Tag 124

Wie du die Welt verändern kannst

Weisheit Sprüche 11,9–18
Neues Testament Johannes 4,1–26
Altes Testament Richter 1,1–2,5

Einführung

Martin Luther King Jr. (1929–1968) lebte und starb dafür, die Gesellschaft zu verändern. 1964 erhielt er als jüngster Mensch den Friedensnobelpreis für sein Engagement gegen Rassentrennung und Diskriminierung.

Kraftvoll und denkwürdig sprach er von seinem Traum, eines Tages in einem Land zu leben, in dem seine Kinder nicht nach der Farbe ihrer Haut sondern nach ihrem Charakter beurteilt würden.

Er träumte von einer veränderten Welt, in der sich alle Menschen bei der Hand nehmen und sagen, „Endlich frei! Danke, Herr, wir sind endlich frei!“

Martin Luther King Jr. war ein Nachfolger Jesu. Seine Agenda war das Reich Gottes. Beim Reich Gottes geht es nicht nur um die Veränderung des Einzelnen – so wichtig diese auch ist – sondern um die Veränderung der Gesellschaft.

Weisheit

Sprüche 11,9–18

9 Wer Gott missachtet, schadet anderen mit seinen Worten;
 wer Gott gehorcht, kommt durch sein Wissen davon.

10 Die ganze Stadt feiert den Erfolg von guten Menschen;
 und wenn Übeltäter umkommen, herrscht großer Jubel.

11 Eine Stadt blüht auf durch den Segen,
 den ehrliche Menschen ihr bringen;
 aber die Worte der Gottlosen sind ihr Untergang.

12 Wer verächtlich über seinen Mitmenschen herzieht,
 hat keinen Verstand.
 Ein vernünftiger Mensch hält seine Zunge im Zaum.

13 Wer klatschsüchtig ist, wird auch anvertraute Geheimnisse ausplaudern;
 ein zuverlässiger Mensch behält die Sache für sich.

14 Ohne eine gute Regierung geht jedes Volk zugrunde;
 wo aber viele Ratgeber sind, gibt es Sicherheit.

15 Wer sich für die Schulden eines anderen verbürgt hat,
 wird es eines Tages bitter bereuen.
 Wer sich darauf gar nicht erst einlässt, hat seine Ruhe.

16 Eine Frau gewinnt Ansehen durch ein liebenswürdiges Wesen;
 ein rücksichtsloser Mann bringt es mit Gewalt zu Reichtum.

17 Wer freundlich zu anderen ist, hilft sich selbst damit;
 der Unbarmherzige schneidet sich ins eigene Fleisch.

18 Wer Gott missachtet, sammelt nur trügerischen Gewinn;
 wer Gott treu bleibt, erhält beständigen Lohn.

Kommentar

Sei ein Segen für dein Land

Du kannst mit deinem Leben nicht nur deine Familie und dein persönliches Umfeld beeinflussen, sondern auch die Stadt, in der du lebst und sogar das ganze Land.

Der Autor der Sprüche argumentiert, dass sich unsere Lebensweise nicht nur auf uns selbst, sondern auch auf die Welt um uns herum auswirkt – sowohl positiv als auch negativ.

Einerseits gilt, „Wenn es den Gottesfürchtigen gut geht, feiert die ganze Stadt“ (11,10a), und „Durch den Segen der aufrichtigen Menschen gelangt eine Stadt zu Wohlstand“ (11a). Andererseits jedoch, „das Gerede der Gottlosen aber bringt sie zum Einsturz“ (11b), und „Ohne weise Führung geht ein Volk zugrunde“ (14a).

Wie also sollen wir leben? Sprich nicht schlecht über deinen Nächsten, halte vielmehr deine Zunge im Zaum (11,12). Sei kein Tratschmaul sondern ein zuverlässiger Hüter dir anvertrauter Geheimnisse (11,13).

Wir alle brauchen kluge, gottesfürchtige Menschen um uns, die uns gute Ratschläge geben: „Ohne weise Führung geht ein Volk zugrunde; mit vielen Ratgebern aber lebt es sicher“ (11,14). Wenn du kluge Ratgeber hast, besprich dich oft mit ihnen. Wenn du keine hast, bitte Gott, dass Er dir welche zur Seite stellen möge.

Sei freundlich (11,17) und handele „gerecht“ (11,18). Wenn du so lebst, hat das Auswirkungen auf die Welt um dich herum.

Gebet

Herr, lass mich einen guten Einfluss auf meine Stadt und mein Land haben. Ich möchte sehen, wie sich die Welt um mich herum zum Guten verändert.
Neues Testament

Johannes 4,1–26

Die Frau am Brunnen

1-2 Den Pharisäern war zu Ohren gekommen, dass Jesus noch mehr Nachfolger gewann und taufte als Johannes – obwohl er nicht einmal selbst taufte, sondern nur seine Jünger. Als Jesus das erfuhr, 3 verließ er Judäa und kehrte nach Galiläa zurück.

4 Sein Weg führte ihn auch durch Samarien, 5 unter anderem nach Sychar. Dieser Ort liegt in der Nähe des Feldes, das Jakob seinem Sohn Josef geschenkt hatte. 6 Dort befand sich der Jakobsbrunnen. Müde von der Wanderung setzte sich Jesus an den Brunnen. Es war um die Mittagszeit.

7 Da kam eine Samariterin aus der nahe gelegenen Stadt zum Brunnen, um Wasser zu holen. Jesus bat sie: »Gib mir etwas zu trinken!« 8 Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um etwas zu essen einzukaufen.

9 Die Frau war überrascht, denn normalerweise wollten die Juden nichts mit den Samaritern zu tun haben. Sie sagte: »Du bist doch ein Jude! Wieso bittest du mich um Wasser? Schließlich bin ich eine samaritische Frau!«

10 Jesus antwortete ihr: »Wenn du wüsstest, was Gott dir geben will und wer dich hier um Wasser bittet, würdest du mich um das Wasser bitten, das du wirklich zum Leben brauchst. Und ich würde es dir geben.«

11 »Aber Herr«, meinte da die Frau, »du hast doch gar nichts, womit du Wasser schöpfen kannst, und der Brunnen ist tief! Wo willst du denn das Wasser für mich hernehmen? 12 Kannst du etwa mehr als Jakob, unser Stammvater, der diesen Brunnen gegraben hat? Er selbst, seine Söhne und sein Vieh haben schon daraus getrunken.«

13 Jesus erwiderte: »Wer dieses Wasser trinkt, wird bald wieder durstig sein. 14 Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, der wird nie wieder Durst bekommen. Dieses Wasser wird in ihm zu einer nie versiegenden Quelle, die ewiges Leben schenkt.«
15 »Dann gib mir von diesem Wasser, Herr«, bat die Frau, »damit ich nie mehr durstig bin und nicht immer wieder herkommen und Wasser holen muss!«

16 Jesus entgegnete: »Geh und ruf deinen Mann. Dann kommt beide hierher!«

17 »Ich bin nicht verheiratet«, wandte die Frau ein. »Das stimmt«, erwiderte Jesus, »verheiratet bist du nicht. 18 Fünf Männer hast du gehabt, und der, mit dem du jetzt zusammenlebst, ist nicht dein Mann. Da hast du die Wahrheit gesagt.«

19 Erstaunt sagte die Frau: »Ich sehe, Herr, du bist ein Prophet! 20 Kannst du mir dann eine Frage beantworten? Unsere Vorfahren haben Gott auf diesem Berg dort angebetet. Warum also behauptet ihr Juden, man könne Gott nur in Jerusalem anbeten?«

21 Jesus antwortete: »Glaub mir, die Zeit kommt, in der ihr Gott, den Vater, weder auf diesem Berg noch in Jerusalem anbeten werdet. 22 Ihr wisst ja nicht einmal, wer der ist, den ihr anbetet. Wir aber wissen, zu wem wir beten. Denn das Heil der Welt kommt von den Juden. 23 Doch es kommt die Zeit – ja, sie ist schon da –, in der die Menschen den Vater überall anbeten werden, weil sie von seinem Geist und seiner Wahrheit erfüllt sind. Von solchen Menschen will der Vater angebetet werden. 24 Denn Gott ist Geist. Und wer Gott anbeten will, muss von seinem Geist erfüllt sein und in seiner Wahrheit leben.«

25 Die Frau entgegnete: »Ja, ich weiß, dass einmal der Messias kommen soll, der von Gott versprochene Retter.« – Auf Griechisch nennt man ihn auch den Christus. – »Wenn dieser kommt, wird er uns das alles erklären.«

26 Da sagte Jesus: »Du sprichst mit ihm. Ich bin es.« 27 Als seine Jünger aus der Stadt zurückkamen, wunderten sie sich, dass er mit einer Frau redete.

Kommentar

Reiße Barrieren nieder

Jede Gemeinde soll eine einladende Gemeinde sein, denn Gottes Liebe schließt alle Menschen ein. Die Kirche soll für ihre Liebe bekannt sein. Wir sollen Menschen willkommen heißen, unabhängig ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe oder ihrer Lebensform. Jesus kam, um die gesellschaftlichen Barrieren einzureißen.

Jesu Bekanntheitsgrad nahm immer weiter zu. Die Pharisäer verfolgten genau, was Er tat, „Jesus macht mehr Menschen zu Jüngern und tauft mehr als Johannes“ (4,1b).

Aber Jesus hatte gar kein Interesse an Rivalität, Ruhm oder Wettbewerb. Als Er davon hörte, „verließ er Judäa und ging wieder zurück nach Galiläa“ (4,3). Er hatte aber großes Interesse, einer einzelnen Samariterin zu helfen. Und Er nimmt Sich viel Zeit dafür. Mutter Teresa sagte einmal, „Lass dich von Zahlen nicht verrückt machen. Hilf einfach einem Menschen nach dem anderen, und fang dabei immer mit der Person an, die dir am nächsten ist.“

In dieser Begegnung zeigt Jesus, dass ein Weg, die Gesellschaft zu verändern, darin besteht, Trennungslinien einzureißen.

1.\tSchluss mit dem Geschlechterkampf
Jesus unterhielt Sich ausgedehnt und in aller Öffentlichkeit mit einer Frau. Das widersprach völlig den damaligen Konventionen. Strenge Rabbis verboten Rabbis, Frauen in der Öffentlichkeit auch nur zu grüßen, geschweige denn sich mit ihnen zu unterhalten. Als die Jünger zurückkamen, „waren [sie] erstaunt, ihn im Gespräch mit einer Frau zu sehen“ (4,27).

„Ohne großes Trara beendete Jesus den Fluch des Sündenfalls, gab der Frau ihre teilweise verlorengegangene Würde wieder und stellte für die Gemeinschaft Seines neuen Reiches, den ursprünglichen Schöpfungssegen, wieder her, in dem Mann und Frau gleichgestellt sind,“ so John Stott.

Die Geschlechter sollen sich nicht bekriegen. Papst Benedikt XVI. drückte es so aus, „In Christus können Rivalität, Feindschaft und Gewalt, die das Verhältnis von Männern und Frauen verzerrt haben, überwunden werden bzw. sind überwunden worden.“

2.\tSchluss mit Rassismus, Diskriminierung und Apartheid
Die Trennung zwischen Juden und Samaritern hatte eine lange Geschichte. Die Samariter waren eine verachtete, machtlose Minderheit – sie wurden unterdrückt, galten als wertlos. Johannes erläutert, „normalerweise wollten die Juden nichts mit den Samaritern zu tun haben“ (4,9; Hfa).

Jesus macht bei der Wahrheit keine Kompromisse: „die Erlösung kommt durch die Juden“ (4,22). Trotzdem geht Er auf die Samariterin zu. Damit bricht Er den Fluch von Rassendiskriminierung und Apartheid. Um die Gesellschaft zu verändern, müssen rassistische und ethnische Mauern eingerissen werden.

3.\tSchluss mit Klassenkampf und sozialen Barrieren
Gott liebt dich unabhängig von deiner Vergangenheit oder deiner gegenwärtigen Lebensweise. Gott sei Dank liebt Er unvollkommene Menschen.

Indem Er sie um Wasser bittet, zeigt uns Jesus, wie wir uns gebrochenen, verletzten Menschen nähern sollen – nicht bevormundend und von oben herab, sondern demütig bittend wie ein Bettler.

Die Frau muss eine soziale Außenseiterin gewesen sein. Mit ihrer Geschichte zerbrochener Beziehungen, ausgestoßen und verspottet von ihren eigenen Leuten, war sie in der Mittagszeit alleine zum Brunnen gekommen, um Wasser zu schöpfen.

Jesus sprach nicht nur mit einer Frau, einer Samariterin noch dazu, sondern Er sprach mit einer „Sünderin“. Diese Frau führte ein unmoralisches Leben. „Du hattest fünf Ehemänner, und mit dem Mann, mit dem du jetzt zusammenlebst, bist du nicht verheiratet“ (4,18). Mehrfach geschieden, lebte sie nun in wilder Ehe mit einem Mann zusammen. Jesus spricht die Wahrheit aus, aber Er richtet sie nicht; Er verurteilt oder weist die Frau auch nicht wegen ihrer Lebensweise oder sozialen Position ab (8,10-11; vgl. Markus 2,17).

Die Frommen mischten sich nicht unter die „Sünder“. Indem Er Sich mit dieser promiskuitiven Frau abgibt, reißt Jesus noch eine weitere Mauer ein. Seine Liebe reicht in alle Ecken der Gesellschaft – überwindet alle sozialen Schranken, Lebensformen und gesellschaftliche Stellungen.

Letzten Endes ist es allein der Heilige Geist, der gesellschaftliche Veränderungen zuwege bringt. Der Heilige Geist bringt Einheit, reißt die Trennungen zwischen Geschlechtern, Rassen und sozialen Schichten ein. Wer mit dem Heiligen Geist erfüllt ist, sollte an vorderster Front für die Gleichberechtigung der Geschlechter, Ethnien und in der Gesellschaft kämpfen.

Das Gespräch zwischen Jesus und dieser Frau drehte sich allein um den Heiligen Geist. Sie brauchte keinen Vortrag, sie brauchte lebendiges Wasser. Jesus sagt zu ihr, „Wenn die Menschen dieses Wasser getrunken haben, werden sie schon nach kurzer Zeit wieder durstig. Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, der wird niemals mehr Durst haben. Das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm zu einer nie versiegenden Quelle, die unaufhörlich bis ins ewige Leben fließt“ (4,13-14).

Jesus ist gekommen, um unseren Durst nach Anerkennung, Beziehung und Sinn zu stillen. Das Leben, das wir erhalten, ist dasselbe, das wir geben. Wir werden zu einer Lebensquelle für andere.

Gesellschaftlicher Wandel beginnt mit dem Heiligen Geist, der unser Leben verändert. Er beginnt damit, das Wasser des Lebens zu trinken, das Jesus jedem gibt, der an Ihn glaubt. Wenn der Heilige Geist in dir Wohnung nimmt, wird Er zur endlos überfließenden Quelle in deinem Leben bis in die Ewigkeit hinein.

Der Heilige Geist und deine persönliche Beziehung mit Gott verändern dich. Das Wort, das hier mit „anbeten“ übersetzt ist, bedeutet „auf die Knie gehen, in eine enge Liebesbeziehung treten“ – „deshalb müssen [wir] … ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten“ (4,24).

Gebet

Herr, ich komme heute zu Dir, um von Deinem lebendigen Wasser zu trinken. Ich bete, dass es von meinem Herzen fließt und alle meine Beziehungen verändert.
Altes Testament

Richter 1,1–2,5

Israel erobert einen Teil des südlichen Kanaan

1 Als Josua gestorben war, fragten die Israeliten den HERRN: »Welcher Stamm soll als erster losziehen und die Kanaaniter angreifen?«

2 Der HERR antwortete: »Der Stamm Juda soll beginnen! Ihr werdet sehen: Ich gebe das Land in seine Gewalt.«

3 Da forderten die Männer von Juda den Stamm Simeon auf: »Kommt mit! Helft uns, die Kanaaniter aus dem Gebiet zu vertreiben, das uns zugeteilt wurde! Dann werden auch wir euch helfen, euer Gebiet einzunehmen.« Die Männer von Simeon schlossen sich denen von Juda an.

4 Sie zogen in den Kampf, und der HERR schenkte ihnen den Sieg über die Kanaaniter und die Perisiter. Bei Besek schlugen sie das feindliche Heer, das 10.000 Mann stark war. 5 Dort stießen sie auch auf Adoni-Besek, den Herrscher über dieses Gebiet, und kämpften mit ihm. Als er merkte, dass die Kanaaniter und Perisiter die Schlacht verloren, 6 ergriff er die Flucht. Doch die Israeliten jagten ihm nach und fassten ihn. Sie hieben ihm die Daumen und die großen Zehen ab.

7 Da sagte Adoni-Besek: »Siebzig Königen habe ich die Daumen und die großen Zehen abhacken lassen. Sie mussten die Abfälle unter meinem Tisch für sich zum Essen aufsammeln. Nun zahlt Gott mir heim, was ich getan habe.« Man brachte ihn nach Jerusalem, und dort starb er.

8 Die Männer des Stammes Juda griffen Jerusalem an und eroberten es. Sie töteten die Bewohner mit dem Schwert und steckten die Stadt in Brand.

9 Danach zogen sie weiter und kämpften gegen die Kanaaniter in der südlichen Steppe, im Bergland und in der Gegend, die sich von dort bis zum Mittelmeer erstreckt. 10 Sie griffen Hebron an, das früher Kirjat-Arba hieß, und besiegten dort die Kanaaniter Scheschai, Ahiman und Talmai mit ihren Sippen. 11 Dann zogen sie zur Stadt Debir, die man damals noch Kirjat-Sefer nannte.

12 Kaleb, der judäische Heerführer, versprach seinen Männern: »Wer Kirjat-Sefer erobert, der erhält meine Tochter Achsa zur Frau!« 13 Kalebs jüngerem Bruder Otniël, dem Sohn von Kenas, gelang es, die Stadt einzunehmen. Dafür sollte er Achsa zur Frau bekommen.

14 Achsa drängte Otniël, Kaleb um einen Acker zu bitten. Als sie dann am Tag der Hochzeit mit ihrem Vater auf dem Weg zu Otniël war, sprang sie plötzlich vom Esel ab. »Was ist los?«, fragte Kaleb.

15 »Gib mir zum Abschied deinen Segen und ein Geschenk!«, bat sie. »Du lässt mich in das trockene Südland ziehen, darum gib mir doch bitte auch ein paar Wasserstellen!« Da schenkte er ihr von seinem Besitz die oberen und unteren Quellen. 16 Die Keniter, die Nachkommen von Moses Schwiegervater, waren einst mit dem Stamm Juda aus der Palmenstadt in die Wüste Juda südlich von Arad gekommen und hatten sich dort angesiedelt.

17 Die Männer der Stämme Juda und Simeon zogen nun weiter und nahmen die kanaanitische Stadt Zefat ein. Sie vernichteten alle Bewohner nach Gottes Befehl und gaben dem Ort den Namen Horma (»Vernichtung«). 18 Dann eroberten die judäischen Soldaten die Städte Gaza, Aschkelon und Ekron mit den umliegenden Gebieten.

19 Der HERR stand ihnen bei und half ihnen, das Bergland einzunehmen. Es gelang ihnen jedoch nicht, die Bewohner der Küstenebene zu vertreiben, denn diese besaßen eiserne Streitwagen. 20 Kaleb erhielt die Stadt Hebron, wie Mose es befohlen hatte. Er vertrieb von dort die drei Nachkommen von Anak mit ihren Sippen. 21 Der Stamm Benjamin ließ die Jebusiter in Jerusalem wohnen. Bis heute leben sie dort neben den Benjaminitern.

Der Norden Kanaans wird nur zum Teil erobert

22-23 Auch die Stämme Ephraim und Manasse brachen auf und zogen nach Bethel, das früher Lus hieß. Als sie die Gegend auskundschaften wollten, um die Stadt zu erobern, stand der HERR ihnen bei: 24 Ihre Späher entdeckten einen Mann, der gerade die Stadt verließ. Sie hielten ihn an und sagten: »Zeig uns, wie wir nach Bethel hineinkommen! Dafür werden wir dich verschonen.« 25 Da zeigte er ihnen einen unbewachten Zugang zur Stadt. Sie drangen ein und töteten alle Einwohner mit dem Schwert. Nur den Mann und seine Verwandten ließen sie am Leben. 26 Er ging ins Land der Hetiter und gründete dort eine Stadt namens Lus, die heute noch so genannt wird.

27 Die Einwohner der Städte Bet-Schean, Taanach, Dor, Jibleam, Megiddo und der umliegenden Orte vertrieb der Stamm Manasse nicht, und so konnten die Kanaaniter dort weiterhin wohnen. 28 Als das Volk Israel mächtig wurde, machte es sie zu Fronarbeitern, doch es verbannte sie nicht aus ihrem Land. 29 Die Ephraimiter gestatteten den Kanaanitern aus Geser, in ihrem Gebiet zu bleiben. 30 Der Stamm Sebulon vertrieb die Kanaaniter nicht aus Kitron und Nahalol. Sie blieben als Fronarbeiter dort. 31 Und auch der Stamm Asser schickte weder die Einwohner von Akko fort noch die von Sidon, Mahaleb, Achsib, Helba, Afek und Rehob. 32 So lebte Asser mitten unter den Kanaanitern, die das Land schon vorher bewohnt hatten. 33 Der Stamm Naftali vertrieb die Einwohner von Bet-Schemesch und Bet-Anat nicht, sondern siedelte sich unter den Einheimischen an. Er verpflichtete die beiden Städte aber zum Frondienst. 34 Die Daniter versuchten, die Ebene in Besitz zu nehmen, wurden aber von den Amoritern in die Berge zurückgedrängt. 35 Die Amoriter weigerten sich, aus Har-Heres, Ajalon und Schaalbim zu weichen. Doch die Stämme Ephraim und Manasse gewannen die Oberhand und zwangen sie zur Fronarbeit. 36 Die Grenze der Amoriter begann am Skorpionensteig und führte von dort über den Felsen und weiter hinauf.

Der Engel des Herrn tadelt Israel

2 1 Der Engel des HERRN kam von Gilgal nach Bochim und sagte zu den Israeliten: »Ich habe euch aus Ägypten befreit und in das Land gebracht, das ich euren Vorfahren versprochen habe. Damals schwor ich, meinen Bund mit euch niemals zu brechen. 2 Ich befahl: ›Lasst euch nicht mit den Bewohnern dieses Landes ein! Zerstört ihre Götzenaltäre!‹ Doch was habt ihr getan? Ihr habt nicht auf mich gehört! 3 Darum werde ich diese Völker nicht mehr aus eurem Gebiet vertreiben. Stattdessen wird das eintreffen, wovor ich euch gewarnt habe: Sie werden euch großes Leid zufügen und euch mit ihren Götzen ins Verderben stürzen.«

4 Als der Engel des HERRN dies gesagt hatte, begannen die Israeliten laut zu weinen. 5 Sie brachten dem HERRN Opfer dar und nannten den Ort Bochim (»Weinende«).

Kommentar

Bitte Gott um gute Leiter

Die Welt, in der wir leben, ist zerrüttet und chaotisch und damit in gewisser Hinsicht der Zeit, wie sie im Buch der Richter beschrieben wird, nicht unähnlich.

In das Buch der Richter einzutauchen, ist geradezu ein Schock. Es ist eine einzige Mixtur aus sexuellen Ausschweifungen, Gewalt, Vergewaltigung, Massakern, Brutalität, Betrug und Chaos. Die Menschen bekamen Götzendienst und Sünde nicht in den Griff, als sie sich im verheißenen Land niederließen. Trotz aller Warnungen ließen sie sich auf die religiösen Praktiken der Völker um sie her ein (2,1-2). Und „ihre Götter“ wurden zur „Stolperfalle“ für sie (2,3).

Gott fordert dich auf, konsequent alles Schlechte aus deinem Leben zu verbannen. Keine Kompromisse. Es reicht Ihm nicht, wenn du die kritischen Lebensbereiche einfach zurückstutzt; du musst sie komplett entfernen.

Das Volk befand sich in einem Kreislauf des Ungehorsams, der Unterdrückung durch seine Feinde und dem Anrufen Gottes um Hilfe.

Gott antwortete, indem Er ihnen Richter (Leiter) schickte. Dabei erwählte Er auch ungewöhnliche Menschen zu Leitern – was eine große Ermutigung für uns heute ist. Bevollmächtigt vom Heiligen Geist, erlösten diese das Volk und veränderten ihre Welt.

Gebet

Herr, ich bitte Dich um gute Leiter für unsere Stadt und unsere Gesellschaft, die die Welt verändern und bewirken, dass der Name Jesu wieder geehrt wird.

Pippa fügt hinzu

Johannes 4,1–26

Von all den Leuten, mit denen Er Seine Zeit hätte verbringen können, suchte Er Sich die Geringsten aus. In dem von Jesus „auf den Kopf gestellten Reich“ ehrt Jesus die Ehrlosen.

Vers des Tages

Sprüche 11,13

Wer über andere klatscht, plaudert Geheimnisse aus; wer jedoch zuverlässig ist, behält ein Geheimnis für sich.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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