Tag 138

Die Sehnsucht deiner Seele

Weisheit Psalm 63,1–5
Neues Testament Johannes 10,27-33
Altes Testament 1. Samuel 1,10+19+20 und 2,26

Einführung

Bernhard Langer gehörte zu den besten Golfspielern seiner Generation. Zweimal gewann er die US Masters und führte die Weltrangliste an. Er sagte, „Ich hatte also sieben Turniere auf allen fünf Kontinenten gewonnen; ich war die Nummer 1 der Welt und hatte eine wunderbare Frau und alles erreicht, wovon ein Golfer träumen kann. Trotzdem fehlte mir etwas.

„In unserem Leben (besonders bei uns Sportlern) geht es nur ums Geld; darum, wer du bist, und wen du kennst, und was du besitzt. Aber das ist nicht das Wesentliche. Ich glaube, dass die Leute, die all diese Dinge haben, erkennen, dass ihnen… bewusst wird, dass trotzdem immer noch etwas fehlt in ihrem Leben. Und ich glaube, das ist Jesus Christus.“

Diese geistliche Leere, die Bernhard Langer beschreibt, haben alle Menschen gemein. Eine junge Frau sagte einmal zu mir, sie habe das Gefühl, als fehle ein Teil ihrer Seele. Du bist nicht nur Körper und Geist. Du bist eine Seele, geschaffen für eine Beziehung mit Gott. Wie nun kannst du die Sehnsucht deiner Seele stillen?

Weisheit

Psalm 63,1–5

1 Ein Lied von David. Es stammt aus der Zeit,
 als er in der Wüste Juda war. 2 Gott! Du bist mein Gott!
 Ich sehne mich nach dir, dich brauche ich!
 Wie eine dürre Steppe nach Regen lechzt,
 so dürste ich, o Gott, nach dir.
3 Ich suche dich in deinem Heiligtum,
 um deine Macht und Herrlichkeit zu sehen.
4 Deine Liebe bedeutet mir mehr als mein Leben!
 Darum will ich dich loben;
5 mein Leben lang werde ich dir danken
 und meine Hände im Gebet zu dir erheben.

Kommentar

Such Gott Tag und Nacht

Geistliche „Nahrung“ ist so real wie das Essen, das wir zu uns nehmen. Sie befriedigt uns auf eine Art und Weise, wie nichts Dingliches es vermag.

David war in der Wüste. Er kannte körperlichen Hunger und Durst. Aber er kannte auch die Erfahrung, geistlich zu dürsten: „Meine Seele dürstet nach dir, mein ganzer Leib sehnt sich nach dir in diesem dürren, trockenen Land, in dem es kein Wasser gibt“ (63,2). Und er wusste auch, wie es ist, wenn sein geistlicher Hunger gestillt wurde: „Wie mit köstlichen Speisen, so machst du mich glücklich“ (63,6a).

Sein geistlicher Hunger und Durst werden durch Anbetung Gottes gestillt: „Ich habe dich in deinem Heiligtum gesehen und deine Macht und Herrlichkeit bestaunt“ (63,3).

Als Zeichen der Anbetung, Verehrung und Hingabe hebt er seine Hände: „Deine Gnade bedeutet mir mehr als das Leben; dich preise ich von ganzem Herzen! Ich will dich ehren, solange ich lebe, und meine Hände im Gebet zu dir erheben“ (63,4-5). Erhobene Hände sind die älteste Gebetshaltung überhaupt. Der inzwischen emeritierte Papst Benedikt XVI schreibt, „Diese Geste ist die fundamentale Gebetshaltung… Sich Gott öffnen, sich Ihm vollkommen hingeben.“

Was machst du, wenn du nachts wach liegst? David pries Gott: „Wenn ich in der Nacht wach liege, denke ich über dich nach, die ganze Nacht denke ich nur an dich“ (63,7).

David schüttet Tag und Nacht vor Gott sein Herz aus und fühlt sich dadurch gestärkt und unterstützt. Er schreibt, „du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich. Meine Seele hängt an dir; deine rechte Hand hält mich“ (63,8-9; LUT).

Gebet

Herr, Dich suche ich heute. Meine Seele hängt an Dir. Danke, dass Du meinen geistlichen Durst stillst. Deine Liebe bedeutet mir mehr als mein Leben.
Neues Testament

Johannes 10,27-33

27 Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir. 28 Ihnen gebe ich das ewige Leben, und sie werden niemals umkommen. Keiner kann sie aus meiner Hand reißen. 29 Mein Vater hat sie mir gegeben, und niemand ist stärker als er. Deshalb kann sie auch keiner der Hand meines Vaters entreißen. 30 Ich und der Vater sind eins.« 31 Wütend griffen da die Juden wieder nach Steinen, um ihn zu töten. 32 Jesus aber sagte: »In Gottes Auftrag habe ich viele gute Taten vollbracht. Für welche wollt ihr mich töten?« 33 »Nicht wegen einer guten Tat sollst du sterben«, antworteten sie, »sondern weil du nicht aufhörst, Gott zu verlästern. Du bist nur ein Mensch und behauptest trotzdem, Gott zu sein!«

Kommentar

Sprich mit Gott durch Jesus

Wie können du und ich mit Gott kommunizieren?

Kommunikation mit Jesus ist Kommunikation mit Gott. Die Jesus begegnet waren, wussten, dass Er für Sich beanspruchte, Gott zu sein (10,33). Aussagen wie, „Der Vater und ich sind eins“ (10,30) und „der Vater ist in mir und ich bin im Vater“ (10,38) ließen keine Zweifel bei den Zuhörern aufkommen. Seine Gegner verstanden es als Gotteslästerung – „weil du, obwohl nur Mensch, dich zu Gott gemacht hast“ (10,33) – und hoben Steine auf, um Ihn zu steinigen (10,31-33).

Jesus kommunizierte mit Seinen Jüngern, und Er tut es heute noch mit uns. Er sagt, „Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir“ (10,27). Wir sehen hier drei Merkmale für wahre Christen:

1.\tSie glauben an Jesus
Der Abschnitt unterscheidet zwischen Menschen, die „zum Glauben an ihn“ kamen (10,42) und solchen, die nicht glaubten (10,25-26). Glaube an Jesus heißt, Ihm glauben, wenn Er sagt, „Ich bin Gottes Sohn“ (10,36).

2.\tSie kennen Jesus
Jesus sagt, „Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie“ (10,27). Christen erkennen Jesu Stimme und folgen ihr. Das macht einen Christen aus, mehr als bloßes Wissen über Ihn, sondern Ihn tatsächlich zu kennen. Darauf folgt die wunderbare Aussage, dass Jesus uns ebenfalls kennt.

3.\tSie folgen Jesus nach
Jesus sagt, „sie folgen mir“ (10,27). Glaube wirkt sich auf dein Leben aus. An anderer Stelle sagte Jesus, „man erkennt sie an ihren Früchten“ (Matthäus 7,16.20). Und bei Jakobus steht, „Ein Glaube, der nicht zu guten Taten führt, ist kein Glaube - er ist tot und wertlos“ (Jakobus 2,17). Das stärkste Zeugnis für Glauben ist die Liebe. Wer Jesus nachfolgt, wird Seinem Beispiel gelebter Liebe nacheifern.

Jesus verspricht jedem wahren Christen, „Ich schenke ihnen das ewige Leben“ (10,28). Dabei geht es nicht nur um die Länge, sondern auch um die Qualität. Jesus stillt unseren geistlichen Hunger und Durst. In einer Beziehung mit Ihm findet unsere Seele, was sie nirgends sonst zu finden vermag.

Jesus verspricht, dass unsere Beziehung mit Ihm ewig sein wird. Sie beginnt schon heute, aber sie ist „ewig“ (10,28). Wer Jesus nachfolgt, wird „niemals umkommen“ (10,28). Es ist ein Geschenk: „Ich schenke ihnen das ewige Leben“ (10,28). Wir können es uns weder verdienen, noch können wir es verlieren. Jesus verspricht, „Niemand wird sie [die Schafe] mir entreißen… Und niemand kann sie aus der Hand des Vaters reißen“ (10,28-29).

Es mögen viele Kämpfe und Versuchungen entlang des Weges auf dich warten, letzten Endes kann dich niemand aus Jesu Hand oder der Hand des Vaters reißen; beide schützen dich. Du magst als Christ deinen Job, dein Geld, deine Familie, Freiheit und vielleicht sogar dein Leben verlieren, aber das ewige Leben kann dir niemand nehmen.

Gebet

Danke, Herr, dass ich Deine Stimme höre und erkenne; dass Du mir ewiges Leben schenkst. Ich danke Dir für Deine Zusage, dass ich niemals umkommen werde und dass mich Dir niemand entreißen kann. Danke, dass meine Seele in dieser Beziehung alles bekommt, was sie wirklich braucht – heute und bis in alle Ewigkeit.
Altes Testament

1. Samuel 1,10+19+20 und 2,26

10 Vor lauter Verzweiflung weinte Hanna hemmungslos. Unter Tränen betete sie 11 und versprach dem HERRN: »Allmächtiger Gott, du siehst doch mein Elend.

19 Am nächsten Morgen standen Elkana und seine Familie früh auf. Sie beteten noch einmal den HERRN im Heiligtum an und kehrten dann nach Rama zurück. Als Elkana mit Hanna schlief, erhörte der HERR ihr Gebet. 20 Sie wurde schwanger und brachte einen Sohn zur Welt. »Ich habe Gott um einen Sohn gebeten«, sagte sie und nannte ihn daher Samuel (»von Gott erbeten«).

26 Ganz anders war es bei Samuel: Je älter er wurde, desto mehr Ansehen fand er beim HERRN und bei den Menschen.

Kommentar

Schütte Herz und Seele bei Gott aus

Gibt es etwas, das du dir sehnlichst von Gott wünschst?

Großer „Kummer“ (1,1) im Leben ist so gut wie unvermeidbar. Lass nicht zu, dass Bitterkeit in deinem Herzen Einzug hält, sondern schütte Gott dein Herz aus, so wie Hanna. „Hanna war ganz in ihren Kummer versunken und weinte bitterlich, während sie zum Herrn flehte“ (1,10).

Nichts schenkt größere Erleichterung, als deine Seele vor Gott auszuschütten – Ihm alles zu erzählen, was dich belastet und es nicht selbst mit dir herumzutragen – und Ihn nach einer Lösung zu fragen, um schließlich den Frieden Gottes zu erhalten (Philipper 4,6-7).

Hannas Last wird schon lange, bevor ihr Gebet erhört wird, leichter.

Es ist ein wundervolles Bild von Gebet aus tiefster Seele: „Eli beobachtete sie, während sie lange Zeit zum Herrn betete. Er sah, dass ihre Lippen sich bewegten, aber er hörte nichts, weil Hanna nur im Stillen für sich betete“ (1,12-13a). Eli beschuldigt sie, zu viel getrunken zu haben, aber sie erwidert ihm, „Nein, Herr…Ich bin nicht betrunken! Aber ich bin sehr traurig und habe dem Herrn mein Herz ausgeschüttet… Ich habe aus großem Kummer und Leid gebetet“ (1,15-16).

Da sagt Eli zu Hanna, „Dann geh in Frieden…der Gott Israels wird dir deine Bitte, die du hast, erfüllen“ (1,17). Ihr Gesicht ist nicht länger betrübt: „sie .. fing wieder an zu essen und sie war nicht mehr traurig“ (1,18). Sie wusste tief im Innern, dass Gott ihr Gebet gehört hatte. Und tatsächlich „erhörte der Herr ihre Bitte“ (1,19). Er erhörte nicht nur ihr Gebet, schenkte ihr nicht nur das lang ersehnte Kind, sondern sie gebar insgesamt sechs Kinder (2,21).

„Der junge Samuel wurde inzwischen älter und gewann in wachsendem Maße Ansehen beim Herrn und bei den Menschen“ (2,26). Diese Worte haben wir so oft für unsere Kinder gebetet.

Hannas Gebet, das sie nach Samuels Geburt spricht, ist ein lebendiges Beispiel, wie unsere Seele durch unsere Gottesbeziehung gestillt wird. Sie betet und dankt Gott, dass die, „die hungerten, jetzt satt sind“ (2,5).

Das Erstaunliche an Hannas Gebet ist, dass die Quelle ihrer großen Freude nicht ihr Kind sondern Gott ist. Sie sagt, „Mein Herz freut sich am Herrn!“ (2,1). Er ist die Quelle ihrer Zufriedenheit:

„Der Herr hat mir neue Kraft gegeben! … Der Herr bringt .. Leben…Er erhebt die Schwachen …Er behandelt sie wie Fürsten, setzt sie auf die Ehrenplätze“ (2,1.6.8).

Gebet

Herr, ich danke Dir für Deine wunderbaren Gebetserhörungen, die Du schenkst, wenn ich meine Seele vor Dir ausschütte. Danke, auf welche bemerkenswerte Weise Du manche meiner Bitten gewährst. Und wenn Du auch nicht all meine Gebete so beantwortest, wie ich es mir vorstelle, verheißt Du mir doch in jedem Fall Deinen Frieden.

Pippa fügt hinzu

1. Samuel 1,1–2,26

Ich finde die Geschichte von Hanna und Samuel ziemlich beunruhigend. Hanna musste ihren Sohn weggeben, und Samuel musste bei einem alten Priester und dessen zwei niederträchtigen Söhnen leben. – Nicht gerade das ideale Umfeld für ein Kind.

Ich habe mich oft gefragt, wie viele Jahre Hanna wohl mit der Ausrede durchkam, dass sie ihn noch stillte. Hoffentlich mindestens zehn Jahre! Wenn seine Kindheit auch nicht optimal war – denn es gab sicher wenig Fußball und Spieleabende – so wuchs er doch mit Gott auf; er lernte Gott und Seine Stimme kennen.

Es ist eine Entlastung zu wissen, dass aus Kindern etwas werden kann, auch wenn ihre Erziehung alles andere als perfekt war.

Vers des Tages

Joh. 10,27

Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir.

Thought for the Day

„Erhobene Hände sind die fundamentale Gebetshaltung… Sich Gott öffnen, sich Ihm vollkommen hingeben.“ – Papst Benedikt

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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