagt, „Mach weiter, wie groß die Versuchung aufzugeben auch sein mag. Irgendwann wirst du die Frucht deiner Mühen ernten.“
Vers des Tages
Galater 6,9
Lasst uns also nicht müde werden, Gutes zu tun.
Thought for the Day
„Sei die mitreißendste Person, die du kennst.“ – Bear Grylls
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“