Warum Gott anbeten – und wie?
Einführung
Warum sind Anbetung und Lobpreis so wichtig? Was tun wir, wenn wir Gott anbeten?
Der Autor des Hebräerbriefes mahnt uns, „[Gott] in Ehrfurcht vor seiner Heiligkeit an[zu]beten! Denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer“ (Hebräer 12,28b-29).
Das gemeinsame Thema aller drei Abschnitte heute ist der Berg Zion (Psalm 126,1; GNB), das „himmlische Jerusalem“ (Hebräer 12,22), der „heilige Berg Gottes“ (Hesekiel 28,14.16). Der Ort, an dem Gott gegenwärtig ist, wo Gott sowohl im alten als auch im neuen Bund angebetet wird. Dennoch gibt es Unterschiede zwischen den beiden.
Es ist nicht mehr nötig, dass du einen bestimmten Ort aufsuchst, um Gottes Gegenwart zu erleben. Wegen Jesus, „dem Vermittler des neuen Bundes zwischen Gott und Menschen“ (Hebräer 12,24a), kannst du überall anbeten. Jesus ist es, der dir und mir durch Seinen Tod am Kreuz diese neue Gottesbeziehung möglich gemacht hat.
Dein „heiliger Berg“, an dem du Jesus anbeten kannst, ist die ganze Erde. Es ist die Vorwegnahme des „himmlischen Jerusalems“, von dem wir in unserer heutigen Passage aus dem Hebräerbrief lesen, und die in Offenbarung 21 beschrieben werden: der neue Himmel und die neue Erde.
Während du dich Jesus anbetend näherst, hat diese Nähe zu Jesus drei Folgen, wie C.H. Spurgeon bemerkt: Freude, Heiligkeit und Demut.
Psalm 126,1–6
Die Befreiung ist kein leerer Traum!
1 Ein Lied für Festbesucher,
die nach Jerusalem hinaufziehen.
Als der HERR uns aus der Gefangenschaft
nach Jerusalem zurückbrachte,
da kamen wir uns vor wie im Traum.
2 Wir lachten aus vollem Hals
und jubelten laut vor Freude.
Auch die anderen Völker mussten zugeben:
»Was der HERR für sie getan hat, ist groß und gewaltig!«
3 Ja, der HERR hat große Taten für uns vollbracht!
Wir waren außer uns vor Freude.
4 HERR, wende auch jetzt unser düsteres Geschick
zum Guten, so wie du ausgetrocknete Bäche
wieder mit Wasser füllst!
5 Wer die Saat mit Tränen aussät,
wird voller Freude die Ernte einbringen.
6 Weinend geht er hinaus
und streut die Samen aufs Feld;
doch wenn er zurückkommt,
jubelt er über die reiche Ernte.
Kommentar
Freude
Kinder lachen durchschnittlich 150 Mal am Tag; Erwachsene dagegen nur sechs Mal. Jesus sagt uns, wir sollen mehr wie die Kinder sein.
Christlicher Glaube vereint auf einzigartige Weise Lachen und Weinen, Freude und Ernsthaftigkeit. „Wie konnten wir lachen und vor Freude jubeln… der Herr hatte Großes für uns getan und wir waren glücklich“ (2-3; GNB). Dieser Psalm feiert die Rückkehr des Volkes nach Zion aus seiner Gefangenschaft. Sie waren überglücklich: „Als der Herr die Gefangenen nach Jerusalem [Zion] zurückführte, da war es für uns wie ein Traum“ (126,1).
Sie waren zurückgekehrt an den heiligen Berg, den Berg Zion. Dort stand der Tempel Gottes. Diese irdische Rettung kündigt die größere Rettung an, die du durch Jesus erfährst.
Deine Antwort auf diese Rettung sollte auch heute Anbetung sein: „Wir lachten aus vollem Hals und jubelten laut vor Freude. Auch die anderen Völker mussten zugeben: »Was der HERR für sie getan hat, ist groß und gewaltig!« Ja, der HERR hat große Taten für uns vollbracht! Wir waren außer uns vor Freude“ (2-3; Hfa).
Zu einem Leben als Christ gehören auch viele Tränen. Wenn dein Leben gerade sehr schwer ist, bitte Gott, dass Er dein Schicksal wendet. Wenn du gerade in Tränen säst, wird eine Zeit kommen, in der du mit Jubel ernten wirst (126,5-6).
Gebet
Hebräer 12,14–29
14 Setzt alles daran, mit jedem Menschen Frieden zu haben und so zu leben, wie es Gott gefällt. Sonst werdet ihr den Herrn niemals sehen. 15 Achtet darauf, dass keiner von euch an Gottes Gnade gleichgültig vorübergeht, damit sich das Böse nicht bei euch breitmacht und die ganze Gemeinde vergiftet. 16 Keiner von euch soll ein sexuell unmoralisches Leben führen wie Esau, der Gott den Rücken gekehrt hatte. Für ein Linsengericht verschleuderte er das Vorrecht, als ältester Sohn das Erbe und den besonderen Segen seines Vaters zu erhalten. 17 Später wollte er alles wieder rückgängig machen und flehte seinen Vater unter Tränen um diesen Segen an. Doch da war es zu spät.
18 Ihr habt noch Größeres erlebt als damals die Israeliten. Der Berg Sinai, zu dem sie gekommen waren, war ein irdischer Berg. Sie sahen ihn im Feuer lodern, als Mose von Gott die Gebote erhielt. Dann wurde es finster wie in der Nacht, ein Sturm brach los, 19 und nach einem lauten Fanfarenstoß hörten die Israeliten eine mächtige Stimme wie das Rollen des Donners. Erschrocken bat das Volk, diese Stimme nicht länger hören zu müssen. 20 Sie konnten nicht ertragen, dass Gott ihnen befahl: »Selbst ein Tier, das diesen Berg berührt, soll gesteinigt werden.« 21 Was sich vor ihren Augen und Ohren ereignete, war so furchterregend, dass sogar Mose bekannte: »Ich zittere vor Angst und Schrecken!«
22 Ihr dagegen seid zum himmlischen Berg Zion gekommen und in die Stadt des lebendigen Gottes. Das ist das himmlische Jerusalem, wo ihr Gott zusammen mit seinen vielen tausend Engeln bei einem großen Fest anbetet. 23 Ihr gehört zu seinen Kindern, die er besonders gesegnet hat und deren Namen im Himmel aufgeschrieben sind. Ihr habt eure Zuflucht zu Gott genommen, der alle Menschen richten wird. Ihr gehört zu derselben großen Gemeinde wie alle diese Vorbilder des Glaubens, die bereits am Ziel sind und Gottes Anerkennung gefunden haben. 24 Ja, ihr seid zu Jesus selbst gekommen, der als Vermittler zwischen Gott und uns Menschen den neuen Bund in Kraft gesetzt hat. Um euch von euren Sünden zu reinigen, hat Christus am Kreuz sein Blut vergossen. Das Blut Abels, der von seinem Bruder umgebracht wurde, schrie nach Rache, aber das Blut von Christus spricht von der Vergebung.
25 Hört also auf den, der jetzt zu euch redet. Weigert euch nicht – wie damals das Volk Israel –, auf seine Stimme zu hören. Sie sind ihrer Strafe nicht entgangen, weil sie am Berg Sinai Gott nicht gehorchen wollten. Uns wird die Strafe noch viel härter treffen, wenn wir den zurückweisen, der jetzt vom Himmel her zu uns spricht. 26 Damals hat seine Stimme nur die Erde erbeben lassen. Doch jetzt kündigt er an: »Noch einmal werde ich die Erde erschüttern und auch den Himmel!« 27 Dieses »noch einmal« bedeutet: Alles, was Gott geschaffen hat, wird er dann von Grund auf verändern. Bleiben wird allein das Ewige, das nicht erschüttert werden kann.
28 Auf uns wartet also ein neues Reich, das niemals erschüttert wird. Dafür wollen wir Gott von Herzen danken und ihm voller Ehrfurcht dienen, damit er Freude an uns hat. 29 Denn unser Gott ist wie ein Feuer, dem nichts standhalten kann.
Kommentar
Heiligkeit
A.W. Tozer schrieb, „Ein kurzer Moment sprachloser Stille in der überwältigenden Gegenwart Gottes kann dich geistlich weiterbringen, als Jahre reinen Studiums.“
Anbetung lässt uns in die „überwältigende Gegenwart“ des Heiligen, Gott, auf Seinem heiligen Berg kommen. „Unser Gott ist ein verzehrendes Feuer“ (12,29). Und du sollst wie Er sein: „Bemüht euch, ein heiliges Leben nach dem Willen Gottes zu führen, denn wer nicht heilig ist, wird den Herrn nicht sehen“ (14b). Heiligung ist kein Selbstläufer. Oder wie Mutter Teresa sagte, „Unser Heiligungsprozess hängt sowohl von Gott als auch von uns ab – von Gottes Gnade und von unserer Bereitschaft, heilig zu sein.“ Es ist deine Entscheidung, dich von Jesus heiligen zu lassen.
Beziehungen sind wirklich wichtig: „Versucht, mit allen Menschen in Frieden zu leben“ (14a). Tu nichts, das dich die Gnade Gottes versäumen lässt (Seine heilige Gegenwart). „Seht zu, dass keine bittere Wurzel unter euch Fuß fassen kann, denn sonst wird sie euch zur Last werden und viele durch ihr Gift verderben“ (12,15). Entferne bittere Wurzeln, sobald du sie entdeckst.
Wir tragen Verantwortung für uns und für einander: „Sorgt dafür, dass niemand wie Esau ein unzüchtiges oder gottloses Leben führt. Er verkaufte sein Geburtsrecht als Ältester für eine einzige Mahlzeit“ (12,16).
Betrachte dir den Unterschied zwischen dem „sichtbaren, greifbaren Berg“ (18a), auf dem im Alten Testament das Gesetz gegeben wurde, und dem himmlischen Berg Zion, zu dem du heute kommst, um Gott anzubeten. Denke über Gottes Entfaltung Seiner Heiligkeit nach, die mit der Überbringung des Gesetzes einherging und Mose „erschüttert“ zurückließ (18-21).
Jedes Mal, wenn du anbetest, bist du umgeben von Tausenden von Engeln (22b) und von der Gegenwart des lebendigen Gottes (23b). Alle, die bereits in Christus verstorben sind, stimmen in den himmlischen Lobgesang mit ein (23c); gemeinsam mit Milliarden Christen, den lebenden und jenen im Himmel, preist du Gott.
Vor allem aber kommst du jedes Mal, wenn du Gott anbetest, „zu Jesus“ (12,24a), der es überhaupt erst ermöglicht hat (24b). „Durch sein Blut [sind wir] von Schuld gereinigt worden. Und sein Blut verkündet etwas viel Besseres als das Blut Abels“ (24b). Jesu Blut bringt allen, die an Ihn glauben, die reinigende Botschaft von Vergebung und Frieden mit Gott.
Wenn wir Jesus anbeten, „wollen wir dankbar sein und Gott Freude machen, indem wir ihn in Ehrfurcht vor seiner Heiligkeit anbeten“ (12,28).
Gebet
Hesekiel 28,1–29,21
Gottes Botschaft an den Fürsten von Tyrus
28 1 Noch einmal empfing ich eine Botschaft vom HERRN. Er sprach zu mir: 2 »Du Mensch, geh zum Fürsten von Tyrus und richte ihm meine Worte aus:
Du bist hochmütig und
behauptest voller Stolz: ›Ich bin ein Gott
und throne wie ein Gott
auf meiner Insel mitten im Meer!‹
Doch auch wenn du dich selbst
für einen Gott hältst,
bist und bleibst du nur ein Mensch!
3 Zwar bist du weiser als Daniel,
kein Geheimnis ist zu dunkel für dich.
4 Weisheit und Verstand haben dich
sehr reich gemacht,
deine Schatzkammern sind voll
mit Silber und Gold.
5 Durch kluge Geschäfte hast
du deinen Besitz immer weiter vergrößert.
Doch all dies hat dich stolz
und überheblich gemacht,
6 und nun glaubst du, selbst göttlich zu sein. Darum sage ich, Gott, der HERR:
7 Du wirst schon sehen, was du davon hast:
Ein grausames Heer aus vielen Völkern
lasse ich über dich herfallen.
Mit ihren Schwertern werden
sie deine ganze Pracht zerstören
und alles Schöne in den Schmutz treten,
das du mit deiner Weisheit erworben hast.
8 Sie werden dich in den Tod stoßen,
und das Meer wird dein Grab sein.
9 Wenn du dem Tod ins Auge blickst,
wirst du dann immer noch behaupten,
ein Gott zu sein?
Du bist ja doch nur
ein vergänglicher Mensch
und kannst nichts gegen deine Mörder ausrichten!
10 Durch die Hand von Fremden
wirst du sterben wie ein unbeschnittener Heide,
denn so habe ich es beschlossen.
Ja, darauf gebe ich, Gott, der HERR, dir mein Wort.«
11 Weiter sprach der HERR zu mir: 12 »Du Mensch, stimm ein Klagelied an über das Unglück, das den König von Tyrus erwartet! Richte ihm aus, was ich, Gott, der HERR, ihm zu sagen habe:
Du warst der Inbegriff der Vollkommenheit,
voll Weisheit und vollendeter Schönheit.
13 Du lebtest in Eden, dem Garten Gottes,
und trugst Edelsteine jeder Art:
Karneol, Topas und Jaspis, Türkis,
Onyx und Nephrit, Saphir,
Rubin und Smaragd.
Sie waren kunstvoll verarbeitet
und in feinstes Gold eingefasst.
Ich schmückte dich mit ihnen an dem Tag,
als ich dich schuf.
14 Auf meinem heiligen Berg
ließ ich dich wohnen,
ein Kerub schützte dich
mit ausgebreiteten Flügeln,
und zwischen feurigen Steinen
gingst du umher.
15 Als ich dich schuf,
warst du untadelig und vollkommen,
doch dann fingst du an,
Unrecht zu tun.
16 Dein Handel blühte,
und der Erfolg verführte dich
zu üblen Machenschaften und Gewalttaten.
Darum vertrieb ich dich von meinem Berg,
und der Kerub stieß dich
von den feurigen Steinen
fort in den Untergang.
17 Deine Schönheit ist dir zu Kopf gestiegen,
deine prachtvolle Erscheinung ließ
dich handeln wie ein Narr.
Darum habe ich dich zu Boden geworfen,
ich habe dich erniedrigt
vor den Augen anderer Könige;
voller Verachtung blicken
sie nun auf dich herab.
18 Durch betrügerischen Handel
hast du große Schuld auf dich geladen
und deine Heiligtümer entweiht.
Darum ließ ich mitten in
deiner Stadt ein Feuer ausbrechen,
das sie vollkommen niederbrannte.
Wer sie jetzt sucht, findet nur noch
einen Haufen Asche.
19 Alle Völker, die dich kannten,
sind entsetzt.
Ein Bild des Schreckens bist du geworden,
es ist aus mit dir für alle Zeit!«
Gott straft die Stadt Sidon
20 Da gab der HERR mir eine weitere Botschaft. Er forderte mich auf: 21 »Du Mensch, blick in die Richtung, wo die Stadt Sidon liegt, und kündige ihr mein Gericht an! 22 Ich, Gott, der HERR, sage:
Sidon, jetzt bekommst du es mit mir zu tun!
Wenn ich Gericht über dich halte,
werden alle sehen,
dass ich ein heiliger Gott bin.
Ja, ich werde mein Urteil an dir
vollstrecken und dadurch meine Macht
und Herrlichkeit zeigen.
Jeder soll erkennen, dass ich der HERR bin.
23 In deinen Häusern wird die Pest ausbrechen,
und in deinen Straßen wird Blut fließen.
Von allen Seiten bedrängen dich
deine Feinde, und viele deiner Einwohner
werden dem Schwert zum Opfer fallen.
Dann erkennst du, dass ich der HERR bin.«
Israel wird zurückkehren und Frieden haben
24 »Jetzt noch verachten die feindlichen Nachbarvölker die Israeliten und fügen ihnen Schmerzen zu wie Dornen und Stacheln. In Zukunft aber werden die Israeliten vor ihnen Ruhe haben. Dann werden sie erkennen, dass ich Gott, der HERR, bin.
25 Ich verspreche, sie aus allen Völkern zurückzubringen, unter die sie jetzt noch zerstreut sind. Dann werden auch ihre Feinde sehen, dass ich der heilige Gott bin. Mein Volk wird wieder in dem Land wohnen, das ich vor langer Zeit meinem Diener Jakob gegeben habe. 26 Dann können sie in Ruhe und Sicherheit leben, Häuser bauen und Weinberge anlegen. Doch ihre Nachbarvölker, die nur Verachtung für sie übrig hatten, werde ich richten. So wird mein Volk erkennen, dass ich, der HERR, ihr Gott bin.«
Ägypten – ein Trümmerfeld für 40 Jahre
29 1 Im 10. Jahr unserer Verbannung, am 12. Tag des 10. Monats, empfing ich eine Botschaft vom HERRN. Er forderte mich auf: 2 »Du Mensch, blick in die Richtung, wo der Pharao, der König von Ägypten, lebt, und kündige ihm und ganz Ägypten mein Gericht an! 3 Ich, Gott, der HERR, sage ihm:
Pharao, du König von Ägypten,
jetzt bekommst du es mit mir zu tun!
Du gleichst einem gewaltigen Krokodil,
das mitten im Nil liegt und sagt:
›Der Fluss gehört mir,
ich selbst habe ihn geschaffen.‹
4 Doch ich werde Haken
durch deine Kinnlade bohren
und dafür sorgen,
dass sich die Fische in
deinem Schuppenpanzer verfangen.
Dann ziehe ich euch
allesamt aus dem Wasser,
5 ich schleudere euch in die Wüste
und lasse euch im Sand liegen.
Niemand wird euch aufheben
und begraben, sondern ihr
werdet ein Fraß sein
für die wilden Tiere und für die Vögel.
6 Daran sollen alle Bewohner deines Landes erkennen, dass ich der HERR bin. Ägypten, du hast die Israeliten glauben lassen, eine Stütze für sie zu sein.
Doch in Wahrheit bist du nur ein dünner Stab aus Schilfrohr: 7 Wenn sie sich auf dich stützen, zerbrichst du, lässt sie hinfallen und durchbohrst ihnen auch noch die Schulter!
8 Darum sage ich, Gott, der HERR: Ich sorge dafür, dass deine Feinde mit dem Schwert über dich herfallen und Mensch und Vieh in dir ausrotten. 9 Sie werden deine Städte in Trümmer legen und das ganze Land zu einer menschenleeren Wüste machen. Dann sollst du erkennen, dass ich der HERR bin.
Pharao, du König von Ägypten, du behauptest: ›Der Nil gehört mir, ich selbst habe ihn geschaffen!‹ 10 Darum bekommen du und dein Fluss meine Macht zu spüren. Das ganze Land mache ich zu einem einzigen Trümmerfeld, zu einer trostlosen Wüste, von Migdol im Norden bis nach Syene im Süden und bis an die äthiopische Grenze. 11 Vierzig Jahre lang wird niemand diese Wüste durchqueren – weder Menschen noch Tiere werden dort leben. 12 Ägypten, du wirst schlimmer verwüstet als jedes andere Land auf der Welt. Dafür sorge ich! Vierzig Jahre lang werden deine Städte Ruinenfelder sein, größer als die aller anderen zerstörten Städte. Und deine Bewohner werde ich in aller Herren Länder zerstreuen.
13 Doch ich, Gott, der HERR, kündige euch an: Nach vierzig Jahren werde ich die Ägypter wieder aus den Völkern zurückbringen, zu denen sie vertrieben wurden. 14 Ja, ich wende ihr Schicksal wieder zum Guten. In Oberägypten sollen sie wohnen, wo sie ursprünglich herstammen. Dort werden sie ein kleines Königreich bilden, 15 unbedeutender als alle anderen Königreiche. Ich sorge dafür, dass ihre Zahl gering bleibt, damit sie nie mehr über andere Länder herrschen können. 16 Nie wieder sollen sie Israel dazu verführen, ihr Vertrauen auf Ägypten zu setzen, sondern sie sollen als warnendes Beispiel für die Zukunft dienen. Denn als Israel sich mit ihnen einließ, hat es große Schuld auf sich geladen. Daran soll man erkennen, dass ich Gott, der HERR, bin.«
Nebukadnezar bekommt Ägypten als Lohn
17 Im 27. Jahr unserer Verbannung, am 1. Tag des 1. Monats, empfing ich wieder eine Botschaft vom HERRN. Er sprach zu mir: 18 »Du Mensch, Nebukadnezar, der König von Babylonien, ließ seine Soldaten hart arbeiten, als er die Stadt Tyrus belagerte. Sie mussten so schwere Lasten schleppen, dass ihre Köpfe kahl gescheuert und ihre Schultern zerschunden waren. Aber in Tyrus gab es weder für ihn noch für sein Heer einen Lohn für ihre Mühe. 19 Darum sage ich, Gott, der HERR: Seht her, ich gebe Nebukadnezar das Land Ägypten. Er wird die Schätze wegtragen, das Land ausplündern und reiche Beute machen, mit der er seine Soldaten bezahlen kann. 20 Weil Nebukadnezar in meinem Auftrag gehandelt hat, überlasse ich ihm Ägypten als Lohn für seine Mühe. Darauf gebe ich, Gott, der HERR, mein Wort.
21 Wenn dies geschieht, werde ich Israel wieder Macht verleihen. Und dir, Hesekiel, gebe ich neuen Mut, als mein Prophet zum Volk zu sprechen. Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin.«
Kommentar
Demut
Heiligkeit und Demut sind untrennbar miteinander verbunden. Jesus zeigte uns, dass Heiligkeit im Herzen der Demut steht. Auf der anderen Seite ist Stolz die Wurzel aller Sünde. Stolz war auch die Ursache, dass Satan verworfen wurde.
Nach biblischem Verständnis steht hinter allem Bösen in der Welt der Teufel. Auf Griechisch heißt „Teufel“ diabolos, auf Hebräisch Satan. Wir erfahren in der Bibel nicht viel über die Herkunft Satans. Aber dieser Abschnitt ist einer der wenigen, der uns eine Ahnung seiner Herkunft zu geben vermag.
Auch wenn der ursprüngliche Kontext der Niedergang, des Königs von Tyrus ist, scheint es, als steckte Satan, der Herrscher über die Welt (2. Korinther 4,4), hinter dem König von Tyrus.
Wenn du die Zeit hast, lies Jesaja 14,12-23 und Offenbarung 12. Es scheint, als wären sowohl der Mensch als auch Satan als „gut“ erschaffen worden: „Du warst der Inbegriff von Weisheit und vollendeter Schönheit. Du hast in Eden gewohnt, dem Garten Gottes“ (28,12-13a). Es klingt, als sei Satan ein Engel gewesen: „Du warst ein glänzender, schirmender Cherub und auf den heiligen Berg hatte ich dich gesetzt“ (14a). Satan hatte Zutritt zum Gnadenthron und der Gegenwart des Herrn. Er war „untadelig“ (28,15).
Statt Gott auf Seinem heiligen Berg anzubeten, „[wurde sein] Herz hochmütig“ und sprach: „Ich bin ein Gott! Auf einem Göttersitz wohne ich im Herzen der Meere“ (28,2; ZB). Er behauptete, „ein Gott zu sein“ (28,2). „Deine Klugheit und dein Handel haben dich reich, doch dein Reichtum hat dich hochmütig gemacht“ (28,5).
Ebenso wie besondere Fähigkeiten und Reichtum einen Menschen hochmütig machen können, ist es auch mit unserem Aussehen: „Deine Schönheit hatte dich überheblich gemacht; aus lauter Eitelkeit hattest du deine Weisheit preisgegeben“ (28,17; GNB).
Hier wird Selbstanbetung beschrieben, zu der es kommt, wenn wir unsere Erfolge der eigenen Weisheit, unserem Wissen und unseren Fähigkeiten zuschreiben (28,4) und nicht erkennen, dass Gott sie schenkt und wir deshalb Ihn – und Ihn allein – abeten sollen. Die Versuchung ist groß, statt des souveränen Gottes Erfolg, Reichtum und Schönheit zu verehren – die Götter unserer Kultur und Zeit.
Gott bringt die Hochmütigen zu Fall und erhöht die Demütigen. Sein Stolz und seine Sünde führten dazu, dass Satan aus der Gegenwart Gottes verstoßen wurde: „du hast gesündigt. Deshalb habe ich dich vom Berg Gottes verbannt“ (28,16). „Deshalb habe ich dich auf die Erde geworfen“ (28,17; Lukas 10,18). Satans endgültige Vernichtung wird sicher vorausgesagt (28,18b-19). Jesus hat Satan bereits durch Seinen Tod und Seine Auferstehung besiegt.
Jesu Einstellung ist das krasse Gegenteil zu der Satans. Er wählte den entgegengesetzten Weg: „Obwohl er Gott war,…nahm [er] die niedrige Stellung eines Dieners an und…erniedrigte sich selbst und war gehorsam bis zum Tod, indem er wie ein Verbrecher am Kreuz starb. Deshalb hat Gott ihn in den Himmel gehoben und ihm einen Namen gegeben, der höher ist als alle anderen Namen. Vor diesem Namen sollen sich die Knie aller beugen, die im Himmel und auf der Erde und unter der Erde sind. Und zur Ehre Gottes, des Vaters, werden alle bekennen, dass Jesus Christus Herr ist“ (Philipper 2,6-11).
Bete Jesus heute an. Je näher du Ihm im Laufe deines Lebens kommst, desto mehr Segen wirst du erleben – Freude, Heiligkeit und Demut.
Gebet
Pippa fügt hinzu
Hebräer 12,14
„Versucht, mit allen Menschen in Frieden zu leben, und bemüht euch, ein heiliges Leben nach dem Willen Gottes zu führen, denn wer nicht heilig ist, wird den Herrn nicht sehen.“
Wir müssen immer wieder daran arbeiten, „mit allen Menschen in Frieden zu leben“. Unsicherheiten, Missverständnisse und Scheitern kommen uns dabei immer wieder in den Weg. Und heilig sein, ist echt herausfordernd!
Vers des Tages
Hebräer 12,14
Setzt alles daran, mit jedem Menschen Frieden zu haben …
App
Hol dir die "Bible in one Year" App für iOS oder Android und starte die Bibel regelmäßig zu lesen oder zu hören.
Registriere dich jetzt, um "Bibel in Einem Jahr" jeden Morgen in deinem Posteingang zu haben. Du bekommst jeden Tag eine E-Mail.
Podcast
Einfach abonnieren und "Bibel in einem Jahr" täglich in deiner Lieblings-Podcast-App anhören.
Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
\t
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“