Der Sinn des Lebens
Einführung
„Weiß irgendjemand, wofür wir leben?” fragte Freddie Mercury, der Leadsänger von Queen, im letzten Lied ihres Albums Innuendo.
Millionen von Menschen stellen sich dieselbe Frage. Jonathan Gabay, 31 und Schriftsteller, erlebte eine schwere berufliche Schaffenskrise. Er begann, den Sinn des Lebens zu hinterfragen und schrieb Menschen aus allen Gesellschaftsschichten an: Staatsoberhäupter, Obdachlose, Oscarpreisträger, Philosophen, Comedians, Taxifahrer, Lehrer, Wissenschaftler, Häftlinge in der Todeszelle. Auch mir schrieb er!
Und alle fragte er, „Was ist der Sinn des Lebens?“ Aus den Antworten stellte Gabay ein Buch zusammen, ergänzt durch einige Antworten von Menschen, die diese Frage bereits vor ihm versucht hatten zu beantworten. Hier eine kleine Auswahl:
Richard Nixon: „Das Leben ist eine Reihe aufeinanderfolgender Krisen.“
John Lennon: „Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.”
Dennis the Menace: „Leben ist das, was du daraus machst – und ich kann es UNERTRÄGLICH machen!“
Albert Einstein: „Der Mensch, der sein Leben und das seiner Mitmenschen als bedeutungslos erachtet, ist nicht nur unglücklich, sondern auch nicht bereit für das Leben.“
Viele Menschen antworteten, Sinn und Ziel des Lebens sei, von Jesus Christus gefunden zu werden. Nicht nur Mutter Teresa und Billy Graham, sondern auch Schauspieler, Wissenschaftler und der englische Justizminister. Der Chef der Englischen Notenbank, Graham Kentfield (dessen Unterschrift damals jeden Geldschein zierte) sagte, „Mir ist klar, dass der Sinn des Lebens nur wirklich in Bezug auf unsere Beziehung mit Gott verstanden werden kann.“
Psalm 117,1–2
Lobt den Herrn, alle Völker!
1 Lobt den HERRN, alle Völker;
preist ihn, alle Nationen!
2 Denn seine Liebe zu uns ist stark,
und seine Treue hört niemals auf!
Halleluja – lobt den HERRN!
Kommentar
Im Leben geht es um Liebe und Anbetung
Dieser kurze Psalm sagt so viel über das, worum es im Leben geht. Der Schlüssel ist deine Beziehung mit Gott. Du sollst Ihn wegen Seiner „Liebe“ und „Treue“ zu dir (2; Hfa) „loben“ und „preisen“ (1; LUT). Der Psalmist gibt uns eine wunderschöne Zusammenfassung, wie Gott zu uns steht und wie wir zu Ihm stehen sollen.
Gebet
Kolosser 1,24–2,5
Paulus verkündet die Botschaft im Auftrag Gottes
24 Was ich auch immer für euch erleiden muss, nehme ich gern auf mich; ich freue mich sogar darüber. Das Maß der Leiden, die ich für Christus auf mich nehmen muss, ist noch nicht voll. Und ich leide für seinen Leib, für seine Gemeinde. 25 Gott hat mir aufgetragen, seiner Gemeinde zu dienen und euch seine Botschaft ohne Abstriche zu verkünden. 26 Ihr habt erfahren, was von Anfang der Welt, ja, was der gesamten Menschheit vor euch verborgen war: ein Geheimnis, das jetzt allen Christen enthüllt worden ist. 27 Dabei geht es um ein unbegreifliches Wunder, das Gott für alle Menschen auf dieser Erde bereithält. Ihr, die ihr zu Gott gehört, dürft dieses Geheimnis verstehen. Es lautet: Christus lebt in euch! Und damit habt ihr die feste Hoffnung, dass Gott euch Anteil an seiner Herrlichkeit gibt.
28 Diesen Christus verkünden wir. Mit aller Weisheit, die Gott mir gegeben hat, ermahne ich die Menschen und unterweise sie im Glauben, damit jeder Einzelne durch die Verbindung mit Christus reif und mündig wird. 29 Das ist das Ziel meiner Arbeit, dafür kämpfe ich, und dafür mühe ich mich ab. Christus, der mit seiner Macht in mir wirkt, schenkt mir die Kraft dazu.
2 1 Ihr sollt wissen, wie sehr ich um euch kämpfe, auch um die Gemeinde in Laodizea und um all die anderen, die mich persönlich noch gar nicht kennen. 2 Ja, ich setze mich dafür ein, dass Gott euch allen Mut und Kraft gibt und euch in seiner Liebe zusammenhält. Er schenke euch tiefes Verstehen, damit ihr die ganze Größe seines Geheimnisses erkennt. Dieses Geheimnis ist Christus. 3 In ihm sind alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen. 4 Ich sage das, damit ihr euch von niemandem durch wohlklingende Worte auf einen falschen Weg bringen lasst. 5 Zwar bin ich weit von euch entfernt, aber im Geist bin ich mit euch allen verbunden. Ich bin glücklich, wenn ich sehe, wie fest ihr zusammensteht und wie unerschütterlich ihr an Christus glaubt.
Kommentar
Den Sinn des Lebens finden wir bei Jesus Christus
Der Sinn deines Lebens liegt in Jesus Christus. Das Christentum ist Christus. Dieser Abschnitt hebt hervor, wie Paulus‘ ganzes Leben, Denken und Predigen auf Jesus Christus ausgerichtet ist.
Paulus sitzt im Gefängnis, um des Leibes Christi – also der Kirche – willen. (1,24). Er ist ein Diener Christi, beauftragt, das Geheimnis, das „über viele Jahrhunderte und viele Generationen hinweg wie ein Geheimnis verborgen [war]“, zu offenbaren (1,26). „Denen wollte Gott kundtun, was der herrliche Reichtum dieses Geheimnisses unter den Völkern ist, nämlich „Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit“ (1,27; LUT).
In deinem Herzen wird immer eine gewisse Leere sein, bis es erfüllt ist mit Christus. In dem Moment, in dem du dein Vertrauen auf Ihn gesetzt hat, nahm der Heilige Geist Wohnung in dir. Du erlebst in diesem Moment den „herrlichen Reichtum dieses Geheimnisses“ und „die Hoffnung der Herrlichkeit“ (1,27; LUT).
Jesus Christus muss im Mittelpunkt aller Lehre und Predigten in den Gemeinden stehen. Paulus schreibt, „Deshalb erzählen wir überall… von Christus. Wir warnen die Menschen und lehren sie mit aller Weisheit… denn wir möchten sie als Menschen vor Gott hinstellen, die im Glauben an Christus vollkommen sind“ (1,28).
Christus ist nicht nur in dir, sondern du bist auch „in Christus“ (28b; LUT). Es ist Paulus‘ Wunsch, dass jedermann in dieser Beziehung wächst und reift. Das treibt ihn an: „Für dieses Ziel setze ich mich mit meiner ganzen Kraft ein, indem ich mich auf die mächtige Kraft von Christus verlasse, die in mir wirkt“ (1,29).
Damit liefert er uns ein ausgezeichnetes Modell für Hirtendienst, Jüngerschaft und Mentoring:
1.\tWas ist das Ziel?
Paulus‘ Ziel war, dass alle „im Glauben an Christus vollkommen sind“ (28b); Reife erlangen.
•\tJeder einzelne ist wichtig. Als guter Pastor (Hirte) wollte Paulus nicht, dass auch nur ein Schaf verloren ging.
•\tStrebe nach geistlicher Reife. Das geschieht nicht über Nacht, sondern ist eine Lebensaufgabe.
•\tStrebe nach geistlicher Reife in Christus. Wir möchten die Menschen nicht an uns sondern an Christus binden. So wie gute Eltern, ihre Kinder zu Selbständigkeit ermuntern, ermutigte Paulus zur Unabhängigkeit der Gläubigen – dass sie sich nicht auf ihn verließen, sondern dass er ihnen half, sich an Christus zu klammern.
2.\tMit welcher Methode?
Unsere Methode soll die Verkündigung Jesu sein. Paulus schrieb, „Diesen Christus verkünden wir euch. Mit aller Weisheit, die Gott mir gegeben hat“ (28a; Hfa). Jesus Christus ist der Schlüssel zu geistlicher Reife. Je enger deine Beziehung zu Jesus wird, desto mehr nimmst du an geistlicher Reife zu.
Deshalb ist es so wichtig, dass die Dinge, die dein Wissen über und Kennen von Jesus erhöhen – wie Lobpreis, Gebet und Bibellesen – eine hohe Priorität in deinem Leben haben.
3.\tMit welchem Einsatz?
Paulus schreibt, „Dafür mühe ich mich auch ab und ringe in seiner Kraft, die mächtig in mir wirkt“ (29; LUT). Paulus‘ Dienst war geprägt von einer Ausgewogenheit zwischen Gottes Gnade und eigener Verantwortung. Es gab ein Element der „Mühe und Arbeit“, die irgendwie zu jedem christlichen Dienstes dazugehört; es kostet Zeit und Kraft, Enttäuschungen und Schwierigkeiten zu überwinden.
Und andererseits schaffst du es nur mit Gottes Gnade. Du „mühst“ und „ringst“ dich nicht alleine ab. Du tust es mit „seiner Kraft, die mächtig in [dir] wirkt“. Du benötigst Seine Hilfe und Kraft für jede einzelne Aufgabe.
Paulus freut sich, „weil [die Kolosser] so fest an Christus glaub[en]“ (2,5b). Sein ganzes Leben drehte sich um Jesus: „ich möchte, dass sie ermutigt werden und in Liebe miteinander verbunden sind. Ich wünsche mir, dass sie absolutes Vertrauen haben, weil sie das Geheimnis Gottes - das ist Christus - in seiner ganzen Größe erkennen und verstehen. In ihm liegen alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen“ (2,2-3).
Gebet
Jeremia 9,17–11,17
17 »Schnell«, rufen die Judäer,
»sie sollen über uns die Klage anstimmen,
bis wir in Tränen ausbrechen
und nicht mehr aufhören zu weinen!«
18 Da! Vom Berg Zion hört man laute Klagerufe:
»Die Stadt ist verwüstet,
welch unerträgliche Schande!
Wir müssen unser Land verlassen,
denn unsere Häuser sind zerstört!«
19 Hört, ihr Frauen, was der HERR euch sagt,
achtet auf jedes Wort:
»Bringt euren Töchtern die Totenklage bei,
lernt miteinander dieses Trauerlied:
20 ›Durch die Fenster stieg der Tod herein
in unsre Häuser und Paläste.
Draußen auf der Straße
bringt er unsre Kinder um,
und auf dem Marktplatz
schlachtet er die jungen Männer ab!‹«
21 So spricht der HERR:
»Die Leichen werden überall verstreut liegen
wie Dünger auf dem Feld, wie abgemähtes Korn,
das niemand aufliest.
22 Ich, der HERR, sage:
Ein Weiser soll nicht stolz sein auf seine Weisheit,
der Starke nicht auf seine Stärke
und ein Reicher nicht auf seinen Reichtum.
23 Nein, Grund zum Stolz hat nur,
wer mich erkennt und begreift,
dass ich der HERR bin.
Ich bin barmherzig und sorge auf der Erde
für Recht und Gerechtigkeit.
Denn daran habe ich Gefallen!
Mein Wort gilt!
24-25 Es kommt die Zeit, in der ich die Ägypter,
Judäer, Edomiter, Ammoniter und Moabiter
strafen werde sowie alle Beduinenstämme der Wüste,
die sich das Haar an den Schläfen stutzen.
Denn all diese Völker halten sich zwar an die Vorschrift
der Beschneidung, aber ihr Herz gehört mir nicht
– und selbst in Israel ist es nicht anders!«
Die Götzen helfen euch nicht!
10 1 Hört, ihr Israeliten,
was der HERR euch zu sagen hat:
2 »Folgt nicht dem Beispiel der anderen Völker!
Wenn sie ungewöhnliche Himmelserscheinungen sehen,
bekommen sie große Angst.
Ihr aber braucht euch nicht zu fürchten.
3 Denn die Religion dieser Völker ist eine Täuschung:
Da fällen sie im Wald einen Baum,
und der Kunsthandwerker schnitzt daraus eine Figur.
4 Er verziert das Standbild mit Silber und Gold
und nagelt es fest, damit es nicht wackelt.
5 Und dann steht sie da, die Götterfigur,
wie eine Vogelscheuche im Gurkenfeld!
Sie kann weder reden noch gehen,
sie muss getragen werden.
Fürchtet euch nicht vor diesen Göttern!
Sie können euch nichts Böses tun,
und noch weniger können sie euch helfen.«
6 HERR, dir ist niemand gleich!
Du bist erhaben und bekannt für deine Macht.
7 Wer sollte dich nicht fürchten,
du König aller Völker?
Dir allein gebührt die Ehre,
denn kein Weiser und König
auf dieser Welt ist dir gleich.
8 Sie sind allesamt dumm und ohne Verstand.
Was können sie von Holzfiguren schon lernen?
9 Sie holen Silber aus Tarsis und Gold aus Ufas;
der Bildhauer und der Goldschmied
fertigen die Figur an.
Dann bekommt sie ein Gewand
aus blauem und violettem Purpurstoff.
Ja, diese Götter werden
von Kunsthandwerkern hergestellt!
10 Der HERR aber ist der wahre
und lebendige Gott, der ewige König.
Wenn er zornig wird, dann bebt die Erde,
kein Volk kann seinen Zorn ertragen.
11 Sagt den Völkern: Eure Götter,
die Himmel und Erde nicht erschaffen haben,
werden unter diesem Himmel vergehen
und von der Erde verschwinden!
12 Der Herr aber hat die Erde
durch seine Macht geschaffen.
In seiner großen Weisheit
hat er ihr Fundament gelegt
und den Himmel ausgebreitet.
13 Wenn er es befiehlt,
tosen die Wassermassen oben am Himmel;
er lässt die Wolken aufsteigen vom Horizont.
Er sendet Blitz und Regen
und schickt den Wind
aus seinen Kammern auf die Reise.
14 Davor muss jeder Mensch verstummen!
Dumm ist er gegenüber Gottes großer Weisheit.
Und die Goldschmiede müssen sich schämen
über ihre gegossenen Figuren,
denn diese Götter sind blanker Betrug,
kein Leben ist in ihnen.
15 Eine Täuschung sind sie und verdienen nichts als Spott!
Wenn Gott sein Urteil spricht, ist es aus mit ihnen.
16 Ganz anders ist der Gott Jakobs als sie!
Denn er hat das Weltall geschaffen
und Israel zu seinem Eigentum erwählt.
»Der HERR, der allmächtige Gott« wird er genannt.
Jerusalems Wunden heilen nicht mehr
17 Ihr Einwohner von Jerusalem, die Stadt ist belagert!
Rafft euer Hab und Gut zusammen!
18 Denn so spricht der HERR:
»Es ist so weit! Diesmal werde ich die Bewohner
aus dem Land fortjagen und in große Bedrängnis bringen:
Überall werden die Feinde sie finden.
19 ›Ich bin verloren‹, schreit Jerusalem,
›ich bin schwer verletzt,
meine Wunden heilen nicht mehr!
Dabei hatte ich gedacht:
Es ist nur eine leichte Krankheit,
die ich gut ertragen kann.
20 Doch nun ist mein Zelt zerstört,
die Seile sind zerrissen.
Meine Kinder sind fortgegangen,
keins von ihnen ist mehr bei mir.
Niemand baut mein Zelt wieder auf
und spannt die Decken darüber.
21 Unsere Hirten sind ohne Verstand
– sie fragen nicht mehr nach dem HERRN.
Kein Wunder, dass ihnen nichts mehr gelingt
und ihre ganze Herde verstreut ist.
22 Da! Der Feind rückt aus dem Norden an,
man hört schon den Lärm!
Er wird die Städte Judas zu Ruinen machen,
in denen die Schakale hausen.‹«
23 HERR, ich habe erkannt:
Das Leben eines Menschen liegt nicht in seiner Hand.
Niemand kann seine Schritte nach eigenem Plan lenken.
24 Strafe uns, o HERR, aber geh nicht
zu hart mit uns ins Gericht!
Lass deinen Zorn nicht an uns aus,
denn dann wären wir verloren!
25 Gieß deinen Zorn aus über die Völker,
die dich nicht anerkennen, und über die Nationen,
die deinen Namen nicht anrufen.
Denn sie haben dein Volk,
die Nachkommen von Jakob, vernichtet.
Wie Raubtiere haben sie es verschlungen
und seine Heimat verwüstet!
Das Volk hat den Bund mit Gott gebrochen
11 1-2 Der HERR sprach zu mir und befahl mir, den Bewohnern von Jerusalem und ganz Juda zu sagen: »Erinnert euch doch an meinen Bund mit euch! 3 Mein Fluch wird jeden treffen, der sich nicht an seine Bestimmungen hält! Darauf gebe ich, der HERR, der Gott Israels, mein Wort! 4 Ich habe diesen Bund mit euren Vorfahren geschlossen, als ich sie aus Ägypten herausholte wie aus dem Feuer eines Schmelzofens. Damals sagte ich: ›Hört auf mich, lebt nach meinen Geboten – dann sollt ihr mein Volk sein, und ich will euer Gott sein! 5 Dann werde ich mich auch an den Eid halten, den ich euren Vorfahren geschworen habe.‹ Ich versprach ihnen ein Land, wo es selbst Milch und Honig im Überfluss gibt – es ist das Land, das ihr heute besitzt.«
Ich sagte: »Ja, HERR, ich werde deine Botschaft verkünden.«
6 Dann befahl mir der HERR: »Geh in alle Städte Judas, geh auf die Straßen von Jerusalem und verkünde den Menschen dort: Denkt an meinen Bund mit euch und haltet euch daran! 7 Seit ich eure Vorfahren aus Ägypten führte, habe ich euch immer wieder ermahnt, nach meinen Weisungen zu leben – und das bis auf den heutigen Tag. 8 Aber schon eure Vorfahren haben mir nicht gehorcht, ja, sie haben mir nicht einmal zugehört. Sie taten das, wozu ihr eigensinniges, böses Herz sie trieb, und hielten sich nicht an meine Gebote. Darum ließ ich all die Flüche über sie kommen, die ich ihnen damals schon angedroht hatte, als ich den Bund mit ihnen schloss.«
9 Weiter sagte mir der HERR: »Die Bewohner von Jerusalem und ganz Juda haben sich gegen mich verschworen. 10 Sie begehen dieselben Sünden wie ihre Vorfahren, die sich damals weigerten, meine Weisungen zu beachten, und anderen Göttern nachliefen. Das Volk von Israel und von Juda hat den Bund gebrochen, den ich mit ihren Vorfahren schloss. 11 Darum werde ich, der HERR, Unheil über sie bringen, dem sie nicht entrinnen können. Und wenn sie zu mir um Hilfe schreien, höre ich nicht darauf. 12 Dann werden die Bewohner von Jerusalem und ganz Juda ihre Götter anflehen, denen sie Opfer bringen, aber die werden sie nicht retten können. 13 Es gibt ja so viele Götter wie Städte im Land, und in Jerusalem steht an jeder Straßenecke ein Altar für den abscheulichen Götzen Baal!
14 Darum sollst du, Jeremia, auch nicht mehr für dieses Volk beten! Fleh nicht zu mir um Gnade, bestürme mich nicht mit deinen Bitten. Wenn das Unheil sie trifft und sie zu mir schreien, werde ich sie nicht erhören.
15 Mein geliebtes Volk tut, was ich verabscheue.
Was habt ihr da noch in meinem Tempel zu suchen?
Meint ihr, der Strafe zu entgehen,
nur weil ihr mir geweihtes Opferfleisch bringt?
Eure Machenschaften gefallen euch doch nach wie vor!«
16 Früher wart ihr für den HERRN
wie ein grünender Ölbaum, der herrliche Früchte bringt.
Doch nun höre ich Feuer prasseln:
Der Herr hat den Baum angezündet,
die Zweige bersten.
17 Ja, der HERR, der allmächtige Gott, hat dich gepflanzt, Israel und Juda, doch nun hat er deinen Untergang beschlossen. Denn du hast seinen Zorn herausgefordert, weil du getan hast, was er verabscheut: Du brachtest dem Gott Baal Opfer dar.
Kommentar
Wissen, dass es nur um Gott geht
Heutzutage beten manche Leute noch im ganz wörtlichen Sinn Götzen an. Andere beten moderne „Götzen“ wie Erfolg, Intellekt, Geld, Macht, Ansehen oder sinnliche Vergnügungen an. Ich persönlich kenne niemanden, den diese Dinge allein glücklich machen. Trotzdem spricht die Werbung gerade unser Verlangen nach diesen Dingen an, obwohl sie uns eben nicht wahres Glück bringen.
Jeremia verkündet, dass das Gericht Gottes über Sein Volk kommen werde, weil sie am Sinn ihres Lebens vorbeileben. Sie beten Götzen an, die weder sprechen, noch Schaden oder Gutes anrichten können (10,5).
Gott sagt, „Der Weise soll nicht auf seine Weisheit stolz sein, der Mächtige nicht auf seine Macht und der Reiche nicht auf das, was er besitzt. Wer sich rühmen will, soll sich nur wegen dieser einzigen Sache rühmen: dass er mich kennt und begreift, dass ich der Herr bin“ (9,22-23a).
Anders ausgedrückt, sagt Jeremia, im Leben geht es weder darum, was du im Kopf hast (Weisheit), noch um deinen Körper (Kraft), noch um dein Bankkonto (Reichtum). Nichts davon gibt deinem Leben seinen Sinn. Sinn und Ziel deines Lebens sind, Gott zu kennen und zu verstehen (23a). Wenn du Gott kennst und weißt, wie freundlich und gerecht Er ist, dann hat „der Herr, Gefallen“ an dir (9,23b; Hfa).
Gott will dein Herz. Es stimmt nicht, dass sich im Alten Testament alles um die körperliche Beschneidung drehte und es im Neuen Testament nur um die Beschneidung des Herzens geht. Gott ging es immer schon um dein Herz. Die Herzen der Menschen waren Ihm immer schon wichtiger als sichtbare Zeichen (9,24-25).
Gott sucht immer nach Anführern unter Seinem Volk, die Ihn kennen und die auf Ihn hören: „Die Hirten meines Volkes haben den Verstand verloren. Sie haben überhaupt nicht danach gefragt, was der Herr von ihnen will“ (10,21). Sie haben nicht verstanden, dass „Das Leben eines Menschen nicht in seiner Hand liegt“ (10,23; Hfa).
Jeremia dagegen hörte auf den Herrn und übermittelte Seine Botschaften (11,1).
Die große Stärke eines Jeremias und aller vollmächtigen Prediger besteht darin, dass sie auf Gottes Reden warten und es dann predigen, anstatt sich auf ihren menschlichen Verstand zu verlassen. In der Öffentlichkeit redet Gott durch Menschen, die zuerst ganz persönlich mit Ihm geredet haben. Der Prediger des Päpstlichen Hauses, Raniero Cantalamessa, sagt, „Je stärker du berufen bist, zu den Menschen zu sprechen, desto stärker bist du auch berufen zu hören.“
Gebet
Pippa fügt hinzu
Kolosser 1,29
„Für dieses Ziel setze ich mich mit meiner ganzen Kraft ein, indem ich mich auf die mächtige Kraft von Christus verlasse, die in mir wirkt.“
Manchmal fühle ich mich so schwach und erschöpft, dass ich gar nicht weiß, wie ich eine besonders anstrengende Situation durchstehen soll. Ich spüre den „Kampf“, aber es ist Seine mächtige Kraft, die in mir wirkt.
Vers des Tages
Kolosser 1,27
Christus lebt in euch!
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Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
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Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“