Tag 279

Kann ein Leopard sein geflecktes Fell wechseln?

Weisheit Psalm 118,1–16
Neues Testament Kolosser 2,6–23
Altes Testament Jeremia 11,18–13,27

Einführung

Brian Emmett hatte eine kriminelle Karriere eingeschlagen. Er dealte im Süden Londons mit Drogen und war Zeitgenosse und Freund der berüchtigten Kray Zwillinge.

Brian hatte einen Sohn, Michael, der schon in jungen Jahren in den „Familienbetrieb“ mit einstieg. Vater und Sohn schmuggelten erfolgreich gemeinsam Drogen, bis sie eines Abends bei einer großen Drogenrazzia in einem kleinen Fischerhafen in Devon festgenommen wurden. Dabei wurden vier Tonnen Cannabis mit einem Verkehrswert von über 15 Mio. Euro sichergestellt.

Der Drogenfund galt damals als der bis dato größte Fahndungserfolg im Vereinten Königreich. Beide Männer wurden zu zwölfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.

1994 hörten die beiden im Gefängnis in Exeter von Alpha und beschlossen, es auszuprobieren. Sie wurden vom Heiligen Geist erfüllt und ihr Leben veränderte sich von Grund auf.

Während die beiden ihre Haftstrafen absaßen, wurden sie regelmäßig in andere englische Gefängnisse verlegt, wie es üblich ist. In jedem neuen Gefängnis, in das sie verlegt wurden, führten sie Alpha durch und immer mehr Häftlinge erlebten zum ersten Mal, dass Gott sie liebt.

Seit den ersten Anfängen von Alpha im Gefängnis ist diese Arbeit enorm gewachsen. Inzwischen haben mehr als 50.000 Männer und Frauen in Duzenden von Ländern an Alpha im Gefängnis teilgenommen.

In einem Interview fragte ich Michael, was für einen Unterschied Jesus in seinem Leben gemacht habe? Seine Antwort: „Ich war jahrelang drogenabhängig und fest in der kriminellen Szene verwurzelt. Man nahm mir den harten Kerl ab, aber innerlich war ich kaputt. Da war ein riesen Loch in mir, das ich mit allem Möglichen zu füllen versuchte, aber es funktionierte nicht. Jesus ist real. Er kennt mich und hat mich von Innen heil gemacht. Der Unterschied ist krass – Heilung und Veränderung meiner Gedanken und meines Herzens. Der Fluch über meiner Familie ist gebrochen.“

Brians und Michaels Leben haben sich total verändert, weil Jesus sie von ihren Süchten und von ihrer Sünde befreit hat, die ihr Leben zerstört haben. Sie sind nicht rückfällig geworden.

Kannst auch du dich ändern? Es gehört zu den schwierigsten Dingen im Leben, eine schlechte Angewohnheit oder Sünde aufzugeben. In unserem Abschnitt aus dem Alten Testament fragt heute Jeremia, „Kann ein Leopard sein geflecktes Fell wechseln?“ (Jeremia 13,23)

Weisheit

Psalm 118,1–16

Ein Dankgottesdienst nach dem Sieg

1 Dankt dem HERRN, denn er ist gut,
 und seine Gnade hört niemals auf!

2 Alle Israeliten sollen es sagen:
 Seine Gnade hört niemals auf!
3 Die Priester sollen einstimmen:
 Seine Gnade hört niemals auf!
4 Alle, die Ehrfurcht vor ihm haben, sollen rufen:
 Seine Gnade hört niemals auf!

5 In auswegloser Lage schrie ich zum HERRN.
 Da holte er mich aus der Bedrängnis heraus
 und schenkte mir wieder die Freiheit.
6 Der HERR ist auf meiner Seite,
 ich brauche mich vor nichts
 und niemandem zu fürchten.
 Was kann ein Mensch mir schon antun?
7 Der HERR steht für mich ein und hilft mir;
 darum werde ich die Niederlage meiner Feinde erleben.

8 Es ist viel besser, beim HERRN Schutz zu suchen,
 als sich auf Menschen zu verlassen.
9 Es ist viel besser, beim HERRN Schutz zu suchen,
 als mit denen zu rechnen, die mächtig
 und einflussreich sind.
10 Ich war von feindlichen Völkern eingekreist,
 aber mit der Hilfe des HERRN schlug ich sie in die Flucht.
11 Sie hatten mich von allen Seiten umzingelt,
 aber mit der Hilfe des HERRN schlug ich sie in die Flucht.
12 Sie fielen über mich her wie ein Bienenschwarm,
 aber mit der Hilfe des HERRN schlug ich sie in die Flucht.
 Wie ein Strohfeuer erlischt,
 so schnell war es mit ihnen vorbei.
13 Sie haben mich erbittert bekämpft,
 um mich zu Fall zu bringen,
 doch der HERR hat mir geholfen.
14 Er hat mir Kraft gegeben und mich gerettet;
 nun kann ich wieder fröhlich singen.

15-16 Hört die Freudenrufe und Siegeslieder
 in den Zelten der Menschen,
 die für Gott leben! Sie singen:
 »Der HERR vollbringt gewaltige Taten!
 Er hat die Hand erhoben
 zum Zeichen des Sieges
 – ja, mit seiner Kraft vollbringt er Gewaltiges!«

Kommentar

Verwandelt mit Gottes Hilfe

Machst du dir viele Gedanken darüber, was andere über dich denken oder sagen? Sorgst du dich, was sie dir antun oder dass sie dich unfair behandeln oder ablehnen könnten?

Mach dir klar, wie groß Gott und wie klein unsere Probleme neben Seiner Macht sind. Der Psalmist dankt dem Herrn für Seine große Liebe (1-4; GNB). Er schreibt, „Als ich von allen Seiten bedrängt war, schrie ich zum Herrn um Hilfe. Er erhörte mich und machte mich frei“ (118,5; GNB).

Freiheit gibt unserem Leben eine neue Perspektive. Der Psalmist wendet sich an Gott, weil er weiß, auf Ihn ist Verlass: „Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was können mir Menschen anhaben? Der Herr steht zu mir und hilft mir und ich werde über meine Feinde triumphieren“ (6-7).

Preise Gott heute wie der Psalmist: „Der Herr ist meine Stärke und mein Lobpreis, er hat mich gerettet“ (118,14).

Gebet

Herr, ich danke Dir, dass Du immer bei mir bist. Du bist meine Hilfe, meine Stärke, meine Rettung und mein Lobpreis.
Neues Testament

Kolosser 2,6–23

Bleibt mit Christus verbunden

6 Ihr habt Jesus Christus als euren Herrn angenommen; nun lebt auch in der Gemeinschaft mit ihm. 7 Wie ein Baum in der Erde, so sollt ihr in Christus fest verwurzelt bleiben, und nur er soll das Fundament eures Lebens sein. Haltet fest an dem Glauben, den man euch lehrte. Für das, was Gott euch geschenkt hat, könnt ihr ihm gar nicht genug danken.

8 Passt auf, dass ihr nicht auf Weltanschauungen und Hirngespinste hereinfallt. All das haben sich Menschen ausgedacht; aber hinter ihren Gedanken stehen dunkle Mächte und nicht Christus.

9 Nur in Christus ist Gott wirklich zu finden, denn in ihm lebt er in seiner ganzen Fülle. 10 Deshalb lebt Gott auch in euch, wenn ihr mit Christus verbunden seid. Er ist der Herr über alle Mächte und Gewalten. 11 Durch euren Glauben an Christus habt ihr euer altes, sündiges Leben aufgegeben. Nun seid auch ihr Beschnittene – nicht durch eine äußerliche Beschneidung, wie Menschen sie vornehmen, sondern durch die Beschneidung, wie ihr sie durch Christus erfahren habt. 12 Damit meine ich die Taufe, die euer altes Leben beendet hat; durch sie wurdet ihr mit Christus begraben. Ebenso seid ihr auch mit Christus zu einem neuen Leben auferweckt worden durch den Glauben an die Kraft Gottes, der ihn von den Toten auferstehen ließ.

13 Früher wart ihr gewissermaßen unbeschnitten, denn ihr habt euch von eurer sündigen Natur bestimmen lassen und wart durch eure Schuld von Gott getrennt. In seinen Augen wart ihr tot, aber er hat euch mit Christus lebendig gemacht und alle Schuld vergeben. 14 Gott hat den Schuldschein, der uns mit seinen Forderungen so schwer belastete, für ungültig erklärt. Ja, er hat ihn zusammen mit Jesus ans Kreuz genagelt und somit auf ewig vernichtet. 15 Auf diese Weise wurden die Mächte und Gewalten entwaffnet und in ihrer Ohnmacht bloßgestellt, als Christus über sie am Kreuz triumphierte.

Freiheit durch Christus

16 Darum lasst euch keine Vorschriften machen über eure Ess- und Trinkgewohnheiten oder bestimmte Feiertage, über den Neumondtag und über das, was man am Sabbat tun darf oder nicht. 17 Das alles sind nur schwache Abbilder, ein Schatten von dem, was in Christus Wirklichkeit geworden ist. 18 Lasst eure Rettung deshalb von niemandem in Frage stellen. Schon gar nicht von solchen Leuten, die sich in falsch verstandener Demut gefallen, Engel zu verehren, und sich dabei stolz auf ihre Visionen berufen! Diese Menschen haben nicht den geringsten Grund, sich derart aufzuspielen. Sie drehen sich ja doch nur um sich selbst 19 und halten sich nicht mehr an Christus, der doch das Haupt der Gemeinde ist. Denn nur von ihm her kann die Gemeinde als sein Leib zusammengehalten werden und – gestützt durch die verschiedenen Gelenke und Bänder – so wachsen, wie Gott es will.

20 Wenn ihr nun mit Christus gestorben seid, dann seid ihr auch von den Mächten und Zwängen dieser Welt befreit. Weshalb unterwerft ihr euch dann von neuem ihren Forderungen und lebt so, als wäre diese Welt für euch maßgebend? 21 Weshalb lasst ihr euch vorschreiben: »Du darfst dieses nicht anfassen, jenes nicht essen und musst dich von ganz bestimmten Dingen fernhalten«? 22 Sie alle sind doch dazu da, dass man sie für sich nutzt und verzehrt. Warum also lasst ihr euch noch Vorschriften von Menschen machen? 23 Möglich, dass manche, die danach leben, den Anschein von Weisheit erwecken. Schließlich glänzen sie mit ihrer selbst erdachten Frömmigkeit, geben sich dabei auch noch bescheiden und schonen bei asketischen Übungen ihren Körper nicht. Doch das alles bringt uns Gott nicht näher, sondern es dient ausschließlich menschlichem Ehrgeiz und menschlicher Eitelkeit.

Kommentar

Verwandelt von Jesus

Manchmal machen wir unseren Glauben unnötig kompliziert. Wir glauben, verschiedene Dinge verstehen oder tun zu müssen, um zur „geistlichen Elite“ dazu zu gehören. Diese falsche Lehre greift Paulus scharf an.

Alles, was du brauchst, ist Jesus. Es geht nicht darum, Ihm etwas hinzuzufügen, sondern auszuleben, was du bereits in Ihm hast: „Ihr habt Jesus Christus als euren Herrn angenommen; nun lebt auch in der Gemeinschaft mit ihm. Wie ein Baum in der Erde, so sollt ihr in Christus fest verwurzelt bleiben, und nur er soll das Fundament eures Lebens sein“ (2,6-7a; Hfa).

Paulus warnt die Kolosser vor falschen Lehrern, die versuchen, sie mit „irgendwelchen Gedankengebäuden und hochtrabenden Unsinn [zu] verwirren, die nicht von Christus kommen“ (2,8). Es braucht keinen Hokuspokus, um „die Fülle Gottes“ (9a) zu erkennen.

Die Worte finden wir, als Paulus den Empfängern seines Briefes erklärte, dass sie sich nicht beschneiden lassen müssen, weil sie bereits beschnitten sind – „nicht durch einen äußerlichen Eingriff. Eure Beschneidung kam durch Christus“ (2,11). Wer getauft ist, muss nicht beschnitten werden (2,12). Die Taufe ist ein Symbol für etwas noch Unglaublicheres als die Beschneidung: für Tod und Auferstehung.

Du bist in Christus. „Als ihr getauft wurdet, seid ihr mit Christus [gestorben und] begraben worden, und durch die Taufe seid ihr auch mit ihm zusammen auferweckt worden“ (2,12; GNB). Auf diese Weise wurdest du von deiner sündigen Natur befreit – von deinem „alten Wesen abgetrennt“ (11b). Das starb mit Christus und wurde mit Ihm begraben. „Vorher wart ihr tot aufgrund eurer Schuld und weil euer altes Ich euch bestimmt hat. Doch Gott hat euch mit Christus lebendig gemacht“ (2,13).

In der Antike wurden Triumphe über verhasste Feinde mit einem großen öffentlichen Spektakel gefeiert (2,15). Die Kriegsbeute, zu der häufig viele entwaffnete Gefangene gehörten, wurde öffentlich zur Schau gestellt.

Führe dir den unfassbaren Sieg Jesu am Kreuz vor Augen: „Er hat uns unsere ganze Schuld vergeben. Den Schuldschein… hat er für ungültig erklärt. Er hat ihn ans Kreuz genagelt und damit für immer beseitigt. Die Mächte und Gewalten, die diesen Schuldschein gegen uns geltend machen wollten, hat er entwaffnet und vor aller Welt zur Schau gestellt, er hat sie in seinem Triumphzug“ (13b-15; GNB).

Jesus hat alles erledigt. Du musst nichts mehr tun: „Lasst euch deshalb von niemandem verurteilen, nur weil ihr bestimmte Dinge esst oder trinkt oder weil ihr bestimmte Feiertage, religiöse Feste oder Sabbate haltet oder nicht haltet“ (2,16). Du brauchst nur Christus. Er „ist der Herr über alles und das Haupt des Leibes, der Gemeinde. Von ihm her wird der ganze Leib zusammengehalten und versorgt, damit er zur vollen Größe emporwächst, wie es Gott gefällt“ (19; GNB).

Gebet

Herr Jesus, ich danke Dir! Als Du in vermeintlicher Niederlage für mich und die ganze Menschheit am Kreuz hingst, hast Du doch den Sieg über alle Mächte und Gewalten davongetragen. Danke, dass Du mich von Schuld und Sünde, von Süchten und Tod befreist. Bitte hilf mir, mich nie wieder von irgendetwas oder irgendjemandem festhalten zu lassen.
Altes Testament

Jeremia 11,18–13,27

Jeremia in Lebensgefahr

18 Der HERR ließ mich wissen, dass meine Feinde mich umbringen wollten. Vorher hatte ich nicht damit gerechnet,
19 ich war ahnungslos wie ein Lamm, das zum Schlachten geführt wird; ich wusste nichts von ihren Plänen. Sie beschlossen:
 »Wir hauen diesen Baum um,
 solange er noch in voller Blüte steht.
 Wir lassen diesen Mann
 vom Erdboden verschwinden,
 dann wird keiner mehr an ihn denken.«
20 Da betete ich: »HERR, allmächtiger Gott!
 Du bist ein gerechter Richter,
 du prüfst ganz genau,
 was in einem Menschen vorgeht.
 Lass mich mit eigenen Augen sehen,
 wie du sie für ihre Bosheit bestrafst!
 Dir habe ich meinen Fall anvertraut.

21 Die Leute von Anatot trachten mir nach dem Leben. ›Hör auf, im Namen des HERRN zu weissagen‹, drohen sie, ›sonst bringen wir dich um!‹« 22 Doch der HERR, der allmächtige Gott, sprach zu mir: »Ich werde sie dafür strafen! Ihre jungen Männer werden im Krieg fallen und die Kinder verhungern. 23 Keiner von ihnen wird überleben. Wenn die Zeit gekommen ist, bringe ich Unheil über die Leute von Anatot.«

Warum geht es den Gottlosen so gut?

12 1 HERR, wenn ich dich anklagte,
 dann würdest du am Ende
 ja doch recht behalten.
 Trotzdem will ich mit dir
 über deine Gerechtigkeit reden:
 Warum geht es den Menschen,
 die dich missachten, so gut?
 Warum leben alle, die dir untreu sind,
 in Ruhe und Frieden?
2 Du hast sie eingepflanzt,
 und sie haben Wurzeln geschlagen;
 sie wachsen und bringen Frucht.
 Ständig führen sie deinen Namen im Mund,
 aber ihr Herz ist weit von dir entfernt.
3 HERR, du kennst mich ganz genau,
 du siehst mich und weißt,
 dass mein Herz dir gehört.
 Reiß diese Menschen aus dem Leben wie Schafe,
 die man zur Schlachtbank führt!
 Sie dürfen dem Todesurteil nicht entgehen!
4 Wie lange soll die Dürre
 in unserem Land noch dauern?
 Das Gras ist längst vertrocknet,
 das Vieh ist verendet,
 und die Vögel sind fortgezogen.
 Dies alles geschah
 wegen der Bosheit der Menschen.
 Sie sagen: »Gott weiß doch selbst nicht,
 was aus uns wird.«

5 Gott antwortete mir:
 »Wenn du schon mit Fußgängern
 kaum Schritt halten kannst,
 wie willst du dann mit Pferden
 um die Wette laufen?
 Und wenn du dich nur
 im friedlichen Land sicher fühlst,
 was willst du dann erst
 im gefährlichen Dickicht am Jordan tun?
6 Denn sogar deine Brüder
 und andere Verwandte haben dich betrogen.
 Ja, auch sie verleumden dich hinter deinem Rücken.
 Darum trau ihnen nicht,
 selbst wenn sie freundlich mit dir reden!«

Gott klagt über sein Land

7 »Ich habe Israel aufgegeben;
 das Volk, das ich über alles liebe,
 habe ich verstoßen
 und es seinen Feinden ausgeliefert.
8 Mein eigenes Volk hat sich gegen mich gewandt,
 es führte sich auf wie ein Löwe,
 der mich aus dem Dickicht anbrüllt.
 Darum ertrage ich es nicht mehr!
9 Nun sind sie wie ein Vogel mit buntem Gefieder,
 über dem Raubvögel kreisen
 und auf den sie herabstoßen.
 Los, bringt alle wilden Tiere her,
 damit sie mein Volk fressen!
10 Viele fremde Hirten sind
 durch meinen Weinberg gezogen
 und haben ihn zerstört,
 meine Felder haben sie zertrampelt
 und meinen schönen Acker zur Einöde gemacht.
11 Ja, das ganze Land ist verwüstet;
 kahl und einsam liegt es da vor meinen Augen.
 Es ist zur Einöde geworden,
 aber niemanden kümmert das.
12 Über die kahlen Hügel in der Wüste
 rücken die Eroberer heran.
 Denn ich, der HERR,
 habe einen Krieg ausbrechen lassen,
 der die Bewohner des ganzen Landes ausrottet;
 niemand bleibt davon verschont.
13 Dieses Volk hat Weizen gesät,
 aber Dornen geerntet.
 Alle Mühe war umsonst:
 Sie konnten sich nicht über die Ernte freuen
 – mein glühender Zorn hat alles vernichtet.«

Gottes Botschaft für die Nachbarvölker

14 »So spricht der HERR: Die grausamen Nachbarvölker, die das Land zerstören, das ich meinem Volk Israel gegeben habe – sie alle werde ich aus ihrer Heimat fortjagen, ebenso wie das Volk von Juda. 15 Aber nachdem ich sie vertrieben habe, werde ich mit ihnen Erbarmen haben und jedes Volk wieder in sein Land und in seine Heimat zurückbringen. 16 Und wenn diese Völker den Glauben der Israeliten von ganzem Herzen annehmen, wenn sie in meinem Namen schwören: ›So wahr der HERR lebt!‹, wie sie früher Israel gelehrt haben, im Namen Baals zu schwören, dann werden sie mitten unter meinem Volk wohnen und gedeihen. 17 Wenn aber ein Volk nicht auf mich hören will, reiße ich es mitsamt der Wurzel aus und lasse es zugrunde gehen. Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort.«

Der verrottete Gürtel

13 1 Der HERR sprach zu mir: »Kauf dir einen Gürtel aus Leinen, binde ihn dir um und sorg dafür, dass er nicht nass wird!« 2 Ich kaufte einen Gürtel und legte ihn an, so wie der HERR es mir befohlen hatte.

3 Dann gab er mir noch einen Auftrag: 4 »Geh mit deinem neuen Gürtel an den Euphrat und versteck ihn dort in einer Felsspalte!« 5 Wieder tat ich, was der HERR mir gesagt hatte, ging zum Euphrat und versteckte den Gürtel dort.

6 Nach langer Zeit sprach der HERR zu mir: »Geh zurück an den Euphrat und hol den Gürtel, den du auf meinen Befehl dort versteckt hast!« 7 Da wanderte ich wieder zum Euphrat und holte den Gürtel aus seinem Versteck hervor. Doch er war verrottet und zu nichts mehr zu gebrauchen.

8 Der HERR sprach zu mir: 9 »Genauso werde ich den Hochmut der Bewohner von Jerusalem und ganz Juda zunichtemachen. 10 Sie sind ein boshaftes Volk, das sich weigert, auf mich zu hören, und tut, wozu sein Eigensinn es treibt. Anderen Göttern laufen sie nach, dienen ihnen und beten sie an – darum werden sie diesem Gürtel gleichen, der zu nichts mehr zu gebrauchen ist! 11 Wie sich ein Mann seinen Gürtel um die Hüften bindet, so wollte ich, der HERR, mich mit Israel und Juda verbinden. Mein Volk sollten sie sein, meinen Namen bekannt machen, mir Lob und Ehre bringen – doch sie haben mir nicht gehorcht!«

Die Weinkrüge sind voll

12 »Sag ihnen: ›So spricht der HERR, der Gott Israels: Weinkrüge sind dazu da, dass man sie füllt.‹ Wenn sie dir entgegnen: ›Das weiß doch jeder, dass Weinkrüge voll sein müssen!‹, 13 dann antworte: ›Der HERR kündigt euch an: Die Bewohner dieses Landes, die Könige, die als Nachkommen von David regieren, die Priester und Propheten, ja, alle Einwohner von Jerusalem – sie sind die Krüge, und ich werde sie mit Wein füllen, bis sie betrunken sind! 14 Und dann schlage ich sie gegeneinander, so dass einer am anderen zerbricht, die Väter und die Söhne. Ich werde kein Mitleid mit ihnen haben und sie nicht schonen, sondern sie erbarmungslos zerschmettern. Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort.‹«

Nehmt Gottes Warnung ernst!

15 Der HERR hat zu euch gesprochen,
 darum seid nicht überheblich,
 sondern hört genau zu
 und nehmt es euch zu Herzen!
16 Ehrt den HERRN, euren Gott,
 bevor er die Nacht hereinbrechen lässt
 und ihr in der Dämmerung
 auf den Hügeln umherstolpert,
 ehe er das Licht, auf das ihr wartet,
 in tiefe Nacht und hoffnungslose
 Dunkelheit verwandelt.
17 Doch wenn ihr seine Warnungen
 in den Wind schlagt, werde ich heimlich
 über euren Hochmut weinen;
 dann kann ich meine Tränen
 nicht mehr zurückhalten,
 weil Gottes Volk, seine Herde,
 in die Gefangenschaft getrieben wird.

Eine Botschaft für König Jojachin

18 Der Herr sagt:
 »Richtet dem König und seiner Mutter aus:
 Steigt herab vom Thron und setzt euch auf den Boden,
 denn die Zeit eurer glanzvollen Herrschaft ist vorbei!
19 Die Städte im Süden von Juda werden belagert,
 und niemand kann zu ihnen durchkommen.
 Ganz Juda wird in die Gefangenschaft verschleppt.«

Jerusalem wird geschändet

20 »Jerusalem, siehst du,
 wie deine Feinde von Norden her kommen?
 Was soll nun aus deiner Herde werden,
 die du beschützen solltest
 und auf die du so stolz warst?
21 Was wirst du sagen,
 wenn ich die als Herren über dich einsetze,
 die du für deine Freunde hieltest?
 Schmerzen werden dich überfallen
 wie die Wehen eine schwangere Frau.
22 Und wenn du dich dann fragst:
 ›Warum trifft mich dieses Unheil?‹,
 dann sollst du wissen:
 Wegen deiner unzähligen Sünden
 reißt man dir jetzt dein Kleid hoch
 und tut dir Gewalt an.
23 Sag mir: Kann ein dunkelhäutiger Mensch etwa seine
 Hautfarbe wechseln oder ein Leopard sein geflecktes Fell?
 Genauso wenig kannst du Gutes tun,
 die du ans Böse gewöhnt bist!

24 Zerstreuen werde ich deine Einwohner
 wie Spreu im Wüstenwind!
25 Dieses Los erwartet dich, das ist der gerechte Lohn,
 den ich dir gebe, weil du mich vergessen
 und falschen Göttern geglaubt hast.
 Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort!
26 Wegen deiner Untreue werde auch ich
 dir jetzt das Kleid hochreißen,
 hoch bis über dein Gesicht,
 damit alle dich nackt sehen.
27 Dein ständiges Ehebrechen,
 dein aufreizendes Lachen
 und deine schamlose Hurerei:
 Das alles ist mir nicht entgangen!
 Auf den Hügeln und Feldern
 hast du abscheuliche Götzen verehrt.
 Wehe dir, Jerusalem!
 Wie lange soll das noch so weitergehen?
 Willst du denn nie wieder rein werden?«

Kommentar

Verwandelt durch Prüfungen

Fürchte dich nicht vor Druck. Druck verwandelt ein Stück Kohle in einen Diamanten. Man könnte das Leben als eine Aneinanderreihung von Prüfungen betrachten. Wir testen Dinge, indem wir sie unter Druck bringen. Die Muskeln unseres Körpers wachsen, wenn sie gefordert werden. Gott interessiert es mehr, wie dein Herz und dein Sinn wachsen, wenn sie beansprucht werden; Er prüft auf „Herz und Nieren“ (11,20a; LUT).

Gott ist nicht beeindruckt von dem, was wir machen – Ihn beeindruckt, wie wir unter Druck handeln. Wir machen Fortschritte im Leben und ihm Dienst, wenn wir auf Herz und Nieren geprüft werden – und bestehen. Jeremia wurde geprüft. Er hatte die wenig beneidenswerte Aufgabe, das Volk davor zu warnen, dass „die Herde des Herrn, mein Volk, in die Verbannung geführt werden wird“ (13,17b).

Das machte ihn nicht gerade beliebt, und er stand permanent unter Beschuss. Gott offenbarte ihm ihre bösen Absichten gegen ihn: „der Herr erzählte, welche Pläne meine Feinde gegen mich geschmiedet hatten“ (11,18). Und er wandte sich an Gott um Hilfe: „Ich habe doch meine Sache in deine Hände gelegt!“ (11,20; 12,1).

Gott warnte Jeremia, dass es noch schlimmer kommen würde: „Wenn du schon mit Fußgängern kaum Schritt halten kannst, wie willst du dann mit Pferden um die Wette laufen“ (12,5; Hfa).

Jeremia fordert das Volk auf, sich zu ändern: „Kann … ein Leopard sein geflecktes Fell [wechseln]? Genauso wenig könnt ihr auf einmal Gutes tun, nachdem ihr doch immer nur Böses getan habt“ (13,23).

Sich zu ändern, ist schwierig. Eine richtig schwere Prüfung. Aber im Neuen Testament heißt es, dass Veränderung durch Jesus möglich ist. Brian und Michael sind Beispiele dafür, dass es heute noch so ist. Ein Leopard kann sein geflecktes Fell wechseln!

Gebet

Herr, bitte hilf mir, über mich hinaus zu wachsen, wenn ich auf Herz und Nieren geprüft werde. Ich danke Dir, dass es mit Deiner Hilfe und durch Jesu Sieg am Kreuz doch möglich ist, mich zu ändern. Ich bete, dass sich mein Leben weiter verändert und ich anderen davon erzähle, was Du in mir bewirkst.

Pippa fügt hinzu

Psalm 118,7

„Der Herr steht zu mir und hilft mir und ich werde über meine Feinde triumphieren.“

Es ist viel los heute. Ich verlasse mich darauf, dass der Herr mir auch hilft und zu mir steht; dass Er bei mir ist.

Vers des Tages

Psalm 118,6

Der HERR ist auf meiner Seite, ich brauche mich vor nichts und niemandem zu fürchten. Was kann ein Mensch mir schon antun?

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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