Bund der Liebe
Einführung
Als meine Tochter heiratete, führte ich sie zum Altar, und vor den Augen ihrer Familie und ihrer Freunde gaben sie und ihr Mann sich aus gegenseitiger Liebe das Jawort. Sie versprachen einander exklusive Treue. Sie schlossen einen Bund der Liebe. Aus Liebe.
Ein Bund ist eine formelle Vereinbarung zwischen zwei Personen oder Parteien. Bündnisse schließen gehörte zum Alltag der Antike. Ein solcher Bund wurde häufig begleitet von einem formellen Akt, wie etwa einem Blutopfer.
Der Bündnisgedanke ist für die christliche Bibel so relevant, dass ihre beiden Teile Altes und Neues Testament genannt werden – „Testamentum“ ist das lateinische Wort für „Bund“. Obwohl der neue Bund anders als der alte ist, wurden sie beide doch aus Gottes übermächtiger Liebe zu dir heraus geschlossen.
Psalm 148,7–14
7 Lobt den HERRN auf der Erde! Lobt ihn,
ihr gewaltigen Seetiere und alle Meerestiefen!
8 Lobt ihn, Blitze, Hagel, Schnee und Nebel,
du Sturmwind, der du Gottes Befehle ausführst!
9 Lobt ihn, ihr Berge und Hügel,
ihr Obstbäume und Zedern!
10 Lobt ihn, ihr wilden und zahmen Tiere,
ihr Vögel und alles Gewürm!
11 Lobt ihn, ihr Könige und alle Völker,
ihr Herrscher und Machthaber dieser Welt!
12 Lobt ihn, ihr jungen Männer und Mädchen,
Alte und Junge miteinander!
13 Sie alle sollen den HERRN loben,
denn sein Name allein ist hoch erhaben.
Seine Majestät erstreckt sich über Himmel und Erde!
14 Er hat seinem Volk Ansehen und Macht geschenkt.
Darum haben die Israeliten allen Grund, ihn zu loben –
das Volk, das ihm so nahe ist und treu zu ihm steht.
Lobt den HERRN. Halleluja!
Kommentar
Preise Gott für Seine enge Freundschaft
Ist dir bewusst, dass du ein „enger Freund“ Gottes werden kannst? Das bedeutet es, zu Seinem Volk zu gehören, das ihm „nahe“ ist (146,14). Darum geht es in Seinem Bund der Liebe mit uns.
Weil er sich so von Gott geliebt weiß, platzt das Herz des Psalmisten förmlich vor Lob. Er ruft alle Schöpfung und alle Menschen auf, Gott zu preisen (7-12): „Alle sollen den Namen des Herrn loben. Denn allein sein Name ist groß und sein Ruhm überragt Erde und Himmel“ (13).
Vers 14 bildet den Höhepunkt des Psalms: „Er hat erhöht ein Horn seinem Volk. Ein Loblied für alle seine Frommen, für die Söhne Israel, für das Volk, das ihm nahe ist. Halleluja!“ (LUT).
Ein „Horn“ steht für die Stärke des Herrn und fand seine Erfüllung in Jesus: „[Der Herr] hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils im Hause seines Dieners David“ (Lukas 1,69; LUT). Er tat es aus Liebe zu uns. Aus Liebe zu uns schloss Er einen Bund, weil Er Sein Volk nah an Seinem Herzen haben möchte. Kein Wunder also, dass der Psalmist seinen Psalm mit einem „Halleluja“ beendet (148,14).
Gebet
Offenbarung 19,11–21
Der Reiter auf dem weißen Pferd
11 Da öffnete sich der Himmel vor meinen Augen, und ich sah ein weißes Pferd. Der darauf saß, heißt »der Treue und Wahrhaftige«. Es ist der gerechte Richter, der für die Gerechtigkeit kämpft! 12 Seine Augen leuchteten wie flammendes Feuer, und sein Kopf war mit vielen Kronen geschmückt. Der Reiter trug einen Namen, den nur er selbst kannte. 13 Sein Gewand war mit Blut getränkt, und sein Name lautete: »das Wort Gottes«. 14 Die Heere des Himmels folgten ihm auf weißen Pferden. Sie alle trugen Gewänder aus reinem, strahlend weißem Leinen. 15 Aus dem Mund des Reiters kam ein scharfes Schwert, mit dem er die Völker besiegt. Er wird mit eisernem Zepter über sie herrschen. Und wie beim Keltern der Saft aus den Trauben gepresst wird, so wird er sie zertreten, und sie werden den furchtbaren Zorn des allmächtigen Gottes zu spüren bekommen. 16 Auf seinem Gewand, an der Hüfte, stand der Name:
»KÖNIG ÜBER ALLE KÖNIGE! HERR ÜBER ALLE HERREN!«
17 Dann sah ich einen Engel, umstrahlt vom Sonnenlicht. Mit lauter Stimme rief er allen Vögeln zu, die hoch am Himmel flogen: »Kommt her! Versammelt euch zum großen Festmahl, das Gott bereitet hat. 18 Stürzt euch auf das Fleisch der Könige, der Heerführer und aller Mächtigen dieser Erde. Fresst das Fleisch der Pferde und ihrer Reiter, das Fleisch der Herren und der Sklaven, der Großen und der Kleinen.«
19 Dann sah ich das Tier und die Herrscher der Erde. Mit ihren Armeen waren sie angetreten, um gegen den Reiter auf dem weißen Pferd und gegen sein Heer zu kämpfen. 20 Doch das Tier wurde ergriffen und mit ihm der falsche Prophet. Der hatte im Auftrag des Tieres die Wunder getan und damit alle verführt, die das Zeichen des Tieres angenommen und seine Statue angebetet hatten. Bei lebendigem Leib wurden beide – das Tier und der Lügenprophet – in einen See voller brennendem Schwefel geworfen. 21 Die anderen wurden mit dem Schwert getötet, das aus dem Mund des Reiters auf dem weißen Pferd kam. Und alle Vögel fraßen sich satt an ihrem Fleisch.
Kommentar
Danke Jeus, dass Er den Preis bezahlt hat
Der Bund, den Gott uns anbietet, hat seinen Preis. Nur dass nicht wir diesen Preis zahlen, sondern Gott selbst in Person Jesu, dessen Blut für dich vergossen wurde. Johannes sieht Jesus auf einem weißen Pferd reiten. Mit vier Namen beschreibt er Ihn:
1.\tTreu und Wahrhaftig
„Er urteilt .. gerecht“ (11; GNB). Er durchschaut die Geheimnisse unseres Herzens („Seine Augen sind wie Feuerflammen“; 12a; ZB). Seine Autorität gilt überall („auf dem Kopf hatte er viele Kronen“; 12b). Und trotz unserer Untreue ist er „Treu und Wahrhaftig“ (19,11; LUT).
In der Bibel lesen wir immer wieder, wie treu Gott an Seinem Bund und Seinen Verheißungen festhält. Höchstes Zeichen Seiner Treue ist Jesus – Er „heißt Treu und Wahrhaftig“ (11; ELB).
2.\tEin Name, den niemand kannte als er selbst (12c; LUT)
Zweitens „trägt er einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst.“ (12c; SLA). Gottes Offenbarung Seiner selbst in Jesus wird erst abgeschlossen sein, wenn wir Ihn von Angesicht zu Angesicht sehen (1. Korinther 13,12).
3.\tDas Wort Gottes
„Sein Name ist ‚Das Wort Gottes‘“ (19,13). Gott kommuniziert durch Sein Wort mit uns. Die höchste Offenbarung Seiner selbst geschieht durch die Person Jesus – das Wort Gottes (Johannes 1,1).
„Er trug ein Gewand, das in Blut getaucht worden war“ (13a). Das ist der Beweis, wie sehr Er dich liebt. Das ist „das Blut des Bundes“ (Matthäus 26,28; LUT). Jesu Blut für dich vergossen.
4.\tKönig der Könige und Herr der Herren
Er ist der „König der Könige und Herr der Herren“ (19,16). Dieser Name steht auf Seinem Gewand und auf Seinem Schenkel. Er führt die Gemeinde, die „in weißes, reines Leinen gekleideten Heerscharen des Himmels … auf weißen Pferden“ (14) an. Er ist der, vor dem sich jedes Knie beugen und von dem jede Zunge bezeugen wird, dass Jesus Christus der Herr ist (Philipper 2,9-11).
Das Böse kann vor Jesus nicht bestehen. Am Ende wird alles Böse zerstört werden. Das letzte Gefecht (19,17-21) wird überhaupt kein Kampf sein, sondern die dämonischen Kräfte werden „lebendig in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt“ (20) und die Feinde Gottes, die sich Christus entgegengestellt haben, werden endgültig ihrer Macht beraubt (21). Die Drastik des Bildes unterstreicht, wie absolut Jesu Sieg ausfallen wird.
Den großartigen Sieg hat Er bereits errungen – der, der treu und wahrhaftig ist. Mit Seinem Tod und Seiner Auferstehung hat Er schon alle Mächte des Bösen besiegt (Kolosser 2,15). Der Sieg, von dem wir hier lesen, ist eine ausgemachte Sache. Wenn Jesus wiederkommt, ist es soweit.
Gebet
Nehemia 9,1–37
Die Israeliten bekennen ihre Schuld
9 1 Am 24. Tag desselben Monats kamen die Israeliten zu einem Fastentag zusammen. Sie zogen Bußgewänder an und streuten sich als Zeichen ihrer Trauer Erde auf den Kopf. 2 Von allen, die nicht zum Volk Israel gehörten, hatten sie sich getrennt und versammelten sich nun, um die Sünden zu bekennen, die sie und ihre Vorfahren begangen hatten. 3 Drei Stunden lang hörten sie im Stehen zu, was aus dem Gesetzbuch des HERRN, ihres Gottes, vorgelesen wurde. Dann warfen sie sich vor dem HERRN, ihrem Gott, nieder und bekannten ihm drei Stunden lang ihre Schuld. 4 Auf einer Plattform standen die Leviten Jeschua, Bani, Kadmiël, Schebanja, Bunni, Scherebja, Bani und Kenani. Mit lauter Stimme beteten sie zum HERRN, ihrem Gott. 5 Die Leviten Jeschua, Kadmiël, Bani, Haschabneja, Scherebja, Hodija, Schebanja und Petachja riefen:
»Steht auf, preist den HERRN, euren Gott, bis in alle Ewigkeit! Rühmt seinen herrlichen Namen, denn unser Gott ist groß und mächtig; selbst mit unseren Lobliedern können wir ihn nicht beschreiben!« 6 Dann betete Esra: »Du bist der HERR, du allein! Du hast den Himmel geschaffen mit all seinen Sternen! Die Erde und das Meer sind dein Werk mit allen Geschöpfen, die es dort gibt. Du hast ihnen das Leben geschenkt; die Mächte des Himmels beten dich an.
7 Du, o HERR, bist der Gott, der Abram erwählte; du führtest ihn aus Ur im Land der Chaldäer und gabst ihm den Namen Abraham. 8 Du sahst, dass er dir treu war, und hast einen Bund mit ihm geschlossen. Du versprachst, seinen Nachkommen eine Heimat zu geben: das Land der Kanaaniter und Hetiter, der Amoriter und Perisiter, der Jebusiter und Girgaschiter. Du hast dein Wort gehalten, denn du bist zuverlässig und gerecht!
9 Als unsere Vorfahren in Ägypten unterdrückt wurden, hast du dich über sie erbarmt. Am Schilfmeer schrien sie um Hilfe, und du hast sie erhört. 10 Der Pharao, seine obersten Beamten und sein Volk haben unsere Vorfahren verspottet und gedemütigt. Doch du hast ihnen Einhalt geboten mit großen Wundern und mit Zeichen deiner Macht. So hast du deinen Namen in aller Welt bekannt gemacht, noch heute spricht man von deinen Taten. 11 Vor den Augen deines Volkes teiltest du das Meer, trockenen Fußes zogen sie mitten hindurch. Doch ihre Verfolger stürztest du in die Wogen, wie Steine sanken sie in die Tiefe. 12 Mit einer Wolkensäule führtest du dein Volk bei Tag, in der Nacht mit einer Feuersäule. So zeigtest du ihnen den Weg.
13 Du stiegst vom Himmel herab auf den Berg Sinai und sprachst zu deinem Volk. Du gabst ihnen klare Bestimmungen, Weisungen, auf die man sich verlassen kann, gute Ordnungen und Gebote. 14 Du lehrtest sie, den Sabbat als einen Tag zu achten, der dir allein gehört. Durch Mose, deinen Diener, hast du ihnen Gebote, Ordnungen und ein Gesetz gegeben. 15 Als der Hunger sie quälte, gabst du ihnen Brot vom Himmel; als sie Durst litten, ließest du Wasser aus dem Felsen fließen. Du befahlst ihnen, das Land einzunehmen, das du ihnen zugesagt hattest.
16 Aber unsere Vorfahren waren hochmütig, sie widersetzten sich dir und schlugen deine Weisungen in den Wind. 17 Sie wollten dir nicht gehorchen und vergaßen deine großen Wunder, mit denen du ihnen geholfen hattest. Eigensinnig und widerspenstig, wie sie waren, wollten sie selbst einen Anführer berufen, der sie in die Sklaverei nach Ägypten zurückbringen sollte. Du aber bist ein Gott, der vergibt, du bist gnädig und barmherzig; deine Geduld ist groß, und deine Liebe kennt kein Ende. Du hast unsere Vorfahren nicht verlassen, 18 auch nicht, als sie sich eine Stierfigur gossen und sagten: ›Das ist unser Gott, der uns aus Ägypten geführt hat!‹ Wie sehr haben sie dich damit beleidigt!
19 Du aber hast sie in der Wüste nicht im Stich gelassen, denn du bist barmherzig. Am Tag zeigte die Wolkensäule, wohin sie gehen sollten, und in der Nacht erleuchtete die Feuersäule ihren Weg. 20 Du schenktest ihnen deinen guten Geist, um sie zur Einsicht zu bringen. Als sie hungrig und durstig waren, hast du sie mit Manna und Wasser versorgt. 21 Vierzig Jahre wanderten sie in der Wüste umher, und immer bekamen sie von dir, was sie brauchten. Ihre Kleider verschlissen nicht, und ihre Füße schwollen nicht an vom langen Marsch.
22 Königreiche und Völker gabst du in ihre Gewalt, ein Land nach dem anderen konnten sie einnehmen. Sie eroberten Heschbon, das Land von König Sihon, und Baschan, das Land von König Og. 23 Du hast ihnen viele Kinder gegeben, so zahlreich wie die Sterne am Himmel. Du brachtest sie in das Land, das du ihren Vorfahren versprochen hattest. 24 Sie eroberten es und ließen sich dort nieder. Die Bewohner von Kanaan mussten sich ihnen unterwerfen; die Herrscher und das Volk gabst du in ihre Gewalt, sie mussten sich ihrem Willen beugen. 25 Dein Volk eroberte die befestigten Städte und nahm fruchtbares Ackerland in Besitz, dazu reich ausgestattete Häuser, ausgehobene Zisternen, viele Weinberge, Olivengärten und Obstbäume. Nun konnten sie essen, so viel sie wollten. Es ging ihnen sehr gut, du hattest sie so reich beschenkt!
26 Doch trotz allem kehrten sie dir den Rücken und lehnten sich gegen dich auf: Von deinen Geboten wollten sie nichts mehr wissen; sie brachten deine Propheten um, die sie eindringlich ermahnt hatten, wieder zu dir zurückzukehren. Damit haben sie dich selbst beleidigt. 27 Da ließest du ihre Feinde Macht über sie gewinnen, grausam wurden sie von ihnen unterdrückt. In ihrer Not schrien sie zu dir um Hilfe, und du erhörtest sie im Himmel, weil du Erbarmen mit ihnen hattest. Du schicktest ihnen Retter, die sie von ihren Unterdrückern befreiten.
28 Doch kaum hatten sie Ruhe vor ihnen, taten sie wieder, was du verabscheust. Erneut ließest du sie in die Hände ihrer Feinde fallen, hilflos waren sie ihnen ausgeliefert. Und wieder schrien sie zu dir, und du erhörtest sie im Himmel. Du brachtest ihnen immer wieder Rettung, weil du Erbarmen mit ihnen hattest.
29 Du riefst sie zur Besinnung, sie sollten umkehren und sich an dein Gesetz halten. Doch sie waren zu stolz und folgten deinen Weisungen nicht. Sie übertraten deine Gebote, die doch jedem, der sie befolgt, das Leben bringen. Sie wandten sich von dir ab, sie wollten nichts mehr von dir wissen und weigerten sich, dir zu gehorchen. 30 Viele Jahre lang hattest du Geduld mit ihnen; du ermahntest sie durch deinen Geist und sprachst zu ihnen durch die Propheten. Doch sie stellten sich taub. Da gabst du sie in die Gewalt fremder Völker. 31 Aber weil du erneut Erbarmen mit ihnen hattest, wolltest du sie nicht völlig vernichten; du überließest sie nicht ihrem Schicksal. Denn du bist gnädig und barmherzig.
32 Unser Gott, du großer, mächtiger und ehrfurchtgebietender Herr! Du hältst dich an deinen Bund mit uns, deine Liebe hört niemals auf. Sieh doch, welches Leid uns getroffen hat! Unsere Könige und führenden Männer, unsere Priester und Propheten, ja, schon unsere Vorfahren und das ganze Volk – sie alle haben schwer gelitten seit der Zeit, als die assyrischen Könige uns unterdrückten, bis zum heutigen Tag. 33 Doch du hast uns zu Recht bestraft. Du bist uns immer treu geblieben, selbst dann, wenn wir uns von dir lossagten. 34 Unsere Könige und führenden Männer, unsere Priester und unsere Vorfahren, sie alle haben dein Gesetz missachtet, sie haben deine Gebote übertreten und deine Warnungen in den Wind geschlagen. 35 Du hattest ihnen die Herrschaft anvertraut, du hattest sie mit Gütern reich beschenkt und ihnen ein großes und fruchtbares Land gegeben. Doch sie weigerten sich, dir zu dienen und von ihren falschen Wegen umzukehren.
36 Und heute sind wir Sklaven in dem Land, das du unseren Vorfahren anvertraut hast, damit sie seine Früchte und seinen Reichtum genießen sollten. Wir müssen hier als Sklaven dienen! 37 Die reiche Ernte fällt den Königen zu, die du wegen unserer Sünden über uns herrschen lässt. Nun haben sie Gewalt über uns und über unser Vieh; sie behandeln uns, wie es ihnen gerade passt. Darum sind wir in so großer Not.«
Kommentar
Vertraue darauf, dass Gott dich versorgt
Bist du manchmal über eine Situation dermaßen verzweifelt, dass du Gott anrufst und Ihm alle möglichen Versprechungen machst, wenn Er nur deine Gebete erhört? Und wenn Er sie dann beantwortet, ist alles vergessen und du driftest wieder weg von Ihm?
So jedenfalls geschah es immer wieder mit dem Volk Gottes. Wenn Gott uns segnet, neigen wir dazu, selbstgefällig zu werden, wir beginnen, Kompromisse einzugehen und machen uns schuldig. Dann rufen wir wieder nach Gott, und Er ist uns gnädig und rettet uns. Wieder lässt unser Eifer nach. Ich gebe zu, dass es Zeiten in meinem Leben gab, wo das so war. Aber so sollen wir nicht leben.
Gott schloss einen Bund mit Seinem Volk – zunächst mit Abraham (9,8). Es war ein „Bund der beständigen Liebe“ (32). Er hatte „Brot vom Himmel“ gegen ihren Hunger „und Wasser aus dem Felsen“ gegen ihren Durst“ (9,15) versprochen. Er wollte, dass sie auf Seine Versorgung vertrauten.
Gott möchte, dass du Ihm vertraust. Fasse heute den Entschluss, dich nicht um morgen zu sorgen. Vertraue darauf, dass Er Sich um dich kümmert, einen Tag nach dem anderen. Gott liebt dich ja nicht einfach nur, er liebt dich „mit unerschütterlicher Treue“ (32; GNB). Er liebt dich, als ob es nur dich gäbe.
Die Stadtmauern sind wieder intakt. Das Gesetz wurde verlesen. Das Volk erkennt jetzt Gottes unbändige Liebe und Seinen Bund der Liebe mit ihnen. Sie begreifen, dass Gott sie ganz außerordentlich segnet. Und wenn sie sich ihr Leben so betrachten, erkennen sie, dass es unverdient ist.
Sie versammeln sich zum Fasten und Beten, sie bekennen ihre Sünden (9,2), „drei Stunden lang …lasen sie im Gesetzbuch des Herrn, ihres Gottes“ (3a). Zweifelsohne kamen ihre Sünden beim Lesen in Gottes Wort ans Licht. „Drei weitere Stunden lang bekannten sie ihre Sünden und beteten den Herrn, ihren Gott, an“ (3b).
Ihr Gebet ist ein wunderbares Modell für uns. Sie beginnen mit Anbetung. Nachdem sie Gott für Seine große Liebe, die sich in der Schöpfung offenbart, gedankt haben (5-6), preisen sie Ihn für Seine Treue in der Geschichte ihres Volkes. Sie erinnern sich Seiner Liebe und Treue zu Abraham, Mose und ihren Vorfahren (7-15).
Sie erinnern sich, dass sie trotz Gottes beständiger Liebe „eigenmächtig und widerspenstig“ wurden und Seine „Gebote nicht befolgen wollten“ (9,16). Und auch ich vergesse manchmal die Wunder, die Gott, die Gott vollbracht hat (9,17).
Trotzdem liebt Gott beständig: „du bist gnädig und barmherzig; deine Geduld ist groß, und deine Liebe kennt kein Ende. Du hast unsere Vorfahren nicht verlassen… du bist barmherzig… [du hast gezeigt], wohin sie gehen sollten… Du schenktest ihnen deinen guten Geist, um sie zur Einsicht zu bringen… und immer bekamen sie von dir, was sie brauchten… Es ging ihnen sehr gut, du hattest sie so reich beschenkt“ (17-25; Hfa).
Beim Aufsagen ihrer Geschichte wiederholen sich die Muster. Gott segnete, „Doch trotz allem… lehnten sie sich gegen dich auf… Da ließest du ihre Feinde Macht über sie gewinnen, grausam wurden sie von ihnen unterdrückt. In ihrer Not schrien sie zu dir um Hilfe, und du erhörtest sie im Himmel… Doch kaum hatten sie Ruhe vor ihnen, taten sie wieder, was du verabscheust. Erneut ließest du sie in die Hände ihrer Feinde fallen… Und wieder schrien sie zu dir, und du erhörtest sie im Himmel… du überließest sie nicht ihrem Schicksal. Denn du bist gnädig und barmherzig… Du hältst dich an deinen Bund mit uns, deine Liebe hört niemals auf“ (26-32; Hfa).
Weil das Volk seinen Part des Bundes nicht zu halten vermochte, verhieß Gott einen neuen Bund. Dieser neue Bund wurde mit Jesu Blut besiegelt und er beinhaltet, dass der Heilige Geist kommt, um in dir Wohnung zu nehmen und dir dabei zu helfen, deinen Teil des Bundes zu halten und Gott und andere zu lieben.
Gebet
Pippa fügt hinzu
Nehemia 9,16–37
Das Volk Israel scheint sich immer im Kreis zu drehen: sie lehnen sich gegen Gott auf, werden unterdrückt, sie rufen Gott um Hilfe an und werden gerettet, dann vergessen sie Gott wieder, lehnen sich auf und immer so weiter. Ich hätte erwartet, dass Gott irgendwann die Nase voll davon hat. Und ich glaube nicht, dass ich einen Deut besser bin. Deshalb bin ich unheimlich froh, dass Gott „ gnädig und barmherzig“ ist, dass Seine „Geduld groß ist, und [s]eine Liebe kein Ende kennt“.
Vers des Tages
Nehemia 9,17
Du aber bist ein Gott,
der vergibt, du bist gnädig und barmherzig;
deine Geduld ist groß, und deine Liebe kennt kein Ende.
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“