Tag 111

Hallo Gott!

Weisheit Psalm 49,1–21
Neues Testament Lukas 20,27–21,4
Altes Testament 5. Mose 33,1–34,12

Einführung

Die Handlung der englischen Comedyserie, The Vicar of Dibley, basiert auf der Lebensgeschichte einer der ersten Pastorinnen Englands, Joy Carroll Wallis. Vor ein paar Jahren trafen wir Joy persönlich. Sie erzählte uns eine Geschichte aus ihrer Zeit als Anglikanische Pastorin in London.

Eines ihrer Gemeindemitglieder war eine gottesfürchtige, siebenundachtzigjährige alte Dame namens Flory Shore, die vor einer schweren Operation stand, deren Erfolgsaussichten nicht gut aussahen.

Glücklicherweise überlebte sie den Eingriff. Mit das erste, das sie sah, als sie aus der Narkose erwachte, war das verschwommene Gesicht ihres Arztes in seinem weißen Kittel.

Sie lächelte ihn an und sagte, „Hallo Gott, ich bin Flory Shore.“

Ihre Reaktion zeige zwei Dinge, erläuterte Joy. Zum einen ist sie ein Beweis für Florys Demut, denn sie erwartete nicht, dass Gott wisse, wer sie sei Und es zeigt, dass sie sich ihrer Auferstehung absolut sicher war und wusste, wohin sie gehen würde.

Die Gewissheit ihrer Auferstehung basierte auf dem Eckpfeiler des christlichen Glaubens: Jesu Auferstehung am Ostermorgen. Dieselbe Kraft, die Jesus von den Toten auferweckte, lebt durch den Heiligen Geist jetzt auch in dir (siehe Epheser 1,18-23). Eines Tages wirst auch du auferweckt werden und sagen können, „Hallo Gott!“

Weisheit

Psalm 49,1–21

Das Leben ist nicht käuflich!

1 Ein Lied der Nachkommen von Korach.
2 Hört zu, all ihr Völker!
 Horcht auf, ihr Bewohner der Erde!
3 Ob ihr einfache oder vornehme Leute seid,
 ob arm oder reich –
4 ich habe euch Wichtiges zu sagen!
 Meine Worte sind die Worte eines Weisen,
 und tiefe Einsicht spricht aus ihnen.

5 Denn ich höre genau zu, wenn Gott mir
 Sprüche der Weisheit vermittelt,
 beim Spiel auf der Laute will ich
 euch nun ihre Bedeutung erklären.
6 Warum sollte ich mich fürchten,
 wenn ein Unglück naht,
 wenn ich umgeben bin von boshaften
 und hinterhältigen Menschen?
7 Sie verlassen sich auf ihren Reichtum,
 mit Geld und Luxus protzen sie.
8 Doch niemand kann für das Leben
 seines Freundes bezahlen,
 niemand kann ihn bei Gott vom Tod freikaufen.
9 Denn ein Menschenleben kann man
 nicht mit Gold aufwiegen – aller Reichtum
 dieser Welt wäre noch zu wenig!
10 Keiner lebt hier ewig,
 niemand kann dem Grab entrinnen.
11 Jeder kann es sehen:
 Auch die klügsten Menschen werden
 vom Tod ereilt, genauso wie Tagträumer
 und Dummköpfe. Ihren Besitz
 müssen sie zurücklassen – für andere!

12 Sie bilden sich ein, dass ihre Häuser
 für die Ewigkeit gebaut sind
 und alle Generationen überdauern.
 Aber es hilft ihnen nichts,
 selbst wenn sie ganze Länder besessen haben.

13 Reichtum und Ansehen erhalten
 keinen Menschen am Leben;
 er verendet wie das Vieh.
14 Dieses Schicksal trifft alle,
 die auf sich selbst vertrauen
 und sich in ihrem überheblichen Gerede gefallen:
15 Ahnungslos wie Schafe trotten sie
 in die Totenwelt; ihr Hirte dort
 ist niemand anderes als der Tod.
 Ihr Körper verwest im Grab,
 und ihre vornehmen Häuser zerfallen.
 Dann bricht ein neuer Morgen an
 – der Tag, an dem die aufrichtigen Menschen
 über sie triumphieren.
16 Ich bin gewiss: Gott wird mich erlösen,
 er wird mich den Klauen des Todes entreißen.
17 Lass dich nicht einschüchtern,
 wenn einer steinreich wird
 und sein Haus immer prachtvoller ausstattet!
18 Nichts kann er davon mitnehmen,
 wenn er stirbt; was er angehäuft hat,
 folgt ihm nicht ins Grab.
19 Er preist sich selbst:
 »Ich bin meines Glückes Schmied!«,
 und man schmeichelt ihm,
 weil er so erfolgreich ist.

20 Und doch kommt auch er dorthin,
 wo seine Vorfahren sind,
 die nie mehr das Licht sehen.

21 Ein Mensch mag zu Reichtum und Ansehen
 kommen; aber wenn er keine Einsicht erlangt,
 verendet er wie das Vieh.

Kommentar

Leben nach dem Tod

Zwischen einem Leben ohne Gott und einem Leben mit Gott bestehen große Unterschiede.

1.\tLeben ohne Gott
Menschen, die ohne Gott leben, vertrauen üblicherweise auf ihren „großen Besitz“ (49,7a) oder „auf sich selbst“ (49,14a). Diese Art Vertrauen ist geprägt vom Streben nach Status. Die Wohlhabenden „geben mit ihrem Reichtum an“ (49,7b) und protzen mit ihren Besitztümern (49,17). Manche benennen sogar das Land, das sie besitzen, nach sich (49,12a).

Sie genießen es, bewundert zu werden (19b) und halten sich deshalb für glücklich (19a). Sie mögen versuchen sich „vom Tod … frei[zu]kaufen“, aber „Der Kaufpreis für ein Leben ist zu hoch, niemand kann so viel zahlen“ (49,8-9). Letzten Endes sind ihre Versuche vergeblich, und sie hinterlassen alles anderen (11b). „Lass dich nicht einschüchtern, wenn einer steinreich wird und sein Haus immer prachtvoller ausstattet! Nichts kann er davon mitnehmen, wenn er stirbt“ (49,17-18a; Hfa). Welchen Wert hat das alles, wenn wir doch alle „im Grab verwesen“? (49,15).

2.\tLeben mit Gott
Wenn du aber mit Gott lebst, musst du nicht nach Status streben, denn dein Status ist nicht abhängig von deinem Erfolg oder Wohlstand, sondern davon zu wissen, zu wem du gehörst und wie wertvoll du Ihm bist.

Das „Lösegeld“ (49,8b) für dich ist bezahlt, du bist freigekauft – deine Zukunft ist sicher: „Mein Leben aber wird Gott freikaufen. Er wird mich der Macht des Todes entreißen“ (49,16).

Ein Leben mit Gott bedeutet, du wirst „ewig leben“ (49,10). Deshalb fragt der Psalmist, „Warum sollte ich mich fürchten?“ (49,6). Angst ist ein ganz menschliches Empfinden, aber mit Gott kannst du deinen Ängsten zuversichtlich entgegentreten, weil du vollkommen darauf vertrauen kannst, dass Gott der Gott dieses Lebens ist und des Lebens, das kommen wird.

In diesem Psalm finden wir einen der wenigen Hinweise im Alten Testament auf ein Leben nach dem Tod. Der Schreiber ist zuversichtlich, „Mich aber wird Gott erlösen und den Klauen des Todes entreißen, er wird mich zu sich holen und bei sich aufnehmen“ (49,15; NGÜ). Ein Leben mit Gott endet nicht mit dem Tod, sondern besteht in Ewigkeit. Der Psalmist war sich dessen sicher, obwohl er sich nicht vorstellen konnte, wie das möglich ist. Die Antwort darauf ist Jesu Auferstehung.

Gebet

Herr, ich danke Dir für die Auferstehungskraft, die jetzt in mir lebt. Danke, dass Du mich den Klauen des Todes entreißen und mich zu Dir holen wirst.
Neues Testament

Lukas 20,27–21,4

Werden die Toten auferstehen?

27 Später kamen einige Sadduzäer zu Jesus. Diese Leute behaupten, es gebe keine Auferstehung der Toten. 28 Sie fragten ihn: »Lehrer, Mose hat uns im Gesetz gesagt: ›Wenn ein verheirateter Mann stirbt und eine Frau hinterlässt, aber keine Kinder, dann muss sein Bruder die Witwe heiraten und dafür sorgen, dass der Verstorbene doch noch einen Nachkommen erhält.‹ 29 Nun gab es da sieben Brüder. Der erste heiratete und starb kinderlos. 30 Darauf heiratete sein Bruder die Witwe, aber auch in dieser Ehe wurden keine Kinder geboren. 31 So ging es weiter, bis alle sieben mit ihr verheiratet gewesen waren. Kinder aber hatten sie nicht bekommen. 32 Schließlich starb auch die Frau. 33 Wessen Frau wird sie nun nach der Auferstehung sein? Schließlich waren ja alle sieben Brüder mit ihr verheiratet.«

34 Jesus antwortete: »Ehen zu schließen ist eine Sache dieser gegenwärtigen Welt. 35 Die Menschen aber, die von den Toten auferstehen und in die zukünftige Welt kommen dürfen, werden nicht mehr wie hier auf der Erde heiraten. 36 Denn sie können ja auch nicht mehr sterben und müssen deshalb nicht für Nachkommen sorgen. Als Menschen, die vom Tod auferstanden sind, gleichen sie den Engeln: Sie sind Kinder Gottes. 37 Schon Mose hat uns wissen lassen, dass es eine Auferstehung gibt. Als der Herr ihm am Dornbusch begegnete, nannte Mose ihn den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. 38 Gott ist doch nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden. Für ihn sind alle lebendig.«

39 Einige Schriftgelehrte stimmten ihm zu: »Das hast du gut gesagt, Lehrer.« 40 Jetzt wagte niemand mehr, weitere Fragen zu stellen.

Wer ist der Christus?

41 Dann stellte Jesus ihnen eine Frage: »Wie kann es sein, dass man behauptet, der Christus, der von Gott erwählte Retter, sei ein Nachkomme von König David? 42 David selbst schreibt doch im Buch der Psalmen:

 ›Gott, der Herr, sprach zu meinem Herrn:
 Setze dich auf den Ehrenplatz
 an meiner rechten Seite,
43 bis ich dir alle deine Feinde
 unterworfen habe und du deinen Fuß
 auf ihren Nacken setzt!‹

44 Wenn David den Christus also ›Herr‹ nennt, wie kann er dann Davids Nachkomme sein?«

Die Heuchelei der Schriftgelehrten

45 Vor allen Leuten, die sich um sie versammelt hatten, forderte Jesus seine Jünger auf: 46 »Hütet euch vor den Schriftgelehrten! Sie laufen gern in langen Gewändern herum, und es gefällt ihnen, wenn die Leute sie auf der Straße ehrfurchtsvoll grüßen. In der Synagoge sitzen sie am liebsten in der ersten Reihe, und bei den Festen wollen sie die Ehrenplätze bekommen.
47 Gierig reißen sie den Besitz der Witwen an sich, und ihre langen Gebete sollen bei den Leuten Eindruck schinden. Gottes Strafe wird sie besonders hart treffen.«

Viel Geld, aber kein Opfer

21 1 Nachdem Jesus das gesagt hatte, blickte er zum Opferkasten im Tempel hinüber und schaute zu, wie die Reichen ihre Gaben einwarfen. 2 Er bemerkte aber auch eine arme Witwe, die zwei der kleinsten Münzen hineinwarf. 3 »Eins ist sicher«, meinte Jesus, »diese arme Witwe hat mehr gegeben als alle anderen. 4 Die Reichen haben nur etwas von ihrem Überfluss abgegeben, aber diese Frau ist arm und gab alles, was sie hatte – sogar das, was sie dringend zum Leben gebraucht hätte.«

Kommentar

Auferstehung der Toten

Wir können uns nur schwer vorstellen, wie die Auferstehung und das Leben nach dem Tod einmal sein werden. Wie werden die Menschen aussehen? Was für einen Leib wirst du haben? In welcher Verbindung werden wir zueinander stehen?

Manche Leute nehmen diese Art Fragen, um den Gedanken der Auferstehung als unrealistisch oder absurd hinzustellen. Die Sadduzäer waren „eine jüdische Gruppierung, die nicht an die Auferstehung nach dem Tod glaubt“ (20,27). Mit einer Fangfrage über eine Frau, die sieben Ehemänner überlebt hatte, kamen sie zu Jesus: „Wessen Frau wird sie bei der Auferstehung sein? Denn alle sieben waren mit ihr verheiratet!“ (20,33).

Jesus erklärt ihnen, dass ihre Frage fehlerhaft sei, denn sie basiere auf einer weltlichen Denkweise. Die Auferstehung wird alle unsere menschlichen Beziehungen verändern. Ehe als Rahmen für den Fortbestand von Familien wird keine Rolle mehr spielen (20,34-36).

Jesus beantwortet zunächst die Frage, kommt dann aber zum eigentlichen Punkt: Die Sadduzäer waren unbeeindruckt von den Hinweisen auf die Auferstehung im Alten Testament, weil sie mehr Gewicht auf die fünf Bücher Mose (den Pentateuch) legten.

Deshalb zitiert Jesus nun aus diesen Büchern: „Die Auferstehung der Toten hat Mose schon am brennenden Dornbusch angedeutet, als er vom Herrn als `dem Gott Abrahams, dem Gott Isaaks und dem Gott Jakobs´ sprach, obwohl Abraham, Isaak und Jakob längst gestorben waren. So ist Gott also der Gott der Lebenden und nicht der Toten. Denn für ihn sind sie alle am Leben“ (20,37-38).

Jesus formuliert unmissverständlich, dass Er sowohl an Seine eigene Auferstehung als auch an eine Auferstehung der Toten in größerem Umfang glaubt (20,35). Die auferstehen, „können hinfort auch nicht sterben; denn sie sind den Engeln gleich und Gottes Kinder, weil sie Kinder der Auferstehung sind“ (20,36; LUT).

Selbstverständlich hängt alles von Jesu Anspruch ab, wer Er behauptet zu sein. Jesus weist darauf hin, dass Er nicht nur ein Sohn Davids ist, sondern auch Davids Herr (20,41-44). Wenn Jesus Herr ist, dann kannst du Seiner Zusage vertrauen, dass „die Toten auferstehen“ (20,37; LUT).

Wenn du wirklich an die Auferstehung glaubst, verändert das deine Lebenseinstellung total, auch die zu deinem Besitz. Wie die Witwe (21,1-4) bist du zu großzügigem Geben aufgefordert; du sollst dich nicht an deinen Besitz klammern und letztlich bereit sein, alles in deinem Leben aufzugeben. Überhaupt verändert sich deine Perspektive auf das Leben. Und auch im Angesicht des Todes hast du eine echte Hoffnung. Das Leben hier ist nur der Anfang.

Gebet

Herr, ich danke Dir, dass Du für mich gestorben bist. Danke auch für die unglaubliche Hoffnung, die mir Deine Auferstehung schenkt! Danke, dass dieselbe Kraft, die Jesus von den Toten auferweckte, auch mich auferwecken wird.
Altes Testament

5. Mose 33,1–34,12

Mose segnet die Stämme Israels

33 1 Vor seinem Tod segnete Mose, der Mann Gottes, die Israeliten mit diesen Worten:

2 »Der HERR kam vom Berg Sinai,
 wie die Sonne erhob er sich
 über dem Gebirge Seïr.
 Über den Bergen von Paran
 zeigte er sich ihnen in seinem Glanz.
 Unzählige Engel begleiteten ihn,
 und Feuer fuhr aus seiner rechten Hand.
3 Der Herr liebt die Stämme Israels,
 schützend hält er alle Menschen in seiner Hand,
 die zu ihm gehören.
 Sie werfen sich vor ihm nieder
 und achten auf seine Worte.
4 Ich habe euch, den Nachkommen von Jakob,
 das Gesetz gegeben, es ist unser reiches Erbe.
5 Die führenden Männer
 und alle Stämme Israels versammelten sich,
 und der Herr wurde König seines geliebten Volkes.«

6 Zuerst segnete Mose den Stamm Ruben:
 »Ruben soll leben und nie untergehen,
 aber auch nicht zu groß werden.«

7 Dann segnete er den Stamm Juda:

 »HERR, erhöre die Leute von Juda,
 wenn sie zu dir beten!
 Denn sie kämpfen für Israel.
 Hilf ihnen gegen ihre Feinde,
 und bring sie aus jedem Kampf
 sicher nach Hause zurück.«

8 Über den Stamm Levi sagte Mose:

 »Sie haben die heiligen Lose,
 weil sie dir, Herr, treu geblieben sind.
 Du hast sie in Massa herausgefordert
 und in Meriba auf die Probe gestellt.
9 Sie haben dein Wort bewahrt und befolgt.
 Am Bund mit dir haben sie treu festgehalten,
 um deinetwillen stellten sie sich gegen ihre Eltern,
 Geschwister und Kinder.
10 Sie sollen den Israeliten immer wieder
 deine Gebote nahebringen,
 dein Gesetz den Nachkommen von Jakob weitergeben.
 Sie bringen dir Opfer dar auf dem Altar
 und verbrennen Weihrauch zu deiner Ehre.
11 HERR, segne die Leviten, stärke sie!
 Freu dich über alles, was sie tun!
 Wer sie hasst und angreift, den zerschmettere,
 dass er nie wieder aufstehen kann.«

12 Dann segnete Mose den Stamm Benjamin:

 »Der HERR liebt die Benjaminiter besonders!
 Sie sollen immer in Frieden und Sicherheit leben.
 Der HERR wohnt bei ihnen
 und beschützt sie Tag und Nacht.
 An Gottes Brust sind sie geborgen.«

13 Zum Stamm Josef sagte Mose:

 »Der HERR segne euer Land
 mit kostbarem Regen vom Himmel
 und mit Quellwasser aus der Tiefe.
14 Er segne euch mit den reichen Gaben,
 die Monat für Monat im Sonnenlicht wachsen.
15 Er segne euch mit den herrlichsten Wäldern
 oben auf den uralten Bergen und Höhen.
16 Er beschenke euch mit all den Schätzen
 und dem ganzen Reichtum, den die Erde hervorbringt.
 Ich bitte den Gott, der mir im Dornbusch erschien,
 dass er sich über euch freut
 und euch seine Liebe zeigt.
 Denn ihr vom Stamm Josef nehmt
 einen besonderen Platz unter den Israeliten ein.
17 Stark seid ihr wie ein Stier,
 gefährlich wie ein wilder Büffel,
 der mit den Hörnern um sich stößt.
 Ihr Tausende aus Manasse
 und Zehntausende aus Ephraim,
 ihr besiegt alle Völker auf der ganzen Welt.«

18 Zu den Stämmen Sebulon und Issachar sagte
 Mose:

 »Ihr vom Stamm Sebulon,
 freut euch an euren Fahrten auf dem Meer!
 Und ihr vom Stamm Issachar,
 freut euch am Leben in euren Zelten!
19 Ihr ladet Völker ein zum heiligen Berg
 und bringt dort mit aufrichtigem Herzen Opfer dar.
 Auf See werdet ihr reichen Handel treiben
 und am Strand verborgene Schätze heben.«

20 Dann segnete Mose den Stamm Gad:

 »Ich lobe Gott dafür, dass er euch
 ein weites Land schenkt.
 Wie eine Löwin lauert euer Stamm auf Beute.
 Und hat er sie gepackt,
 dann reißt er ihr den Kopf und den Arm ab.
21 Ihr habt euch an die Spitze Israels gestellt
 und euer Volk so in den Kampf geführt.
 Die Befehle des HERRN habt ihr befolgt
 und zusammen mit den anderen Israeliten
 sein Gericht vollstreckt.
 Weil ihr die Anführer im Kampf wart,
 habt ihr auch das Gebiet bekommen,
 das zuerst erobert wurde.
 So habt ihr es euch selbst gewünscht.«

22 Über den Stamm Dan sagte Mose:

 »Dan ist wie ein junger Löwe,
 der aus dem Dickicht von Baschan hervorspringt.«

23 Zum Stamm Naftali sagte er:

 »Ihr von Naftali erfahrt die ganze Liebe des HERRN
 und werdet reich von ihm beschenkt.
 Euch gehört das Land,
 das sich vom See nach Süden erstreckt!«

24 Dann segnete Mose den Stamm Asser:

 »Asser soll der beliebteste Stamm in Israel sein
 und noch reicher gesegnet werden als die anderen.
 Möge es in seinem Land Olivenbäume im Überfluss geben!
25 Seine Stadttore seien mit eisernen Riegeln
 gesichert, seine Kraft bleibe ungebrochen,
 solange er besteht.«

26 Zuletzt sagte Mose: »Keiner gleicht dem Gott
 Israels, der zu seinem geliebten Volk steht.
 Majestätisch fährt er am Himmel dahin
 und kommt euch auf den Wolken zu Hilfe.
27 Er, der ewige Gott, breitet seine Arme aus,
 um euch zu tragen und zu schützen.
 Er hat eure Feinde besiegt und euch befohlen,
 sie zu vernichten.
28 Ihr Israeliten lebt in Ruhe und Sicherheit,
 niemand stört euren Frieden,
 ihr Nachkommen von Jakob.
 Regen fällt vom Himmel auf euer Land,
 und überall wachsen Getreide und Wein.
29 Ihr Israeliten könnt euch glücklich schätzen!
 Wer hat es so gut wie ihr?
 Ihr seid das Volk, das der HERR gerettet hat.
 Er beschützt euch wie ein Schild,
 und im Kampf ist er euer Schwert.
 Er bringt euch zu hohem Ansehen.
 Eure Feinde müssen sich vor euch verbeugen,
 und ihr besitzt ihr ganzes Land.«

Mose stirbt

34 1 Nachdem Mose die Israeliten gesegnet hatte, verließ er die moabitische Steppe und stieg gegenüber von Jericho auf den Nebo, einen Gipfel des Berges Pisga. Dort zeigte ihm der HERR das ganze Land, das die Israeliten bekommen sollten: die Landschaft Gilead bis zum Gebiet von Dan, 2 die Gebiete der Stämme Naftali, Ephraim und Manasse, das ganze Land Judas bis zum Mittelmeer, 3 die Wüste Negev im Süden und die Ebene von der Palmenstadt Jericho bis hinab nach Zoar. 4 Der HERR sprach zu ihm: »Dies ist das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob für ihre Nachkommen versprochen habe. Du wirst nicht hineingehen, aber ich wollte, dass du es mit eigenen Augen siehst.«

5 Darauf starb Mose, der Diener des HERRN, dort im Land Moab, wie der HERR es bestimmt hatte. 6 Der Herr selbst begrub ihn in einem Tal bei Bet-Peor. Niemand hat je das Grab gefunden. 7 Bei seinem Tod war Mose 120 Jahre alt. Bis zuletzt waren seine Augen klar und seine Lebenskraft ungebrochen. 8 Dreißig Tage lang hielten die Israeliten in der moabitischen Steppe für ihn die Totenklage.

9 Dann trat Josua, der Sohn von Nun, an seine Stelle. Er war vom Geist Gottes erfüllt und besaß große Weisheit, seit Mose ihm die Hände aufgelegt hatte. Die Israeliten hörten auf ihn, wie der HERR es ihnen durch Mose befohlen hatte.

10 Nach Mose hat es in Israel keinen Propheten mehr gegeben, dem der HERR von Angesicht zu Angesicht begegnet ist. 11 Nie wieder sind so große Wunder durch einen Menschen geschehen; nichts lässt sich mit dem vergleichen, was Mose im Auftrag des HERRN in Ägypten vollbracht hat, um dem Pharao, seinen Hofbeamten und seinem ganzen Land Gottes Macht zu beweisen. 12 Niemand hat seitdem so schreckliche und gewaltige Dinge vor den Augen aller Israeliten getan wie er.

Kommentar

Die ewigen Arme

Wenn das Leben eines Menschen je zu einem guten Ende fand, dann war es das von Mose: „Bei seinem Tod war Mose 120 Jahre alt. Bis zuletzt waren seine Augen klar und seine Kraft ungebrochen“ (34,7; Hfa). Er hatte den Herrn „von Angesicht zu Angesicht“ gekannt (34,10; Hfa).

Mose war von Gott in großartiger Weise gebraucht worden: „Kein anderer hat Israel mit so starker Hand geführt und vor den Augen des ganzen Volkes solche mächtigen und Schrecken erregenden Taten vollbracht wie er“ (34,12; GNB).

Eine der größten Herausforderungen im Leben ist, es gut zu beenden. Und das bedeutet, die Nachfolge zu regeln.

Mose machte alles richtig. Er hatte Josua zu seinem Nachfolger auserkoren. „Josua, der Sohn Nuns, war mit dem Geist der Weisheit erfüllt, denn Mose hatte ihm die Hände aufgelegt. Deshalb hörten die Israeliten auf ihn und machten alles so, wie der Herr es ihnen durch Mose befohlen hatte“ (34,9). Dies ist eines der wenigen Beispiele, wo die Salbung durch Gott von einer auf die nächste Generation weitergegeben wurde.

Vor seinem Tod segnete Mose die verschiedenen Stämme in bedeutungsvoller Art und Weise. Zum Stamm Benjamin sagte er beispielsweise, „In Sicherheit wohne der Liebling des Herrn. Täglich wacht über ihn der Höchste und zwischen seinen Schultern wohne er“ (33,12; EÜ).

Nachdem er alle Stämme gesegnet hat, sagt er, „Keiner gleicht dem Gott Jeschuruns. Er fährt am Himmel dahin, um euch zu helfen, und in seiner Erhabenheit auf den Wolken. Der ewige Gott ist eure Zuflucht und unter euch sind seine ewigen Arme“ (33,26-27a).

Vielleicht wusste Mose, dass der Tod nicht das Ende bedeutete. Er vertraute auf den ewigen Gott und wusste, dass Seine Arme ewig sind.

Das kann den Schmerz und die Trauer über den Tod nicht völlig aufheben. Das Volk weinte und trauerte um Mose (34,8a). Es ist vollkommen natürlich und sogar wichtig, dass wir trauern. Auch diese Gefühle sind von Gott, und wir sollen sie nicht unterdrücken.

Aber es gibt einen Unterschied zwischen Trauer ohne Hoffnung und der Trauer des Gläubigen, der im Besitz der Auferstehungshoffnung ist (1. Thessalonicher 4,13).

Ich bin berufsbedingt auf vielen Beerdigungen und Trauerfeiern. Beide beginnen oft mit diesen großartigen, ermutigenden, tröstenden und kraftvollen Worten: „Der ewige Gott ist eure Zuflucht und unter euch sind seine ewigen Arme“ (33,27a).

Gebet

Herr, ich bete, dass ich, wie Mose, in einer engen Beziehung mit Dir lebe. Lass mich wissen, dass Du, der ewige Gott, meine Zuflucht bist und Deine ewigen Arme unter mir sind.

Pippa fügt hinzu

5. Mose 33,26–27a

„Keiner gleicht dem Gott Jeschuruns. Er fährt am Himmel dahin, um euch zu helfen, und in seiner Erhabenheit auf den Wolken. Der ewige Gott ist eure Zuflucht und unter euch sind seine ewigen Arme.“

Tröstende Worte in schweren Zeiten.

Vers des Tages

5. Mose 33,27

Der ewige Gott ist eure Zuflucht und unter euch sind seine ewigen Arme.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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