Tag 129

Wie du mehr ernten wirst, als du gesät hast

Weisheit Psalm 58,12
Neues Testament Johannes 6,8-9+11-13+16-20
Altes Testament Richter 9,56-57

Einführung

Walter Nishioka wusste, dass der Service in dem Hotel auf Hawaii gut war; er brunchte jeden Mittwoch dort. Wie gut er wirklich war, stellte er fest, als ihm etwas angeboten wurde, das definitiv nicht auf der Speisekarte stand – die Niere eines der Kellner!

Nishioka war ein ortsansässiger Geschäftsmann um die siebzig und schwer nierenkrank. Die Ärzte hatten ihm gesagt, dass er dringend eine Spenderniere brauche. Er hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, einen passenden Spender zu finden, als der Kellner, Jose Rocasa, zweiundfünfzig Jahre, ihm eine seiner Nieren anbot. Nishioka sagte, „Die Zeit drängte, und die Ärzte hielten es für unwahrscheinlich, dass sie rechtzeitig ein geeignetes Organ finden würden. Aber dank dieses guten Mannes hier und mit viel Hilfe von oben, lebe ich und es geht mir gut.“

In den zweiundzwanzig Jahren, in denen Walter Nishioka Stammgast im Hotel war, wurde er immer von Jose Rosaca bedient. Dieser erinnerte sich, dass Nishioka stets freundlich und liebenswürdig gewesen war – und großzügig Trinkgeld gab. „Ich wollte ihm einfach helfen“, sagte er. „Jahrelang hatten wir diese Art Freundschaft, in der er zum Lunch kam und ich mich um ihn kümmerte und dafür sorgte, dass er sich wohl bei uns fühlte. Und er behandelte mich im Gegenzug immer sehr freundlich. Da ist es doch selbstverständlich, dass ich zu ihm sagte, „Machen Sie sich keine Sorgen – Sie können eine von meinen Nieren haben.“

Walter Nishioka hatte großzügig gesät und erntete großzügig!

Heute sehen wir: •\tMan erntet, was man sät •\tDie Ernte folgt auf die Saat •\tMan erntet mehr, als man sät

Weisheit

Psalm 58,12

12 Dann werden die Menschen bekennen: Wer Gott gehorcht,
 wird doch belohnt; es gibt tatsächlich einen Gott,
 der auf dieser Erde dem Recht zum Sieg verhilft!

Kommentar

Säe Gerechtigkeit

Weltweit wird jedes Jahr mit Hunderttausenden Menschen (vorwiegend Frauen und Kindern) gehandelt. Millionen von Menschen leben in einer modernen Form von Sklaverei. Fast täglich lesen wir von schrecklichen Gräueltaten, verübt von Terrorregimen u. ä.

Der Psalmist ergreift das Wort gegen diese Art von Unrecht: „Ihr Mächtigen, sprecht ihr wirklich Recht? Richtet ihr die Menschen gerecht?“ (58,2).

Er erhebt seine Stimme gegen die Anführer, die kein Recht sprechen (58,2), die sich im Herzen Ungerechtigkeiten ausdenken und die „ungerecht“ und „grausam“ handeln (58,3); die lügen (58,4). Sie ignorieren die Rufe nach Gerechtigkeit – sowohl von den Menschen als auch von Gott - denn „Sie sind wie eine taube Otter, die ihre Ohren verschließt, sodass sie die Flöten des Schlangenbeschwörers nicht hören, wie kunstvoll der Zauberer auch spielt“ (58,5b-6).

Die Leitung ist in allen Gesellschaften entscheidend. Ein Anführer, der Ungerechtigkeit sät, muss mit schrecklichen Konsequenzen rechnen. Sie säen Gift: „Sie verspritzen das reinste Schlangengift“ (58,5a; GNB). Sie destabilisieren die Gesellschaft und werden letzten Endes fortgejagt (58,10). Wenn das passiert, ist die Erleichterung groß. Sie ernten, was sie gesät haben. Dasselbe gilt für die, „die Gott gehorchen“; für sie „gibt es doch einen Lohn“ (58,12a). Wenn wir dieses Muster erkennen, sagen wir: „es gibt durchaus einen Gott“ (12b).

Oft vergeht eine ganze Weile zwischen Saat und Ernte. Selbst wenn wir bis zum jüngsten Gericht warten müssen, es wird Gerechtigkeit geben; daran erinnert uns dieser Psalm. Gottes Entscheidungen sind gut, denn ihnen liegt Seine Liebe zugrunde. Gott schätzt jeden einzelnen so sehr, dass es Ihm am Herzen liegt, wie wir miteinander umgehen. Die Ungerechtigkeit wird nicht das letzte Wort haben. Die Gerechtigkeit wird siegen, und „die Gottesfürchtigen werden sich freuen“ (58,11).

Gebet

Herr, bitte hilf mir dabei, alles zu tun, um Gerechtigkeit in der Welt zu säen. Hilf mir, gegen alle Ungerechtigkeit, die ich sehe, anzukämpfen.
Neues Testament

Johannes 6,8-9+11-13+16-20

8 Da sagte ein anderer von seinen Jüngern zu Jesus – es war Andreas, der Bruder von Simon Petrus: 9 »Hier ist ein Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische dabei. Aber was ist das schon für so viele Menschen!«

11 Dann nahm Jesus die fünf Gerstenbrote, dankte Gott dafür und ließ sie an die Menschen austeilen. Ebenso machte er es mit den Fischen. Jeder bekam so viel, wie er wollte. 12 Als alle satt waren, sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Sammelt die Reste ein, damit nichts verdirbt!« 13 Das taten sie und füllten noch zwölf Körbe mit den Resten. So viel war von den fünf Gerstenbroten übrig geblieben.

16 Am Abend gingen seine Jünger hinunter an den See. 17 Sie stiegen in ein Boot, um nach Kapernaum überzusetzen. Die Nacht brach herein, und Jesus war nicht bei ihnen. 18 Ein heftiger Sturm kam auf und schlug hohe Wellen. 19 Die Jünger waren schon etwa fünf Kilometer weit gerudert, als sie plötzlich Jesus sahen. Er ging über das Wasser auf ihr Boot zu. Da packte sie die Angst. 20 Doch Jesus rief ihnen zu: »Habt keine Angst! Ich bin es!«

Kommentar

Säe großzügig

Wir können endlos viel aus den Lektionen, die Jesus uns mit Seinem Leben gegeben hat, lernen. Ein Prinzip ist, dass, wer großzügig sät, auch reichlich ernten wird.

Jesus sah eine große Menschenmenge auf Sich zukommen. „Er wandte sich an Philippus und fragte: „Philippus, wo können wir so viel Brot kaufen, dass all diese Menschen zu essen bekommen?“ Er stellte Philippus jedoch nur auf die Probe“ (6,5-6a). Glaube ist wie ein Muskel, er wächst nur, wenn man ihn trainiert.

Jesus fragte, aber „er wusste schon, was er tun würde“ (6,6b). Es ist also durchaus in Ordnung, eine Frage zu stellen, auf die du die Antwort schon kennst. (Als ich noch als Anwalt arbeitete, lernte ich, ausschließlich Fragen zu stellen, auf die ich die Antwort bereits kannte!)

„Philippus antwortete: „Es würde ein kleines Vermögen kosten, sie mit Nahrung zu versorgen!“ Ein anderer Jünger meldete sich zu Wort: „Hier ist ein kleiner Junge mit fünf Gerstenbroten und zwei Fischen. Doch was nützt uns das bei so vielen Menschen?““ (6,7-8).

Die Großzügigkeit dieses Jungen wird nie in Vergessenheit geraten. Jesus kann aus sehr wenig sehr viel machen. Der Junge gab großzügig alles, was er hatte. Und das war nicht sehr viel – „ein Tropfen auf den heißen Stein“ heißt es in Vers 8 in der The Message Bible Übersetzung.

In Jesu Händen aber vermehrte es sich. Wenigstens 5.000 Leute wurden satt davon, und es blieb eine Menge übrig. Jesus sagte, „Sammelt die Reste wieder ein … damit nichts umkommt“ (6,12). Falls es eines biblischen Prinzips bedurft hätte, hätten wir hier die Grundlage dafür, dass man Essen nicht einfach wegwirft.

Es werden ausreichend Nahrungsmittel auf der Welt produziert, um alle satt zu bekommen. Und trotzdem leiden über 500 Mio. Menschen unter chronischer Mangelernährung. Gleichzeitig wird weltweit etwa ein Drittel der produzierten Nahrungsmittel weggeworfen oder verdirbt. Jeder einzelne für sich und alle zusammen müssen wir dringend Jesu Anweisung nachkommen, nichts umkommen zu lassen (6,12).

Was du Jesus gibst, vermehrt Er. Paulus schrieb, „Denkt daran: Ein Bauer, der nur wenig Samen aussät, wird auch nur eine kleine Ernte einbringen. Wer aber viel sät, wird auch viel ernten“ (2. Korinther 9,6).

Mach es dir zum Ziel, selbst die großzügigste Person zu sein, die du kennst. Sei großzügig mit deinem Geld, deinem Besitz, deiner Zeit und Liebe. Du wirst es nicht schaffen, Gott dabei zu übertrumpfen. Je mehr du aber gibst, desto mehr wirst du ernten, und desto größer wird Gottes Segen auf deinem Leben.

Unmittelbar nach dieser erstaunlichen Speisung der 5.000 finden sich die Jünger in einem Sturm wieder (6,18). Jesus möchte, dass Seine Jünger von einem auf einem sichtbaren Wunder basierenden Glauben, durch das ein leibliches Bedürfnis gestillt wurde, zu einem Glauben kommen, der Ihm und Seinen Worten absolut vertraut.

Auf wundersame Weise läuft Jesus übers Wasser zu ihnen. „Sie erschraken fürchterlich“ (6,19). Jesus sagt, „Ich bin es! Habt keine Angst“ (6,20). Jesus nachzufolgen ist nicht immer leicht. Es gilt Stürme und andere Herausforderungen im Leben zu meistern, aber Jesu Gegenwart in unserem Leben hat verändernde Wirkung. Kein Wunder, dass „die Menge… nach Kapernaum hinüber [fuhr], um ihn zu suchen“ (6,24).

Gebet

Danke Jesus, dass Du vermehrst, was ich Dir gebe. Bitte hilf mir, in allen Dingen großzügig zu sein – mit meinem Geld und Besitz, mit Gastfreundschaft und Zeit.
Altes Testament

Richter 9,56-57

56 So strafte Gott Abimelech dafür, dass er seine siebzig Brüder ermordet und seinem Vater ein solches Unrecht angetan hatte. Abimelechs eigene Bosheit hatte ihn schließlich eingeholt! 57 Auch die Sichemiter mussten für ihr Verbrechen büßen: Gott ließ den Fluch wahr werden, den Gideons Sohn Jotam über sie ausgesprochen hatte.

Kommentar

Säe Loyalität

Mir fällt auf, dass, wer Treue und Loyalität seinen Leitern gegenüber sät, später, wenn er selbst eine Führungsposition innehat, ein hohes Maß an Loyalität genießt. Auf der anderen Seite, wer seinen Vorgesetzten die Nachfolge verweigert und Unruhe stiftet, wird unweigerlich dieselbe Untreue ernten, wenn er in leitende Verantwortung kommt.

In diesem Abschnitt sehen wir die katastrophalen Folgen von Abimelechs Untreue gegenüber seinem Vater und seinen Brüdern. Abimelech säte Gewalt. „Er [warb] einige zwielichtige, zu allem entschlossene Männer an… und brachte dort auf einem einzigen Stein seine Brüder um, alle 70 Söhne von Gideon. Nur der jüngste …blieb am Leben, weil er sich versteckt hatte (9,4-5).

Wieder sehen wir das biblische Prinzip: wir ernten, was wir säen. Abimelech säte Untreue und Gewalt und erntete Untreue und Gewalt. Anfangs machte er gemeinsame Sache mit den Einwohnern Sichems (9,2ff). Drei Jahre später war es vorbei mit der guten Beziehung, denn Gott säte Unfrieden zwischen ihnen.

Abimelech erntete, was er gesät hatte. Sichems Anführer fielen von ihm ab. „So sollte sich das Verbrechen rächen, das Abimelech an den 70 Söhnen von Gideon begangen hatte. Weil er seine Brüder umgebracht hatte und weil die Männer von Sichem ihn dabei unterstützt hatten, sollten sie nun bestraft werden“ (9,23-24).

Abimelech erwies sich als untreu gegenüber den Einwohnern von Sichem. Er bediente sich ihrer, wenn es ihm günstig schien (9,2). Aber er hatte keine Hemmungen, sie auszulöschen (9,42-49).

Letzten Endes ernteten sie alle, was sie gesät hatten. Und auch Abimelech selbst wurde wenig später unrühmlich getötet (9,53-54). Der Autor fasst zusammen: „Auf diese Weise übte Gott Vergeltung für das Unrecht, das Abimelech seinem Vater durch die Ermordung seiner 70 Brüder angetan hatte. Und auch auf die Einwohner von Sichem ließ er all das Unrecht zurückfallen, das sie getan hatten. So erfüllte sich der Fluch von Jotam, dem Sohn von Gideon“ (9,56-57).

Gebet

Herr, hilf uns, in der Gemeinde, am Arbeitsplatz, in unseren Familien und zu unseren Freunden treu und loyal zu sein. Hilf uns als Gemeinschaft, Wahrheit und Gerechtigkeit, Großzügigkeit und Treue zu säen.

Pippa fügt hinzu

Richter 9,1–57

Ist es nicht traurig zu sehen, wie Gideons Familie (Jerub-Baal) zerstört wurde. Ihm hätten Das Ehebuch und Der Elternkurs von Nicky und Sila Lee weitergeholfen. Er hätte sich mehr um Ehe und Erziehung kümmern müssen. Familie ist wichtig, und wir müssen Zeit in beides investieren.

Vers des Tages

Johannes 6,20

Ich bin es! Habt keine Angst.

Thought for the Day

In den Stürmen unseres Lebens hat Jesu Gegenwart verändernde Wirkung

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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