Tag 79

Gott ist gut - allezeit

Weisheit Psalm 35,27
Neues Testament Lukas 3,2-3 + 8-9 + 16 + 18 + 21-22
Altes Testament 4. Mose 9,16-17 und 10,29+32

Einführung

Von allen Gefängnissen auf der Welt, die meine Frau Pippa und ich bisher besucht haben, war das in Lusaka, Sambia, das schlimmste. Das Gefängnis wurde 1950 für 250 Insassen gebaut. Heute sind dort mehr als 1.300 Menschen inhaftiert. Die Zellen, ursprünglich für jeweils 50 Gefangene geplant, sind jetzt mit über 150 Männern belegt. Von acht Uhr abends bis acht Uhr in der Frühe sind sie in ihren Zellen eingeschlossen. Es ist so eng, dass sie sich nicht alle gleichzeitig hinlegen können; also wechseln sie sich ab. Der Gestank und die Hitze in den Zellen müssen unerträglich sein. Wenn die Gefangenen nicht bereits bei ihrer Einlieferung an AIDS oder Tuberkulose erkrankt sind, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie sich bald damit anstecken.

Die Zellen sind um einen Innenhof herum angeordnet, der den Mittelpunkt des Gefängnisses bildet. Dort hielten wir einen Gottesdienst ab. Vielleicht, weil es nichts Besseres zu tun gab, nahmen fast alle Insassen daran teil. Der Gottesdienst wurde von einem Mann, einem christlichen Pastor, geleitet, der schon vier Jahre auf seine Verhandlung wartete. Er war wegen eines kleinen Vergehens angeklagt, (für das er in England wohl mit einer kleinen Geldstrafe belangt worden wäre.) Obwohl er wahrscheinlich unschuldig ist, schmachtete er seit vier Jahren im Gefängnis vor sich hin, ohne Urteil, ohne Verhandlung, ohne zu wissen, wann er freikommen wird – wenn überhaupt.

Die Worte, mit denen er den Gottesdienst eröffnete, werde ich nie vergessen: „Gott ist gut – allezeit.“ Da war ein Mann, der absolutes Vertrauen in die Güte Gottes hatte, nicht wegen seiner Umstände, sondern trotzdem. Er kannte Gottes Barmherzigkeit, denn er hatte sie mitten im großen Leid erfahren. Deshalb folgte er dem Beispiel Jesu und „zog umher, tat Gutes“ (Apostelgeschichte 10,38), obwohl er unter menschenunwürdigen Umständen im Gefängnis saß.

John Wesley sagte einmal, „Tu so viel Gutes, wie du kannst, mit allen Mitteln, die du hast, auf alle erdenkliche Weise, an allen möglichen Orten, wann immer es dir möglich ist, so vielen Menschen wie möglich, so lange es dir möglich ist.“

Die Textabschnitte heute erzählen davon, was diese Güte oder Barmherzigkeit bedeutet und wo sie herkommt.

Weisheit

Psalm 35,27

27 »Der HERR ist groß! Er will, dass sein Diener
 in Frieden leben kann.«

Kommentar

Alles dient zum Besten

Sind wir mal ehrlich. Es gibt nicht nur gute Menschen. Einige hassen „ohne Grund” und sind einfach niederträchtig (35,19).

In diesem Abschnitt besteht ein großer Unterschied zwischen den Problemen, die die Menschen David bereiten und der Güte Gottes. Vier Mal und doch in ganz unterschiedlichem Kontext wird Bezug auf „Gutes“ genommen:

1.\tHüte dich vor denen, die „nichts Gutes“ im Schilde führen
Es gibt immer wieder Situationen in deinem Leben und in deinem Umfeld, in denen du ins Schussfeld von Menschen gerätst, die dich verleumden (35,20). „Was sie sagen, dient nicht dem Frieden, und gegen friedfertige Menschen erfinden sie falsche Anschuldigungen“ (20; Hfa).

2.\tEine „gute Zeit“ zu haben, ist nicht immer gut
David erzählt, wie sie „über mich und meine Not lachen“ (35,24). Sie freuen sich an Davids Unglück, hassen ihn grundlos und sind voller Schadenfreude (35,19). Sie haben ihren Spaß, eine „gute Zeit“, aber was sie tun, ist alles andere als „gut“.

3.\tGott wirkt alles zum „Guten“
„Der Herr ist groß! Er sorgt dafür, dass sein Vertrauter in Glück und Frieden leben kann“ (35,27). Gott nimmt selbst die schlimmen Dinge, die dir passieren und die über dich gesagt werden und macht etwas Gutes daraus. „Alles trägt zum Besten derer bei, die Gott lieben“ (Römer 8,28).

4.\tErzähle der Welt, wie „gut“ Gott ist
David beendet diesen Psalm mit einem Loblied auf Gottes Güte. Er schreibt, „ich will allen Menschen von deiner Gerechtigkeit und Güte erzählen und dich den ganzen Tag loben“ (35,28).

Gebet

Herr, lass mich nicht vergessen, wie gut Du bist. Hilf mir auf all das Gute zu vertrauen, dass Du für mich bereithältst.
Neues Testament

Lukas 3,2-3 + 8-9 + 16 + 18 + 21-22

2In dieser Zeit sprach Gott zu Johannes, dem Sohn von Zacharias, der in der Wüste lebte. 3 Da machte sich Johannes auf den Weg und zog durch das ganze Gebiet am Jordan. Überall forderte er die Leute auf: »Kehrt um zu Gott und lasst euch von mir taufen! Dann wird er euch eure Sünden vergeben.«
8 Zeigt durch Taten, dass ihr wirklich zu Gott umkehren wollt! Bildet euch nur nicht ein, ihr könntet euch damit herausreden: ›Abraham ist unser Vater!‹ Ich sage euch: Gott kann selbst aus diesen Steinen hier Nachkommen für Abraham hervorbringen. 9 Schon ist die Axt erhoben, um die Bäume an der Wurzel abzuschlagen. Jeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen.«

16 Doch Johannes erklärte öffentlich: »Ich taufe euch mit Wasser, aber nach mir wird ein anderer kommen, der viel mächtiger ist als ich. Ich bin nicht einmal würdig, ihm die Schuhe auszuziehen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.18 So verkündete Johannes den Menschen die rettende Botschaft Gottes und ermahnte sie darüber hinaus mit vielen anderen Worten.

21 Als Johannes wieder einmal viele Menschen taufte, kam auch Jesus und ließ sich taufen. Während er betete, öffnete sich der Himmel, 22 und der Heilige Geist kam wie eine Taube sichtbar auf ihn herab. Gleichzeitig sprach eine Stimme vom Himmel: »Du bist mein geliebter Sohn, über den ich mich von Herzen freue.«

Kommentar

Güte ist die Folge von Umkehr und Heiligem Geist

Das Evangelium, basiert auf historischen Fakten. Es ist kein Märchen oder Mythos. „Es war im fünfzehnten Regierungsjahr des römischen Kaisers Tiberius. Pilatus war Statthalter in Judäa; Herodes Antipas herrschte über Galiläa, … In dieser Zeit erhielt Johannes, der Sohn des Zacharias, draußen in der Wildnis eine Botschaft von Gott“ (Lukas 3,1-2).

Manchmal sind die Leute erstaunt, dass die Botschaft Johannes des Täufers als „gute Nachricht“ (3,18; GNB) bezeichnet wird. In unseren Ohren mag das wohl negativ klingen! Aber Wort Gottes ist immer „gute Nachricht“. Gottes Botschaft erreichte Johannes den Täufer „in der Wildnis“ (3,2b). Sie handelt von der Abkehr von „Sünden … um Vergebung zu erhalten“ (3,3b). Umkehr ist gut; sie befreit. Sie führt in die Freiheit und zu Vergebung.

Umkehr sollte „gute Früchte“ bringen (3,9). Johannes der Täufer sagt, „Bringt Früchte, die zeigen, dass es euch mit der Umkehr ernst ist“ (3,8; NGÜ). Gute Früchte zeigen sich sowohl in sozialer Gerechtigkeit als auch in den persönlichen Moralvorstellungen. Interessanterweise haben alle Beispiele, die hier aufgeführt werden, auf die eine oder andere Weise mit Arbeit und Geld zu tun. Wie sieht das Gute aus?

1.\tGroßzügigkeit
Wer es sich leisten kann, soll Bedürftigen unter die Arme greifen: „Wenn ihr zwei Mäntel habt, gebt einen den Armen. Wenn ihr zu essen habt, teilt es mit denen, die hungrig sind“ (3,11).

2.\tEhrlichkeit
Zum Steuereintreiber sagt Johannes, „treibt nicht mehr Steuern ein, als die römische Regierung euch vorschreibt“ (3,13).

3.\tGenüge
Zu den Soldaten sagt er, „Seid keine Räuber und Erpresser. Gebt euch mit eurem Sold zufrieden“ (3,14b).

Johannes predigt nicht nur soziale Gerechtigkeit. Über Jesus sagt er, „Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen“ (3,16b). Feuer ist ein Symbol für Reinheit (4. Mose 11,1-3), Macht und Leidenschaft. „Als er [Jesus] betete, öffnete sich der Himmel, und der Heilige Geist kam in Gestalt einer Taube auf ihn herab. Und eine Stimme vom Himmel sprach: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich große Freude““ (3,21-22).

Güte ist eine Frucht des Heiligen Geistes, die Paulus in Galater 5,22 aufzählt. Durch den Heiligen Geist können wir Gottes Güte erleben. Gottes Worte an Jesus gelten auch uns:

1.\tSei gerne ein Kind Gottes
Gott spricht zu Jesus, „Du bist mein geliebter Sohn“ (3,22). Wegen Jesus darfst du Gott mit „Vater“ ansprechen. Während Jesu Sohnschaft einmalig ist, schreibt Paulus, dass „weil ihr seine Kinder geworden seid, hat Gott euch den Geist seines Sohnes ins Herz gegeben“ (Galater 4,6). Du kannst dieselbe Erfahrung machen, Kind Gottes zu sein – Gott hat dich adoptiert. Diese Erfahrung ist ganz entscheidend für deine Identität, Zuversicht und Sicherheit.

2.\tErlebe Gottes Liebe
Gott spricht zu Jesus, „Du bist mein geliebter Sohn“ (3,22). Dazu schreibt Paulus, „die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist“ (Römer 5,5; LUT). Der Heilige Geist schenkt dir die Erfahrung von Gottes Güte und Liebe.

3.\tRechne damit, dass Gott sich an dir freut
Gott spricht zu Seinem Sohn Jesus, „an dir habe ich große Freude“ (3,22). Wenn Gottes Geist in dir lebt, bekommt Gott große Freude an deinem Leben (Römer 8,8-9).

Mit dem Ausgießen der Liebe Gottes in dein Herz durch den Heiligen Geist wird die gute Frucht des Heiligen Geistes in dir wachsen.

Gebet

Herr, danke, dass Du mich als Dein Kind liebst; dass Du Freude an mir hast. Hilf mir, gute Frucht in meinem Leben zu bringen. Hilf mir, großzügig, ehrlich und zufrieden zu sein.
Altes Testament

4. Mose 9,16-17 und 10,29+32

16 Sie blieb von nun an über dem Heiligtum. Am Tag glich sie einer Wolke und nachts einem Feuer. 17 Wenn sie aufstieg, brachen die Israeliten auf und folgten ihr. Und wo sie sich niederließ, schlugen sie ihr Lager wieder auf.

10 29 Mose sagte zu seinem Schwager Hobab, dem Sohn seines Schwiegervaters Reguël aus Midian: »Wir machen uns jetzt auf den Weg in das Land, das der HERR uns versprochen hat. Komm doch mit! Du wirst es gut bei uns haben, denn der HERR hat gesagt, dass es uns gut gehen wird.«

32 Wenn du mit uns kommst, werden wir dich reich beschenken. Du sollst an dem Guten teilhaben, das der HERR uns geben wird.«

Kommentar

Gott hat dir viel Gutes verheißen

Mose sagte zu seinem Schwiegervater, „der Herr hat .. viel Gutes versprochen“ (10,29). Er drängte ihn mitzukommen, „Wenn du mit uns kommst, werden wir alles Gute, das der Herr uns schenkt, mit dir teilen“ (10,32).

Mose und das Volk Gottes hatten so viel von Gottes Güte erfahren. Gott führte sie in einer „Wolke“ und mit „Feuer“; beides stand für Seine Gegenwart (9,16). Das ist nur ein Beispiel Seiner Güte, die wir in der langen Geschichte mit Seinem Volk sehen.

Obwohl sich Gott so gut um sie kümmerte, „begannen die Israeliten sich beim Herrn über ihre Schwierigkeiten zu beklagen“ (11,1). Bei anderer Gelegenheit hatten sie gegen ihre Anführer – Mose und Aaron in der Wildnis (2. Mose 16,2) gemurrt. Manchmal, wenn wir vergessen, wie viel Gutes Gott uns schon getan hat, beklagen wir uns über unsere Lage und fangen vielleicht sogar an, uns über unsere Leiter zu beschweren. Leiter sind aber auf unsere Unterstützung und Ermutigung angewiesen.

Erinnere dich daran, wie viel Gutes Gott dir getan hat und tut; besonders in Christus, „dem Hohe Priester für alles Gute“ (Hebräer 9,11). Deine Klagen halten dich gefangen, während die Erinnerung an Gottes Treue dich frei macht. Lob, Dank und Anbetung sind das Gegenmittel gegen Klagen und Murren.

Gebet

Herr, ich preise Dich für Deine große Güte – für die gute Nachricht von Jesus; für Deine Vergebung; für Deine Liebe zu mir, für den Heiligen Geist und die Liebe Gottes, die in mein Herz ausgegossen ist; dafür, dass Du Freude mir hast und mich rettest. Danke, Herr, für Deinen Segen, für Versorgung, Freiheit, Freunde, Familie und allen geistlichen Segen. „Gott ist gut – allezeit.“

Pippa fügt hinzu

4. Mose 11,1-3

„Doch schon bald begannen die Israeliten sich beim Herrn über ihre Schwierigkeiten zu beklagen. Als der Herr dies hörte, wurde er zornig auf sie und ließ ein Feuer am Rand ihres Lagers ausbrechen, das einen Teil des Lagers zerstörte.“

Gott ist ganz offensichtlich kein Freund von Jammern und Klagen. Das ist eine rechte Warnung. Ich will mich in Zukunft ein bisschen zurückhalten!

Vers des Tages

Psalm 35,27

»Groß ist der Herr, der seinem Diener mit Freuden zu Hilfe kommt.«

Thought for the Day

„Tu so viel Gutes, wie du kannst, mit allen Mitteln, die du hast, auf alle erdenkliche Weise, an allen möglichen Orten, wann immer es dir möglich ist, so vielen Menschen wie möglich, so lange es dir möglich ist.“ – John Weslesy

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Verweise

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021.
Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen.
BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021

Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen
Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“)

Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“

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