Tag 186

Gottes leuchtendes Antlitz schaut segnend auf dich

Weisheit Psalm 80,19b–20
Neues Testament Apostelgeschichte 24,1–3+5-7+9-16+22-27
Altes Testament 2. Könige 10,19-20 und 12,1

Einführung

Nach dem schrecklichen Bombenattentat während ihres Konzerts 2017, kehrte Ariana Grande für das „One Love Manchester“ Konzert in die Manchester Arena auf die Bühne zurück. Marcus Mumford, der Leadsänger der Band Mumford and Sons eröffnete das Konzert mit den Worten, „Die Liebe treibt die Angst aus.“ Während seines Auftritts erklärte Justin Bieber, „Ich werde die Liebe nicht verwerfen, und ich werde Gott nicht verwerfen. Gott ist auch inmitten der Finsternis gut. Gott ist in der Mitte. Und Er liebt dich. Er ist für dich da.“ Das war wie ein helles Licht inmitten der Finsternis.

Johannes vom Kreuz sprach von der „dunklen Nacht der Seele“. Ich kenne solche dunkle Zeiten. Das Volk Gottes erlebte dunkle Zeiten sowohl im Alten als auch im Neuen Testament. In der Kirchengeschichte gibt es immer wieder dunkle Zeiten. Aber das Licht des Evangeliums ist nie erloschen. Jesu Licht wird immer heller scheinen als die Dunkelheit, von der es umgeben ist (Johannes 1,5). Du trägst dieses Licht in Form des Heiligen Geistes in dir. Wo du auch hingehst, bringst du Licht, dass die Dunkelheit nicht auszulöschen vermag.

Weisheit

Psalm 80,19b–20

...Erhalte uns am Leben, dann wollen wir dich loben.
20 Du allmächtiger HERR und Gott –
  richte uns, dein Volk, wieder auf!
  Blicke uns freundlich an, dann sind wir gerettet!

Kommentar

Gottes leuchtendes Antlitz

Neben vielen anderen Dingen ist Pater Raniero Cantalamessa bekannt für sein Lächeln. Sein Gesicht leuchtet förmlich – besonders wenn er lächelt. Mutter Teresa sagte, „Liebe beginnt mit einem Lächeln.“

Wie wunderbar sich vorzustellen, dass Gott Sich dir in Liebe zuwendet! Gott ist nicht nur mit dir, du darfst auch Seine Freude an dir genießen. Der Psalmist betet: „Wende dich uns in Liebe zu, dann sind wir gerettet!“ (80,20; Hfa).

Das Volk Israel stand eindeutig vor dunklen Zeiten. Der „Weinstock“ (80,9.15) ist ein Bild für die Nation Israel. Gott hatte das Volk Israel aus Ägypten geführt. Er sorgte für Sein Volk wie für einen Weinstock.

Aber nun sind die Mauern des Weinbergs eingerissen (80,13). Es scheint, als wäre er umgehauen und in Brand gesteckt worden (16a). „Alle, die vorübergehen, können unsere Früchte stehlen“ (13b), und die Menschen sterben.

Der Psalmist ruft zu Gott: „Erhalte uns am Leben, damit wir deinen Namen wieder anrufen können. Herr, allmächtiger Gott, richte uns wieder auf! Blicke uns wieder gnädig an, dann sind wir gerettet“ (80,19-20).

Wenn wir uns den Zustand der Kirche in unserem Land ansehen, könnte man auch sagen, ihre Mauern wurden niedergerissen. Sie scheint in einem furchtbaren Zustand zu sein. Aber Gott hat Sein Volk in der Vergangenheit immer wieder erhalten und aufgerichtet. Das kann Er auch heute wieder tun. Bitte Ihn um eine Erweckung.

Gebet

Herr, wir beten, dass Du uns belebst. Erfülle Dein Volk mit Deinem Heiligen Geist, damit sich die Kirchen wieder mit Menschen füllen, die Jesus mit ungeteiltem Herzen dienen. Schaue segnend mit Deinem leuchtenden Antlitz auf uns.
Neues Testament

Apostelgeschichte 24,1–3+5-7+9-16+22-27

1 Fünf Tage später erschienen der Hohepriester Hananias, einige führende Männer des Volkes und der Anwalt Tertullus, um beim Statthalter Anklage gegen Paulus zu erheben. 2-3 Nachdem man Paulus hereingerufen hatte, begann Tertullus: »Verehrter Felix! Unser Volk ist dir gegenüber von großer Dankbarkeit erfüllt, denn durch dich genießen wir endlich Ruhe und Frieden, und es geht uns aufgrund deiner Fürsorge so gut wie selten zuvor. Davon sprechen wir voller Anerkennung, wann immer sich uns die Gelegenheit dazu bietet.

5 Wir haben festgestellt, dass dieser Mann gefährlich ist wie die Pest. Überall im Römischen Reich zettelt er unter den Juden Aufstände an. Und er selbst ist der Anführer der Nazarener-Sekte. 6-7 Als er auch noch versuchte, den Tempel zu entweihen, haben wir ihn gefasst.

9 Die anderen Juden unterstützten die Anklagerede in allen Punkten und erklärten, dass sie die reine Wahrheit enthalte.

10 Auf einen Wink des Statthalters stand Paulus auf und sagte: »Weil ich weiß, dass du seit vielen Jahren Richter für dieses Volk bist, will ich mich gern vor dir verantworten. 11 Wie du leicht nachprüfen kannst, bin ich erst vor zwölf Tagen nach Jerusalem gekommen, um im Tempel zu beten. 12 Dabei habe ich weder im Tempel noch in den Synagogen oder in der Öffentlichkeit mit jemandem gestritten oder gar einen Aufstand unter dem Volk angezettelt. 13 Deshalb gibt es auch keinerlei Beweise für die Anklagen, die gegen mich vorgebracht wurden. 14 Dies eine bekenne ich allerdings offen: Ich diene dem Gott unserer Vorfahren, und zwar nach der Glaubensrichtung, die sie für eine Sekte halten. Ich glaube alles, was im Gesetz von Mose und in den Propheten steht. 15 Wie meine Ankläger hier habe ich die Hoffnung, dass Gott alle Menschen vom Tod auferwecken wird – sowohl die Menschen, die nach seinem Willen gelebt haben, als auch die anderen, die nichts von ihm wissen wollten. 16 Deshalb bemühe ich mich auch, immer ein reines Gewissen vor Gott und den Menschen zu haben.

22 Felix, der über den Glauben der Christen viel wusste, vertagte daraufhin die Verhandlung und sagte: »Wenn der Kommandant Lysias hier ist, werde ich die Sache entscheiden!« 23 Paulus wurde weiterhin gefangen gehalten. Aber Felix wies den verantwortlichen Hauptmann an, die Haft zu mildern. Außerdem durften Angehörige und Freunde Paulus versorgen.

24 Nach einigen Tagen ließen Felix und seine jüdische Frau Drusilla den Gefangenen Paulus zu sich rufen. Sie wollten mehr über den Glauben an Jesus Christus hören. 25 Aber als Paulus dann auch noch von einem Leben sprach, das Gott gefällt, von Selbstbeherrschung und dem künftigen Gericht Gottes, da erschrak Felix und sagte schnell: »Für heute reicht es! Wenn ich mehr Zeit habe, werde ich dich wieder rufen lassen.« 26 Außerdem hoffte er insgeheim, von Paulus Bestechungsgelder zu bekommen. Deshalb ließ er ihn häufig zu sich holen und unterhielt sich mit ihm.

27 Nach zwei Jahren wurde Felix von Porzius Festus abgelöst. Um den Juden am Ende seiner Amtszeit noch einen Gefallen zu tun, sorgte Felix dafür, dass Paulus weiterhin in Haft blieb.

Kommentar

Das Licht des Evangeliums

Wo Paulus auch hinkam, verbreitete er „das herrliche Licht der Botschaft [Jesu]“. Aber nicht alle vermochten es zu sehen. Er schrieb, „Der Gott dieser Welt hat die Gedanken der Ungläubigen so verblendet, dass sie das herrliche Licht der Botschaft nicht wahrnehmen können. Damit bleibt ihnen unsere Botschaft über die Herrlichkeit von Christus, der das Ebenbild Gottes ist, unverständlich“ (2. Korinther 4,4).

Dunkle Zeiten im Leben des Paulus. Eingesperrt und angeklagt. Der klageführende Tertullus ist ein Beispiel für einen kriecherischen Anwalt. Er schmeichelt dem Statthalter: „Unser Volk ist dir gegenüber von großer Dankbarkeit erfüllt, …Davon sprechen wir voller Anerkennung, wann immer sich uns die Gelegenheit dazu bietet.“ (24,2; Hfa).

Auf seine Schmeicheleien folgen falsche Anschuldigungen gegen Paulus, die unterstellten, „dass er ein Unruhestifter ist, der überall in der Welt die Juden zu Aufständen und zur Rebellion gegen die römische Regierung aufhetzt. Er ist einer der Anführer der Sekte der Nazarener“ (24,5).

Paulus verteidigt sich (24,10ff). Er geht auf die einzelnen Anschuldigungen an, weist von sich, was unwahr ist und räumt ein, was wahr ist. Er gibt zu, ein Nachfolger Jesu („[des] neuen Glauben“) zu sein. Er stellt richtig, was bei seiner Anhörung vor dem Hohen Rat wirklich passiert ist (24,21). (Es ist hilfreich, zunächst die Tatsachen richtig zu stellen.)

Paulus legt dar, dass er recht glaubt. Er betet „den Gott unserer Vorfahren an“ (14a) und glaubt „fest … an alles, was in den prophetischen Büchern steht“ (14b). Er teilt die Auferstehungshoffnung der Juden (24,15) und weist darauf hin, dass er alles glaubt, was mit dem Gesetz übereinstimmt und von den Propheten aufgeschrieben wurde; dass er auf denselben Gott wie die Pharisäer hofft, „dass [Gott] sowohl die Gerechten als auch die Ungerechten auferwecken wird“ (24,15). Er spricht über sein reines Gewissen (24,16), die „Geldspenden für [sein] Volk“ (24,17; GNB) und seine Unschuld (24,18).

Sein Richter, Felix, war nicht unbedingt bösartig, aber schwach, wankelmütig, unentschlossen und politisch motiviert. Er wollte zwar keinen Unschuldigen verurteilen, aber er hatte auch nicht den Mumm, ihn frei zu lassen. Schwacher Richter, der er war, und eingeschüchtert von Paulus‘ Rede, wusste er sich nicht anders zu helfen, als das Verfahren aufzuschieben (24,25).

Zwei Jahre lang hielt er Paulus im Gefängnis fest. „Außerdem hoffte er, dass Paulus ihm ein Bestechungsgeld anbieten würde“ (24,26). Als ein neuer Statthalter eingesetzt wurde, ließ ihn Felix aus politischem Kalkül immer noch nicht frei (24,27). Mit seiner Hinhaltetaktik vermied er, eine Entscheidung fällen zu müssen.

Aber nichts zu entscheiden, ist auch eine Entscheidung. Wir können uns unserer Verantwortung nicht durch Unentschlossenheit entziehen. Unentschlossenheit ist die Entscheidung, nichts zu tun. Es ist die Entscheidung, nichts an der aktuellen Situation zu ändern. Auch Unentschlossenheit hat Konsequenzen.

Paulus nutzte jede Gelegenheit, das Licht des Evangeliums leuchten zu lassen. Wann immer es ihm möglich war, erzählte „er ihnen vom Glauben an Christus Jesus“ (24,24).

Gebet

Herr, bitte hilf uns, das Beste aus jeder Gelegenheit zu machen. Wenn wir angegriffen oder falsch beschuldigt werden oder enttäuscht sind, hilf uns, wie der Apostel Paulus jede Gelegenheit zu ergreifen, das Licht des Evangeliums in der Dunkelheit scheinen zu lassen.
Altes Testament

2. Könige 10,19-20 und 12,1

Ruft deshalb alle Propheten von Baal, alle Priester und alle, die ihm dienen, hierher! Keiner von ihnen darf fehlen! Wer nicht kommt, wird mit dem Tode bestraft. Ruft ein großes Opferfest aus!« So stellte Jehu den Anhängern von Baal eine Falle, um sie alle umzubringen. Das Fest wurde überall angekündigt.

1 Joasch war 7 Jahre alt, als er König von Juda wurde.

Kommentar

Das Licht junger Menschen

Wenn sie nicht wegen einer Pandemie ausfallen müssen, betreut Soul Survivor jeden Sommer mehrere christliche Camps für junge Leute. Zehntausende nehmen jedes Jahr daran teil. Einmal waren Pippa und ich zu einer ihrer Veranstaltungen eingeladen. Es war so aufregend, den Glauben, die Leidenschaft und die Begeisterung dieser jungen Menschen zu sehen. Es ist ein großer Hoffnungsschimmer, ein helles Licht am Horizont. Wie schlimm die Dinge auch erscheinen, es gibt die Hoffnung, dass es die nächste Generation besser machen wird.

Wenn du meinst, in einer finsteren Welt zu leben, dann studiere diesen Abschnitt und du wirst sehen, dass es schon immer Zeiten gegeben hat, die so schlimm und noch schlimmer waren als jetzt.

Es handelte sich um eine weitere finstere Periode in der Geschichte des Volkes Israel. Grauenhafte Dinge ereigneten sich, wie z.B. die Ermordung von 70 Prinzen und die Zurschaustellung ihrer Köpfe am Stadttor (10,7-8). Weitere Massenhinrichtungen folgten (10,17). Jehu wird dafür gelobt, dass er nicht der schlimmste aller König Israels war. Als Maßstab galt König Ahab. Vor allem machte Jehu Schluss mit der Baalsanbetung in Israel.

Aber er machte nicht mit der Praxis Schluss, die König Jerobeam eingeführt hatte: die Verehrung goldener Kälber (10,29). Er „achtete nicht darauf, mit seinem ganzen Herzen im Gesetz des HERRN, des Gottes Israels, zu leben“ (31a; ELB).

In Juda war es auch nicht besser. Atalja versuchte die gesamte Königsfamilie auszulöschen (11,1), aber Gott beschützte Joasch auf ähnliche Weise, wie Er Mose und Jesus bewahrte: Joscheba „verbarg ihn vor Atalja, sodass er nicht getötet wurde. Sechs Jahre lang musste sich Joasch im Haus des Herrn verstecken - so lange herrschte Atalja über das Land“ (11,2-3).

Beizeiten „führte Jojada den Sohn des Königs heraus und setzte ihm die Krone auf. Er gab ihm die Ordnung in die Hand und sie riefen ihn zum König aus. Sie salbten ihn und alle klatschten in die Hände und riefen: „Lang lebe der König!““ (11,12). Dann „setzte [der König] sich auf den Königsthron. Die ganze Bevölkerung Judas freute sich mit. In Jerusalem selbst dagegen verhielt man sich ruhig, nachdem Atalja getötet worden war“ (11,19-20; Hfa).

Joasch war erst sieben Jahre alt, als man ihm die Königskrone aufsetzte (12,1), aber dieser junge König machte den Menschen Hoffnung für die Zukunft (s. Kapitel 12 und 2. Chronik 24), wie wir es so häufig mit jungen Menschen erleben. Wieder einmal ließ Gott ein Licht in der Finsternis aufleuchten.

Gebet

Herr, wir danken Dir für die Kinder und Jugendlichen in unseren Gemeinden und für die Hoffnung, die sie darstellen. Wir danken Dir für die Jugendbewegungen in aller Welt und das Licht, das durch sie leuchtet. Danke, dass Dein Licht auch in den dunkelsten Zeiten weiter scheint und dass Dein leuchtendes Antlitz segnend auf uns schaut.

Pippa fügt hinzu

2. Könige 10,31

„Doch Jehu hielt das Gesetz des Herrn, des Gottes Israels, nicht von ganzem Herzen.“

Es ist schwer, immer mit ganzem Herzen dabei zu sein. Kaum vorzustellen, was er alles für Gott hätte erreichen können! Wir müssen einfach zuerst nach dem Reich Gottes suchen.

Vers des Tages

Psalm 80,20

Blicke uns freundlich an…

Thought for the Day

„Liebe beginnt mit einem Lächeln.“ – Mutter Teresa

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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