Wenn das Leben schwer ist
Einführung
Er wurde inhaftiert, weil er das Evangelium predigte. Als seine Frau starb stand er mit vier Kindern alleine da; eines der Kinder war blind, dennoch ließ er sich nicht davon abbringen, das Evangelium zu predigen.
Sein größtes Werk entstand in einer Gefängniszelle. Seit der ersten Veröffentlichung 1678 hat es unendlich viele Menschen inspiriert, ihnen weitergeholfen. Es wurde in über 200 Sprachen übersetzt und wird seit 1678 immer wieder neu aufgelegt.
Die Pilgerreise heißt die Erzählung von John Bunyan. Es ist die Geschichte von „Christian“, der unterwegs ist von seiner Heimatstadt in die himmlische Stadt. Auf dem Weg dorthin hat er mit vielen Hindernissen, Herausforderungen und Widerständen zu kämpfen, aber er bleibt bis zum Ende treu.
Als Christ zu leben, ist nicht leicht. Du wirst dabei auf viele Hindernisse stoßen. Aber diese müssen dich nicht aus der Bahn werfen. Wenn du diese schwere Zeit in Jesu Nähe überwindest, wirst du stärker, weiser und Christus-ähnlicher als zuvor aus ihnen hervorgehen.
Psalm 77,1–10
Gott, hast du uns für immer verstoßen?
1 Ein Lied von Asaf. Für Jedutun.
2 Ich rufe zu Gott, ja, ich schreie mein Gebet hinaus,
damit er mich endlich hört.
3 Ich habe große Angst und sehe keinen Ausweg mehr.
Unaufhörlich bete ich zu Gott –
sogar in der Nacht strecke ich meine Hände nach ihm aus. Ich bin untröstlich.
4 Wenn ich an Gott denke, fange ich an zu seufzen;
grüble ich über meine Lage nach, so verliere ich allen Mut.
5 Ich kann nicht schlafen, weil er mich wach hält;
die Unruhe treibt mich umher und lässt mich verstummen.
6 Ich erinnere mich an frühere Zeiten,
an Jahre, die längst vergangen sind,
7 als ich beim Spiel auf der Harfe noch fröhlich sein konnte.
Jede Nacht grüble ich nach; das Herz wird mir schwer,
weil meine Gedanken immer um die gleichen Fragen kreisen:
8 Hat der Herr uns für alle Zeiten verstoßen?
Wird er nie wieder freundlich zu uns sein?
9 Ist seine Gnade für immer zu Ende?
Gelten seine Zusagen nicht mehr?
10 Hat Gott vergessen, uns gnädig zu sein?
Warum verschließt er vor uns im Zorn sein Herz?
Kommentar
Persönliche Not und wie du darauf reagieren solltest
Einer meiner Freunde ist Benediktinermönch. Er erzählte mir, er beginne seine Gebetszeit oft mit einer „Zeit des Klagens“! Dieser Psalm beginnt auch damit, dass der Psalmist Gott erstmal seine Klagen ausschüttet.
Eine Gottesbeziehung schützt uns nicht vor „Not“ (77,3). Der Psalmist konnte „nicht schlafen“ (77,5a) und fühlte sich, als habe Gott ihn verworfen und er würde nie wieder Gottes Güte erleben (77,8-10).
In dieser ersten Hälfte des 77. Psalms erahnen wir, wie wir auf Nöte reagieren können. Sei versichert:
1. Gott hört dein Rufen
Sag Gott genau, wie du dich fühlst: „Ich rufe zu Gott und schreie zu ihm. Ich rufe zu Gott, damit er mich doch endlich hört! Als ich in großer Not war, suchte ich den Herrn“ (2-3a).
2. Gott schätzt deine Aufrichtigkeit
Ehrliche Fragen zu stellen, hat eine therapeutische Wirkung. Wer zu Gott gehört, bringt seine Zweifel, Probleme und Nöte vor Gott und befragt Ihn dazu. Selbst Jesus, als Er am Kreuz hing, fragte, „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Matthäus 27,46 und bezog sich dabei auf Psalm 22,2).
Gott möchte, dass du ehrlich zu Ihm bist. Du sollst nicht so tun, als sei alles in Ordnung. Er möchte deine Herzensschreie hören. Sie bringen dich näher zu Ihm, selbst in Zeiten großer Not.
Gebet
Apostelgeschichte 15,1–21
1 Eines Tages kamen Gläubige aus Judäa in die Gemeinde von Antiochia. Dort lehrten sie: »Wer sich nicht beschneiden lässt, so wie es in Moses Gesetz vorgeschrieben ist, kann nicht gerettet werden.« 2 Paulus und Barnabas widersprachen, und es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung. Schließlich beschlossen die Christen in Antiochia, dass Paulus und Barnabas mit einigen anderen aus der Gemeinde zu den Aposteln und Gemeindeleitern nach Jerusalem gehen sollten, um diese Streitfrage zu klären. 3 Nachdem die Gemeinde sie verabschiedet hatte, zogen sie durch Phönizien und Samarien. Überall berichteten sie, wie auch die Nichtjuden zu Gott umgekehrt waren, und alle freuten sich darüber. 4 In Jerusalem wurden sie von der Gemeinde, den Aposteln und den Leitern herzlich aufgenommen. Dort erzählten sie ebenfalls, was Gott durch sie unter den Nichtjuden getan hatte.
5 Aber auch hier forderten einige der Pharisäer, die gläubig geworden waren: »Man muss die Nichtjuden beschneiden und von ihnen verlangen, dass sie das Gesetz von Mose befolgen.«
»Gott hat längst entschieden«
6 Daraufhin setzten sich die Apostel und die Leiter zusammen, um diese Frage zu klären. 7 Nach heftigen Wortwechseln stand schließlich Petrus auf und sagte: »Liebe Brüder! Ihr wisst doch, dass Gott mir schon vor langer Zeit aufgetragen hat, die rettende Botschaft auch denen zu verkünden, die keine Juden sind, denn auch sie sollen Gott vertrauen. 8 Und Gott, der jedem Menschen ins Herz sieht, hat sich zu ihnen bekannt, als er den Nichtjuden genauso wie uns den Heiligen Geist gab. 9 Ja, Gott machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen: Er befreite sie von aller Schuld, als sie an ihn glaubten. 10 Warum wollt ihr jetzt Gott herausfordern und diesen Brüdern und Schwestern eine Last aufbürden, die weder wir noch unsere Vorfahren tragen konnten? 11 Wir glauben doch, dass wir allein durch die Gnade des Herrn Jesus gerettet werden. Dasselbe gilt auch für die Nichtjuden.« 12 Alle schwiegen und hörten Barnabas und Paulus gespannt zu, als sie berichteten, wie viele Zeichen und Wunder Gott durch sie unter den Nichtjuden getan hatte.
Der Vorschlag von Jakobus
13 Dann stand Jakobus auf: »Liebe Brüder, hört mir zu!«, sagte er. 14 »Simon Petrus hat eben erzählt, wie Gott selbst begonnen hat, unter den Nichtjuden ein Volk zu sammeln, das ihm gehört. 15 Das stimmt mit den Aussagen der Propheten überein, denn es heißt bei ihnen:
16 ›Danach werde ich, der Herr, mich meinem Volk wieder zuwenden
und das Reich von König David wieder aufbauen.
Jetzt gleicht es zwar einem verfallenen Haus,
doch dann richte ich die umgestürzten Wände wieder auf.
17 Dies geschieht, damit auch die übrigen Menschen mich suchen,
all die Völker, die seit jeher mein Eigentum sind.
Ja, ich, der Herr, sorge dafür,
18 denn so habe ich es schon lange beschlossen!‹
19 Ich meine deshalb«, erklärte Jakobus, »wir sollten den Nichtjuden, die zu Gott umgekehrt sind, keine unnötigen Lasten aufbürden und ihnen nicht die jüdischen Gesetze aufzwingen. 20 Wir sollten ihnen allerdings einen Brief schreiben und von ihnen verlangen, dass sie sich nicht durch die Verehrung von Götzen unrein machen, keine verbotenen sexuellen Beziehungen eingehen, kein Fleisch von Tieren essen, die nicht völlig ausgeblutet sind, oder gar das Blut selbst verzehren. 21 Denn diese Gebote von Mose sind seit alter Zeit überall bekannt. Aus seinem Gesetz wird ja an jedem Sabbat in allen Synagogen vorgelesen.«
Kommentar
Konflikte und wie du damit umgehen solltest
Dass in der Kirche heute „gestritten“ und „diskutiert“ wird, ist keine Überraschung. Wir lesen hier von „einem heftigen Streitgespräch“ (15,2) darüber, welche Voraussetzungen erfüllt sein mussten, um als Christ anerkannt zu werden – was nötig war, um Mitglied der Gemeinde, um „gerettet [zu] werden“. War die Beschneidung eine Voraussetzung dafür? (15,1).
Wir sehen hier einen 4 Punkte Plan, wie man zu einer Entscheidung in der Sache kam. Er ist ein hervorragendes Modell für den Umgang heute mit Streitpunkten in einer Ortsgemeinde, auf nationaler und selbst auf globaler Ebene in der Kirche.
1. Eine Versammlung einberufen
Ein paar bestanden darauf, dass jeder beschnitten sein müsse. Paulus und Barnabas widersprachen nachdrücklich. Sie beriefen eine Versammlung ein, um beide Seiten an einen Tisch zu bringen.
Fürchte dich nicht vor Auseinandersetzungen. Wenn intelligente Menschen zusammenkommen und über wichtige Themen sprechen, ist das Auftreten unterschiedlicher Meinungen sowohl natürlich als auch förderlich. In der Tat machen sie Meetings erst interessant!
2. Argumente hören und diskutieren
Es wurde „lange und intensiv miteinander diskutiert“ (15,7; NGÜ). Dabei kristallisierten sich zwei entscheidende Punkte heraus.
Erstens beruhte ihre Argumentation auf der Erfahrung des Geistes. Petrus‘ erstes Argument basierte darauf, was sie den Heiligen Geist im Haus des Kornelius hatten tun sehen: „Gott, der die Herzen der Menschen kennt, hat bewiesen, dass er auch sie [Nichtjuden] annimmt, indem er ihnen genauso wie uns den Heiligen Geist schenkte. Er machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen“ (15,8-9). Einen Unterschied zu machen, käme einer Rebellion gegen Gott gleich. Das ließ ihn zu dem Schluss kommen: „Wir glauben, dass wir alle auf demselben Weg wie jene gerettet werden, nämlich durch die Gnade des Herrn Jesus“ (15,11).
Zweitens basierte ihre Argumentation auf Beweisen in der Schrift. Jakobus weist darauf hin, dass das Wort Gottes im Einklang mit dem Geist Gottes stehe: „Diese Bekehrung der Nichtjuden stimmt mit den Voraussagen der Propheten überein“ (15,15). Er belegt, dass die Heilige Schrift den Einschluss „aller Heiden“ (LUT) ankündigt. Daher schlägt er vor, im Einklang mit den Erfahrungen des Heiligen Geistes und dem Wort Gottes zu handeln (19-21). Wir können uns darauf verlassen, dass das Wort Gottes und der Geist Gottes immer übereinstimmen. Worauf wir uns nicht verlassen können ist, dass unser Verständnis vom einen wie vom anderen richtig ist. Die Verfechter der Position, dass alle beschnitten sein müssten, argumentierten auf Grundlage der Schrift. Petrus und Jakobus wandten sich nicht gegen die Schrift, wohl aber dagegen wie sie ausgelegt wurde.
3. Eine Entscheidung treffen
Schließlich trafen sie eine Entscheidung (15,22; GNB). Ein historischer Moment im Leben der jungen Kirche: „Danach verstummten alle. Sie hörten aufmerksam zu, wie Barnabas und Paulus von den Zeichen und Wundern berichteten, die Gott durch sie unter den Nichtjuden gewirkt hatte“ (15,12). Gänsehautatmosphäre, die alle zum Schweigen brachte.
Letzten Endes braucht es für jede Entscheidung einen Beschluss oder ein Urteil. Der Apostel Jakobus sagt, „Deshalb bin ich der Überzeugung“ (15,19) bzw. „Deshalb urteile ich“ (ELB). Der ausschlaggebende Punkt war, „dass wir den Nichtjuden, die sich zu Gott bekehren, das Leben nicht unnötig erschweren sollten“ (15,19). Jedermann sollte in die Gemeinde eingeladen werden, unabhängig von seiner Herkunft, aber nicht alle Praktiken sollten erlaubt werden (15,20).
Was wir hier lernen, ist, dass wir darauf achten müssen, den Menschen, die ihren Glauben an Jesus erst noch erkunden, keine unnötigen Hindernisse in den Weg zu legen und Kirche und Gemeinde nicht zu eng zu definieren.
4. Die Entscheidung kommunizieren
Sie hielten alles schriftlich fest (15,20). Versammlungsprotokolle sind keine bloße Formalität. Es ist unerlässlich, Entscheidungen zu dokumentieren. Anschließend müssen sie dann – wie wir morgen sehen – kommuniziert werden (15,23-29).
Gebet
1. Könige 9,10–11,13
Salomos Handel mit Hiram von Tyrus
10-11 Salomo hatte zwanzig Jahre lang am Tempel des HERRN und am Königspalast gebaut. König Hiram von Tyrus lieferte ihm das nötige Baumaterial: Zedern- und Zypressenholz und Gold, so viel er brauchte. Als die Bauarbeiten beendet waren, gab Salomo Hiram als Gegenleistung zwanzig Städte in Galiläa. 12 König Hiram kam von Tyrus nach Galiläa, um sich die Städte anzusehen. Aber sie gefielen ihm nicht. 13 Deshalb stellte er Salomo zur Rede: »Mein lieber Freund, was für Städte hast du mir da gegeben! Sie sind überhaupt nichts wert!« Darum heißt das Gebiet dieser zwanzig Städte heute noch »die Gegend Kabul«, das bedeutet »nichts wert«. 14 Hiram hatte dem König von Israel immerhin über vier Tonnen Gold geliefert.
Salomos Amtsführung
15 Salomo setzte bei allen Bauarbeiten Fronarbeiter ein: beim Tempel, bei seinem Palast, beim Ausbau der Stadtmauer und der Verteidigungsanlagen Jerusalems. Sie mussten ihm die Städte Hazor, Megiddo und Geser ausbauen. 16 Die Stadt Geser hatte der Pharao, König von Ägypten, auf einem seiner Feldzüge eingenommen, ihre Einwohner, die Kanaaniter, umgebracht und schließlich alles niedergebrannt. Das Gebiet hatte er seiner Tochter als Mitgift in die Ehe gegeben, als Salomo sie heiratete. 17 Salomo baute die Stadt Geser nun wieder auf. Außerdem erweiterte er das untere Bet-Horon, 18 Baalat und die Wüstenstadt Tamar. 19 Salomos Fronarbeiter mussten Städte bauen, in denen Vorratshallen, Hallen für die Streitwagen und Pferdeställe untergebracht wurden. Alles, was Salomo bauen wollte, sei es in Jerusalem, im Libanon oder sonst irgendwo in seinem Reich, ließ er durch Fronarbeiter errichten.
20-21 Sie waren keine Israeliten, sondern die Nachkommen der Amoriter, Hetiter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter, die früher das Land Israel bewohnt hatten. Bei der Eroberung des Landes hatten die Israeliten diese Völker nicht ganz vernichten können. Bis heute müssen ihre Nachkommen für Israel Fronarbeit leisten. 22 Die Israeliten selbst aber blieben davon verschont. Sie dienten Salomo als Beamte und Soldaten, als seine Offiziere und Befehlshaber über die Streitwagen und Reitertruppen. 23 Salomo setzte 550 Oberaufseher ein. Sie unterstanden den Bezirksverwaltern und sollten darauf achten, dass die Fronarbeiter auf Salomos Bauten gute Arbeit leisteten.
24 Als die Tochter des Pharaos aus dem alten Stadtkern Jerusalems in den Palast gezogen war, den Salomo für sie errichtet hatte, begann der König mit dem Ausbau der Verteidigungsanlagen Jerusalems.
25 Nachdem Salomo den Tempel vollendet hatte, brachte er auf dem Altar, den er für den HERRN gebaut hatte, dreimal im Jahr Brand- und Friedensopfer dar und verbrannte wohlriechenden Weihrauch.
26 In Ezjon-Geber, einem Ort in der Nähe von Elat am Roten Meer, im Gebiet der Edomiter, baute Salomo eine Flotte auf. 27 König Hiram von Tyrus stellte ihm erfahrene Seeleute zur Verfügung, die zusammen mit Salomos Männern 28 nach Ofir segelten, um von dort Gold zu holen. Sie brachten Salomo fast 15 Tonnen Gold mit.
Die Königin von Saba besucht Salomo
10 1 Die Königin von Saba hatte schon viel von Salomos Ruhm und seiner Liebe zum HERRN gehört. Deshalb beschloss sie, diesen König zu besuchen und sich mit schwierigen Rätseln selbst von seiner Weisheit zu überzeugen. 2 Mit großem Gefolge reiste sie nach Jerusalem. Die Kamele ihrer Karawane waren schwer beladen mit wohlriechenden Ölen, mit Gold und mit kostbaren Edelsteinen. Als die Königin vor Salomo stand, stellte sie ihm die Rätsel, die sie sich ausgedacht hatte. 3 Salomo konnte ihr alle Fragen beantworten und blieb ihr selbst bei den schwierigsten Rätseln die Antwort nicht schuldig. 4 Die Königin von Saba war tief beeindruckt von Salomos umfassendem Wissen und von seinem Palast. 5 Sie sah, welche ausgefallenen Speisen und Getränke auf der königlichen Tafel standen und wie weise die Plätze der königlichen Beamten angeordnet waren. Sie staunte über die gute Bedienung bei Tisch und die kostbaren Gewänder der Diener und Mundschenken. Und als sie miterlebte, wie Salomo im Tempel ein Brandopfer darbringen ließ, da verschlug es ihr vollends den Atem.
6 »Es ist tatsächlich alles wahr, was man in meinem Reich von deinen Taten und deiner Weisheit berichtet!«, sagte sie zu Salomo. 7 »Ich konnte es einfach nicht glauben. Darum bin ich hierhergekommen, ich wollte mich mit eigenen Augen davon überzeugen. Und nun sehe ich: Man hat mir nicht einmal die Hälfte gesagt! Dein Wissen und dein Reichtum übertreffen alles, was ich je über dich gehört habe. 8 Wie gut haben es deine Beamten, und wie glücklich sind deine Bediensteten zu schätzen, die ständig in deiner Nähe sind und deinen weisen Worten zuhören können! 9 Ich preise den HERRN, deinen Gott, der dich erwählt und dir die Herrschaft über Israel gegeben hat! Weil er sein Volk unendlich liebt, hat er dich zum König gemacht. Du sollst dem Recht zum Sieg verhelfen und als ein gerechter König regieren.«
10 Dann schenkte sie Salomo über vier Tonnen Gold sowie eine Menge wohlriechender Öle und kostbarer Edelsteine. Nie wieder wurde jemals so viel duftendes Öl nach Israel gebracht wie durch die Königin von Saba.
11 Hirams Handelsschiffe beförderten nicht nur Gold von Ofir nach Israel, sondern auch Edelholz und wertvolle Edelsteine in Hülle und Fülle. 12 So viel Edelholz wie damals wurde bis heute nicht mehr nach Israel geliefert. Der König ließ aus diesem Holz Geländer für den Tempel des HERRN und für seinen eigenen Palast anfertigen. Man baute daraus auch Harfen und Lauten für die Sänger.
13 Salomo erfüllte der Königin von Saba jede Bitte und beschenkte sie noch reich darüber hinaus. Danach reiste sie mit ihrem Gefolge in ihre Heimat zurück.
Salomos Reichtum und Ansehen
14 In einem einzigen Jahr gingen bei Salomo fast 24 Tonnen Gold ein. 15 Dazu kamen die Steuern der Händler und Kaufleute und die Abgaben der arabischen Könige und der Bezirksverwalter.
16-17 Salomo ließ 200 Langschilde und 300 kleine Rundschilde herstellen und sie mit gehämmertem Gold überziehen. Für einen Langschild brauchte man rund 7 Kilogramm Gold, für einen Rundschild etwa 2 Kilogramm. Salomo bewahrte sie im Libanonwaldhaus auf.
18 Außerdem ließ er sich einen großen Königsthron anfertigen, der mit Elfenbeinornamenten verziert und mit reinem Gold überzogen war. 19-20 Der Thronsessel hatte eine Rückenlehne, die oben rund war, und neben jeder Armlehne stand eine Löwenfigur. Auch auf allen sechs Stufen, die zum Sessel hinaufführten, stand rechts und links jeweils ein Löwe. In keinem anderen Land hat sich jemals ein König einen so prunkvollen Thron anfertigen lassen. 21 Alle Trinkgefäße Salomos waren aus Gold, und die Gegenstände im Libanonwaldhaus waren sogar alle aus reinem Gold. Silber war zu Salomos Zeiten geradezu wertlos. 22 Der König besaß eine eigene Handelsflotte, die zusammen mit Hirams Schiffen auslief. Alle drei Jahre kehrten sie zurück, schwer beladen mit Gold, Silber und Elfenbein, mit Affen und Pfauen.
23 Salomo übertraf alle Könige der Erde an Reichtum und Weisheit. 24 Menschen aus aller Welt kamen zu ihm, um etwas von der Weisheit zu hören, die Gott ihm gegeben hatte. 25 Alle brachten ihm Geschenke mit: silberne und goldene Gefäße, kostbare Gewänder, Waffen, duftende Öle, Pferde und Maultiere. So ging es Jahr für Jahr.
26 Salomo besaß 1400 Streitwagen und 12.000 Pferde. Teils brachte er sie in den Städten unter, die er eigens dafür gebaut hatte, teils am königlichen Hof in Jerusalem. 27 Silber war zu seiner Zeit in Jerusalem so gewöhnlich wie Steine, und das kostbare Zedernholz gab es in so großen Mengen wie das Holz der Maulbeerfeigenbäume im jüdischen Hügelland. 28 Salomo kaufte seine Pferde in Ägypten und in Zilizien, wo seine Händler sie abholten und gleich bezahlten. 29 Auch Streitwagen kaufte Salomo in Ägypten. Für einen Wagen bezahlte er 600 Silberstücke, für ein Pferd 150 Silberstücke. Seine Händler belieferten auch die Könige der Hetiter und der Syrer.
Salomo wendet sich vom Herrn ab
11 1 Neben der Tochter des Pharaos heiratete König Salomo noch viele andere ausländische Frauen, darunter Moabiterinnen, Ammoniterinnen und Edomiterinnen, Frauen aus Sidon und aus dem Volk der Hetiter. 2 Er tat es, obwohl der HERR den Israeliten ausdrücklich verboten hatte, sich mit diesen Völkern zu vermischen. Sie sollten nicht untereinander heiraten, weil die Israeliten von ihren ausländischen Ehepartnern zum Götzendienst verführt werden könnten. Salomo aber hing mit großer Liebe an seinen Frauen. 3 Er hatte 700 Frauen, die aus fürstlichen Häusern kamen, und 300 Nebenfrauen. Er ließ sich von ihnen immer mehr beeinflussen. 4 Und so verführten sie Salomo im Alter dazu, auch ihre Götter anzubeten. Sein Herz gehörte nicht mehr voll und ganz dem HERRN, seinem Gott, wie es noch bei seinem Vater David gewesen war. 5 Salomo verehrte nun auch Astarte, die Göttin der Sidonier, und Milkom, den schrecklichen Götzen der Ammoniter. 6 So tat er, was dem HERRN missfiel. Er diente nicht mehr dem HERRN allein wie sein Vater David.
7 Auf einem Hügel östlich von Jerusalem baute er eine Opferstätte für Kemosch, den widerlichen Götzen der Moabiter, und eine andere für Moloch, den schrecklichen Götzen der Ammoniter. 8 Für alle seine ausländischen Frauen ließ Salomo solche Altäre errichten, damit sie dort ihren Göttern Opfer darbringen und Weihrauch verbrennen konnten.
9 Da wurde der HERR zornig über Salomo, weil er ihm, dem Gott Israels, den Rücken gekehrt hatte. Dabei war der HERR ihm zweimal erschienen 10 und hatte ihm ausdrücklich verboten, andere Götter zu verehren. Doch nun schlug Salomo dies einfach in den Wind. 11 Darum sagte der HERR zu ihm: »Du wusstest genau, was ich von dir wollte, und trotzdem hast du meinen Bund gebrochen und meine Gebote missachtet. Darum werde ich dir die Herrschaft über dein Königreich entreißen und sie einem deiner Beamten übergeben. Mein Entschluss steht fest. 12 Nur weil dein Vater David mir so treu gedient hat, tue ich es noch nicht zu deinen Lebzeiten. Aber sobald dein Sohn die Nachfolge antritt, mache ich meine Drohung wahr. 13 Ich werde ihn jedoch nicht ganz entmachten: Einen der zwölf Stämme darf dein Sohn noch regieren, weil ich es meinem Diener David versprochen habe und weil Jerusalem die Stadt ist, die ich erwählt habe.«
Kommentar
Köder und wie du ihnen widerstehen kannst
Salomos Leben dient uns als Warnung: Erfolge können gefährlicher sein als Misserfolge.
Salomo machte Vieles richtig. Er war sehr erfolgreich – der wohlhabendste und weiseste König seiner Zeit (10,27). „Von überall her kamen die Menschen, um ihn zu sehen und Zeugen der Weisheit zu werden, die Gott ihm verliehen hatte“ (10,24).
Salomo hatte alles. In nur zwanzig Jahren hatte er zwei riesige Gebäude errichtet: den Tempel und seinen Palast (9,10). Die Königin von Saba staunte über, was sie sah (10,7) und erkannte Gott dahinter: „er [hat] dich zum König gemacht, damit durch dich Recht und Gerechtigkeit herrschen“ (10,9).
Das Tragische jedoch ist, dass Salomo am Ende scheitert. „Er vertraute nicht länger allein auf den Herrn, seinen Gott, wie sein Vater, König David, es getan hatte… sein Herz hatte sich vom Herrn, dem Gott Israels, abgewandt“ (11,4.9).
Was war passiert? Alles begann mit Promiskuität. König Salomo war sexbesessen: „Er hatte 700 Frauen und 300 Nebenfrauen“ (11,3).
Es endete damit, dass er abscheulichen Göttern huldigte: „Als Salomo alt geworden war, hatten seine Frauen ihn so weit gebracht, dass er ihre Götter anbetete“ (11,4a). Er tat, „was dem Herrn missfiel; er hielt sich nicht mehr ausschließlich an den Herrn, wie sein Vater David es getan hatte“ (11,6). Er handelte gegen den ausdrücklichen Befehl Gottes, „sich nicht viele Frauen [zu] nehmen, damit er sich nicht vom Herrn abwendet. Und er soll sich nicht übermäßig viel Silber und Gold anhäufen“ (5. Mose 17,17). Diese Köder brachten ihn vom Weg ab.
Auch David vermasselte es von Zeit zu Zeit gründlich. Aber es reute ihn, und er kehrte um zu Gott und folgte Ihm wieder von ganzem Herzen. Bei Salomo war das anders. Siebenhundert Frauen und dreihundert Konkubinen bekommt man nicht über Nacht. Da stimmte etwas nicht in seinem Herzen. Trotz allen Segens Gottes ließ Salomo zu, dass sich Sünde in seinem Herzen ausbreitete. Sie ruinierte ihn am Ende.
Damit du nicht wie Salomo endest, musst du dich nah an Jesus halten und Ihm zuhören. Denn wie Jesus sagte, „Auch die Königin von Saba… kam aus einem fremden Land, um die Weisheiten König Salomos zu hören. Und nun ist einer bei euch, der weit größer ist als Salomo“ (Matthäus 12,42).
Gebet
Pippa fügt hinzu
1. Könige 11,1–13
Wie ist es nur möglich, dass ein so kluger Mann so unvernünftig wird, wenn es um Frauen geht? Außerdem war er Gott ungehorsam. Gott hatte deutlich gesagt, dass er sich keine Frauen von dort nehmen solle. Aber Salomo scherte sich nicht darum. Gott hatte ihn gewarnt, dass sie ihn vom rechten Weg abbringen würden. Und so war es.
Vers des Tages
1. König 10,9 (Hfa)
Ich preise den HERRN, deinen Gott, der dich erwählt …
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“