Tag 106

Seine Gegenwart

Weisheit Psalm 46,1–12
Neues Testament Lukas 17,11–37
Altes Testament 5. Mose 26,1–28,14

Einführung

Wenn du jemanden liebst, was gibt es Schöneres, als mit dieser Person zusammen zu sein. Fotos mögen einen trösten. Anrufe, E-Mails und SMS sind nett. Briefe sind schön. Skype und Face Time sind hervorragende Möglichkeiten, in Kontakt zu bleiben. Aber nichts davon ist dasselbe, wie tatsächlich Zeit mit dem geliebten Menschen zu verbringen.

Was Adam und Eva im Garten Eden verloren, als sie sündigten, war die Gegenwart Gottes. Mehr noch als das Gesetz machte Gottes Gegenwart mit Seinem Volk Israel den Unterschied zu anderen Völkern. Der Tempel war nicht in erster Linie eine Opferstätte, sondern der Ort, an dem Gottes Gegenwart wohnte. Das Exil war deshalb eine so große Katastrophe für das Volk Israel, weil es sie aus Seiner Gegenwart wegführte.

Gott versprach, dass Er wieder unter Seinem Volk wohnen werde. Diese Verheißung erfüllte sich mit dem Kommen Jesu und im Heiligen Geist. Er verspricht, mit dir zu sein.

Weisheit

Psalm 46,1–12

Er steht uns bei!

1 Von den Nachkommen Korachs.
 Ein Lied für hohe Frauenstimmen.
2 Gott ist unsere Zuflucht und Stärke,
 ein bewährter Helfer in Zeiten der Not.
3 Darum fürchten wir uns nicht,
 selbst wenn die Erde erbebt, die Berge wanken
 und in den Tiefen des Meeres versinken.

4 Auch dann nicht, wenn die Wogen tosen
 und schäumen und die Berge
 von ihrem Wüten erschüttert werden.
5 Ein breiter, mächtiger Strom belebt die Stadt Gottes,
 die Wohnung des Höchsten, den heiligen Ort.
6 Gott ist in ihrer Mitte, schon früh am Morgen beschützt er sie;
 niemals wird sie ins Unglück stürzen.
7 Ringsum versinken die Völker im Chaos,
 und ihre Macht wird erschüttert.
 Denn Gott lässt seine mächtige Stimme erschallen,
 und schon vergeht die ganze Erde.
8 Der HERR, der allmächtige Gott, steht uns bei!
 Der Gott Jakobs ist unser Schutz.
9 Kommt und seht, was der HERR Großes getan hat!
 Seine Taten verbreiten Entsetzen.
10 In aller Welt bereitet er den Kriegen ein Ende.
 Die Kampfbogen bricht er entzwei,
 er zersplittert die Speere und verbrennt die Kriegswagen.
11 »Hört auf!«, ruft er, »und erkennt, dass ich Gott bin!
 Ich stehe über den Völkern; ich habe Macht über die ganze Welt.«
12 Der HERR, der allmächtige Gott, steht uns bei!
 Der Gott Jakobs ist unser Schutz!

Kommentar

„Der allmächtige Herr ist bei uns“

Die Gegenwart Gottes war im Alten Testament mit Jerusalem, der Stadt Gottes (46,5) verbunden. „Gott selbst wohnt in dieser Stadt“ (46,6). Ganz besonders wurde sie mit dem Tempel assoziiert, mit der „heilige[n] Wohnung des Höchsten“ (46,6b). „Der allmächtige Herr ist bei uns“ (45,8.12).

Als Jesus auf der Erde war, erklärte Er, dass Sein Leib der Tempel ist, in dem Gott lebt (siehe Johannes 2,19-22). An Pfingsten kam Gottes Gegenwart im Heiligen Geist, dem Geist Jesu, um in Seinem Volk zu wohnen. Im Neuen Testament wohnt Gottes Gegenwart nicht in einem Tempel (Gebäude), sondern bei Seinem Volk – „einem heiligen Tempel“ (Epheser 2,19-22).

Es gibt immer so viel zu tun, das erledigt werden will, und die Versuchung ist groß, es anzupacken und zu erledigen. Aber der Herr sagt, „Seid still und erkennt, dass ich Gott bin“ (45,11; SLA). Wenn du dir die Zeit nimmst, still zu werden und auf Ihn zu hören, zeigt dir dieser Psalm einige der Segnungen, die es mit sich bringt, Seine Gegenwart bei dir zu kennen.

1.\tFriede „Gott ist unsre Zuflucht und unsre Stärke, der uns in Zeiten der Not hilft. Deshalb fürchten wir uns nicht“ (45,2-3a).

2.\tFreude „Ein Fluss erfrischt die Stadt unseres Gottes“ (46,5a). Jesus sagte über den Heiligen Geist, dass er „Ströme lebendigen Wassers“ (Johannes 7,38) mit sich bringt. Dieser Fluss fließt nicht mehr in einer realen Stadt, sondern in deinem Herz.

3.\tSicherheit „Gott wird sie jeden einzelnen Tag aufs Neue beschützen“ (46,6).

4.\tSchutz „Der allmächtige Herr ist bei uns“ (46,8.12); „der Gott Israels ist unser Schutz“ (46,12).

Gebet

Herr, ich will heute still werden und erkennen, dass Du Gott bist (46,11). Ich lege Dir all meine Sorgen und Ängste hin. Danke, dass ich auf Dich vertrauen kann. Danke für Deine Gegenwart, für Deinen Frieden, Deine Freude, Sicherheit und für Deinen Schutz, den Du mir gibst.
Neues Testament

Lukas 17,11–37

Nur einer dankt

11 Auf dem Weg nach Jerusalem zog Jesus mit seinen Jüngern durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa. 12 Kurz vor einem Dorf begegneten ihm zehn Aussätzige. Im vorgeschriebenen Abstand blieben sie stehen 13 und riefen: »Jesus, Herr! Hab Erbarmen mit uns!«
14 Er sah sie an und forderte sie auf: »Geht zu den Priestern und zeigt ihnen, dass ihr geheilt seid!« Auf dem Weg dorthin wurden sie gesund.

15 Einer von ihnen lief zu Jesus zurück, als er merkte, dass er geheilt war. Laut lobte er Gott. 16 Er warf sich vor Jesus nieder und dankte ihm. Es war ein Mann aus Samarien.

17 Jesus fragte: »Waren es nicht zehn Männer, die gesund geworden sind? Wo sind denn die anderen neun? 18 Wie kann es sein, dass nur einer zurückkommt, um sich bei Gott zu bedanken, noch dazu ein Fremder?« 19 Zu dem Samariter aber sagte er: »Steh wieder auf! Dein Glaube hat dich geheilt.«

Wann kommt Gottes Reich?

20 Die Pharisäer wollten von Jesus wissen: »Wann wird denn Gottes Reich kommen?« Er antwortete ihnen: »Gottes Reich kann man nicht sehen wie ein irdisches Reich. 21 Niemand wird sagen können: ›Hier ist es!‹ oder ›Dort ist es!‹ Denn Gottes Reich ist schon jetzt da – mitten unter euch.«

22 Zu seinen Jüngern aber sagte er: »Die Zeit wird kommen, wo ihr alles dafür geben würdet, auch nur einen einzigen Tag die Herrlichkeit des Menschensohnes mitzuerleben. Aber dieser Wunsch wird sich nicht erfüllen. 23 Man wird euch zwar einreden wollen: ›Seht doch! Hier ist er!‹ oder ›Dort ist er!‹ Geht niemals dorthin und lauft solchen Leuten nicht nach! 24 Denn wenn der Tag da ist, kommt der Menschensohn für alle sichtbar – wie ein Blitz, der den ganzen Horizont erhellt. 25 Aber vorher muss der Menschensohn noch viel leiden und es erdulden, dass ihn die Menschen dieser Generation von sich stoßen.«

26 »Wenn der Menschensohn kommt, wird es sein wie zur Zeit von Noah. 27 Die Menschen aßen, tranken und heirateten, wie sie es immer taten. So ging es, bis Noah in die Arche stieg. Dann kam die große Flut, und keiner von ihnen überlebte.

28 Es wird genauso sein wie zu Lots Zeiten. Auch damals ging alles seinen gewohnten Gang: Die Menschen aßen und tranken, kauften und verkauften, pflanzten und bauten. 29 So ging es bis zu dem Tag, an dem Lot die Stadt Sodom verließ. Da regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel, und alle kamen um.

30 Genauso wird es sein, wenn der Menschensohn erscheint. 31 Wer sich dann gerade auf dem Dach seines Hauses aufhält, soll nicht erst im Haus seine Sachen für die Flucht packen. Und dasselbe gilt für den, der auf dem Feld arbeitet: Er soll nicht erst in sein Haus zurückkehren. 32 Denkt daran, was mit Lots Frau geschah! 33 Wer sich an sein Leben klammert, der wird es verlieren. Wer aber sein Leben aufgibt, der wird es für immer bewahren.« 34 »Ich sage euch: Zwei schlafen in jener Nacht in einem Bett; einer wird angenommen, und der andere bleibt zurück. 35 Zwei Frauen werden gemeinsam Getreide mahlen; die eine wird angenommen, und die andere bleibt zurück.«

37 »Herr, wo wird sich das ereignen?«, fragten die Jünger.

Da antwortete ihnen Jesus: »Das werdet ihr schon sehen. Auch die Geier erkennen, wo ein verendetes Tier liegt, und sammeln sich dort.«

Kommentar

„Das Reich Gottes ist mitten unter euch“

Mit Jesus kam das Reich Gottes auf die Erde. Gott ist gekommen, um unter Seinem Volk zu leben. Jesus ist der „Immanuel … Gott ist mit uns“ (Matthäus 1,23). Jesus lehrte, dass das Reich Gottes beides ist – sowohl „jetzt“ als auch „noch nicht” da:

1.\tGottes Gegenwart: „jetzt
Die Pharisäer fragten Jesus, wann denn nun das Reich Gottes kommen würde. „Das Reich Gottes wird nicht durch sichtbare Zeichen angekündigt. Ihr werdet nicht sagen können: „Hier ist es!“, oder: „Es ist dort drüben!“ Denn das Reich Gottes ist mitten unter euch“ (17,20-21).

Das Reich Gottes ist Gottes Herrschaft. Jesus setzte das Reich Gottes ein, indem Er die gute Nachricht predigte, Kranke heilte (z.B. 17,15-18) und durch Seinen Tod und Seine Auferstehung. Mit dem Kommen Jesu und des Heiligen Geistes ist Gott unter Seinem Volk, auch wenn man Seine Gegenwart nicht immer sehen kann. Die Menschen können heute nicht immer sagen, „Hier ist es!“, oder: „Es ist dort drüben!“ (17,21), aber es wird eine Zeit kommen, in der Seine Gegenwart sichtbar sein wird.

2.\tGottes Gegenwart: „noch nicht“
Eines Tages wird Jesus wiederkommen. Das wird der Tag der Vollendung des Reichs Gottes sein. Dann „wird es so offensichtlich sein wie ein Blitz, der den Himmel von einem Ende bis zum anderen erhellt“ (17,24).

Das wird der Tag sein, an dem der Menschensohn in all Seiner Herrlichkeit offenbart werden wird (17,30). Dann werden wir Ihn von Angesicht zu Angesicht sehen (1. Korinther 13,12). „Dann werden wir für immer mit ihm zusammen sein“ (1. Thessalonicher 4,17). Dann werden wir immer in der sichtbaren Gegenwart Jesu leben.

Momentan ist Gottes Gegenwart nicht sichtbar. Die Menschen essen, trinken, heiraten, kaufen, verkaufen, säen und bauen (siehe 17,27-28). Nichts davon ist an und für sich falsch. Alles gehört zu einem normalen Leben dazu. Das Problem sowohl zu Noahs als auch zu Lots Zeit war, dass die meisten Menschen die Warnungen in den Wind schlugen. Jesus ermahnt dich, bereit zu sein.

Das Paradoxe ist: „Wer sich an dieses Leben klammert, wird es verlieren, und wer dieses Leben verliert, wird sein Leben retten“ (17,33). Wenn du immer nur darauf schaust, wie du das Beste aus deinem Leben machst – das meiste Geld, die höchste Position, den besten Ruf – dann verpasst du es. Wenn du dein Leben verlierst, dich selbst hintanstellst, um Jesus zu dienen, wirst du zum Leben finden, zu einem Leben in Fülle.

Solange du zwischen Jesu erstem und Seinem zweiten Kommen lebst, darfst du nicht versäumen, Gott für all Seinen Segen zu danken. Zu Beginn unseres heutigen Textes lesen wir von den zehn Leprakranken, die Jesus heilte. Nur einer von ihnen kam zurück und pries Gott laut dafür (17,15-16; GNB).

Wir sind schnell wie die neun anderen Geheilten, die vergaßen, Jesus zu danken. Kultiviere eine dankbare Haltung in dir – nimm dir Zeit, Jesus für erhörtes Gebet, Seine treue Liebe, Vergebung, Freundlichkeit und besonders für Sein Versprechen, bei dir zu sein „danke“ zu sagen. Als ich neulich im Hyde Park unterwegs war und betete, beschloss ich, Gott für einhundert Dinge „danke“ zu sagen. Ich war im Nu fertig, und es kam mir vor, als hätte ich gerade erst angefangen.

Gebet

Herr, bitte vergib mir, dass ich so oft vergesse, Dir zu danken. Deshalb sage ich Dir jetzt „danke“ für all Deine Segnungen…
Altes Testament

5. Mose 26,1–28,14

Dankt Gott für seine Gaben!

1 Ihr werdet nun in das Land gehen, das der HERR, euer Gott, euch schenkt. Ihr werdet es einnehmen und euch darin niederlassen.
2 Wenn ihr dort eure Ernte einbringt, dann legt die ersten Früchte in einen Korb und kommt damit an den Ort, den der HERR, euer Gott, auswählen wird, um dort zu wohnen. 3 Geht zum Priester, der gerade Dienst hat, und sagt zu ihm: »Ich kann bezeugen, dass der HERR, dein Gott, Wort gehalten hat: Wir leben heute in dem verheißenen Land, wie er es unseren Vorfahren geschworen hat.« 4 Der Priester soll den Korb nehmen und ihn vor den Altar des HERRN, eures Gottes, stellen. 5 Dann sollt ihr beten: »HERR, unser Gott! Unser Stammvater war ein Aramäer, der umherzog und keine Heimat hatte. Er ging mit seiner Familie nach Ägypten und siedelte sich in diesem fremden Land an. Zu Anfang waren sie nur wenige, doch dann wurden sie ein großes und mächtiges Volk. 6 Die Ägypter behandelten uns schlecht. Sie unterdrückten uns und zwangen uns zu harter Arbeit. 7 Da schrien wir zu dir, dem Gott unserer Vorfahren, und du hast uns gehört. Du hast gesehen, wie sehr wir misshandelt wurden und litten. 8 Mit starker Hand und großer Macht hast du uns befreit. Du hast unsere Feinde in Angst und Schrecken versetzt, große Wunder und gewaltige Taten vollbracht. 9 Dann hast du uns hierhergeführt und uns dieses Land gegeben, in dem es selbst Milch und Honig im Überfluss gibt. 10 Hier sind wir nun und bringen dir die ersten Früchte des Landes, das du, HERR, uns geschenkt hast.« Legt die Früchte vor dem HERRN, eurem Gott, nieder und betet ihn an! 11 Freut euch mit euren Familien an allen guten Gaben, die der HERR euch geschenkt hat. Ladet zu eurem Fest auch die Leviten und Ausländer ein, die bei euch leben.

Ein Teil der Ernte gehört den Armen

12 Jedes dritte Jahr sollt ihr den gesamten zehnten Teil eurer Ernte den Leviten, den Ausländern, den Waisen und Witwen in euren Städten geben, damit sie genug zu essen haben. 13 Dann sollt ihr beten: »HERR, mein Gott! Alles, was dir gehört, habe ich aus meinem Haus weggebracht und es den Leviten, Ausländern, Waisen und Witwen gegeben, wie du es mir befohlen hast. Ich habe mich genau an deine Anweisungen gehalten und nichts vergessen. 14 Diese heiligen Gaben habe ich nie angerührt, wenn ich unrein war. Ich habe nichts davon in das Grab eines Toten gelegt oder in der Zeit der Trauer gegessen. HERR, mein Gott, ich habe alles getan, was du befohlen hast. 15 Sieh doch herab vom Himmel, deiner heiligen Wohnung! Segne dein Volk Israel und segne das Land, das wir von dir bekommen haben, wie du es unseren Vorfahren versprochen hast, das Land, in dem es selbst Milch und Honig im Überfluss gibt!«

Ihr seid Gottes Volk

16 Heute befiehlt euch der HERR, euer Gott, dass ihr seine Gebote und Ordnungen beachtet. Haltet euch daran! Befolgt seine Weisungen von ganzem Herzen und mit aller Hingabe! 17 Ihr habt heute dem HERRN zugesagt, dass er euer Gott sein soll und dass ihr seinem Weg folgen wollt. Ihr habt versprochen, ihm zu gehorchen und seine Gebote, Weisungen und Ordnungen zu beachten. 18 Und der HERR hat euch heute zugesagt, dass ihr sein eigenes Volk seid, wie er es versprochen hat. Er verlangt, dass ihr nach seinen Geboten lebt. 19 Er will euch zum bedeutendsten aller Völker machen, die er geschaffen hat. Ja, berühmt und angesehen sollt ihr sein! Ihr werdet ein heiliges Volk sein, das ganz dem HERRN gehört. So hat er es versprochen.

Das ganze Gesetz auf Gedenksteinen

27 1 Gemeinsam mit den Sippenoberhäuptern forderte Mose die Israeliten auf: »Haltet euch genau an alle Gebote, die ich euch heute gebe! 2 Wenn ihr den Jordan überquert und in das Land zieht, das der HERR, euer Gott, euch gibt, dann richtet dort große Gedenksteine auf. Streicht sie mit weißer Kalkfarbe an 3 und schreibt das ganze Gesetz Wort für Wort darauf. Wenn ihr das tut, werdet ihr das Land in Besitz nehmen, in dem es selbst Milch und Honig im Überfluss gibt. So hat es der HERR, der Gott eurer Vorfahren, versprochen. 4 Nachdem ihr den Jordan überquert habt, sollt ihr die Gedenksteine weiß anstreichen und auf dem Berg Ebal aufrichten. 5 Baut dort auch einen Altar für den HERRN, euren Gott! Verwendet dazu nur unbehauene Steine, 6 die nicht mit dem Meißel bearbeitet worden sind. Bringt auf dem Altar Brandopfer dar! 7 Schlachtet Tiere für das Friedensopfer, esst sie und feiert in der Gegenwart des HERRN ein fröhliches Fest! 8 Der Altar soll bei den Steintafeln stehen, auf die ihr alle Gebote sorgfältig mit deutlicher Schrift geschrieben habt.«

9 Das ganze Volk war versammelt, als Mose und die Priester vom Stamm Levi sagten: »Seid still und hört zu, ihr Israeliten! Von heute an seid ihr das Volk des HERRN. Ihr gehört nun allein eurem Gott. 10 Darum gehorcht ihm! Lebt nach seinen Geboten und Ordnungen, die ihr heute hört.«

Segen und Fluch

11 Am selben Tag befahl Mose den Israeliten:

12 »Wenn ihr den Jordan überquert habt, sollen sich sechs eurer Stämme auf dem Berg Garizim versammeln: Simeon, Levi, Juda, Issachar, Josef und Benjamin. Sie sollen dort die Segensworte ausrufen. 13 Die Stämme Ruben, Gad, Asser, Sebulon, Dan und Naftali versammeln sich auf dem Berg Ebal und rufen von dort die Fluchworte.

14 Dann sollen die Leviten mit lauter Stimme allen Israeliten zurufen:

15 ›Verflucht ist, wer aus Holz oder Metall eine Götzenstatue anfertigt und sie heimlich aufstellt. Denn sie ist ein Werk von Menschenhand, das der HERR verabscheut.‹

Und das ganze Volk soll antworten: ›So soll es sein!‹

16 Nun rufen die Leviten: ›Verflucht ist, wer seinen Vater oder seine Mutter verachtet!‹

Und das Volk antwortet: ›So soll es sein!‹

17 In dieser Weise sollen die Leviten und das Volk weiter im Wechsel sprechen: ›Verflucht ist, wer seinem Nachbarn Land wegnimmt!‹

›So soll es sein!‹

18 ›Verflucht ist, wer einen Blinden in die Irre führt!‹

›So soll es sein!‹

19 ›Verflucht ist, wer Ausländern, Waisen oder Witwen vor Gericht ihr Recht verweigert!‹

›So soll es sein!‹

20 ›Verflucht ist, wer mit der Frau seines Vaters schläft und ihn damit entehrt!‹

›So soll es sein!‹

21 ›Verflucht ist, wer mit einem Tier verkehrt!‹

›So soll es sein!‹

22 ›Verflucht ist, wer mit seiner Schwester oder Halbschwester
schläft!‹

›So soll es sein!‹

23 ›Verflucht ist, wer mit seiner Schwiegermutter schläft!‹

›So soll es sein!‹

24 ›Verflucht ist, wer heimlich jemanden ermordet!‹

›So soll es sein!‹

25 ›Verflucht ist, wer für Geld einen Unschuldigen umbringt!‹

›So soll es sein!‹

26 ›Verflucht ist, wer sich nicht an dieses ganze Gesetz hält und danach lebt!‹

›So soll es sein!‹«

Der Herr will euch segnen

28 1 »Der HERR, euer Gott, wird euch zum bedeutendsten aller Völker machen, wenn ihr wirklich auf ihn hört und nach allen seinen Geboten lebt, die ich euch heute gebe. 2 Wenn ihr ihm gehorcht, werdet ihr seinen ganzen Segen erfahren:

3 Gesegnet werdet ihr sein, wenn ihr zu Hause seid und wenn ihr draußen auf dem Feld arbeitet.

4 Ihr werdet viele Kinder haben, reiche Ernten einbringen und eure Rinder-, Schaf- und Ziegenherden wachsen sehen.

5 Eure Körbe werden voller Früchte und eure Backtröge voll Mehl sein.

6 Der Herr wird euch segnen, wenn ihr nach Hause kommt und wenn ihr wieder aufbrecht.

7 Wenn eure Feinde euch angreifen, hilft euch der HERR, sie in die Flucht zu schlagen. In alle Himmelsrichtungen werdet ihr sie auseinanderjagen.

8 Der HERR, euer Gott, wird euch mit reichen Vorräten beschenken und alles gelingen lassen, was ihr euch vornehmt. Er wird euch in dem Land segnen, das er euch schenkt.

9 Wenn ihr seine Gebote beachtet und so lebt, wie es ihm gefällt, macht er euch zu einem heiligen Volk, das ihm allein gehört. So hat er es versprochen. 10 Alle Völker der Welt werden sich vor euch fürchten, weil sie sehen, dass ihr das Volk des HERRN seid und seinen Namen tragt. 11 Der HERR wird euch mit vielen Kindern beschenken, eure Herden vermehren und eure Felder fruchtbar machen. Überreich wird er euch in dem verheißenen Land segnen, das er euch geben will, so wie er es euren Vorfahren versprochen hat.

12 Der HERR wird euch seine Schatzkammer, den Himmel, aufschließen und eurem Land zur richtigen Zeit Regen schicken. Alle eure Arbeit lässt er gelingen, so dass ihr Menschen aus vielen Völkern etwas leihen könnt und selbst nie etwas borgen müsst. 13 Ihr werdet das bedeutendste aller Völker sein, und euer Aufstieg ist unaufhaltsam. Dies alles wird sich erfüllen, wenn ihr den Geboten des HERRN, eures Gottes, gehorcht, die ich euch heute gebe. 14 Weicht niemals von dem ab, was ich euch befohlen habe. Ihr dürft nie anderen Göttern nachlaufen und ihnen dienen.«

Kommentar

„Vor dem Herrn, deinem Gott”

Dieser Abschnitt gibt uns den Hintergrund zum alttestamentarischen Verständnis der Gegenwart Gottes. Das Land, das Gott Seinem Volk gegeben hatte, war der „Ort, den der Herr, euer Gott, auswählt, um dort zu wohnen“ (26,2; Hfa).

Sie sollten „vor dem Herrn, eurem Gott“ (26,5) ihre Geschichte aufsagen. Sie sollten sich „vor den Herrn, euren Gott, legen und anbeten“ (26,10). „Vor dem Herrn, eurem Gott*“ sollten sie um Gottes Segen für Sein Volk bitten (26,9-16) „und ein großes Freudenfest vor dem Herrn, eurem Gott, feiern“ (27,7).

Gott hatte sie aus „Elend... Leid und .. Unterdrückung” (26,7) befreit; aus einem Leben, in dem die Gegenwart Gottes fehlte. Er nennt Israel sein „eigenes Volk“ (26,18; LUT) und beauftragt sie, einen Ort zu bauen, an dem sie „ein großes Freudenfest vor dem Herrn, eurem Gott, feiern [können]“ (27,7).

Schuld scheidet uns von Gottes Gegenwart. Deshalb warnt Gott Sein Volk vor Götzendienst, Respektlosigkeit in der Familie, Diebstahl, Ungerechtigkeit, sexuellen Ausschweifungen, Mord, Bestechung und davor, die Blinden auf Abwege zu führen (27,14-26).

Wenn Sein Volk hingegen vollkommen gehorsam ist, wird es auch in den Genuss all Seiner Segnungen kommen (28,1-14). Gott verspricht, ihre Häuser, Familien, ihre Arbeit und andere Aktivitäten zu segnen. Wie Joyce Meyer sagt, „Gehorsam ist Nichts, was man ab und zu mal tut; er muss zum Lebensstil werden. Es besteht ein großer Unterschied zwischen Menschen, die bereit sind, Gott jeden Tag gehorsam zu sein und denen, die es nur tun, damit Er ihnen aus der Patsche hilft. Gott hilft Menschen aus der Patsche, aber Er überschüttet die mit Seinem Segen, die Ihm von ganzem Herzen nachfolgen und die Gott-Gehorsam zu ihrem Lebensstil erklärt haben.“

Selbstverständlich ist außer Jesus niemand Gott vollkommen gehorsam. Sein Tod und Seine Auferstehung ermöglichen dir aber, Vergebung zu erlangen, in Gottes Gegenwart zu kommen und geben dir einen Vorgeschmack auf all die Segnungen, von denen hier gesprochen wird. Wenn Jesus eines Tages wiederkommt, wirst du sie in ganzer Fülle genießen können – in Gottes sichtbarer Gegenwart: Vater, Sohn und Heiligem Geist.

Gebet

Vater, danke für all die Segnungen, die Du verheißt. Danke für Deine Vergebung in Jesus Christus. Danke, dass ich schon heute einen Vorgeschmack auf die Segnungen habe, die ich später in vollem Umfang genießen werde, in der sichtbaren Gegenwart Gottes.

Pippa fügt hinzu

Psalm 46, 2-3a

„Gott ist unsre Zuflucht und unsre Stärke, der uns in Zeiten der Not hilft. Deshalb fürchten wir uns nicht.”

Mir geht’s schon besser, sobald ich diese Verse nur lese. Zu wissen, dass Gott in jeder Situation bei mir ist. Ich muss mich aber daran erinnern, mich nicht zu fürchten, selbst wenn ich versucht bin, es zu tun. Dann bemühe ich mich zu tun, was Er mir in Vers 11 sagt, „Seid still und erkennt, dass ich Gott bin“ (SLA).

Vers des Tages

Psalm 46,2-3a

Gott ist unsre Zuflucht und unsre Stärke, der uns in Zeiten der Not hilft. Deshalb fürchten wir uns nicht.

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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