Tag 229

Freude an Gott

Weisheit Psalm 98,1-2+4-7
Neues Testament 1. Korinther 11,20-21+23-25+27-28+33–34
Altes Testament 2. Chronik 7,14

Einführung

Wir sind dazu geschaffen, Gott anzubeten. Aber warum sollte Gott den Menschen erschaffen, damit dieser Ihn anbetet? Ist das nicht, wie einige nahelegen, pure Eitelkeit?

Es ist jetzt viele Jahre her, als mir C.S. Lewis‘ Erklärung der Psalmen, Das Gespräch mit Gott. Gedanken zu den Psalmen, in dieser Frage weitergeholfen hat.

Er schreibt: „Die offensichtlichste Tatsache über Lobpreis war mir entgangen… Mir war nie aufgefallen, dass alle Freude sich spontan in Lobpreis verwandelt… die Erde ist voller Lob … Spaziergänger, die die Landschaft preisen, Sportler, die ihren Lieblingssport preisen – das Wetter, Weine, Speisen, Schauspieler, Pferde, Kollegen, Länder, historische Persönlichkeiten, Kinder, Blumen, Berge, seltene Briefmarken, seltene Bücher und selbst einige Politiker und Gelehrte werden gelobt…“

„Ich denke, wir preisen, was uns Freude bereitet, weil unser Lob nicht nur Ausdruck sondern Vollendung der Freude darstellt; in ihr vollzieht sie sich erst ganz. Wenn sich Liebende gegenseitig versichern, wie wunderschön sie sind, tun sie das nicht, um ein Kompliment zu machen; die Freude am anderen ist erst vollkommen, wenn sie in Worte gefasst wird.“

Mit anderen Worten, Lobpreis ist die Vollendung der Freude. Unsere Freude ist nicht vollkommen, bis wir ihr nicht im Lobpreis Ausdruck verliehen haben. Gott hat uns aus Liebe zum Lobpreis geschaffen. Im kurzen Westminster Katechismus heißt es, „höchstes Ziel der Menschheit ist die Verherrlichung Gottes und ewige Freude an Ihm“.

Weisheit

Psalm 98,1-2+4-7

1 Ein Lied. Singt dem HERRN ein neues Lied,
  denn er hat Wunder getan!
Der heilige Gott hat den Sieg errungen
  durch seine gewaltige Kraft.
2 Alle Völker konnten sehen, wie der HERR befreit,
  seine Gerechtigkeit hielt er der Welt vor Augen!

4 Jubelt dem HERRN zu, ihr Menschen auf der Erde!
  Preist ihn mit Liedern, singt und jubelt laut vor Freude!
5 Lasst für ihn die Saiten der Harfe erklingen
  und erfreut den HERRN mit eurem Gesang!
6 Trompeten und Hörner sollen für Gott,
  euren König, erschallen!

7 Das Meer mit allem, was in ihm lebt,
  soll zu seiner Ehre brausen und tosen!
  Die ganze Welt soll in Jubel ausbrechen!

Kommentar

Musik und Gesang

Der Psalmist fordert uns auf, Gott mit Musik und Gesang anzubeten: „Singt dem Herrn ein neues Lied…Jubelt dem Herrn zu…Lobt den Herrn … mit schönen Liedern“ (98,1.4-5).

Es ist ein lauter Psalm. Das Volk wird aufgefordert, Gottes Güte auf vielfältige Art und Weise zu feiern. Es soll singen, dem Herrn zujubeln, fröhlich sein, auf Instrumenten spielen:

Jubelt dem Herrn zu, ihr Bewohner der Erde,
  seid fröhlich und lobt ihn laut!
Lobt den Herrn mit der Harfe, mit der Harfe
  und mit schönen Liedern,
mit Trompeten und Hörnern.
  Spielt dem Herrn, eurem König, eine fröhliche Melodie.
Das Meer und alles, was darin ist, soll ihn preisen!
  Die Erde und alles, was auf ihr lebt, juble ihm zu“ (4-7).

Alles als Antwort auf das, was Gott für uns getan hat. Wir sollen den Herrn, unseren Retter und Erlöser (98,1-3), unseren König (4-6) und Richter (7-9) anbeten und feiern.

Wenn wir den Psalm durch die Jesus-Linse lesen, erkennen wir ihn als prophetischen Psalm. Jesus ist der, der an „seiner Rechten [Hand]“ (98,1; LUT) den „großen Sieg errungen“ hat (98,1). Er hat „seinen Sieg verkündet und seine Gerechtigkeit .. allen Völkern gezeigt“ (98,2). (s. auch Römer 3,21).

Der Psalm verbreitet freudige Erwartung auf die Wiederherstellung der ganzen Schöpfung (7-8), wenn der Retter kommt, um die Erde zu richten (98,9). Paulus drückte es so aus: „Denn die ganze Schöpfung wartet sehnsüchtig auf jenen Tag, an dem Gott offenbar machen wird… die ganze Schöpfung hofft auf den Tag, an dem sie von Tod und Vergänglichkeit befreit wird zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes“ (Römer 8,19-21).

Der Psalm ist ein Crescendo des Lobes – der anbetenden Gemeinde von Gottes Volk (98,1-3), gerichtet an alle Menschen (4-6) und schließlich an die ganze Schöpfung (7-9).

Gebet

Herr, ich preise Dich. Danke für Deine Liebe und Treue. Danke, dass ich Dir mit fröhlichen Liedern zujubeln, Dich mit Musik und Gesang preisen und anbeten kann. Danke, dass ich zuversichtlich auf Dein gerechtes Urteil hoffen darf – „Dein Urteil über die Völker [wird] unbestechlich und gerecht“ sein (98,9; Hfa).
Neues Testament

1. Korinther 11,20-21+23-25+27-28+33–34

20 Was ihr in euren Gottesdiensten feiert, ist gar nicht das Mahl des Herrn. 21 Denn anstatt miteinander zu teilen, isst und trinkt jeder das, was er selbst mitgebracht hat. So bleibt der eine hungrig und durstig, während der andere sich betrinkt.

23 Denn Folgendes habe ich vom Herrn empfangen und euch überliefert: In der Nacht, in der unser Herr Jesus verraten wurde, nahm er ein Brot, 24 dankte Gott dafür, brach es in Stücke und sprach: »Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Feiert dieses Mahl immer wieder und denkt daran, was ich für euch getan habe, sooft ihr dieses Brot esst!« 25 Ebenso nahm er nach dem Essen den Kelch mit Wein, reichte ihn seinen Jüngern und sprach: »Dieser Kelch ist der neue Bund zwischen Gott und euch, der durch mein Blut besiegelt wird. Sooft ihr aus diesem Kelch trinkt, denkt an mich und an das, was ich für euch getan habe!«

27 Darum wird jeder, der gedankenlos und leichtfertig von diesem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, schuldig am Leib und am Blut unseres Herrn. 28 Jeder soll sich also prüfen und erst dann von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken.

33 Darum, meine Brüder und Schwestern, nehmt aufeinander Rücksicht und teilt das Essen miteinander, wenn ihr zusammen das Abendmahl feiert. 34 Wer hungrig ist, soll vorher zu Hause etwas essen; sonst bringt euch dieses Mahl nicht Gottes Segen, sondern seine Strafe.

Kommentar

Ehrfurcht und Danksagung

Zuerst spricht Paulus Ehre und Ehrbarkeit im Gottesdienst an. Dabei sieht er insbesondere auf Rolle und Platz der Frau im Gottesdienst. Es wurde und wird viel darüber diskutiert, was genau diese Verse bedeuten.

Paulus war wichtig, das kein Verhalten dem Evangelium in irgendeiner Weise schadete. Grundsätzlich ist man sich einig, dass vieles einen kulturellen Hintergrund hat – es gibt heute nur wenige Gemeinden, die z.B. von Frauen erwarten, dass sie ihr Haar bedecken.

Offenkundig ist, dass sowohl Männer als auch Frauen im Gottesdienst beteten und weissagten (11,4-5). Auch sind Männer und Frauen gleichberechtigt; es besteht eine wechselseitige Abhängigkeit (11,11-12): „Vor dem Herrn sind jedoch Mann und Frau gleichermaßen füreinander da… Beide aber, Mann und Frau, sind Geschöpfe Gottes“ (11-12; Hfa).

Als nächstes spricht Paulus über das „Abendmahl“ (11,20) bzw. die Eucharistie (das griechische Verb eucharistéin bedeutet „danken“).

Wir lesen hier wahrscheinlich die frühste Erwähnung dieses Gottesdienstelementes, das seit 2.000 Jahren ein wichtiger Bestandteil fast aller christlichen Gemeinden der Welt ist. Auch hierüber wird viel diskutiert; was Paulus denn mit seinen Worten genau meine? Vieles scheint mir in diesem Abschnitt jedoch eindeutig:

1.\tEs wird regelmäßig gefeiert
Paulus scheint zu erwarten, dass sie das Abendmahl miteinander feiern, wenn sie zusammenkommen (11,17.20).

2.\tEs ist wichtig
„Der Herr selbst hat [es] gesagt“ (11,24a). Es nicht ordentlich zu feiern, hat ernste Folgen (11,27ff). „Deshalb solltet ihr euch prüfen, bevor ihr das Brot esst und aus dem Kelch trinkt“ (11,28).

3.\tEs ist Teil der Verkündigung (11,26)
Das Abendmahl ist eine Form, das Evangelium zu verkünden. „Denn jedes Mal, wenn ihr dieses Brot esst und aus diesem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er wiederkommt“ (11,26).

4.\tMit ihm ist die Erinnerung an Jesus verbunden (11,24-25)
und „dass es bei diesem Mahl um den Leib des Herrn geht“ (11,29 NGÜ). Erwarte Jesus zu begegnen, wenn du Brot und Wein empfängst.

5.\tEs ist Teilhabe an Christi Leib und Blut (10,14ff)
An dieser Stelle steht das griechische Wort koinonia, was auch „Teilen“ oder „Gemeinschaft“ bedeutet. Das Abendmahl ist für uns die Möglichkeit, den Gewinn, den wir aus Jesu Tod haben, zu empfangen und zu teilen.

6.\tEs ist eine Form des Dankens
Wir sprechen ein Dankgebet über dem Abendmahlskelch (10,16a; Hfa).

7.\tEs ist Ausdruck der Einheit
„Wir alle essen von einem Laib Brot und zeigen damit, dass wir alle zusammen ein Leib sind“ (10,17). Es ist tragisch, dass ausgerechnet dieses Zeichen für die Einheit in der Geschichte der Kirche zu Spaltungen geführt hat.

8.\tEs steht in Erwartung der Rückkehr des Herrn
„Jedes Mal… verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er wiederkommt“ (11,26).

Brot und Wein sind Leib und Blut Christi (11,24-25). Das Abendmahl ist eine Form, wie wir Seine Gegenwart heute erleben. Wie wir uns das genau vorzustellen haben, ist Gegenstand großer Spekulationen, Diskussionen und Auseinandersetzungen. Eine Annäherungsweise könnte sein, dass wir es als Geheimnis akzeptieren und keine großen Spekulationen darüber anstellen.

Gebet

Herr, bitte hilf mir, Dich in einer guten und angemessenen Art und Weise anzubeten, die Dir gefällt. Hilf mir, dabei auf Jesus zu schauen. Lass mich den wahren Sinn des Gottesdienstes erkennen und Freude in Dir finden.
Altes Testament

2. Chronik 7,14

14 und sie rufen zu mir, dann will ich im Himmel ihr Gebet erhören. Wenn dieses Volk, das meinen Namen trägt, sich mir in Demut unterordnet, von seinen falschen Wegen umkehrt und nach mir fragt, dann will ich ihnen vergeben und ihr geplagtes Land wieder heilen.

Kommentar

Aufrichtigkeit und Leidenschaft

„Alles, was sich [Salomo] für das Haus des Herrn und den Königspalast vorgenommen hatte, gelang ihm“ (7,11). Er ehrte Gott mit dem, was er tat.

In seinem Bericht über David und Salomo konzentriert sich der Chronist auf den Bau des Tempels in Jerusalem. Für ihn verblasst alles andere ihrer Regierungszeit. Sie errichteten diesen Ort der Anbetung und Gott segnete sie reich dafür.

Salomos Ruhm verbreitete sich (Kapitel 8 und 9). Die Königin von Saba kam angereist und war so überwältigt von dem, was sie sah (9,1-7), dass sie Gott pries (9,8). (Wenn wir an unseren Text aus dem Neuen Testament von heute denken, wird hier überhaupt nicht infrage gestellt, dass eine Frau ein Land regierte.)

Salomos Prunk und Herrlichkeit waren groß. Nachdem er den Tempel gebaut hatte, erschien ihm der Herr und sagte, „[Wenn] mein Volk, das meinen Namen trägt, dann Reue zeigt, wenn die Menschen zu mir beten und meine Nähe suchen und zu mir zurückkehren, will ich sie im Himmel erhören und ihnen die Sünden vergeben und ihr Land heilen“ (7,14).

Dieser Vers ist mit Recht bekannt. Er dient häufig als Vorlage für Lobpreis und Gebet. Wir sehen darin die Voraussetzungen für ehrlichen Lobpreis in Gottesdienst und Gebet. Es sind dieselben Voraussetzungen wie für Erweckung. Vier Dinge sind dazu nötig:

1.\tDass wir uns demütigen (LUT)
2.\tGebet
3.\tDass wir Gottes Nähe suchen
4.\tDass wir von unseren bösen Wegen umkehren (LUT)

Wenn wir das tun, sagt Gott uns drei Dinge zu:

1.\tEr wird vom Himmel hören
2.\tEr wird unsere Schuld vergeben
3.\tEr wird das Land heilen

Gebet

Herr, ich will mich heute demütigen, zu Dir beten, Deine Nähe suchen und zu Dir umkehren, Ich bete, dass Du mich im Himmel erhörst, mir meine Sünden vergibst und unser Land heilst. Ich will Dich verherrlichen und immer Freude an Dir haben.

Pippa fügt hinzu

2. Chronik 8,11 (GNB)

„Meine Frau soll nicht im Haus von König David wohnen. In seiner Nähe hat einmal die Bundeslade des Herrn gestanden, dadurch ist die ganze Umgebung heilig geworden.“

Ich will mal annehmen, dass Salomos Frau, die Tochter des Pharaos, Gott nicht anbetete, und dass das der eigentliche Grund dafür war, dass sie nicht dort wohnen durfte!

Vers des Tages

2. Chronik 7,14

… Ich will im Himmel ihr Gebet erhören. Wenn dieses Volk, das meinen Namen trägt, sich mir in Demut unterordnet, von seinen falschen Wegen umkehrt und nach mir fragt, dann will ich ihnen vergeben und ihr geplagtes Land wieder heilen.

Thought for the Day

Unsere Freude ist nicht vollkommen, bis wir ihr nicht im Lobpreis Ausdruck verliehen haben. – C.S. Lewis

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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