Tag 336

Von der Vision zur Tat

Weisheit Sprüche 29,10–18
Neues Testament 1. Johannes 2,28–3,10
Altes Testament Daniel 8,15–9,19

Einführung

Jackie Pullinger hat ihr Leben lang mit armen und mittellosen Menschen gearbeitet, mit Gangmitgliedern, Heroin- und Opiumabhängigen. Tausenden hat sie durch die Kraft des Heiligen Geistes aus der Sucht herausgeholfen. Sie durfte erleben, wie sich das Leben unzähliger Menschen veränderte, und sie hat in der Stadt Hong Kong viel bewegt.

Jackie schrieb, „Ich habe mehr als die Hälfte meines Lebens an einem dunklen, stinkenden Ort verbracht, weil ich die „Vision“ von einer strahlend hellen Stadt hatte; das war mein Traum. An dem Ort gab es keine Tränen, keinen Tod und keine Schmerzen mehr. Kranke wurden gesund, Abhängige befreit, Hungrige satt. Die Waisen bekamen Familie, Obdachlose eine Wohnung und die in Schande gelebt hatten, erhielten neue Würde. Ich hatte keine Ahnung, wie ich das in die Tat umsetzen sollte, aber mit „visionärem Eifer“ stellte ich mir vor, dass ich die Menschen, die in der Walled City lebten, dem Einen vorstellen wollte, der das alles bewirken kann: Jesus.“

Vision ist „heiliger Unmut“ – eine tiefe Unzufriedenheit, wie die Dinge sind, verbunden mit einer klaren Vorstellung, wie sie sein könnten. Es ist ein Bild – „ein mentaler Blick“ – auf die Zukunft, das Hoffnung weckt.

Vision ohne Handeln ist nur ein Traum. Handeln ohne Vision ist ein Alptraum! Aber eine Vision, der Taten folgen, kann die Welt verändern.

Weisheit

Sprüche 29,10–18

10 Blutdurstige Menschen hassen alle Unschuldigen;
  ehrliche Menschen aber setzen alles ein,
  um das Leben der Unschuldigen zu retten.

11 Nur ein Dummkopf lässt seinem Zorn freien Lauf,
  ein Verständiger hält seinen Unmut zurück.

12 Wenn ein Herrscher auf die Worte von Lügnern hört,
  sind auch seine Untergebenen bald alle Betrüger!

13 Der Arme und sein Ausbeuter haben eins gemeinsam:
  Es ist der HERR, der beiden das Augenlicht gab!

14 Wenn ein König die Armen gerecht behandelt,
  dann steht seine Regierung fest und sicher.

15 Strenge Erziehung bringt ein Kind zur Vernunft.
  Ein Kind, das sich selbst überlassen wird, macht seinen Eltern Schande.

16 Je mehr gottlose Menschen, desto mehr Verbrechen.
  Wer aber Gott vertraut, wird den Untergang dieser Leute erleben.

17 Erziehe dein Kind mit Strenge!
  Dann wird es dir viel Freude machen.

18 Ohne Gottes Weisung verwildert ein Volk;
  doch es blüht auf, wenn es Gottes Gesetz befolgt!

Kommentar

Die Relevanz von Visionen

„Wo keine Offenbarung ist, wird das Volk zügellos“ (29,18; SLA).

Das hebräische Wort hier kann sowohl mit „Offenbarung“ als auch mit „prophetisches Wort“ oder „prophetische Weisung“ übersetzt werden. Es bezieht sich auf Gottes Reden mit Seinen Propheten. Wo keine offenbarende Vision Gottes ist, wo geistliche und politische Anarchie herrschen – „wird das Volk wild und wüst“ (18b; LUT).

Vision sollte gepaart sein mit Zurückhaltung. Leidenschaft und moralischer Aufschrei können zu „unkontrollierter Wut“ führen. Aber: „Nur ein Dummkopf lässt seinem Zorn freien Lauf, ein Verständiger hält seinen Unmut zurück“ (11; Hfa). Jackie Pullinger, Martin Luther King, William Wilberforce und viele andere sind wunderbare Beispiele für Leiter, die die Spannung zwischen Vision und Zurückhaltung aushielten.

Im restlichen Abschnitt sehen wir die Folgen guter und schlechter Leiterschaft. „Je mehr gottlose Menschen [Leiter], desto mehr Verbrechen“ (16a; Hfa), aber „Wenn ein König die Armen gerecht behandelt, dann steht seine Regierung fest und sicher“ (14; Hfa).

Gebet

Bitte hilf mir, Herr, Deine Stimme zu hören. Offenbare mir heute neu, wer Du wirklich bist.
Neues Testament

1. Johannes 2,28–3,10

28 Meine Kinder, lasst euch durch nichts von Christus trennen. Dann werden wir ihm voller Zuversicht entgegengehen und brauchen nicht beschämt zurückzuweichen.

29 Ihr wisst, dass Christus so gelebt hat, wie es Gott gefällt. Also könnt ihr davon ausgehen, dass jeder, der ebenso lebt, zu seinen Kindern gehört.

Was es bedeutet, Gottes Kind zu sein

3 1 Seht doch, wie sehr uns der Vater geliebt hat! Seine Liebe ist so groß, dass er uns seine Kinder nennt – und wir sind es wirklich! Als seine Kinder sind wir Fremde für diese Welt, weil Gott für sie ein Fremder ist. 2 Meine Lieben, wir sind also schon jetzt Kinder Gottes. Aber was das bedeutet, ist noch gar nicht in vollem Umfang sichtbar. Wir wissen jedoch: Wenn Christus kommt, werden wir ihm ähnlich sein, denn wir werden ihn sehen, wie er wirklich ist. 3 Wer diese Hoffnung hat, der meidet jede Schuld, so wie Christus ohne Schuld war.

4 Wer sündigt, lehnt sich gegen Gott und seine Gebote auf, denn sündigen heißt: Gottes Gebote missachten. 5 Doch ihr wisst ja, dass Christus auf diese Erde kam, um die Sünden der Menschen wegzunehmen, und er selbst ist ohne jede Sünde. 6 Wer mit Christus verbunden bleibt, der wird nicht länger sündigen. Wer aber weiter sündigt, der weiß nichts von Christus und kennt ihn nicht.

7 Meine geliebten Kinder! Lasst euch durch niemanden vom richtigen Weg abbringen! Ihr dürft nur dem vertrauen, der wie Christus ein Leben führt, das Gott gefällt. 8 Wer sich aber gegen Gott auflehnt, gehört dem Teufel. Denn der Teufel hat sich von Anfang an gegen Gott aufgelehnt. Doch der Sohn Gottes ist gerade deswegen in die Welt gekommen, um die Werke des Teufels zu zerstören. 9 Wer von Gott neues Leben bekommen hat und zu seinen Kindern gehört, der sündigt nicht; denn Gott hat ihm seine Kraft geschenkt, die neues Leben in ihm schafft. Weil er ein Kind Gottes ist, kann er nicht länger als Sünder leben. 10 Daran kann also jeder erkennen, wer ein Kind Gottes oder wer ein Kind des Teufels ist. Alle, die Unrecht tun und ihren Bruder oder ihre Schwester nicht lieben, sind niemals Gottes Kinder.

Kommentar

Die Kraft von Visionen

Jesus hatte eine sehr klare Vision für Sein Leben, und Er handelte danach: „Jesus kam, um die Sünden der Menschen wegzunehmen“ (3,5).

Johannes schreibt weiter, „der Sohn Gottes kam, um die Taten des Teufels zu vernichten“ (3,8). Durch Seinen Tod und Seine Auferstehung hat Jesus deine Sünden weggenommen und die Werke des Teufels zerstört.

Ist dir bewusst, wie sehr Gott dich liebt? „Seht, wie viel Liebe unser himmlischer Vater für uns hat, denn er erlaubt, dass wir seine Kinder genannt werden - und das sind wir auch!“ (3,1a).

Gott hatte eine sehr klare Vision, als Er Seinen Sohn sandte, um für dich zu sterben. Er hat „viel Liebe“ für dich. Seine Vision für dich ist, dass du eines Tages wie Jesus wirst und dass du Jesus siehst, „wie er wirklich ist“ (3,2).

Gott hat eine Vision für dein Leben. Und das solltest du auch haben. Deine übergeordnete Vision sollte sein, Jesus so ähnlich wie möglich werden zu wollen: „Alle, die das voller Zuversicht von ihm erwarten, halten sich von allem Unrecht fern, so wie Christus es getan hat“ (3,3; GNB).

Wie kannst du wissen, ob du ein Kind Gottes bist? „Wer zu Gott gehört, sündigt nicht… Wer nicht nach Gottes Willen handelt und seinen Nächsten nicht liebt, der gehört nicht zu Gott“ (3,9-10). Liebe und ein gottgefälliger Lebensstil sind zwei wichtige Indikatoren dafür, dass du ein Kind Gottes bist.

Joyce Meyer schreibt, „Ich war Vollzeit-Sünderin und manchmal tat ich „aus Versehen“ das Richtige. Seit ich nun an meiner tiefen persönlichen Gottesbeziehung arbeite… mache ich immer noch Fehler, aber nicht annähernd so oft wie früher. Ich bin noch nicht, wo ich sein sollte, aber Gott sei Dank, bin auch nicht mehr dort, wo ich einmal war. Ich mache nicht alles richtig, aber ich weiß, dass meine Herzenshaltung stimmt.“

Deine Vision sollte also sein, dich nah an Jesus zu halten: „Meine Kinder, lasst euch durch nichts von Christus trennen. Dann werden wir ihm voller Zuversicht entgegengehen und brauchen nicht beschämt zurückzuweichen“ (2,28).

Das sollte deine primäre Vision für dein Leben sein. Es ist möglich, uns auf bestimmte Dinge zu fokussieren, von denen wir (häufig zurecht) annehmen, dass Gott uns dazu berufen hat, und dabei doch die übergeordnete Vision für unser Leben zu vernachlässigen. Gott ist viel wichtiger, wie du lebst, als was du erreichst. Unsere individuelle Berufung ist gut und wichtig – aber unsere primäre Vision sollte immer sein, näher mit Jesus verbunden zu sein.

Gebet

Herr, ich danke Dir für die große Vision, die Du für mich hast – dass ich eines Tages wie Jesus sein und Ihn sehen werde, wie Er wirklich ist.
Altes Testament

Daniel 8,15–9,19

15 Ich dachte noch über das Gesehene nach, als plötzlich jemand vor mir stand, der wie ein Mann aussah. 16 Gleichzeitig hörte ich, wie eine Stimme vom Ulai-Kanal ihm zurief: »Gabriel, erkläre du ihm die Vision!«

17 Der Engel trat ganz nahe an mich heran. Ich erschrak und fiel vor ihm zu Boden. Er aber sagte zu mir: »Du Mensch, hör genau zu: Dir wurde vor Augen geführt, was in der fernen Zukunft geschehen wird.«

18 Während er so zu mir sprach, lag ich wie betäubt am Boden mit dem Gesicht nach unten. Doch der Engel berührte mich und half mir wieder auf die Beine.

19 Dann sagte er: »Ich will dir erklären, was sich ereignet, wenn Gottes Zorn losbricht und das Ende kommt. Die Zeit dafür ist schon festgelegt. 20 Der Schafbock mit den beiden Hörnern ist das Reich der Meder und Perser mit ihren Herrschern. 21 Der zottige Ziegenbock ist das Reich der Griechen, und das große Horn zwischen den Augen des Bocks der erste König dieses Reiches. 22 Du hast gesehen, wie das Horn abbrach und an seiner Stelle vier andere nachwuchsen. Dies bedeutet, dass aus dem einen Königreich vier andere entstehen werden. Sie werden aber nicht so mächtig sein wie das erste.

23 Am Ende ihrer Herrschaft wird die Gottlosigkeit überhandnehmen und das Maß der Schuld voll sein. Dann kommt ein rücksichtsloser und hinterhältiger König 24 und erlangt große Macht, wenn auch nicht aus eigener Kraft. Schreckliches Verderben richtet er an, und was er unternimmt, das hat Erfolg. Er schaltet mächtige Herrscher aus, sogar Gottes heiliges Volk stürzt er ins Verderben. 25 Weil er so schlau und gerissen ist, gelingt es ihm, die Menschen zu täuschen. In seinem Größenwahn bringt er viele ohne jede Warnung um. Selbst dem höchsten Herrn stellt er sich entgegen, doch schließlich wird er ohne menschliches Zutun vernichtet.

26 Hör zu, Daniel! Alles, was du über die 2300 Tage erfahren hast, wird eintreffen. Behalte die Vision genau im Gedächtnis! Denn es dauert noch lange, bis sie sich ganz erfüllt hat.«

27 Danach war ich völlig erschöpft und tagelang krank. Als es mir besser ging, nahm ich meinen Dienst beim König wieder auf. Doch ich war noch immer entsetzt über die Vision und konnte sie mir nicht erklären.

Daniel bekennt die Schuld seines Volkes

9 1 Der Meder Darius, der Sohn von Xerxes, war König von Babylonien geworden. 2 In seinem 1. Regierungsjahr forschte ich, Daniel, in den heiligen Schriften. Ich las dort, wie der HERR dem Propheten Jeremia ankündigte, dass Jerusalem siebzig Jahre in Trümmern liegen würde. 3 Da wandte ich mich mit Bitten und Flehen an den Herrn, meinen Gott, ich fastete, zog ein Trauergewand an und streute Asche auf meinen Kopf.

4 Ich bekannte dem HERRN die Schuld unseres Volkes:

  »Ach, Herr, du großer und ehrfurchtgebietender Gott! Du hältst deinen Bund mit uns und erweist allen deine Güte, die dich lieben und nach deinen Geboten leben. 5 Doch wir haben gegen dich gesündigt und großes Unrecht begangen, als wir dir den Rücken kehrten! Ja, wir haben uns gegen dich aufgelehnt und deine Gebote und Weisungen umgangen. 6 Die Mahnungen deiner Diener, der Propheten, schlugen wir in den Wind, dabei haben sie in deinem Auftrag zu unseren Vorfahren, unseren Königen, den führenden Männern und zum ganzen Volk gesprochen.

7 Du, Herr, hast recht gehandelt, wir haben es verdient, dass du uns so schwer bestraft und in andere Länder vertrieben hast. Wir müssen heute beschämt vor dir stehen: die Bewohner von Juda und Jerusalem und alle vertriebenen Israeliten nah und fern. Unser ganzes Volk hat dir die Treue gebrochen. 8 HERR, wir haben schwere Schuld auf uns geladen: unsere Könige, die führenden Männer und auch unsere Vorfahren. Dafür schämen wir uns in Grund und Boden. 9 Doch du, Herr, unser Gott, bist voller Erbarmen; bei dir finden wir Vergebung, obwohl wir von dir nichts mehr wissen wollten. 10 Wir haben uns taub gestellt, wir haben nicht auf deine Diener, die Propheten, gehört, die uns deine Gebote weitergegeben haben. 11 Ganz Israel hat deine Weisungen missachtet und deine Worte in den Wind geschlagen.

  Deshalb hat uns nun dein Fluch getroffen, den du im Gesetzbuch deines Dieners Mose allen angedroht hast, die sich gegen dich auflehnen. 12 Noch nie ist über ein Volk ein solches Unheil hereingebrochen, wie es die Menschen in Jerusalem jetzt erleben. Du hast deine Drohungen gegen uns und unsere führenden Männer wahr gemacht! 13 Ja, du hast uns ins Unglück gestürzt, wie es im Gesetzbuch des Mose angekündigt ist. Und wir haben auch nichts unternommen, um dich wieder gnädig zu stimmen, HERR, unser Gott. Wir sind nicht von unseren falschen Wegen umgekehrt und haben uns nicht an deine Wahrheit gehalten. 14 Darum warst du entschlossen, uns die Folgen spüren zu lassen. Unsere Strafe war gerecht, so wie alles, was du tust, HERR, unser Gott. Wir aber wollten nicht auf dich hören.

  15 Ja, Herr, wir haben gesündigt und dir den Rücken gekehrt. Du bist unser Gott, du hast uns, dein Volk, mit starker Hand aus Ägypten befreit. So hast du deinen Namen in aller Welt bekannt gemacht, noch heute spricht man von deinen Taten. 16 Immer wieder hast du deine Gerechtigkeit und Treue unter Beweis gestellt. Sei nicht länger zornig über deine Stadt Jerusalem und über deinen heiligen Berg Zion! Schon unsere Vorfahren haben große Schuld auf sich geladen, und auch wir haben weiter gegen dich gesündigt. Jetzt sind Jerusalem und unser ganzes Volk zum Gespött aller Nachbarvölker geworden.

  17 Herr, höre doch jetzt, wenn ich zu dir flehe! Unser Gott, blicke wieder freundlich auf dein Heiligtum! Es geht um deine Ehre! 18 Wende dich mir zu und erhöre mich, du, mein Gott! Öffne deine Augen und sieh, wie es um uns steht: Die Stadt, die deinen Namen trägt, liegt in Trümmern. Wir flehen zu dir, nicht weil wir deine Hilfe verdient hätten, sondern weil du gnädig und barmherzig bist. 19 Herr, vergib uns! Greif ein und handle! Um deiner eigenen Ehre willen zögere nicht länger, Herr, es geht um deine Stadt und dein Volk.«

Kommentar

Die Erfüllung der Vision

Daniel war in mehrfacher Hinsicht ein „Visionär”. Er erhielt göttliche Visionen (je nach Übersetzung taucht das Wort „Vision“ bzw. „Gesicht“ vier bis sechsmal in 8,15-27 auf), und er hatte visionäre Ziele für sein Leben.

In der ersten Hälfte des heutigen Abschnitts bekommt Daniel die Bedeutung seiner Vision (göttlichen Offenbarung) durch den Engel Gabriel ausgelegt (die erste namentliche Erwähnung eines Engels in der Bibel; 8,16). Gabriel erklärt Daniel, dass die Visionen, die er hatte, „mit dem Ende der Zeit zusammenhängen“ (8,17). „Diese Vision… ist wahr… [wird] sich aber erst in ferner Zukunft ereignen…“ (8,26).

Für diese Vision gibt es eine historische und eine langfristige Erfüllung. Historisch erfüllte sie sich vermutlich in einem besonders dunklen Kapitel der jüdischen Geschichte. Zwischen 175 und 164 v.Chr. herrschte ein fremder König, Antiochus IV Epiphanes über das Volk. Er verfolgte die Juden, verbot die Anbetung Gottes, entweihte den Tempel und tötete Tausende. Der Geist, der Antiochus beherrschte und der ihm großen weltlichen Erfolg schenkte (8,23-25), ist derselbe, der den letzten Antichristen in den letzten Tagen antreiben wird (s. 2. Thessalonicher 2,3-8; Römer 13,11.14).

Daniel prophezeite, dass „er ohne menschliches Zutun vernichtet werden wird“ (8,25; GNB). Antiochus marschierte in Jerusalem ein und richtete ein Massaker an 80.000 Juden an. Er erzwang die Anbetung des Zeus.164 v.Chr. starb Antiochus überraschend an einer unbekannten Krankheit. Die endgültige Erfüllung wird diese Prophetie finden, wenn Jesus wiederkommt und den Teufel „mit dem Hauch seines Mundes“ vernichten wird (2. Thessalonicher 2,8).

Auch in anderer Hinsicht war Daniel visionär. Daniel erkannte „beim Studium der Schrift …[von] Jeremias Botschaften vom Herrn“ (9,2; s. auch Jeremia 25,11-12; 29,10), dass das Exil 70 Jahre dauern würde (nämlich von 587 v.Chr. bis zum Wiederaufbau des Tempels 516 v.Chr.).

Wenn du möchtest, dass Gott dir eine konkrete Vision für dein Leben schenkt, gibt es dafür zwei wichtige Schlüssel, die wir in diesem Abschnitt sehen. Erstens muss alle göttliche Vision „von den Schriften“ (9,2) kommen, auf ihnen basieren und durch sie verstanden werden. Zweitens beginnt die Erfüllung einer Vision mit Gebet. Daniel wandte sich im Gebet an den Herrn. Er war sich der Größe Gottes bewusst, zu dem er betete (9,4).

In seinem Gebet schüttete Daniel Gott sein Herz aus. Dabei war er sich die ganze Zeit Gottes Größe und Barmherzigkeit und zugleich der eigenen Unwürdigkeit bewusst. Dennoch war er voller Zuversicht, dass Gott sein Gebet beantworten würde.

Gott sehnt Sich danach, dass du Ihm dein Herz ausschüttest. Du musst nichts zurückhalten oder dir überlegen, was du Ihm erzählst und was nicht oder wie du dich ins rechte Licht rücken kannst. Er weiß schon alles über dich; Er will es aus deinem Mund hören und mir dir besprechen. Sei du selbst, wenn du betest und nicht wie du meinst, dass du sein solltest.

Daniel bekennt, dass sie auf jede nur erdenkliche Weise gesündigt, Gott ignoriert und getan hatten, was ihnen gefiel. Sie sind erfüllt mit Schuld und Scham (9,3-16).

Doch Daniel wusste, dass Gott niemanden aufgibt, der Ihn liebt (9,4) und dass „[Gottes] Erbarmen unsere einzige Hoffnung ist“ (9,9; nach The Message Bible).

Auf dieser Basis betete er für seine Stadt und sein Volk (9,17-19) und Daniels Gebet wurde beantwortet. Auch du kannst Gott für deine Stadt und dein Land anrufen und damit rechnen, dass Er deine Gebete erhören und die Visionen, die Er dir schenkt, erfüllen wird.

Gebet

Herr, ich bitte Dich um eine Vision für meine Stadt und mein Land: Um Deiner eigenen Ehre willen sei uns gnädig, Herr. Schenke uns neues Leben und mach uns heil. Verherrliche Deinen Namen.

Pippa fügt hinzu

1. Johannes 3,1

„Seht, wie viel Liebe unser himmlischer Vater für uns hat, denn er erlaubt, dass wir seine Kinder genannt werden.“

Was für eine wundervolle Zusage!

Vers des Tages

1. Joh. 3,1

Seht doch, wie sehr uns der Vater geliebt hat! Seine Liebe ist so groß, dass er uns seine Kinder nennt.“

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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