Tag 173

Wenn das Leben schwer ist

Weisheit Psalm 77,1-3
Neues Testament Apostelgeschichte 15,1–2 + 6-12
Altes Testament 1. Könige 11,1-4 + 9

Einführung

Er wurde inhaftiert, weil er das Evangelium predigte. Als seine Frau starb stand er mit vier Kindern alleine da; eines der Kinder war blind, dennoch ließ er sich nicht davon abbringen, das Evangelium zu predigen.

Sein größtes Werk entstand in einer Gefängniszelle. Seit der ersten Veröffentlichung 1678 hat es unendlich viele Menschen inspiriert, ihnen weitergeholfen. Es wurde in über 200 Sprachen übersetzt und wird seit 1678 immer wieder neu aufgelegt.

Die Pilgerreise heißt die Erzählung von John Bunyan. Es ist die Geschichte von „Christian“, der unterwegs ist von seiner Heimatstadt in die himmlische Stadt. Auf dem Weg dorthin hat er mit vielen Hindernissen, Herausforderungen und Widerständen zu kämpfen, aber er bleibt bis zum Ende treu.

Als Christ zu leben, ist nicht leicht. Du wirst dabei auf viele Hindernisse stoßen. Aber diese müssen dich nicht aus der Bahn werfen. Wenn du diese schwere Zeit in Jesu Nähe überwindest, wirst du stärker, weiser und Christus-ähnlicher als zuvor aus ihnen hervorgehen.

Weisheit

Psalm 77,1-3

1 Ein Lied von Asaf. Für Jedutun.
2 Ich rufe zu Gott, ja, ich schreie mein Gebet hinaus,
  damit er mich endlich hört.
3 Ich habe große Angst und sehe keinen Ausweg mehr.
  Unaufhörlich bete ich zu Gott –
  sogar in der Nacht strecke ich meine Hände nach ihm aus.
  Ich bin untröstlich.

Kommentar

Persönliche Not und wie du darauf reagieren solltest

Einer meiner Freunde ist Benediktinermönch. Er erzählte mir, er beginne seine Gebetszeit oft mit einer „Zeit des Klagens“! Dieser Psalm beginnt auch damit, dass der Psalmist Gott erstmal seine Klagen ausschüttet.

Eine Gottesbeziehung schützt uns nicht vor „Not“ (77,3). Der Psalmist konnte „nicht schlafen“ (77,5a) und fühlte sich, als habe Gott ihn verworfen und er würde nie wieder Gottes Güte erleben (77,8-10).

In dieser ersten Hälfte des 77. Psalms erahnen wir, wie wir auf Nöte reagieren können. Sei versichert:

1. Gott hört dein Rufen
Sag Gott genau, wie du dich fühlst: „Ich rufe zu Gott und schreie zu ihm. Ich rufe zu Gott, damit er mich doch endlich hört! Als ich in großer Not war, suchte ich den Herrn“ (2-3a).

2. Gott schätzt deine Aufrichtigkeit
Ehrliche Fragen zu stellen, hat eine therapeutische Wirkung. Wer zu Gott gehört, bringt seine Zweifel, Probleme und Nöte vor Gott und befragt Ihn dazu. Selbst Jesus, als Er am Kreuz hing, fragte, „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Matthäus 27,46 und bezog sich dabei auf Psalm 22,2).

Gott möchte, dass du ehrlich zu Ihm bist. Du sollst nicht so tun, als sei alles in Ordnung. Er möchte deine Herzensschreie hören. Sie bringen dich näher zu Ihm, selbst in Zeiten großer Not.

Gebet

Ich danke Dir, Herr, dass Du meine Herzensschreie hörst. Danke, dass Du mich nicht verwirfst, dass Deine Verheißungen weiter gelten.
Neues Testament

Apostelgeschichte 15,1–2 + 6-12

1 Eines Tages kamen Gläubige aus Judäa in die Gemeinde von Antiochia. Dort lehrten sie: »Wer sich nicht beschneiden lässt, so wie es in Moses Gesetz vorgeschrieben ist, kann nicht gerettet werden.« 2 Paulus und Barnabas widersprachen, und es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung. Schließlich beschlossen die Christen in Antiochia, dass Paulus und Barnabas mit einigen anderen aus der Gemeinde zu den Aposteln und Gemeindeleitern nach Jerusalem gehen sollten, um diese Streitfrage zu klären. 6 Daraufhin setzten sich die Apostel und die Leiter zusammen, um diese Frage zu klären. 7 Nach heftigen Wortwechseln stand schließlich Petrus auf und sagte: »Liebe Brüder! Ihr wisst doch, dass Gott mir schon vor langer Zeit aufgetragen hat, die rettende Botschaft auch denen zu verkünden, die keine Juden sind, denn auch sie sollen Gott vertrauen. 8 Und Gott, der jedem Menschen ins Herz sieht, hat sich zu ihnen bekannt, als er den Nichtjuden genauso wie uns den Heiligen Geist gab. 9 Ja, Gott machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen: Er befreite sie von aller Schuld, als sie an ihn glaubten. 10 Warum wollt ihr jetzt Gott herausfordern und diesen Brüdern und Schwestern eine Last aufbürden, die weder wir noch unsere Vorfahren tragen konnten? 11 Wir glauben doch, dass wir allein durch die Gnade des Herrn Jesus gerettet werden. Dasselbe gilt auch für die Nichtjuden.« 12 Alle schwiegen und hörten Barnabas und Paulus gespannt zu, als sie berichteten, wie viele Zeichen und Wunder Gott durch sie unter den Nichtjuden getan hatte.

Kommentar

Konflikte und wie du damit umgehen solltest

Dass in der Kirche heute „gestritten“ und „diskutiert“ wird, ist keine Überraschung. Wir lesen hier von „einem heftigen Streitgespräch“ (15,2) darüber, welche Voraussetzungen erfüllt sein mussten, um als Christ anerkannt zu werden – was nötig war, um Mitglied der Gemeinde, um „gerettet [zu] werden“. War die Beschneidung eine Voraussetzung dafür? (15,1).

Wir sehen hier einen 4 Punkte Plan, wie man zu einer Entscheidung in der Sache kam. Er ist ein hervorragendes Modell für den Umgang heute mit Streitpunkten in einer Ortsgemeinde, auf nationaler und selbst auf globaler Ebene in der Kirche.

1. Eine Versammlung einberufen
Ein paar bestanden darauf, dass jeder beschnitten sein müsse. Paulus und Barnabas widersprachen nachdrücklich. Sie beriefen eine Versammlung ein, um beide Seiten an einen Tisch zu bringen.

Fürchte dich nicht vor Auseinandersetzungen. Wenn intelligente Menschen zusammenkommen und über wichtige Themen sprechen, ist das Auftreten unterschiedlicher Meinungen sowohl natürlich als auch förderlich. In der Tat machen sie Meetings erst interessant!

2. Argumente hören und diskutieren
Es wurde „lange und intensiv miteinander diskutiert“ (15,7; NGÜ). Dabei kristallisierten sich zwei entscheidende Punkte heraus.

Erstens beruhte ihre Argumentation auf der Erfahrung des Geistes. Petrus‘ erstes Argument basierte darauf, was sie den Heiligen Geist im Haus des Kornelius hatten tun sehen: „Gott, der die Herzen der Menschen kennt, hat bewiesen, dass er auch sie [Nichtjuden] annimmt, indem er ihnen genauso wie uns den Heiligen Geist schenkte. Er machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen“ (15,8-9). Einen Unterschied zu machen, käme einer Rebellion gegen Gott gleich. Das ließ ihn zu dem Schluss kommen: „Wir glauben, dass wir alle auf demselben Weg wie jene gerettet werden, nämlich durch die Gnade des Herrn Jesus“ (15,11).

Zweitens basierte ihre Argumentation auf Beweisen in der Schrift. Jakobus weist darauf hin, dass das Wort Gottes im Einklang mit dem Geist Gottes stehe: „Diese Bekehrung der Nichtjuden stimmt mit den Voraussagen der Propheten überein“ (15,15). Er belegt, dass die Heilige Schrift den Einschluss „aller Heiden“ (LUT) ankündigt. Daher schlägt er vor, im Einklang mit den Erfahrungen des Heiligen Geistes und dem Wort Gottes zu handeln (19-21). Wir können uns darauf verlassen, dass das Wort Gottes und der Geist Gottes immer übereinstimmen. Worauf wir uns nicht verlassen können ist, dass unser Verständnis vom einen wie vom anderen richtig ist. Die Verfechter der Position, dass alle beschnitten sein müssten, argumentierten auf Grundlage der Schrift. Petrus und Jakobus wandten sich nicht gegen die Schrift, wohl aber dagegen wie sie ausgelegt wurde.

3. Eine Entscheidung treffen
Schließlich trafen sie eine Entscheidung (15,22; GNB). Ein historischer Moment im Leben der jungen Kirche: „Danach verstummten alle. Sie hörten aufmerksam zu, wie Barnabas und Paulus von den Zeichen und Wundern berichteten, die Gott durch sie unter den Nichtjuden gewirkt hatte“ (15,12). Gänsehautatmosphäre, die alle zum Schweigen brachte.

Letzten Endes braucht es für jede Entscheidung einen Beschluss oder ein Urteil. Der Apostel Jakobus sagt, „Deshalb bin ich der Überzeugung“ (15,19) bzw. „Deshalb urteile ich“ (ELB). Der ausschlaggebende Punkt war, „dass wir den Nichtjuden, die sich zu Gott bekehren, das Leben nicht unnötig erschweren sollten“ (15,19). Jedermann sollte in die Gemeinde eingeladen werden, unabhängig von seiner Herkunft, aber nicht alle Praktiken sollten erlaubt werden (15,20).

Was wir hier lernen, ist, dass wir darauf achten müssen, den Menschen, die ihren Glauben an Jesus erst noch erkunden, keine unnötigen Hindernisse in den Weg zu legen und Kirche und Gemeinde nicht zu eng zu definieren.

4. Die Entscheidung kommunizieren
Sie hielten alles schriftlich fest (15,20). Versammlungsprotokolle sind keine bloße Formalität. Es ist unerlässlich, Entscheidungen zu dokumentieren. Anschließend müssen sie dann – wie wir morgen sehen – kommuniziert werden (15,23-29).

Gebet

Herr, wir bitten Dich um Weisheit im Umgang mit Streitigkeiten in der Kirche. Danke, dass Du auch heute Deinen Heiligen Geist auf alle Teile Deiner Kirche ausgießt. Hilf uns, Deine Haltung anzunehmen und „keinen Unterschied zwischen uns und ihnen“ zu machen (15,9).
Altes Testament

1. Könige 11,1-4 + 9

1 Neben der Tochter des Pharaos heiratete König Salomo noch viele andere ausländische Frauen, darunter Moabiterinnen, Ammoniterinnen und Edomiterinnen, Frauen aus Sidon und aus dem Volk der Hetiter. 2 Er tat es, obwohl der HERR den Israeliten ausdrücklich verboten hatte, sich mit diesen Völkern zu vermischen. Sie sollten nicht untereinander heiraten, weil die Israeliten von ihren ausländischen Ehepartnern zum Götzendienst verführt werden könnten. Salomo aber hing mit großer Liebe an seinen Frauen. 3 Er hatte 700 Frauen, die aus fürstlichen Häusern kamen, und 300 Nebenfrauen. Er ließ sich von ihnen immer mehr beeinflussen. 4 Und so verführten sie Salomo im Alter dazu, auch ihre Götter anzubeten. Sein Herz gehörte nicht mehr voll und ganz dem HERRN, seinem Gott, wie es noch bei seinem Vater David gewesen war. 9 Da wurde der HERR zornig über Salomo, weil er ihm, dem Gott Israels, den Rücken gekehrt hatte. Dabei war der HERR ihm zweimal erschienen.

Kommentar

Köder und wie du ihnen widerstehen kannst

Salomos Leben dient uns als Warnung: Erfolge können gefährlicher sein als Misserfolge.

Salomo machte Vieles richtig. Er war sehr erfolgreich – der wohlhabendste und weiseste König seiner Zeit (10,27). „Von überall her kamen die Menschen, um ihn zu sehen und Zeugen der Weisheit zu werden, die Gott ihm verliehen hatte“ (10,24).

Salomo hatte alles. In nur zwanzig Jahren hatte er zwei riesige Gebäude errichtet: den Tempel und seinen Palast (9,10). Die Königin von Saba staunte über, was sie sah (10,7) und erkannte Gott dahinter: „er [hat] dich zum König gemacht, damit durch dich Recht und Gerechtigkeit herrschen“ (10,9).

Das Tragische jedoch ist, dass Salomo am Ende scheitert. „Er vertraute nicht länger allein auf den Herrn, seinen Gott, wie sein Vater, König David, es getan hatte… sein Herz hatte sich vom Herrn, dem Gott Israels, abgewandt“ (11,4.9).

Was war passiert? Alles begann mit Promiskuität. König Salomo war sexbesessen: „Er hatte 700 Frauen und 300 Nebenfrauen“ (11,3).

Es endete damit, dass er abscheulichen Göttern huldigte: „Als Salomo alt geworden war, hatten seine Frauen ihn so weit gebracht, dass er ihre Götter anbetete“ (11,4a). Er tat, „was dem Herrn missfiel; er hielt sich nicht mehr ausschließlich an den Herrn, wie sein Vater David es getan hatte“ (11,6). Er handelte gegen den ausdrücklichen Befehl Gottes, „sich nicht viele Frauen [zu] nehmen, damit er sich nicht vom Herrn abwendet. Und er soll sich nicht übermäßig viel Silber und Gold anhäufen“ (5. Mose 17,17). Diese Köder brachten ihn vom Weg ab.

Auch David vermasselte es von Zeit zu Zeit gründlich. Aber es reute ihn, und er kehrte um zu Gott und folgte Ihm wieder von ganzem Herzen. Bei Salomo war das anders. Siebenhundert Frauen und dreihundert Konkubinen bekommt man nicht über Nacht. Da stimmte etwas nicht in seinem Herzen. Trotz allen Segens Gottes ließ Salomo zu, dass sich Sünde in seinem Herzen ausbreitete. Sie ruinierte ihn am Ende.

Damit du nicht wie Salomo endest, musst du dich nah an Jesus halten und Ihm zuhören. Denn wie Jesus sagte, „Auch die Königin von Saba… kam aus einem fremden Land, um die Weisheiten König Salomos zu hören. Und nun ist einer bei euch, der weit größer ist als Salomo“ (Matthäus 12,42).

Gebet

Herr, ich danke Dir für diese Warnung. Bewahre mein Herz. Hilf mir, ganz Gott zugewandt zu leben, Dir mit ganzem Herzen bis ans Ende meines Lebens zu folgen.

Pippa fügt hinzu

1. Könige 11,1–13

Wie ist es nur möglich, dass ein so kluger Mann so unvernünftig wird, wenn es um Frauen geht? Außerdem war er Gott ungehorsam. Gott hatte deutlich gesagt, dass er sich keine Frauen von dort nehmen solle. Aber Salomo scherte sich nicht darum. Gott hatte ihn gewarnt, dass sie ihn vom rechten Weg abbringen würden. Und so war es.

Vers des Tages

1. König 10,9

Ich preise den HERRN, deinen Gott, der dich erwählt …

Thought for the Day

Wenn du schwere Zeiten in Jesu Nähe überwindest, wirst du stärker, weiser und Christus-ähnlicher als zuvor aus ihnen hervorgehen.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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