Tag 168

Deine Gebete sind nicht umsonst

Weisheit Sprüche 15,4
Neues Testament Apostelgeschichte 12,1-7
Altes Testament 1. Könige 3,5 + 7-9 + 10-14

Einführung

Der Heilige Johannes Chrysostomos (349-407) schrieb, „Gebet ist die Wurzel, die Quelle, die Mutter von tausend Segnungen… Die Macht des Gebets hat das Feuer unterworfen, wilde Löwen gezähmt … Kriege beendet, die Elemente besänftigt, Dämonen ausgetrieben, die Ketten des Todes gesprengt, die Tore des Himmels geöffnet, Krankheiten gelindert … Städte vor der Zerstörung gerettet und Blitze aufgehalten.“

Auf dem Gelände unserer Gemeinde befindet sich ein 24/7 Gebetsraum. Es gehört zu den Höhepunkten meiner Woche, dort alleine Zeit mit Gott zu verbringen. (Während der Pandemie war er zeitweise geschlossen.) Gebet ist wirklich die Wurzel und Quelle von allem, was wir bei HTB tun. Es ist so ungemein ermutigend zu wissen, dass zu jeder Zeit und Stunde, Tag und Nacht dort in diesem Raum jemand betet.

Weisheit

Sprüche 15,4

4 Ein freundliches Wort heilt und belebt,
  aber eine böse Zunge raubt jeden Mut.

Kommentar

Bete und Segne

Der Verfasser der Sprüche stellt die Gottlosen den Betenden gegenüber: „Wer Gott gehorcht, hat immer mehr als genug zum Leben; … [der Herr] freut sich über die Gebete der Aufrichtigen. Gott verabscheut die Lebensweise der Menschen, die ihn missachten; aber er liebt den, der seine Gebote liebt“ (15,6a.8b-9; Hfa). Wenn du so lebst, bist du ein Segen für andere.

Ein wichtiger Aspekt ist, was du sagst. Deine Worte können ein Leben verändern. Während „Ein freundliches Wort Freude am Leben schenkt“, kann „eine böse Zunge“ zutiefst verletzen (15,4; Hfa). Selbst wenn unser Gegenüber wütend auf uns ist, werden wir ermahnt, dass „eine freundliche Antwort den Zorn vertreibt“ (1a; Hfa). Wähle deine Worte so, dass sie Heilung bringen, dass sie hilfreich und ermutigend sind: „Freundliche Worte schenken Leben“ (15,4).

Gebet

Herr, hilf mir beim Beten und lass mich ein Segen für andere werden.
Neues Testament

Apostelgeschichte 12,1-7

1 In dieser Zeit ließ König Herodes einige Christen in Jerusalem verhaften und foltern. 2 Jakobus, der Bruder von Johannes, wurde enthauptet. 3 Als Herodes merkte, dass er dadurch bei den Juden Ansehen gewann, ließ er auch noch Petrus gefangen nehmen, und zwar während des Festes der ungesäuerten Brote. 4 Man warf den Apostel ins Gefängnis. Dort bewachten ihn ununterbrochen vier Soldaten, die alle sechs Stunden abgelöst wurden. Herodes wollte nach der Festwoche Petrus öffentlich den Prozess machen. 5 Aber die Gemeinde in Jerusalem hörte nicht auf, für den Gefangenen zu beten. 6 In der letzten Nacht vor dem Prozess schlief Petrus zwischen zwei Soldaten und war mit Ketten an sie gefesselt. Die beiden anderen Soldaten hielten vor der Zelle Wache. 7 Plötzlich betrat ein Engel des Herrn die Zelle, und Licht erfüllte den Raum. Der Engel weckte Petrus, indem er ihn anstieß, und sagte zu ihm: »Steh schnell auf!« Sofort fielen Petrus die Ketten von den Handgelenken.

Kommentar

Bete leidenschaftlich

Die griechische Stadt Antiochia war das London, Paris oder New York der damaligen Zeit, eine wohlhabende, weltoffene Metropole im Osten Europas. Die Stadt war berühmt für ihre Architektur und Kultur und berüchtigt wegen ihrer lockeren Moral und der weitverbreiteten Korruption.

Diese Stadt nun wurde vollkommen verändert und zu einer ausgesprochen christlichen Stadt, zum Ausgangspunkt christlicher Mission für die ganze nicht-jüdische Welt. Der Herr hatte Seine Hand auf ihr, „und viele Nichtjuden glaubten und bekehrten sich zum Herrn“ (11,21).

Gott gebrauchte Barnabas, dessen Name „Ermutiger“ bedeutet. Ermutigung ist weder Schmeichelei noch Lobhudelei, sondern wie verbaler Sonnenschein. Sie kostet nichts und bringt Wärme in die Herzen anderer Menschen, sie schenkt Hoffnung und Zuversicht in die Stärke unseres Glaubens. Wir brauchen Menschen wie Barnabas um uns. Und wir alle können anderen ein Barnabas sein.

„Barnabas ermutigte die Gläubigen, dem Herrn treu zu bleiben. Er war ein guter Mann, tief erfüllt vom Heiligen Geist und im Glauben verwurzelt. Viele Menschen wurden in dieser Zeit gläubig“ (11,23-24).

Nicht nur eine Stippvisite, sondern „sie blieben dort ein ganzes Jahr … und lehrten eine große Anzahl Menschen. In Antiochia nannte man die Gläubigen zum ersten Mal Christen“ (11,26).

Gelder begannen zu fließen. Jeder gab „so viel er konnte“ (11,29). Das ist ein wichtiges Prinzip christlicher Gemeinschaft – wer es sich leisten kann, unterstützt die, die wenig oder nichts haben.

Die Kirche erlebte eine Zeit großen Segens und Wachstums. Aber auch die Zahl ihrer Gegner nahm zu.

Der jüdische König Herodes Agrippa I (12 v.Chr. bis 44 n.Chr.) hatte eine fiese Ader. Er begann, die Christen zu verfolgen und war ein skrupelloser Politiker, der sich beim Volk beliebt machen wollte (12,1-3). Er ließ Jakobus hinrichten. Petrus war im Gefängnis und sollte öffentlich gelyncht werden (12,4).

Er wurde von „vier Einheiten zu je vier Soldaten“ bewacht (12,4). Damit waren für ihn doppelt so viele Männern abgestellt wie normal üblich; er lag in Ketten (12,6). Und Petrus schlief (12,6). Ein reines Gewissen ist ein gutes Ruhekissen.

Die Kirche befand sich in einer scheinbar aussichtslosen Lage. Ihre Existenz schien auf dem Spiel zu stehen. Und was taten sie? Was sollen wir in scheinbar unmöglichen Situationen tun? Wir finden die Antwort in Vers 5: „die Gemeinde betete inständig für ihn [Petrus] zu Gott“.

1. Zu Gott beten
Wenn du betest, führst du nicht einfach Selbstgespräche oder betest redegewandt, um alle, die dich hören, zu beeindrucken. Gebet bedeutet, du hast eine Audienz bei Gott. Es bedeutet, du kommst tatsächlich in Seine Gegenwart – bittend und empfangend.

2. Gemeinsam beten „Die Gemeinde“ traf sich zum Gebet (12,5). „Viele Menschen waren zusammengekommen, um zu beten“ (12,12). Das Neue Testament lehrt eine Menge über persönliches Gebet, aber noch mehr über gemeinsames Gebet.

3. Inständig beten
Aus zwei Gründen hätten sie auch nicht beten können. Erstens, weil Jakobus hingerichtet worden war (12,2). Gott hatte ihre Gebete für Jakobus nicht erhört, und wir wissen nicht warum. Aber es hielt sie nicht davon ab, weiter zu beten.

Zweitens, schien Petrus‘ Lage aussichtslos. Sie hätten entweder das Beten aufgeben können, oder sie mussten inständig beten. Das griechische Wort ektenōs (das hier mit „inständig“ übersetzt ist) beschreibt ein Pferd in vollem Galopp bzw. die angespannte Muskulatur eines Athleten in Aktion.

Die grammatische Zeit legt nahe, dass sie nicht eben mal schnell beteten, sondern dass sie es mit Ausdauer taten.

4. Für andere beten
Sie beteten für Petrus (12,5). Es gibt viele unterschiedliche Arten des Gebets: Lobpreis, Anbetung, Dank, Bitte usw. – hier lesen wir von der Fürbitte. Sie beteten für ihn, weil sie ihn liebten. Fürbitte geschieht aus Liebe.

Dem Fürbitter gehört die Geschichte. Du kannst eine Generation durch Gebet verändern. Du vermagst den Lauf der Geschichte zu beeinflussen.

Es handelte sich um ein außergewöhnliches Gebetstreffen mit offensichtlichen Ergebnissen (12,6-15). Gott antwortete auf übernatürliche Art und Weise auf ihre Gebete. In der Nacht vor seiner Verhandlung wurde Petrus befreit. Zu Gottes Gebetserhörung gehörten eine Vision, ein Engel, und Ketten, die plötzlich abfielen (12,6-9). Hindernisse wurden aus dem Weg geräumt. Die Wachen behinderten die Flucht des Gefangenen nicht, das Eisentor zur Stadt öffnete sich von selbst (12,10).

Als Petrus dann beim Gebetstreffen auftauchte, war Rhode, das Mädchen, das ihm öffnete, so überrascht, dass sie vergaß, ihn einzulassen. Tatsächlich glaubte keiner der Anwesenden, dass er wirklich vor der Tür stand (12,12-15)! Sie erklärten Rhode für verrückt (12,15). In Wirklichkeit hatte Gott in Erwiderung auf ihr inständiges Beten das Unmögliche möglich gemacht.

Das Wort Gottes breitete sich immer weiter aus (12,24). Das Kapitel beginnt mit Jakobus‘ Tod, Petrus‘ Verhaftung und Herodes Triumph; doch es endet mit Herodes Tod, Petrus‘ Befreiung und dem Triumph von Gottes Wort.

Gebet

Herr, bitte hilf uns, wie die frühe Kirche zu beten. Ich bete, dass Deine Hand mit uns ist; dass wir sehen dürfen, wie die Zahl der Gläubigen immer weiter wächst und Dein Wort triumphiert.
Altes Testament

1. Könige 3,5 + 7-9 + 10-14

5 Über Nacht blieb er in Gibeon. Da erschien ihm der HERR im Traum. »Erbitte von mir, was du willst!«, sagte Gott zu ihm.

7 HERR, mein Gott, du selbst hast mich zum Nachfolger meines Vaters David gemacht. Ich aber bin noch jung und unerfahren. Ich weiß nicht, wie ich diese große Aufgabe bewältigen soll. 8 Hier stehe ich mitten in einem Volk, das du, Herr, als dein Volk erwählt hast. Es ist so groß, dass man es weder zählen noch schätzen kann. 9 Darum bitte ich dich: Gib mir ein Herz, das auf dich hört, damit ich dein Volk richtig führen und zwischen Recht und Unrecht unterscheiden kann. Denn wie könnte ich sonst ein so riesiges Volk gerecht regieren?«

10 Es gefiel dem Herrn, dass Salomo gerade eine solche Bitte ausgesprochen hatte. 11 Darum antwortete Gott: »Ich freue mich, dass du dir nicht ein langes Leben gewünscht hast, auch nicht Reichtum oder den Tod deiner Feinde. Du hast mich um Weisheit gebeten, weil du ein guter Richter sein willst. 12 Du sollst bekommen, was du dir wünschst! Ja, ich will dich so weise und einsichtsvoll machen, wie es vor dir noch niemand war und auch nach dir niemand mehr sein wird. 13 Aber ich will dir auch das geben, worum du nicht gebeten hast: Reichtum und Macht. Solange du lebst, soll kein König so groß sein wie du. 14 Wenn du so lebst, wie es mir gefällt, wenn du mir gehorchst und meine Gebote befolgst wie dein Vater David, dann werde ich dir auch ein langes Leben schenken.«

Kommentar

Bitte um Weisheit

Salomo sicherte seine lange Regierungszeit, indem er all seine Feinde zu Beginn seiner Herrschaft auslöschte (Kapitel 2). Darin unterscheidet sich dieser Sohn Davids entscheidend von Jesus, „dem Sohn Davids“, der allen das Leben brachte und uns lehrt, unsere Feinde zu lieben! Er herrscht für alle Zeit.

Aber eine Sache machte Salomo definitiv richtig. Als Gott ihn fragte, „Was willst du haben? Bitte, und ich werde es dir geben!” (3,5), zeugt Salomos Antwort von Demut und der Erkenntnis, dass er Gott braucht. Salomo betete, „Schenk deinem Diener ein gehorsames Herz, damit ich dein Volk gut regiere und den Unterschied zwischen Gut und Böse erkenne“ (3,9).

Gott freute sich über Salomos Antwort und erwiderte, „Dies war deine Bitte, und nicht ein langes Leben oder Reichtümer für dich selbst oder der Tod deiner Feinde. Darum will ich dir geben, worum du mich gebeten hast! Ich schenke dir Weisheit und Verstand, wie kein Mensch vor dir sie besaß und keiner sie mehr besitzen wird. Und darüber hinaus gebe ich dir, worum du mich nicht gebeten hast - Reichtum und Ehre. Dir wird kein König gleichkommen solange du lebst. Und wenn du mir gehorchst und meine Gesetze und Gebote hältst, wie dein Vater David es getan hat, schenke ich dir auch ein langes Leben“ (3,11-14).

Und Jesus sagte, „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen“ (Matthäus 6,33; LUT). Indem Salomo um Weisheit bat, trachtete er zuerst nach dem Reich Gottes. Und Gott sagte zu ihm, dass ihm deshalb alles andere zufallen werde.

Weisheit war nicht nur Salomo vorbehalten. Jakobus schreibt, „Wenn jemand unter euch Weisheit braucht, weil er wissen will, wie er nach Gottes Willen handeln soll, kann er Gott einfach darum bitten. Und Gott, der gerne hilft, wird ihm bestimmt antworten, ohne ihm Vorwürfe zu machen“ (Jakobus 1,5).

Gebet

Herr, ich brauche Deine Weisheit. Bitte schenke mir ein gehorsames Herz, das den Unterschied zwischen Gut und Böse erkennt. Herr, ich bitte um Weisheit von Gott, die rein ist, die den Frieden sucht, freundlich und bereit ist, nachzugeben. Weisheit, die sich durch Barmherzigkeit und gute Taten auszeichnet, unparteiisch und immer aufrichtig ist (Jakobus 3,17).

Pippa fügt hinzu

Sprüche 15,3

„Gott durchschaut alles; er sieht, wenn Menschen Gutes oder Böses tun.“

Egal ob du dich für gut oder böse hältst, Gott sieht dich… Ist das nun ein tröstlicher Gedanke oder eher nicht?

Vers des Tages

Sprüche 15,4a

Ein freundliches Wort heilt und belebt…

Thought for the Day

Ermutigung ist wie verbaler Sonnenschein. Sie kostet nichts und bringt Wärme in die Herzen anderer Menschen.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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