Tag 231

16 Merkmale der Liebe

Weisheit Psalm 100,1–5
Neues Testament 1. Korinther 12,27–13,13
Altes Testament Hoheslied 5,1–8,14

Einführung

Ich wurde von einer Missionarin inspiriert, die jeden Tag die vier Verse aus unserem Abschnitt des Neuen Testaments von heute las, der 16 Merkmale der Liebe aufzählt. Dabei ersetzte sie das Wort „Liebe“ durch ihren Namen. Kam sie an eine Eigenschaft, von der sie wusste, dass sie nicht auf sie zutraf, musste sie aufhören. Ihr Ziel war es, eines Tages die ganze Liste zu schaffen.

Die vier Verse (1. Korinther 13,4-7) beginnen mit „die Liebe ist geduldig“. Ich setzte also meinen Namen ein: „Nicky ist geduldig“. Niemanden, der mich kennt, wird es überraschen, dass ich hier bereits aufhören musste!

Einst besuchte der bekannte Evangelist D.L. Moody Freunde in England. An einem der Abende baten sie Henry Drummond, aus der Bibel zu lesen und diese Stelle auszulegen. Nachdem er sich eine Weile hatte bitten lassen, holte er ein kleines Neues Testament aus seiner Jackentasche, öffnete es bei 1. Korinther 13 und begann über die Liebe zu sprechen. Später schrieb D.L. Moody über den Abend:

„Es kam mir vor, als hätte ich nie etwas Schöneres gehört. Das Eine, was wir in unserem Leben als Christ dringend benötigen, ist mehr Liebe zu Gott und mehr gegenseitige Liebe. Ich wünschte, wir könnten alle in dieses Kapitel der Liebe einziehen und dort wohnen bleiben.“

In seinem Buch, Das Beste in der Welt, bekommen wir eine Ahnung von dem, was er an diesem Abend gesagt haben könnte. Er schreibt: „Was ist das Größte? Du hast das Leben vor dir, und kannst es nur einmal leben. Was ist das höchste Gut, das wertvollste Geschenk, das du begehrst? In 1. Korinther 13 führt uns Paulus an die Quelle der Christenheit; und dort sehen wir, „am größten ist die Liebe.““

Gott ist Liebe. Wir betrügen uns selbst, wenn wir glauben, wir könnten Gott lieben und andere Menschen hassen (1. Johannes 4,20). Die Liebe sollte auf unserer geistlichen Prioritätenliste ganz oben stehen. Es ist, mit Paulus gesprochen, „der noch bessere Weg (1. Korinther 12,31b; LUT).

Weisheit

Psalm 100,1–5

Ein fröhliches Danklied

1 Ein Lied für den Dankgottesdienst.
Jubelt dem HERRN zu, ihr Völker der Erde!
2 Dient ihm voll Freude,
  kommt zu ihm mit fröhlichen Liedern!
3 Erkennt, dass der HERR allein Gott ist!
  Er hat uns geschaffen, wir gehören ihm!
  Wir sind sein Volk, das er umsorgt
  wie ein Hirte seine Herde.

4 Geht durch die Tempeltore ein mit Dank,
  betretet die Vorhöfe mit Lobgesang!
  Preist ihn und rühmt seinen Namen!
5 Denn der HERR ist gut zu uns,
  seine Gnade hört niemals auf,
  für alle Zeiten hält er uns die Treue.

Kommentar

Erfreue dich an Gottes Liebe zu dir

Der Psalmist ermahnt uns, „Jubelt dem Herrn zu…Betet ihn voll Freude an. Kommt zu ihm und lobt ihn mit Liedern“ (100,1-2). Er lädt uns ein, „Geht durch die Tempeltore mit Dank, tretet ein in seine Vorhöfe mit Lobgesang. Dankt ihm und lobt seinen Namen“ (100,4). Die The Message Bible schreibt hier, „Die Parole „Danke!“ verschafft euch Zutritt“.

Was ist der Grund für so große Freude, solchen Dank und Lobpreis? Die Antwort darauf finden wir in Vers 5: „Denn der Herr ist gut zu uns, seine Liebe hört niemals auf“ (GNB ).

Gott ist gut, und Er liebt dich. Das ist eine gute und knappe Zusammenfassung der Botschaft der Bibel. Seine Liebe ist die Quelle unserer Liebe: „Wir lieben, weil Gott uns zuerst geliebt hat“ (1. Johannes 4,19). Begreife, glaube und nimm es für dich an, dass Gott dich liebt, und erfreue dich an Seiner Liebe.

Gebet

Herr, ich danke Dir für Deine erstaunliche Liebe zu mir; ich lobe Dich mit Liedern. Danke, dass Deine Liebe niemals aufhört. Bitte hilf mir, mich heute an Deiner Liebe zu erfreuen.
Neues Testament

1. Korinther 12,27–13,13

27 Ihr alle seid der eine Leib von Christus, und jeder Einzelne von euch gehört als ein Teil dazu. 28 Jedem hat Gott seine ganz bestimmte Aufgabe in der Gemeinde zugeteilt. Da sind zunächst die Apostel, dann die Propheten, die verkünden, was Gott ihnen eingibt, und drittens diejenigen, die andere im Glauben unterweisen. Dann gibt es Christen, die Wunder tun, und solche, die Kranke heilen oder Bedürftigen helfen. Einige übernehmen leitende Aufgaben in der Gemeinde, andere reden in unbekannten Sprachen. 29 Sind sie nun etwa alle Apostel, Propheten oder Lehrer? Oder kann jeder von uns Wunder tun? 30 Kann jeder Kranke heilen, in unbekannten Sprachen reden oder das Gesagte übersetzen? Natürlich nicht. 31 Aber jeder Einzelne soll sich um die Gaben bemühen, die der Gemeinde am meisten nützen.

Und jetzt zeige ich euch den einzigartigen Weg dahin.

Das Wichtigste ist die Liebe

13 1 Wenn ich in den unterschiedlichsten Sprachen der Welt, ja, sogar in der Sprache der Engel reden kann, aber ich habe keine Liebe, so bin ich nur wie ein dröhnender Gong oder ein lärmendes Becken. 2 Wenn ich in Gottes Auftrag prophetisch reden kann, alle Geheimnisse Gottes weiß, seine Gedanken erkennen kann und einen Glauben habe, der Berge versetzt, aber ich habe keine Liebe, so bin ich nichts. 3 Selbst wenn ich all meinen Besitz an die Armen verschenke und für meinen Glauben das Leben opfere, aber ich habe keine Liebe, dann nützt es mir gar nichts.

4 Liebe ist geduldig und freundlich. Sie ist nicht verbissen, sie prahlt nicht und schaut nicht auf andere herab. 5 Liebe verletzt nicht den Anstand und sucht nicht den eigenen Vorteil, sie lässt sich nicht reizen und ist nicht nachtragend. 6 Sie freut sich nicht am Unrecht, sondern freut sich, wenn die Wahrheit siegt. 7 Liebe nimmt alles auf sich, sie verliert nie den Glauben oder die Hoffnung und hält durch bis zum Ende.

8 Die Liebe wird niemals vergehen. Einmal wird es keine Prophetien mehr geben, das Reden in unbekannten Sprachen wird aufhören, und auch die Gabe, Gottes Gedanken zu erkennen, wird nicht mehr nötig sein. 9 Denn diese Erkenntnis ist bruchstückhaft, ebenso wie unser prophetisches Reden. 10 Wenn aber das Vollkommene da ist, wird alles Vorläufige vergangen sein. 11 Als Kind redete, dachte und urteilte ich wie ein Kind. Doch als Erwachsener habe ich das kindliche Wesen abgelegt. 12 Jetzt sehen wir nur ein undeutliches Bild wie in einem trüben Spiegel. Einmal aber werden wir Gott von Angesicht zu Angesicht sehen. Jetzt erkenne ich nur Bruchstücke, doch einmal werde ich alles klar erkennen, so deutlich, wie Gott mich jetzt schon kennt.

13 Was bleibt, sind Glaube, Hoffnung und Liebe. Von diesen dreien aber ist die Liebe das Größte.

Kommentar

Entscheide dich für ein Leben voller Liebe

Henry Drummond erklärt, dass die Liebe einleitend verglichen wird; im Mittelteil des Kapitels wird die Liebe analysiert, und gegen Ende wird die Liebe als größte Gabe verteidigt.

1. Liebe im Vergleich
Die Beschreibung von Liebe in 1. Korinther 13 gehört zu den schönsten und bekanntesten Passagen des gesamten Neuen Testaments. Viele Nicht-Kirchgänger werden die Verse als den Text erkennen, der an Hochzeiten gelesen wird. Paulus stellte sie mitten in seiner Lehre über die Geistesgaben im Leib Christi.

In 1. Korinther 12,27-30 zählt er neun Gaben auf. Auch zu Beginn des 12. Kapitels zählt er neun Gaben des Heiligen Geistes auf. Dabei kommt es zu einer Überschneidung in fünf Fällen. D.h. insgesamt werden 13 Gaben erwähnt. Paulus erklärt, wie wichtig sie für Arbeiten und Wirken des Leibes Christi sind.

Er redet die Relevanz der Gaben nicht klein, wenn er von der Liebe spricht. Vielmehr sagt er, „Die Gaben sind unheimlich wichtig, aber die Liebe ist sogar noch wichtiger.“ Es ist unglaublich wichtig, dass die Geistesgaben in der Kirche von heute in guter Weise eingebracht werden. Und wie schon in Paulus‘ Zeit ist die Liebe auch heute noch wichtiger. Sie ist „der noch bessere Weg“ (12,31; LUT).

Tatsächlich sagt Paulus, wenn wir alle Gaben besäßen und all unseren Besitz den Armen schenkten und als Märtyrer stürben, aber keine Liebe hätten, wäre nichts gewonnen (13,1-3). Er kritisiert Gaben wie z.B. Zungenrede und Prophetie (13,1-2) nicht mehr als Philanthropen und Märtyrer (13,3), sondern betont einfach, wie wichtig es ist, dass alles, was wir tun, in Liebe geschieht.

2. Liebe analysiert
Dann zählt Paulus 15 Merkmale der Liebe auf. Jedes Mal, wenn ich diese Liste lese, fühle ich mich herausgefordert, denn mir ist bewusst, dass ich bei diesen Merkmalen weit zurückbleibe – nicht nur bei der ersten! Wie oft erreiche ich das Ziel nicht. Hier die Verse in der vielen vertrauten Lutherübersetzung:

„Die Liebe ist langmütig
und freundlich,
die Liebe eifert nicht,
die Liebe treibt nicht Mutwillen,
sie bläht sich nicht auf,
sie verhält sich nicht ungehörig,
sie sucht nicht das Ihre,
sie lässt sich nicht erbittern,
sie rechnet das Böse nicht zu,
sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit,
sie freut sich aber an der Wahrheit;
sie erträgt alles,
sie glaubt alles,
sie hofft alles,
sie duldet alles“ (13,4-7).

3. Liebe verteidigt
Liebe hat Bestand. Alles andere ist nicht von Dauer. Alle Gaben des Heiligen Geistes werden eines Tages überflüssig sein. Einige argumentieren, dass Paulus hier sagt, Geistesgaben (wie z.B. die Zungenrede) würden irgendwann in unserer Zeit aufhören. Tatsächlich sagt er aber genau das Gegenteil. Er sagt, der Heilige Geist wird nicht aufhören, Gaben zu verteilen, bis wir Jesus „von Angesicht zu Angesicht“ sehen werden (13,12; LUT). Da wir Jesus aber noch nicht „von Angesicht zu Angesicht“ sehen, sind die Geistesgaben auch noch nicht versiegt. Und wir brauchen sie nach wie vor dringend.

Die größte Gabe dieser Welt ist die Liebe. Glaube, Hoffnung und Liebe sind ein großartiges Dreigestirn. „Aber am größten ist die Liebe“ (13,13).

Gebet

Herr, wir brauchen diese Art von Liebe heute so dringend in der Kirche. Bitte hilf mir, dass ich Liebe, wie Paulus sie beschreibt, ausstrahle. Ich bete, dass Liebe zu Dir und anderen meine höchste Priorität im Leben wird.
Altes Testament

Hoheslied 5,1–8,14

Suche in der Nacht

Er:

5 1 Ich betrete den Garten, mein Mädchen, meine Braut.
  Ich pflücke die Myrrhe und ernte den Balsam.
Ich öffne die Wabe und esse den Honig.
  Ich trinke den Wein und genieße die Milch.
Esst auch ihr, Freunde, trinkt euren Wein!
  Berauscht euch an der Liebe!

Sie:

2 Ich schlief, doch mein Herz war wach.
  Da, es klopft! Mein Liebster kommt!

Er:

Mach auf, mein Mädchen, meine Freundin!
  Mein Täubchen, meine Vollkommene,
lass mich herein!
  Mein Haar ist vom Tau der Nacht ganz durchnässt.

Sie:

3 Ich habe mein Kleid schon ausgezogen,
  soll ich es deinetwegen wieder anziehn?
Meine Füße habe ich schon gewaschen,
  ich würde sie nur wieder schmutzig machen.
4 Jetzt streckt er seine Hand
  durch die Öffnung in der Tür.
Mein Herz schlägt bis zum Hals,
  weil er in meiner Nähe ist.
5 Ich springe auf und will dem Liebsten öffnen;
  meine Hände greifen nach dem Riegel,
  sie sind voll von Myrrhenöl.
6 Schnell öffne ich die Tür für meinen Liebsten,
  doch weg ist er, spurlos verschwunden.
Entsetzen packt mich: Er ist fortgegangen!
  Ich suche ihn, doch ich kann ihn nirgends finden;
  ich rufe laut nach ihm, doch er gibt keine Antwort.
7 Bei ihrem Rundgang greifen die Wächter mich auf.
  Sie schlagen und verwunden mich,
  ohne Mitleid reißen sie mir den Umhang weg.
8 Ihr Mädchen von Jerusalem, ich beschwöre euch:
  Wenn ihr meinen Liebsten findet, dann sagt ihm,
  dass ich krank vor Liebe bin.

Die Mädchen:

9 Warum beschwörst du uns,
  du schönste aller Frauen?
Was hat denn dein Liebster anderen voraus?
  Was unterscheidet ihn von den anderen Männern?

Sie:

10 Mein Liebster strahlt vor Schönheit und Kraft,
  unter Tausenden ist keiner so wie er!
11 Sein Gesicht schimmert wie Gold,
  sein Haar ist rabenschwarz,
seine Locken erinnern
  an die Blütenrispen einer Dattelpalme.
12 Seine Augen sind von vollkommener Schönheit,
  so wie Tauben, die in Milch baden
  und aus vollen Bächen trinken.
13 Seine Wangen duften nach Balsamkräutern,
  nach kostbaren Salben.
Seine Lippen leuchten wie rote Lilien,
  sie sind mit Myrrhenöl benetzt.
14 Seine Arme sind wie Barren aus Gold,
  mit Türkissteinen verziert.
Sein Leib gleicht einer Statue aus Elfenbein,
  über und über mit Saphiren bedeckt.
15 Seine Beine sind Alabastersäulen,
  die auf goldenen Sockeln stehn.
Eindrucksvoll wie der Libanon ist seine Gestalt,
  stattlich wie mächtige Zedern.
16 Seine Küsse sind zärtlich,
  alles an ihm ist begehrenswert.
So ist mein Liebster, mein Freund,
  ihr Mädchen von Jerusalem.

Die Mädchen:

6 1 Wohin ist dein Liebster denn gegangen,
  du schönste aller Frauen?
Wir wollen mit dir gehn und nach ihm suchen,
  wo könnte er denn sein?

Sie:

2 Mein Liebster ging in seinen Garten,
  wo Balsamkräuter wachsen.
Dort ist seine Weide, dort pflückt er schöne Lilien.

Schöner als alle bist du!

3 Nur mir gehört mein Liebster, und ich gehöre ihm.
  Er allein darf zwischen den Lilien weiden.

Er:

4 Schön bist du, meine Freundin,
  schön wie die Stadt Tirza, prachtvoll wie Jerusalem!
Du hast mich erobert wie ein mächtiges Heer,
  das zum Krieg auszieht.
5 Wende deine Augen von mir ab,
  denn dein Blick überwältigt mich.
Dein Haar fließt über deine Schultern
  wie eine Herde Ziegen,
  die vom Gebirge Gilead ins Tal zieht.
6 Deine Zähne sind weiß wie Mutterschafe,
  die aus der Schwemme kommen.
Sie stehen in zwei vollkommenen Reihen,
  keiner von ihnen fehlt.
7 Hinter dem Schleier schimmern
  deine Wangen rosig wie die Hälften eines Granatapfels.
8 Mag der König sechzig Ehefrauen haben,
  achtzig Nebenfrauen und Mädchen ohne Zahl:
9 Ich liebe nur die eine, mein Täubchen,
  meine Vollkommene. Sie ist einmalig für ihre Mutter,
ihr Lieblingskind, dem sie das Leben gab.
  Alle Mädchen, die sie sehen,
bewundern ihre Schönheit.
  Selbst die Frauen und Nebenfrauen
  des Königs schwärmen von ihr.

Sehnsucht

10 Sie ist so strahlend schön wie das Morgenrot,
  so herrlich wie der Mond und der Schein der Sonne!
Sie kann einen Mann erobern wie ein mächtiges Heer,
  das zum Krieg auszieht.

Sie:

11 Ich ging hinunter ins Tal, in den Garten,
  wo die Walnussbäume stehen.
Ich wollte sehen, ob die Bäume schon blühen,
  ob der Weinstock neue Blätter treibt
  und ob am Granatapfelbaum Knospen sprießen.
12 Ohne dass ich es merkte,
 trieb mich die Sehnsucht zu meinem Liebsten,
  hin zu seinem königlichen Prachtwagen.

Lass dich bewundern!

Die Mädchen:

7 1 Dreh dich, Sulamith, dreh dich beim Tanz im Kreise,
  denn wir wollen dich bewundern!

Sie:

Was gibt es denn zu sehen,
  wenn ich den Reigen von Mahanajim tanze?

Er:

2 Meine Prinzessin, wie schön sind deine Füße
  in den Sandalen!
Die Rundungen deiner Hüften
 sind wie ein Halsgeschmeide,
  ein Werk aus Künstlerhand.
3 Dein Schoß gleicht einem runden Kelch,
  der stets mit edlem Wein gefüllt ist.
Dein Bauch ist golden wie Weizen,
  von Lilien umkränzt.
4 Deine Brüste sind wie junge Zwillinge einer Gazelle.
5 Dein Hals gleicht einem Turm aus Elfenbein,
  und deine Augen sind
wie die Teiche von Heschbon am Bat-Rabbim-Tor.
  Deine Nase ist wie der Libanonturm,
  der nach Damaskus blickt.

Du bist mein ganzes Glück

6 Dein Kopf ist schön und majestätisch
  wie das Karmelgebirge.
Dein Haar schimmert wie Purpur,
  deine Locken können einen König fesseln.

Er:

7 Wie schön und bezaubernd du bist, meine Liebste!
  Du bist mein ganzes Glück.
8 Deine Gestalt gleicht einer hohen Dattelpalme,
  und deine Brüste sind wie ihre Früchte.
9 Ich sagte mir: Ich will auf die Palme steigen
  und nach ihren reifen Früchten greifen.
Freuen will ich mich an deinen Brüsten,
  die den Trauben am Weinstock gleichen.
Deinen Atem will ich trinken,
  der wie frische Äpfel duftet;
10 deine Lippen will ich spüren,
  denn sie schmecken mir wie edler Wein.

Sie:

Ja, möge der Wein dich so erfreuen,
  dass du ihn im Schlaf noch auf den Lippen spürst.

Ich will dir meine Liebe schenken

11 Ich gehöre meinem Liebsten,
  und sein Herz sehnt sich nach mir.

Sie:

12 Komm, wir gehn hinaus aufs Feld,
  mein Liebster, unter Hennasträuchern
  lass uns die Nacht verbringen!
13 In der Frühe wollen wir zum Weinberg gehen
  und sehen, ob der Weinstock treibt,
ob seine kleinen Blüten aufgegangen sind
  und der Granatapfelbaum schon
die ersten Knospen hat.
 Dort will ich dir meine Liebe schenken!
14 Die Liebesäpfel verströmen ihren Duft.
  Verlockende Früchte liegen vor unsrer Tür,
frische Köstlichkeiten und solche,
  die ich für dich, mein Liebster, aufbewahrt habe.

Könnten wir doch ungestört sein!

Sie:

8 1 Ach, wärst du doch mein Bruder,
  hätte meine Mutter dich doch gestillt!
Dann könnte ich dich unbekümmert küssen,
  wenn wir uns auf der Straße treffen,
  und niemand würde Anstoß daran nehmen!
2 Ins Haus meiner Mutter würde ich dich führen,
  dort könntest du mir deine Liebe zeigen;
ich gäbe dir gewürzten Wein zu trinken
  und Nektar von meinen Granatäpfeln.
3 Sein linker Arm liegt unter meinem Kopf,
  und mit dem rechten hält er mich umschlungen.

Die Macht der Liebe

4 Ihr Mädchen von Jerusalem, ich beschwöre euch:
  Weckt die Liebe nicht auf
und facht die Leidenschaft nicht an,
  bis die Zeit dafür kommt!

Die Mädchen:

5 Wer ist sie, die heraufkommt aus der Wüste,
  Arm in Arm mit ihrem Liebsten?

Sie:

Unter dem Apfelbaum, da habe ich deine Liebe geweckt,
  dort, wo deine Mutter dich empfing,
  wo sie dir das Leben gab.
6 Lass mich deinem Herzen nahe sein,
  so wie der Siegelring auf deiner Brust.
Ich will einzigartig für dich bleiben,
  so wie der Siegelreif um deinen Arm.
Unüberwindlich wie der Tod, so ist die Liebe,
  und ihre Leidenschaft so unentrinnbar
wie das Totenreich! Wen die Liebe erfasst hat,
  der kennt ihr Feuer: Sie ist eine Flamme des HERRN!

Leicht zu erobern?

7 Mächtige Fluten können sie nicht auslöschen,
  gewaltige Ströme sie nicht fortreißen.
Böte einer seinen ganzen Besitz,
  um die Liebe zu kaufen,
  so würde man ihn nur verspotten.

Die Brüder:

8 Unsre Schwester ist fast noch ein Kind
  und hat noch keine Brüste.
Doch kommt einmal die Zeit,
  dass jemand um sie werben wird,
  dann müssen wir zur Stelle sein!
9 Wenn sie uneinnehmbar ist wie eine Mauer,
  dann schmücken wir sie mit einem silbernen Turm.
Doch wenn sie leicht zu erobern ist wie eine offene Tür,
  dann verriegeln wir sie mit Zedernbalken.

Reicher als Salomo

Sie:

10 Ich bin wie eine starke Mauer,
  und meine Brüste sind wie Wachtürme.
Darum habe ich das Herz meines Liebsten gewonnen.

Sie:

11 Salomo besaß einen Weinberg in Baal-Hamon.
  Er überließ ihn den Pächtern,
und bei der Ernte sollte jeder
  ihm tausend Silbermünzen zahlen.

Rufe nur mich

12 Die tausend gönne ich dir, Salomo,
  und zweihundert den Pächtern,
doch über meinen Weinberg verfüge ich ganz allein!

Er:

13 Du Mädchen in den Gärten,
  noch andre Männer lauschen, ob du sie rufst.
Nur mich lass deine Stimme hören!

Sie:

14 Ja, komm rasch zu mir, mein Liebster!
  Sei schnell wie eine Gazelle,
flink wie ein junger Hirsch,
  der von den Bergen kommt,
  wo duftende Kräuter wachsen!

Kommentar

Stelle sicher, dass Liebe das Wichtigste ist

Die Worte „Liebe“ und „Geliebte(r)“ kommen im Hohenlied immer wieder vor. Es handelt von der romantischen Liebe zweier Liebender. Sie sind vollkommen von Liebe zueinander überwältigt. Das Herz der Geliebten „fing wie wild an zu schlagen vor Sehnsucht nach ihm“ (5,5).

Körperliche und erotische Liebe spielen eine wichtige Rolle bei der Beschreibung, wie schön der Ehepartner ist (5,10-16; 6,4-9). Wie ein Kommentator schrieb, „Das Hohelied ist ein langes, poetisches Gedicht über erotische Liebe und körperliche Begierde – ein Gedicht, in dem der Körper das Objekt von Begierde und die Quelle größter Wonne ist, in dem Liebende sich in einem ständigen Spiel des Suchens und Findens … sexueller Befriedigung befinden.“

Aber ihre Liebe übersteigt das Körperliche und Erotische um ein Weites. So sagt die Liebende, „mein Geliebter ist mein Freund“ (5,16c). es gibt nichts Besseres in der Ehe, wenn dein Partner dein(e) Geliebte(r) und beste(r) Freund(in) ist.

Im gestrigen Abschnitt sagte der Geliebte, „Du bist wie ein Brunnen im Garten, ein Brunnen lebendigen Wassers, das herabströmt“ (4,15). Jeder Mensch hat einen endlosen Fluss wunderbarer Ressourcen.

Am Ende des Hohenliedes wird die Ewigkeitsqualität der Liebe wunderschön beschrieben:
„Leg mich wie einen Siegelring an dein Herz, wie einen Siegelring um deinen Arm. Denn stark wie der Tod ist die Liebe und ihre Leidenschaft so unentrinnbar wie das Totenreich“ (8,6). Heute, nach Jesu Auferstehung, können wir sogar sagen, dass die Liebe noch stärker als der Tod ist: „Die Liebe wird niemals aufhören“ (1. Korinther 13,8).

Gebet

Ich danke Dir, Herr, dass Deine Liebe nicht aufzuhalten ist. Ich bete, dass, Dich zu lieben, zur höchsten Priorität meines Lebens wird! Danke, dass man Deine Liebe weder kaufen noch verdienen kann, sondern dass wir sie nur dankbar und demütig annehmen können.

Pippa fügt hinzu

1. Korinther 13,1–7

Diese wunderbaren Verse müssten immer und überall gelesen, studiert und auswendig gelernt werden – zu Hause, in Schulen, Firmen… einfach überall.

Vers des Tages

1. Korinther 13,4-5

Liebe ist geduldig und freundlich. Sie ist nicht verbissen, sie prahlt nicht und schaut nicht auf andere herab. Liebe verletzt nicht den Anstand und sucht nicht den eigenen Vorteil, sie lässt sich nicht reizen und ist nicht nachtragend.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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