Tag 228

Wachse über dich selbst hinaus

Weisheit Sprüche 20,5–7+9
Neues Testament 1. Korinther 10,23-24+31-33 und 11,1
Altes Testament 2. Chronik 6,7-10+12-14+21

Einführung

Früher trainierten in meinem Club einige der besten Squashspieler, die es gibt. Ich erinnere mich gut, als ich sie zum ersten Mal hautnah bei einem Squashmatch erlebte. Der Sohn einer meiner Squashpartner, die damalige Nummer 11 der Weltrangliste, trainierte bei uns im Verein mit der Nummer 2 der Welt.

Uns fielen fast die Augen aus vor Staunen. So etwas hatten wir noch nie gesehen. Wenn das, was wir da sahen, „Squash“ war, müsste das, was wir betrieben, eigentlich anders genannt werden!

Ihnen zuzusehen, ließ uns immer über uns selbst hinauswachsen. Mit einem Mal sahen wir, dass quasi jeder Schlag deines Gegners returnierbar war, egal wie stark. Wir erkannten, wie wichtig es ist, nach jedem Schlag zurück in die Platzmitte zu kommen. Wir beobachteten, wie lang sie die Bälle schlugen. Und uns fiel auf, welche Schläge sie zu vermeiden versuchten.

Wenn wir dann auf den Platz gingen, überraschten wir uns selbst damit, wie gut wir spielten. Selbstverständlich spielten wir nicht annähernd so gut wie sie. Aber, von ihrem Beispiel inspiriert, spielten wir um einiges besser als sonst.

In meinem Leben als Christ habe ich dasselbe Muster entdeckt. Ich hatte beispielsweise das Glück, 19 Jahre lang für und mit Sandy Millar zu arbeiten. Zu sehen, wie er sein Leben lebte, ihn predigen zu hören, inspirierte mich. Selbst wenn es nicht möglich ist, das Niveau unserer Vorbilder jemals zu erreichen, spornt uns ihr Vorbild hoffentlich an, über uns selbst hinaus zu wachsen.

Ein Christ ist jemand, der an Jesus glaubt, sein Vertrauen auf Ihn setzt, Ihn kennt und „in Christus“ lebt. Er ist auch jemand, der Seinem Vorbild nacheifert.

Es gibt in der Geschichte kein besseres Vorbild als Christus. Paulus schreibt, „ihr solltet meinem Beispiel folgen, so wie ich Christus folge“ (1. Korinther 11,1).

Weisheit

Sprüche 20,5–7+9

5 Die Gedanken eines Menschen sind unergründlich wie ein tiefer See,
  aber ein Menschenkenner durchschaut sie und bringt sie ans Licht.

6 Viele Menschen betonen, wie freundlich und zuverlässig sie sind;
  aber wo findet man einen, auf den man sich wirklich verlassen kann?

7 Wer aufrichtige Eltern hat, die Gott dienen,
  der kann sich glücklich schätzen!

9 Wer kann schon behaupten:
  »Ich bin frei von jeder Schuld und habe ein reines Gewissen«?

Kommentar

Ein Vorbild für andere

Deine Art zu leben, hat Auswirkungen auf andere. Du selbst suchst bei anderen nach Vorbildern. Andere schauen auf dich als Vorbild. Das ist so, ob es dir gefällt oder nicht.

Insbesondere bei Eltern und Kindern ist das der Fall. Mir ist aufgefallen, dass ich viele Macken meines Vaters übernommen habe. Natürlich sind Eltern auch in tiefgreifender Weise Vorbilder: „Wer aufrichtige Eltern hat, die Gott dienen, der kann sich glücklich schätzen!“ (20,7; Hfa).

Treue und aufrichtige Eltern sind ein Segen für ihre Kinder. Billy Graham sagte, Integrität ist der Leim, der unser Lebensmodell zusammenhält. Wir müssen stets darauf bedacht sein, unsere Integrität aufrecht zu erhalten. Wenn unser Vermögen verloren ist, ist nichts verloren; wenn unsere Gesundheit dahin ist, ist etwas dahin; wenn unser Charakter verloren ist, ist alles verloren.“

Niemand außer Jesus hat jemals ein perfektes Leben geführt: „Wer kann schon von sich behaupten: „Ich bin frei von jeder Schuld und habe ein reines Gewissen."?“ (20,9; Hfa). Trotzdem können wir versuchen, ein gutes Vorbild zu sein.

Eltern haben die Aufgabe, ein gutes Beispiel zu geben, indem sie sich gegenseitig treu sind; geduldig und respektvoll miteinander umgehen; Auseinandersetzungen mit Anstand beilegen; sich in schwierigen Situationen gegenseitig unterstützen; sich nicht in ungesunde Beziehungen hineinziehen lassen. „Viele Menschen behaupten, sie seien zuverlässig, aber wo findet man einen Menschen, der wirklich treu ist?“ (20,6).

Eine andere Möglichkeit, Vorbild zu sein, ist, indem wir anderen ihre Gedanken entlocken: „Guter Rat liegt tief im Herzen eines Menschen verborgen, doch ein kluger Mensch weiß ihn hervorzuholen“ (20,5).

Dieser Vers erinnert mich an Alpha-Kleingruppen, wenn der Gastgeber versucht, die Gedanken der Gäste herauszukitzeln. Die Kunst, eine Unterhaltung in Gang zu halten, die richtigen Fragen zu stellen.

Das ist eine wirklich wichtige Aufgabe von Eltern im Umgang mit ihren Kindern; und ebenso wichtig unter Freunden. Jeder Mensch hat Tiefe. Die Kunst ist es, diese verborgenen Schätze zu heben.

Gebet

Herr, bitte hilf uns, mit unserem Leben ein gutes Vorbild für andere zu geben. Hilf uns, ein Beispiel für Reinheit, Treue und Hingabe zu sein.
Neues Testament

1. Korinther 10,23-24+31-33 und 11,1

23 Ihr lebt nach dem Grundsatz: »Alles ist erlaubt!« Ich antworte darauf: Aber nicht alles, was erlaubt ist, ist auch gut. Alles ist erlaubt, aber nicht alles baut die Gemeinde auf. 24 Denkt bei dem, was ihr tut, nicht nur an euch. Denkt vor allem an die anderen und daran, was für sie gut ist.

31 Darauf will ich antworten: Ob ihr esst oder trinkt oder was immer ihr sonst tut – alles soll zur Ehre Gottes geschehen. 32 Seid für niemanden ein Hindernis zum Glauben, weder für die Juden noch für die Nichtjuden und auch nicht für die Mitchristen in Gottes Gemeinde. 33 Das ist auch mein Grundsatz. Ich versuche, auf alle in jeder Beziehung Rücksicht zu nehmen. Dabei geht es nicht um mich und meinen Vorteil, sondern darum, dass möglichst viele Menschen gerettet werden.

1 Folgt meinem Beispiel, so wie ich dem Vorbild folge, das Christus uns gegeben hat.

Kommentar

Paulus’ Vorbild

„Die Menschen tun, was sie sehen,” schreibt John Maxwell, der Experte für Leadership. „Je stärker sie an ihrem Leiter sehen, dass seine Worte sich mit seinen Taten decken, desto größer ist auch ihre Loyalität und Beständigkeit. Sie verstehen, was sie hören. Sie glauben, was sie sehen!

Paulus‘ Worte mögen uns vermessen vorkommen: „ihr solltet meinem Beispiel folgen, so wie ich Christus folge“ (11,1). Die erste Hälfte des Satzes ist geknüpft an die zweite. Paulus‘ Vorbild ist nur etwas wert, wo er Christus nachfolgt. Er hat die Courage auszusprechen, dass er sich für ein gutes Vorbild hält. Das ist schon ein gutes Beispiel.

Dieser Vers schließt den Abschnitt ab, in dem er die Korinther ermahnt, „den Götzendienst [zu] meiden“ (10,14). Sie sollen darauf achten, rein am Mahl des Herrn teilzunehmen, wenn sie Anteil haben am Segen von Christi Leib und Blut (10,16). Der Blick ist auf die Einheit gerichtet: „wir alle zusammen sind ein Leib“ (10,17b).

„Haben wir durch den Abendmahlskelch, über dem wir das Dankgebet sprechen, nicht Anteil am Blut, das Christus für uns vergossen hat? Haben wir durch das Brot, das wir brechen und gemeinsam essen, nicht Anteil an seinem Leib? Es gibt beim Abendmahl nur ein Brot. Und obwohl wir so viele sind, sind wir doch ein Leib, weil wir alle von dem einen Brot essen“ (16-17; Hfa).

Obwohl wir die Freiheit haben – „es ist alles erlaubt“ (10,23) – müssen wir darauf achten, was wir tun, denn „nicht alles ist gut“ (23c). Auch wenn wir ein schönes Leben haben wollen, „Denkt nicht an euren eigenen Vorteil, sondern an die anderen und an das, was für sie am besten ist“ (10,24).

In Christus hast du große Freiheit, aber du sollst diese Freiheit zum Wohle anderer und zur Ehre Gottes nutzen: „Was immer ihr esst oder trinkt oder tut, das tut zur Ehre Gottes“ (10,31).

Alles, was wir tun, soll „zur Ehre Gottes“ geschehen. Dein Lebensziel soll sein, dass du deine Freiheit benutzt, um Gott Ehre zu geben und für andere ein Segen zu sein.

So lebte Paulus, selbst wenn er versucht, „in allem, was ich tue, allen zu gefallen“ (33a): „Ich tue, was für sie am besten ist, damit sie gerettet werden“ (33b). Vor diesem Hintergrund schrieb er, „ihr solltet meinem Beispiel folgen, so wie ich Christus folge“ (11,1).

Gebet

Herr, ich danke Dir für Jesu Vorbild. Bitte hilf mir, Deinem Beispiel zu folgen, so wie es Paulus tat. Hilf mir, Herr, mit allem, was ich tue, Gott die Ehre zu geben.
Altes Testament

2. Chronik 6,7-10+12-14+21

7 Mein Vater David hatte schon lange einen großen Wunsch: Er wollte dem HERRN, dem Gott Israels, einen Tempel bauen. 8 Doch der HERR sagte zu ihm: ›Ich freue mich zwar, dass du ein Haus für mich bauen möchtest. 9 Aber nicht du, David, sollst es bauen, sondern erst dein Sohn.‹

10 Der HERR hat Wort gehalten: Ich bin als Nachfolger meines Vaters David König von Israel geworden, genau wie der HERR es vorausgesagt hat. Und nun habe ich auch den Tempel für den HERRN, den Gott Israels, gebaut.

12 Dann trat Salomo vor den Augen der versammelten Israeliten an den Altar des HERRN und breitete seine Hände aus. 13 Er hatte für die Einweihungsfeier eine Plattform aus Bronze anfertigen und sie mitten in den Tempelvorhof stellen lassen. Sie war zweieinhalb Meter lang, zweieinhalb Meter breit und eineinhalb Meter hoch. Salomo stieg nun auf die Plattform, kniete vor den Augen der versammelten Menge nieder, erhob seine Hände zum Himmel 14 und betete:

»HERR, du Gott Israels! Es gibt keinen Gott wie dich – weder im Himmel noch auf der Erde. Du hältst den Bund, den du mit deinem Volk geschlossen hast, und erweist allen deine Liebe, die dir dienen und von ganzem Herzen mit dir leben.

21 Nimm meine Gebete an und auch die deines Volkes, wenn wir zum Tempel gewandt mit dir reden. Hör unser Rufen im Himmel, dort, wo du thronst, und vergib uns!

Kommentar

Leiter als Vorbilder

Wir alle sollen Vorbilder sein, aber es gibt Menschen mit einer besonderen Verantwortung. Israel sollte der Welt Beispiel und Vorbild sein. Gott hatte sie in besonderer Weise gesegnet und sie dazu berufen, anderen Nationen ein Vorbild zu sein, damit diese von Israels gutem Ruf angezogen würden. So sollten Menschen aus aller Welt Gott kennenlernen (6,32-33).

Gott hatte Jerusalem erwählt, „dass [sein] Name daselbst sei“ (6,6; LUT). Als besondere Vorbilder erwählte Gott David und Salomo, dass sie Israel regieren (6,6-7.10).

Aber auch andere Anführer hatten die Aufgabe, durch ihr Vorbild zu leiten. Die Leviten hatten eine besondere Führungsrolle beim Gottesdienst im Tempel (5,1ff). Auch Trompeter und Sänger hatten eine Führungsrolle (6,13).

Salomo leitet durch sein Vorbild in Gottesdienst und Gebet. „Er stand vor der ganzen Versammlung, kniete nieder, hob seine Hände zum Himmel und betete“ (6,13-14a).

Er erzählt anderen, wie groß Gott ist und betet Ihn dankend an. Salomos Gebet, mit dem er den Tempel für Gott weihte, zeigt, dass Israel häufig an seiner Rolle scheitern würde. Viele Male bittet er Gott, Er möge ihnen vergeben, wenn sie sich von Ihm abwenden (6,21.25.27.30.39).

Als Salomo sein Gebet beendet hatte, „sahen die Israeliten, wie das Feuer vom Himmel fiel und die herrliche Gegenwart des Herrn den Tempel erfüllte, sie warfen sich zu Boden und beteten den Herrn an und lobten [dankten] ihn“ (7,3).

Unter dem neuen Bund heute, sind wir Tempel Gottes (1. Korinther 6,19). Joyce Meyer schreibt, „Gott möchte Seine Herrlichkeit in und durch uns auf ebenso dramatische Weise zur Schau stellen, wie Er es in dem Tempel zu Salomos Zeit getan hat. Wenn Gottes Herrlichkeit in deinem Leben sichtbar wird, werden andere auf dich schauen und sagen, „Wow! Was für einem großen Gott du dienst,“ denn dann wird die Kraft Seiner Güte für sie sichtbar.“

Gebet

Herr, ich danke Dir, dass Du Deine Herrlichkeit in und durch mich zur Schau stellen möchtest. Bitte erfülle mich heute mit Deinem Heiligen Geist und hilf mir dabei, Jesu Beispiel zu folgen und ein gutes Beispiel für andere zu sein.

Pippa fügt hinzu

Sprüche 20,13

„Liebe nicht den Schlaf, sonst wirst du verarmen.” Oh weh! Ich schlafe so gern!

Vers des Tages

1. Korinther 10,31

Ob ihr esst oder trinkt oder was immer ihr sonst tut – alles soll zur Ehre Gottes geschehen.

Thought for the Day

Wenn unser Vermögen verloren ist, ist nichts verloren; wenn unsere Gesundheit dahin ist, ist etwas dahin; wenn unser Charakter verloren ist, ist alles verloren. – Billy Graham

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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