Tag 125

Jesus rettet immer

Weisheit Psalm 56,1–14
Neues Testament Johannes 4,27–42
Altes Testament Richter 2,6–3,31

Einführung

Pippa und ich lernten Ah Yin kennen, als wir Jackie Pullinger in Hong Kong besuchten. Er war als Teenager drogenabhängig geworden. Sein Vater war auch abhängig. Er wuchs in der berüchtigten Walled City auf. Mit elf Jahren wurde er Mitglied in einer Gang. Sie aßen, klauten, kämpften und nahmen Heroin zusammen. Mit vierzehn wurde er bei einem Einbruch geschnappt und kam das erste Mal ins Gefängnis.

Er versuchte alles Mögliche, um von den Drogen los zu kommen, aber er schaffte es nicht. Dann lernte er Jackie kennen und durch die Kraft Jesu wurde er, völlig ohne Entzugserscheinungen clean. Inzwischen gehört er zu den leitenden Mitarbeitern von Jackies Arbeit in Hong Kong. Er hat vielen gezeigt, wie sie für Kranke beten und wie sie mit den Armen arbeiten können. Er ist nur ein Beispiel von Millionen von Menschen, die Jesus von ihrer Sucht befreit und frei gemacht hat. Seit diesem Tag bezeugt Ah Yin seinen Retter.

Weisheit

Psalm 56,1–14

Besiegte Angst

1 Ein Lied von David, nach der Melodie:
 »Die Taube verstummt in der Fremde«.
 Es stammt aus der Zeit,
 als die Philister ihn in Gat festgenommen hatten.
2 Gott, hab Erbarmen mit mir,
 denn man will mich zur Strecke bringen!
 Die Feinde bedrängen mich den ganzen Tag.

3 Unaufhörlich greifen sie mich an,
 viele bekämpfen mich in ihrem Hochmut.
4 Doch gerade dann, wenn ich Angst habe,
 will ich mich dir anvertrauen.
5 Ich lobe Gott für das, was er versprochen hat;
 ihm vertraue ich und fürchte mich nicht.
 Was kann ein Mensch mir schon antun?

6 Unablässig verdrehen sie, was ich sage,
 und überlegen, wie sie mir schaden können.
7 Überall muss ich mit einem Hinterhalt rechnen.
 Sie beschatten mich und warten nur darauf, mich umzubringen.

8 Gott, wirf diese Leute in deinem Zorn zu Boden!
 Sollten sie bei so viel Bosheit ungeschoren davonkommen?
9 Du siehst doch, wie lange ich schon umherirre!
 Jede Träne hast du gezählt,
 ja, alle sind in deinem Buch festgehalten.

10 Sobald ich dich um Hilfe bitte,
 werden meine Feinde kleinlaut den Rückzug antreten.
 Denn das weiß ich: Du, Gott, bist auf meiner Seite!
11 Ich lobe Gott für das, was er versprochen hat,
 ja, ich lobe die Zusage des HERRN.

12 Ihm vertraue ich und fürchte mich nicht.
 Was kann ein Mensch mir schon antun?
13 Gott, was ich dir versprochen habe,
 will ich jetzt einlösen und dir aus Dank Opfer bringen.
14 Denn du hast mich vor dem Tod gerettet,
 vor dem Sturz in die Tiefe hast du mich bewahrt.
 Ich darf weiterleben – in deiner Nähe.
 Du hast mir das Leben neu geschenkt.

Kommentar

Vertraue auf Gottes Rettung

Angst kann einen manchmal geradezu überwältigen. David fürchtete um sein Leben (56,7). Er fand die Antwort auf seine Angst im Vertrauen auf Gott. „Ich vertraue auf Gott, warum sollte ich mich fürchten?“ (56,4.12).

David war in Gath in die Hand der Philister geraten (1. Samuel 21). Das muss furchtbar gewesen sein. Sie stellten ihm nach, bekämpften und bedrängten ihn (56,2; LUT). Und trotzdem vertraute er auf Gott: „Doch wenn ich Angst habe, vertraue ich dir. Gott, ich preise dein Wort und vertraue auf dich, warum sollte ich mich fürchten? Was können mir Menschen anhaben?“ (56,4-5).

Wir geraten immer mal ins Kreuzfeuer. Das können geistliche Angriffe oder Angriffe von anderen Menschen sein – auf der Arbeit, von unseren Nächsten oder aus dem weiteren Umfeld.

Was auch immer der Anlass für deine Angst ist, setz dein Vertrauen auf Gott: „auf Gott vertraue ich und habe keine Angst“ (56,12; NeÜ).

Der Psalm endet mit einer triumphierenden Note („du hast mich vor dem Tode gerettet“; 56,14). David dankt Gott, dass Er ihn gerettet hat; Er hat Sein Versprechen gehalten. „Du hast mich vor dem Tode gerettet, meine Füße vor dem Ausgleiten bewahrt. Deshalb kann ich jetzt vor dich kommen, im Licht des Lebens“ (56,14).

Gebet

Herr ich danke Dir. Wie oft habe ich nicht schon voller Angst zu Dir gerufen und Du hast mich gerettet. Auch heute bitte ich Dich um Hilfe und vertraue darauf, dass Du mich retten wirst.
Neues Testament

Johannes 4,27–42

27 Als seine Jünger aus der Stadt zurückkamen, wunderten sie sich, dass er mit einer Frau redete. Aber keiner fragte ihn: »Was willst du von ihr? Warum sprichst du mit ihr?«
28 Da ließ die Frau ihren Wasserkrug stehen, lief in die Stadt und rief allen Leuten zu: 29 »Kommt mit! Ich habe einen Mann getroffen, der alles von mir weiß! Vielleicht ist er der Messias!« 30 Neugierig liefen die Leute aus der Stadt zu Jesus.

31 Inzwischen hatten ihm seine Jünger zugeredet: »Rabbi, iss doch etwas!«

32 Aber er sagte zu ihnen: »Ich habe eine Speise, von der ihr nichts wisst.«

33 »Hat ihm wohl jemand etwas zu essen gebracht?«, fragten sich die Jünger untereinander.

34 Aber Jesus erklärte ihnen: »Ich lebe davon, dass ich Gottes Willen erfülle und sein Werk zu Ende führe. Dazu hat er mich in diese Welt gesandt. 35 Habt ihr nicht selbst gesagt: ›Es dauert noch vier Monate, dann beginnt die Ernte‹? Ich dagegen sage euch: Macht doch eure Augen auf und seht euch die Felder an! Das Getreide ist schon reif für die Ernte. 36 Wer sie einbringt, bekommt schon jetzt seinen Lohn und sammelt Frucht für das ewige Leben. Beide sollen sich über die Ernte freuen: wer gesät hat und wer die Ernte einbringt. 37 Hier trifft das Sprichwort zu: ›Einer sät, der andere erntet.‹ 38 Ich habe euch auf ein Feld geschickt, das ihr nicht bestellt habt, damit ihr dort ernten sollt. Andere haben sich vor euch abgemüht, und ihr erntet die Früchte ihrer Arbeit.«

39 Viele Leute aus Sychar glaubten allein deshalb an Jesus, weil die Frau überall erzählt hatte: »Dieser Mann weiß alles, was ich getan habe.« 40 Als sie nun zu Jesus kamen, baten sie ihn, länger bei ihnen zu bleiben, und er blieb noch zwei Tage. 41 So konnten ihn alle hören, und daraufhin glaubten noch viel mehr Menschen an ihn.

42 Sie sagten zu der Frau: »Jetzt glauben wir nicht nur deshalb an Jesus, weil du uns von ihm erzählt hast. Wir haben ihn jetzt selbst gehört und wissen: Er ist wirklich der Retter der Welt!«

Kommentar

Bezeuge deinen Erlöser

Jeder Christ hat ein Zeugnis. Die wirkungsvollste Art und Weise, die frohe Botschaft von Jesus weiterzugeben, ist, den Menschen deine Geschichte zu erzählen. Wenn sie dann neugierig werden, kannst du sie einladen, so wie die Frau in unserem Abschnitt heute, „Kommt mit und lernt … kennen“ (4,29b).

Die Einwohner einer ganzen Stadt kommen zu dem Schluss, „dass er wirklich der Retter der Welt ist“ (4,42). Das Leben der Samariterin wurde durch die Begegnung mit Jesus verwandelt. Und sie begann umgehend, ihren Retter zu bezeugen. Sie ging zurück in ihre Stadt und erzählte es den Leuten, „Kommt mit und lernt einen Mann kennen, der mir alles ins Gesicht gesagt hat, was ich jemals getan habe! Könnte das vielleicht der Christus sein?“ (4,29).

Zeugnisse haben eine mächtige Wirkung. Diese Frau war weder theologisch ausgebildet, noch kannte sie die christliche Lehre. Sie war sich nicht einmal völlig sicher, was Jesus betraf. Sie sagt nicht voller Überzeugung, „Jesus ist der Christus“. Vielmehr stellt sie die Frage in den Raum, „Könnte das vielleicht der Christus sein?“ (4,29). Trotzdem hatte ihr Zeugnis große evangelistische Wirkung.

In dieser Hinsicht ähnelt ihr Zeugnis so vielen derer, die wir bei Alpha hören. Die Leute sind sich selbst noch nicht ganz sicher, was sie entdeckt haben, aber am Ende von Alpha geben sie eindrucksvoll Zeugnis, und häufig kommen ihre Freunde zum nächsten Kurs.

Sie wissen nur, dass Sich Jesus ihnen irgendwie offenbart hat. Sie haben eine Art „Erlösung“ aus ihrem leeren Leben erfahren, und sie sagen zu ihren Freunden, „Kommt mit…“ (4,29a).

„Viele Samariter in jenem Ort kamen zum Glauben an Jesus, weil die Frau [ihn] bezeugt hatte“ (4,39; GNB). Jesus hatte ihr Leben verändert. Sie kamen um zu sehen, „und noch viel mehr Menschen hörten seine Botschaft und glaubten an ihn“ (4,41).

Sie sagten zu ihr: „Nun glauben wir, weil wir ihn selbst gehört haben, und nicht nur aufgrund deiner Worte. Jetzt wissen wir, dass er wirklich der Retter der Welt ist“ (4,42). Was Jesus lehrt und das Zeugnis über Ihn sind beides starke Hinweise, dass Er der Retter der Welt ist.

Jesus sagte, „Meine Nahrung ist, dass ich den Willen Gottes tue“ (4,34). An diesem Beispiel zeigt uns Jesus, dass unser geistlicher Hunger nur gestillt wird, wenn wir Gottes Willen tun. Es gibt nichts Befriedigenderes, als dort zu sein, wo Er uns hinstellt und das zu tun, was Er uns aufträgt.

Er fährt fort, „Schaut euch doch um! Überall reifen die Felder heran und sind schon jetzt bereit zur Ernte“ (4,35). Das erfüllte sich mit Seinem Kommen. Die Jünger erkannten, dass die Zeit gekommen war, und alle Menschen von Jesus hören mussten.

Jesus sagt weiter, „Ich habe euch ausgesandt zu ernten, was ihr vorher nicht selbst erarbeitet habt; andere hatten diese Arbeit schon getan, und ihr werdet nun die Ernte einbringen“ (4,38). Das bezog sich ursprünglich auf Sein Kommen und erfüllt sich doch immer noch auf unterschiedliche Weise.

So empfinde ich, beispielsweise, dass wir in unserer Gemeinde HTB (und durch Alpha) ernten, was andere vor uns gesät haben. Viele Jahre lang haben Menschen für die Ausgießung des Heiligen Geistes in unserer Gemeinde gebetet. Andere arbeiten hart an der Weiterentwicklung von Alpha. Wir ernten, was andere gesät haben. Und wir müssen jetzt säen, damit andere etwas zu ernten haben

Gebet

Ich bete, dass Du mein Zeugnis gebrauchen kannst, damit es viele andere zu Dir führt.
Altes Testament

Richter 2,6–3,31

Israel bricht dem Herrn die Treue

6 Vor seinem Tod hatte Josua das Volk verabschiedet, und jeder Stamm war in sein Gebiet gezogen, um es in Besitz zu nehmen. 7 Die Israeliten blieben dem HERRN treu, solange Josua und nach ihm die führenden Männer Israels lebten, die noch selbst gesehen hatten, wie der HERR ihrem Volk mit machtvollen Taten geholfen hatte.

8 Josua, der Sohn von Nun, der Diener des HERRN, starb im Alter von 110 Jahren. 9 Man begrub ihn auf dem Grundstück, das ihm und seinen Nachkommen gehören sollte; es lag in Timnat-Heres nördlich des Berges Gaasch im Gebirge Ephraim.

10 Als von seiner Generation keiner mehr lebte, gab es eine neue Generation, die den HERRN weder kannte noch wusste, was er für Israel getan hatte. 11 Sie taten, was dem HERRN missfiel: Sie dienten anderen Göttern 12 und wandten sich ab vom HERRN, dem Gott ihrer Vorfahren, der ihr Volk aus Ägypten befreit hatte. Den Götzen der Völker ringsum liefen sie nach und beteten sie an. Damit forderten sie den Zorn des HERRN heraus. 13 Sie kehrten ihm den Rücken und dienten dem Gott Baal und der Göttin Astarte. 14 Der HERR war zornig auf die Israeliten. Er sorgte dafür, dass Räuberbanden sie ausplünderten und ihre Nachbarvölker mächtiger wurden als sie. Nun konnten die Israeliten sich nicht mehr gegen ihre Feinde behaupten. 15 Was sie auch unternahmen, um sich zu verteidigen – der HERR ließ es ihnen misslingen. Sie gerieten in große Bedrängnis, so wie er es ihnen angekündigt hatte.

16 Da berief der HERR Männer zu Führern seines Volkes, die es aus der Gewalt der Feinde befreiten. Sie wurden Richter genannt. 17 Aber auch auf die Richter hörten die Israeliten nicht, sondern warfen sich fremden Göttern an den Hals und beteten sie an. So kamen sie bald wieder von dem Weg ab, den ihre Vorfahren gegangen waren. Damals hatten die Israeliten sich noch an die Gebote des HERRN gehalten, doch nun taten sie, was sie wollten. 18 Wenn sie dann aber verzweifelt klagten, weil ihre Feinde sie hart bedrängten und unterdrückten, hatte der HERR Mitleid mit ihnen. Er berief einen Richter und stand ihm bei, um das Volk aus der Hand seiner Feinde zu retten. Solange der Richter lebte, waren die Israeliten in Sicherheit. 19 Nach seinem Tod aber schlugen sie wieder ihre alten Wege ein. Sie verehrten andere Götter, dienten ihnen und warfen sich vor ihnen nieder. Dabei trieben sie es noch schlimmer als ihre Vorfahren. Stur hielten sie an ihren Machenschaften fest und ließen sich durch nichts davon abbringen.

20 Da wurde der HERR wieder zornig auf sie und sprach: »Dieses Volk hat den Bund gebrochen, den ich mit ihren Vorfahren geschlossen habe. Sie wollen nicht auf mich hören. 21 Darum werde ich keines der Völker, die seit Josuas Tod noch im Land sind, mehr vertreiben; sie sollen dort bleiben. 22 Durch sie will ich die Israeliten auf die Probe stellen und sehen, ob sie sich an meine Gebote halten wie ihre Vorfahren oder nicht.« 23 So vertrieb der HERR die Völker, die Josua nicht besiegen konnte, nicht sofort aus dem Land, sondern ließ sie dort wohnen.

Gott prüft Israel durch die anderen Völker Kanaans

3 1-2 Der HERR ließ einige Völker im Land Kanaan bleiben, um Israel auf die Probe zu stellen. Auch wollte er die neue Generation lehren, wie man Krieg führt. Denn sie hatte die Eroberung Kanaans nicht miterlebt. Folgende Völker wohnten weiter im Land: 3 die Philister mit ihren fünf Fürsten, die Kanaaniter und Sidonier und alle Hiwiter im Libanongebirge zwischen dem Berg Baal-Hermon und der Gegend von Hamat. 4 Durch sie wollte der HERR die Israeliten prüfen und sehen, ob sie seine Gebote befolgten, die er ihren Vorfahren durch Mose gegeben hatte.

Der Richter Otniël

5 Die Israeliten lebten mitten unter den Kanaanitern, Hetitern, Amoritern, Perisitern, Hiwitern und Jebusitern. 6 Sie vermischten sich mit diesen Völkern und dienten ihren Götzen.

7 Sie taten, was dem HERRN missfiel, vergaßen ihn und verehrten den Gott Baal und die Göttin Aschera. 8 Da wurde der HERR zornig auf sein Volk und gab es in die Gewalt Kuschan-Rischatajims, des Königs von Nord-Mesopotamien. Acht Jahre lang wurde es von ihm unterdrückt. 9 Als die Israeliten zum HERRN um Hilfe schrien, schenkte er ihnen einen Befreier: Otniël, den Sohn von Kenas, den jüngeren Bruder von Kaleb. 10 Der Geist des HERRN kam über Otniël, und so wurde er zum Richter für das Volk Israel. Er führte das israelitische Heer in die Schlacht, und der HERR half ihm, Kuschan-Rischatajim, den König von Nord-Mesopotamien, zu besiegen. 11 Vierzig Jahre lang herrschte Frieden. Dann starb Otniël, der Sohn von Kenas, 12 und die Israeliten taten wieder, was dem HERRN missfiel. Darum ließ er Eglon, den König von Moab, zu einem mächtigen Feind Israels werden. 13 Eglon verbündete sich mit den Ammonitern und Amalekitern, führte Krieg gegen die Israeliten und besiegte sie. Er nahm die Palmenstadt Jericho ein 14 und unterwarf Israel achtzehn Jahre lang.

Die List des Richters Ehud

15 Die Israeliten schrien zum HERRN um Hilfe, und wieder gab er ihnen einen Befreier: Ehud, den Sohn von Gera aus dem Stamm Benjamin, einen Linkshänder. Ihn sandten die Israeliten zum Moabiterkönig Eglon, um den Tribut zu entrichten. 16 Ehud fertigte ein zweischneidiges Schwert an, das etwa 30 Zentimeter lang war, und schnallte es sich an der rechten Seite um. Mit der Waffe unter seinem Gewand versteckt, 17 brachte er den Tribut zu König Eglon, der ein sehr dicker Mann war. 18 Dann schickte er die Männer fort, die ihn als Lastträger begleitet hatten.

19-20 Auch er verließ den Palast und ging in Richtung Gilgal. Als er dort die Stelle erreichte, wo die Götterstatuen standen, kehrte er noch einmal zu Eglon zurück. Der König saß gerade im kühlen Obergemach, das nur für ihn bestimmt war. Ehud trat ein und sagte zu ihm: »Ich habe eine geheime Botschaft für dich!« »Lasst uns allein!«, befahl der König seinen Dienern. Als sie hinausgegangen waren, sagte Ehud: »Die Botschaft, die ich für dich habe, ist von Gott!« Eglon stand auf. 21 Da packte Ehud mit der linken Hand das Schwert, das er an der rechten Seite trug, zog es hervor und stieß es Eglon in den Bauch. 22 Die Klinge drang so tief ein, dass das Fett den Griff umschloss und die Spitze zwischen den Beinen wieder herauskam. Ehud ließ das Schwert stecken 23 und trat in die Halle hinaus. Er schloss die Tür, sperrte sie zu 24 und floh. Bald darauf kamen Eglons Diener und merkten, dass der Raum verschlossen war. »Der König muss sicher gerade austreten«, sagten sie zueinander 25 und warteten eine Weile, doch die Tür ging nicht auf. Schließlich kam es ihnen merkwürdig vor. Sie holten den Schlüssel und öffneten das Obergemach. Dort fanden sie den König tot am Boden liegen.

26 Ehud aber war entkommen, während die Diener gewartet hatten. Er hatte bereits die Götterstatuen bei Gilgal hinter sich gelassen und floh weiter nach Seïra. 27 Dort im Gebirge Ephraim ließ er das Horn blasen, um die Israeliten zur Schlacht zu versammeln. Sie folgten ihm ins Jordantal.

28 »Mir nach!«, rief er. »Der HERR gibt euch den Sieg über die Moabiter!« Sie zogen mit Ehud hinab und besetzten die Jordanübergänge, um den Feinden den Fluchtweg abzuschneiden. 29 Dann kämpften sie gegen die Moabiter und töteten an die 10.000 gute, erfahrene Soldaten, keiner entkam. 30 So mussten sich die Moabiter der Macht der Israeliten beugen, und achtzig Jahre lang herrschte Frieden.

Schamgars Heldentat

31 Nach Ehud gab es einen weiteren Mann, der Israel vor seinen Feinden rettete: Schamgar, den Sohn von Anat. Er tötete 600 Philister, nur mit einem Stock bewaffnet, den man sonst zum Viehtreiben benutzte.

Kommentar

Danke Gott für Leiter, die einen guten Job machen

Sicher kennst du das Gefühl, dass dein Glaube auf die Probe gestellt wird? Die Pandemie, berufliche Herausforderungen, schwierige Beziehungen, Versuchung, gesundheitliche Probleme – all das sind Prüfungen. Gottes Nachfolger werden oft auf die Probe gestellt (2,22; 3,1.4). Entscheidend ist, wie wir damit umgehen.

Heute sehen wir ein Muster, das uns im Buch der Richter immer wieder begegnen wird:

1.\tUngehorsam
„[Es] wuchs eine neue Generation heran, die den Herrn nicht kannte und nichts von den Taten wusste, die er für Israel vollbracht hatte…Sie liefen anderen Göttern nach und beteten die Götter der Völker an, die um sie her lebten“ (2,10.12).

2.\tKatastrophe
Gott ließ zu, dass die Katastrophe über sie hereinbrach, damit sie sich wieder zu Ihm wenden würden: „der Herr … lieferte sie Räubern aus… Er gab sie ihren Feinden ringsum preis“ (2,14).

3.\tGroße Not
„Das Volk war [verständlicherweise] in großer Not“ (2,15).

4.\tRettung
Wenn sie in Schwierigkeiten kamen, riefen sie den Herrn an. Da „setzte der Herr Richter ein, die die Israeliten vor ihren Feinden retten sollten“ (2,16). Das Wort, das hier als „Richter“ übersetzt ist, (shophet), hat eine weitgefasste Bedeutung im Hebräischen. Es kann ebenso „Statthalter“ oder „Retter“ bedeuten – jeden, der Recht spricht oder Recht schafft.

Der erste dieser Retter ist Otniël. „Der Geist des Herrn kam über ihn“ (3,10). Otniël war gesalbt mit dem Heiligen Geist, und es war dieser Salbung zu verdanken, dass er sein Volk retten konnte und es dann vierzig Jahre in Frieden lebte (3,11).

Aber das Volk verfiel in den Ungehorsam von einst, und das Unheil kam (3,12-14); wieder flehten sie den Herrn um einen Retter an (3,15).

Und Gott rettete sie auf faszinierende, wenn auch ziemlich ekelhafte Weise (3,21). Ehud muss ein außerordentlich mutiger Mann gewesen sein; dass er sich direkt und alleine ins feindliche Lager begab. Er trug einen Dolch am Leib, was schon gefährlich genug war, aber Gott war mit ihm. Er hatte Erfolg, und wieder hatte das Land Frieden. Diesmal achtzig Jahre lang (3,30).

Manchmal nimmt Gott auch Menschen, die gar nicht Seinem Volk angehören, um es zu retten. Schamgar war möglicherweise Kanaaniter (siehe 5,6). Er war ein mächtiger Mann: „Er erschlug 600 Philister mit einem Rinderstecken und rettete Israel auf diese Weise“ (3,31).

Diese Anführer brachten nur vorübergehend Frieden, „solange der Richter lebte“ (2,18).

Das alles sind nur unzureichende Andeutungen aber eben doch Hinweise auf das große Erlösungswerk von Jesus, dem Retter der Welt. Mit Seinem Tod und Seiner Auferstehung hat Er dich gerettet. Er ist dein Erlöser. Der Heilige Geist lebt jetzt in dir (Römer 8,9). Er gibt dir Kraft und Weisheit, damit du mit deinem Leben einen Unterschied machen kannst.

Gebet

Herr, ich rufe heute zu Dir, dass du mich von (zähle ein paar deiner Sorgen, Nöte und Ängste auf) … erlöst. Ich lobe und preise Dich für die wunderbare Erlösung durch meinen Retter Jesus Christus.

Pippa fügt hinzu

Mit Ehud macht Gott einen Linkshänder zum Retter (3,15). Ich bin auch Linkshänderin. Das zu lesen, tut mir gut. Ich habe versucht herauszufinden, warum es ein Vorteil für ihn war, Linkshänder zu sein, als „Ehud nun mit der linken Hand den Dolch herauszog, der an seinem rechten Oberschenkel befestigt war, und ihn dem König in den Bauch stieß“ (3,21). Es ist schon ein bisschen eklig zu lesen, wie der Dolch völlig im dicken Bauch des Königs verschwindet und ihn tötet (3,22). Wie auch immer. Es brachte dem Volk achtzig Jahre Frieden (3,30), also muss es was Gutes gehabt haben.

Vers des Tages

Psalm 56,12

Ich vertraue auf Gott, warum sollte ich mich fürchten?

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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