Tag 19

Dein wertvollster Besitz

Weisheit Psalm 11,1–7
Neues Testament Matthäus 13,36–58
Altes Testament 1. Mose 38,1–39,23

Einführung

Raj wurde in eine Brahmanenfamilie hineingeboren. Damit gehörte er zur höchsten Kaste Indiens.

Im Alter von dreiundzwanzig Jahren wurde er Christ. Er wurde enterbt und seine Familie brach jeglichen Kontakt zu ihm ab. Für sie war Raj gestorben. Tatsächlich hielten sie sogar eine Trauerfeier für ihn ab. Weder seine Eltern noch seine Geschwister haben jemals wieder mit ihm gesprochen.

Wochenlang lief er ziellos durch die Straßen von Bangalore. Er hatte wirklich nichts zu Essen. Den ganzen Tag war er auf den Beinen und schlief nachts im Park.

Er begann ein neues Leben, in dem er über seinem neu gefundenen Glauben sprach. Viele Menschen kamen durch ihn zum Glauben an Jesus. Einige Jahre leitete er „Alpha Indien“. Er sagt, sein Leben sei reich gesegnet und Gott habe seine Verluste mehr als wiedergutgemacht. Obwohl er alles verloren hat, hat er in Jesus Christus die kostbare Perle gefunden.

Beziehungen sind dein wertvollster Besitz. Aber es gibt eine Beziehung, für die du geschaffen wurdest. Sie ist die kostbarste Perle überhaupt, für die es sich lohnt, alles zu verkaufen, um sie zu besitzen.

Weisheit

Psalm 11,1–7

Wer glaubt, steht unter Gottes Schutz
1 Von David. Bei dem HERRN suche ich Schutz.
 Wie könnt ihr da zu mir sagen:
  »Du musst ins Gebirge fliehen!
 Flieg fort wie ein Vogel!
2 Siehst du denn nicht,
 dass die Mörder schon die Pfeile aufgelegt
 und ihre Bogen gespannt haben?
 Aus dem Hinterhalt wollen sie auf jene schießen,
 die aufrichtig mit Gott leben.
3 Alle Ordnungen sind umgestoßen,
 was kann da noch der bewirken,
 dem Gottes Ordnungen alles bedeuten?«

4 Der HERR ist in seinem heiligen Tempel,
 er thront im Himmel und herrscht über alles.
 Er durchschaut alle Menschen,
 nichts entgeht seinem prüfenden Blick.
5 Er sieht sich jeden ganz genau an,
 den, der Gott liebt,
 und den, der ihn verachtet.
 Der HERR hasst den Gewalttätigen aus tiefster Seele.
6 Auf die Schuldigen wird er
 Feuer und Schwefel regnen lassen,
 und der Glutwind wird sie versengen.

7 Der HERR ist zuverlässig und gerecht,
 deshalb liebt er alle, die sich an das Recht halten
 und aufrichtig nach seinem Willen leben;
 sie werden ihn einst schauen.

Kommentar

Die Vertraute Gegenwart Gottes

Selbst in den schwersten Zeiten deines Lebens kannst du Gottes unmittelbare Nähe erleben. David steckte in einer Lebenskrise. Ihm wurde nahe gelegt zu fliehen und sich in den Bergen zu verstecken. Seine Antwort auf diesen Rat: „Bei dem Herrn habe ich Zuflucht gefunden. Wie könnt ihr da zu mir sagen: „Wenn du in Sicherheit sein willst, flieg hinauf in die Berge““ (11,1).

David beginnt den Psalm mit den Worten, „Bei dem Herrn habe ich Zuflucht gefunden“ (11,1a). Und der Psalm endet auch mit dem Blick auf seine Gottesbeziehung und der Verheißung, dass „die Aufrichtigen sein Angesicht sehen [werden]“ (11,7). Mit Metaphern malt David ein Bild von vertrauter Gegenwart Gottes.

Seine persönliche Erfahrung und der Wunsch nach einer Beziehung mit Gott rahmen den Psalm ein. Es gibt keinen sichereren Ort, nichts Wertvolleres im Leben als die vertraute Gegenwart Gottes – als Sein Angesicht zu sehen.

Gebet

Herr, ich will heute Dein Angesicht sehen. Ich bete, dass Deine Gegenwart die tiefsten Sehnsüchte meines Lebens erfüllt.
Neues Testament

Matthäus 13,36–58

Jesus erklärt das Gleichnis vom Unkraut im Weizen

36 Später schickte Jesus die vielen Menschen fort und ging ins Haus zurück. Dort wandten sich seine Jünger an ihn und baten: »Erkläre uns doch das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker.«

37 Jesus antwortete: »Der Bauer, der die gute Saat aussät, ist der Menschensohn. 38 Der Acker steht für die Welt, die Saat für die Menschen, die zu Gottes himmlischem Reich gehören, und das Unkraut für die Leute, die dem Satan gehorchen. 39 Der Feind, der das Unkraut zwischen den Weizen gesät hat, ist der Teufel. Mit der Ernte ist das Ende der Welt gemeint, und die Erntearbeiter sind die Engel.

40 Wie das Unkraut vom Weizen getrennt und verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Welt sein: 41 Der Menschensohn wird seine Engel schicken, damit sie alle aus seinem Reich aussondern, die andere zur Sünde verführt und sich gegen Gottes Gebote aufgelehnt haben. 42 Die Engel werden sie in den brennenden Ofen werfen, wo es nur noch Heulen und ohnmächtiges Jammern gibt. 43 Dann werden alle, die nach Gottes Willen gelebt haben, im Reich ihres Vaters leuchten wie die Sonne. Wer Ohren hat, der soll auf meine Worte hören!«

Der Schatz und die kostbare Perle

44 »Gottes himmlisches Reich ist wie ein verborgener Schatz, den ein Mann in einem Acker entdeckte und wieder vergrub. In seiner Freude verkaufte er sein gesamtes Hab und Gut und kaufte dafür den Acker mit dem Schatz.

45 Mit Gottes himmlischem Reich ist es auch wie mit einem Kaufmann, der auf der Suche nach kostbaren Perlen war. 46 Als er eine von unschätzbarem Wert entdeckte, verkaufte er alles, was er hatte, und kaufte dafür die Perle.«

Das Gleichnis vom Fischernetz

47 »Man kann Gottes himmlisches Reich auch mit einem großen Netz vergleichen, das durch das Wasser gezogen wird und die verschiedensten Fische einfängt. 48 Wenn das Netz voll ist, holt man es an Land, setzt sich hin und sortiert die guten Fische in Körbe. Die ungenießbaren aber werden weggeworfen. 49 So wird es auch am Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die gottlosen Menschen von denen trennen, die nach Gottes Willen gelebt haben. 50 Dann werden sie die Gottlosen in den brennenden Ofen werfen, wo es nur noch Heulen und ohnmächtiges Jammern gibt.

51 Habt ihr das alles verstanden?«, fragte Jesus seine Jünger.

»Ja«, erwiderten sie.

52 Und Jesus fügte hinzu: »Jeder Schriftgelehrte, der zu Gottes himmlischem Reich gehört und das, was er darüber gelernt hat, weitergibt, ist wie ein Hausherr, der aus seiner Vorratskammer Neues und Altes hervorholt.«

Jesus in seiner Heimatstadt Nazareth

53 Nachdem Jesus diese Gleichnisse erzählt hatte, verließ er die Gegend, 54 kehrte in seinen Heimatort Nazareth zurück und lehrte dort in der Synagoge. Alle waren erstaunt über ihn und fragten: »Woher hat er diese Weisheit und die Macht, Wunder zu tun? 55 Er ist doch der Sohn des Zimmermanns, und wir kennen seine Mutter Maria und seine Brüder Jakobus, Josef, Simon und Judas. 56 Und auch seine Schwestern leben alle hier bei uns. Woher hat er das alles nur?« 57 So kam es, dass sie ihn ablehnten.

Da sagte Jesus: »Nirgendwo gilt ein Prophet weniger als in seiner Heimat und in seiner eigenen Familie.«

58 Weil die Menschen in Nazareth nicht an Jesus glaubten, tat er dort nur wenige Wunder.

Kommentar

Den Gottessohn kennen

Manche Menschen sind verzweifelt auf der Suche und finden schließlich Jesus. Andere, wie ich, stolpern quasi über Ihn. Hat man diesen Schatz aber einmal gefunden, ist Er es wert, alles andere dafür aufzugeben.

Zwischen den Gleichnissen vom Weizenfeld und dem Bild vom Fischernetz erzählt Jesus zwei sehr kurze Gleichnisse (13,44-46). Der einzige Unterschied zwischen den beiden Gleichnissen besteht darin, dass in einem Fall aktiv gesucht wird (13,45), während die Person im anderen Gleichnis förmlich darüber stolpert (13,44). In beiden Fällen geht es um etwas enorm Wertvolles („Schatz“, Vers 44; „kostbare Perlen“, Verse 45-46). Beides war es wert, allen Besitz zu veräußern, um das Wertvolle zu erlangen (13,44.46).

Beim Himmelreich geht es darum, den König zu kennen. Dort finden wir große „Freude", einen wahren „Schatz“ (beide 13,44; GNB), und „großen Wert“ (13,46). Es geht nur um Jesus und wie du Ihm antwortest. Die Antwort ist wichtig für dein Leben jetzt und darüber hinaus.

Fragst du dich nicht auch manchmal, warum Gott bei all dem Leid auf der Erde nicht eingreift und es hier und jetzt beseitigt? Im Gleichnis vom Unkraut im Weizenfeld wollen die Arbeiter das Unkraut herausreißen, aber der Bauer hält sie davon ab (13,28-29). Ein Gericht wird kommen (13,36-43.47-50).

Jesus warnt vor dem Schicksal derer, die zur Sünde verführen oder die Leid anrichten (13,41.49-50). Über das Unkraut sagt Er, dass Gott „aus seinem Reich alles entfernen“ wird (13,41); „die gottlosen Menschen wird [er] von den Gläubigen trennen. Die Gottlosen werden ins Feuer geworfen“ (13,49-50). Und Er verspricht, dass an dem Tag „alle, die zu Gott gehören“, „die Gerechten“ (beides 13,43; NLB/NGÜ), durch Jesus mit Gott versöhnt „im Reich ihres Vaters leuchten [werden] wie die Sonne“ (13,43). Deine Beziehung mit Gott wird dich strahlen lassen wie die Sonne. Das heißt, dass du eines Tages wie die Sonne im Himmelreich scheinen wirst.

Noch aber erlaubt Gott die Vernichtung allen Bösen nicht. Er möchte erst den ganzen Weizen in die Scheune sammeln. Deshalb nimmt Er den Aufschub bis zum „Ende der Welt“ (13,39) bewusst in Kauf, damit mehr Menschen Zeit haben, auf die gute Nachricht von Jesus zu antworten.

Gebet

Herr, danke, dass eine Beziehung mit Dir wertvoll wie der Besitz einer kostbaren Perle ist. Zieh mich hin zu Dir und hilf mir, allem aus dem Weg zu gehen, was mich von dieser Beziehung wegziehen will.
Altes Testament

1. Mose 38,1–39,23

Tamar kämpft um ihr Recht

38 1 Um diese Zeit ging Juda von zu Hause fort. Er zog hinunter zur Stadt Adullam und wohnte bei einem Mann namens Hira. 2 Dort lernte er die Tochter des Kanaaniters Schua kennen und heiratete sie. 3-5 Die beiden bekamen drei Söhne: Er, Onan und Schela. Bei Schelas Geburt war Juda gerade in Kesib.

6 Als der Älteste erwachsen war, verheiratete Juda ihn mit einem Mädchen namens Tamar. 7 Aber der HERR verabscheute, wie dieser sein Leben führte, darum ließ er ihn sterben.

8 Da ging Juda zu seinem Sohn Onan. »Du musst Tamar heiraten!«, forderte er ihn auf. »Das ist deine Pflicht als ihr Schwager, damit sie nicht kinderlos bleibt und die Familie deines Bruders nicht ausstirbt!« 9 Aber Onan wollte keinen Sohn zeugen, der nicht als sein eigener Nachkomme, sondern als der seines Bruders gelten würde. Darum ließ er jedes Mal, wenn er mit Tamar schlief, seinen Samen zu Boden fließen. 10 Aber das missfiel dem HERRN, und er ließ auch ihn sterben.

11 Da sagte Juda zu seiner Schwiegertochter: »Geh in dein Elternhaus zurück und bleib so lange Witwe, bis Schela erwachsen ist!« Weil er aber befürchtete, dass auch Schela sterben könnte wie seine Brüder, dachte er gar nicht daran, die beiden zu verheiraten. So ging Tamar in ihr Elternhaus zurück.

12 Einige Jahre später starb Judas Frau, die Tochter Schuas. Als die Trauerzeit vorüber war, ging Juda mit seinem Freund Hira nach Timna, wo gerade seine Schafe geschoren wurden.

13 Tamar erfuhr, dass ihr Schwiegervater auf dem Weg nach Timna war, um bei den Arbeiten zu helfen. 14 Daraufhin fasste sie einen Plan. Sie hatte nämlich inzwischen gemerkt, dass Schela, der längst erwachsen war, sie nicht heiraten sollte. Also zog sie ihre Witwenkleider aus, verhüllte sich mit einem Schleier und setzte sich an den Ortseingang von Enajim, das auf dem Weg nach Timna liegt.

15 Als Juda vorbeikam, hielt er sie für eine Prostituierte, weil ihr Gesicht verhüllt war. 16 Er ging zu ihr an den Wegrand. »Lass mich mit dir schlafen!«, forderte er sie auf – ohne zu wissen, wen er vor sich hatte.

»Was bekomme ich dafür?«, wollte Tamar wissen.

17 »Ich werde dir einen Ziegenbock aus meiner Herde bringen«, versprach Juda.

»Nur wenn du mir ein Pfand dalässt, bis du ihn bringst!«, bekam er zur Antwort.

18 »Gut, was soll ich dir geben?«, fragte er.

»Deinen Siegelring mit der Schnur und deinen Stab!« Er gab ihr, was sie verlangte. Dann schlief er mit ihr, und sie wurde von ihm schwanger. 19 Danach ging Tamar nach Hause, legte ihren Schleier ab und zog die Witwenkleider wieder an.

20 Juda schickte seinen Freund Hira, um der Frau den Ziegenbock zu bringen und das Pfand zurückzuholen. Aber Hira konnte sie nicht finden. 21 Er fragte die Leute in Enajim: »Wo ist denn die Prostituierte, die neulich an der Straße saß?«

»So eine Frau ist hier nicht gewesen!«, antworteten sie.

22 Da ging er zu Juda zurück und erzählte ihm alles.

23 »Dann soll sie das Pfand eben behalten!«, sagte Juda. »Wir setzen uns nur dem Gespött der Leute aus, wenn wir noch weiter nachforschen. Schließlich habe ich mein Bestes versucht!«

24 Etwa drei Monate später wurde Juda berichtet: »Deine Schwiegertochter Tamar ist schwanger! Diese Hure hat sich mit einem Mann eingelassen!«

»Bringt sie sofort aus dem Dorf heraus!«, schrie Juda. »Sie soll verbrannt werden!«

25 Als man sie hinausschleppte, ließ sie Juda ausrichten: »Der Mann, dem dieser Siegelring, diese Schnur und dieser Stab gehören, ist der Vater meines Kindes. Erkennst du sie wieder?«

26 Juda erkannte seine Sachen sofort. »Tamar ist mir gegenüber im Recht«, gab er zu, »ich hätte sie meinem Sohn Schela zur Frau geben müssen!« Danach schlief Juda nie mehr mit ihr.

27 Kurz vor der Entbindung stellte sich heraus, dass Tamar Zwillinge bekam. 28 Bei der Geburt streckte ein Kind die Hand heraus. Die Hebamme hielt sie fest und band einen roten Faden um das Handgelenk. Daran sollte man erkennen, dass er als Erster geboren wurde. 29 Aber das Kind zog seine Hand wieder zurück, und der andere kam zuerst. »Du hast dir den Durchbruch wirklich erkämpft!«, rief die Hebamme. Darum wurde er Perez (»Durchbruch«) genannt. 30 Dann erst wurde sein Bruder mit dem roten Faden ums Handgelenk geboren. Er bekam den Namen Serach (»Morgenröte«).

Josef bei Potifar

39 1 Die Ismaeliter hatten Josef nach Ägypten gebracht. Dort war er an den Ägypter Potifar verkauft worden, den Hofbeamten des Pharaos und Oberbefehlshaber der königlichen Leibwache.

2 Der HERR half Josef, so dass ihm alles glückte, was er unternahm. Er durfte im Haus arbeiten, 3 und auch Potifar merkte bald, dass der HERR auf seiner Seite stand und ihm großen Erfolg schenkte. 4 Deshalb bevorzugte er ihn vor allen anderen Sklaven und machte ihn zu seinem persönlichen Diener. Er setzte Josef zum Hausverwalter ein und vertraute ihm seinen ganzen Besitz an. 5 Von da an segnete der HERR Potifar und ließ es ihm Josef zuliebe gut gehen. Die Arbeiten im Haus waren erfolgreich, es gab eine gute Ernte, und die Viehherden vergrößerten sich. 6 Potifars Vertrauen wuchs: Er ließ Josef freie Hand und kümmerte sich selbst um nichts mehr, außer um seine eigenen Speisen.

Josef sah sehr gut aus. 7 Darum hatte auch Potifars Frau mittlerweile ein Auge auf ihn geworfen. »Schlaf mit mir!«, forderte sie ihn auf.

8 Aber Josef weigerte sich: »Du weißt doch: Mein Herr braucht sich im Haus um nichts zu kümmern – alles hat er mir anvertraut. 9 Ich habe genauso viel Macht wie er. Nur dich hat er mir vorenthalten, weil du seine Frau bist. Wie könnte ich da ein so großes Unrecht tun und gegen Gott sündigen?« 10 Potifars Frau ließ nicht locker. Jeden Tag redete sie auf Josef ein, er aber hörte nicht darauf und ließ sich nicht von ihr verführen.

11 Einmal kam Josef ins Haus, um wie gewöhnlich seine Arbeit zu tun. Von den Sklaven war gerade niemand anwesend. 12 Da packte sie ihn am Gewand. »Komm mit mir ins Bett!«, drängte sie. Josef riss sich los, ließ sein Gewand in ihrer Hand und floh nach draußen.

13-14 Potifars Frau schrie auf, rief nach ihren Dienern und zeigte ihnen Josefs Gewand. »Seht«, rief sie, »mein Mann hat uns einen Hebräer ins Haus gebracht, der jetzt mit uns umspringt, wie er will! Er wollte mich vergewaltigen, aber ich habe laut geschrien. 15 Da lief er schnell davon, doch dieses Gewand hat er bei mir zurückgelassen!«

16 Sie behielt Josefs Gewand und wartete, bis ihr Mann nach Hause kam. 17 Ihm erzählte sie dieselbe Geschichte und hielt ihm vor: »Dieser hebräische Sklave, den du ins Haus geholt hast, kam zu mir und wollte seinen Spaß mit mir haben. 18 Als ich laut zu schreien anfing, ließ er von mir ab und rannte hinaus. Doch sein Gewand blieb bei mir liegen – schau her!«

19 Als Potifar das hörte, geriet er in Zorn 20 und ließ Josef ins Staatsgefängnis werfen.

21 Aber der HERR hielt weiterhin zu Josef. Er stand ihm bei und sorgte dafür, dass der Gefängnisverwalter ihm wohlgesinnt war. 22 Josef wurde bald darauf von ihm zum Aufseher über die Gefangenen ernannt; er war nun verantwortlich für alles, was im Gefängnis geschah. 23 Der Verwalter brauchte sich um nichts mehr zu kümmern. Er vertraute Josef völlig, weil er sah, dass der HERR ihm half und ihm Erfolg schenkte.

Kommentar

Gottes Segen erleben

Sind die Umstände in deinem Leben gerade alles andere als perfekt? Schränken sie dich ein? Hättest du gerne einen anderen Job? Würdest du gern woanders leben, oder wärst du lieber in einer anderen Beziehung? Wie auch immer deine Umstände gerade aussehen, dieser Abschnitt zeigt, dass wir Gottes Gegenwart, Seine Gunst und Seinen Segen erleben können, dort wo wir sind – wenn wir Ihm treu bleiben.

Wir sehen den Kontrast zwischen Judas Untreue und Heuchelei auf der einen und Josefs Treue im Angesicht sexueller Versuchung auf der anderen Seite.

Juda, vulnerabel nach dem Tod seiner Frau, machte sich schuldig. Seine eigene Schwiegertochter, Tamar, prostituierte sich, und er schlief mit ihr. Als Pfand ließ er ihr den „Siegelring mit der Schnur und [seinen] Stab“ (38,18). Sie wurde schwanger von ihm.

Als Juda hörte, dass seine Schwiegertochter sich prostituiert hatte und nun schwanger war, sagte er, „Führt sie vor das Dorf und verbrennt sie!“ (38,24). Da präsentierte Tamar ihm sein Pfand: „dieses Siegel, diese Schnur und dieser Stab“ (38,25), und Juda erkannte, wie scheinheilig er geredet hatte; er erkannte seine Schuld (38,26).

Doch Gottes Gnade ist außerordentlich. Wir finden Peres, einen der Zwillinge, die Tamar zur Welt brachte, im Stammbaum Jesu wieder (s. Matthäus 13,3). In Seiner Gnade nimmt Gott, was der Teufel zum Bösen gedacht hatte, und macht etwas Gutes daraus.

Judas Sünde steht in krassem Gegensatz zu Josefs Gerechtigkeit. „Der Herr half Josef und ließ ihm alles gelingen“ (39,2). Potifar, der sah, dass Gott mit Josef war und ihm Erfolg schenkte, übertrug ihm „die Verwaltung seines ganzen Besitzes (39,4; GNB). Und um Josefs Willen segnete Gott Potifars Haus (39,5).

Dass „der Herr mit Josef war“ wird in diesem Abschnitt sinngemäß viermal erwähnt (39,2.3.21.23). Dass Gott auch mit uns ist, bewahrt uns jedoch nicht davor, in Versuchung geführt zu werden. Potifars Ehefrau versuchte, Josef in ihr Bett zu locken. Der weigerte sich jedoch kategorisch.

Der Versuchung nachzugeben, kam Josef einer Sünde gegen Gott und gegen seinen Arbeitgeber, Potifar gleich. „Mein Herr vertraut mir in allem … Wie könnte ich so etwas tun? Es wäre eine große Sünde gegen Gott“ (39,8-9). Er weigerte sich nicht nur, in ihr Bett zu kommen, sondern auch, sich nur in ihrer Nähe aufzuhalten (39,10).

Josef ist ein gutes Vorbild, wie wir mit Versuchungen umgehen sollen. Der beste Weg, der Versuchung zu widerstehen, ist vor ihr wegzulaufen (2. Timotheus 2,22). Wenn du auch in großer Versuchung stehst, dann greife zu radikalen Maßnahmen: lauf davon, wie Josef.

Potifars Frau ließ nicht locker und packte Josef an seinem Gewand und forderte wieder, „Schlaf mit mir! ... Josef ließ sein Gewand in ihrer Hand zurück und floh aus dem Haus“ (39,12).

Sieh den Unterschied zu Juda: Juda ließ Siegel, Schnur und Stab in Tamars Händen zurück. Sie waren der Beweis für seine Schuld. Josef lässt sein Gewand in den Händen von Potifars Frau zurück, das sie als Beweis für seine Schuld präsentiert, obwohl es tatsächlich der Beweis *seiner Unschuld *ist.

Und obwohl „der Herr mit Josef war“, und obwohl er der Versuchung widerstanden hatte, widerfuhr ihm großes Unrecht (39,19ff). Er kam ins Gefängnis (39,20) und verlor seine körperliche Freiheit, nicht aber seine Freiheit im Glauben.

Selbst im Gefängnis war der Herr mit ihm und „verschaffte ihm die Gunst des Gefängnisverwalters, der. Der Verwalter übertrug Josef die Aufsicht über alle anderen Gefangenen, und alle Arbeiten im Gefängnis geschahen unter Josefs Leitung“ (39,21-22; GNB). „Denn der Herr war mit Josef und ließ alles gelingen, was er tat“ (39,23).

Deine Lage mag nicht ideal sein. Du kommst dir vielleicht vor wie in einem Gefängnis – oder bist es tatsächlich. Du bist gefangen in deinem Job, einer Krankheit, Beziehung oder in anderer Hinsicht. Wenn du Gott trotz allem treu bleibst, kannst du Seine Gegenwart, Seine Gunst und Seinen Segen in deinem Leben trotzdem erleben. Das ist die „kostbare Perle“ (Matthäus 13,46), der wertvollste Besitz auf der Welt

Gebet

Herr, danke, dass auch wenn Dinge schief gehen und ich in Prüfungen und Anfechtungen stehe, ich doch wissen darf, dass Du mit mir bist und Dein Segen auf meinem Leben liegt.

Pippa fügt hinzu

1.Mose 39,1-23

Einen guten Menschen kann man nicht aufhalten. Gott war mit Josef, selbst als alles schief lief. Er hat ihn nicht aus seiner Not gerettet, aber Er wendete es schließlich zum Guten. In der Zwischenzeit arbeitete Gott an Josefs Charakter. Es gehörte alles zur Vorbereitung

Vers des Tages

1. Mose 39,23b

Der Herr war mit Josef und ließ alles gelingen, was er tat.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuelle Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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