Seine Gnade ist Alles, was du brauchst
Einführung
Ich lernte Nick Vujicic kennen, als er als Gastredner zu unserer Gemeindesommerfreizeit kam. Nick ist ein erstaunlicher Mann. Ich denke, sein Zeugnis hat alle Anwesenden zutiefst berührt und inspiriert.
Nick kam ohne Arme und Beine zur Welt. Dennoch schreibt er, „Ich bin wahrlich gesegnet. Es ist absurd, wie glücklich ich bin.“ Als Kind hatte er oft für Arme und Beine gebetet. Er wäre schon mit einem Arm oder Bein zufrieden gewesen.
Gott beantwortete sein Gebet nicht so, wie er gehofft hatte. Trotzdem schreibt er, „Gott gebraucht mich, Menschen in unzähligen Schulen, Gemeinden, Gefängnissen, Waisen- und Krankenhäusern, in Stadien und Veranstaltungssälen zu erreichen. Besser noch: Ich umarme unentwegt tausende von Menschen in persönlichen Begegnungen, und habe so die Möglichkeit ihnen zu sagen, wie wertvoll sie sind… Gott nahm meinen ungewöhnlichen Körper und schenkte mir die Gabe, Herz und Geist der Menschen aufzurichten.“
Wer Gott nachfolgt ist auf Gottes Gnade angewiesen. Mutter Teresa schrieb, „Ich denke, keiner braucht Gottes Gnade mehr, als ich es tue. Manchmal fühle ich mich so hilflos und schwach. Ich denke, deshalb gebraucht mich Gott. Weil ich mich nicht auf meine eigene Kraft verlassen kann, verlasse ich mich vierundzwanzig Stunden am Tag auf Ihn. Hätte der Tag mehr Stunden, bräuchte ich Seine Hilfe auch an diesen.“
Paulus bringt diese Abhängigkeit zum Ausdruck, als er über den Dorn in seinem Fleisch schreibt. Dreimal flehte er den Herrn an, Er möge ihn ihm nehmen. Aber Gott antwortete, „Meine Gnade ist alles, was du brauchst. Meine Kraft zeigt sich in deiner Schwäche“ (2. Korinther 12,9). Seine Gnade ist nicht nur umwerfend; sie ist außerdem „alles, was ich brauche”. Sie genügt.
Das ist einer meiner Lieblingsverse der ganzen Bibel. Ein Vers, den ich häufig vor Gott zitiere und Ihn an Sein Versprechen erinnere, dass sich Seine Kraft in Meiner Schwäche zeigt.
Psalm 106,40-48
40 Da geriet der HERR in Zorn über Israel
und verabscheute sein eigenes Volk.
41 Er gab sie in die Hand fremder Völker;
sie wurden beherrscht von denen, die sie hassten.
42 Ihre Feinde unterdrückten sie,
ihrer Gewalt musste Israel sich beugen.
43 Immer wieder befreite sie der HERR,
aber sie dachten gar nicht daran, ihm zu gehorchen.
So sanken sie durch ihre Schuld immer tiefer ins Unglück.
44 Doch als Gott ihre verzweifelte Lage sah
und ihre Hilfeschreie hörte,
45 da dachte er an seinen Bund mit ihnen.
Ja, seine Liebe zu ihnen war stark,
darum tat es ihm leid,
dass er sie ihren Feinden ausgeliefert hatte.
46 Er ließ sie Erbarmen finden bei denen,
die sie gefangen hielten.
47 Rette uns, HERR, unser Gott!
Hol uns heraus aus den Völkern,
die dich nicht kennen, und führe uns wieder zusammen!
Dann werden wir deinen heiligen Namen preisen
und dir voller Freude unseren Dank bringen.
48 Gelobt sei der HERR, der Gott Israels,
jetzt und für alle Zeit!
Und das ganze Volk soll antworten: »Amen!
Lobt den HERRN. Halleluja!«
Kommentar
Seine Gnade hat ihren Ursprung in Seiner großen Liebe
„Aber“ bzw. „doch“ ist ein wichtiges Wort in diesem Abschnitt.
Die Menschen waren „widerspenstig und gerieten durch ihre Schuld immer tiefer in Not.“ (43b; GNB). „Doch“, so schreibt der Psalmist, „wenn er ihre Hilfeschreie hörte und ihre Angst und Verzweiflung sah, … In seiner Güte taten sie ihm Leid“ (44-45; GNB).
Dass Gottes Gnade alles ist, was wir brauchen, liegt daran, dass Er uns so sehr liebt (106,45; Anm. d. Übersetzers: wo englische Bibeln „love“ schreiben, übersetzen deutsche Bibeln meist mit „Gnade“ oder „Güte“.) „Immer wieder befreite er sie“ (43a). Er „erhörte ihre Schreie“ (44b).
Vor einigen Jahren schrieb ich neben die Segnungen Gottes in diesem Psalm: Wenn ich „nicht glaube, mich beklage, ungehorsam bin, weltliche Götzen anbete, sündige, Fehler mache, bösartig bin – was tut Gott dann? Er erweist mir Seine Gunst, hilft mir, Er schenkt mir Freude, Er ist freundlich, Er rettet mich. Er leitet mich, Er erlöst und befreit mich. Er erhört meine Gebete, Er sieht meine Not und hört mein Schreien. Er ist mir gnädig.“
Es passt, dass der Psalm mit den Worten endet: „Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, bis in alle Ewigkeit! Und das ganze Volk soll sprechen: »Amen!« Halleluja!“ (106,48).
Gebet
2. Korinther 12,1–10
Gottes Kraft und unsere Schwachheit
12 1 Freilich ist solches Eigenlob im Grunde Unsinn und nützt niemandem. Aber ihr lasst mir ja keine Wahl. Deshalb will ich jetzt diesen Gedanken zu Ende führen und von Visionen und Offenbarungen berichten, die der Herr schenkt. 2 Ich kenne einen Menschen, der mit Christus eng verbunden ist. Vor vierzehn Jahren wurde er in den dritten Himmel entrückt. Gott allein weiß, ob dieser Mensch leibhaftig oder mit seinem Geist dort war. 3 Und wenn ich auch nicht verstehe, ob er sich dabei in seinem Körper befand oder außerhalb davon – das weiß allein Gott –, 4 er wurde ins Paradies versetzt und hat dort Worte gehört, die für Menschen unaussprechlich sind. 5 Was dieser Mensch erlebt hat, das will ich rühmen. Bei mir selbst aber lobe ich nur meine Schwachheit. 6 Doch auch wenn ich mich selbst loben würde, wäre ich noch lange nicht verrückt, schließlich entspräche es der Wahrheit. Ich verzichte aber darauf, denn niemand soll mich überschätzen, sondern mich nur nach dem beurteilen, was er an meinem Leben sehen und aus meinen Worten hören kann. 7 Gott selbst hat dafür gesorgt, dass ich mir auf die unbeschreiblichen Offenbarungen, die ich empfangen habe, nichts einbilde. Deshalb hat er mir ein quälendes Leiden auferlegt. Ein Engel des Satans darf mich mit Fäusten schlagen, damit ich nicht überheblich werde. 8 Dreimal schon habe ich den Herrn angefleht, mich davon zu befreien. 9 Aber er hat zu mir gesagt: »Meine Gnade ist alles, was du brauchst! Denn gerade wenn du schwach bist, wirkt meine Kraft ganz besonders an dir.« Darum will ich vor allem auf meine Schwachheit stolz sein. Dann nämlich erweist sich die Kraft von Christus an mir. 10 Und so trage ich für Christus alles mit Freude – die Schwachheiten, Misshandlungen und Entbehrungen, die Verfolgungen und Ängste. Denn ich weiß: Gerade wenn ich schwach bin, bin ich stark.
Kommentar
Seine Gnade ist, was du brauchst
Wir glauben immer, Menschen mit unseren Stärken beeindrucken zu können. Tatsächlich aber entstehen durch unsere Schwächen Beziehungen zu anderen Menschen. Die meisten von uns wollen, dass man unsere Stärke sieht und haben Angst, dass jemand ihre Schwachstellen entdeckt. Wir zeigen nicht mit dem Finger auf unsere persönlichen Grenzen. Paulus dagegen hatte keine Angst, sich wegen seiner Schwächen verletzlich zu machen.
Er machte einige erstaunliche geistliche Erfahrungen. Er hatte „Visionen und Offenbarungen … vom Herrn empfangen“ (12,1), war „in den dritten Himmel hinaufgehoben worden]“ (12,2), hatte „erstaunliche Dinge [gehört], die sich nicht in Worte fassen lassen“, (12,4) und „wunderbare Offenbarungen von Gott empfangen“ (12,7).
Trotzdem gab er nicht damit an. Die falschen Lehrer in Korinth prahlten mit ihren geistlichen Erfahrungen, Paulus nicht. Er sprach lieber von sich. Er war stolz auf seine Schwächen (12,5.9).
Er erzählte den Korinthern, dass ihm „ein Dorn ins Fleisch gegeben [wurde], ein Bote des Satans, der mich quält“ (7b). Es handelt sich dabei um ein allgemeines Bekenntnis. Dr. Paula Gooder, deren Doktorarbeit sich mit diesem Vers befasste, sagt, es gibt mindestens 66 Theorien, was mit diesem „Dorn” gemeint sein könnte. Gerade weil man es nicht genau weiß, können wir uns alle mit Paulus identifizieren.
Ich erinnere mich daran, wie unser guter Freund, der Evangelist J. John, einmal sagte, er habe nicht nur einen sondern drei Dorne im Fleisch! Auch wenn ich meine, dass er nicht erklärte, was er damit meinte, war es für uns ermutigend zu wissen, dass auch er – wie wir alle – seine Kämpfe auszufechten hatte.
Was auch immer es bei Paulus war, dreimal bat er den Herrn eindringlich, ihn fortzunehmen. Aber Gott sagte zu ihm, „Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“ (12,9; LUT 1984). Er glaubt, Gott nahm den Dorn nicht weg, damit Paulus angesichts der „wunderbaren Offenbarungen… nicht überheblich werde“ (12,7).
Paulus wusste, dass er in allem vom Herrn abhängig war. Wenn alles glatt läuft, kann ich schon mal stolz werden und glauben, ich schaffe es allein. Wenn ich dagegen zu kämpfen habe und mir meiner eigenen Schwachheit bewusst bin, begebe ich mich willig in die Abhängigkeit von Gott. Jesu Kraft wirkt in uns; Seine Kraft ist in den Schwachen mächtig (12,9).
Paulus‘ Worte sind erstaunlich: „Gott selbst hat dafür gesorgt, dass ich mir … nichts einbilde… Darum will ich vor allem auf meine Schwachheit stolz sein. Dann nämlich erweist sich die Kraft Christi an mir. Und so trage ich alles, was Christus mir auferlegt hat - alle Misshandlungen und Entbehrungen, alle Verfolgungen und Ängste. Denn ich weiß: Gerade wenn ich schwach bin, bin ich stark“ (7-10; Hfa).
Gebet
Jesaja 27,1 – 28,29
27 1 In dieser Zeit
wird der HERR mit dem Leviatan abrechnen,
diesem schnellen Ungeheuer,
das sich windet wie eine Schlange.
Gottes mächtiges, scharfes Schwert wird ihn treffen,
diesen Meeresdrachen, und wird ihn töten.
Das neue Weinberglied
2 An jenem Tag wird Gott sagen:
»Einen prächtigen Weinberg habe ich.
Kommt, singt ein Lied zu seiner Ehre!
3 Ich selbst, der HERR, bin sein Wächter.
Ich bewässere ihn immerzu.
Tag und Nacht behüte ich ihn,
damit nichts und niemand ihm schaden kann.
4 Mein Zorn ist längst vergangen!
Wenn Dornengestrüpp und Disteln
meinen Weinberg überwuchern wollen,
erkläre ich ihnen den Krieg!
Ausreißen und verbrennen werde ich sie!
5 So geht es allen, die nicht Schutz bei mir suchen
und nicht Frieden mit mir schließen.
Ja, sie sollen Frieden schließen mit mir!«
Bestrafung und Begnadigung Israels
6 Es kommt die Zeit,
da werden die Nachkommen von Jakob
wieder in ihrem Land Wurzeln schlagen.
Israel wird grünen und blühen
und mit seinen Früchten die ganze Erde bedecken.
7 Gab Gott seinem Volk
genauso harte Schläge wie ihren Gegnern?
Ließ er sie auf dieselbe Weise
umkommen wie ihre Feinde?
8 Nein, Herr, du hast den Israeliten
eine erträgliche Strafe auferlegt:
Du hast sie aus ihrer Heimat vertrieben,
sie weggeblasen wie ein stürmischer Ostwind.
9 Dadurch sollen die Israeliten
Vergebung für ihre Schuld finden –
ja, Gott wird sie von ihren Sünden befreien.
Dann sagen sie sich vom Götzendienst los:
Sie werden die heidnischen Altäre zerstören
und sie in tausend Stücke schlagen.
Die Pfähle der Göttin Aschera
und die Räucheropferaltäre bauen sie nie wieder auf.
10 Aber noch liegt die befestigte Stadt entvölkert da,
stehen ihre Häuser leer, gleicht alles einer trostlosen Wüste.
Nur einige Kälber weiden dort,
ungestört fressen sie die Büsche kahl
und ruhen sich aus.
11 Wenn die Zweige dürr geworden sind,
kommen Frauen, die sie abbrechen
und als Brennholz verwenden.
Diesem Volk fehlt jede Einsicht!
Darum hat sein Schöpfer auch kein Erbarmen mit ihnen.
Er, der sie zum Volk gemacht hat, wird ihnen nicht einfach vergeben.
12 Doch es kommt eine Zeit, da wird der HERR euch Israeliten wieder sammeln. Vom Euphrat bis zu dem Bach, der die Grenze nach Ägypten bildet, liest er einen nach dem anderen auf, wie ein Bauer, der sorgfältig seine Ähren ausklopft und die Körner zusammenliest. 13 An diesem Tag wird laut das Horn geblasen als Signal für die vielen Verschleppten und Vertriebenen. Aus Assyrien und Ägypten kommen sie nach Jerusalem und beten den HERRN auf dem heiligen Berg an.
Die stolze Stadt Samaria – eine welkende Blume
28 1 Wehe euch, ihr Leute von Ephraim!
Trinker seid ihr, ganz und gar dem Wein ergeben.
Eurer stolzen Hauptstadt Samaria wird es schlecht ergehen!
Noch liegt sie wie eine prächtige Krone auf dem Hügel,
hoch über dem fruchtbaren Tal.
Sie schmückt ihn wie ein bunter Blumenkranz,
doch die Blüten welken schon.
2 Denn der Herr hält ein starkes und mächtiges Heer bereit.
Wie ein Orkan wird es über euch hinwegfegen,
wie ein Hagelsturm mit sintflutartigen Regenfällen,
deren Wassermassen alles fortspülen.
Mit Wucht wird es euch zu Boden werfen.
3 Dann wird sie zertrampelt, die prunkvolle Krone,
der Stolz aller Weinseligen von Ephraim.
4 Heute schmückt sie noch
wie ein prächtiger Blumenkranz den Hügel,
hoch über dem fruchtbaren Tal.
Doch die Blüten welken schon,
und bald geht es ihr wie einer Feige,
die schon vor der Ernte reif geworden ist:
Wer sie am Baum erblickt,
pflückt sie schnell und schlingt sie hinunter.
5 Es kommt der Tag, da wird der HERR selbst,
der allmächtige Gott, die glanzvolle Krone
für die Überlebenden seines Volkes sein.
Dann ist er ihr prächtiger Blumenkranz.
6 Den Richtern gibt er Sinn für Gerechtigkeit,
wenn sie ihre Urteile fällen,
und die Soldaten rüstet er mit Mut und Kraft aus,
damit sie die Feinde aus der Stadt vertreiben.
Die betrunkenen Propheten von Jerusalem
7 Sogar die Priester und Propheten torkeln.
Von Wein und anderen berauschenden Getränken benebelt,
können sie sich kaum noch auf den Beinen halten.
Taumelnd und torkelnd empfangen die Propheten ihre Visionen,
und die Priester schwanken hin und her,
wenn sie Recht sprechen.
8 Die Tische, an denen sie sitzen,
sind voll von Erbrochenem, alles ist besudelt.
9 »Für wen hält dieser Jesaja uns eigentlich,
dass er uns belehren will?«, lallen sie.
»Uns braucht niemand mehr zu erzählen,
was Gott gesagt hat. Sind wir denn kleine Kinder,
die eben erst von der Mutterbrust entwöhnt wurden?
10 Was soll dieses Blabla:
›Tut dies, tut das; dies ist verboten,
das ist verboten;
macht hier etwas, macht dort etwas‹?«
11 Darum wird Gott Ausländer mit einer fremden Sprache
zu diesem Volk schicken
und nur noch in
unverständlichen Lauten zu ihm reden.
12 Er hatte ihnen zwar gesagt:
»Dieses Land soll für euch ein Ort der Ruhe werden.
Gönnt den Erschöpften eine Pause!
Hier könnt ihr in Frieden wohnen!«
Doch sie wollten nicht auf ihn hören.
13 Darum wird der HERR von nun an
nur noch das zu ihnen sagen,
was sie als Blabla verspotteten:
»Tut dies, tut das; dies ist verboten, das ist verboten;
macht hier etwas, macht dort etwas!«
Sie werden beim Laufen nach hinten stürzen
und sich das Genick brechen.
Sie werden den Feinden ins Netz gehen,
und man wird sie gefangen fortschaffen!
Gottes unmissverständliche Botschaft
14 So hört nun, was der HERR euch sagt, ihr Lästermäuler,
ihr Herrscher über das Volk hier in Jerusalem!
15 Ihr fühlt euch sicher und prahlt:
»Wir haben uns mit dem Tod verbündet
und mit der Totenwelt ein Abkommen geschlossen!
Wenn das Unheil über unser Land hereinbricht,
kann uns nichts geschehen!«
Ihr verlasst euch auf eure verlogenen Intrigen
und meint, durch Betrug
hättet ihr euch rundum abgesichert!
16 Darum spricht Gott, der HERR:
»Seht, ich lege in Zion den Grundstein für ein gutes Fundament.
Es ist ein kostbarer Eckstein, der felsenfest steht.
Wer auf ihn baut und ihm vertraut,
braucht nicht zu fliehen.
17 Das Recht ist meine Richtschnur
und die Gerechtigkeit mein Lot.
Doch eure Lügengebäude werden vom Hagel zerschlagen;
ein Sturzbach reißt eure Sicherheiten fort.
18 Dann nützt euch der Pakt mit dem Tod
und mit der Totenwelt nichts mehr.
Das Unheil wird euch treffen,
wie eine Flutwelle bricht es über euch herein
und macht alles dem Erdboden gleich.
19 Tag und Nacht werdet ihr überflutet,
die Wellen erfassen euch und reißen euch mit sich fort.
Wenn ihr diese Botschaft begreift,
jagt sie euch nichts als Angst und Schrecken ein.
20 Dann trifft das Sprichwort auf euch zu:
›Das Bett ist zu kurz, um sich auszustrecken,
die Decke ist zu schmal, um sich zuzudecken.‹«
21 Ja, der HERR wird in den Kampf ziehen
wie einst gegen die Philister am Berg Perazim,
er wird wüten wie damals
gegen die Amoriter im Tal von Gibeon.
Alles, was er sich gegen euch vorgenommen hat,
wird er tun – so seltsam und befremdend es auch ist.
22 Lacht bloß nicht über meine Warnungen,
sonst werden eure Fesseln noch straffer angezogen!
Denn ich weiß vom HERRN, dem allmächtigen Gott,
dass er fest entschlossen ist, das ganze Land zu verwüsten.
Das Gleichnis vom weisen Bauern
23 Passt auf und hört gut zu,
was ich euch sage:
24 Pflügt ein Bauer vor der Aussaat
etwa mehrmals sein Feld?
Geht er jeden Tag wieder mit der Egge darüber?
25 Nein! Sobald er den Acker einmal vorbereitet hat,
sät er alles Mögliche an:
Dill und Kümmel, dann Weizen, Hirse und Gerste,
jedes an seinem bestimmten Platz,
und schließlich am Rand des Feldes noch Dinkel.
26 Er weiß genau, was zu tun ist,
denn sein Gott hat es ihn gelehrt.
27 Dill und Kümmel wird er nicht wie Getreide
mit einer schweren Walze ausdreschen,
sondern mit einem Stock
klopft er die Samen sorgfältig aus.
28 Und das Getreide – wird es etwa schonungslos zermalmt?
Nein, natürlich nicht! Der Bauer drischt es nicht länger als nötig.
Er lässt zwar seine Zugtiere die schwere Dreschwalze darüberziehen,
doch er achtet darauf, dass die Körner nicht zerquetscht werden.
29 Auch das hat er von Gott gelernt,
vom allmächtigen HERRN.
Denn der ist ein weiser und wunderbarer Ratgeber.
Kommentar
Seine Gnade kommt in Jesus
Gott liebt dich. Er vergleicht Sein Volk mit einem Weinberg. Gott pflegt ihn, gießt ihn, kümmert sich um ihn und bewacht ihn (27,3-4).
In Seiner Liebe richtet Gott. Er entfernt Disteln und Dornen und verbrennt alles (27,4). An dieser Stelle steht viel über das Gericht Gottes. Trotzdem wird es „ein befremdliches Werk“ genannt (27,21). Martin Luther argumentierte, dass während das Gericht Christi ein „befremdliches Werk“ sei, die Erlösung Sein „gutes Werk“ ist.
Weiter verkündet Jesaja das Gericht über jene, deren Haltung das genaue Gegenteil von Paulus‘ ist. Paulus hätte Anlass gehabt, stolz zu sein (z.B. wegen der „wunderbaren Offenbarungen“ 2. Korinther 12,7), tatsächlich war er aber bescheiden. Ephraim war stolz, obwohl er keinen Anlass dazu hatte.
Jesaja spricht von „der stolzen Krone der Betrunkenen Ephraims“ und dass „die stolze Krone der Betrunkenen Ephraims mit den Füßen zertreten wird“ (28,1.3; ELB). Obwohl die Bibel sagt, dass Wein des Menschen Herz erfreut (Psalm 104,15; ELB), wird hier vor dem übermäßigen Genuss gewarnt.
Jesaja beschreibt hier die „Trinker … [die] vom Wein abhängig [sind] … Von Wein und anderen berauschenden Getränken benebelt, können sie sich kaum noch auf den Beinen halten. Taumelnd und torkelnd … schwanken [sie] hin und her, wenn sie Recht sprechen. Die Tische, an denen sie sitzen, sind voll von Erbrochenem, alles ist besudelt“ 28,1.7-8; Hfa). Er redet auch gegen die „Spötter“ (28,14) – also gegen die Skeptiker und Zyniker.
Inmitten dieser Ankündigungen des Gerichts prophezeit Jesaja den einen, der der Eckstein sein wird: „Ich lege einen Stein in Jerusalem. Er ist ein kostbarer Eckstein, der fest verankert ist. Wer glaubt, bleibt bestehen“ (28,16).
Jesus ist dieser Eckstein. Er ist das „feste Fundament“ (GNB). Die Apostel Paulus (Römer 9,33) und Petrus (1. Petrus 2,4-6) erkannten, dass sich diese Verse auf Jesus beziehen. Er ist der eine, auf dem die Kirche aus lebendigen Steinen erbaut ist. Er ist der von Gott Erwählte aber von den Menschen Verworfene. „Wer an ihn glaubt, wird nicht umkommen“ (1. Petrus 2,6b). „An seinem eigenen Körper hat er unsere Sünden an das Kreuz hinaufgetragen… Durch seine Wunden seid ihr geheilt worden“ (1. Petrus 2,24).
Jesus ist dein festes Fundament. Wer glaubt, wird nicht wanken (Jesaja 28,16). Jesus ist die Quelle aller Gnade – der eine, der für deine Vergebung starb, damit du Seine große Liebe, Gnade und Kraft erleben kannst. Mit welcher Schwäche oder welchem Problem du heute auch zu kämpfen hast: Seine Gnade ist genug.
Gebet
Pippa fügt hinzu
2. Korinther 12,9
„Meine Gnade ist alles, was du brauchst. Meine Kraft zeigt sich in deiner Schwäche.“
Noch einer meiner Lieblingsverse. An ihn klammere ich mich in Situationen, in denen ich nicht weiß, wie ich sie durchstehen soll. Bisher war Gott mir immer gnädig und hat mir geholfen. Und ich durfte erleben, wie Seine große Kraft mir hilft.
Vers des Tages
2. Korinther 12,9a
Meine Gnade ist alles, was du brauchst! Denn gerade wenn du schwach bist, wirkt meine Kraft ganz besonders an dir.
App
Hol dir die "Bible in one Year" App für iOS oder Android und starte die Bibel regelmäßig zu lesen oder zu hören.
Registriere dich jetzt, um "Bibel in Einem Jahr" jeden Morgen in deinem Posteingang zu haben. Du bekommst jeden Tag eine E-Mail.
Podcast
Einfach abonnieren und "Bibel in einem Jahr" täglich in deiner Lieblings-Podcast-App anhören.
Verweise
Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottland (no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)
\t
Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“