Tag 130

Gott verwandelt deine Schwächen in Stärken

Weisheit Psalm 59,1–2 + 5
Neues Testament Johannes 6,35–40
Altes Testament Richter 11,29-31

Einführung

Der bekannte Theologe und christliche Leiter, John Stott, war einst als Redner an der Universität in Sidney, Australien, eingeladen. Am letzten Abend der Veranstaltung hatte er aufgrund einer Infektion beinahe völlig seine Stimme verloren.

Dennoch hatte er sich überreden lassen zu sprechen. Während er in einem Nebenzimmer auf seinen Einsatz wartete, bat er flüsternd, dass ihm jemand die „Dorn im Fleisch“ Verse aus 2. Korinther 12 vorlesen möge. Die Unterhaltung zwischen Jesus und Paulus wurde lebendig.

Stott (Paul): „Herr, befreie mich davon.“ Jesus: „Meine Gnade ist alles, was du brauchst. Meine Kraft zeigt sich in deiner Schwäche.“ Stott (Paul): „Und nun bin ich zufrieden mit meiner Schwäche, damit die Kraft von Christus durch mich wirken kann…Denn wenn ich schwach bin, bin ich stark.“

Als es an ihm war vorzutragen, krächzte er seine Botschaft mit monotoner Stimme, völlig unfähig, ihr Ausdruck zu verleihen, durchs Mikrofon. Gleichzeitig betete er ohne Unterlass zum Herrn, dass Jesu Kraft durch seine Schwäche wirken möge.

Er war später noch oft in Australien, und immer wieder traf er auf Menschen, die ihn ansprachen, „Erinnern Sie sich noch an den Abschlussgottesdienst in der Great Hall, als Sie Ihre Stimme verloren hatten? An dem Abend bin ich zum Glauben gekommen.“

Als jemand, der sich seiner eigenen Schwächen sehr bewusst ist, macht es mir Mut, dass ich in meiner Schwäche nicht allein bin. Wenn du dein Vertrauen in Gott setzt, verwandelt Er deine Schwäche in eine Stärke.

Weisheit

Psalm 59,1–2 + 5

1 Ein Lied von David, nach der Melodie:
 »Richte nicht zugrunde«.
 Er verfasste es, als Saul sein Haus überwachen ließ,
 um ihn zu töten.
2 Befreie mich von meinen Feinden, mein Gott!
 Bring mich in Sicherheit vor meinen Verfolgern!

5 Obwohl ich völlig unschuldig bin,
 kommen sie angelaufen und umstellen mein Haus.
 Steh auf, Herr! Sieh meine Not an und komm mir zu Hilfe!

Kommentar

Glaube und Widerstände

In schwierigen Zeiten ist Gott deine Stärke. An Gott zu glauben, ist kein Rezept für ein einfaches Leben. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Es ist sehr wahrscheinlich, dass du auf alle möglichen Widerstände treffen wirst.

Davids Leben war in Gefahr. Saul hatte Männer beauftragt, Davids Haus zu bewachen, um ihn zu töten. David ist umzingelt von Menschen, „die mir nach dem Leben trachten…von Verbrechern … Mördern…Feinde[n]…Sie wollen mich töten“ (59,2-5).

In diese Situation hinein betet David, „rette mich…“ (59,2-3). Dabei vertraut er vollkommen darauf, dass der Herr ihn erlösen wird und kann (59,9). David spricht noch zwei weitere Male von Gott als „meine Stärke“ (59,10.18).

Er kann aufrichtig sagen, „Ich bin unschuldig“ (59,5a). David war gewiss nicht perfekt (siehe z.B. 2. Samuel 11), aber manchmal wird es schwierig in deinem Leben, nicht weil du etwas falsch gemacht, sondern weil du es richtig gemacht hast.

Wenn du persönliche Probleme hast, bitte Gott um Hilfe. „Sieh meine Not! Steh auf und hilf mir!“ (5b). Auch in internationalen Krisensituationen kannst du dich an Ihn wenden. Der nächste Vers ist ein Gebet für das Land (6a). Egal wo du auf Opposition stößt, bitte Gott um Sein Eingreifen, um Hilfe und Rettung.

Gebet

Meine Stärke, bitte hilf mir, Dir bei Schwierigkeiten und Opposition zu vertrauen. Erlöse uns von denen, die danach trachten, unsere Pläne zu durchkreuzen.
Neues Testament

Johannes 6,35–40

35 »Ich bin das Brot des Lebens«, sagte Jesus zu ihnen. »Wer zu mir kommt, wird niemals wieder hungrig sein, und wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben. 36 Doch ich habe euch ja schon einmal gesagt: Ihr glaubt nicht an mich, obwohl ihr mich mit eigenen Augen seht. 37 Alle Menschen, die mir der Vater gibt, werden zu mir kommen, und keinen von ihnen werde ich je abweisen. 38 Denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um zu tun, was ich will, sondern um den Willen des Vaters zu erfüllen, der mich gesandt hat. 39 Und das ist sein Wille: Kein Einziger von denen, die er mir anvertraut hat, soll verloren gehen. Ich werde sie alle am letzten Tag vom Tod auferwecken. 40 Denn nach dem Willen meines Vaters hat jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, das ewige Leben. Ich werde ihn am letzten Tag zum Leben erwecken.«

Kommentar

Glaube und Leere

Jesus lehrte die Zentralität des Glaubens. Als sie Ihn fragten, „Was sollen wir denn nach dem Willen Gottes tun?“ antwortete Jesus, „Dies ist der Wille Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat“ (6,28-29).

Wir werden in erster Linie als „Gläubige“ und nicht als „Leistende“ bezeichnet. Etwas vollbringen oder leisten können wir nur, wenn wir zuerst glauben.

Jesus sagt, „Ich bin das Brot des Lebens“ (6,35). Bei körperlichem Hunger sehnen wir uns nach Essen. Neben den körperlichen Bedürfnissen hast du aber auch geistliche Bedürfnisse und einen geistlichen Hunger. Das Brot, von dem Jesus hier spricht, ist das Fleisch gewordene Wort, das als Freund unter ihnen ist. Jesus lädt uns in eine persönliche, innige Herzensbeziehung mit Ihm ein. Er schenkt Sich jedem von uns ganz.

Glaube an Jesus füllt die Leere, die du empfindest, aus und stillt deinen geistlichen Hunger nach Sinn, Beständigkeit und Vergebung.

1.\tSinn
Echtes Brot ist nicht genug. Materielle Dinge allein stellen uns nicht zufrieden. Geld, Häuser, Autos, Erfolg und selbst menschliche Beziehungen stillen nicht unseren tiefen Wunsch nach einem Sinn im Leben.

Das Brot, das dies tut, ist das „Brot des Lebens“. Es ist keine Ware, die Jesus anbietet. Er selbst ist das Geschenk und der Geber. Die Worte, „ich“, „mir“, „mich“ finden sich über dreißig Mal in diesem Gespräch. „Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie wieder hungern. Wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben“ (6,35).

Es ist so leicht, sich in materiellen Dingen oder der Religion zu verstricken, selbst wenn du an Jesus glaubst. Aber letztlich ist es nur eine Beziehung mit Jesus, die unseren geistlichen Hunger zu stillen vermag.

Worte wie (sinngemäß), „glaubt an mich“ (6,29), „kommt her zu mir“ (6,35), „seht auf den Sohn“ (6,40), „esst mein Fleisch und trinkt von meinem Blut“ (6,53ff) beschreiben ein Leben in engster Gemeinschaft mit Jesus.

2.\tBeständigkeit
Wir werden alle sterben. Der Tod ist eine große, oft unausgesprochene Wahrheit. Doch Jesus sagt, dass der Tod nicht das Ende ist: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer dieses Brot isst, wird ewig leben … ich werde ihn am letzten Tag auferwecken“ (6,51.54).

Jesus verspricht, dich am letzten Tag zum ewigen Leben zu erwecken. Du kannst dir absolut sicher sein, dass deine Beziehung zu Jesus den Tod überdauern wird.

Dieses ewige Leben hat sowohl eine Gegenwarts- als auch eine Zukunftsperspektive. Einerseits heißt es, „gib uns dieses Brot an jedem Tag unseres Lebens“ (6,34); Jesus sagt, dass wir es sofort haben können (6,35). Andererseits wird auch deutlich, dass es nie enden wird (6,50-51).

3.\tVergebung
Vergebung ist, was wir am dringendsten brauchen. Der Atheist und Philosoph, Marghanita Laski, sagte, „Was ich an euch Christen am meisten beneide, ist eure Vergebung. Ich habe niemanden, der mir vergibt.“ Wir wollen doch alle die Gewissheit, dass uns unsere Fehler verziehen werden.

Jesus sagte, „dieses Brot ist mein Fleisch, ich gebe es, damit die Welt leben kann“ (6,51). Sein Blut wurde für die Vergebung von Sünde und Schuld vergossen. Bei jedem Abendmahl wirst du daran erinnert, dass Jesus Sein Leben gab, damit dir vergeben ist.

Wie kannst du dieses Brot empfangen? Jesus sagt, „Wer an mich glaubt, hat schon das ewige Leben. Ja, ich bin das Brot des Lebens“ (6,47-48). Johannes berichtet in seinem Evangelium zwar nicht explizit vom Mahl des Herrn, aber wir sehen hier Jesu Lehre übers Abendmahl im Zusammenhang mit Glauben.

Unter anderem ist das Abendmahl auch ein sichtbares Zeichen, das uns dabei hilft, Christus im Glauben zu empfangen (6,53-58). Es offenbart und stärkt die Beziehung, die Sich Jesus mit uns wünscht. Es ist ein Geschenk Seiner Liebe und ein Zeichen Seines Wunsches, allezeit unter uns zu sein.

Gebet

Herr, danke, dass ich durch den Glauben an Dich einen nachhaltigen Lebenssinn, die Vergebung meiner Schuld und die Verheißung auf ewiges Leben gefunden habe. Hilf mir, heute in enger Verbundenheit mit Dir durch den Tag zu gehen.
Altes Testament

Richter 11,29-31

29 Da kam der Geist des HERRN über Jeftah. Er durchzog das ganze Ostjordanland von Gilead im Süden bis zum Stammesgebiet von Manasse im Norden, um seine Truppen zu sammeln. Dann kehrte er nach Mizpa in Gilead zurück und führte das Heer in die Schlacht gegen die Ammoniter. 30 Zuvor legte er vor dem HERRN ein Gelübde ab: »Wenn ich die Ammoniter mit deiner Hilfe besiege 31 und heil zurückkehre, dann soll dir gehören, was mir bei meiner Ankunft als Erstes von daheim entgegenkommt. Ich will es dir zu Ehren als Opfer verbrennen.«

Kommentar

Glaube und Fehlbarkeit

Während wir die Geschichte des Gottesvolkes weiterlesen, wie es sündigt, Gott um Hilfe anruft und durch einen Richter gerettet wird, kommen wir zu einer der schrecklichsten Geschichten in der Bibel.

Jeftah wird als „großer Krieger“ (11,1) beschrieben. Seine Mutter war eine Prostituierte (11,1). Sein Halbbruder verjagte ihn (11,2). Er selbst sammelte eine Schar Abenteurer um sich (11,3) und entwickelte sich zu einem bemerkenswerten Anführer. Der Geist des Herrn kam auf ihn (11,29) und „der Herr schenkte ihm den Sieg“ (11,32) über die Ammoniter.

Aber eine Begebenheit in seinem Leben ist schier unerträglich zu lesen. Jeftah leistete Gott einen Eid, dass er, sollte Gott ihm den Sieg schenken, opfern würde, wer oder was zu seiner Begrüßung als erstes durch die Tür seines Hauses käme. Es war seine Tochter, sein einziges Kind. Und es scheint, dass er Wort gehalten hat (11,29-40).

Es ist wichtig festzuhalten, dass Gott ihn nie um diesen Eid gebeten hat. Auch bestand Er nicht auf das Opfer. Vielmehr widerspricht es allen Lehren des Alten Testaments, denn Kindsopfer waren verboten. Jeftah fragte nie nach dem Willen Gottes in der Situation. Es scheint, als wäre ihm sein Ruf wichtiger gewesen als das Leben seiner Tochter. Es ist ein Beispiel für die Fehlbarkeit selbst von Menschen, die großen Glauben haben.

Trotz seiner Schwäche, ist er im Hebräerbrief unter den Glaubenshelden zu finden, deren Schwäche in eine Stärke verwandelt wurde (Hebräer 11,32-34).

Gebet

Herr, ich danke Dir, dass Du Menschen, die an Dich glauben, gebrauchen kannst und dass Du unsere Schwächen in Stärken verwandelst. Bitte hilf mir heute, aus dem Glauben zu leben und auf Jesus zu vertrauen, der „das Brot des Lebens“ ist (Johannes 6,35).

Pippa fügt hinzu

Johannes 6,42

„Das ist doch Jesus, der Sohn Josefs. Wir kennen seinen Vater und seine Mutter.“

Es spielt keine Rolle, wo wir herkommen, was andere von uns erwarten oder wie wir selbst über uns denken. Was zählt, ist, wie Gott uns sieht. JEDER ist viel schöner, geliebter und wertvoller, als wir erahnen.

Vers des Tages

Johannes 6,35

Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie wieder hungern. Wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben.

Thought for the Day

Wir werden in erster Linie als „Gläubige“ und nicht als „Leistende“ bezeichnet. Etwas vollbringen oder leisten können wir nur, wenn wir zuerst glauben.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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