Tag 303

Dein Schlüssel zum Leben

Weisheit Psalm 119,129–136
Neues Testament Hebräer 1,1–14
Altes Testament Klagelieder 3,40–5,22

Einführung

•\tMadonna sagte einmal, „Als ich klein war,… war Jesus Christus wie ein Filmstar für mich, mein Lieblingsidol von allen.”
•\tNapoleon sagte, „Ich kenne die Menschen, und ich sage euch, Jesus Christus war nicht nur Mensch.“
•\tDer Schriftsteller H.G. Wells sagte, „Ich bin Historiker, und ich bin nicht gläubig. Aber dieser mittellose Prediger aus Galiläa steht unverrückbar im Zentrum der Geschichte.

Selbst Menschen, die sich nicht als Nachfolger des „mittellosen Predigers“ betrachten, erkennen, dass Jesus etwas Einmaliges an Sich hat.

Niemand, nicht einmal Engel, kommen Jesus gleich (Hebräer 1,1-14). Wenn du wissen möchtest, wie Gott ist, schau auf Jesus. Er sagte, „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen“ (Johannes 14,9). Alles, was du in der Bibel über Gott liest und verstehst, muss vor dem Hintergrund von Jesus betrachtet werden. Er ist die höchste Offenbarung Gottes.

Der Schlüssel, dein Leben auf die Reihe zu bekommen, ist Jesus. Der Schlüssel, die Bibel zu verstehen, ist Jesus. Der Schlüssel zu verstehen, wie Gott ist, ist Jesus. Der Schlüssel zum Leben ist Jesus.

Weisheit

Psalm 119,129–136

129 Herr, deine Gebote sind wunderbar,
 deshalb befolge ich sie gern.
130 Im Leben eines Menschen wird es hell,
 wenn er anfängt, dein Wort zu verstehen.
 Wer bisher gedankenlos durchs Leben ging,
 der wird jetzt klug.
131 Mein Verlangen nach deinen Geboten
 ist wie der Durst eines Menschen,
 der in der Hitze nach Wasser lechzt.
132 HERR, wende dich mir zu und sei mir gnädig,
 so wie du es gegenüber allen bist, die dich lieben.
133 Lenke meine Schritte durch dein Wort
 und lass nicht zu, dass das Böse
 über mich Macht gewinnt!
134 Erlöse mich aus der Gewalt der Menschen,
 die mich unterdrücken;
 dann kann ich nach deinen Vorschriften leben!
135 Blicke mich freundlich an, ich gehöre doch zu dir!
 Lehre mich, deine Ordnungen zu verstehen!
136 Ich weine hemmungslos, wenn ich sehe,
 wie andere dein Gesetz missachten.

Kommentar

Jesus reinigt uns von unserer Sünde

In der Bibel zu lesen, ist ein bisschen, als sehe man mit einem grellen Licht in einen Spiegel: „Wenn deine Worte gelehrt werden, schenken sie Erleuchtung“ (119,130). Das Licht offenbart, was gut und was schlecht in deinem Leben ist; was aufgeräumt werden muss. Es offenbart, was dich von Gott trennt.

Diese Trennung wurde fortgenommen, als Jesus die Reinigung von deiner Sünde möglich machte. Durch Jesus kannst du gewiss sein, dass Gott freundlich auf dich schaut (135a; GNB).

Bete mit dem Psalmisten: „Herr, wende dich mir zu und hab Erbarmen, so wie es denen zusteht, die dich lieben. Durch dein Gesetz mach meine Schritte sicher, damit kein Unrecht mich beherrschen kann! Befreie mich von meinen Unterdrückern, dann kann ich deine Vorschriften befolgen. Ich bitte dich, Herr, blick mich freundlich an“ (132-135a; GNB).

Das Gebet des Psalmisten deutet Jesu großes Werk an, mit dem Er die Reinigung unserer Sünde bewirkte. Durch Jesus können wir uns Gott jederzeit in der Zuversicht zuwenden, dass Er freundlich auf uns schauen wird, wie Er es bei allen tut, die Seinen Namen lieben (132).

Gebet

Herr, danke für Jesus. Danke für Deine Barmherzigkeit. Lass die Sünde nicht mehr über mich herrschen. Bewahre mich vor Hochmut, Zorn, Begieren, Neid, und allen Versuchungen des Lebens. Bitte sieh heute freundlich auf mich.
Neues Testament

Hebräer 1,1–14

Gott spricht durch seinen Sohn

1 In der Vergangenheit hat Gott immer wieder und auf vielfältige Weise durch die Propheten zu unseren Vorfahren gesprochen. 2 Doch jetzt, in dieser letzten Zeit, sprach Gott durch seinen Sohn zu uns. Durch ihn schuf Gott Himmel und Erde, und ihn hat er auch zum Erben über alles eingesetzt. 3 In dem Sohn zeigt sich die göttliche Herrlichkeit seines Vaters, denn er ist ganz und gar Gottes Ebenbild. Sein Wort ist die Kraft, die das Weltall zusammenhält. Durch seinen Tod hat er uns von unserer Schuld befreit und nun den Ehrenplatz im Himmel eingenommen, an der rechten Seite Gottes, dem alle Macht gehört.

Christus – höher als die Engel

4 Gott hat Christus seinen Sohn genannt und ihn damit weit über alle Engel gestellt.

5 Zu welchem Engel hat Gott wohl jemals gesagt:

»Du bist mein Sohn, heute bin ich dein Vater geworden«?

Und zu keinem Engel hat Gott je gesagt:

»Ich werde sein Vater sein, und er wird mein Sohn sein.«

6 Als Gott seinen erstgeborenen Sohn in diese Welt sandte,

erfüllte sich das Wort: »Alle Engel sollen ihn anbeten.«

7 Von den Engeln heißt es in der Heiligen Schrift:
 »Gottes Engel sind Boten, die schnell sind wie der Wind,
 und Diener, die den Flammen eines Feuers gleichen.«

8 Von dem Sohn aber heißt es:

 »Deine Herrschaft, o Gott, bleibt immer und ewig bestehen.
 In deinem Reich herrscht vollkommene Gerechtigkeit.
9 Denn du liebst das Recht und hasst das Unrecht.
 Darum hat dich dein Gott als Herrscher eingesetzt
 und mehr als alle anderen mit Freude beschenkt.«

10 Christus ist gemeint, wenn gesagt wird:

 »Am Anfang hast du, Herr, alles geschaffen.
 Die Erde und der Himmel, alles ist das Werk deiner Hände.
11 Sie werden vergehen, du aber bleibst.
 Wie alte Kleider werden sie zerfallen,
12 wie ein abgetragenes Gewand wirst du sie zur Seite legen
 und sie wie alte Kleidung gegen neue auswechseln.
 Du aber bleibst ein und derselbe,
 du wirst immer und ewig leben.«

13 Hat Gott jemals zu einem Engel gesagt:

 »Setze dich auf den Ehrenplatz an meiner rechten Seite,
 bis ich dir alle deine Feinde unterworfen habe
 und du deinen Fuß auf ihren Nacken setzt«?

14 Alle Engel sind nur Wesen aus der himmlischen Welt, die Gott dienen.
Er sendet sie aus, damit sie allen helfen, denen er Rettung schenken will.

Kommentar

Jesus höher als die Engel

Jesus ist einzigartig und alles, was du brauchst. Wie Eugene Peterson treffend bemerkt, brauchst du nicht Jesus und Engel; nicht Jesus und Moses; nicht Jesus und das Priestertum. „Dieser Brief macht Schluss mit sämtliche Erweiterungen.“ Jesus ist alles, was du brauchst.

Der Hebräerbrief handelt ausschließlich von Jesus und davon, inwiefern Er besser und größer als jedes andere Wesen, jede Lehre oder Religion ist. Der Brief beginnt mit einem Vergleich zwischen Jesus und den Propheten des Alten Testaments. Er erklärt die wunderbare Tatsache, wie Gott durch die Propheten redete, und beschreibt dann, inwiefern Jesus noch viel besser ist (1,1-3). Er ist „zum Erben über alles“ gesetzt worden (1,2); Er war beteiligt an der Schöpfung; Er ist die höchste Offenbarung Gottes; Er erhält und erlöst uns. Warum das so ist, liegt in der Person Jesus selbst.

Jesus „spiegelt die Herrlichkeit Gottes wider, und alles an ihm ist ein Ausdruck des Wesens Gottes“ (1,3a). Die The Message Bible schreibt, „Er ist das vollkommene Spiegelbild Gottes; Gottes Wesen ist ihm aufgeprägt.“

Jesus kam, unser Leben in Ordnung zu bringen. „Nachdem er uns durch seinen Tod von unseren Sünden gereinigt hat, setzte er sich auf den Ehrenplatz an der rechten Seite des herrlichen Gottes im Himmel“ (3b). Dass Er Sich setzte, ist ein Zeichen dafür, dass Sein Werk beendet war (s. Johannes 19,30).

Es gibt immer Menschen, die die Wahrheit nicht anerkennen. Heute argumentieren einige, dass Jesus „nur ein großer religöser Lehrer“ gewesen sei, nichts weiter. Ähnlich argumentierten damals welche, Er sei „nur ein Engel“. Der Autor des Hebräerbriefes schreibt, „Gottes Sohn ist weit mächtiger als die Engel, so wie auch der Name, den Gott ihm gab, viel erhabener ist als ihre Namen“ (1,4). Dann erklärt er, warum Jesus über den Engeln steht.

In der Bibel werden Engel rund 300 Mal erwähnt. Was wissen wir über sie?

Im heutigen Abschnitt sehen wir, dass Engel Gott anbeten und Ihm dienen (1,6-7). Sie sind Gottes Boten (1,7). Es sind geistliche Wesen, „die Gott als Helfer zu denen sendet, welche die Rettung erben werden“ (1,14) – sie dienen also Christen.

Engel sind dir näher, als du denkst. Sie behühten und schützen dich (Psalm 91,11). „Gott hat seinen Engeln befohlen, dich zu beschützen, wohin du auch gehst“ (Psalm 91,11). Ein Engel beispielsweise stärkte Jesus in Getsemane (Lukas 22,43). Jede Gemeinde hat einen Engel (Offenbarung Kapitel 1-3).

Aber Jesus ist viel höher als sie. Der Verfasser des Briefes führt sieben Stellen aus dem Alten Testament an, um Jesu Erhabenheit über die Engel zu untermauern (Psalm 2,7; 2. Samuel 7,14; 5. Mose 32,43; Psalme 45,7-8; 102,26-28; 104,4; 110,1).

Alle diese Stellen sind Antworten an jeden, der behauptet, Jesus sei nur ein Engel oder (was heutzutage wahrscheinlicher ist) ein „großer religiöser Lehrer“ gewesen. Das stärkste Argument für Jesu Göttlichkeit steht in Hebräer 1,8: „Aber zu seinem Sohn spricht er: »Dein Thron, o Gott, …“

Gebet

Herr, danke, dass Du Engel schickst, uns zu bewahren und zu schützen. Danke, dass sie uns dienen. Aber mehr noch danken wir Dir für Jesus, der viel höher ist als alle Engel.
Altes Testament

Klagelieder 3,40–5,22

40 Kommt, wir wollen unser Leben sorgfältig prüfen
 und wieder zurückkehren zum HERRN!
41 Ihm wollen wir unsere Herzen öffnen,
 zu unserem Gott im Himmel die Hände erheben:
42 »Herr, wir haben gesündigt und dir die Treue gebrochen
 – und das hast du uns nicht vergeben!

43 Stattdessen hast du dich in Zorn gehüllt,
 du hast uns verfolgt und erbarmungslos getötet!
44 In einer dichten Wolke hast du dich verborgen,
 kein Gebet konnte mehr zu dir durchdringen.
45 Du hast dafür gesorgt, dass die Völker uns wie Dreck behandeln,
 zum Abschaum der Menschheit sind wir geworden.

46 Unsere Feinde stecken die Köpfe zusammen
 und zerreißen sich das Maul über uns.
47 Angst und Schrecken haben uns gepackt,
 überall erlebten wir Zerstörung und Tod.«
48 Mein geliebtes Volk ist dem Untergang nahe,
 darum muss ich hemmungslos weinen.

49 Unaufhörlich fließen meine Tränen.
 Ich werde so lange keine Ruhe finden,
50 bis der HERR vom Himmel herabschaut
 und unser Schicksal endlich beachtet.
51 Mir bricht das Herz, wenn ich sehe,
 wie es den Frauen in der Stadt ergeht.

52 Ich habe meinen Feinden nichts getan,
 doch sie haben mich gefangen wie einen Vogel.
53 Sie stürzten mich lebend in einen Brunnen
 und warfen Steine auf mich herab.
54 Das Wasser schlug über mir zusammen,
 und ich dachte schon: »Das ist das Ende!«

55 Da schrie ich zu dir um Hilfe, o HERR,
 tief unten aus der Grube flehte ich dich an,
56 deine Ohren nicht vor mir zu verschließen.
 Und wirklich: Du hast mich erhört!
57 Als ich rief, kamst du mir ganz nahe und sprachst:
 »Fürchte dich nicht!«

58 Herr, du bist für mich eingetreten
 und hast mein Leben gerettet.
59 Du weißt, wie viel Unrecht ich erleiden musste.
 HERR, schaffe du mir nun Recht!
60 Du kennst die Rachsucht meiner Feinde
 und die Pläne, die sie gegen mich schmieden.

61 HERR, du hast gehört, wie sie mich schmähen,
 ihre finsteren Intrigen sind dir nicht verborgen.
62 Tagein, tagaus verhöhnen sie mich,
 immer ziehen sie über mich her.
63 Sieh sie dir an und hör doch die Spottlieder,
 die sie von früh bis spät über mich singen!

64 Ich bitte dich: Vergelte es ihnen, o HERR!
 Gib ihnen den gerechten Lohn für ihre Taten!
65 Lass ihre Herzen hart und verblendet sein, ja,
 möge dein Fluch über sie kommen!
66 Verfolge sie, bis dein Zorn sie trifft,
 und lass sie von deiner Erde verschwinden!

Jerusalems Elend

4 Ach, das Gold hat seinen Glanz verloren,
 stumpf und matt ist es geworden.
 Die kostbaren Steine des Tempels
 liegen verstreut an allen Straßenecken.

2 Die jungen Männer Zions,
 für uns so wertvoll wie reines Gold,
 werden nun verächtlich behandelt
 wie gewöhnliches Tongeschirr.

3 Selbst Schakale säugen ihre Jungen,
 aber die Mütter meines Volkes sind grausam
 zu ihren Kindern wie ein Strauß in der Wüste.

4 Der Säugling schreit vor Durst,
 die Zunge klebt ihm am Gaumen.
 Kleine Kinder betteln um Brot,
 doch niemand gibt ihnen ein Stück.

5 Wer früher nur das Feinste aß,
 bricht nun vor Hunger auf der Straße zusammen.
 Wer früher auf purpurfarbenen Kissen schlief,
 liegt jetzt mitten im stinkenden Dreck.

6 Mein Volk hat schwer gesündigt
 – schlimmer noch als die Leute von Sodom,
 die plötzlich und ohne menschliches Zutun
 ein schreckliches Ende fanden.

7 Einst waren unsere Fürsten gesund und schön:
 Ihre Zähne blitzten so weiß wie Schnee,
 und ihre Wangen schimmerten rot wie Korallen,
 ihre ganze Erscheinung glich einem funkelnden Juwel.

8 Jetzt aber ist ihr Gesicht dunkel wie Ruß,
 sie sind bis auf die Knochen abgemagert,
 und ihr Körper ist so spindeldürr geworden,
 dass man sie auf der Straße nicht wiedererkennt.

9 Wer vom Schwert der Feinde durchbohrt wurde,
 hatte es sogar noch besser als jene, die überlebten.
 Sie verhungerten und starben einen qualvollen Tod,
 weil keine Ernte mehr eingebracht werden konnte.

10 Am Ende war die Not so groß geworden,
 dass mein Volk weder aus noch ein wusste.
 Liebevolle Mütter haben dann aus lauter Verzweiflung
 ihre eigenen Kinder gekocht und gegessen!

11 Der HERR hat seinem Zorn freien Lauf gelassen
 und die sengende Glut über uns ausgegossen.
 Er hat in der Stadt Zion ein Feuer gelegt,
 das sie bis auf die Grundmauern niederbrannte.

12 Was niemand für möglich gehalten hätte,
 ist nun vor den Augen der Völker geschehen:
 Die Feinde sind in Jerusalem eingezogen,
 im Triumph schritten sie durch seine Tore.

13 Es musste so kommen wegen der Schuld der Propheten
 und wegen der Sünden, die die Priester begingen:
 Unschuldige Menschen haben sie umgebracht
 – und das inmitten der Stadt!

14 Jetzt taumeln sie selbst durch die Straßen wie Blinde,
 die ihren Weg nicht finden.
 Ihre Kleider sind so mit Blut besudelt,
 dass niemand sie zu berühren wagt.

15 »Aus dem Weg!«, ruft man ihnen zu.
 »Ihr seid unrein! Aus dem Weg! Rührt uns nicht an!«
 So müssen sie fliehen und irren umher.
 Sogar in anderen Ländern sagt man:
 »Bei uns können sie nicht bleiben!«

16 Der HERR hat sich von ihnen abgewandt
 und sie eigenhändig aus dem Land vertrieben.
 Niemand mehr erweist den Priestern Respekt
 oder erbarmt sich über die alten Männer.

17 Wir warteten unentwegt auf Hilfe,
 doch alles Hoffen war vergeblich!
 Das Volk, nach dem wir Ausschau hielten,
 konnte uns auch nicht retten.

18 Die Feinde verfolgten uns auf Schritt und Tritt,
 niemand wagte sich mehr auf die Straße.
 Unsere Tage waren gezählt, wir waren verloren,
 jetzt war unser Ende gekommen!

19 Die Verfolger stürzten sich so schnell auf uns
 wie ein Adler, der auf seine Beute herabstößt.
 Auf der Flucht ins Bergland holten sie uns ein,
 und in der Wüste lauerten sie uns auf.

20 Unseren König, den der HERR auserwählt hat,
 haben sie uns genommen, und mit ihm unser Leben!
 Dabei dachten wir, er würde uns vor den Völkern schützen
 wie ein Schatten vor der glühenden Sonne.

21 Lacht nur schadenfroh, ihr Edomiter im Land Uz!
 Der Kelch mit Gottes Zorn kommt auch zu euch!
 Ob ihr wollt oder nicht, ihr müsst daraus trinken,
 dann werdet ihr taumeln und nackt am Boden liegen.

22 Freue dich, Zion, deine Schuld ist gesühnt!
 Gott wird dich nie mehr in die Gefangenschaft führen.
 Aber eure Schuld, ihr Edomiter, bringt er ans Licht!
 Ja, er wird euch zur Rechenschaft ziehen.

Herr, führe uns zurück zu dir!

5 HERR, vergiss nicht, was man uns angetan hat!
 Sieh doch, wie wir gedemütigt werden!
2 Unser Grund und Boden gehört einem anderen Volk,
 und in unseren Häusern wohnen jetzt Fremde!
3 Wir sind verlassen wie Waisenkinder,
 unsere Mütter schutzlos wie Witwen!
4 Unser eigenes Trinkwasser müssen wir bezahlen,
 und auch Brennholz bekommen wir nur gegen Geld.
5 Der Feind sitzt uns unbarmherzig im Nacken;
 wir sind erschöpft, doch man gönnt uns keine Ruhe.
6 Wir unterwarfen uns den Ägyptern und Assyrern,
 um genug Brot zu essen zu haben.
7 Unsere Vorfahren leben schon lange nicht mehr,
 wir aber müssen nun für ihre Schuld bezahlen.
8 Sklaven sind zu Herrschern über uns geworden,
 und keiner schützt uns vor ihrer Willkür.
9 Unter Lebensgefahr müssen wir nach Nahrung suchen,
 denn Räuberbanden machen das ganze Land unsicher.
10 Wir sind vom Hunger ausgezehrt,
 unsere Körper glühen vor Fieber.
11 In Zion haben sie unsere Frauen vergewaltigt,
 in den Städten Judas vergingen sie sich an den Mädchen.
12 Sie haben die führenden Männer aufgehängt
 und die Obersten all ihrer Ehre beraubt.
13 Unsere Männer müssen Korn mahlen wie Sklaven,
 die Jungen brechen beim Holzschleppen zusammen.
14 Die Alten sitzen nicht mehr am Stadttor beieinander,
 und die Jungen spielen keine Instrumente mehr.
15 Aus unserem Leben ist alle Freude verflogen,
 das Singen und Tanzen ist zum Trauerlied geworden.
16 Wir haben unseren Ruhm und Glanz verloren;
 es ist aus mit uns, weil wir gegen Gott gesündigt haben.
17 Darum ist unser Herz traurig und krank,
 und unsere Augen sind müde vom Weinen.
18 Denn der heilige Berg Zion ist verwüstet,
 wilde Füchse streunen nun dort umher.

19 Aber du, HERR, regierst für immer und ewig,
 ja, du bist König für alle Zeiten.
20 Warum hast du uns all die Jahre vergessen?
 Willst du uns etwa für immer verlassen?
21 HERR, führe uns doch zurück zu dir,
 damit wir zu dir umkehren können!
 Lass unser Leben wieder so sein wie früher!
22 Oder hast du uns für immer verstoßen?
 Hat dein Zorn über uns denn kein Ende?

Kommentar

Jesus ist der gesalbte Messias

Der Verfasser der Klagelieder schreibt, „Lasst uns unsere Herzen und Hände zu Gott im Himmel erheben“ (3,41). Das Erheben von Herz und Händen scheint zum Beten dazu zu gehören. Das Erheben der Hände ist also weder exzentrisch noch eigenartig. Es ist die traditionelle Art zu beten, sowohl im Alten als auch im Neuen Testament.

Der Autor forder das Volk auf, „Lasst uns unser Verhalten überprüfen und wieder zum Herrn umkehren“ (3,40). Das ist eine wichtige Übung im Leben eines jeden Gläubigen. Bitte Gott, dir die Lebensbereiche zu zeigen, die du in Ordnung bringen musst.

Wenn es welche gibt, kehre um zu Gott, bekenne und bereue (3,42ff). Wegen dem, was Jesus für dich getan hat, weißt du, dass dir vergeben und deine Beziehung zu Gott wieder heil ist. Wie so viele andere weist auch diese Passage im Alten Testament auf Jesus hin.

Der Verfasser der Klagelieder sagt, „Du aber, Herr, herrschst ewig! Dein Thron besteht über alle Generationen“ (5,19).

Im Hebräerbriefs heißt es über Jesus: „Dein Thron, o Gott, steht für immer und ewig… Deshalb, o Gott, hat dein Gott dich gesalbt und das Öl der Freude über dich ausgegossen“ (Hebräer 1,8-9). Jesus ist der von Gott Gesalbte – der Christus, der Messias.

Er ist derjenige, auf den die Bibel zeigt. Das Volk Gottes wartete auf den „Gesalbten des Herrn“ (4,20). Das hebräische Wort für „gesalbt“ heißt „Meshiach“. Von ihm leiten wir das Wort Messias ab. Weiter heißt es, „auch zu dir wird der Becher des Zorns des Herrn kommen“ (4,21). Jesus sprach von dem Kelch, aus dem Er trinken müsse (Markus 10,38; Johannes 18,11). Jesus denkt dabei an den Becher des Zorn Gottes über die Sünde.

Gottes Zorn ist nicht vergleichbar mit unserem. An ihm ist kein Funken Bosheit, Kleinlichkeit oder Heuchelei. Er ist die Reaktion des heiligen und liebenden Gottes auf Sünde. Stellen wie diese helfen uns dabei zu verstehen, wie schwer unsere Sünde in Gottes Augen wiegt und wie erstaunlich es ist, dass Jesus am Kreuz den Zorn Gottes über unsere Sünde auf Sich genommen hat.

Der Prophet erkannte, dass ihre Sünde sie von Gott trennte: „Du hast dich in einer Wolke verborgen, sodass dich kein Gebet erreichte“ (3,44). Diese Trennung nahm Jesus weg, als Er den Kelch des Zorns Gottes trank und damit die Reinigung unserer Sünde bewirkte. Das ist die Antwort auf das Gebet des Verfassers der Klagelieder, als er betete, „Herr, bring uns wieder zu dir zurück, damit wir uns zu dir wenden! Mach unsere Tage neu, damit sie wie früher werden“ (5,21).

Aufgrund von Jesus, des Gesalbten, der den Kelch trank, ist Gott nicht mehr unter einer Wolke verborgen, und deine Gebete dringen zu Ihm durch. Du kannst Herz und Hände zu Gott erheben. Er wird dich wiederherstellen und erneuern.

Auch wenn die Bibel viel von Gericht spricht, können diese Stellen vor dem Hintergrund von Jesus gelesen werden, der das wahre Wesen Gottes offenbart und der dich von deiner Sünde reinigt.

Gebet

Vater, ich danke Dir für Jesus. Danke, dass ich durch Jesus wissen und verstehen kann, wer Du bist. Danke, dass Jesus der Schlüssel zum Leben ist.

Pippa fügt hinzu

Hebräer 1,7.14

„Von den Engeln heißt es: „Er macht seine Engel zu Winden und seine Diener zu Feuerflammen.““

„Denn Engel sind nur Diener. Sie sind Geister, die Gott als Helfer zu denen sendet, welche die Rettung erben werden.“

Ich kenne Geschichten von unerklärlichen und erstaunlichen Rettungen und Interventionen, die gut auf Engel zurückzuführen sein könnten. Ich finde es unglaublich ermutigend zu wissen, dass Engel vom Himmel auf die Erde kommen und Menschen helfen, die Gott dringeng brauchen.

Vers des Tages

Hebräer 1,1-2

In der Vergangenheit hat Gott immer wieder und auf vielfältige Weise durch die Propheten zu unseren Vorfahren gesprochen. Doch jetzt, in dieser letzten Zeit, sprach Gott durch seinen Sohn zu uns. Durch ihn schuf Gott Himmel und Erde, und ihn hat er auch zum Erben über alles eingesetzt.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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