Tag 189

Hör Gott zu

Weisheit Psalm 81,9–17
Neues Testament Apostelgeschichte 26,24–27,12
Altes Testament 2. Könige 16,1–17,41

Einführung

Zuhören ist in allen unseren Beziehungen wichtig. Der Philosoph und Theologe, Paul Tillich, prägte den Satz, „Die Pflicht der Liebe ist es zuzuhören.“

Es gibt richtig gute Zuhörer. „Das Erfolgsrezept für den Umgang mit Menschen“, so General George Marshall, „lautet:

  • Höre dir ihre Geschichte an
  • Höre dir ihre ganze Geschichte an
  • Höre dir zuerst ihre ganze Geschichte an.“
\t Gott zuzuhören, ist ein wichtiger Schlüssel für unsere Beziehung mit Ihm. „Zuhören“ bedeutet, aufmerksam hinzuhören. Gebet bedeutet, Gott *zuerst unsere ganze Aufmerksamkeit* zu schenken.
Weisheit

Psalm 81,9–17

9 Höre, mein Volk; lass dich warnen, Israel!
  Wenn du doch auf mich hören würdest!
10 Du sollst keine anderen Götter neben mir haben,
  wie sie bei fremden Völkern verehrt werden –
  bete solche Götzen nicht an!
11 Denn ich bin der HERR, dein Gott,
  ich habe dich aus Ägypten herausgebracht.
  Von mir sollst du alles erwarten, und ich werde dir geben,
  was du brauchst!

12 Aber mein Volk hat nicht auf mich gehört,
  sie haben nicht mit sich reden lassen.
13 Da überließ ich sie ihrer Starrköpfigkeit,
  und sie machten, was sie wollten.

14 Wenn doch mein Volk auf mich hören wollte!
  Wenn doch Israel nach meinen Geboten lebte!
15 Dann würde ich seine Feinde sofort in die Knie zwingen
  und alle niederwerfen, die Israel unterdrücken.«
16 Ja, alle, die den HERRN hassen, müssten sich ihm ergeben,
  und ihre Strafe hätte kein Ende.
17 Israel aber würde er mit dem besten Weizen versorgen
  und mit Honig aus den Bergen sättigen.

Kommentar

Höre, wie Gott durch die Psalmen zu dir spricht

Wir kennen alle den Hunger, der sich nur durch Essen stillen lässt. Daneben gibt es auch einen geistlichen Hunger, der nur gestillt wird, wenn wir auf Gott hören. Gott sagt, „Wenn du doch auf mich hören würdest…“ (81,9b).

Gottes Wort stillt deinen geistlichen Hunger. Er verspricht, „Öffne deinen Mund weit, ich will ihn mit guten Dingen füllen“ (81,10). Wenn du auf Ihn hörtest, „würde [er dich] mit den köstlichsten Speisen versorgen und mit wildem Honig aus dem Felsen sättigen“ (81,17).

Einerseits sagt Er, „Hör auf mich“ (9a). Gott will dein Bestes und warnt dich davor, Ihn zu ignorieren. Er fährt fort, „Aber mein Volk wollte nicht hören und Israel wollte mir nicht gehorsam sein. Deshalb überließ ich es seiner Blindheit und Verstocktheit und ließ es nach seinen eigenen Wünschen leben“ (81,12-13). Nicht auf Gott zu hören, hat zur Folge, dass Er uns die Konsequenzen unserer Taten spüren lässt (s. auch Römer 1,24.26).

Andererseits verspricht Er, dass Er für dich eintreten wird, wenn du auf Ihn hörst: „Wenn mein Volk doch auf mich hören würde! Wenn Israel mir doch gehorchen und sich doch an meine Wege halten würde! Wie schnell würde ich dann seine Feinde unterwerfen“ (14-15a).

Gebet

Danke, Herr, dass ich Dir jeden Tag zuhören kann und dass Dein Wort mich wie die köstlichste Speise sättigt. Hilf mir, genau hinzuhören, was Du mir sagst und darauf zu vertrauen, dass Du für mich eintreten wirst.
Neues Testament

Apostelgeschichte 26,24–27,12

24 An dieser Stelle unterbrach ihn Festus erregt: »Du bist wahnsinnig, Paulus! Vor lauter Studieren hast du den Verstand verloren!«

25 Doch Paulus erwiderte: »Ich bin nicht wahnsinnig, verehrter Festus. Meine Worte sind wahr und vernünftig. 26 Der König, zu dem ich in aller Offenheit spreche, kann das bestätigen. Ich bin überzeugt, dass er davon erfahren hat, denn schließlich ist das nicht in irgendeinem verborgenen Winkel der Welt geschehen. 27 Glaubst du den Propheten, König Agrippa? Du glaubst ihnen! Ich weiß es.«

28 Jetzt sagte Agrippa: »Es fehlt nicht viel, und du überredest mich noch, ein Christ zu werden!«

29 »Ich bete zu Gott«, entgegnete Paulus, »dass nicht nur du, sondern alle hier über kurz oder lang Christen würden wie ich – allerdings ohne Fesseln!«

30 Da erhoben sich der König, der Statthalter, Berenike und alle anderen.
31 Nach der anschließenden Beratung erklärten sie einstimmig: »Dieser Mann hat nichts getan, wofür er die Todesstrafe oder Haft verdient hätte.« 32 »Wir könnten diesen Mann freilassen«, meinte Agrippa zu Festus, »hätte er nicht verlangt, dass sein Fall vor dem Kaiser verhandelt wird.«

Auf dem Weg nach Rom

27 1 Nachdem feststand, dass wir nach Italien segeln sollten, wurde Paulus mit einigen anderen Gefangenen dem Hauptmann Julius übergeben. Er war der Befehlshaber einer syrischen Einheit, die den Ehrennamen »kaiserliches Regiment« trug. 2 Wir gingen an Bord eines Schiffes aus Adramyttion, das verschiedene Häfen der Provinz Asia anlaufen sollte. Dann stachen wir in See. Uns begleitete auch der Mazedonier Aristarch aus Thessalonich.

3 Am nächsten Tag legten wir in Sidon an. Der Hauptmann Julius war sehr freundlich zu Paulus und gestattete ihm, seine Freunde zu besuchen, die ihn mit allem Nötigen versorgten. 4 Nachdem wir wieder in See gestochen waren, blieben wir wegen des ungünstigen Windes in Küstennähe und segelten im Schutz der Insel Zypern weiter. 5 Unser Schiff durchquerte das offene Meer vor Zilizien und Pamphylien, und so erreichten wir Myra in der Provinz Lysien. 6 Dort fand unser Hauptmann ein Schiff aus Alexandria, das nach Italien segelte. Mit diesem Schiff setzten wir unsere Reise fort. 7 Wir kamen sehr langsam voran und konnten uns nur mit Mühe Knidos nähern, wegen des ungünstigen Windes aber nicht dort anlegen. Deshalb änderten wir den Kurs und fuhren südwärts in Richtung Kreta. Wir umsegelten Kap Salmone, die Ostspitze von Kreta, trieben im Schutz der Insel 8 langsam an der Küste entlang und erreichten einen Ort, der Guter Hafen heißt; ganz in der Nähe lag die Stadt Lasäa.

9 Wir hatten viel Zeit verloren. Das Fasten im Herbst war bereits vorüber, und die Seefahrt war gefährlich geworden. Deshalb warnte Paulus: 10 »Ihr Männer, wenn wir weitersegeln, sehe ich große Gefahren und Schwierigkeiten auf uns zukommen, und zwar nicht nur für das Schiff und seine Ladung, sondern auch für unser Leben.« 11 Doch der Hauptmann gab mehr auf das Urteil des Kapitäns, zumal auch der Besitzer des Schiffes zur Weiterfahrt riet. 12 Weil sich außerdem der Hafen zum Überwintern schlecht eignete, waren die meisten dafür, die Reise fortzusetzen. Wenn irgend möglich, wollte man den Hafen Phönix erreichen. Er liegt ebenfalls auf der Insel Kreta und ist nur nach Nordwesten und Südwesten offen; deshalb kann man dort gut überwintern.

Kommentar

Höre, wie Gott durch die Apostel zu dir spricht

Der Apostel Paulus war ein Botschafter Gottes. Gott sprach durch ihn. Wer Paulus in diesem Abschnitt zuhörte, hatte die Möglichkeit, Gott reden zu hören.

Der Offizier, der auf der Überfahrt nach Rom für Paulus verantwortlich war, „hörte mehr auf den Steuermann und den Schiffseigner als auf Paulus“ (27,11). Nicht auf Paulus zu hören, wäre beinahe böse ausgegangen.

Im ersten Teil des Abschnitts steht Paulus in Ketten vor Festus und Agrippa. Er erzählte ihnen die gute Nachricht von Jesus, Seinem Tod und Seiner Auferstehung, worauf Festus erwiderte, „Paulus, du bist verrückt. Das viele Studieren hat dir wohl den Verstand geraubt!“ (26,24). Schon immer hielten uns manche Menschen für ein bisschen durchgeknallt.

Paulus antwortete, „Ich bin nicht verrückt, ehrwürdigster Festus. Was ich sage, ist wahr und meine Worte sind vernünftig“ (26,25). Er sagte nicht, „Stimmt, das klingt alles ziemlich verrückt, aber ich glaube es halt.“ Er bestritt vehement jede Andeutung, dass seine Überzeugung irrational sei.

Er argumentierte sogar, dass sein Glaube rational begründet ist. Es gibt gute Gründe zu glauben, dass Jesus Christus von den Toten auferstanden ist. Was wir glauben, ist „wahr und … vernünftig“ (26,25). Wir sollten keine Angst davor haben, logische und vernünftige Argumente zu äußern. Das Evangelium muss intelligent präsentiert werden.

Vernunft alleine reicht aber nicht aus. Bevor ich Christ wurde, hatte ich mir auch schon die Argumente und Gründe, die für den Glauben sprachen angehört. Nicht alle meine Fragen waren dabei beantwortet worden. Trotzdem tat ich den Glaubensschritt auf Grundlage dessen, was ich über Jesus gehört hatte. In dem Moment, als ich diesen Schritt ging, wurden mir die Augen geöffnet und ich begriff, was ich zuvor nicht hatte sehen können.

Mit Vernunft kommen wir nur ein Stück weit. Aber wenn wir wie Paulus die Menschen überzeugen wollen, Jesus nachzufolgen, ist es wichtig, ihnen die Botschaft von Jesus wahr und vernünftig zu erklären.

Agrippas Reaktion auf Paulus war, „„Meinst du wirklich, du kannst so leicht einen Christen aus mir machen?“ Paulus entgegnete: „Ob leicht oder nicht, jedenfalls bete ich zu Gott, dass sowohl du als auch jeder Einzelne der Zuhörer hier so werde wie ich - nur ohne diese Ketten““ (26,28-29).

Paulus war gleichgültig, ob die Menschen durch eine Krise (leicht) oder einen längeren Prozess (nicht so einfach) Christ wurden. Er tat alles in seiner Macht Stehende, sie von Jesus zu überzeugen, so wie er es war. Er schämte sich nicht zu beten, dass die Menschen wie er würden (Galater 4,12).

Paulus hatte nichts getan, was Gefängnis oder Tod rechtfertigte (26,31). Trotzdem hielten ihn die Behörden aus fadenscheinigen Gründen weiter fest (26,32). Das war ungerecht und unvernünftig. Und es muss Paulus extrem frustriert haben.

Und doch haben wir heute, fast 2.000 Jahre später, die Möglichkeit, durch die Worte, die Paulus redete, Gott zu hören.

Gebet

Herr, lass uns so leidenschaftlich glauben wie Paulus, damit die Menschen, denen wir die frohe Botschaft von Jesus erzählen, erkennen, dass sie Gott hören.
Altes Testament

2. Könige 16,1–17,41

König Ahas von Juda

16 1 Ahas, Jotams Sohn, wurde König von Juda im 17. Regierungsjahr Pekachs, des Sohnes von Remalja. 2 Ahas wurde mit 20 Jahren König und regierte 16 Jahre in Jerusalem. Er folgte nicht dem Vorbild seines Vorfahren David und tat nicht, was dem HERRN, seinem Gott, gefiel, 3 sondern er lebte wie die Könige von Israel. Er ging sogar so weit, dass er seinen Sohn als Opfer verbrannte. Diesen abscheulichen Brauch übernahm er von den Völkern, die der HERR aus dem Land vertrieben hatte, um es seinem Volk Israel zu geben. 4 Ahas brachte auch an den Opferstätten, auf den Hügeln und unter den dicht belaubten Bäumen seine Opfer dar.

Ahas sucht Hilfe beim König von Assyrien

5 Als Ahas regierte, erklärten König Rezin von Syrien und König Pekach von Israel, der Sohn von Remalja, Juda den Krieg. Sie kamen mit ihren Heeren bis vor Jerusalem und belagerten die Stadt, konnten sie aber nicht einnehmen. 6 Dafür gelang es dem syrischen König Rezin, die Stadt Elat wieder zurückzugewinnen. Er vertrieb alle Judäer aus der Stadt. An ihrer Stelle ließen sich edomitische Siedler in Elat nieder. Bis heute wohnen die Edomiter dort.

7 Ahas schickte Boten zu Tiglat-Pileser, dem König von Assyrien, und ließ ihm sagen: »Ich unterwerfe mich dir und stelle mich unter deinen Schutz! Die Könige von Syrien und Israel haben mich angegriffen. Komm doch und befrei mich von ihnen!« 8 Zugleich ließ er dem assyrischen König alles Silber und Gold aus dem Tempel und den Schatzkammern des Palasts als Geschenk überreichen. 9 Tiglat-Pileser willigte ein. Er griff Damaskus an, eroberte die Stadt und führte die Einwohner in die Gefangenschaft nach Kir. König Rezin ließ er töten.

Ahas entweiht den Tempel

10 König Ahas reiste nach Damaskus, weil er dort mit dem assyrischen König Tiglat-Pileser zusammentreffen wollte. In Damaskus sah Ahas einen Altar, der ihm sehr gefiel. Er schickte ein Modell davon an den Priester Uria, gab die genauen Maße an und beschrieb alle Einzelheiten. 11 Uria baute den Altar nach dieser Vorlage und stellte ihn fertig, bevor der König aus Damaskus zurückkehrte. 12 Wieder in Jerusalem angekommen, sah Ahas sich den neuen Altar an. Er stieg die Stufen hinauf 13 und brachte selbst die ersten Opfer dar: Er verbrannte Brand- und Speiseopfer, goss ein Trankopfer aus und sprengte das Blut eines Friedensopfers an den Altar. 14 Zwischen dem Tempel und dem neuen Altar stand immer noch der bronzene Altar, auf dem die Opfer für den HERRN dargebracht wurden. Ihn ließ der König von der Vorderseite des Tempels wegtragen und hinter den neuen Altar stellen.

15 Dem Priester Uria befahl Ahas: »Von jetzt an wirst du alle Opfer auf dem großen Altar darbringen: sowohl die täglichen Morgen- und Abendopfer als auch die verschiedenen Opfer für den König und für das Volk – die Brandopfer, Speiseopfer und Trankopfer. Auch das Blut der Opfertiere sollst du nur noch an den neuen Altar sprengen. Den alten bronzenen Altar aber werde nur noch ich benutzen, wenn ich von Gott Weisungen einholen will.« 16 Der Priester Uria tat, was der König ihm befohlen hatte.

17 Doch König Ahas nahm noch weitere Veränderungen im Tempel vor: Er ließ die Leisten an den Kesselwagen entfernen und die Kessel abnehmen. Das große Wasserbecken aus Bronze wurde von den Rinderfiguren, die es trugen, heruntergenommen und auf einen Unterbau aus Steinen gesetzt. 18 Auf Wunsch des Königs von Assyrien ließ Ahas aus dem Tempel den überdachten Platz entfernen, der für den Gottesdienst am Sabbat benutzt wurde, und den königlichen Privateingang verschließen.

19 Alles Weitere über Ahas’ Leben und seine Taten steht in der Chronik der Könige von Juda. 20 Als er starb, wurde er wie seine Vorfahren in der »Stadt Davids«, einem Stadtteil von Jerusalem, beigesetzt. Sein Sohn Hiskia trat die Nachfolge an.

Hoschea, der letzte König von Israel

17 1 Hoschea, Elas Sohn, wurde König von Israel im 12. Regierungsjahr von König Ahas von Juda. Er regierte neun Jahre in Samaria. 2 Hoschea tat, was dem HERRN missfiel, doch nicht in dem Maße wie seine Vorgänger.

3 Salmanassar, der König von Assyrien, unternahm einen Feldzug gegen Israel. Hoschea unterwarf sich und musste den Assyrern von da an Tribut entrichten. 4 Doch nach mehreren Jahren lehnte Hoschea sich gegen die assyrische Herrschaft auf. Er zahlte keinen Tribut mehr und schickte Boten zu König So nach Ägypten, um sich mit ihm zu verbünden. Doch der assyrische König deckte die Verschwörung auf, ließ Hoschea verhaften und ihn ins Gefängnis werfen.

Der Untergang Samarias

5 Salmanassar ließ seine Truppen in Israel einmarschieren. Sie rückten bis nach Samaria vor und belagerten die Stadt drei Jahre lang. 6 Im 9. Regierungsjahr von Hoschea eroberte König Salmanassar Samaria und verschleppte die Israeliten nach Assyrien. Einen Teil der Gefangenen siedelte er in der Gegend von Halach an, andere in der Provinz Gosan am Fluss Habor und in den Städten Mediens.

7 Dies alles war geschehen, weil die Israeliten gegen den HERRN, ihren Gott, gesündigt hatten. Er hatte sie aus der Gewalt des Pharaos befreit und aus Ägypten nach Israel geführt. Doch sie verehrten immer wieder andere Götter 8 und übernahmen die heidnischen Bräuche der Völker, die der HERR aus dem Land vertrieben hatte, um es seinem Volk zu geben. Noch dazu folgten sie den falschen Praktiken, die die Könige von Israel eingeführt hatten. 9 So taten die Israeliten vieles, was den HERRN beleidigte. Überall errichteten sie Opferstätten für ihre Götzen, beim abgelegensten Wachturm genauso wie in den befestigten Städten. 10 Auf den Hügeln und unter den dicht belaubten Bäumen stellten sie Steine und Holzpfähle auf und weihten sie ihren Göttern. 11 Dort verbrannten sie Opfergaben, so wie es schon bei den Völkern üblich war, die der HERR aus dem Land vertrieben hatte. Mit all diesen Vergehen forderten sie den Zorn des HERRN heraus. 12 Sie taten genau das, was er ihnen verboten hatte: Sie verehrten tote Götzen. 13 Immer und immer wieder hatte der HERR Propheten und Seher nach Israel und Juda gesandt, um sein Volk zu warnen: »Kehrt um von euren falschen Wegen! Befolgt meine Gebote und Weisungen! Lebt nach dem Gesetz, das ich euren Vorfahren gegeben habe! Meine Knechte, die Propheten, haben es euch immer wieder gesagt.«

14 Aber sie wollten nicht hören. Wie ihre Vorfahren, die sich vom HERRN abgewandt hatten, hielten auch sie stur an ihrem verkehrten Treiben fest. 15 Sie schlugen Gottes Gebote und Warnungen in den Wind und verachteten den Bund, den er mit ihren Vorfahren geschlossen hatte. Sie liefen nichtigen Götzen nach und wurden dadurch selbst zunichte; ja, sie machten es genauso wie ihre Nachbarvölker, obwohl der HERR es ihnen verboten hatte.

16 Die Gebote des HERRN, ihres Gottes, beachteten sie nicht mehr. Sie gossen sich zwei Stierfiguren und stellten einen geweihten Pfahl für die Göttin Aschera auf, sie beteten die Sterne an und verehrten den Gott Baal. 17 Ihre Söhne und Töchter verbrannten sie als Opfer für ihre Götzen, sie trieben Wahrsagerei und Zauberei. Mit Leib und Leben verschrieben sie sich allem, was dem HERRN missfiel, und reizten ihn dadurch bis aufs Äußerste.

18 Da wurde der HERR sehr zornig über Israel. Er wandte sich von ihnen ab und trieb sie fort. Nur der Stamm Juda blieb im Land zurück. 19 Doch auch die Judäer wollten von den Geboten des HERRN, ihres Gottes, nichts wissen. Sie folgten dem schlechten Vorbild der Bewohner Nordisraels. 20 Da verstieß der HERR das ganze Volk. Er ließ zu, dass feindliche Heere in das Land einfielen und es ausplünderten. So bestrafte er sein Volk und wandte sich von ihm ab.

21 Er selbst hatte vorher dafür gesorgt, dass das Nordreich Israel vom Königshaus David abfiel. Die Stämme des Nordreichs hatten Jerobeam, den Sohn von Nebat, zu ihrem König gemacht. Doch Jerobeam hatte Israel davon abgebracht, dem HERRN zu dienen. Er hatte sie zu einer schweren Sünde verführt: zum Götzendienst. 22 Sie folgten dem schlechten Beispiel von Jerobeam und ließen nie mehr vom Götzendienst ab. 23 Darum traf ein, was der HERR ihnen durch seine Diener, die Propheten, immer wieder angedroht hatte: Er verstieß die Israeliten. Sie wurden als Gefangene nach Assyrien verschleppt. Dort leben sie heute noch.

Fremde Völker werden in Samarien angesiedelt

24 Der assyrische König ließ Einwohner der Städte Babylon, Kuta, Awa, Hamat und Sefarwajim nach Samarien bringen und sie dort in den verlassenen israelitischen Städten ansiedeln. Sie nahmen das Land und die Städte in Besitz. 25 Doch die neuen Bewohner verehrten nicht den HERRN. Deshalb ließ der HERR Löwen in die Gegend kommen, die viele Menschen töteten. 26 Bald wurde dem assyrischen König gemeldet: »Die Völker, die du in den Städten Samariens angesiedelt hast, wissen nicht, wie der Gott dieses Landes verehrt werden muss. Darum hat er Löwen in das Land geschickt; schon haben sie viele Menschen getötet! Und das nur, weil niemand weiß, was der Gott dieses Landes von ihnen verlangt.«

27 Da befahl der König von Assyrien: »Einer der Priester, die aus Samarien hierhergebracht wurden, soll in seine Heimat zurückkehren und wieder dort wohnen. Er soll den Menschen sagen, wie der Gott des Landes verehrt werden möchte!« 28 Daraufhin kehrte ein Priester aus der Verbannung zurück. Er wohnte in Bethel und erklärte den neuen Bewohnern des Landes, wie sie dem HERRN dienen sollten.

29 Aber die Siedler hielten weiterhin auch an ihren Götzen fest. Jede Volksgruppe machte sich ihre Götzenstatue und stellte sie an einer der Opferstätten auf, die von den Israeliten überall gebaut worden waren. 30 Die Siedler aus Babylon errichteten eine Statue des Gottes Sukkot-Benot, die aus Kuta stellten ein Standbild von Nergal auf, die aus Hamat eine Statue von Aschima; 31 die Awiter verehrten die Götter Nibhas und Tartak, und die Siedler aus Sefarwajim verbrannten ihre Söhne als Opfer für ihre Götter Adrammelech und Anammelech. 32 Sie alle verehrten den HERRN, aber zugleich weihten sie Männer aus ihren eigenen Reihen zu Priestern, die den Dienst an den Opferstätten verrichteten. 33 Sie beteten den HERRN an und gleichzeitig ihre Götter, wie es in den Ländern Brauch war, aus denen sie gekommen waren.

34 Und so ist es bis heute geblieben: Die Bewohner Samariens leben nach ihren alten Bräuchen, anstatt dem HERRN allein zu dienen. Sie halten sich nicht an seine Weisungen und Gebote, sie beachten das Gesetz nicht, das der HERR den Nachkommen von Jakob, den Israeliten, gegeben hat. Jakob hatte vom HERRN den Namen Israel bekommen. Mit seinen Nachkommen, 35 dem Volk Israel, hatte der HERR einen Bund geschlossen und ihnen befohlen: »Verehrt keine anderen Götter! Werft euch nicht vor ihnen nieder, um sie anzubeten! Dient ihnen nicht und bringt ihnen keine Opfer dar! 36 Allein mir, dem HERRN, sollt ihr in Ehrfurcht dienen, denn meiner Macht und meinem Eingreifen verdankt ihr eure Befreiung. Ich habe euch aus Ägypten nach Israel geführt! Werft euch nur vor mir nieder und bringt allein mir Opfer dar! 37 Befolgt alle Gebote, die ich euch gegeben habe! Haltet euch an jedes Gesetz, jede Weisung und jeden Befehl! Verehrt keine anderen Götter! 38 Vergesst den Bund nicht, den ich mit euch geschlossen habe, und betet keine anderen Götter an! 39 Allein vor mir, dem HERRN, eurem Gott, sollt ihr Ehrfurcht haben. Nur ich kann euch aus der Hand eurer Feinde retten.«

40 Doch die Bewohner Samariens hörten nicht darauf, sondern lebten weiterhin nach ihren früheren Bräuchen. 41 Sie verehrten zwar den HERRN, aber gleichzeitig dienten sie ihren Göttern, deren Statuen sie aufgestellt hatten. Ihre Nachkommen taten es ihnen gleich, und noch heute leben sie wie ihre Vorfahren.

Kommentar

Höre, wie Gott durch die Propheten zu dir spricht

Gott ließ zu, dass Israel in Gefangenschaft kam und ins Exil geführt wurde, weil es sich weigerte, auf Ihn zu hören.

Dieser Abschnitt in 2. Könige lässt sich mit den Worten „das Volk wollte nicht hören“ zusammenfassen (17,14.40). Wir sahen gestern, dass alle Schwierigkeiten, vor denen die Könige und das Volk standen, die Folge dessen waren, dass sie nicht auf Gott hören wollten.

Gott redete zu Seinem Volk durch Seine Diener, die Propheten. „Wieder und wieder hatte der Herr seine Propheten und Seher geschickt, die Israel und Juda warnten…Aber die Israeliten wollten nicht hören“ (27,13-14).

Deshalb mussten sie ins Exil: „Dies alles war geschehen, weil die Israeliten gegen den Herrn, ihren Gott, gesündigt hatten…Die Israeliten taten vieles, was den Herrn beleidigte“ (27,7-9; Hfa).

„Sie folgten dem Vorbild der Völker um sie herum und verschlossen ihre Ohren gegen das Verbot des Herrn, fremde Bräuche nachzuahmen“ (27,15). Weil sie nicht zuhörten, verlor das Volk Israel Gottes Gegenwart und wurde ins Exil nach Assyrien geschickt: „[Er] ließ sie schließlich alle aus seiner Nähe wegschaffen … So vertrieb sie der Herr aus seiner Nähe“ (27,20.23; GNB).

Wie auch wir allzu oft waren sie nicht konsequent genug gegen die Sünde in ihrem Leben vorgegangen: „Sie beteten zwar auch den Herrn an, aberObwohl sie den Herrn anbeteten, hielten sie also weiterhin an ihren Göttern fest…“ (27,32). „Und genau das tun ihre Nachkommen bis heute“ (27,40).

Stellst du manchmal an dir fest, dass dein Herz geteilt ist? Einerseits möchtest du Gott nachfolgen, aber da sind auch noch deine eigenen Wünsche. Hüte dich vor Selbstzufriedenheit und Nachlässigkeit. Sie öffnen der Sünde Tür und Tor. Lass nicht zu, dass der Feind dich dazu bringt, gegen Gott zu rebellieren.

Gott möchte uns immer segnen. Seine Gebote und Weisungen sind uns gegeben, damit wir aufblühen (siehe 5. Mose 6,1-3).

Das wird ersichtlich am Schicksal der verschiedenen Könige Israels und Judas. Der Autor von 1. und 2. Könige gibt uns jeweils eine knappe Einschätzung, ob ein König tat, was dem Herrn gefiel oder nicht. Alle König Israels werden mit den Worten beschrieben: „[er] tat, was dem Herrn missfiel“ (17,2). Das führt zu der frühen Zerstörung des Reiches (17,8).

Dagegen wird rund die Hälfte aller Könige Judas weitgehend positiv beschrieben (die andere eher negativ). Unter den „guten“ Königen gedieh Juda, und seine Geschichte ist viel länger und positiver als die Israels. Auch regierten die „guten“ Könige in der Regel länger als die „bösen Könige“. Die zwölf bösen Könige regierten zusammen insgesamt 130 Jahre, die zehn guten Könige dagegen über 343 Jahre. Doch auch die guten Könige hatten Probleme zu bewältigen. Gott nachzufolgen ist keine Garantie für ein einfaches Leben. Aber ihr Leben ist eine starke Erinnerung, wie viel Segen und Weisheit es mit sich bringt, auf Gott zu hören.

Gebet

Herr, bitte hilf mir, genau hinzuhören, was Du sagst. Erlöse mich von meiner verborgenen Schuld. Lass mich nicht zögern, Dich um Hilfe zu bitten, damit ich der Sünde keine Möglichkeit gebe, sich in mein Leben einzuschleichen. Bitte hilf mir, Herr, nicht einfach zu tun, was die Menschen um mich her tun, sondern hilf mir, auf Deine Stimme zu hören, Dir nachzufolgen und mich an Deiner Gegenwart in mir zu freuen.

Pippa fügt hinzu

2. Könige 17,41

„Die Völker beteten zwar den Herrn an, aber ebenso auch ihre Götzen. Und genau das tun ihre Nachkommen bis heute.“

Manchmal lasse ich mich während des Lobpreises ablenken von einem hübschen Paar Schuhe oder der Frage, ob ich lieber Fisch oder Hähnchen zum Mittagessen kochen soll! Mein Herz ist doch auch ziemlich geteilt.

Vers des Tages

Psalm 81,9-11

Höre, mein Volk…Denn ich bin der HERR, dein Gott.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) \t Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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