Tag 253

Frieden an finsteren Orten

Weisheit Psalm 106,32–39
Neues Testament 2. Korinther 11,16–33
Altes Testament Jesaja 24,1–26,21

Einführung

„Es gibt kaum härtere Kerle als den verwegenen Abenteurer Bear Grylls,“ schreibt das englische Boulevardblatt The Sun. Früher Teil einer Spezialeinheit der Britischen Armee erreicht er heute mit seiner TV Abenteuer Sendung Man vs. Wild um die 1,3 Mrd. Zuschauer in über 180 Ländern.

Da ich selbst alles andere als abenteuerlustig oder waghalsig bin, las ich fasziniert seine Autobiografie „Schlamm, Schweiß und Tränen“; die schiere körperliche und mentale Belastung entsetzten mich. Der Special Air Service (SAS: eine Spezialeinheit der British Army), ein gebrochenes Rückgrat infolge eines Fallschirmsprungs, die Besteigung des Mount Everest, die Französische Fremdenlegion und viele andere außergewöhnliche Herausforderungen hat er durchgemacht und überlebt.

Was mir beim Lesen seiner Autobiographie besonders gefiel, war, wie offen er über seine Kämpfe spricht, die inneren wie die äußeren. Bewundernswert aufrichtig beschreibt er sein Unbehagen, seine Höhenangst und das Gefühl von Schwäche. Durch all das leuchtet sein starker Glaube hindurch. Er schreibt, „Mein Glaube an Christus ist die große, stärkende Kraft in meinem Leben, die mir hilft mutig voranzugehen, wenn ich mich eigentlich oft schwach fühle.

Mitten in unseren außerordentlichen Herausforderungen ist Christus die stärkende Kraft, die uns Ruhe zu schenken vermag.

„Ruhe und Frieden“ (Jesaja 26,3; EÜ) lassen mich an einen herrlich ruhigen Sommertag denken, an dem ich an einem einsamen See sitze und mich keine Sorge oder Versuchung plagt, kein Problem, um das ich mich kümmern müsste. Unter solchen Bedingungen sind „Ruhe und Frieden“ nichts Überraschendes. In der Bibel aber steht, dass „Ruhe und Frieden“ nicht von den Umständen abhängen. Gottes Friede erreicht dich selbst an finsteren Orten – inmitten schwieriger Kämpfe und Herausforderungen.

Weisheit

Psalm 106,32–39

32 Auch bei der Felsenquelle von Meriba
 forderten die Israeliten
 Gottes Zorn heraus, ihretwegen brach über Mose
 das Verhängnis herein:
33 Sie hatten ihn so wütend gemacht,
  dass er sich zu unbedachten Worten hinreißen ließ.
34 Sie beachteten nicht den Befehl des HERRN,
  die anderen Völker zu vernichten.
35 Stattdessen vermischten sie sich mit ihnen
  und übernahmen deren schreckliche Bräuche:
36 Sie beteten die Götter der Kanaaniter an,
  die ihnen schließlich zum Verhängnis wurden.
37 Ihre eigenen Söhne und Töchter
  opferten sie den Dämonen.
38 Sie vergossen unschuldiges Blut und entweihten das Land,
  indem sie ihre Kinder zu Ehren der Götzen Kanaans schlachteten.
39 Durch ihre bösen Taten wurden sie unrein in Gottes Augen
  – mit ihrem Treiben brachen sie ihm die Treue.

Kommentar

Versuchung

Die Versuchungen, mit denen das Volk Gottes damals zu kämpfen hatte, unterscheiden sich nicht sehr von den heutigen. „Sie reizten seinen Geist“ (33a; ELB), „Sie vermischten sich mit den Nationen und lernten ihre Werke. Sie dienten ihren Götzen, die wurden ihnen zum Fallstrick“ (35-36; ELB).

Du bist berufen, „in dieser Welt“ jedoch nicht „von dieser Welt“ zu sein. Das ist ein ziemlicher Spagat. Die Gefahr, die Gewohnheiten und Götzen dieser Welt anzunehmen, während du dich unter die mischst, die deinen Glauben und deine Lebensweise nicht teilen, ist real. Zu den Götzen des 21. Jahrhunderts gehören Geld, Sex, Macht und Ruhm. Oft kommen sie auf leisen Sohlen daher.

Ziel ist, Gottes gute Gaben genießen zu können, ohne sie über alles andere zu stellen oder etwas anderes anzubeten als den lebendigen Gott.

Der Brief an Diognetus aus dem 2. Jahrhundert beschreibt christliche Lebensweise wie folgt:

„5,5 Sie bewohnen ihr jeweiliges Vaterland, aber nur wie fremde Ansässige; sie erfüllen alle Aufgaben eines Bürgers und erdulden alle Lasten wie Fremde; jede Fremde ist für sie Vaterland und jede Heimat ist für sie Fremde... 5,8 Sie sind im Fleische, aber sie leben nicht nach dem Fleisch… 5,9 Auf Erden halten sie sich auf, aber im Himmel sind sie Bürger. 5,10 Sie gehorchen den bestehenden Gesetzen und überbieten durch ihre eigene Lebensweise die Gesetze… 5,13a Arm sind sie und machen doch viele reich… Die Christen leben sichtbar in der Welt und sind doch nicht von der Welt.

Gebet

Herr, bitte hilf mir, nicht die Götzen unserer Kultur anzubeten oder die Gewohnheiten der Menschen anzunehmen, mit denen ich Zeit verbringe, die dich aber nicht kennen. Bitte hilf mir, diesen Versuchungen zu entsagen und Deine „Ruhe und Frieden“ zu erfahren.
Neues Testament

2. Korinther 11,16–33

Leiden für die rettende Botschaft

16 Ich sage es noch einmal: Niemand soll mich für einen Narren halten. Wenn ihr es aber doch tut, dann lasst mich auch den Narren spielen, damit ich ein wenig prahlen kann wie ihr. 17 Was ich jetzt sage, ist allerdings nicht im Sinn unseres Herrn. Ich bin mir bewusst, dass ich damit wie ein Narr rede. Aber ich sage es trotzdem, wenn wir schon einmal beim Prahlen sind. 18 Wie die anderen dauernd ihre Vorzüge herausstellen, will ich es auch einmal tun. 19 Ihr seid ja so klug, dass ihr bereitwillig hinter den Narren herlauft. 20 Und ihr habt nichts dagegen, wenn man euch schindet und ausnutzt, wenn man euch hereinlegt, euch von oben herab behandelt oder gar ins Gesicht schlägt. 21 Zu meiner Schande muss ich gestehen:

Im Vergleich zu diesen großartigen Aposteln waren wir geradezu Schwächlinge! Aber da ich mich nun einmal entschlossen habe, wie ein Narr zu reden: Womit diese Leute sich brüsten, damit kann ich schon lange dienen. 22 Sie sind Hebräer? Das bin ich auch! Sie sind Israeliten? Das bin ich auch! Sie sind Nachkommen von Abraham? Ich etwa nicht? 23 Sie sind Diener von Christus? Was ich jetzt entgegne, kann wirklich nur noch ein Narr sagen: Ich habe Christus weit mehr gedient und viel mehr auf mich genommen als sie. Ich bin öfter im Gefängnis gewesen und häufiger ausgepeitscht worden. Viele Male hatte ich den Tod vor Augen. 24 Fünfmal habe ich von den Juden die neununddreißig Schläge erhalten. 25 Dreimal wurde ich von den Römern mit Stöcken geschlagen, und einmal hat man mich gesteinigt. Dreimal habe ich Schiffbruch erlitten; einmal trieb ich sogar einen Tag und eine ganze Nacht hilflos auf dem Meer. 26 Auf meinen vielen Reisen bin ich immer wieder in Gefahr geraten durch reißende Flüsse und durch Räuber. Ich wurde von meinem eigenen Volk bedroht ebenso wie von den Nichtjuden. In den Städten wurde ich verfolgt, in der Wüste und auf dem Meer bangte ich um mein Leben. Und wie oft wollten mich Leute verraten, die sich als Christen ausgaben! 27 Mein Leben war voller Mühe und Plage, oftmals habe ich Nächte durchwacht. Ich kenne Hunger und Durst. Ich musste häufig ohne Essen auskommen und war schutzlos der Kälte ausgesetzt. 28 Aber das ist noch längst nicht alles. Tag für Tag lässt mich die Sorge um alle Gemeinden nicht los. 29 Wenn einer schwach ist, dann trage ich ihn mit; wird jemand zum Bösen verführt, quält mich brennender Schmerz.

30 Wenn ich mich also schon selbst loben muss, dann will ich mit den Dingen prahlen, an denen man meine Schwachheit erkennen kann. 31 Gott weiß, dass dies alles wahr ist. Ihm, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, gebühren Lob und Ehre in alle Ewigkeit. 32 Einmal, es war in Damaskus, ließ der Statthalter von König Aretas die Stadttore bewachen, um mich festzunehmen. 33 Dort hat man mich in einem Korb durch eine Öffnung in der Stadtmauer hinuntergelassen, und nur so konnte ich entkommen.

Kommentar

Prüfungen

Paulus’ Gegner sind in die Falle getappt, vor der Psalm 106 warnt. Sie haben die Gewohnheiten der Welt um sie her angenommen und beteten Götzen an. Wie in der Welt üblich „rühmen [sie] sich mit ihren Vorzügen und Leistungen“ (11,18; NGÜ).

Ihr Prahlen zwingt Paulus zu einer anderen Art Prahlerei. Sie rühmen sich ihrer Stärken, Paulus dagegen sagt, „Wenn ich mich schon selbst loben soll, dann will ich mich meiner Schwäche rühmen“ (11,30).

Und so zählt er eine Reihe der Sachen auf, die er erlebt hat. Nicht die übliche Liste von Dingen, derer man sich rühmen würde, sondern fast ausschließlich Erfahrungen, die die meisten von uns eher verschweigen aber gewiss nicht feiern wollten.

Dazu gehören viele Gefängnisaufenthalte, fünfmal wurde er mit den üblichen 39 Hieben ausgepeitscht, dreimal mit römischen Stöcken geschlagen, gesteinigt, mehrfach hatte er Schiffbruch erlitten, kam immer wieder in Lebensgefahr, kannte Hunger und Durst, Kälte und Nacktheit (11,23-27). Höhepunkt und Schluss seiner Aufzählung ist eine Flucht aus dem Gefängnis (32-33).

Paulus erzählt, wie hart er arbeitet (11,23), von seinen Reisen (11,26) – „Ich habe Erschöpfung und Schmerzen und schlaflose Nächte kennen gelernt“ (27a) – von der täglichen Sorge um die Gemeinden (11,28) und von dem Schmerz, den er empfindet, wenn Christen zur Sünde verleitet werden (11,29). Sein Leben ist reich an Sorgen, Stress und Herausforderungen.

Trotzdem spricht Paulus häufig vom Frieden Gottes, den er empfand und um den er für andere bat. Gottes Frieden bedeutet nicht, dass es keine Prüfungen zu bestehen gibt. Das Besondere an diesem Frieden ist, dass er uns trotz der Prüfungen zugesprochen wird. Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie es möglich sein soll, Ruhe und Frieden im Gefängnis, während man ausgepeitscht wird oder Schiffbruch erleidet usw. zu empfinden. Aber Paulus scheint es so erlebt zu haben.

Er schreibt, „Sorgt euch um nichts, sondern betet um alles. Sagt Gott, was ihr braucht, und dankt ihm. Ihr werdet Gottes Frieden erfahren, der größer ist, als unser menschlicher Verstand es je begreifen kann. Sein Friede wird eure Herzen und Gedanken im Glauben an Jesus Christus bewahren“ (Philipper 4,6-7).

E.H: Bickersteth dichtete Folgendes: „Friede, Ruhe und Frieden in dieser dunklen Welt der Sünde? Das Blut Jesu uns flüsternd inneren Frieden verkünde.“

Gebet

Herr, bitte steh uns in Prüfungen, Kritik, Verlust, Versuchung, Krankheit und in der Sorge um Deine Kirche bei. Hilf mir auch an finsteren Orten so zu leben, dass ich Deinen Frieden erlebe.
Altes Testament

Jesaja 24,1–26,21

Der Herr richtet die ganze Erde

24 1 Seht ihr, wie der HERR die Erde leer fegt?
  Wie er alles zerstört und auf den Kopf stellt?
Seht ihr, wie er ihre Bewohner
  in alle Himmelsrichtungen zerstreut?
2 Volk und Priester,
  Knecht und Herr,
  Magd und Herrin,
  Käufer und Verkäufer,
  Gläubiger und Schuldner,
  solche, die verleihen,
  und solche, die borgen –
  alle trifft das gleiche Los.
3 Denn die Erde wird völlig verwüstet, ausgeplündert liegt sie da.
  Der HERR selbst hat es angekündigt.

4 Die Erde vergeht und verdorrt;
  die ganze Welt zerfällt, auch ihre Machthaber gehen zugrunde.
5 Die Menschen haben die Erde entweiht,
  denn sie haben Gottes Gebote und Ordnungen missachtet
und so den Bund gebrochen,
  den er damals für alle Zeiten mit ihnen geschlossen hat.
6 Darum trifft sein Fluch die Erde und zehrt sie aus.
  Die Menschen müssen ihre gerechte Strafe tragen.
Sie schwinden dahin,
  nur ein kleiner Rest wird überleben.
7 Die Weinberge verdorren,
  und die Trauben hängen zusammengeschrumpft an den Reben.
  Lachen verkehrt sich in Seufzen,
8 die fröhliche Musik von Tamburinen und Lauten verstummt,
  der Lärm der Feiernden bricht plötzlich ab.
9 Weder Wein noch Gesang kann sie erheitern,
  jedes berauschende Getränk stößt ihnen bitter auf.
10 Die Stadt liegt in Trümmern und menschenleer da;
  die Häuser sind verriegelt, so dass niemand hineinkommt.
11 Lautes Klagen hallt durch die Gassen,
  weil es keinen Tropfen Wein mehr gibt.
Jede Freude ist vergangen,
  aller Frohsinn verflogen.
12 Von der Stadt bleibt nur ein großes Trümmerfeld,
  alle Tore sind zerstört.
13 Ja, so wird es den Völkern auf der ganzen Erde ergehen.
  Es wird aussehen wie am Ende der Ernte,
wenn am Ölbaum alle Oliven abgeschlagen wurden
  und im Weinberg kaum noch Trauben zu finden sind.

14 Die wenigen Überlebenden aber
  werden laut jubeln vor Freude.
  Im Westen besingt man die Größe und Majestät des HERRN,
15 und auch ihr im Osten:
  Erweist seinem Namen die Ehre!
Lobt den HERRN, den Gott Israels,
  ihr Bewohner der fernsten Inseln!
16 Vom Ende der Erde her hört man Gesang:
  »Preist ihn, denn er allein ist gerecht!«

Ich aber schreie: »Hilfe, ich vergehe!
  Ich bin verloren!«
Skrupellose Verbrecher geben den Ton an,
  überall herrschen Lug und Betrug.
17 Angst und Schrecken werden euch packen,
  in Fallgruben und Schlingen werdet ihr geraten,
  ihr Bewohner der Erde!
18 Wer dem Schrecken entfliehen will, stürzt in die Grube,
  und wer sich daraus noch befreien kann,
der verfängt sich in der Schlinge.

Die Schleusen des Himmels öffnen sich,
  und die Fundamente der Erde werden erschüttert.
19 Die ganze Erde zittert und bebt,
  sie reißt auf
  und bricht schließlich entzwei.
20 Sie torkelt wie ein Betrunkener
  und wankt wie ein alter Schuppen im Sturm.
Die unzähligen Sünden der Menschen lasten schwer auf ihr:
  Sie bricht darunter zusammen und steht nie wieder auf.

21 In jener Zeit wird der HERR ins Gericht gehen
  mit den Mächten des Himmels oben
  und mit den Königen unten auf der Erde.
22 Sie werden als Gefangene zusammengetrieben
  und in ein unterirdisches Verlies gestoßen.
In diesem finsteren Kerker müssen sie lange Zeit sitzen
  und auf ihre spätere Verurteilung warten.
23 Der blasse Mond wird schamrot,
  und die glühende Sonne erbleicht,
denn nun regiert der HERR, der allmächtige Gott,
  auf dem Berg Zion in Jerusalem.
Die Führer des Volkes, die ihn umgeben,
  werden von seinem herrlichen Glanz überstrahlt.

Dankgebet für Gottes Hilfe

25 1 HERR, du bist mein Gott!
  Ich lobe dich und preise deinen Namen,
denn du vollbringst wunderbare Taten.
  Was du vor langer Zeit beschlossen hast,
  das hast du in großer Treue ausgeführt.
2 Die mächtige Stadt –
  in einen Schutthaufen hast du sie verwandelt!
Ihre unbezwingbaren Mauern hast du in Trümmer gelegt
  und die Paläste der fremden Herrscher zerstört.
Die Stadt ist dem Erdboden gleichgemacht,
  und sie wird nie wieder aufgebaut.
3 Darum ehren dich nun mächtige Völker;
  in den Städten der Welteroberer wirst du gefürchtet.
4 Die Armen und Schwachen finden Zuflucht bei dir;
  dort sind sie sicher in Zeiten der Not.
Du gibst ihnen Schutz wie ein Dach im Wolkenbruch,
  wie kühler Schatten in der Mittagshitze.
Das Wüten der Gewalttäter gleicht dem Gewitterregen,
  der an die Mauern prasselt,
5 es ist so unbarmherzig wie die Sonne,
  die in der Wüste vom Himmel brennt.
Doch du bringst ihren Lärm zum Schweigen.
  Du dämpfst ihr Siegesgeschrei wie eine Wolke die Sonnenhitze.

Ein Festmahl für alle Völker

6 Hier auf dem Berg Zion wird der HERR, der allmächtige Gott,
  alle Völker zu einem Festmahl mit köstlichen Speisen
und herrlichem Wein einladen,
  einem Festmahl mit bestem Fleisch und gut gelagertem Wein.
7 Dann zerreißt er den Trauerschleier,
  der über allen Menschen liegt,
und zieht das Leichentuch weg, das alle Völker bedeckt.
  Hier auf diesem Berg wird es geschehen!
8 Er wird den Tod für immer und ewig vernichten.
  Gott, der HERR, wird die Tränen von jedem Gesicht abwischen.
Er befreit sein Volk von der Schande,
  die es auf der ganzen Erde erlitten hat.
Das alles trifft ein,
  denn der HERR hat es vorausgesagt.

9 In jenen Tagen wird man bekennen:

»Er allein ist unser Gott!
  Auf ihn haben wir unsere Hoffnung gesetzt,
und er hat uns gerettet.
  Ja, so ist der HERR, unsere Hoffnung war nicht vergebens!
Nun wollen wir Danklieder singen
  und uns über seine Rettung freuen!«

Der Herr reißt Moabs Festungen nieder

10 Der HERR hält seine Hand schützend über Jerusalem.
  Das Land Moab dagegen
  wird zertreten wie Stroh in der Jauche.
11 Verzweifelt schlägt Moab um sich wie ein Ertrinkender.
  Doch alle Schwimmversuche nützen nichts mehr:
Gott zerbricht seinen Stolz
  und seinen Hochmut.
12 Alle eure hohen und starken Befestigungen,
  ihr Moabiter, wird er niederreißen und dem Erdboden gleichmachen!

Unser Gott ist ein starker Fels

26 1 In jener Zeit wird man im Land Juda dieses Lied singen:

»Unsere Stadt ist eine sichere Festung;
  der Herr hat Mauern und Wall zu unserem Schutz errichtet.
2 Öffnet die Tore, damit das Volk der Gerechten einziehen kann,
  das treu zu Gott steht!
3 Herr, du gibst Frieden dem, der sich fest an dich hält
  und dir allein vertraut.
4 Ja, vertraut dem HERRN für immer, denn er, unser Gott,
  ist ein starker Fels für alle Zeiten!
5 Alle, die in stolzer Höhe wohnten, stieß er tief hinab.
  Die Stadt, sie ragte hoch empor,
doch er hat sie zerstört,
  hinunter in den Staub geworfen.
6 Wer früher arm war und gering,
  tritt nun die Trümmer nieder.«

Ein Gebet

7 Herr, wer deinen Willen tut,
  den führst du auf geradem Weg,
  du machst seinen Lebensweg eben.
8 Ja, HERR, wir hoffen auf dich,
  auch wenn du uns strafst.
Wir sehnen uns nach dir –
  wie könnten wir dich je vergessen?
9 Bei Nacht sind meine Gedanken bei dir,
  voller Sehnsucht suche ich dich.
Wenn du die Erde richtest, lernen die Menschen,
  was Gerechtigkeit bedeutet.
10 Doch wenn du die Gottlosen begnadigst,
  begreifen sie nicht, was Recht ist.
Selbst dort, wo man dein Recht achtet,
  halten sie am Bösen fest und haben keine Ehrfurcht vor dir,
  dem höchsten Gott.
11 HERR, deine Hand ist drohend erhoben –
  und sie merken es nicht einmal.
Doch beschämt werden sie dastehen,
  wenn sie sehen, wie leidenschaftlich du dein Volk verteidigst.
  Dein glühender Zorn wird sie verzehren!

12 Aber uns, HERR, wirst du Frieden schaffen,
  denn dir verdanken wir alles, was wir erreicht haben.
13 Zwar haben außer dir, unser Gott,
  auch andere Herren über uns geherrscht.
  Doch wir rühmen nur dich und deinen Namen.
14 Sie alle sind tot und werden nicht wieder lebendig;
  sie sind Schatten, die nie wieder aufstehen.
Du hast sie bestraft
  und jede Erinnerung an sie ausgelöscht.
15 Unser Volk aber hast du, HERR, sehr groß gemacht.
  Du hast unsere Grenzen nach allen Seiten ausgeweitet
  und deine herrliche Macht bewiesen.

16 In äußerster Not suchten wir dich.
  Als uns deine Schläge trafen,
  schütteten wir still unser Herz bei dir aus.
17 Wir lagen vor dir am Boden wie eine Schwangere,
  die sich in Wehen windet und schreit.
18 Ja, wir wanden uns in Geburtswehen,
  doch wir brachten nichts als Luft zur Welt.
Unsere Mühe war umsonst:
  Wir konnten das Land nicht befreien
  und keinem Menschen das Leben schenken.

19 Herr, die Toten deines Volkes werden wieder lebendig,
  ihre Leichen werden auferstehen!
Wacht auf und singt vor Freude, alle,
  die ihr unter der Erde ruht!
Du, Gott, bist wie erfrischender Tau am Morgen.
  Durch deine belebende Kraft
  gibt die Erde die Leiber der Verstorbenen zurück.

Der Herr rechnet mit Israels Feinden ab

20 Ihr aus meinem Volk, geht in eure Häuser
  und schließt die Türen hinter euch zu!
Versteckt euch für einen kleinen Augenblick dort,
  bis Gottes Zorn vergangen ist.
21 Seht, er verlässt seine Stätte im Himmel,
  um die Menschen auf der Erde wegen ihrer Vergehen
zur Rechenschaft zu ziehen.
  Alles unschuldig vergossene Blut
wird die Erde dann wieder herausgeben,
  keinen Ermordeten verbirgt sie weiterhin.

Kommentar

Vertrauen

Jesaja schreibt, „Die mit einem festen Sinn umgibst du mit Frieden, weil sie ihr Vertrauen auf dich setzen! Vertraut auf den Herrn für immer, denn der Herr ist der ewige Fels“ (26,3-4). Das ist das Geheimnis für „Ruhe und Frieden“. Er kommt vom Vertrauen auf den Herrn trotz aller Prüfungen und Versuchungen: „Auf ihn haben wir unsere Hoffnung gesetzt, und er hat uns gerettet“ (25,9; Hfa).

Wenn wir uns zu viele Gedanken über die Probleme, Verantwortung und Herausforderungen von morgen machen, überwältigen uns schnell Sorgen und Ängste. Und doch verspricht Gott dir Frieden in allen Prüfungen und Versuchungen deines Lebens, wenn du dein Denken auf Ihn ausrichtest, Ihm ganz vertraust.

Im heutigen Abschnitt scheint Jesaja das Ende der Welt vorher zu sagen. Es wird ein vernichtendes Gericht geben (Kapitel 24), aber gleichzeitig wird es auch ein Tag des Triumphes werden (Kapitel 25).

Er sieht ein Fest im Himmel: „In Jerusalem wird der Herr, der Allmächtige, ein großes Fest für alle Völker ausrichten. Es wird köstliches Essen geben, fette Speisen und leckeren Wein, Markspeisen und erlesene Weine“ (25,6). „Den Tod wird er für immer beseitigen“ (25,8). „Er wird den Tod für immer und ewig vernichten. Der Herr, der allmächtige Gott, wird die Tränen von jedem Gesicht abwischen. Er befreit sein Volk von der Schande, die es auf der ganzen Erde erlitten hat“ (25,8; Hfa).

Hier scheint Jesaja ein Blick auf den neuen Himmel und die neue Erde, von denen in der Offenbarung des Johannes die Rede ist, gewährt worden zu sein. „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen“ (Offenbarung 21,4; LUT).

Der Prophet fährt fort, „deine Toten werden wieder leben, die Leichen meines Volkes werden auferstehen! Ihr alle, die ihr in der Erde liegt, wacht auf und jubelt vor Freude“ (26,19; GNB). Das ist wohl die erste Erwähnung leiblicher Auferstehung in der Bibel. Sie weist auf die körperliche Auferstehung Jesu hin, der „als Erster von den Toten auferstanden… ist.“ (Kolosser 1,18).

Jesus hat den Tod besiegt und damit auch die Angst vor dem Tod; und mit dieser Angst jede andere Angst oder Sorge. Wegen Jesus ist deine Zukunft gewiss. Du musst dich nicht länger um deinen Tod oder um sonst irgendetwas sorgen oder ängstigen. Vertraue Ihm deine Zukunft an. Richte dein Denken auf Ihn und beginne, Seinen Frieden dauerhaft zu erleben.

Herr, „Nachts verlange ich mit allem, was ich bin, nach dir; auch mit meinem Geist, in meinem Inneren suche ich dich… Herr, du wirst uns Frieden schenken, denn unsere Errungenschaften verdanken wir dir. O Herr, unser Gott, andere haben über uns geherrscht, doch wir ehren nur deinen Namen“ (26,9.12-13).

Gebet

Herr, ich lege Dir alle meine Sorgen hin … Auf Dich vertraue ich.

Pippa fügt hinzu

Jesaja 26,3

„Die mit einem festen Sinn umgibst du mit Frieden, weil sie ihr Vertrauen auf dich setzen!“

Es gäbe so viel, um das ich mir Sorgen machen könnte. Ich will eine Liste davon machen und sie dann dem Herrn geben. Und dann will ich versuchen, Seinen Frieden zu genießen.

Vers des Tages

Jesaja 26,3

Herr, du gibst Frieden dem,
der sich fest an dich hält
und dir allein vertraut.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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