Tag 335

Wie du geistliche Infekte verhinderst

Weisheit Psalm 136,13–26
Neues Testament 1. Johannes 2,12–27
Altes Testament Daniel 7,1–8,14

Einführung

Der Mediziner Joseph Lister (1827-1912) ist bekannt als „Vater der antiseptischen Chirurgie“. Ihn beunruhigte die große Zahl der Patienten, die an post-operativen Infektionen starb.

Er gelangte zu der Überzeugung, dass winzig kleine, für das menschliche Auge unsichtbare Mikroben Auslöser dieser Infektionen sind, und er begann damit, verschiedene antiseptische Lösungen zu entwickeln, mit denen er die Wunden behandelte. Tatsächlich nahm die Zahl der Todesfälle nach Infektionen ab.

In ähnlicher Weise sind heute böse geistliche Mächte am Werk. Man kann sie nicht sehen, aber sie richten großen Schaden im Leben der Menschen an: sie führen sie in Versuchung, sie geben bösen Menschen Regierungsgewalt, sie manipulieren die Gefühle der Menschen, zerreißen sie förmlich und zerstören sie.

Aber so wie Listers Zeitgenossen seine Theorie über zerstörerische Mikroben ablehnten, sind sich heute viele der geistlichen Realität nicht bewusst oder leugnen sie. Doch du bist im Besitz eines wirkungsvollen geistlichen „Antiseptikums“ gegen diese zerstörerischen Kräfte. Zu lernen, wie du es richtig anwendest, ist enorm wichtig.

Weisheit

Psalm 136,13–26

13 Er teilte das Schilfmeer –
  seine Gnade hört niemals auf!
14 Sein Volk ließ er mitten hindurchziehen –
  seine Gnade hört niemals auf!
15 Den Pharao und sein Heer
  aber ließ er in die Fluten stürzen –
  seine Gnade hört niemals auf!

16 Er führte sein Volk durch die Wüste –
  seine Gnade hört niemals auf!

17 Er ließ mächtige Könige umkommen –
  seine Gnade hört niemals auf!
18 Ja, gewaltige Herrscher tötete er –
  seine Gnade hört niemals auf!
19 Sihon, den König der Amoriter –
  seine Gnade hört niemals auf!
20 Og, den König von Baschan –
  seine Gnade hört niemals auf!
21 Ihre Länder übergab er Israel –
  seine Gnade hört niemals auf!
22 So bekam sein Volk, das ihm diente,
  das ganze Gebiet als bleibenden Besitz –
  seine Gnade hört niemals auf!

23 Er vergaß uns nicht, als wir unterdrückt wurden –
  seine Gnade hört niemals auf!
24 Er befreite uns von unseren Feinden –
  seine Gnade hört niemals auf!
25 Allen Geschöpfen gibt er zu essen –
  seine Gnade hört niemals auf!

26 Ja, dankt ihm, dem Gott, der im Himmel regiert –
  seine Gnade hört niemals auf!

Kommentar

Danke Gott unablässig

Du fühlst dich angefochten von großen Versuchungen, überwältigenden Ängsten, ernstzunehmenden Sorgen oder sonst einem Angriff?

Im Alten Testament griffen „Feinde“ häufig körperlich an. Im Neuen Testament handelt es sich gewöhnlich um geistliche Angriffe. Das Resultat ist jedoch dasselbe – Gott verspricht, dich vor all deinen Feinden zu retten.

Der Psalmist dankt Gott für alles, was Er getan hat, besonders aber dankt er Gott, dass Er uns „von unseren Feinden erlöste (136,24; NGÜ).

„Er wusste um unsere Schwachheit… Er befreite uns von unseren Feinden… Er gibt zu essen, allem, was lebt… Dankt dem Gott des Himmels“ (23-26).

Der letzte Vers fasst den Psalm zusammen: „Dankt dem Gott des Himmels. Denn seine Gnade bleibt ewig bestehen“ (26)

Gebet

Danke, Herr, dass Du mich durch Jesu Tod am Kreuz und Seine Auferstehung gerettet hast. Danke, dass Deine Liebe ewig bestehen bleibt.
Neues Testament

1. Johannes 2,12–27

12 Dies schreibe ich euch, meine geliebten Kinder,
  weil ich weiß, dass eure Sünden durch Jesus Christus vergeben sind.
13 Euch Vätern schreibe ich, weil ihr den kennt, der von Anfang an da war.
  Ich wende mich aber auch an euch, ihr jungen Leute;
  denn ihr habt den Teufel besiegt.

14 Ich will es noch einmal sagen:
  Euch Kindern schreibe ich, weil ihr den Vater kennt;
ebenso wende ich mich an euch Väter,
  weil ihr den kennt, der von Anfang an da war.
Und euch, ihr jungen Leute, schreibe ich,
  weil ihr im Glauben stark geworden seid.
Gottes Wort wohnt in euch,
  und ihr habt den Teufel besiegt.

15 Liebt nicht diese Welt und hängt euer Herz nicht an irgendetwas, das zu dieser Welt gehört. Denn wer die Welt liebt, kann nicht zugleich Gott, den Vater, lieben. 16 Was gehört nun zum Wesen dieser Welt? Selbstsüchtige Wünsche, die Gier nach allem, was einem ins Auge fällt, das Prahlen mit Wohlstand und Macht. All dies kommt nicht von Gott, unserem Vater, sondern gehört zur Welt. 17 Die Welt aber mit ihrer Unersättlichkeit wird vergehen. Nur wer tut, was Gott will, wird ewig leben.

Nichts soll euch von Christus trennen

18 Das Ende dieser Welt ist nahe, meine geliebten Kinder! Ihre letzte Stunde ist angebrochen. Ihr wisst, dass zu dieser Zeit der Feind von Christus, der Antichrist, kommen wird. Schon jetzt sind viele Antichristen aufgetreten. Daran können wir erkennen, dass die Welt ihrem Ende entgegengeht. 19 Diese Feinde von Christus kommen zwar aus unseren eigenen Reihen, in Wirklichkeit aber haben sie nie zu uns gehört. Sonst hätten sie sich nicht von uns getrennt. Nun aber ist für jedermann sichtbar geworden, dass sie gar nicht zu uns gehören.

20 Doch euch hat Christus seinen Heiligen Geist gegeben, und deshalb kennt ihr alle die Wahrheit. 21 Ich schreibe euch also nicht, weil ich meinte, ihr müsstet die Wahrheit erst noch erfahren. Ihr kennt sie sehr gut und wisst auch, dass aus ihr keinerlei Lüge kommen kann. 22 Wenn nun jemand behauptet, Jesus sei gar nicht der Christus, der von Gott gesandte Retter, muss dieser Mensch nicht der Lügner schlechthin sein? Wer den Vater und den Sohn leugnet, ist ohne jeden Zweifel ein Antichrist. 23 Denn wer den Sohn ablehnt, der ist auch nicht mit dem Vater verbunden. Doch wer sich zum Sohn bekennt, der hat auch Gemeinschaft mit dem Vater.

24 Lasst euch also nicht von der Botschaft abbringen, die ihr von Anfang an gehört habt. Wenn sie in euren Herzen bleibt, dann werdet ihr für immer mit Gott, dem Vater, und mit seinem Sohn Jesus Christus verbunden sein. 25 Denn genau das hat Christus uns zugesagt: ewiges Leben in der Verbindung mit ihm.

26 Das müsst ihr über diese Leute wissen, die euch vom richtigen Weg abbringen wollen. 27 Doch der Heilige Geist, den euch Christus gegeben hat, er bleibt in euch. Deshalb braucht ihr keine anderen Lehrer, der Heilige Geist selbst ist in allen Fragen euer Lehrer. Was er euch sagt, ist wahr und ohne Lüge. Haltet also an dem fest, was euch der Geist lehrt: Bleibt mit Christus verbunden.

Kommentar

Bleib in Jesu Nähe

Pippa und ich waren sehr jung, als wir heirateten. Wir hatten kein Geld für eine Hochzeitsreise. Ein Freund überließ uns netterweise sein Ferienhaus in Schottland und ein anderer Freund, Micky, lieh uns sein Auto.

Auf der Heimfahrt fuhren wir Mickys Auto kurz vor seinem Haus zu Schrott. Als wir bei ihm klingelten, sah er auf den ersten Blick, dass etwas nicht stimmte. Sofort sagte er, „Macht euch keine Gedanken wegen des Autos. Es ist nur ein Haufen Blech!“ Micky liebte Gott, und er liebte Menschen. Sachen waren ihm nicht wichtig.

„Hängt euer Herz nicht an irgendetwas, das zu dieser Welt gehört“ (2,15; Hfa). Liebe nicht Sachen und benutze Menschen, sondern liebe die Menschen und benutze Sachen.

Dein Kampf ist gegen den Feind in dir – die Sünde (2,12), den Feind um dich her (2,16-17) und den Feind über dir – den Teufel (2,14). Von all diesen Feinden bist du bereits errettet.

1.\tDer Feind in dir (die Sünde)
Jesus hat dich von deiner Sünde errettet: „Ich schreibe euch, meine Kinder, weil eure Sünden in Jesu Namen vergeben sind“ (2,12).

2.\tDer Feind um dich her (die Welt)
Jesus hat dich von dem Bedürfnis befreit, eng mit dieser Welt verbunden zu sein. Johannes schreibt, „Selbstsüchtige Wünsche, die Gier nach allem, was einem ins Auge fällt, das Prahlen mit Wohlstand und Macht. All dies kommt nicht von Gott, unserem Vater, sondern gehört zur Welt. Die Welt aber mit ihrer Unersättlichkeit wird vergehen. Nur wer tut, was Gott will, wird ewig leben“ (16-17; Hfa).

3.\tDer Feind über dir (der Teufel)
Jesus hat dir auch die Macht gegeben, dich vom Teufel zu befreien: „Ich habe euch .. geschrieben, weil ihr stark seid und Gottes Wort im Herzen tragt und weil ihr in eurem Kampf mit dem Satan gesiegt habt“ (2,14b). Den Sieg erringst du, indem du in Gottes Nähe bleibst: „weil ihr den kennt, der von allem Anfang an da war… weil ihr stark seid; das Wort Gottes ´ist in euch lebendig und´ bleibt in euch, und ihr habt den Bösen besiegt“ (14; NGÜ).

Dann warnt Johannes seine Leser vor falschen Lehrern, die das gute Fundament erschüttern wollen (2,18-23). Er legt ihnen ans Herz, einen großen Bogen um sie zu machen und weist sie auf einige Merkmale hin, an denen auch du falsche Lehrer erkennen kannst:

1.\tSie verbreiten „Lügen“ über Jesus
Lügen und Irreführungen sind Merkmale falscher Lehrer, „keine Lüge kommt aus der Wahrheit“ (2,21). Johannes erläutert, „[wer] behauptet, Jesus sei nicht der Christus“ ist ein „Lügner“ und ein „Antichrist, denn er verleugnet den Vater und den Sohn“ (2,22).

2.\tSie verlassen die Gemeinschaft
„Diese Leute haben unsere Gemeinden verlassen, weil sie nie wirklich zu uns gehörten; sonst wären sie bei uns geblieben“ (2,19). Häufig verlassen sie die Gemeinde, weil sie die apostolische Lehre verlassen haben.

3.\tSie führen Menschen auf Abwege
„Das müsst ihr über diese Leute wissen, die euch vom richtigen Weg abbringen wollen“ (26; Hfa).

Gib dich mit solchen falschen Lehrern nicht ab, sondern verwurzele dich tief in der Wahrheit des Evangeliums: „Haltet also an dem fest, was euch der Geist lehrt: Bleibt mit Christus verbunden“ (27; Hfa). Wenn du das tust, hast du nichts zu befürchten.

Der Heilige Geist lebt in dir, Er führt und leitet dich: „die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch“ (2,27; LUT).

Halte fest an der Lehre (2,24) und der Gemeinschaft der Geschwister (2,25). Beides wird dich stärken und davor bewahren, von Christus weggezogen zu werden. Der Schlüssel ist, in Jesu Nähe zu bleiben: „Lasst euch also nicht von der Botschaft abbringen, die ihr von Anfang an gehört habt. Wenn sie in euren Herzen bleibt, dann werdet ihr für immer mit Gott, dem Vater, und mit seinem Sohn Jesus Christus verbunden sein. Denn genau das hat Christus uns zugesagt: ewiges Leben in der Verbindung mit ihm“ (24-25; Hfa).

Gebet

Herr, danke, dass Du mich von der Sünde, der Welt und dem Teufel errettet, dass Du mich mit dem Heiligen Geist gesalbt hast und dass Er mich führt und leitet.
Altes Testament

Daniel 7,1–8,14

Daniels erste Vision von den vier Tieren

7 1 Im 1. Regierungsjahr des babylonischen Königs Belsazar hatte Daniel nachts im Traum eine Vision. Er schrieb alles nieder, was er gesehen hatte,

2 und so beginnt sein Bericht: Ich, Daniel, sah in meiner nächtlichen Vision, wie aus allen vier Himmelsrichtungen ein starker Wind kam und das Meer aufwühlte. 3 Vier große Tiere stiegen aus dem Wasser empor; sie waren alle verschieden.

4 Das erste sah aus wie ein Löwe, es hatte jedoch Adlerflügel. Während ich es betrachtete, wurden ihm plötzlich die Flügel abgerissen, es wurde aufgerichtet und wie ein Mensch auf zwei Füße gestellt. Dann bekam es das Herz eines Menschen.

5 Das zweite Tier sah aus wie ein Bär und hatte sich mit einer Seite aufgerichtet. Zwischen den Zähnen hielt es drei Rippenknochen fest. Man rief ihm zu: »Los, steh auf und friss viel Fleisch!«

6 Dann sah ich das nächste Tier erscheinen. Es glich einem Leoparden, hatte aber vier Vogelflügel auf dem Rücken und vier Köpfe. Ihm wurde große Macht gegeben.

7 Zuletzt sah ich in der Vision ein viertes Tier. Sein Anblick war grauenerregend, und es strotzte vor Kraft. Was es mit seinen gewaltigen Zähnen aus Eisen nicht zermalmte und hinunterschlang, das zertrat es mit den Füßen. Von den anderen Tieren unterschied es sich völlig. Es hatte zehn Hörner.

8 Als ich die Hörner genau betrachtete, sah ich ein weiteres, kleines Horn zwischen ihnen hervorwachsen. Drei Hörner wurden herausgerissen, um ihm Platz zu machen. Ich bemerkte, dass dieses Horn Menschenaugen besaß und ein Maul, das große Reden schwang.

9 Während ich noch schaute,

wurden Thronsessel aufgestellt.
  Der von alters her ist, setzte sich auf einen von ihnen.
Sein Gewand war weiß wie Schnee
  und sein Haar so hell wie reine Wolle.
Sein Thron stand auf Rädern aus Feuer
  und war von Flammen umgeben,
10 ja, ein ganzer Feuerstrom ging von ihm aus.
  Tausende und Abertausende von Engeln,
eine unzählbare Menge, standen vor ihm und dienten ihm.
  Nun trat ein Gericht zusammen, und Bücher wurden geöffnet.

11 Ich schaute wieder auf das Horn, das so selbstgefällig daherredete. Plötzlich wurde das Tier, zu dem es gehörte, getötet und ins lodernde Feuer geworfen. 12 Die anderen drei Tiere hatten ihre Macht schon eingebüßt, sie durften aber weiterleben bis zu der Zeit, die Gott ihnen bestimmt hatte.

13 Doch ich sah noch mehr in meiner Vision: Mit den Wolken des Himmels kam einer, der aussah wie ein Mensch. Man führte ihn zu dem, der von alters her ist, 14 und dieser verlieh ihm Macht, Ehre und königliche Würde. Die Menschen aller Länder, Völker und Sprachen dienten ihm. Für immer und ewig wird er herrschen, sein Reich wird niemals zerstört!

15 Was ich in der Vision sah, erschreckte und beunruhigte mich. 16 Deshalb ging ich zu einem von denen, die in der Nähe standen, und bat ihn:

»Sag mir, was dies alles zu bedeuten hat.« Er erklärte: 17 »Die vier Tiere sind vier Königreiche, die große Macht auf der Erde erlangen werden. 18 Aber schließlich wird das heilige Volk des höchsten Gottes die Herrschaft empfangen und sie für alle Zeiten behalten – ja, bis in alle Ewigkeit.«

19 Ich wollte gern noch mehr über das vierte Tier erfahren, das sich so sehr von den anderen unterschied und grauenhaft aussah. Was es mit seinen gewaltigen Zähnen aus Eisen nicht hinunterschlang und mit seinen Krallen aus Bronze nicht zerriss, das zertrat es mit den Füßen. 20 Besonders wollte ich wissen, was die zehn Hörner auf seinem Kopf zu bedeuten hatten und das kleine Horn, das plötzlich hervorgewachsen war und drei andere verdrängt hatte. Es besaß Menschenaugen und ein Maul, das große Reden schwang, und es war furchterregender als die übrigen Hörner. 21 Ich sah, wie dieses Horn Krieg gegen das heilige Volk Gottes führte und es besiegte. 22 Aber dann griff der ein, der von alters her ist. Er übertrug dem heiligen Volk des höchsten Gottes die Vollmacht, Gericht zu halten. Nun war die Zeit gekommen, in der sie die Herrschaft ausüben konnten.

23 Der Engel, den ich nach der Bedeutung des Traumes gefragt hatte, erklärte mir: »Das vierte Tier bedeutet ein viertes Reich, das sich von allen früheren unterscheidet. Es wird die ganze Erde verschlingen, zermalmen und niedertreten. 24 Die zehn Hörner sind zehn Könige, die aus diesem Reich hervorgehen werden. Nach ihnen jedoch kommt ein Herrscher an die Macht, der ganz anders ist als seine Vorgänger. Er wird drei Könige stürzen. 25 Sogar den höchsten Gott wird er verhöhnen und das heilige Volk Gottes niederzwingen. Mit allen Mitteln versucht er, die heiligen Feste abzuschaffen und das Recht zu verändern. Gottes Volk wird für einen Zeitraum, dann für zwei Zeiträume und nochmals für einen halben Zeitraum seiner Gewalt ausgeliefert sein.

26 Dann jedoch tritt das Gericht im Himmel zusammen. Es wird diesen Herrscher stürzen und seiner Macht ein für alle Mal ein Ende bereiten. 27 Schließlich wird der höchste Gott seinem Volk die Herrschaft übertragen und ihm die Größe und Macht aller Königreiche der Erde verleihen. Gottes Reich bleibt für immer bestehen, alle Mächtigen werden ihm dienen und gehorchen.« 28 Bis hierher ging mein Traum. Ich war betäubt vor Schreck und kreidebleich; doch ich behielt alles im Gedächtnis, was ich gesehen hatte.

Daniels zweite Vision vom Schafbock und Ziegenbock

8 1 Im 3. Regierungsjahr von König Belsazar hatte ich, Daniel, eine zweite Vision: 2 Dabei sah ich mich selbst in der königlichen Residenz Susa in der Provinz Elam. Ich stand am Ulai-Kanal, 3 und als ich mich umschaute, entdeckte ich am Ufer einen Schafbock. Er hatte zwei lange Hörner; das eine war größer als das andere, obwohl es erst später gewachsen war. 4 Ich sah, wie der Schafbock mit seinen Hörnern nach Westen, Norden und Süden Stöße austeilte. Kein Tier konnte sich ihm widersetzen, und wenn er eines in seiner Gewalt hatte, konnte niemand mehr helfen. Er tat, was er wollte, und wurde immer mächtiger.

5 Während ich noch darüber nachdachte, was dies zu bedeuten hatte, kam plötzlich ein Ziegenbock vom Westen her über die ganze Erde. Er lief so schnell, dass er kaum den Boden berührte. Zwischen den Augen hatte er ein auffällig starkes Horn. 6 Als er bei dem Schafbock angelangt war, den ich am Kanal gesehen hatte, stürzte er sich mit voller Wucht auf ihn 7 und griff ihn an. Die zwei kämpften erbittert, bis der Ziegenbock seinem Feind beide Hörner abbrach. Der Schafbock hatte keine Kraft mehr, sich zu wehren, er wurde zu Boden geworfen und zertrampelt. Niemand kam ihm zu Hilfe. 8 Jetzt wurde der Ziegenbock noch mächtiger, doch auf dem Höhepunkt seiner Macht brach das große Horn ab. An seiner Stelle kamen vier andere Hörner zum Vorschein, die in alle vier Himmelsrichtungen wuchsen.

9 Aus einem von ihnen brach noch ein weiteres Horn hervor. Zuerst war es sehr klein, aber dann wuchs es immer mehr nach Süden, nach Osten und in Richtung Israel, des herrlichen Landes. 10 Ja, es erreichte sogar die Mächte des Himmels, warf einige von ihnen und von den Sternen auf die Erde hinunter und zertrat sie. 11 Selbst den Herrn des Himmels forderte es heraus, denn es schaffte die regelmäßigen Opfer ab, die ihm dargebracht wurden, und entweihte seinen Tempel. 12 Es setzte ein ganzes Heer ein, das die täglichen Opfer mit Gewalt unterbinden sollte. So trat es die Wahrheit mit Füßen, und was immer es unternahm, gelang ihm.

13 Dann hörte ich, wie ein Engel einen anderen fragte: »Wie lange wird all das dauern, was in der Vision zu sehen war? Wann wird man Gott wieder die regelmäßigen Opfer darbringen können? Wann hat die Auflehnung gegen den Herrn des Himmels und die schreckliche Entweihung des Tempels ein Ende?«

14 Der andere Engel antwortete: »Erst nach 2300 Tagen wird das Heiligtum wieder neu geweiht werden.«

Kommentar

Denk immer daran: Sein Sieg ist bereits vollkommen

Jesus kam, die Werke des Teufels zu zerstören. Er lebt jetzt in dir. Durch Ihn ist der Sieg bereits dein. Wenn es darum geht zu verstehen, wer Jesus ist und weshalb Er kam, ist dies der wichtigste Abschnitt der ganzen Bibel.

Gott redete zu Daniel durch Träume und Visionen, während er auf seinem Bett lag. „Er schrieb auf, was er geschaut hatte“ (7,1; GNB). (Wenn Gott redet, ist es klug, es aufzuschreiben, damit du es nicht vergisst.) Daniel hatte einen lebhaften Traum, der von geistlichem Kampf handelte, von „Angriffe[n] gegen das heilige Volk“ (7,21).

Es gab eine direkte Erfüllung dieses Traumes und der Visionen. Die vier Tiere standen sinnbildlich für vier Königreiche – Babylon, das Reich der Meder und Perser, das griechische Reich und das riesige Römische Reich (s. einschlägige Kommentare).

Der Traum und die Visionen hatten aber auch eine höhere Erfüllung. Daniel sah voraus, dass eine Zeit kommen würde, in der das Böse endgültig zerstört und von der Erde beseitigt wird (7,11.26). Eine Zeit, in der Gott für immer über das gesamte Universum herrschen wird (7,14).

Er sah auch einen großen Sieg von Gottes Volk voraus: „Dann aber tritt das himmlische Gericht zusammen und nimmt ihm seine Macht; er wird endgültig vernichtet. Darauf wird der höchste Gott die Herrschaft über die Völker der ganzen Erde seinem heiligen Volk übertragen. Dessen Reich soll alle anderen Reiche ablösen und ihre Macht und Größe in sich vereinen. Gott aber behält die Herrschaft in alle Ewigkeit, alle Mächtigen der Erde werden ihm dienen und gehorchen müssen“ (7,26-27; GNB).

Darüber hinaus sah Daniel vorher, dass der Sieg von einer messianischen Figur, die „aussah wie der Sohn eines Menschen“ (7,13; GNB) errungen werden würde.

„Dann sah ich in meinen nächtlichen Visionen jemanden,
  der kam mit den Wolken des Himmels
  und sah aus wie eines Menschen Sohn…

Und ihm wurden Herrschermacht, Ehre und das Königreich verliehen.
  Alle Völker, Nationen und Sprachen
  gaben ihm die Ehre und dienten ihm.
  Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft,
  die niemals vergehen wird.
  Sein Reich wird niemals zerstört werden“ (7,13-14).

Jesus sprach von dem „Menschensohn“, der „auf den Wolken des Himmels wiederkommen“ wird (Markus 14,62) und „Dann werden alle den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit in den Wolken kommen sehen“ (Markus 13,26; s. auch Matthäus 24,30; 26,64).

Dieser Abschnitt hatte ganz offensichtlich eine tiefe Wirkung auf Jesus und Sein Verständnis davon, wer Er war. Er beschrieb Sich oft als den „Menschensohn“. In den Evangelien taucht dieser Ausdruck 82 Mal auf; jedes Mal in Jesusworten.

Jesus entschied Sich für einen Titel, der nicht dieselben politischen Untertöne hatte wie einige andere messianische Titel. Er sprach von einem Stellvertreter, der sich mit den Menschen identifizieren und der „sein Leben als Lösegeld für viele Menschen“ hingeben (Markus 10,45) würde. Dabei schwang der Gedanke des Leidens mit (Daniel 7).

In Seiner großen Liebe zu uns litt Jesus, der Menschensohn, stellvertretend für alle Menschen, damit du von allen bösen geistlichen Mächten dieser Welt befreit werden konntest. Eines Tages wird Jesus, wie Er es zugesagt hat, „mit den Wolken des Himmels“ (7,13) wiederkommen. Dann wird der Sieg vollkommen sein (Matthäus 24,30-31).

Gebet

Ich danke Dir, Herr, für diesen erstaunlichen Sieg Jesu über alle Mächte des Bösen. Danke, dass alle bösen Mächte besiegt und eines Tages endgültig zerstört werden.

Pippa fügt hinzu

Psalm 136

Sechsundzwanzig Mal lesen wir in diesem Psalm, „Seine Liebe hört niemals auf!“. Hoffentlich haben wir die Botschaft verstanden!

Vers des Tages

Psalm 136,26

Ja, dankt ihm, dem Gott, der im Himmel regiert –
  seine Gnade hört niemals auf!

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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