Gottes leuchtendes Antlitz schaut segnend auf dich
Einführung
Nach dem schrecklichen Bombenattentat während ihres Konzerts 2017, kehrte Ariana Grande für das „One Love Manchester“ Konzert in die Manchester Arena auf die Bühne zurück. Marcus Mumford, der Leadsänger der Band Mumford and Sons eröffnete das Konzert mit den Worten, „Die Liebe treibt die Angst aus.“ Während seines Auftritts erklärte Justin Bieber, „Ich werde die Liebe nicht verwerfen, und ich werde Gott nicht verwerfen. Gott ist auch inmitten der Finsternis gut. Gott ist in der Mitte. Und Er liebt dich. Er ist für dich da.“ Das war wie ein helles Licht inmitten der Finsternis.
Johannes vom Kreuz sprach von der „dunklen Nacht der Seele“. Ich kenne solche dunkle Zeiten. Das Volk Gottes erlebte dunkle Zeiten sowohl im Alten als auch im Neuen Testament. In der Kirchengeschichte gibt es immer wieder dunkle Zeiten. Aber das Licht des Evangeliums ist nie erloschen. Jesu Licht wird immer heller scheinen als die Dunkelheit, von der es umgeben ist (Johannes 1,5). Du trägst dieses Licht in Form des Heiligen Geistes in dir. Wo du auch hingehst, bringst du Licht, dass die Dunkelheit nicht auszulöschen vermag.
Psalm 80,9–20
9 In Ägypten grubst du den Weinstock Israel aus;
du pflanztest ihn ein in einem Land,
aus dem du fremde Völker verjagt hattest.
10 Für ihn hast du den Boden gerodet, so dass er Wurzeln schlagen konnte
und sich im ganzen Land ausbreitete.
11 Mit seinem Schatten bedeckte er das Gebirge,
er wuchs höher als die gewaltigsten Zedern.
12 Seine Ranken erstreckten sich bis zum Mittelmeer,
und bis an den Euphrat gelangten seine Zweige.
13 Warum nur hast du die schützende Mauer niedergerissen?
Jetzt kann jeder, der vorüberkommt, ihn plündern!
14 Die Wildschweine aus dem Wald verwüsten ihn,
die wilden Tiere fressen ihn kahl.
15 Allmächtiger Gott, wende dich uns wieder zu!
Schau vom Himmel herab und rette dein Volk!
Kümmere dich um diesen Weinstock,
16 den du selbst gepflanzt hast; sorge für den jungen Spross,
den du hast aufwachsen lassen!
17 Unsere Feinde haben ihn abgehauen und ins Feuer geworfen;
doch wenn du ihnen entgegentrittst, kommen sie um.
18 Beschütze den König, den du erwählt hast,
den Mann, der durch dich erst stark wurde!
19 Dann wollen wir nie mehr von dir weichen.
Erhalte uns am Leben, dann wollen wir dich loben.
20 Du allmächtiger HERR und Gott –
richte uns, dein Volk, wieder auf!
Blicke uns freundlich an, dann sind wir gerettet!
Kommentar
Gottes leuchtendes Antlitz
Neben vielen anderen Dingen ist Pater Raniero Cantalamessa bekannt für sein Lächeln. Sein Gesicht leuchtet förmlich – besonders wenn er lächelt. Mutter Teresa sagte, „Liebe beginnt mit einem Lächeln.“
Wie wunderbar sich vorzustellen, dass Gott Sich dir in Liebe zuwendet! Gott ist nicht nur mit dir, du darfst auch Seine Freude an dir genießen. Der Psalmist betet: „Wende dich uns in Liebe zu, dann sind wir gerettet!“ (80,20; Hfa).
Das Volk Israel stand eindeutig vor dunklen Zeiten. Der „Weinstock“ (80,9.15) ist ein Bild für die Nation Israel. Gott hatte das Volk Israel aus Ägypten geführt. Er sorgte für Sein Volk wie für einen Weinstock.
Aber nun sind die Mauern des Weinbergs eingerissen (80,13). Es scheint, als wäre er umgehauen und in Brand gesteckt worden (16a). „Alle, die vorübergehen, können unsere Früchte stehlen“ (13b), und die Menschen sterben.
Der Psalmist ruft zu Gott: „Erhalte uns am Leben, damit wir deinen Namen wieder anrufen können. Herr, allmächtiger Gott, richte uns wieder auf! Blicke uns wieder gnädig an, dann sind wir gerettet“ (80,19-20).
Wenn wir uns den Zustand der Kirche in unserem Land ansehen, könnte man auch sagen, ihre Mauern wurden niedergerissen. Sie scheint in einem furchtbaren Zustand zu sein. Aber Gott hat Sein Volk in der Vergangenheit immer wieder erhalten und aufgerichtet. Das kann Er auch heute wieder tun. Bitte Ihn um eine Erweckung.
Gebet
Apostelgeschichte 24,1–27
Anklage gegen Paulus
241 Fünf Tage später erschienen der Hohepriester Hananias, einige führende Männer des Volkes und der Anwalt Tertullus, um beim Statthalter Anklage gegen Paulus zu erheben. 2-3 Nachdem man Paulus hereingerufen hatte, begann Tertullus: »Verehrter Felix! Unser Volk ist dir gegenüber von großer Dankbarkeit erfüllt, denn durch dich genießen wir endlich Ruhe und Frieden, und es geht uns aufgrund deiner Fürsorge so gut wie selten zuvor. Davon sprechen wir voller Anerkennung, wann immer sich uns die Gelegenheit dazu bietet. 4 Um aber deine kostbare Zeit nicht unnötig in Anspruch zu nehmen, bitten wir dich, uns gütigerweise kurz anzuhören.
5 Wir haben festgestellt, dass dieser Mann gefährlich ist wie die Pest. Überall im Römischen Reich zettelt er unter den Juden Aufstände an. Und er selbst ist der Anführer der Nazarener-Sekte. 6-7 Als er auch noch versuchte, den Tempel zu entweihen, haben wir ihn gefasst. 8 Wenn du ihn verhörst, wirst du feststellen, dass unsere Beschuldigungen wahr sind.«
9 Die anderen Juden unterstützten die Anklagerede in allen Punkten und erklärten, dass sie die reine Wahrheit enthalte.
Paulus verteidigt sich vor Felix
10 Auf einen Wink des Statthalters stand Paulus auf und sagte: »Weil ich weiß, dass du seit vielen Jahren Richter für dieses Volk bist, will ich mich gern vor dir verantworten. 11 Wie du leicht nachprüfen kannst, bin ich erst vor zwölf Tagen nach Jerusalem gekommen, um im Tempel zu beten. 12 Dabei habe ich weder im Tempel noch in den Synagogen oder in der Öffentlichkeit mit jemandem gestritten oder gar einen Aufstand unter dem Volk angezettelt. 13 Deshalb gibt es auch keinerlei Beweise für die Anklagen, die gegen mich vorgebracht wurden. 14 Dies eine bekenne ich allerdings offen: Ich diene dem Gott unserer Vorfahren, und zwar nach der Glaubensrichtung, die sie für eine Sekte halten. Ich glaube alles, was im Gesetz von Mose und in den Propheten steht. 15 Wie meine Ankläger hier habe ich die Hoffnung, dass Gott alle Menschen vom Tod auferwecken wird – sowohl die Menschen, die nach seinem Willen gelebt haben, als auch die anderen, die nichts von ihm wissen wollten. 16 Deshalb bemühe ich mich auch, immer ein reines Gewissen vor Gott und den Menschen zu haben.
17 Nachdem ich viele Jahre nicht in Jerusalem gelebt habe, bin ich nun zurückgekehrt, um eine Geldspende für mein Volk zu übergeben und um Gott im Tempel ein Opfer darzubringen. 18 Ich war gerade dabei, mich auf das Reinigungsopfer vorzubereiten – unauffällig und ohne jedes Aufsehen –, da erkannten mich 19 einige Juden aus der Provinz Asia. Sie müssten eigentlich hier vor dir als Ankläger auftreten, wenn wirklich etwas gegen mich vorzubringen wäre! 20 Oder lass dir von den hier Anwesenden sagen, welche Verbrechen sie mir vorwerfen konnten, als ich vor dem Hohen Rat stand. 21 Es kann lediglich der Satz gewesen sein, den ich allen Versammelten zurief: ›Weil ich an die Auferstehung der Toten glaube, werde ich heute von euch angeklagt!‹«
22 Felix, der über den Glauben der Christen viel wusste, vertagte daraufhin die Verhandlung und sagte: »Wenn der Kommandant Lysias hier ist, werde ich die Sache entscheiden!« 23 Paulus wurde weiterhin gefangen gehalten. Aber Felix wies den verantwortlichen Hauptmann an, die Haft zu mildern. Außerdem durften Angehörige und Freunde Paulus versorgen.
Felix will sich nicht entscheiden
24 Nach einigen Tagen ließen Felix und seine jüdische Frau Drusilla den Gefangenen Paulus zu sich rufen. Sie wollten mehr über den Glauben an Jesus Christus hören. 25 Aber als Paulus dann auch noch von einem Leben sprach, das Gott gefällt, von Selbstbeherrschung und dem künftigen Gericht Gottes, da erschrak Felix und sagte schnell: »Für heute reicht es! Wenn ich mehr Zeit habe, werde ich dich wieder rufen lassen.« 26 Außerdem hoffte er insgeheim, von Paulus Bestechungsgelder zu bekommen. Deshalb ließ er ihn häufig zu sich holen und unterhielt sich mit ihm.
27 Nach zwei Jahren wurde Felix von Porzius Festus abgelöst. Um den Juden am Ende seiner Amtszeit noch einen Gefallen zu tun, sorgte Felix dafür, dass Paulus weiterhin in Haft blieb.
Kommentar
Das Licht des Evangeliums
Wo Paulus auch hinkam, verbreitete er „das herrliche Licht der Botschaft [Jesu]“. Aber nicht alle vermochten es zu sehen. Er schrieb, „Der Gott dieser Welt hat die Gedanken der Ungläubigen so verblendet, dass sie das herrliche Licht der Botschaft nicht wahrnehmen können. Damit bleibt ihnen unsere Botschaft über die Herrlichkeit von Christus, der das Ebenbild Gottes ist, unverständlich“ (2. Korinther 4,4).
Dunkle Zeiten im Leben des Paulus. Eingesperrt und angeklagt. Der klageführende Tertullus ist ein Beispiel für einen kriecherischen Anwalt. Er schmeichelt dem Statthalter: „Unser Volk ist dir gegenüber von großer Dankbarkeit erfüllt, …Davon sprechen wir voller Anerkennung, wann immer sich uns die Gelegenheit dazu bietet.“ (24,2; Hfa).
Auf seine Schmeicheleien folgen falsche Anschuldigungen gegen Paulus, die unterstellten, „dass er ein Unruhestifter ist, der überall in der Welt die Juden zu Aufständen und zur Rebellion gegen die römische Regierung aufhetzt. Er ist einer der Anführer der Sekte der Nazarener“ (24,5).
Paulus verteidigt sich (24,10ff). Er geht auf die einzelnen Anschuldigungen an, weist von sich, was unwahr ist und räumt ein, was wahr ist. Er gibt zu, ein Nachfolger Jesu („[des] neuen Glauben“) zu sein. Er stellt richtig, was bei seiner Anhörung vor dem Hohen Rat wirklich passiert ist (24,21). (Es ist hilfreich, zunächst die Tatsachen richtig zu stellen.)
Paulus legt dar, dass er recht glaubt. Er betet „den Gott unserer Vorfahren an“ (14a) und glaubt „fest … an alles, was in den prophetischen Büchern steht“ (14b). Er teilt die Auferstehungshoffnung der Juden (24,15) und weist darauf hin, dass er alles glaubt, was mit dem Gesetz übereinstimmt und von den Propheten aufgeschrieben wurde; dass er auf denselben Gott wie die Pharisäer hofft, „dass [Gott] sowohl die Gerechten als auch die Ungerechten auferwecken wird“ (24,15). Er spricht über sein reines Gewissen (24,16), die „Geldspenden für [sein] Volk“ (24,17; GNB) und seine Unschuld (24,18).
Sein Richter, Felix, war nicht unbedingt bösartig, aber schwach, wankelmütig, unentschlossen und politisch motiviert. Er wollte zwar keinen Unschuldigen verurteilen, aber er hatte auch nicht den Mumm, ihn frei zu lassen. Schwacher Richter, der er war, und eingeschüchtert von Paulus‘ Rede, wusste er sich nicht anders zu helfen, als das Verfahren aufzuschieben (24,25).
Zwei Jahre lang hielt er Paulus im Gefängnis fest. „Außerdem hoffte er, dass Paulus ihm ein Bestechungsgeld anbieten würde“ (24,26). Als ein neuer Statthalter eingesetzt wurde, ließ ihn Felix aus politischem Kalkül immer noch nicht frei (24,27). Mit seiner Hinhaltetaktik vermied er, eine Entscheidung fällen zu müssen.
Aber nichts zu entscheiden, ist auch eine Entscheidung. Wir können uns unserer Verantwortung nicht durch Unentschlossenheit entziehen. Unentschlossenheit ist die Entscheidung, nichts zu tun. Es ist die Entscheidung, nichts an der aktuellen Situation zu ändern. Auch Unentschlossenheit hat Konsequenzen.
Paulus nutzte jede Gelegenheit, das Licht des Evangeliums leuchten zu lassen. Wann immer es ihm möglich war, erzählte „er ihnen vom Glauben an Christus Jesus“ (24,24).
Gebet
2. Könige 10,1–12,1
Jehu rottet Ahabs Nachkommen aus
10 1 In Samaria wohnten noch siebzig Söhne und Enkel von Ahab. Jehu schickte Briefe nach Samaria an die einflussreichen Männer der Stadt: an die königlichen Beamten aus Jesreel, an die Sippenoberhäupter und an die Erzieher von Ahabs Söhnen und Enkeln. Die Briefe lauteten: 2 »Ihr wohnt in einer befestigten Stadt und besitzt Waffen, Streitwagen und Pferde. Bei euch leben die Nachkommen eures Königs. Darum fordere ich euch mit diesem Brief auf: 3 Sucht den tüchtigsten und fähigsten der Königssöhne aus und krönt ihn zum Nachfolger seines Vaters. Dann kämpft für euren König!«
4 Doch die führenden Männer in Samaria hatten große Angst. Sie überlegten sich: »Nicht einmal die beiden Könige Joram und Ahasja konnten Jehu Widerstand leisten. Wie sollten wir es dann können?« 5 Darum schickten der Palastverwalter und der Stadtoberste zusammen mit den Sippenoberhäuptern und den Erziehern folgende Antwort an Jehu: »Wir sind deine Diener und wollen alles tun, was du von uns verlangst. Wir wollen keinen anderen König als dich. Tu, was du für richtig hältst.«
6 Da schickte Jehu einen zweiten Brief nach Samaria. Darin hieß es: »Wenn ihr wirklich zu mir halten und meinen Befehlen gehorchen wollt, dann kommt morgen um diese Zeit zu mir nach Jesreel und bringt mir die Köpfe aller Nachkommen von König Ahab!«
Die siebzig Söhne und Enkel von Ahab wohnten nämlich bei den vornehmsten Bürgern Samarias und wurden von ihnen erzogen. 7 Als die einflussreichen Männer der Stadt den Brief gelesen hatten, ließen sie sofort Ahabs siebzig Nachkommen enthaupten, legten die Köpfe in Körbe und schickten sie zu Jehu nach Jesreel. 8 Ein Diener meldete Jehu, man habe die Köpfe der Söhne und Enkel von Ahab gebracht.
Da befahl Jehu: »Werft sie bis morgen früh beim Stadttor auf zwei Haufen!«
9 Am nächsten Morgen ging Jehu hinaus, stellte sich beim Tor auf und rief der Volksmenge zu: »Euch trifft keine Schuld an Jorams Tod. Ich allein habe die Verschwörung gegen unseren König angezettelt, und ich habe ihn auch umgebracht. Doch seine Söhne und Enkel hier habe nicht ich enthauptet! 10 Heute kann jeder von euch sehen: Was der HERR König Ahab und seiner Familie vorausgesagt hat, ist nun eingetroffen! Jede einzelne Drohung hat sich erfüllt. Es ist alles so gekommen, wie der HERR es durch seinen Diener Elia angekündigt hat.« 11 Danach ließ Jehu auch Ahabs Angehörige in Jesreel umbringen, außerdem alle hohen Beamten und engen Vertrauten des Königs und seine Priester. Nicht einer von ihnen konnte entkommen.
12 Schließlich machte er sich auf den Weg nach Samaria. Unterwegs bei Bet-Eked-Roïm 13 traf er einige Männer, die mit König Ahasja von Juda verwandt waren. »Wer seid ihr?«, fragte Jehu,
und sie antworteten: »Wir sind Verwandte König Ahasjas von Juda und sind unterwegs nach Samaria. Dort wollen wir die Söhne von König Ahab und Königin Isebel besuchen.«
14 Da befahl Jehu seinen Leuten: »Packt sie!« Sie nahmen die Männer fest und brachten sie zur Zisterne von Bet-Eked. Dort wurden alle hingerichtet. Es waren zweiundvierzig Männer. Keiner von ihnen konnte entkommen.
15 Als Jehu seinen Weg nach Samaria fortsetzte, begegnete ihm Jonadab, ein Sohn von Rechab. Jehu grüßte ihn und fragte: »Du denkst doch so wie ich. Kann ich dir trauen?«
»Ja«, antwortete Jonadab.
»Dann gib mir die Hand darauf!«, sagte Jehu. Jonadab reichte ihm die Hand, und Jehu ließ ihn auf seinen Wagen steigen. 16 »Komm mit«, forderte er ihn auf, »und sieh, wie sehr ich für den HERRN kämpfe!« So fuhr Jonadab mit Jehu nach Samaria.
17 Jehu brachte alle Angehörigen von Ahab um, die dort noch zurückgeblieben waren. Ahabs ganze Familie wurde ausgelöscht. Dadurch erfüllte sich, was der HERR damals durch seinen Diener Elia vorausgesagt hatte.
Jehu rottet die Baalspriester aus
18 Danach rief Jehu das ganze Volk zusammen und kündigte an: »Schon Ahab hat unseren Gott Baal verehrt, aber ich, Jehu, diene ihm noch viel eifriger! 19-20 Ich habe bereits das erste große Opferfest für ihn vorbereitet.
Ruft deshalb alle Propheten von Baal, alle Priester und alle, die ihm dienen, hierher! Keiner von ihnen darf fehlen! Wer nicht kommt, wird mit dem Tode bestraft. Ruft ein großes Opferfest aus!« So stellte Jehu den Anhängern von Baal eine Falle, um sie alle umzubringen. Das Fest wurde überall angekündigt. 21 Jehu schickte seine Boten durch das ganze Land Israel. Und tatsächlich: Ohne Ausnahme folgten die Leute, die Baal verehrten, seinem Aufruf. Aus allen Richtungen strömten die Menschen herbei, bis der Tempel zum Bersten voll war. 22 Vor Beginn des Festes befahl Jehu dem Verwalter der königlichen Kleiderkammer, allen Anhängern von Baal Festkleider zu geben.
23 Danach gingen Jehu und Jonadab, der Sohn von Rechab, zusammen in den Baalstempel. Jehu sagte zu den Anhängern von Baal: »Schaut noch einmal nach, ob sich wirklich keiner im Tempel aufhält, der den HERRN verehrt. Bei dem Opfer dürfen nur Leute dabei sein, die Baal dienen!« 24 Während die beiden nach vorne zum Altar gingen, um Schlacht- und Brandopfer darzubringen, stellten sich rund um den Tempel achtzig Mann auf. Jehu hatte sie bestellt und ihnen angedroht: »Wehe dem, der einen einzigen dieser Baalsverehrer entkommen lässt! Mit seinem eigenen Leben muss er es bezahlen. Ich will, dass ihr sie alle umbringt!«
25 Sobald Jehu das Brandopfer dargebracht hatte, befahl er seinen Leibwächtern und Offizieren: »Geht hinein und tötet sie! Keiner darf entkommen!« Da stachen Jehus Leibwächter und Offiziere alle im Tempel mit ihren Schwertern nieder und warfen die Leichen hinaus. Dann drangen sie in den innersten Raum des Tempels ein, 26 holten die Säulen heraus, die Baal geweiht waren, und warfen sie ins Feuer. 27 Baals Gedenkstein stürzten sie um und rissen den ganzen Tempel nieder. Bis heute wird dieser Ort als öffentlicher Abort benutzt.
Wie Jehu über Israel regierte
28 So bereitete Jehu der Verehrung von Baal in Israel ein Ende. 29 Doch er betete weiterhin die goldenen Stierfiguren in Bethel und Dan an und beging damit die gleiche Sünde wie Jerobeam, der Sohn von Nebat, der die Israeliten zum Götzendienst verführt hatte.
30 Eines Tages sprach der HERR zu Jehu: »Du hast Ahabs Familie ausgelöscht, so wie ich es für sie vorgesehen hatte. Weil du damit das getan hast, was ich wollte, werden deine Nachkommen noch bis in die vierte Generation über Israel herrschen.« 31 Doch Jehu richtete sich nicht von ganzem Herzen nach dem Gesetz des HERRN, des Gottes Israels. Stattdessen hielt er an dem Götzendienst fest, mit dem schon Jerobeam, der Sohn von Nebat, die Israeliten zur Sünde verführt hatte.
32 Während Jehus Regierungszeit begann der HERR, das Gebiet Israels zu verkleinern: König Hasaël von Syrien eroberte das ganze Gebiet 33 östlich des Jordan, angefangen bei Baschan über die Gebiete der Stämme Gad, Ruben und Manasse – also ganz Gilead – bis nach Aroër am Fluss Arnon.
34 Alles Weitere über Jehus Leben und seine militärischen Erfolge ist in der Chronik der Könige von Israel festgehalten.
35 Er regierte 28 Jahre in Samaria. Dort wurde er auch begraben. Sein Sohn Joahas wurde sein Nachfolger.
Atalja reißt die Herrschaft an sich
11 1 Als Ahasjas Mutter Atalja erfuhr, dass ihr Sohn tot war, ließ sie alle königlichen Nachkommen umbringen. 2 Nur Ahasjas Sohn Joasch überlebte, weil seine Tante Joscheba, eine Tochter von König Joram und Schwester von Ahasja, ihn rechtzeitig vor Atalja gerettet hatte. Heimlich hatte sie ihn aus seinem Zimmer geholt und ihn zusammen mit seiner Amme in einer Kammer versteckt, in der Bettzeug aufbewahrt wurde. Auf diese Weise konnte Atalja ihm nichts anhaben. 3 Später nahm Joscheba ihn zu sich und hielt ihn sechs Jahre im Tempelbereich verborgen. In dieser Zeit herrschte Atalja als Königin über Juda.
Atalja wird gestürzt – Joasch wird König
4 Im 7. Regierungsjahr von Atalja ließ der Priester Jojada alle Offiziere der Palastwache und der königlichen Leibwache zu sich in den Tempel des HERRN kommen und schloss mit ihnen einen Pakt. Mit einem Eid ließ er sie bekräftigen, dass sie seinen Plänen zustimmten. Dann führte er ihnen Joasch, den rechtmäßigen König, vor 5 und gab ihnen einige Anweisungen: »Die Abteilung, die am nächsten Sabbat ihren Dienst antritt, soll sich in drei Gruppen aufteilen: Die erste soll wie gewohnt beim Palast Wache halten, 6 die zweite beim Tor Sur und die dritte beim Tor, hinter dem die königliche Leibgarde steht. Auf diese Weise könnt ihr den Tempel immer im Auge behalten. 7 Die zwei Abteilungen aber, die am Sabbat abtreten, sollen in den Tempel des HERRN kommen, um König Joasch zu bewachen. 8 Sie sollen einen Kreis um ihn bilden und ihn mit der Hand an der Waffe auf Schritt und Tritt begleiten. Wer in diesen Kreis eindringen will, wird auf der Stelle getötet.«
9 Die Offiziere befolgten die Anweisungen des Priesters Jojada. Am nächsten Sabbat kamen alle mit ihren Männern zu ihm – sowohl die Abteilungen, die vom Dienst abtraten, als auch die Abteilung, die antrat. 10 Der Priester gab den Offizieren die Speere und Schilde, die seit König Davids Regierungszeit im Tempel aufbewahrt wurden, und die Offiziere verteilten sie an ihre Soldaten. 11 Dann stellten sich die Soldaten der Leibgarde in einem Halbkreis auf, der von der Südseite des Tempels um den Brandopferaltar herum bis zur Nordseite reichte. Jeder hielt seine Waffe griffbereit. So war Joasch ringsum geschützt.
12 Nun führte Jojada ihn heraus, um ihn zum König zu krönen. Er setzte ihm die Krone auf, gab ihm das Königsgesetz in die Hand und salbte ihn zum König. Da klatschten alle und riefen: »Hoch lebe der König!«
13 Als Atalja das Freudengeschrei der Leibwächter und der Volksmenge hörte, kam auch sie zum Tempel. 14 Bei der Säule, wo nach altem Brauch der Platz des Königs war, sah sie einen neuen König stehen, umgeben von Offizieren und Trompetern! Aus ganz Juda war das Volk zusammengeströmt. Alle jubelten vor Freude, und die Trompeten erklangen. Entsetzt zerriss Atalja ihr Obergewand und schrie: »Verrat, Verrat!«
15 Der Priester Jojada sagte zu den Offizieren, die den Befehl über die Abteilungen hatten: »Führt sie aus dem Tempelbereich hinaus! Sie soll nicht hier im Heiligtum getötet werden. Wer ihr aber folgt, den stecht an Ort und Stelle mit dem Schwert nieder!« 16 Da ergriffen sie Atalja und brachten sie auf dem Weg, den die Reiter immer nahmen, zum Palast. Dort wurde sie getötet.
17 Inzwischen ließ Jojada den König und das Volk einen Bund mit dem HERRN schließen. Sie bekräftigten darin, dass sie als Volk dem HERRN gehören wollten. Jojada veranlasste auch einen Bund zwischen dem Volk und dem neuen König. 18 Dann stürmten alle in den Baalstempel und rissen ihn nieder. Sie zerschmetterten die Altäre und Götzenfiguren in tausend Stücke und töteten Mattan, den Priester von Baal, dort bei den Altären.
Am Tempel des HERRN stellte Jojada Wachen auf. 19 Zugleich befahl er den Offizieren, den Soldaten der Palastwache und der Leibgarde sowie dem ganzen Volk, einen Zug zu bilden. Sie geleiteten den König aus dem Tempel durch das Tor der Leibwächter zum Palast hinab. Dort setzte er sich auf den Königsthron. 20 Die ganze Bevölkerung von Juda freute sich mit. In Jerusalem herrschte nun wieder Ruhe, nachdem man Atalja beim Königspalast hingerichtet hatte.
König Joasch von Juda
12 1 Joasch war 7 Jahre alt, als er König von Juda wurde.
Kommentar
Das Licht junger Menschen
Wenn sie nicht wegen einer Pandemie ausfallen müssen, betreut Soul Survivor jeden Sommer mehrere christliche Camps für junge Leute. Zehntausende nehmen jedes Jahr daran teil. Einmal waren Pippa und ich zu einer ihrer Veranstaltungen eingeladen. Es war so aufregend, den Glauben, die Leidenschaft und die Begeisterung dieser jungen Menschen zu sehen. Es ist ein großer Hoffnungsschimmer, ein helles Licht am Horizont. Wie schlimm die Dinge auch erscheinen, es gibt die Hoffnung, dass es die nächste Generation besser machen wird.
Wenn du meinst, in einer finsteren Welt zu leben, dann studiere diesen Abschnitt und du wirst sehen, dass es schon immer Zeiten gegeben hat, die so schlimm und noch schlimmer waren als jetzt.
Es handelte sich um eine weitere finstere Periode in der Geschichte des Volkes Israel. Grauenhafte Dinge ereigneten sich, wie z.B. die Ermordung von 70 Prinzen und die Zurschaustellung ihrer Köpfe am Stadttor (10,7-8). Weitere Massenhinrichtungen folgten (10,17). Jehu wird dafür gelobt, dass er nicht der schlimmste aller König Israels war. Als Maßstab galt König Ahab. Vor allem machte Jehu Schluss mit der Baalsanbetung in Israel.
Aber er machte nicht mit der Praxis Schluss, die König Jerobeam eingeführt hatte: die Verehrung goldener Kälber (10,29). Er „achtete nicht darauf, mit seinem ganzen Herzen im Gesetz des HERRN, des Gottes Israels, zu leben“ (31a; ELB).
In Juda war es auch nicht besser. Atalja versuchte die gesamte Königsfamilie auszulöschen (11,1), aber Gott beschützte Joasch auf ähnliche Weise, wie Er Mose und Jesus bewahrte: Joscheba „verbarg ihn vor Atalja, sodass er nicht getötet wurde. Sechs Jahre lang musste sich Joasch im Haus des Herrn verstecken - so lange herrschte Atalja über das Land“ (11,2-3).
Beizeiten „führte Jojada den Sohn des Königs heraus und setzte ihm die Krone auf. Er gab ihm die Ordnung in die Hand und sie riefen ihn zum König aus. Sie salbten ihn und alle klatschten in die Hände und riefen: „Lang lebe der König!““ (11,12). Dann „setzte [der König] sich auf den Königsthron. Die ganze Bevölkerung Judas freute sich mit. In Jerusalem selbst dagegen verhielt man sich ruhig, nachdem Atalja getötet worden war“ (11,19-20; Hfa).
Joasch war erst sieben Jahre alt, als man ihm die Königskrone aufsetzte (12,1), aber dieser junge König machte den Menschen Hoffnung für die Zukunft (s. Kapitel 12 und 2. Chronik 24), wie wir es so häufig mit jungen Menschen erleben. Wieder einmal ließ Gott ein Licht in der Finsternis aufleuchten.
Gebet
Pippa fügt hinzu
2. Könige 10,31
„Doch Jehu hielt das Gesetz des Herrn, des Gottes Israels, nicht von ganzem Herzen.“
Es ist schwer, immer mit ganzem Herzen dabei zu sein. Kaum vorzustellen, was er alles für Gott hätte erreichen können! Wir müssen einfach zuerst nach dem Reich Gottes suchen.
Vers des Tages
Psalm 80,20
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“